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Chips

Warum ist Timing wichtig?

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StinkeBär

Antwort:

...weil das Timing renditetechnisch immer bedeutsam ist für nicht ewig lebende Personen. ;)

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Chips

TO Info:

Also mein Plan ist, zu 100% in Aktien zu gehen. Vielleicht 10% ETF-Anteil. Die 30 Unternehmen sollten aus allen Branchen und quellsteuerfreien Ländern kommen, in der Regel eher größere und bekannte Unternehmen mit starken Marken.

Grund: Immobilienfonds sind mir zu teuer(undurchsichtig), eigene Immobilie zu teuer, Anleihen ähnlich risikoreich wie Aktien (Zinsproblematik), Festgeld zu renditearm. Ich finde, Aktien sind die beste Anlageform. Wo sonst ist die Transparenz so hoch bei gleichzeitig hohen durchschnittlichen Renditen?

 

PS: Ob höhere Zinsen tatsächlich schlecht für Kurse sind, weiß ich nicht. Wenn es der Wirtschaft gut geht, steigen Aktien, nicht wahr? Und die Zinsen steigen nur, wenn es der Wirtschaft gut geht. Bei Anleihen sehe ich da fast eine höhere Gefahr. Gibt es dazu einen Thread?

Dein Problem sehe ich darin, dass du maximal Halbwissen, eher nur diffuse Ahnungen und Vorurteile hast, das Konglomerat daraus aber als Wahrheit postulierst.

Danke für deine Einwände. Erstens bin ich hier, um mir Wissen anzueignen. Ich werf dazu meine Meinung in den Raum und sehe, was andere Diskutanten draus machen. Wer weiß, ob ich dann am Ende vielleicht doch nur Anleihen und ETFs kaufe. Zum anderen würde ich nie die Wahrheit postulieren.

 

Beispiel 1: Beschränkung auf quellensteuerfreie Länder: Ich vermute, du hast keine Ahnung, was das bedeutet bzw. welche Länder das ausschließt.

Oh, da hab ich mich verschrieben und "außer die USA" vergessen :blushing: Schweiz und Skandinavien sind schade, aber ich hab keine Lust da auf 10-20% Dividenden zu verzichten. So viel besser sind die Unternehmen dort auch nicht. Frankreich etc. trauere ich nicht nach.

 

Beispiel 2: Anleihen siehst du ähnlich risikoreich wie Aktien.

Meine Überlegung ist Folgende: Ich kauf mir von soliden Unternehmen eine Anleihe. Dann bekomm ich 2-3%. Sollten die allg. Zinsen steigen, dann bekommt man aufs allgemeine Sparkonto auch schon 2-3% Zinsen. Was ist dann die BMW-Anleihe noch wert? Und wenn die Inflation kommt, wird das in Aktienkurse sofort eingepreist. Aber bei Anleihen?

Ok, dann revidiere ich diese Aussage dazu, dass mir das Risiko-Rendite-Verhältnis bei Anleihen zu schlecht ist.

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pteppic

Lass dich nicht beirren. Du stellst die richtigen Fragen. Antworten bekommst du so viele wie Personen, die dir antworten. Auf Toni zu hören ist nicht ganz falsch. Letztlich musst du aber selbst die Antwort geben. Ob du das wirklich aus hältst, wenn es mal kräftig runter geht, wirst du erst wissen, wenn du das mit einer mindestens vierstelligen oder fünfstelligen Summe erlebt hast. Daher empfiehlt es sich evtl. aus psychologischen Gründen langsam einzusteigen, um ein Gefühl für die Sache zu bekommen.

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Chips

Lass dich nicht beirren. Du stellst die richtigen Fragen. Antworten bekommst du so viele wie Personen, die dir antworten. Auf Toni zu hören ist nicht ganz falsch. Letztlich musst du aber selbst die Antwort geben. Ob du das wirklich aus hältst, wenn es mal kräftig runter geht, wirst du erst wissen, wenn du das mit einer mindestens vierstelligen oder fünfstelligen Summe erlebt hast. Daher empfiehlt es sich evtl. aus psychologischen Gründen langsam einzusteigen, um ein Gefühl für die Sache zu bekommen.

 

Ja, wie sich das anfühlt, kann ich in der Tat schlecht sagen. Aber mir ist das Risiko bewusst. Da ich relativ viele Positionen aufbauen will und von dem Geld nicht abhängig bin, hab ich da wenig Bedenken. Zumindest in der Theorie :)

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Fondsinvestor

Hallo Chips,

 

ich sag mal, wie ich das mache.

 

1.) Timing: Wenn ich plötzlich Geld habe (weil irgendeine Anlage ausgelaufen ist z.B.), mache ich mir einen Plan für z.B. die nächsten 3 Monate. Jeden Monat 10000 Euro anlegen zum Beispiel.

2.) Asset Allocation: Von 100% Aktien würde ich abraten. Eine Daumenregel sagt: Aktienquote = 100 minus Lebensalter. Also bei 30 Jahren 70 Prozent Aktienquote.

 

Ich persönlich glaube nicht an sichere Prognosen, was Timing oder Asset Allocation angeht. Aber ich versuche, das Risiko zu streuen (in puncto Timing sowie Asset Allocation).

 

Was Einzelaktien angeht, bin ich skeptisch. Persönlich hab ich keinen Bock, 20 Unternehmen zu beobachten und ich würde auch die Berichte der Unternehmen nicht verstehen... <_< Daher hab ich mit für ETFs (und auch ein paar aktive Fonds) entschieden.

 

Grüße und viel Erfolg, so oder so.

Stefan

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Chips

Jetzt könnte man Linde heute als Beispiel nehmen. Die Aktie ist zweistellig eingebrochen. Eben aufgrund gedrosselter Prognosen für 2017. Also sind die erwarteten Gewinne für 2017 und Folgejahre geringer als gedacht.

 

Nun kann man doch nicht sagen, das wäre nun aufgrund des Kursfalls ein guter Einstiegszeitpunkt. Das kann man letztlich nur sagen, wenn man glaubt, es zu diesen Zeitpunkt besser zu wissen als der Markt. Glücklicherweise wird das in fast 50% der Fälle der Fall sein.

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Stoiker

Nun kann man doch nicht sagen, das wäre nun aufgrund des Kursfalls ein guter Einstiegszeitpunkt. Das kann man letztlich nur sagen, wenn man glaubt, es zu diesen Zeitpunkt besser zu wissen als der Markt. Glücklicherweise wird das in fast 50% der Fälle der Fall sein.

 

Wann willst Du die Aktien denn sonst kaufen, wenn sie 20% gestiegen ist? Vielleicht verstehe ich Deine Aussage auch falsch. Falls Du sagen willst, dass ein Kursrückgang alleine kein Kaufgrund ist, dann stimme ich Dir zu.

 

Man kann sich doch die Fundamentaldaten anschauen und bewerten, was die "neuen" Zahlen nun bedeuten. Dann könnte man sich fragen, ob dieser Bewertungsabschlag im Hinblick auf die News gerechtfertigt ist. Also ist beispielsweise Linde heute ca. 2 Mrd. Euro weniger wert als gestern auf Grund der Zahlen? Und unter welchen Bedingungen würde sich das 2016/2017 bestätigen etc.

 

Wieso soll der "Markt" denn mal nicht falsch liegen, insbesondere wenn ein paar Algos automatisierte Käufe/Verkäufe an Triggermarken durchführen?:-

 

Schau Dir als "Positivbeispiel" doch heute RWE an. Bei Interesse (mich interessiert es nicht) könnte man auf Basis der Zahlen beurteilen, ob das Unternehmen in aufgespaltener Form eine knappe Mrd. mehr wert sein wird so wie es der "Markt" gerade sieht.

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BondAlf

Nun kann man doch nicht sagen, das wäre nun aufgrund des Kursfalls ein guter Einstiegszeitpunkt. Das kann man letztlich nur sagen, wenn man glaubt, es zu diesen Zeitpunkt besser zu wissen als der Markt. Glücklicherweise wird das in fast 50% der Fälle der Fall sein.

 

Wann willst Du die Aktien denn sonst kaufen, wenn sie 20% gestiegen ist? Vielleicht verstehe ich Deine Aussage auch falsch. Falls Du sagen willst, dass ein Kursrückgang alleine kein Kaufgrund ist, dann stimme ich Dir zu.

 

Man kann sich doch die Fundamentaldaten anschauen und bewerten, was die "neuen" Zahlen nun bedeuten. Dann könnte man sich fragen, ob dieser Bewertungsabschlag im Hinblick auf die News gerechtfertigt ist. Also ist beispielsweise Linde heute ca. 2 Mrd. Euro weniger wert als gestern auf Grund der Zahlen? Und unter welchen Bedingungen würde sich das 2016/2017 bestätigen etc.

 

Wieso soll der "Markt" denn mal nicht falsch liegen, insbesondere wenn ein paar Algos automatisierte Käufe/Verkäufe an Triggermarken durchführen?:-

 

Schau Dir als "Positivbeispiel" doch heute RWE an. Bei Interesse (mich interessiert es nicht) könnte man auf Basis der Zahlen beurteilen, ob das Unternehmen in aufgespaltener Form eine knappe Mrd. mehr wert sein wird so wie es der "Markt" gerade sieht.

 

Was das Beispiel RWE in Bezug auf Timing angeht ist heute folgendes passiert:

 

- es wurde eine attraktive Dividende in Aussicht gestellt

 

- die Angst vor einer Kapitalerhöhung wurde beseitigt

 

- die Vision einer neuen Firma "RWEalternative Energie" die unabhängig von RWE am Markt sich Kapital beschaffen kann

 

Nach diesen Mitteilungen lag die Wahrscheinlichkeit für Kursgewinne bei etwa 100% also vom Timing her optimal!

 

 

 

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Schinzilord

 

Wieso soll der "Markt" denn mal nicht falsch liegen, insbesondere wenn ein paar Algos automatisierte Käufe/Verkäufe an Triggermarken durchführen?:-

Klar kann der Markt falsch liegen. Aber oftmals führen neue News zu einem Kursanstieg, und nicht eine Neubepreisung der alten News.

Gegenfrage:

Woher weißt du, dass du richtig gelegen mit deiner Begründung?

Es kann ja sein, dass nächstes Jahr extern positive News, welche du heute gar nicht auf deiner Rechnung hattest, zu einem Kursanstieg führen.

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pteppic
· bearbeitet von pteppic

Jetzt könnte man Linde heute als Beispiel nehmen. Die Aktie ist zweistellig eingebrochen. Eben aufgrund gedrosselter Prognosen für 2017. Also sind die erwarteten Gewinne für 2017 und Folgejahre geringer als gedacht.

 

Nun kann man doch nicht sagen, das wäre nun aufgrund des Kursfalls ein guter Einstiegszeitpunkt. Das kann man letztlich nur sagen, wenn man glaubt, es zu diesen Zeitpunkt besser zu wissen als der Markt. Glücklicherweise wird das in fast 50% der Fälle der Fall sein.

 

Oft sind Marktreaktionen einfach übertrieben, was daran liegt, dass auf einen Schlag mehr Leute in die Aktie rein bzw. raus wollen, als der Kurs verkraften kann. So eine Überreaktion kann durchaus einige Tage, Wochen oder sogar Monate anhalten. Das Problem ist nur, sich gegen den Markt stellen zu muessen, also wie du sagst, "es besser zu wissen" als der Markt. Das braucht Mut und Urteilsvermögen. Und ob man das besitzt, kann man leider erst sagen, wenn das Anlegerleben fast vorbei ist, bzw. nach wenigstens zehn Jahren. Vorher lässt sich Glück und Fähigkeit kaum auseinanderhalten.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Man kann sich doch die Fundamentaldaten anschauen und bewerten, was die "neuen" Zahlen nun bedeuten. Dann könnte man sich fragen, ob dieser Bewertungsabschlag im Hinblick auf die News gerechtfertigt ist. Also ist beispielsweise Linde heute ca. 2 Mrd. Euro weniger wert als gestern auf Grund der Zahlen? Und unter welchen Bedingungen würde sich das 2016/2017 bestätigen etc.

Das machen Millionen andere Marktteilnehmer auch. Warum wird deine Einschätzung besser sein als die der Anderen? Das ist die zentrale Frage und du musst dafür eine sehr gute Erklärung haben. Wenn du aber eine solche hast, postest du sie bitte nicht hier im Forum, sondern reichst gleich einen entsprechenden Artikel bei einer Fachzeitschrift ein (vorher natürlich ein paar Millionen vom Markt abgreifen nicht vergessen :w00t:).

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Stoiker

Klar kann der Markt falsch liegen. Aber oftmals führen neue News zu einem Kursanstieg, und nicht eine Neubepreisung der alten News.

Gegenfrage:

Woher weißt du, dass du richtig gelegen mit deiner Begründung?

Es kann ja sein, dass nächstes Jahr extern positive News, welche du heute gar nicht auf deiner Rechnung hattest, zu einem Kursanstieg führen.

 

Wissen kann ich das nicht. Ebenso wenig, wie ich wissen kann, dass eine BIP-Gewichtung einer Market Cap-Gewichtung überlegen sein wird und vice versa. Natürlich kann in der Zukunft alles mögliche passieren inkl. Naturkatastrophen, Fehler des Managements etc., was einen erheblichen Einfluss auf die Bewertung des Unternehmens haben kann. Mir ging es hier rein um die Bewertbarkeit der verfügbaren Fakten und Information. Das ist eine Momentaufnahme, die bedingte Schlüsse und Schätzungen zulässt. Wenn ich das mache, kann ich zur gleichen Einschätzung, wie der Markt kommen oder auch nicht.

 

 

Das machen Millionen andere Marktteilnehmer auch. Warum wird deine Einschätzung besser sein als die der Anderen? Das ist die zentrale Frage und du musst dafür eine sehr gute Erklärung haben. Wenn du aber eine solche hast, postest du sie bitte nicht hier im Forum, sondern reichst gleich einen entsprechenden Artikel bei einer Fachzeitschrift ein (vorher natürlich ein paar Millionen vom Markt abgreifen nicht vergessen :w00t:).

Warum sollte meine Einschätzung besser sein als die des Marktes? Mir geht es erstmal darum eine (eigene) zu haben. Die kann ich mir durch die verfügbaren Informationen beschaffen. Dabei kann ich genauso, wie der Markt Fehler machen. Ebenso könnte ich auf die Einschätzung eines Dritten vertrauen oder komplett darauf verzichten. Wie sinnvoll das ist, mag jeder für sich bewerten. Ist ja alleine schon spannend, dass es zwar Millionen andere Marktteilnehmer machen, diese aber trotzdem zu unterschiedlichen Einschätzungen kommen.

Und was bringt mir diese Erkenntnis jetzt? Hier ging es um "Timing" am Beispiel von Linde und keine paradigmatische Diskussion zur ultimativen Überlegenheit der Anlage in ETFs. Wie sieht denn Deine Lösung aus? Wie kann man Deiner Meinung nach einschätzen, ob zum Beispiel der 14%ige Rückgang bei Linde gerechtfertigt ist? Oder ist das in Deinen Augen unmöglich?

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GoGi

Warum sollte meine Einschätzung besser sein als die des Marktes? Mir geht es erstmal darum eine (eigene) zu haben. Die kann ich mir durch die verfügbaren Informationen beschaffen. Dabei kann ich genauso, wie der Markt Fehler machen. [...]

Wie kann man Deiner Meinung nach einschätzen, ob zum Beispiel der 14%ige Rückgang bei Linde gerechtfertigt ist? Oder ist das in Deinen Augen unmöglich?

Was bringt dir eine Einschätzung die gleich gut oder schlechter als die des Marktes ist? Dann schneidest du langfristig schlechter als der Markt ab.

 

Ich glaube, dass es eher möglich als unmöglich ist, aber ich bin nicht sicher. Ich weiß definitiv nicht, wie es geht (sonst wäre ich morgen reich und berühmt). Meine Warnung ist nur, dass viele fälschlicherweise glauben, sie könnten durchgehend eine bessere Einschätzung als der Markt produzieren, aber es tatsächlich nicht können.

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Stoiker

 

Was bringt dir eine Einschätzung die gleich gut oder schlechter als die des Marktes ist? Dann schneidest du langfristig schlechter als der Markt ab.

 

Ich glaube, dass es eher möglich als unmöglich ist, aber ich bin nicht sicher. Ich weiß definitiv nicht, wie es geht (sonst wäre ich morgen reich und berühmt). Meine Warnung ist nur, dass viele fälschlicherweise glauben, sie könnten durchgehend eine bessere Einschätzung als der Markt produzieren, aber es tatsächlich nicht können.

 

Was mir eine eigene Einschätzung bringt? Erstens, dass ich meine Anlageentscheidung eigenverantwortlich auf der Basis (m)einer Einschätzung treffen kann. Was ist die Alternative? Darauf zu verzichten?

 

Wieso ist es garantiert, dass man mit "einer gleich guten Einschätzung als die des Marktes" langfristig schlechter abschneidet als der Markt? Ich lerne gerne dazu von daher bin ich hier wirklich auf Deine Erklärung gespannt.

 

Nochmals und wie bereits oben geschrieben - es ging mir darum überhaupt eine Einschätzung vorzunehmen (keine bessere als der Markt). Das kann auch der Nachvollziehbarkeit dienen. Man kann auch komplett drauf verzichten, wenn man das für richtig hält. Genauso wie man eine Einschätzung vornehmen kann, ob eine 70/30 oder 80/20 Mischung etc. des MSCI World/EM passender ist.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Wieso ist es garantiert, dass man mit "einer gleich guten Einschätzung als die des Marktes" langfristig schlechter abschneidet als der Markt? Ich lerne gerne dazu von daher bin ich hier wirklich auf Deine Erklärung gespannt.

Ich stelle mir das so vor, dass du dann insgesamt gleich gute Einschätzungen triffst, aber nicht immer gleichzeitig, zum Beispiel mal A übergewichtest und dadurch eine Mehrrendite hast, aber dann auch mal A übergewichtest und dadurch eine Minderrendite hast. Du kannst aber in diesem Fall keinen ETF kaufen und deine Selbstbau-Transaktionskosten sind zu hoch. Aber das müsste man mal genau nachrechnen.

 

Was mir eine eigene Einschätzung bringt? Erstens, dass ich meine Anlageentscheidung eigenverantwortlich auf der Basis (m)einer Einschätzung treffen kann. Was ist die Alternative? Darauf zu verzichten? [...] Das kann auch der Nachvollziehbarkeit dienen.

Ja, ich würde, da dich das zu interessieren scheint, auf keinen Fall darauf verzichten. Aber ganz klar die eigene Forschung und Anlageentscheidungen trennen. Das gilt, bis die Forschung irgendwie verifiziert wurde.

 

(Was in der Regel dadurch geschieht, dass man sie veröffentlicht und andere sich das anschauen und kritisieren. Aber dann kannst du wohl nicht mehr so viel Gewinn damit machen. Du bist also auf dich allein gestellt, um zu verifizieren, ob deine Forschungsergebnisse korrekt sind. Das geht bekannterweise in allen Bereichen oft schief, es ist aber natürlich nicht unmöglich.)

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Stoiker

Ich stelle mir das so vor, dass du dann insgesamt gleich gute Einschätzungen triffst, aber nicht immer gleichzeitig, zum Beispiel mal A übergewichtest und dadurch eine Mehrrendite hast, aber dann auch mal A übergewichtest und dadurch eine Minderrendite hast. Du kannst aber in diesem Fall keinen ETF kaufen und deine Selbstbau-Transaktionskosten sind zu hoch. Aber das müsste man mal genau nachrechnen.

 

Wir blenden mal kurz aus, dass Einzelaktieninvestments in einer passiven Welt ja vermieden werden sollten.:P

 

Ich bin mir nicht sicher, ob sich die o.g. Logik so einfach übertragen lässt. Wenn ich eine gleich gute Einschätzung zur Aktie, wie der Markt treffen möchte, dann heißt das, dass ich davon ausgehe, dass der Markt effizient ist und alle Informationen bereits im Preis der Aktie beinhaltet sind.

 

Um jetzt den Bogen zum Ursprungsthema "Timing" zu schlagen, heißt das doch nichts anderes, dass ich komplett auf Timing verzichten kann, die Aktie (z.B. Linde) zum ggb. Preis kaufe und somit wie der "Markt" abschneide. Besser oder schlechter als der Markt (Linde-Aktie) könnte ich dann nur abschneiden, wenn ich sage, dass ich nicht zu dem Preis kaufe, sondern bis Kurs xyz warte.

 

Übertragen auf den Dax kaufst Du alle 30 Werte zum aktuellen Preis und schneidest genauso ab, wie der Dax (abzgl. einmaliger Transaktionskosten) und ab einem gewissen Punkt besser als der Dax-ETF, da keine laufende Gebühr. Ob das Sinn macht und den zeitlichen Mehraufwand rechtfertigt, steht auf einem anderen Blatt.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

[...], dass ich davon ausgehe, dass der Markt effizient ist und alle Informationen bereits im Preis der Aktie beinhaltet sind.

Der Markt ist vermutlich nicht effizient. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass du das auch auszunutzen kannst. Dazu musst du von der Ineffizienz ausreichend viel verstanden haben. Soweit ich das einschätzen kann, sind dazu nichttriviale Forschungsleistungen notwendig, und dann treten die oben genannten Schwierigkeiten auf.

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Chips

Warum sollte meine Einschätzung besser sein als die des Marktes? Mir geht es erstmal darum eine (eigene) zu haben. Die kann ich mir durch die verfügbaren Informationen beschaffen. Dabei kann ich genauso, wie der Markt Fehler machen. [...]

Wie kann man Deiner Meinung nach einschätzen, ob zum Beispiel der 14%ige Rückgang bei Linde gerechtfertigt ist? Oder ist das in Deinen Augen unmöglich?

Was bringt dir eine Einschätzung die gleich gut oder schlechter als die des Marktes ist? Dann schneidest du langfristig schlechter als der Markt ab.

 

Ich glaube, dass es eher möglich als unmöglich ist, aber ich bin nicht sicher. Ich weiß definitiv nicht, wie es geht (sonst wäre ich morgen reich und berühmt). Meine Warnung ist nur, dass viele fälschlicherweise glauben, sie könnten durchgehend eine bessere Einschätzung als der Markt produzieren, aber es tatsächlich nicht können.

 

Ich denke das Problem ist, dass man kein klares Feedback bekommt, ob man nun besser als der Markt ist, da Glück bei einzelnen Entscheidungen eine überragende Rolle spielt. Stockpicking ist eben kein tennis, sondern Poker. Wenn du einen Satz Tennis gegen einen Profi spielst, wirst du keinen Punkt holen. Keinen Einzigen. Wenn du gegen den weltbesten Pokerspieler spielst, wirst du mit fast 50er Wahrscheinlichkeit gewinnen.

 

Die Analogie zum Poker passt eigentlich ziemlich gut. Beim Poker wäre der Markt jemand, der alle Karten von allen Spielern kennt.

 

Beim Pokern kennt man die Karten des anderen nicht, aber man kann vermuten. Man wird sich oft irren, aber auf lange Sicht kann man es besser abschätzen als andere.

Bei Aktien geht es darum zu vermuten, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist. Auch hier werden sich Profis oft irren, aber noch öfter nicht.

 

Sollte man wissen, was der Gegenspieler für Karten hat, kann man sich die Wahrscheinlichkeit zum Erfolg ausrechnen. Man weiß zB., dass man zu 55% gewinnt.

Genauso ist es, wenn man sicher wüsste, ob eine Aktie unterbewertet ist.

 

Die noch aufzudeckenden Karten sind die ungewisse Zukunft. Es können Karten kommen, die dem Gegner helfen oder mir helfen.

Bei Aktien wären das zukünftige, unbekannte Ereignisse wie zB. schlechtere Absatzzahlen als gedacht. Es könnten aber auch Ereignisse passieren, die mir helfen.

 

Sollte man beim Pokern dann trotz höherer Gewinnchancen doch verlieren, dann hat man doch alles richtig gemacht. Auf lange Sicht wird man mehr Spiele gewinnen als verlieren und das ist letztlich der Profit.

Bei den Aktien genauso. Es können immer Nachrichten kommen, die unvorhersehbar waren. Aber auf lange Sicht wird man den Markt schlagen. (Man wird allerdings nie so recht wissen, ob man die Aktie damals richtig bewertet hat)

 

Auch sind Entscheidungen davon abhängig, was man grad verlieren kann und was nicht. Wenn man beim Poker zB. ein Turnier spielt und der überlegende Spieler ist, sollte man seine ganzen Chips riskieren, weil man mit 51% vorne liegt? Das wäre bei Aktien nicht anders. Auch wenn ich sicher wüsste, dass ich mit Linde zu 51% den Markt schlagen werde, sollte ich mein gesamtes Vermögen auf Linde setzen?

 

Eine weitere Analogie zum Poker ist, dass es tatsächlich Leute gibt, die damit langfristig ihr Geld verdienen und nicht nur einfach Glück haben (anderes zB. bei Casinospielern).

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freesteiler

Bei den Aktien genauso. Es können immer Nachrichten kommen, die unvorhersehbar waren. Aber auf lange Sicht wird man den Markt schlagen. (Man wird allerdings nie so recht wissen, ob man die Aktie damals richtig bewertet hat)

In deiner Analogie ist der Fondsmanager der Freizeitspieler, der von Wahrscheinlichkeiten keine Ahnung hat und nur zum Spaß spielt, während der Hobbyanalyst der Pokerspieler ist, der sich mit Wahrscheinlichkeiten besser auskennt als der Rest und die anderen ausnimmt. Irgendwas passt da nicht, oder?

Wenn man dein Beispiel richtig verwenden würde, müsste man daraus nämlich folgern, dass man als Hobby-Spieler/Analyst auf lange Sicht immer schlechter als der Profi/Markt ist.

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Frendo

Hi,

 

ich bin der Frendo von nebenan... und ich liebe Leute, die das Halbwissen anderer kleinreden. Nahezu jeder trifft wohl früher oder später auf jemanden, dem gegenüber er selbst das Halbwissen besitzt und dann wärste auch froh, wenns der andere es nicht all zu sehr raushängen ließe...1st.gif

 

Aber erstmal einenheben.gif an alle hier. An alle, die beratende Kommentare schreiben, nützliche Tips geben und die Community mit Leben füllen. An alle, die bei ihren Investments vollkommen rational vorgehen hehe und doch hoffen, dass am Ende des Regenbogens ein Topf voller Gold wartet...biggrin.gif

Und natürlich an die fleißigen Admins. thumbsup.gif

 

 

Warum hier der erste Beitrag? Hm ich bin ein wenig erstaunt, dass ihm teilweise geraten wird, alle Titel auf einmal zu kaufen. Es gibt verdammt wenige Zeitpunkte, in denen das sinnvoll ist. Es erfordert Erfahrung eine verdammt gute Markteinschätzung mit wirklich allem was dazu gehört. Ein solch guter Zeitpunkt zum Einstieg mit mehreren Titeln auf einmal waren zB die Tage, bevor Mrs Yellen (mal wieder) verkündet hat, dass es wieder keine Leitzinserhöhung gibt. Am nächsten Tag sind Aktien eigentlich unisono gestiegen, manche sind regelrecht explodiert.

Unter normalen Bedingungen ist der Kauf von allem gleichzeitig aber nicht zielführend und kann sehr gefährlich wehtun. Hinterher.....

 

Hinterher... Wenn du realisiert hast, dass es vielleicht doch keine so gute Idee war, Aktien des Unternehmens xy zu kaufen, bevor die ihre Q3 Zahlen vorgelegt haben...

Oder vielleicht hättest du warten sollen mit dem Kauf von Aktien des Unternehmens yx, weil in einem verwandten Sektor eine Fusion geplant wird, die nach Zustandekommen einen erheblichen Konkurrenten gegen dein Unternehmen hervorbringt. Hehe oder vielleicht hättest du dir ein gesalzenes Investment in K+S Aktien gespart, wenn du geahnt hättest, dass die ihre Verträge zur Entsorgung ihrer Laugen und Salze nicht fristgerecht verlängert haben, somit eine (Fast)Stagnation dieser elementar wichtigen Entsorgung stattfindet und sie sich selbst nur noch ein paar Tage Luft geben, bevor sie an mehreren Standorten die Produktion stoppen müssen.... Unfassbar für nen Dax Konzern... Aktie rauscht wieder nach unten.. da kann dann auch Potash nich mehr helfen.. :D

 

 

Informationen sind eigentlich alles. Sie zu erkennen und richtig zu deuten.... darum gehts hier. Natürlich sind Elementardaten, Bilanzen, Ebit und Chartanalysen enorm wichtig und unverzichtbar... Aber manchmal ist es es doch so: der Bauch kämpft gegen den Kopf. Deine Rübe sagt aus den und den Gründen zu einem Investment ganz klar nein, weil... Und deinem Ranzen ists völlig egal und du langst zu. Mir kann hier keiner, der schon ein wenig länger dabei ist, erzählen, dass er ausschließlich Kopfentscheidungen getroffen hat.

 

 

 

Wer da das richtige Maß findet, mit eigener Risikobereitschaft würzt und klug zur rechten Zeit umrührt, kann den Topf am Ende eigentlich fast schon sehen...respekt.gif

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Chips

Bei den Aktien genauso. Es können immer Nachrichten kommen, die unvorhersehbar waren. Aber auf lange Sicht wird man den Markt schlagen. (Man wird allerdings nie so recht wissen, ob man die Aktie damals richtig bewertet hat)

In deiner Analogie ist der Fondsmanager der Freizeitspieler, der von Wahrscheinlichkeiten keine Ahnung hat und nur zum Spaß spielt, während der Hobbyanalyst der Pokerspieler ist, der sich mit Wahrscheinlichkeiten besser auskennt als der Rest und die anderen ausnimmt. Irgendwas passt da nicht, oder?

Wenn man dein Beispiel richtig verwenden würde, müsste man daraus nämlich folgern, dass man als Hobby-Spieler/Analyst auf lange Sicht immer schlechter als der Profi/Markt ist.

 

Jep. So sollte es sein. Wobei man als Hobbyanalyst wohl auch gute Karten hat (Wortspiel), den Markt zu schlagen. Man muss ja nur zufällig auf das richtige Pferd setzen und abwarten. Man könnte ja zB. alles auf Linde setzen und Linde performed die nächsten 30 Jahre besser als der DAX. Das wäre gut möglich.

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otto03

 

In deiner Analogie ist der Fondsmanager der Freizeitspieler, der von Wahrscheinlichkeiten keine Ahnung hat und nur zum Spaß spielt, während der Hobbyanalyst der Pokerspieler ist, der sich mit Wahrscheinlichkeiten besser auskennt als der Rest und die anderen ausnimmt. Irgendwas passt da nicht, oder?

Wenn man dein Beispiel richtig verwenden würde, müsste man daraus nämlich folgern, dass man als Hobby-Spieler/Analyst auf lange Sicht immer schlechter als der Profi/Markt ist.

 

Jep. So sollte es sein. Wobei man als Hobbyanalyst wohl auch gute Karten hat (Wortspiel), den Markt zu schlagen. Man muss ja nur zufällig auf das richtige Pferd setzen und abwarten. Man könnte ja zB. alles auf Linde setzen und Linde performed die nächsten 30 Jahre besser als der DAX. Das wäre gut möglich.

 

Das halte ich noch nicht einmal für ein Gerücht sondern schlicht für Unfug

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Chips

Jep. So sollte es sein. Wobei man als Hobbyanalyst wohl auch gute Karten hat (Wortspiel), den Markt zu schlagen. Man muss ja nur zufällig auf das richtige Pferd setzen und abwarten. Man könnte ja zB. alles auf Linde setzen und Linde performed die nächsten 30 Jahre besser als der DAX. Das wäre gut möglich.

 

Das halte ich noch nicht einmal für ein Gerücht sondern schlicht für Unfug

Nö, warum? Stell dir vor, du kaufst dir eine DAX-Aktie und hältst die für 20 Jahre. Wie stehen die Chancen, dass diese Aktie besser als der Index abschneidet?

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freesteiler

Kleiner als 50%. Aber darauf wolltest du wohl nicht hinaus.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

Das halte ich noch nicht einmal für ein Gerücht sondern schlicht für Unfug

Nö, warum? Stell dir vor, du kaufst dir eine DAX-Aktie und hältst die für 20 Jahre. Wie stehen die Chancen, dass diese Aktie besser als der Index abschneidet?

Ich meine auch, beim Roulette auf Farbe zu setzen, ist sicherer. Die Chancen stehen dann jedenfalls 50:50.

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