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Chulian

BU+Rente AL behalten oder wechseln?

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Chulian

Hallo Wertpapier-Forum Mitglieder,

 

dies ist mein erster Post nach dem ich mitlerweile doch seit einiger Zeit ein stiller Mitleser bin.

Es geht dabei im Allgemeinen um meine BU und Altersvorsorge und im speziellen um die Kombination aus BU+Basisrente die ich bei der Alten Leipziger abgeschlossen habe. Mehr dazu im Folgenden.

Ich drücke mich schon eine ganze Weile um das Thema herum, da ich mich zum einen sehr darüber ärgere beim Abschluss vielleicht zu schnell gehandelt zu haben und zum anderen das Gefühl habe bei der Selbstinformation überfordert zu sein und von Beratern ausgenutzt zu werden.

Ich hoffe, dass ich hier dementsprechend eine neutrale und uneigennützige Meinung zu meiner Situation bekomme.

Zunächst aber nun die Angaben zu meiner Person bevor ich dann am Ende ins Detail des bestehenden Vertrages gehe und die mir bekannten Alternativen nenne.

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

- 26 (Jan-1989), ledig (Wohne mit meiner langjährigen Freundin zusammen in einer Mietwohnung), 1-3 Kinder sind angedacht, Feb-2056

 

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

Wirtschaftsinformatiker (Master Uni), Erste Festanstellung als Inhouse Berater SAP CRM, 45800€, 300-400€ (hat sich noch nicht eingependelt)

 

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

Momentan gut 40€, ab Dez 130 (zu 80% Prozent absetzbar).

 

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

Gesundes Mittelmaß, der erste Teil der Altersvorsorge sollte abgesichert sein

 

2.5 bisherige Risikovorsorge Personen und Sachversicherungen im Überblick

-Unfallversicherung gerade gekündigt (läuft noch bis Februar). War ein Altvertrag mit sehr vielen Ausschlussgründen. Neue Versicherung soll später gesucht werden.

-Haftpflichtversicherung vorhanden bei der Asstel.

-BU bei der Alten Leipziger (inkl. Basisrente). Um diese soll es primär in diesem Thread gehen.

 

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

siehe 2.5

 

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

zu wenig

 

 

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

 

3.1 Gesetzliche Rente

-noch keine Bescheinigung erhalten

 

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

-Basisrente (Rürup) bei jetzigem geltendem Überschusssatz 208,40€ monatlich garantiert.

 

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ?

-Beides möglich nach 6 Monaten.

MEHR INFOS HINZUFÜGEN

 

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben)

TG gut 2000€

Die Kassen sind direkt nach dem Studium ziemlich alle.

 

3.5 Zusammenfassung / Umrechnung in monatliches Rentenäquivalent

?

3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation

?

 

 

4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele)

 

4.1 aktuelle Sparleistungen

noch offen

4.2 Schulden (Bitte Kredithöhe, Kreditzinsen und Gesellschaft nennen)

keine

4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung)

Auto vorhanden, Wohnung soll erstmal zur Miete bleiben, Urlaube werden über die "laufenden Kosten" bestritten

 

 

5. Bestehende Verträge (um diese Zitrone gehts)

 

BU+Rente bei der Alten Leipziger

 

BasisAL - Klassische Basisrente (RV70)

Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BZ20)

Berufsgruppe 1++

Vereinbarte Berufsunfähigkeitsrente 1500€

3% Dynamik im Rentenfall + 10% Beitragsfreie Dynamik der Rentenversicherung

Laufzeit (Beginn / Ende) 01.2012 / 01.12.2056

Reduzierung der Beiträge bis 01.12.2015 (es wird also ab Dezember teuer)

 

Sind aktuell Vorerkrankungen bei euch vorhanden, oder wurden diese im Vertrag vermerkt?

- Es sind keine Vorerkrankungen bekannt oder vermerkt.

 

Nachfolgend die zukünftigen Beiträge (bis jetzt habe ich nur den verminderten Preis bezahlt):

 

Beitrag zu zahlender Beitrag

Basisrentenversicherung 61,74 € 61,74 €

BU-Zusatzversicherung 97,86 € 68,50 €

Gesamt 159,60€ 130,24 €

 

Mir wurde gesagt, dass ich diesen Tarif zu 80% von der Steuerabsetzen kann. Und zwar beide Teile. Ist das Korrekt?

Was mir nicht gesagt wurde ist, dass ich hinterher nicht nur die Altersrente sondern auch eine mögliche BU-Rente dann versteuern muss (1. Problempunkt). Könnte man dies ggf. als Grund anführen für eine Kündigung auf Basis von Falschberatung?

 

Bei den derzeit geltenden Überschusssätzen würde ich am Ende 208,40 € Alterrente aus einem Kapital von (61.024,80 €) bekommen. Bei -1 / +1 % wären es 170,76 € / 257,75 €.

Garantiert ist eine ALtersrente von 127,26 €.

 

Im Zuge der ersten gemeinsamen Wohnung mit meiner Freundin haben wir nun unsere Versicherungen bei ihrem Versicherungsvertretet (VPV) überprüfen lassen.

Dabei wurde mir eine Kündigung bzw. Beitragsfreistellung der Versicherung und ein wechsel auf eine alleinstehende BU + Riester-Rentenvertrag empfohlen.

 

Grundsätzlich klingen die Vorteile für mich schlüssig.

-BU-Rente als netto.

-Riesterförderung

-Flexibilität bei Beitragsfreistellung und Beitragsanpassung

Dagegen sprechen für mich doch die hohen Kosten sowohl des bestehenden als auch der neuen Produkte.

 

Hier wäre die Frage, ob eine Umstellung des Tarifs / der Tarife grundsätzlich von Vorteil wäre (2. Problempunkt) und wenn ja, welche Anbiert / Tarife für mich in Frage kämen (3. Problempunkt).

 

Nun kommt bei meinem jetztigen Arbeitgeber noch eine weitere Option ins Spiel (4. Problempunkt).

1. Der Arbeitgeber ist dafür bekannt langfristig Mitarbeiter an sich zu binden.

2. Der Arbeitgeber bietet die Möglichkeit einer Betriebsrente (vermittelt durch die BVUK) bei der Allianz.

3. Der Arbeitgeber bietet die Möglichkeit einer BU ohne Gesundheitsfragen bei der Generali.

Variante 2 und 3 schließen sich nach meinem jetztigen Kenntnisstand gegenseitig aus, da der Arbeitgeber nur einmal AVWL zahlt.

Anderseits ist es doch mehr als ungewiss, dass ich die nächsten gut 40 Jahre bei ein und dem selben Arbeitgeber bleibe. Daher weiß ich nicht in wie weit ich mich an dieses Modell binden sollte. Ich habe schon häufiger von großen Verlusten durch Jobwechsel gelesen (5. Problempunkt).

 

Ich hoffe, dass ich alle Punkte verständlich dargelegt habe und ihr mir daher gute Ratschläge geben könnt.

Falls ich irgendwas vergessen habe bitte ich euch dies kurz zu schreiben und ich reiche es dann schnellstmöglich nach.

 

Viele Grüße

Chulian

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polydeikes

Du willst keine Generali BU. Du willst keine BU in Schicht 2 -> bAV (noch schlimmer als Schicht 1 -> Rürup).

 

---

 

Ideallösung aus meiner Sicht: Vor dem Hintergrund und in dem Beruf und ohne belastende Gesundheitshistorie wahlweise Jungakademikerregelung und BUZ in Berufsgruppe 1++ als Neuabschluss, oder halt SBU in 1++ wenn das der Beruf hergibt.

 

Alternative: Auskopplung der SBU aus der Basisrente, prüfen ob es eine 1++ im neuen Tarif gibt. Die Berufsgruppen sahen 2012 anders aus, insofern ist das nicht selbstverständlich. Sicher gehen, dass per Reaktivierung die 2015er Bedingungen eingekauft werden, die 2012er willst du als Wirtschaftsinformatiker eher nicht, bzw. die 2015 eher mehr als die 2012er.

 

---

 

Zu beiden Lösungsansätzen gibt es massenweise threads im Forum. Daher die kurze Antwort.

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Chulian

Hallo polydeikes

 

vielen Dank für deine schnelle Antwort und deine umfassende Arbeit hier im Forum.

 

Du hast Recht, es gibt unzählige Threads zu BU+Rürup. Allerdings brechen auch unzählige davon mitten in der Diskussion ab, haben andere Ausgangsfragen, oder werden auch mit dem Verweis auf frühere Threads beantwortet die ich in der Suche leider nicht gefunden habe.

 

Zu deiner Antwort hätte ich noch ein paar Detailfragen in Richtung Umsetzung:

 

1. Jungakademikerregelung und BUZ in 1++ meint eine Kombi-BU in Schicht 3 mit der 1/20 Rentenregel oder? Wenn ich deine vorigen Posts in diesem Bereich richtig im Kopf habe würdest du mit dieser Variante auch zur AL gehen/bleiben.

 

2. Einen Neuabschluss als SBU würde ich ungern ohne professionelle Beratung machen, da ich trotz einlesens das Thema und die Fallstricke im Detail für sehr undurchsichtig halte. Gleichzeitig weiß ich aber nicht wie ich in diesem Bereich vertrauenswürdige Berater finde.

 

3. Bei beiden Varianten kommt dann auch die Frage nach der Altersabsicherung auf (Riester / bAV).

 

4. Wie funktioniert das mit der Umstellung auf das 2015er Regelwerk und wie kann ich am geschicktesten die Varianten vergleichen (und dabei die für mich wichtigen Dinge identifizieren)?

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polydeikes

Letzten Endes steht und fällt die Story vor allem mit dem Gesundheitszustand.

 

---

 

Zunächst mal ging ich in der Prämisse davon aus, dass du dich damals bewusst für die AL entschieden hast. Das 2012er Bedingungswerk ist im Wesentlichen in Ordnung. Sind eher kleinere Hässlichkeiten drin, wie die Geschichte mit dem "zuletzt ausgeübten Beruf".

 

Das 2015er Bedingungswerk ist hingegen grad in einer Branche wie IT (Selbstständigkeitsrisiko / Freiberuflichkeitsrisiko), mit dem erst kurz zuvor abgeschlossenen Studium (JA-Regelung), dem jungen Alter (BUZ), der zu erwartenden Einkommensentwicklung (an deren Anfang du stehst -> BUZ) etc. pp. schon technisch und allgemein bedingungsseitig attraktiver als die 2012er Bedingungen.

 

Ob die AL nun in der Konstellation die "Musterlösung" ist, kann man sich immer nur selbst beantworten. Die Qualität einer "Beratung" sollte darin bestehen, dich dazu in die Lage zu versetzen.

 

---

 

Der Neuabschluss ergibt sich aus 2 Prämissen und einem vermuteten Problem:

 

a - deine technische Gestaltung halte ich nicht für sonderlich optimal, da kann man die Euros sinnvoller investieren

b - du sprichst von sauberer Gesundheitshistorie, da sollte das keine Problem sein und die 3 Jahre weniger VVA Problematik auch kein Thema sein

 

Das Problem dürfte darin bestehen, dass du in der Berufsgruppe wohl eher Richtung Berater (1+ vermutlich oder ggf. drunter) oder ggf. Softwareentwickler gehen wirst, denn in Richtung Wirtschaftsinformatiker (1++). Sind 15-20 % unnötige Beitragsdifferenz, die ich ggf. mit der Jungakademikerregelung ganz sauber weggezaubert kriegen würde.

 

---

 

Die Kiste in der theoretischen Idealkonstruktion meint bspw. 1000 BU Rente + Mini BUZ bis 65 -> Nachversicherung SBU auf die gewünschte Bedarfshöhe und gewünschtes Endalter. Zweiteres Element nutzt du mit Dynamiken zur Steuerung, ersteres sichert effizient den worst case einer langfristigen BU ab. Der Spaß an der Kiste: Die Berufsgruppe erbst du vom JA-Regelungsvertrag ... also so auch in der SBU Nachversicherung die 1++.

 

Nur ein Beispiel, die genauen Zahlen musst du selbst entscheiden. Wie man mag und sich leisten will und kann ...

 

---

 

Dürfte noch Punkt 4 offen sein. Das ist eigentlich wirklich mehrfach samt Anleitung ausführlich erklärt. Du kündigst im Prinzip die Hauptversicherung. Da das eine Basisrente ist, wird die in Folge nicht aufgelöst, sondern beitragsfrei gestellt. Die BUZ würde erlöschen. Du kannst aber binnen 6 Monaten ohne erneute Risikoprüfung eine SBU reaktivieren (max. bis zur ursprünglichen Höhe des Basisrentenbuz), aber im aktuell gültigen Tarif. Sprich: Du bekommst die 2015er Bedingungen, die in deiner Konstellation mit Ausnahme der 163 VVG Problematik vorteilhafter sind.

 

Technisch ist das ein Neuabschluss ohne Risikoprüfung, der aber begrenzt ist auf den ursprünglichen Baustein.

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Humunculus

 

2. Einen Neuabschluss als SBU würde ich ungern ohne professionelle Beratung machen, da ich trotz einlesens das Thema und die Fallstricke im Detail für sehr undurchsichtig halte. Gleichzeitig weiß ich aber nicht wie ich in diesem Bereich vertrauenswürdige Berater finde.

Da kannst du zwischen verschiedenen Optionen wählen, die etwas taugen. Es gibt einige wenige Versicherungsberater auf Honorarbasis, die sind nur dünn gesät. Und dann gibt es Versicherungsmakler, die unterschiedliche Vergütungsmodelle anbieten. Da gibt es deutlich mehr

, und da kannst du wählen, ob du jemand um die Ecke bevorzugst, der evtl weniger fähig ist - haben da hier leider auch schon einige Beispiele gehabt - oder jemanden übers Internet findest, dessen Kompetenz du vielleicht halbwegs beurteilen kannst.

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