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ebdem

Zardoya Otis

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

@Schildkröte: Wartungsverträge laufen ungefähr ein Jahr - das entnehme ich von PS.

 

Wie kommst du jetzt auf Basis der hier schon diskutierten Daten auf diese Strategie? Zardoya hatte 2012 270.082 Einheiten unter Vertragund 2015 283.626. Seit 2001 sind die Einheiten unter Vertrag im Schnitt pro Jahr um 3-4% gewachsen und das vor allem durch Akquistitionen. Die Margen sind seit dem höhepunkt um 3-5% gesunken. Da kann ich jetzt auch keine Niedrigpreisstrategie rauslesen.

 

Die Mitarbeiterzahl bei Zardoya war 2008 mit 6046 am höchsten. Heute (Ende 2015) arbeiten 5086 Mitarbeiter für den Konzern.

Den Jobabbau würde ich eher in der Produktion verorten, da diese aktuell nur noch bei unter 70% des Niveaus von 2008 liegt und es sicherlich auch zu Produktivitätsfortschritten kam. Zwar liegt der Servicebereich auch nur noch bei 80% der Umsätze von 2009. Dennoch blieb die Zahl der Wartungscenter seitdem fast gleich und die gewarteten Einheiten sind angestiegen - dafür braucht man weiterhin Servicetechniker. Entlassungen gab es sicherlich auch im Zuge der Zukäufe, da zum Beispiel in der Verwaltung Synergien realisiert werden konnten.

Das spanische Ausbildungssystem kenne ich nicht. Ich vermute aber, dass die Ausbildung stark an den Betrieb gekoppelt ist und die Zahl der arbeitslosen Fachkräfte, die Wartungs-Wissen in dieser Branche habe, gar nicht mal so hoch ist - trotz der hohen Arbeitslosenquote im ganzen Land.

 

---

 

Ich hab gerade gemerkt, dass ich die Wartungspreise auch schon in meinen Daten habe. Da kommt man nämlich ran, wenn man die Umsätze im Servicebereich durch die gewarteten Einheiten teilt.

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Im Vergleich von Q1 2016 und Q1 2016 sind die Zahlen fast gleich. Auch gegenüber den anderen Quartalen im Jahr 2015 ist das Q1 2016 nur gering schwächer. Ich bin gespannt auf das nächste und übernachste Quartal - das sollte nach der um ein Jahr nach hinten verschobenen Korrelation etwas Belebung nach oben zeigen. Hier auch diese Hoffnung noch mal graphisch:

 

post-27996-0-25953000-1469655370_thumb.png

 

Links sind die Wartungsumsätze/Einheit in € abzulesen, rechts die Häuserpreise pro qm in €.

Diese Graphik ist das Update zu den Graphiken von PS.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Hier jetzt auch die Daten in einer anderen Form der Auswertung:

 

post-27996-0-57292900-1469606308_thumb.png

 

Der obere Teil der Grafik, der die Wachstums- und Schrumpfungsraten auf Jahresbasis (das Wachstum der Wartungsumsätze/Einheit ist wieder um ein Jahr verschoben) vergleicht, ist sehr interessant, da im nächsten oder übernächsten Quartal die Wartungsumsätze wieder steigen sollten, wenn die Korrelation zu den Häuserpreisen intakt ist - was die Daten aus einer Sicht sehr stark nahe legen.

Vermutlich kann man sogar das mit Hilfe dieser Grafik das ungefähre Wachstum abschätzen: bis April 2017 ist meiner Meinung nach ein Wachstum von 1,5 bis 3% möglich.

 

Der Vergleich der Zahlen Quartal auf Quartal ist eher etwas sinnfrei - aber vielleicht hat hier ja jemand noch eine andere Meinung dazu.

 

Hier auch noch mal der Blick auf die Wachstumsraten mit mehr Zeithorizont:

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Ich habe noch Daten zu Kunden gefunden.

 

  • Die Kundenanzahl ist im Zeitraum von Juni 2009 bis Juni 2015 von 22744 auf 122426 gefallen. Das sind in 2015 nur 53% der Kundenanzahl von 2009.
  • Die Einheiten unter Wartung pro Kunden ist von 1,1 auf 2,3 gestiegen. Es fand also eine Konzentration statt.

Zur weiteren Verteilung der Kundenzahl und Einheiten pro Kunden habe ich keine Daten gefunden. Ob die Konzentration durch viele Großkunden verursacht ist oder ob viele kleine Einheiten zusammengelegt wurden, ist somit nur zu schätzen.

Allein die Zahl von 2,3 spricht jetzt nicht unbedingt dafür, dass die Kunden durch Konzentration mehr Macht gegenüber Zardoya bekommen haben. Wenn jetzt aber deutlich mehr Großkunden im Kundenstamm sind, kann aber das Auswirkungen auf mögliche Preissteigerungen in der Zukunft haben. Dieser Effekt könnte aber auch durch die höhere Konzentration der Wartungsanbieter neutralisiert werden.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Die Zahlen von Zardoya für das erste Halbjahr (November - Ende Mai) sind da.

 

post-27996-0-99529200-1470321926_thumb.png

 

Auch mit etwas Schatten lesen sich die Zahlen für mich positiv:

  • Die Umsätze aus Neuinstallationen steigen wieder. das Orderbuch ist deutlich voller als vor einem Jahr und fast doppelt so gefüllt wie vor zwei Jahren. Auch der Backlog ist höher.
  • Die Exporte steigen weiterhin an.
  • Die Umsätze im Servicebereich liegen noch unter dem Vorjahresniveau. Die Umsätze pro Serviceeinheit/Wartungskosten sind zwar zum Vorjahresquartal gestiegen, aber leider sind sie im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Zudem sind etwas weniger Einheiten unter Wartung, deswegen bleiben positive Impulse aus diesem Segement (noch) aus. Die Zahl der Kunden hat noch einmal um fast 4% abgenommen. Somit kommen jetzt statistisch 2,4 Einheiten auf einen Kunden.
  • Insgesamt ist der Umsatz des Unternehmens aber im Jahresvergleich zwei Quartale hintereinander wieder leicht (+2,5%) gewachsen.
  • EBITDA, Net profit und EAT sind vergleichbar mit dem Vorjahr, was auch daran liegt, dass der Anteil der Serviceumsätze am Umsatz zurückgegangen ist.

Es bleibt also vor allem spannend, wie sich die Wartungseinnahmen entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass bei den Zahlen Ende August auch hiervon eine positive Entwicklung ausgeht. Auch dürften die neu installierten Einheiten sich positive auf die Einheiten unter Wartung auswirken.

 

Hier noch ein interessanter Link zum spanischen Immobilienmarkt.

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Perdox
· bearbeitet von Perdox

Die Zahlen von Zardoya für das erste Halbjahr (November - Ende Mai) sind da.

 

post-27996-0-99529200-1470321926_thumb.png

 

Auch mit etwas Schatten lesen sich die Zahlen für mich positiv:

  • Die Umsätze aus Neuinstallationen steigen wieder. das Orderbuch ist deutlich voller als vor einem Jahr und fast doppelt so gefüllt wie vor zwei Jahren. Auch der Backlog ist höher.
  • Die Exporte steigen weiterhin an.
  • Die Umsätze im Servicebereich liegen noch unter dem Vorjahresniveau. Die Umsätze pro Serviceeinheit/Wartungskosten sind zwar zum Vorjahresquartal gestiegen, aber leider sind sie im Vergleich zum Vorjahr gefallen. Zudem sind etwas weniger Einheiten unter Wartung, deswegen bleiben positive Impulse aus diesem Segement (noch) aus. Die Zahl der Kunden hat noch einmal um fast 4% abgenommen. Somit kommen jetzt statistisch 2,4 Einheiten auf einen Kunden.
  • Insgesamt ist der Umsatz des Unternehmens aber im Jahresvergleich zwei Quartale hintereinander wieder leicht (+2,5%) gewachsen.
  • EBITDA, Net profit und EAT sind vergleichbar mit dem Vorjahr, was auch daran liegt, dass der Anteil der Serviceumsätze am Umsatz zurückgegangen ist.

Es bleibt also vor allem spannend, wie sich die Wartungseinnahmen entwickeln. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass bei den Zahlen Ende August auch hiervon eine positive Entwicklung ausgeht. Auch dürften die neu installierten Einheiten sich positive auf die Einheiten unter Wartung auswirken.

 

Hier noch ein interessanter Link zum spanischen Immobilienmarkt.

 

Der Case baut aber ja darauf aus, dass die Wartung unzyklisch ist und sogar mit dem wieder steigenden Immobilienmarkt in Spanien anzieht. Es passiert aber gerade genau das Gegenteil. Neuinstallationen werden wieder mehr also auch im Umsatzmix und Wartungen laufen nicht so gut wie gedacht und geplant. Damit ist die Frage ob die zweifelslos immer noch sehr hohe Bewertung aktuell verdient ist oder eben nicht. Denn in der Vergangenheit waren die Bewertungen schon mal günstiger, die Argumentation dafür war, dass heute das Unternehmen durch die Wartungen viel unzyklischer aufgestellt ist. Dreht das aber wieder kommt auch die Bewertung zurück. Ich bin leider immer noch nicht überzeugt.

 

Danke aber, dass Du Deine viele Arbeit öffentlich stellst und damit die Diskussion hier vorantreibst!

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ebdem

Von einem unzyklischen Wartungeschäft wurde nicht gesprochen - oder habe ich da was falsch verstanden? Die Wartungsumsätze sind ein stabiler Teil des Geschäfts und die berechtige Hoffnung, dass sie wieder wachsen. Die Schrumpfungsrate der Serviceumsätze sind auch deutlich zurück gegangen auf ein Niveau von ungefähr 0,5 bis 1,2%. Der Boden hat sich wie letztes Jahr beim Immobilenmarkt gebildet.

 

Dass der Export weiter wächst ist erfreulich und dass die Nachfrage nach neuen Installationen anzieht ist ein gutes Zeichen. Das dürfte auch zu steigenden Serviceeinheiten führen. Dass sich die Wartungsumsätze prozentual etwas reduzieren, ist der kleinen Schrumpfung aber auch dem starken Wachstum (23% und 14%) zuzuschreiben.

 

Die Zahlen hauen mich nicht um, sind aber ein Schritt in die richtige Richtung.

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Perdox

Von einem unzyklischen Wartungeschäft wurde nicht gesprochen - oder habe ich da was falsch verstanden? Die Wartungsumsätze sind ein stabiler Teil des Geschäfts und die berechtige Hoffnung, dass sie wieder wachsen. Die Schrumpfungsrate der Serviceumsätze sind auch deutlich zurück gegangen auf ein Niveau von ungefähr 0,5 bis 1,2%. Der Boden hat sich wie letztes Jahr beim Immobilenmarkt gebildet.

 

Dass der Export weiter wächst ist erfreulich und dass die Nachfrage nach neuen Installationen anzieht ist ein gutes Zeichen. Das dürfte auch zu steigenden Serviceeinheiten führen. Dass sich die Wartungsumsätze prozentual etwas reduzieren, ist der kleinen Schrumpfung aber auch dem starken Wachstum (23% und 14%) zuzuschreiben.

 

Die Zahlen hauen mich nicht um, sind aber ein Schritt in die richtige Richtung.

 

Wenn das aber nicht unzyklisch ist und das Wachstum nur aus den Neuinstallationen kommt sind die Margen kaum zu halten und Schindler und Kone deutlich billiger. Dann wäre es tendenziell eher eine Valuetrap. Das sehe ich im Moment auch nicht. Ich persönlich bin aber auch nicht bereit den aktuellen Preis zu zahlen. Denn ich glaube nicht an Deine Aussage hier ist kein Abwärtsrisiko wg. der Charttechnik. Das ergibt sich mittelfristig meiner Meinung nach aus den Fundamentaldaten und der Bewertung fundamental stimmt es ist aber auch nicht alles Bombe und dafür ist die Bewertung aus meiner Sicht nicht günstig und sie ist wenn überhaupt mit dem wirklich guten und tendenziell unzyklischerem Wartungsgeschäft zu rechtfertigen. Ist hier in der Analyse von Stair aber auch nur ein kleiner Fehler geht das Ganze nicht auf. Mir ist das nach wie vor zu teuer.

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ebdem

Ich habe aber auch nicht davon gesprochen, dass das Wachstum bzw. der Anstieg der Wartungspreise nur aus Neuinstallationen kommt. Die Wartungspreise sind quartalsbasiert gestiegen, aber im Jahresvergleich noch gefallen. Zudem sind die Zahlen von Zardoya im Turnus November - Mai erhoben, die Wohnungsmarktzahlen im Turnus Januar - Ende Juni, was auch noch mal zu Verzerrung führen kann.

 

Sollte die These aufgehen, dann dürften in den nächsten Quartalen auch die Wartungspreise entsprechend der Häuserpreise anziehen. Die Grafik in Post 27 gibt die ungefähren Erwartungen für das Umsatzwachstum wieder. Das Umsatzwachstum dürfte noch mal zu einem stärkeren Gewinnwachstum führen.

 

Kurzfristig gesehen finde ich den Einstieg um 8 € herum charttechnisch sinnvoll begründet. Langfristig müssen die Fundamentaldaten nachziehen. Die Aktie kriegt man leider selten preiswerter. Das niedrigste KGV, das ich gefunden habe, war 18. Das ist leider so und durchaus ein Risiko. Zudem lasten auch die politischen Probleme auf dem Aktienmarkt in Spanien. Sollten diese sich auflösen, könnte das auch noch mal ein Werttreiber sein.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Die Zahlen für das Q3 2016 (bis Ende August) sind veröffentlicht worden.

 

Positiv

  • Die Umsätze aus Neuinstallationen stiegen um 7,7%. Die Exportumsätze um 16%. Der Gesamtumsatz legt um 3% zu.
  • Das Orderbuch ist stark gefällt. Die eingegangen Order legten um 45% zu. Der Backlog wurde um 36% gesteigert.
  • Die Zahl der Einheiten in Wartung konnte im Vergleich zum Vorquartal deutlich gesteigert werden.

Negativ

  • Die Umsätze aus dem Servicebereich sind weiterhin leicht (um 0,8%) geschrumpft.
  • Die Wartungspreise sind im Vergleich zum Vorquartal (-0,86%) und zum Vorjahr (-0,87%) leicht gefallen.
  • Durch die leichte Schrumpfung und die Umsatzverschiebung hin zur Produktion von Aufzügen ist das EBITDA leicht gefallen und das EAT nur leicht gestiegen.

Fazit: Die Zahlen sind durchwachsen, vor allem weil die Wartungspreise noch leicht schrumpfen. Die Häuserpreise sind stattdessen (je nach Quelle) weiter gestiegen. Sollte es zu keinem Wachstum im nächsten und insbesondere im übernächsten Quartal kommen, muss ich unter Umständen einen Ausstieg in Betracht ziehen. Aktuell scheint mir die Abweichung zwischen Häuserpreis- und Wartungspreisentwicklung noch im normalen Rahmen zu liegen.Von daher kann man jetzt einfach abwarten und die wirtschaftliche und politische Situation in Spanien weiter beobachten.

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ebdem

Gestern habe ich mich nach den Q4 Zahlen leider von meinen Anteilen getrennt. Das Geschäft mit dem Export und neuen Anlagen entwickelt sich zwar gut, aber das Wartungsgeschäft zeigt leider noch keine Besserung, sondern schrumpfte leicht um 1%. Ich habe mich jetzt erstmal an die Seitenlinie gestellt. Einen kleinen Verlust von ca. 3-5% habe ich leider eingefahren. Trotzdem hat es ungemein Spaß gemacht mich mit diesem Case auseinanderzusetzen und dazu zu lernen. Ich habe wohl unterschätzt, dass der Markt für die Aufzugswartung kompetitiver ist als angenommen. Da hätten mich die Berichte aus dem IGM Report mehr nervös machen sollen. Für die genaue Analyse bin ich aber auf den Geschäftsbericht gespannt. Dann kann ich den Case nehmen, um in Zukunft Fehler zu vermeiden.

 

Ich werde die Entwicklung aber mal weiter beobachten. Es könnte sein, dass die Preise auf Grund der Lage der Aufzüge in eher noch wirtschaftlich schwächeren Regionen erst noch anziehen. Leider liefert Zardoya keine Angaben über die geographische Verteilung der Anlagen.

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Covacoro

Könnte es sein, dass Du einfach zu ungeduldig bist?

 

Eine hoch bzw. historisch ähnlich bewertete Aktie wie OTIS mit KGV ~23 für dieses und nächstes Jahr, die gerade wieder auf die Beine kommt, was die Wachstumschancen angeht ... ist sicher kein Kurssprinter. Denk mal drüber nach. Ebenfalls die Erwartung, dass nach nur 6 Monaten sich das oben Recherchierte in den Unternehmenszahlen deutlich niederschlägt und dem Kurs Beine macht, ist sportlich denke ich.

 

Sicher kann die Zukunft auch Negatives bringen oder du hast vielleicht bessere Alternativen, in die Du investieren willst - dann ist das richtig.

Für meinen Geschmack ist es aber nach 6 Monaten wg. 1% Schrumpfung bei der Wartung zu früh, die Reissleine zu ziehen.

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fireball

Vielleicht liegt es daran das die hohe Bewertung die dem Unternehmen zugestanden wird nur akzeptabel ist wenn das Servicegeschäft Performance abliefert wie in den oben vorgestellten Cases. 

Die Korrelation von Niclas und Marc mit anziehenden Häuserpreisen +1 Jahr steigende Wartungspreise trifft so nicht ein, somit zeigt sich das Bedenken die weiter oben schon ausführlich besprochen wurden wohl eintreffen.

Die anleihenähnliche Aktie für eine Performance unter 5% zu kaufen kann man machen, da gibt's aber weit besseres zu finden auf dem Markt, auch wenn es schon ein gewisser Scharm versprüht hohen Marktanteil, hoher Serviceanteil am Umsatz und dazu noch ein drehender Markt.

Einziges derzeitiges Szenärio wäre immer noch auf eine Übernahme durch die Mutter auf 100% zu spielen.

 

Jeder zahlt Lehrgeld, wenn man aus den vermeintlichen Fehlern lernt diese kritischer zu hinterfragen dann sind 3% verdammt billig. Gräme dich nicht ebdem

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Mir geht es gar nicht um den Kurs, sondern eher um die Entwicklung des Servicegeschäfts und der Wartungspreise pro Einheit. Zwar sind die Einheiten unter Wartung angestiegen, aber leider sind die Wartungspreise sind noch geschrumpft, obwohl der Immoblienmarkt ansich wieder wächst.

entwicklung wartungspreise.PNG

 

Das muss nicht heißen, dass der Case komplett gestorben ist. Wie gesagt, die regionale Verteilerung könnte eine Rolle für diese Dynamik spielen, was eine positive Dynamik, die erst später einsetzt, erklären könnte. Es kann aber auch sein, dass durch stärken Wettbewerb und die höhere Konzentration der Wartung durch Bündelung der Einheiten durch den Auftraggeber die Preissetzungsmacht geschwächt haben. Ich hab hier leider keinen Einblick in die genauen Mechanismen und qualitative Daten kann ich nur schwer erheben, da ich in nächster Zeit nicht in Spanien sein werde.

 

Ich werde den Wert daher weiter beobachten. Vielleicht springen die Preise ja 2017 an. Es kann auch sein, dass ich einfach zu ungeduldig war. In die positive Dynamik kann ich ja dann immer noch einsteigen ;). Ohne die Dynamik durch steigende Wartungspreise ist der Wert schon etwas teuer. Es gibt zudem mit TIM oder CCEP andere interessante Werte am Markt, die preiswerter sind. Hier ist die Downside auch etwas limitierter.

 

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Gestern kamen die Zahlen für das Q1 2017: http://www.otis.com/site/es-esl/Pages/InformacionPublicaPeriodica.aspx

Die Umsätze aus dem Wartungsgeschäft sind um 2,7% angezogen. Die Preise pro Einheit um 2,2%. Auch insgesamt gab es ein YonY Wachstum bei dem Umsätzen um 5,5%. Leider ist das EBITDA gleich geblieben. Die Umsätzeanteile aus dem Servicegeschäft sind YonY von 73,75% auf 71,75% gefallen.

Ich bin mir nicht sicher, ob das der Grund dafür sein könnte, dass das EBITDA gleich geblieben ist. Ich gehe ziemlich fest davon aus, dass das Geschäft mit Aufzügen für Zardoya nicht wirklich profitabel, sondern eher ein Minusgeschäft ist. Hat jemand von euch zufällig irgendwo Zahlen zu den Verluste/Margen bei Verkäufen von Aufzügen etc. gefunden? Ich würde die gerne mal zu rechnen nehmen.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

Die Zahlen für das Q2 2017 sind da. Der Umsatz ist um 2,7% gestiegen.

Das Umsatzwachstum kommt aus verschiedenen Quellen: Die Neuinstallationen und die Exporte von Aufzügen wachsen dabei deutlich schneller als der Service (1,2% vs. 20,5% und 3,5%). Auch der Backlog (+48,5%) und der Ordereingang (+30,9%) entwickelt sich stark. Die Wartungspreise im Service steigen um 0,8% auf 1900 €/p.a. und entwickeln sich weiterhin in Korrelation mit den Häuserpreisen. Die Intaktheit der These wurde mir auch noch einmal von einem Branchenkenner bestätigt. Auch wächst die Zahl der gewarteten Einheiten leicht (0,4%). Die Kundenkonzentration nimmt leicht ab, was ein Anzeichen dafür sein kann, dass neue Kunden gewonnen werden konnten (z.B. Hotels in denen die Aufzüge abgeschaltet waren).

 

Das EBITDA ist um 2,14% geschrumpft, das Ergebnis vor Steuern ist ebenfalls um 1,72% zurück gegangen. Nach Steuern hat Zardoya Otis aber 3,47% mehr verdient, da die Steuerquote von 27,9% auf 24% gesunken ist.

 

Da die neuen Aufzüge fast ohne Gewinn verkauft werden, drücken diese auf das Ergebnis. Besonders die Materialkosten stechen hier als Belastung heraus. Sie sind seit 2014 um 31% bzw. seit 2015 um 21% gestiegen. 2014 und 2015 sind die Jahre in denen der Auftragseingang für neue Aufzüge seinen Tiefpunkt hatte und langsam wieder gewachsen ist. Die Personalkosten sind auch im letzten Jahr wieder gewachsen, konnten aber über die letzten Jahren relativ konstant gehalten werden. Andere Kosten sind leicht zurückgegangen bzw. relativ konstant. Rechnet man das aktuelle Ergebnis beispielsweise mit dem Niveau der Materiakosten von 2015, kommt man auf ein EPS von 0,21 € statt 0,16 € - also auf mehr als 30% mehr. Bei 2014 kommt man auf ein EPS von 0,23 € - also 43% mehr. Das gibt einen Einblick, welche Auswirkungen die wachsende Neuproduktion der Aufzüge auf das Ergebnis hat (wahrscheinlich kommen dazu auch noch wachsende Rohstoffpreise dazu - müsste ich aber noch recherchieren).

 

Wenn die Aufzüge - was ich annehme - mit Wartungsverträgen verkauft werden, sollten sich über die Jahre jedoch attraktive Gewinne aus den Neuinstallationen einstellen.

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ebdem

Ich hab mir die Zahlen geard enoch mal etwas angesehen - und auch die Segmente angesehen.

Für die GuV fällt wirklich der starke Anstieg der Materialkosten ab 2015 auf. Diese sind deutlich schneller gestiegen als die Gesamtumsätze. Das liegt am starken Anziehen der Auftragseingänge, die seit Mitte 2014 wieder zweistellig angezogen sind. Wie bereits gesagt, zumindest bei den Aufzügen, die für den spanischen Markt produziert werden, sollte das zu langfristig steigenden Zahlen der Einheiten unter Wartung führen. Bei den exportierten Aufzügen bin ich mir unsicher, ob Zardoya Otis hier auch Wartungsverträge abschließen kann. Wenn nicht, wäre das schade, da das Exportgeschäft mittlerweile über 23% des Umsatzes ausmacht.

 

Das Wartungssegment bzw. der Servicebereich von Zardoya Otis ist erst dieses Jahr wieder in den Wachstumsbereich zurückgekehrt. Der vorlaufende Indikator Hauspreis (https://tradingeconomics.com/spain/housing-index) signalisiert für mich weiteres Wachstum im nächsten Jahr, das sehr stark gewinnwirksam sein sollte. Jeder € mehr an Wartungseinnahmen sollte sehr stark in den Gewinn fließen.

Interessant ist, dass Zardoya bei allen Segmenten (sie haben neben dem Aufzugsgeschäft auch ein Geschäft mit automatischen Türen und regionale Ableger in Portugal und Marokko) wieder vom Umsatz her wächst. Besonders profitabel ist das Geschäft übrigens in Portugal. Hier erzielen sie EBIT-Margen von 34 - 40%. Auch hat Zardoya Otis wohl Teile des eher niedrigmargigen Türengeschäfts abgegeben.

 

Von der Bewertung erscheint Zardoya Otis weiterhin nicht preiswert, aber im Vergleich zu Kone und Schindler hat Zardoya auch deutlich bessere Margen. Daher ist der Preisunterschied gar nicht so stark bzw. erscheint Zardoay für mich eher unterbewertet. Laut meinen Berechnungen kann die defensive Zardoya mir unter konservativen im schlechtesten Fall eine Rendite von 0-4% p.a. liefern (Materialkosten wachsen weiterhin deutlich schlechter als der Umsatz). In der Mitte komme ich auf 6 bis 10%. In besseren Szenarien auf Werte von 10-15%. Ich würde auf Grund der Visibilität zur Wirtschaftsentwicklung in Spanien die positiven Szenarien höher gewichten als das negative. Daher schätze ich die Rendite für die nächsten Jahre bei 8-12% pa.a Für einen solch eher defensiven Wert finde Renditen in diesem Bereich durchaus in Ordnung ;).

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Am 26.8.2017 um 14:30 schrieb ebdem:

Von der Bewertung erscheint Zardoya Otis weiterhin nicht preiswert, aber im Vergleich zu Kone und Schindler hat Zardoya auch deutlich bessere Margen. Daher ist der Preisunterschied gar nicht so stark bzw. erscheint Zardoay für mich eher unterbewertet. Laut meinen Berechnungen kann die defensive Zardoya mir unter konservativen im schlechtesten Fall eine Rendite von 0-4% p.a. liefern (Materialkosten wachsen weiterhin deutlich schlechter als der Umsatz). In der Mitte komme ich auf 6 bis 10%. In besseren Szenarien auf Werte von 10-15%. Ich würde auf Grund der Visibilität zur Wirtschaftsentwicklung in Spanien die positiven Szenarien höher gewichten als das negative. Daher schätze ich die Rendite für die nächsten Jahre bei 8-12% pa.a Für einen solch eher defensiven Wert finde Renditen in diesem Bereich durchaus in Ordnung ;).

 

Vielen Dank für Deine tollen Ausführungen! Verstehe ich das richtig: Du hast Zardoya Otis vom Geschäftsmodell her verstanden, findest das Unternehmen jedoch fundamental zu teuer? Weil die beiden Wettbewerber Kone und Schindler allerdings fundamental noch teurer sind, hältst Du Zardoya Otis für unterbewertet?? 

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ebdem

Nein. Zardoya Otis ist auf dern ersten Blick mit hohen Multiples ausgestattet. Es gibt aber eine Wachstumsdynamik mit hoher Visibilität, ein sehr stabiles Geschäft mit den Serviceumsätzen, das in der Krise weiter konsolidiert wurde, nur geringe Reinvestitionen braucht und einen starken Moat. Die Gewinnrendite liegt aktuell bei 4% und sollte steigen, wenn die Serviceumsätze in diesem Jahr anziehen. Noch ist das Anziehen durch steigende Materialkosten überlagert, aber langfristig führt auch dieses Wachstum zu mehr Einheiten in der Wartung.

Wenn man das Margenprofil und die Wachstumsdynamik nimmt, ist Zardoya Otis eher unterbewertet im Vergleich zu Kone und Schindler.

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Schildkröte
vor 3 Stunden schrieb ebdem:

Die Gewinnrendite liegt aktuell bei 4% und sollte steigen, wenn die Serviceumsätze in diesem Jahr anziehen. Noch ist das Anziehen durch steigende Materialkosten überlagert, aber langfristig führt auch dieses Wachstum zu mehr Einheiten in der Wartung.

Wenn man das Margenprofil und die Wachstumsdynamik nimmt, ist Zardoya Otis eher unterbewertet im Vergleich zu Kone und Schindler.

 

Mit Gewinnrendite meinst Du den Kehrwert vom KGV? Ein KGV von 25 ist sehr teuer und nur bei ansehnlichem Gewinnwachstum gerechtfertigt. Ich glaube, Du versteifst Dich etwas zu sehr auf Kone und Schindler als Benchmark. Ich erkenne an, dass Du Dich ziemlich intensiv mit der Branche beschäftigt hast. Aber das sollte Dich ggf. nicht ignorieren lassen, dass Zardoya Otis teuer und Kone sowie Schindler sehr teuer sind. Bloß weil Zardoya nicht ganz so teuer ist, heißt das noch lange nicht, dass die Aktie günstig ist. Stattdessen kann sie im Vergleich zum Markt und zu anderen Industriewerten immer noch teuer sein. 

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ebdem

Yep. Das Risk-Reward Profil von Zardoya ist ganz attraktiv und asymmetrisch. Die Downside ist durch das Wachstum im Immobilienmarkt begrenzt und auch klar sichtbar, die Upside bei einem anziehen der Wartungsumsätze durchaus attraktiv. Jeder Wartungseuro mehr fließt in den Gewinn.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Die Margen zwischen einem Hersteller (mit hohen durchgereichten Materialkosten) und einem reinen Dienstleister lassen sich allerdings nicht sinnvoll miteinander vergleichen. Schindler (mit je 30% der Umsätze in Europa, Amerika und Asien/Pazifik) scheint das Abflachen des EPS-Wachstums irgendwie vermeiden zu können, im Gegensatz zu Kone, das allein 30% seiner Umsätze in China erzielt und vermutlich unter dem dortigen Politikwandel (weg vom Bauboom und hin zum Privatkonsum - "New Normal") leidet. Die Wachstumskurve bei Schindler sieht auf den ersten Blick relativ flach aus, weil die Werte in der Bilanzwährung CHF angegeben sind, die im betrachteten Zeitraum stark aufgewertet hat.

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ebdem

Ja. Sehr richtig - wobei Zardoya auch fast 30% seiner Umsätze mit Produktion macht. Aber man kann die Preisschilder der einzelnen Aktien vergleichen und dann zu einem Schluss kommen.

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