Zum Inhalt springen
AAAinvest

BU Versicherung trotz finanzieller Unabhängigkeit?

Empfohlene Beiträge

AAAinvest

Hallo zusammen,

 

bei meiner letzten Frage hier im Forum wurde mir sehr geholfen, deshalb möchte ich hier gerne eine weitere Frage behandeln. Im letzten Beitrag ging es um einen ETF Sparplan, den ich jetzt auch so durchführe. Damals (Mai 2015) habe ich geschrieben, ich hätte schon eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Sie war auch schon durchgesprochen und fertig auf meinem Schreibtisch, ich konnte mich nur nicht durchringen und stellte mir immer weitere Fragen. Ich bin mir bewusst, dass erst finanzielle Risiken abgesichert werden sollten, bevor man mit Investieren beginnt, es lief aber nunmal jetzt anders... Danach habe ich die BU aus den Augen verlohren, jetzt ist also wieder Zeit anzupacken.

 

Ich bin aktuell bei einer Sparquote von etwa 50 %, welche in Zukunft noch steigen wird. Damit versuche ich zügig von meinen passiven Einkommensströmen leben zu können. Details weiter unten.

 

Ich möchte hier nur generell klären, ob für meinen Fall eine BU überhaupt sinnvoll ist, zunächst die Basisangaben:

 

 

 

 

2. Basisangaben zur persönlichen Situation

 

2.1 Alter / Familienstand / Kinder / geplanter Renteneintritt

- 26 / ledig / kein Kind / geplanter Renteneintritt mit ????

Hier ist meine erstes sehr großes Fragezeichen. Ich werde nicht bis 67 arbeiten, auch nicht bis 65 oder 63. Mit spätestens 50 (eher früher) möchte ich mein Angestelltenverhältnis verlassen und von passiven Einkommensströmen und Selbständigkeit (Spaß im Vordergrund, nicht des Geldes wegen! Ich werde allerdings mich allerdings bald nebenberuflich selbständig machen (geringer zeitlicher Aufwand) um etwas dazu zu verdienen und Erfahrungen zu sammeln. Auch möchte ich dann vermehrt ehrenamtliche Arbeiten machen.) leben. Das wird wohl der größte Knackpunkt sein, ob eine BU Sinn macht oder nicht.

 

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

- Ingenieur / 65.000€ , Gehaltssteigerungen erwartet / 1.600 - 1.700 € (also ca. die Hälfte des Nettoeinkommens)

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

- im Prinzip 1.600 - 1.700, wobei "Alters"-Vorsorge hier ab etwa 50 Jahren bedeutet. Für alle weiteren größeren Ausgaben, wie Auto, Waschmaschine etc. werden monatlich Rückstellungen gebildet.

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

- Risikobereitschaft ist vorhanden und Verluste bereiten mir kein Kopfzerbrechen. Mein Anlagehorizont ist lang und ich diversifiziere. Aktuell angestrebt und bald erreicht 40 % ETF, 10 % Einzelaktien, 50 % Tagesgeld. Kleinere Mietwohnungen könnten folgen.

2.5 bisherige Risikovorsorge

- Privathaftpflichtversicherung vorhanden

- Risiko Lebensversicherung nicht vorhanden

- BU nicht vorhanden

- Unfallversicherung vorhanden

2.6 Umfang der Absicherung (Einzelperson, Familie, Lebenspartner)

- Einzelperson aktuell

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

- betriebliche Rente. Rest privat, siehe 2.4

 

3. Das 3-Säulenmodell und bisherige Ansprüche

 

3.1 Gesetzliche Rente

- berücksichtige ich nicht, irrelevant

3.2 kapitalbasierende, staatlich geförderte Rente wie Riester, Rürup, Eichel

- nicht vorhanden

3.3 Arbeitgeberfinanzierte Rente (bAV), AVWL-Zahlung möglich ?

- vorhanden, wird aber nicht berücksichtigt

3.4 private Vorsorge aus Eigenmitteln (Lebensversicherungen, Fonds, ETFs usw. bei Fondspolicen bitte die WKN / ISIN des Fonds angeben)

Aktuell angestrebt und bald erreicht 40 % ETF, 10 % Einzelaktien, 50 % Tagesgeld. Kleinere Mietwohnungen könnten folgen. Gesamt 40.000 €

 

3.5 Zusammenfassung / Umrechnung in monatliches Rentenäquivalent

Durch Gehaltssteigerungen werde ich meine Sparleistung noch dieses/spätestens nächstes Jahr auf 2000 € / Monat steigern. Bei 4 % Real-Rendite ergeben sich ziehmlich genau 1.000.000 € mit 50 Jahren (spätest gewünschter "Renten"-Eintritt). Bei 4 % ergibt das 40.000 € brutto pro Jahr an Rente, deutlich mehr als die 18.000 € Netto, die ich aktuell benötige. Bitte beachten: Inflation nicht berücksichtigt, dafür "nur" 4 % Real-Rendite.

3.6 benötigte Rente und erwartete Rentenlücke nach bisheriger Kalkulation

- keine Rentenlücke

 

4. Sonstige Vermögenssituation (Wünsche und Ziele)

 

4.1 aktuelle Sparleistungen

- 1.600 - 1.700 € pro Monat, in 1 bis 2 Jahren 2.000 €

4.2 Schulden

- keine

4.3 absehbare Investitionen (Urlaub, Auto, Wohnung)

- in 7-8 Jahren ein gebrauchtes Auto, ca. 8.000 €

- Immobilien zur privaten Nutzung nicht geplant

 

5. Bestehende Verträge

 

Riesterrente (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter)

nicht vorhanden

 

Rüruprente (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter)

nicht vorhanden

 

Privathaftpflichtversicherung (Anbieter der Police)

vorhanden

 

BU Versicherung mit / oder ohne Sparen (genaue Bezeichnung der Police und Anbieter)

genau darum geht es hier

 

sind aktuell Vorerkrankungen bei euch vorhanden, oder wurden diese im Vertrag vermerkt? nein, kerngesund und ich hoffe durch gute Ernährung und Sport bleibt das lange so.

 

Unfallversicherung

vorhanden

 

sind aktuell Vorerkrankungen bei euch vorhanden, oder wurden diese im Vertrag vermerkt? nein

 

 

KFZ - Versicherung (Anbieter der Police)

vorhanden

 

 

Hausratversicherung (Anbieter der Police)

vorhanden

 

Rechtsschutzversicherung (Anbieter der Police)

vorhanden

 

 

Bausparvertrag (Anbieter der Police)

nicht vorhanden

 

Nach diesen vielen Infos bedanke ich mich zunächst, dass ihr sie gelesen habt, vielen Dank!

 

Ich weiß, dass sich das Leben schnell ändern kann, Frau, Kinder, morgen schwer krank ... man weiß nie. Ich habe mich viel mit Berufsunfähigkeits-Versicherungen auseinander gesetzt, aber meinen Fall konnte ich noch niergendwo gut erklärt finden. Natürlich erwarte ich von euch keine 100 % klaren Handlungsanweisungen. Ich bin aber für Ideen, Ratschläge und Tipps sehr dankbar. Vielleicht habe ich etwas entscheidendes in meiner Überlegung übersehen? Oder was haltet ihr generell von meinem Plan?

 

Über eure Hilfe freue ich mich sehr.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Jabri

Wenn du dir sicher bist, dass du in den nächsten 24 Jahren keine Berufsunfähigkeitsversicherung benötigst, ist diese natürlich überflüssig.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
FranzFerdinand

Inwiefern ist man mit einer Million "finanziell unabhängig"? Was passiert bei galloppierender Inflation? Was bei veränderten Lebensumständen?

 

Wenn ich die Million jetzt schon voll hätte, würde wohl nichts ändern, außer meine Sparquote zu senken.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Mal so eine kleine Anmerkung, da das hier immer wieder in den falschen Kontext gerückt wird. Der Berufsbegriff einer Berufsunfähigkeitsversicherung hat nichts mit dem arbeitsrechtlichen Berufsbegriff zu tun. Wenn man Vermögen verwaltet, bspw. aus Vermietung, Verpachtung, Aktienanlage ... etc. pp. ... ist auch das eine Tätigkeit bzw. ein Beruf iS einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Eine BU zahlt, wenn der zuletzt ausgeübte Beruf, so wie er ohne gesundheitliche Beeinträchtigung ausgestaltet war, nicht mehr ausgeübt werden kann.

 

Also auch dann, wenn ich in Folge der Ereignisse Krankheit, Körperverletzung (mehr als altersentsprechender) Kräfteverfall meine Tätigkeit als Privatier nicht mehr ausüben kann.

 

Also auch im Zuge von Vermögen wird eine BU nicht überflüssig. Hier ist das Vermögen aber noch gar nicht da. Das soll mal kommen, wenn nach Steuern und Kosten 4 % Rendite auf fiktive Sparleistungen von 24 Jahren erzielt würden, was in erster Linie von der tatsächlichen Arbeitskraft abhängt (und nein, das meint nicht Kugelschreiber zusammensetzen etc. ...).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast240416
· bearbeitet von Cef

Bei 4 % Real-Rendite ...

 

Willkommen im Forum.

Das halte ich für ganz schön sportlich.Wie stellst Du Dir mittelfristig Deine Allokation, zB die Relation RK 1/3 vor?

 

Gruß Cef

 

Edit: Ist 40.000 € Dein bisheriges Kapital? Du solltest imho deutlich konservativer planen.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
AAAinvest

Danke zunächst für die Antworten und Denkanstöße, anbei meine Ideen:

 

"Wenn du dir sicher bist, dass du in den nächsten 24 Jahren keine Berufsunfähigkeitsversicherung benötigst, ist diese natürlich überflüssig."

--> Sicher bin ich mir natürlich nicht. Das sollte natürlich Einfluss auf meine BU Renten in € und die Laufzeit haben.

 

"Was passiert bei galloppierender Inflation? Was bei veränderten Lebensumständen?"

--> Gegen galloppierende Inflation versuche ich mich mit einem breit gestreuten Portfolio zu schützen, natürlich würde das aber an keinem schadlos vorbeiziehen. Ich möchte ja auch nicht schlagartig aufhöhren aktiv Geld zu verdienen, wenn ich durch passive Ströme genug habe. Meine Prioritäten würden sich nur verschieben.

 

"Also auch im Zuge von Vermögen wird eine BU nicht überflüssig. Hier ist das Vermögen aber noch gar nicht da. Das soll mal kommen, wenn nach Steuern und Kosten 4 % Rendite auf fiktive Sparleistungen von 24 Jahren erzielt würden, was in erster Linie von der tatsächlichen Arbeitskraft abhängt (und nein, das meint nicht Kugelschreiber zusammensetzen etc. ...)."

--> Danke, das war mir nicht so klar, dass ich auch als "Privatier" BU werden kann. Aber ich glaube, dann habe ich ganz andere Probleme, wenn ich nicht mehr das Geld aus Zinsen und Dividenden einsammeln kann oder wie habe ich das zu verstehen?

-->Ja, es hängt von meiner Arbeitsleistung in den nächsten Jahren ab. Nur finde ich keinen geeigneten Ansatz Kompromiss aus Rentenansprüchen in € und Renten-Endalter bei einer BU-Versicherung. Was würdest du hier empfehlen und warum? Möglich für mich: a) bis ca 63 das absichern, was ich aktuell benötige b) Nur die Hälfte und hoffen das es mir noch 10 Jahre gut geht und ich die andere Hälfte aus passiven Strömen selbst beisteure. oder etwas ganz anderes? Ehrlich gemeinte Frage: Ist das zu optimistisch? Für mich (unerfahrenen) klingt es plausibel und ich habe es schon oft ähnlich gelesen.

--> Ja, 40.000 € ist bisheriges Kapital. Allerdings erst 1 Jahr Berufserfahrung, viel in mich investiert und 20.000 € Sparleistung für dieses Jahr angepeilt.

 

"Wie stellst Du Dir mittelfristig Deine Allokation, zB die Relation RK 1/3 vor?"

--> Mittelfristig etwa 50-60 % in Aktien, 20-30 % in Immobilien und den Rest im Geldmarkt. Bei Aktien Kalkulliere ich mit 8 % Netto-Rendite, Immobilien mit 3-4 % und Geldmarkt mit 2-3 %. Abzüglich 1 - 2 % Inflation und abzüglich Steuern und Kosten komme ich auf grob 4 %.

 

 

Ich bin nicht dagegen eine BU-Versicherung abzuschließen, tendenziell eher dafür. Nur bis zu welchem Alter und welche monatliche Rente? Meinen Fall finde ich unter keinen Standardfällen abgebildet, die ich gelesen habe. Wie würdet ihr hier vorgehen?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Shoshin

Was passiert bei galloppierender Inflation?

 

Dann ist die BUV dementsprechend weniger wert.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...