BU Angebot der Alten Leipziger

[sonnenblume]

Guten Morgen,

 

 

ich habe vor kurzem einen Antrag bei der alten Leipziger für eine Berufsunfähigkeit Versicherung gestellt.

Konkret handelt es sich um den BV10 Tarif mit mit einer Rente von 1000€, bei einem Brutto Betrag von 68,50€ wobei netto momentan 49,32€ zu zahlen sind.

Ich studiere BWL im 3. Semester und bin 20 Jahre alt.

Leider hab ich für mein Alter schon so manches in meiner Krankenakte, wobei ich alle Angaben diesbezüglich korrekt angegeben habe.

 

Konkret geht es um folgendes.

Seit einem Unterarmbruch vor 5 Jahren kann ich mein Handgelenk leider nicht mehr nach innen drehen.

Letztes Jahr wurde nochmal operativ versucht die Einschränkung zu beheben, leider ohne Erfolg.

Man muss sich das vorstellen, als wenn man auf die Uhr gucken will und diese Drehung zu sich hin nicht klappt. Ansonsten klappen alle Bewegungen.

Zu Problemen führt diese Einschränkung im Alltag nur wenn ich z.b. auf einer Computer Tastatur schreibe und ich die linke hat nicht wie normal flach legen kann.

 

Das andere ist eine leichte Skoliose von unter 10 Grad nach Cobb. Sie hat zu keiner Behandlung geführt und wurde lediglich festgestellt.

 

Jetzt hat mir die Alte Leipziger ein Gegenangebot gemacht, wobei die Zahlbeiträge gleich geblieben sind, jedoch die Skoliose und das Handgelenk ausgeschlossen wurde.

Im Schreiben steht diesbezüglich:

 

"Unterarmfraktur links einschließlich eventuell eintretender Folgen.

 

Skoliose einschließlich eventuell eintretender Folgen"

 

 

Ich mache mir nun sorgen, dass man im eventuellen Fall einer Bu sehr viel auf die oben genannten Einschränkungen beziehen kann und man letztlich alle Probleme mit dem Rücken auf die Skoliose zurückführen kann.

 

Ich weiß auch, dass es noch viel mehr Gründe gibt BU zu werden, aber es verunsichert mich schon.

 

Gerade bei der Skoliose hoffte ich, dass es keinen kompletten Ausschluss gibt.

 

 

Was meint Ihr, Angebot annehmen oder lieber bei anderen Versicherungen versuchen mit den gleichen Angaben bessere Angebote zu bekommen?

 

 

Lieben Dank für eure Meinungen.

 

Sonnenblume

 

 

[TheMarl]

Was spricht dagegen, sich zusätzlich andere Angebote einzuholen und DANN erst zu entscheiden?

[Peter Wolnitza]

Konkret geht es um folgendes.

Seit einem Unterarmbruch vor 5 Jahren kann ich mein Handgelenk leider nicht mehr nach innen drehen.

Letztes Jahr wurde nochmal operativ versucht die Einschränkung zu beheben, leider ohne Erfolg.

Man muss sich das vorstellen, als wenn man auf die Uhr gucken will und diese Drehung zu sich hin nicht klappt. Ansonsten klappen alle Bewegungen.

Zu Problemen führt diese Einschränkung im Alltag nur wenn ich z.b. auf einer Computer Tastatur schreibe und ich die linke hat nicht wie normal flach legen kann.

 

Das andere ist eine leichte Skoliose von unter 10 Grad nach Cobb. Sie hat zu keiner Behandlung geführt und wurde lediglich festgestellt.

 

Moin,

zunächst einmal halte ich die Reaktion des Versicherers für nachvollziehbar.

Fehlhaltungen/Vermeidungsbewegungen/Vermeidungshaltungen sind aus Sicht der Gesellschaft immer als problematisch zu bewerten - auch unter dem Blickwinkel, dass dabei nicht nur

der aktuell ausgeübte Beruf zu betrachten ist, sondern die Tatsache, dass der Versicherungsschutz mitwandert, egal in welchen Job man wechselt.

Einfaches Beispiel (ich weiss, es hinkt, aber trotzdem..)

Du entscheidest Dich nach dem Studium (oder bei einem Abbruch desselben), Deinen Lebensunterhalt als Gas-Wasser-Heizungs Installateur zu verdienen -> viel über Kopf arbeiten....

Hier wäre die BU nicht allzu weit entfernt.

 

Klar, dass die Versicherunge das Risiko klauseln möchte.

 

Skoliose alleine hätte evtl. noch ohne Klausel gehen können, beides zusammen ist halt ein wenig schwer. Wird man vermutlich nicht ohne Klausel hinbekommen.

 

Was ich aber ganz und gar nicht verstehe:

Wer hat dazu geraten, mit diesen Vorerkrankungen sofort einen Antrag bei einer Gesellschaft zu stellen??????

Den Vermittler/Makler würde ich glatt einen Kopf kürzer machen!

 

Bei dieser Anamnese ist der einzig zielführende Weg eine saubere Aufarbeitung der Gesundheitshistorie und danach diverse Risikovoranfragen bei mehreren Gesellschaften (wobei aufgrund der Vorgeschichte der Kreis

der in Frage kommenden Gesellschaften grösser als normal sein sollte)

Nur so kann man VOR einer Antragstellung in Erfahrung bringen, welcher Versicherer hier mit welcher Klausel policieren würde bzw. evtl. das Risiko sogar über einen Risikozuschlag decken würde.

 

Im Ergebnis muss man jetzt bei jeder anderen Gesellschaft die Frage, ob schon mal irgendwo ein Antrag gestellt wurde, der nicht zu normalen Bedingungen policiert worden wäre, mit JA beantworten,

was es nicht gerade erleichtert, eine vernünftige Alternative zu finden - um es mal vorsichtig auszudrücken.

 

Das Problem ist hier Irgendwie ungeschickt angefasst worden. Entweder von einem ahnungslosen Vertreter/Makler oder mit "Do it Yourself" - als abschreckendes Beispiel, wie man es NICHT machen sollte.

 

Im Prinzip kann man nur noch versuchen, das oben geschilderte jetzt nachzuholen - wird aber schwieirig.

 

Zu den Klauseln nur kurz:

Im Leistungsfalle ist der Versicherer nachweispflichtig - nach allgemein gültigen, anerkannten medizinischen Grundsätzen.

 

Sorry, insgesamt nicht gerade das angenehme "Wort zum Sonntagmorgen" - aber Du hattet ja nach Meinungen gefragt.

Viel Erfolg beim weiteren Vorgehen!

[polydeikes]

Es ist wieder einmal ...

 

- nicht zu erkennen, mit welchen Angaben und auf welchem Vermittlungsweg beantragt wurde

- zur gesundheitlichen Situation kleine Bruchstücken in den Raum geworfen

 

... eine Einschätzung ist kaum möglich.

 

Der richtige Weg - wie Peter schon beschrieben hat - wäre eine klare Aufbereitung von "was hab ich genau, wie beeinträchtigt mich das und welche Beschwerden bestehen / bestanden" gewesen", in Folge hätte man damit dann Risikovoranfragen (und keine Anträge) bei Versicherern gestellt. Zumindest legt der Eingangspost nahe, dass dieser Weg nicht gewählt wurde.

 

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Die genannten Beeinträchtigungen für sich, stehen beide einer medizinisch glatten Annahme nicht entgegen. Eine Minimalskoliose mit Cobbwinkel unter 10 Grad bekommt man versichert und bei der Hand wäre erst in dem Moment Schluss, wenn man sich dem Glühlampentest nähert (nicht mehr eine handelsübliche Glühbirne in eine handelsübliche Fassung schrauben können) / respektive Invalidität / GdB bestehen.

 

Nur kommt es auf das Gesamtbild von Beschwerden, Behandlungen, Diagnosen an, somit ist eine Einschätzung an dieser Stelle bestenfalls wagemutig oder klarer: Kaffeesatzleserrei ...

 

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Das Problem an den benannten Ausschlüssen ist nicht der Ausschluss selbst. Unterarmfraktur und auch Skoliose dürften jeweils eine minimale Reduzierung der Leistungswahrscheinlichkeit hinsichtlich der statistischen BU Ursachen bewirken. Zumal man hier ohne weiteres Unfälle / Tumore wieder einschließen lassen kann.

 

ABER ...

 

Das Problem bei solchen Leistungsausschlüssen sind immer die letzten zwei Wörter:

 

... und Folgen ...

 

Grundsätzlich muss der Versicherer im Zuge eines Ausschlusses die medizinischen Voraussetzungen eindeutig auf den Leistungsausschluss (Skoliose / Unterarmfraktur) zurückführen können. Das ist verdammt schwierig für den Versicherer.

 

Bei "... und Folgen ..." erweitert sich hingegen der Interpretationsspielraum massiv, von schonhaltungsbedingten Beschwerden, über ausstrahlende (chronische) Schmerzen, bis zu psychischen Folgen und Kopfschmerzen ... etc. ... pp. ....

 

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Zumindest auf Basis der genannten Beeinträchtigungen würde ich solche Leistungsausschlüsse nicht blindlings akzeptieren.