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stettler

CAPE/Value basiertes ETF Weltportfolio?

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stettler
· bearbeitet von stettler

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otto03
· bearbeitet von otto03

Daten hast du keine, aber anlegen möchtest du nach den Kriterien, deren Daten du nicht hast?

 

 

Hier gibt es z.B. Daten seit 1871

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Als Suchbegriff könnte man z.B.nutzen: shiller capm historical data

 

 

Aber vielleicht kennst du die Daten ja doch schon.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Hallo zusammen,

 

nach dem Hausbau wollte ich mich wieder meiner Börsenleidenschaft widmen.

Ich habe im Laufe der Jahre einige Erfahrung an den Kapitalmärkten gesammelt: vom diskreten Aktieninvest (basierend auf Investmentpornos a la "Aktionär"), über Daytrading (Futures & Forex) und eigenentwickelte technische Handelssysteme (incl Backtesting & Co) bis hin zu ETF Sparplänen.

Funkioniert haben eigentlich nur zwei Dinge:

- Daytrading (ganz gute Erfolge, extrem hoher Zeitaufwand)

- ETF Sparpläne (gute Erfolge, sehr niedriger Zeitaufwand)

 

Daytrading scheidet seit einigen Jahren aus. Der zeitlichr Aufwand steht in keinem für mich sinnvollen Nutzen/Aufwand Verhältnis.

Meine Investments habe ich vor ca 4 Jahren alle nach und nach liquidiert und ein Haus gebaut. Haus steht, Rückzahlungsrate ist locker machbar, ich habe regelmässig freies Kapital.

Mir ist absolut bewusst, dass ein "Homo oeconomicus" das freie Kapital in die vorzeitige Rückzahlung des Hauskredits stecken würde.

 

Ich werde jedoch einen Teil meines freien Kapitals investieren.

 

"Pflichtangaben"

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Knapp 20 Jahre. Aktien (Standard und Nebenwerte Developed & Emerging), Fonds & ETFs, Futures & Optionen, Forex

 

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben)

Aktuell habe ich sparplanbasiertes Weltportfolio mit ETFs nach Regionen (20% NA, 10% USA SC, 20% Europe, 10% Europe SC, 20% EM, 10% EM SC, 10% AP)

- EM z.B. wegen Pimco Adviser Sees ‘The Trade of a Decade’ in Emerging Markets

- SC z.B. wegen Why Does Small Value Do Well?

Zudem noch mittelfristige Trading Positionen in

- Silber (wegen Euro Ungewissheit und Silber/Gold Ratio )

- CRB (wegen potientieller La Nina Situation und Einfluss auf Rohstoffe)

- Mexiko (wegen dem Langfristchart )

Ist aber völlig egal für das eigentliche Threadthema...

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

Ca 1 Stunde pro Woche für die operative Umsetzung (wenns denn mal fertig ist...)

Für die Entwicklung einer neuen Strategie investiere ich gerne viel Zeit.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Offensiv.

Ich kann bewiesermassen Drawdown >50% meines Risikokapitals aushalten. Wir reden hier aber nur über absolutes Risikokapital, Totalverlust ist ärgerlich, aber eingeplant.

 

Optionale Angaben:

1. Alter

44

 

2. Berufliche Situation

Angestellter

 

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

Nein

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont

Mittelfristig (5 - 10 Jahre).

 

2. Zweck der Anlage

Geldvermehrung.

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Beides.

 

4. Anlagekapital

10K initial und dann 500€ monatlich.

 

Den "Kommer" habe ich nicht gelesen, die Philosophie der passiven Strategie ist mir grob bekannt. Diese Strategie ist mir allerdings zu passiv.

Meiner Meinung nach sind die Märkte nicht effizient und damit sind Überrenditen möglich. Das kann man sicherlich diskutieren, soll aber nicht Thema des Threads sein.

 

Zudem bin ich beim "Standardvorgehen" von dem Rebalacing "irritiert":

Damit reduziert man ja Positionen, die bis dato gut gelaufen sind (für mich als bisherigen Trendfolger verwirrend). Auf die Spitze getrieben würde montaliches Rebalancing (sparplanbasiert, d.h. kostenneutral) sicherlich Performance kosten (meine ich mal gelesen zu haben - hat jemand eine belastbare Quelle dazu?).

Die Grundidee hingegen ist klar: Mean reversion.

Das würde ich nun gerne auf den Value Ansatz anwenden (auch Neuland für mich).

Nun zum eigentlichen Thema...

 

CAPE oder Value basiertes ETF Weltportfolio.

 

Eine Forumsrecherche hat leider mir leider keine quantitativen Ergebnisse geliefert.

Hintergrund ist eine Analayse von Starcapital "Predicting Stock Market Returns Using the Shiller-CAPE: An Improvement Towards Traditional Value Indicators?"

Die dort präsentierten Ergebnisse sind in meinen Augen sehr beeindruckend.

Darauf basierend würde ich gerne eine ETF Strategie implementieren.

 

Die Regeln könnten z.B. so aussehen:

1. "Universum" sind ETF abbildbare Länder mit Fundamentaldaten des Index (CAPE, PB, etc)

2. Pro Land werden 10% des Kapitals investiert

3. Einmal im Jahr werden freie Positionen neu besetzt

4. Ein Land fliegt aus dem Portfolio, wenn es nicht mehr unter den Top 15 (oder Top 20) ist

5. Länder werden nach CAPE (oder PB etc) gewichtet

6. Zusätzlicher Filter: CAPE < 15 und Relative Stärke > 0,98 ("never catch a falling knife...")

 

Ist nur eine erste grobe Idee. Ich würde mich aber gerne detaillierter mit dem Thema auseinandersetzen, bevor ich Geld investiere.

 

Ich will euch mit meinen bisherigen Rechercheergebnisse nicht im ersten Post zumüllen.

Daher erstmal meinen ersten Fragen an die Community:

1.) Hat sich schon jemand mit dem Thema auseinandergesetzt?

2.) Wie ist eure grundsätzliche Meinung dazu?

3.) Wo kann ich historische Daten zu CAPE, PB, etc bekommen?

 

Danke schon mal für euer Feedback!

 

Viele Grüße,

stettler

 

Nach meinem Verständnis ist die Effizienz der Märkte von absolut zentraler Bedeutung für dein Vorhaben. Oder willst du nach Taleb ein "Narr des Zufalls" werden? Vermutlich nicht. Also ist es rational geboten, sich vor der Investition in die Entwicklung solcher Strategien damit intensiv auseinander zu ssetzen, es sei denn, du betrachtest das Ganze als Spielcasino der anderen Art. Dann wäre dies hier aber das falsche Forum.

 

Also rational betrachtet geht es nicht darum, ob die Märkte effizient sind oder nicht, sondern darum, wie effizient. Ein effizienter Markt ist natürlich ein Idealzustand, der vermutlich nie erreicht sein wird. Insofern hast du Recht, wenn du die Märkte als nicht effizient und Überrenditen als möglich betrachtest. Da besteht aber kein direkter Zusammenhang, denn auch in effizienten Märkten ist eine Überrendite möglich und zwar durch Zufall oder Glück. Und die Märkte werden durch Fortschritte in der IT und Zunahme der Marktteilnehmer, die systemstisch versuchen, bestehende Ineffizienzen für Überrenditen zu nutzen, fortlaufend effizienter.

 

Die entscheidenden Fragen für dein Vorhaben sind m.E. wie effizient sind DIE speziellen Märkte, die du handeln willst, und mit welchem Aufwand sind systematisch herbeigeführte Überrenditen in diesen Märkten durch das Erkennen und Nutzen von noch bestehenden Ineffizienzen möglich und mit welcher Nachhaltigkeit bzw. mit welchem laufenden Erhaltungsaufwand, um die laufende Zunahme der MarktEffizienz zu kompensieren. Schließlich ist zu fragen, ob dieser Aufwand in deinem Zeitbudget liegt. Und hier kommen mir erste grundlegende Bedenken: Bei 1 h/ Woche wird es schwer sein, selbst ein gut entwickeltes System weiterzupflegen, wenn es nicht auf persönlich weit überdurchschnittlichen und einzigartigen Markteinblicken beruht, die in dem Fall dann allerdings nicht in einer breiten Öffentlichkeit diskutiert werden sollten.

 

Was nun deinen Value-Ansatz betrifft, so ist dieser mittlerweile dermaßen breitgetreten und dadurch vermutlich sogar durch Überinvestition ins Gegenteil verkehrt, sodass man durch konträres Investieren temporär solange Überrenditen erzielen kann bis dieser Hype abgeklungen ist. Selbst Value-Starinvestor Buffett rät seinen Erben, sein Kapital später mal in einen S&P 500 Indexfond von Vanguard weiter anzulegen. Das muss seinen wohlüberlegten Grund haben. Also bei dieser Steilvorlage gegen Value Ansatz hätte ich grundlegende Bedenken bei deiner Strategie.

 

Wenn du trotzdem weitermachen willst, empfehle ich dir gerade den Kommer und vor allem den Indexing Papst Bogle zu lesen. Denn damit gewinnst du ein Gespür für Marktzeffizienz. Wenn du nach dieser Lektüre dann noch Marktineffizienzen erkennst, die dem Gelesenen standhalten, bist du auf dem richtigen Weg. Außerdem würden dir die unschlagbaren Vorteile des Rebalancing klar, denn das heißt systematisches buy low and sell high. Kommer erklärt und beziffert die Rebalancing Prämie sehr gut. Voraussetzung für eine Prämie ist, dass die Rebalancing-Partner eine ähnliche Rendite haben aber möglichst gering korreliert sind. Auch die Trigger zum Rebalancing spielen natürlich eine Rolle für die Prämie. Monatliches Rebalamcing isz mir bislang in keinem Ratgeber begegmet. Mir selber ist die Rebalancing Prämie E. 2008 glasklar geworden, als ich dann rein systematisch einen großen Anteil an meinen dann stark gestiegenen Absolute Returns Fonds verkaufen und den Erlös in abgestürzte Aktienindexfomds insbesondere in die am Boden liegenden US und REIT Indexfonds investieren musste... Emotional einfach war das natürlich nicht. Insofern ist es auch eher hinderlich für nachhaltigen systematischen Tradingerfolg, sich von gewissen Trading-Ansätzen zu sehr beeindrucken zu lassen...

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stettler
· bearbeitet von stettler

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor
Am 6.8.2016 um 23:25 schrieb stettler:

Mich interessiert der historische CAPE Wert pro Land, nicht nur für den S&P500.

Aktuelle Werte gibt es z.B. hier: Global Stock Market Valuation Ratios

 

Beeindruckende Backtesting Ergebnisse mit Strategien analog zu meiner Idee sind z.B. hier zu finden: Global Value: Building Trading Models with the 10 Year CAPE

 

Ich würde dies nun gerne selber quantitativ überprüfen, daher nochmal zu meiner Frage: Kennt jemand eine Quelle für kostenlose historische CAPE Werte pro Land?

 

Schau mal hier:http://papers.ssrn.c...ract_id=2088140

Da sind die CAPEs von zig Ländern weit in die Vergangenheit drin.

 

Wenn ich deine Tradingstrategie richtig verstehe, wärst du damit schon länger in Griechenland mit CAPE weit unter 10 übergewichtet investiert aber hättest die USA mit CAPE über 20 außen vor gelassen. Ernsthaft? Mit meinem ETF "Standardvorgehen" weiß ich zur Zeit überhaupt nicht was ich mit den überschüssigen gewinnen in USA machen soll. Denn ich will ja meinen Bestandsschutz nicht durch Verkauf verlieren. Nach CAPE hätte ich aber selbst Ende 2008 gar nicht in USA investieren dürfen weil der CAPE auch dann noch über dem Durchschnitt lag. Weil ich mich aber strikt an das "Standardvorgehen" gemäß Kommer gehalten und Ende 2008 bei letzter steuerfreier Verkaufsgelegenheit vollständig rebalanced und massiv in die USA investiert habe, sind jetzt so hohe Überschüsse aufgelaufen, sodass meine Sparraten plus kürzlicher Erbschaft leider nicht ausreichen, um das ohne Verkauf von Altbeständen vollständig auszugleichen. Das nenne ich Power des ETF Standardvorgehens mit Rebalancing. Nur diese verflixte Steuergesetzgebung hat dies ein wenig durcheinander gebracht. Aber mit der Zeit wird das schon wieder.

 

Also bereits seit 8 Jahren hätte das mit dem CAPE nicht funktioniert. Ich rate dir also, lass es lieber. Insbesondere wenn solche Trading-Strategien bereits länger in der Öffentlichkeit diskutiert werden, dann haben diese ihre große Zeit hinter sich. Kein erfolgreicher Trader redet oder schreibt im Detail über seine erfolgreiche Strategie. Denn in sehr effizienten Märkten funktionieren diese Strategien nur solange sie sich nicht allzu weit verbreitet haben und noch nicht von vielen aktiv gehandelt werden. Denn damit wird eine entdeckte Ineffizienz profitabel ausgebeutet und verschwindet nach einiger Zeit fast vollständig vom Markt, wenn viele es wissen und auch nutzen. Damit ist der Markt dann insgesamt noch effizienter und für alle Marktteilnehmer fairer geworden. Daher habe ich nichts gegen erfolgreiche Trading Strategien und glaube auch, dass man damit über eine begrenzte Zeit immer noch systematisch Überrenditen erzielen kann, wenn man genügend Aufwand in deren Entwicklung und Weiterentwicklung steckt und sie möglichst lange geheim hält. So läuft dieses Spiel eben nun mal. Gibt dir das nicht zu denken?

 

p.s.: jetzt kommt mir noch eine Idee, wenn du unbedingt eine spannendere Trading Strategie entwickeln willst: Warum nimmst du nicht einfach die klaren Kauf und Verkaufssignale dieses erfolgreichen ETF Standardvorgehens und verstärkst die Kauf und Verkaufsempfehlungen um einen bestimmten Faktor oder leveraged das Ganze sonst irgendwie? Dazu müsstest du aber erst mal eine Basisinvestition streng gemäß Standardvorgehen aufbauen. Denk mal darüber nach und mach am besten einen Vorschlag zum Diskutieren. Oder hat vielleicht ein anderes forums-mitglied damit schon mal experimentiert und mag uns interessante Erfahrungen mitteilen?

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stettler
· bearbeitet von stettler

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Smartinvestor

 

 

Wenn ich deine Tradingstrategie richtig verstehe, wärst du damit schon länger in Griechenland mit CAPE weit unter 10 übergewichtet investiert aber hättest die USA mit CAPE über 20 außen vor gelassen.

Die CAPE Zahlen Griechenlands variieren zum Einen extrem von Quelle zu Quelle. Zum Anderen hätte natürlich noch der Momentum Aspekt mit der RS Regel gegriffen. Schwer zu sagen, ob Griechenland 'drin' gewesen wäre.

Irland wäre jedenfalls drin gewesen.

Zum Anderen: Siehe z.B. die von dir und mir zitierten Artikel: Es geht hier primär um Statistik und Wahrscheinlichkeiten von Renditen, Drawdowns, SharpeRatios etc und nicht um Land A drin oder draussen.

Das ist klar. Wollte nur mal darauf hinweisen, zu welch unsinnigen Filterergebnissen diese Strategie führen kann. Für mich wäre es eine Grundanforderung an eine robuste Strategie, dass Unsinn von vornherein ausgeschlossen wird.

 

Tut mir leid, aber das verstehe ich nicht. Müsstest du nicht gemäß Standardvorgehen jährlich seit 2009 rebalancen?

 

Müssen muss man da gar nichts. Das ist der Vorteil große dieser Strategie, dass sie sehr flexibel an die eigenen Belange angepasst werden kann und nur die Regeln enthält, die für den Erfolg erforderlich sind. Habe meine Applikation hier kurz beschrieben. Daher mein Rat an dich: befasse dich vor allem anderen erst mal näher damit. Denn das ist der Sinn von "Standards", nämlich dass sie breit bekannt sind und bei Diskussionen über fortgeschrittene Themen vorausgesetzt werden können. Ersteres ist sozusagen "Pflicht" letzteres "Kür". Ein sehr schönes Beispiel dafür ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Stiftungsfonds der Welt, der Yale Endowment Funds geführt von David Swensen. Die Strategie basiert auf dem Pflichtprogramm des "Standards" inklusive striktem Rebalancing.Mit DER Kompetenz von Yale wird sie dann angereichert um einzigartige aktive Elemente, die dann zu einer signifikanten Überrendite im Vergleich zum korrekt gewählten Benchmark führen. Das ist für mich persönlich der "Goldstandard" einer Gesamtstrategie, die ich auch persönlich mit meinen mir hoffentlich ausreichend bewussten gewaltigen Einschränkungen meiner Möglichkeiten versuche umzusetzen. Swensen beschreibt das alles in 2 sehr lesenswerten Büchern, zur adequaten Nachahmung auch sehr empfohlen. Wenn man den "Kommer" nicht mag, kann man auch den "Swensen" studieren. Passt halt nicht ganz so gut wie Kommer zu den deutschen Randbedingungen.

 

Meine Meinung zum "Standardvorgehen":

Ich kenne nur einen Grund warum Invest gemäß MarketCap überall propagiert wird:

Weil es sich am Besten verkaufen lässt, da es gut skaliert.

 

So ist das, wenn man eine Meinung zu Dingen vorträgt, die man nicht genau kennt. Also bitte tue deine "Pflicht" vor weiteren Diskussionen ...

Die Mitarbeiter von Swensen müssen das auch. Er wählt sich diese nämlich meist in seinen "Pflichtvorlesungen" aus.

 

Also bereits seit 8 Jahren hätte das mit dem CAPE nicht funktioniert.

Die von dir und mir zitierten Artikel kommen zu einem anderen Schluss.

 

Das ist dein zentraler Trugschluss! Es fragt sich nämlich, wie relevant diese Schlüsse heute noch sind. Natürlich sind die Schlüsse kristallklar und es hat in den Artikeln funktioniert - weil die über die Vergangenheit berichten. Das hilft aber jetzt keinem mehr weiter. Denn viele Marktteilnehmer kennen die Artikel auch, handeln danach und die Märkte reagieren darauf und verändern sich. Eine zukünftig erfolgreiche Strategie muss also die Weisheiten der bisher bekannt gewordener Modelle selber UND die Veränderung der Märkte daraufhin mit berücksichtigen. Eine simple Argumentation mit Schlüssen aus veröffentlichten Strategien, die Überrenditen in der Vergangenheit produziert haben, sind schlicht unzulässig bei dem Ziel, das du verfolgst. Ein naives Vorgehen nach bekannten Ansätzen kann sogar zum Gegenteil führen - nämlich Unterrenditen zu generieren - und wird es wahrscheinlich oft auch. Daher mein Denkanstoß im letzten Post, vielleicht über einen konträren Ansatz dazu nachzudenken.

 

Ja, das beschäftigt mich seit 15 Jahren.

Das ist gut aber nicht ausreichen, s.o.

 

p.s.: jetzt kommt mir noch eine Idee, wenn du unbedingt eine spannendere Trading Strategie entwickeln willst: Warum nimmst du nicht einfach die klaren Kauf und Verkaufssignale dieses erfolgreichen ETF Standardvorgehens und verstärkst die Kauf und Verkaufsempfehlungen um einen bestimmten Faktor oder leveraged das Ganze sonst irgendwie?

Tut mir leid, aber jetzt hast du mich komplett abgehängt.

Einige Sätze zuvor bist du von effizienten Märkten überzeugt, jetzt will du diese "effizienten Märkte" mit dem "Standardvorgehen" plus Marktiming basierend auf "Empfehlungen"(?!) auch noch hebeln (!).

Welche Empfehlungen?!

Ich gebe zu, das klingt widersprüchlich. Soll es auch. Ich hatte diese Idee wirklich spontan beim Schreiben meines Posts und habe sie einfach mal so widersprüchlich niedergeschrieben. Vielleicht hilft sie ja als Denkanstoß in unserer Diskussion. Hintergrund zu diesem Geistesblitz ist vermutlich meine Beschäftigung mit Pflicht UND Kür seit fast 20 Jahren. Da begegnet einem laufend Widersprüchliches, das sich (hoffentlich) zu neuen Einsichten und Ideen führt.

 

Vor weiterer Diskussion: Bitte schnellstens Pflichprogramm nachholen, damit es weiter Spaß macht....

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Wenn ich deine Tradingstrategie richtig verstehe, wärst du damit schon länger in Griechenland mit CAPE weit unter 10 übergewichtet investiert aber hättest die USA mit CAPE über 20 außen vor gelassen.

Die CAPE Zahlen Griechenlands variieren zum Einen extrem von Quelle zu Quelle. Zum Anderen hätte natürlich noch der Momentum Aspekt mit der RS Regel gegriffen. Schwer zu sagen, ob Griechenland 'drin' gewesen wäre.

Irland wäre jedenfalls drin gewesen.

Zum Anderen: Siehe z.B. die von dir und mir zitierten Artikel: Es geht hier primär um Statistik und Wahrscheinlichkeiten von Renditen, Drawdowns, SharpeRatios etc und nicht um Land A drin oder draussen.

Das ist klar. Wollte nur darauf hinweisen, zu welch unsinnigen Filterergebnissen diese Strategie heute führen kann. Für mich wäre es eine Grundanforderung an eine robuste Strategie, dass solch Unsinn von vornherein ausgeschlossen wird, z.B. durch einfache Plausibilitätschecks auf dem aktuellen Erkenntnisstand der Finanzwissenschaft.

 

Tut mir leid, aber das verstehe ich nicht. Müsstest du nicht gemäß Standardvorgehen jährlich seit 2009 rebalancen?

Müssen muss man da gar nichts. Das ist der große Vorteil dieser Strategie, dass sie sehr flexibel an die eigenen Belange angepasst werden kann und nur die Regeln enthält, die für den Erfolg erforderlich sind. Habe meine Umsetzung hier kurz beschrieben. Die Rebalancingmöglichkeiten wurden von Vanguard hier gut dargestellt. Daher schlage ich vor: befasse dich vor allem anderen erst mal näher mit dem Standardvorgehen. Denn das ist der Sinn von "Standards", nämlich dass sie breit bekannt sind und bei Diskussionen über fortgeschrittene Themen vorausgesetzt werden können. Ersteres ist sozusagen "Pflicht" letzteres "Kür".

 

Ein sehr schönes Beispiel für die Symbiose von Pflicht und Kür ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten Stiftungsfonds der Welt, der Yale Endowment Funds geführt von David Swensen. Die Strategie basiert auf dem Pflichtprogramm des "Standards" inklusive striktem Rebalancing. Mit DER Kompetenz von Yale wird sie dann um einzigartige aktive Elemente angereichert, die dann zu einer signifikanten Überrendite im Vergleich zum korrekt gewählten Benchmark beitragen. Das ist mein "Goldstandard" einer Gesamtstrategie, die ich auch persönlich versuche umzusetzen. Swensen beschreibt das alles in 2 sehr lesenswerten Büchern, zur adequaten(!) Nachahmung auch zu empfehlen. Eine Kurzfassung gibt es auch als

auf Youtube. Das ist aber leichter gesagt als getan, denn es ist bekannt, dass viele große institutionelle Fonds das versuchen aber besser gefahren wären, wenn sie bei der Pflicht geblieben wären. Wenn man den "Kommer" nicht mag, kann man auch den "Swensen" studieren. Passt halt nicht ganz so gut zu den deutschen Randbedingungen wie der.Kommer.

 

Meine Meinung zum "Standardvorgehen":

Ich kenne nur einen Grund warum Invest gemäß MarketCap überall propagiert wird:

Weil es sich am Besten verkaufen lässt, da es gut skaliert.

Mit Verlaub, aber so klingt das, wenn man eine Meinung zu Dingen vorträgt, die man nicht genau kennt. Oder meinst du damit, dass die meisten Mitglieder hier im Forum, die das Standardvorgehen hochhalten, Verkäufer sind? Also bitte tue deine "Pflicht" vor weiteren Diskussionen ...

 

Also bereits seit 8 Jahren hätte das mit dem CAPE nicht funktioniert.

Die von dir und mir zitierten Artikel kommen zu einem anderen Schluss.

Das ist ein zentraler Trugschluss! Es fragt sich nämlich, wie relevant diese Schlüsse heute noch sind. Natürlich sind die Schlüsse kristallklar und es hat in den Artikeln funktioniert - weil die über die Vergangenheit berichten. Das hilft aber jetzt nicht mehr weiter. Denn viele Marktteilnehmer kennen die Artikel auch, handeln danach und veränden damit das Verhalten der Märkte. Eine zukünftig erfolgreiche Strategie muss also die Weisheiten der bisher bekannt gewordener Modelle selber UND die Veränderung der Märkte daraufhin mit berücksichtigen. Eine simple Argumentation mit Schlüssen aus veröffentlichten Strategien, die Überrenditen in der Vergangenheit produziert haben, sind schlicht unzulässig bei dem Ziel, das du verfolgst. Ein naives Vorgehen nach bekannten Ansätzen kann sogar zum Gegenteil führen - nämlich Unterrenditen zu generieren. Wenn man das unbedingt will, kann man das sogar ganz einfach als sogen. Faktor-ETF bekommen, ganz ohne eigenen Aufwand.

 

Daher mein Denkanstoß im letzten Post, vielleicht über einen konträren Ansatz dazu nachzudenken, denn eine marktbreitere (Über-) Nutzung solcher sogenannter Überrenditestrategien der Vergangenheit als durch ETF sind kaum vorstellbar. Kannst du mich nicht verstehen? Das ist ein gefundenes Fressen für die Profis, die selber dagegenhalten und nicht nur von den höheren Gebühren und Transaktionskosten profitieren, sondern zusätzlich noch von den gegenläufigen Trends. Aber wenn das "stupid money" solche Faktor-ETFs haben möchte, why not. Überboten werden kann das dann nur noch durch den Versuch, diese Faktor-ETFs selber nachzubilden. Sorry, aber das war eine zu offene Flanke. Erfolgversprechend wäre dies, wenn du durch eigenständige Recherche versuchst, ganz neue Faktoren zu finden und die dann vor Veröffentlichung zu traden. So würde ein Schuh draus.

 

Ja, das beschäftigt mich seit 15 Jahren.

Das ist gut aber nicht ausreichend, s.o.

 

p.s.: jetzt kommt mir noch eine Idee, wenn du unbedingt eine spannendere Trading Strategie entwickeln willst: Warum nimmst du nicht einfach die klaren Kauf und Verkaufssignale dieses erfolgreichen ETF Standardvorgehens und verstärkst die Kauf und Verkaufsempfehlungen um einen bestimmten Faktor oder leveraged das Ganze sonst irgendwie?

Tut mir leid, aber jetzt hast du mich komplett abgehängt.

Einige Sätze zuvor bist du von effizienten Märkten überzeugt, jetzt will du diese "effizienten Märkte" mit dem "Standardvorgehen" plus Marktiming basierend auf "Empfehlungen"(?!) auch noch hebeln (!).

Welche Empfehlungen?!

Ja das klingt widersprüchlich. Soll es auch. Nur so kommt man auf ganz neue Ideen, wenn die bisherigen nicht weiterführen. Ich hatte diese Idee wirklich spontan beim Schreiben meines Posts und habe sie einfach mal so widersprüchlich niedergeschrieben. Vielleicht hilft sie ja als Denkanstoß in unserer Diskussion. Hintergrund dazu ist vermutlich meine Beschäftigung mit Pflicht UND Kür seit fast 20 Jahren. Da begegnet einem laufend Widersprüchliches, das sich (hoffentlich) irgendwann zu neuen Einsichten und Ideen verdichtet. Solche widersprüchlichen Ideen betrachte ich immer als ungeschliffene Rohdiamanten, die es dann zu bearbeiten gilt. Und manchmal kommt auch tatsächlich etwas profitables Neues dabei heraus. Daher wollte ich dies hier zur Anregung weiterer Ideen beitragen.

 

Aber zuvor bitte schnellstens Pflichprogramm nachholen, damit die Diskussion weiter Spaß macht.... ;-)

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Smartinvestor

Ich habe im Laufe der Jahre einige Erfahrung an den Kapitalmärkten gesammelt: vom diskreten Aktieninvest (basierend auf Investmentpornos a la "Aktionär"), über Daytrading (Futures & Forex) und eigenentwickelte technische Handelssysteme (incl Backtesting & Co) bis hin zu ETF Sparplänen.

Funkioniert haben eigentlich nur zwei Dinge:

- Daytrading (ganz gute Erfolge, extrem hoher Zeitaufwand)

- ETF Sparpläne (gute Erfolge, sehr niedriger Zeitaufwand)

 

Daytrading scheidet seit einigen Jahren aus. Der zeitlichr Aufwand steht in keinem für mich sinnvollen Nutzen/Aufwand Verhältnis.

Was mich zu deinen Daytrading-Erfahrungen interessieren würde:

 

  1. In welchem Universum hast du Daytrading betrieben, d.h. mit welchen Produkten und Märkten?
  2. Über welchen Zeitraum und mit welchem zeitlichen Aufwand?
  3. Wie hoch war deine durchschnittliche Überrendite ggü welchem Benchmarkt über diesen Zeitraum?
  4. Vielleicht hast du auch max. Drawdown, Vola oder Sharpe-Ratio bestimmt?

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stettler
· bearbeitet von stettler

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otto03
· bearbeitet von otto03

Mit welchen Konstrukten möchtest du Cape/Value umsetzen?

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otto03
· bearbeitet von otto03

Mit welchen Konstrukten möchtest du Cape/Value umsetzen?

Mit Index ETFs, z.B. MSCI EM, MSCI Russia, CECEEUR, MSCI Brazil, MCSI Turkey, etc...

 

 

Und was ist der Unterschied zu einer nicht cape/value orientierten Investition in einen MSCI EM ETF?

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Im speziellen Fall von Griechenland gab es ja extreme Änderungen in der Indexzusammensetzung, weswegen die Sinnhaftigkeit des griechischen CAPE Werts für mich zweifelhaft ist.

Vielleicht wäre es ja eine Lösung, wenn man eine Mindestanforderung an die Streuung stellt. Im Extremfall würde es bedeuten sich auf den MSCI Emerging Markets zu konzentrieren, der insgesamt absolut und relativ einen niedrigen CAPE Wert hat:

Ich habe bisher nicht viel getradet und mit eher "neutralem" Gesamtergabnis, aber bei meinen erfolgreichsten Trades gab es bisher IMMER eine hohe Übereinstimmung von aufwändiger fundamentaler Gesamtanalyse (Due Diligence) UND einfacher Kurs-Charttechnik MIT eindeutigen Kaufsignalen. => CAPE-Verlauf würde ich - so man da lückenlos drankommt - allenfalls als (zusätzlichen) Charttechnik-Indikator nehmen. Aber da fragt sich, warum nicht gleich die einfachst zu erstellende Kurs-Chartanalyse nehmen? Die enthält bekanntlich ALLE Interpretationen ALLER Marktteilnehmer ALLER bekannten Informationen. Mit einem CAPE-Filter würde doch ein Teil dieser Gesamtinformation weggefiltert und man erhält dadurch m.E. weniger aussagekräftige Signale, aus denen man eher Fehlschlüsse zieht, die zu mehr Fehltrades führen.

 

Nein, natürlich nicht.

Aber lassen wir die Diskussion bzgl des Standardvorgehens hier lieber und beschränken uns auf eine Diskussion meines Vorschlags einer alternativen Portofoliozusammensetzung.

Das war eine absolut wohlmeinende UND zielführende Empfehlung FÜR deine Zielsetzung. Wir brauchen darüber nicht weiter zu diskutieren, aber bitte sorge dann dafür, dass du da "biebelfest" wirst. Das ist wie die Checkliste bei der Fliegerei. Ohne die ist die Absturzgefahr beim Fliegen und/oder Fehltrades beim Traden einfach zu hoch, insbesondere bei dem für beide essentiellen Erkennen und Behandeln von "Abweichungen" von der Norm. Analogie: Erkennung von und Reaktion auf Störungen beim Fliegen / Erkennung und Nutzung von Ineffizienzen beim Traden. Mit beherrschten Standards ist der Pilot und analog der Trader schneller und sicherer in der Lage, Abweichungen/Ineffizeinzen zu erkennen und richtig zu reagieren bzw. profitabel zu traden. Und beide wissen, wann alles der Norm entspricht. Dann schaltet der Pilot auf Autopilot, übergibt das laufende Monitoring dem Copiloten und macht ein Nickerchen bis zur nächsten schnell und sicher erkannten Abweichung von der Norm, um dann frisch und erholt effektiv und richtig zu reagieren / der Trader traded nicht kostentreibend Seitwärtstrends und fährt vorerst Standard-Vorgehen bis er die nächste Ineffizienz schnell und sicher als Abweichung vom normalen effizienten Marktverhalten erkennt und mit geschontem Kapital schnell und profitabel tradet. Macht es jetzt Klick?

 

Und mit dem EM/S&P CAPE-Chart bestätigst du mir genau das (danke): Ich habe von meinem Standard ETF-Vorgehen (1/2-jähriger Check, Rebalancing bei >25 % Abweichung) Ende letzten Jahres das Signal zum Rebalancing USA -> EM erhalten und dann (in diesem Fall abweichend von der Norm, da die EM bis dahin einen langjährigen und zunehmenden Abwärtstrend aufwiesen) auf Basis einer umfassenden Fundamentalanalyse und von Standard Kurs-Charttechnik im Frühjahr durch eine größere Investition frischer Mittel aus externer Quelle umgesetzt, was sich bislang als genau richtiges Vorgehen erwiesen hat. Hier muss ganz offensichtlich eine sich jetzt umkehrende Ineffizienz vorliegen, die in diesem Fall AUCH aber leider stark zeitversetzt von deinem CAPE-Filter erkannt (werden) wird. Der Umkehrschluss ist aber m.E. nicht zulässig, dass der CAPE-Filter die meisten derartigen Ineffizienzen meistens richtig erkennt. Und die Trendumkehr erkennt er dann vielleicht erst 1/4 Jahr später, wenn alle Daten zur Berechnung des CAPE vorliegen.

 

Da bin ich anderer Meinung.

Schon klar, das "sichere" Markineffizienzen schnell verschwinden (wie z.B. ein Unterschied zwischen dem Marktpreis und dem NAV eines Index ETFs).

 

Ich rede hier jedoch nur über statistische Wahrscheinlichkeiten, die bestehen teilweise auch noch nach ihrer Entdeckung.

Beispiel: Nehmen wir doch mal die m.E. bekannteste Marktstatistik "Sell in May....", ein uralter Hut.

Wikipedia nennt als Quelle für eine statistische Untersuchung "Bouman, S., & Jacobsen, B. (Dezember 2002). The Halloween Indicator, "Sell in May and Go Away": Another Puzzle. The American Economic Review, S. 1618-1635." (zu finden z.B. hier). Ohne recherchiert zu haben vermute ich, dass das schon früher statistisch untersucht wurde.

Trotz der breiten Bekanntheit ist der Effekt jedoch nicht verschwunden, siehe z.B. hier.

Das kann schon sein bzw. so erscheinen, wenn man es denn so erkennen will. Aber die Frage ist, ob das heute noch über längere Zeit mit signifikanter Überrendite real getradet werden kann. Dass das einer heutzutage überhaupt noch so macht, ist mir jedenfalls nicht bekannt. Erst das wäre aber ein brauchbarer Nachweis.

 

Warum verschwindet der Effekt nicht? Nun, die Ausnutzung des ETF kann für eine gewisse Zeit eine Underperformance zur Folge habe. Und Investoren von Faktor ETFs sind nicht bereit, diese temporäre Underperformance hinzunehmen (Quelle).

Hier sind wir beim Punkt, den ich meine. Der Value-Faktor ist breit bekannt und wird wild hin- und hergetradet und ist damit nicht mehr profitabel zum systematischen Traden nutzbar. Denn was ist, wenn jetzt der Value-Faktor überinvestiert ist? Dann ist es doch über einen begrenzten Zeitraum lohnender, in den Growth-Faktor zu investieren. Du würdest aber mit deinem CAPE-Ansatz weiter in Value investieren und über den Zeitraum, in dem Growth overperformt, underperformen, oder?

 

Und das ist m.E. genau der Punkt, warum ein CAPE basiertes Portfolio m.E. doch funktionieren kann.

Schauen wir uns doch mal die Länder an: Russland, Osteuropa, Türkei, Brasilien, China, EM allgemein. Viele mit grundsätzlichen Problemen (niedrige Rohstoffpreise, Autokraten, etc...), daher momentan vom Markt ungeliebt und "billig". ETFs mit den Ländern im Portfolio sollten doch momentan eher Ladenhüter sein.

Spekuliert man auf eine mittelfristige Mean Reversion, können die Länder eine Overperformance zeigen (die zuvor zitierten Artikel zeigen das ja detailliert).

Aber erstens ist das nicht sicher und zweitens wird das ggf auch mit einer kurzfristigen Underperformance einhergehen - daher bin ich nicht davon überzeugt dass der statistische CAPE Effekt durch Profis momentan schon nivelliert wird.

 

Aber wie heisst es doch so schön: "Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen" (Karl Valentin)

Genau das ist die Situation. Kann sein oder auch nicht. Also warum dann der Umweg über diesen aufwändigen zeitversetzten CAPE-Filter, der zudem noch zeitweise Indikator und zu anderen Zeiten Kontraindikator ist, s.o.? Einfachste Kurs-Charttechnik (bzw. Rebalancing Signale aus dem "Standard-Vorgehen") zeigen diese Unterbewertung der Emerging Markets und zusätzlich zeitnah noch deren aktuelle Trendumkehr auch eindeutig. Und da diese Technik alle marktrelevanten Informationen enthält und real time einfachst erhältlich ist, ist sie m.E. wesentlich relevanter und damit wahrscheinlich profitabler als jede aufwändige zeitversetzte gefilterte Technik, deren profitabler Zenit nach Veröffentlichung überschritten ist.

 

Deine Idee ist für mich schwierig greifbar.

Denkst du an Trendfollowing oder Momentum? Einfach länger in gut laufenden Position investiert zu bleiben?

Genau, jetzt sind wir beisammen. Es ist breit bekannt, dass Rebalancing beim Standard-Vorgehen nichts anderes ist als Momentum-Effekte oder RTM über lange Zeiträume systematisch zu nutzen bis die umgekehrte Über-/Unterbewertung vorliegt und man in umgekehrte Richtung rebalanced. Mit meinem optimierten Rebalancing-Ansatz (s.o.) scheint das bei meinen persönlichen Gegebenheiten (z.B. Einkommen/Vermögen, Einsatz regelmäßiger Sparraten zum Rebalancing) gut zu funktionieren, ganz natürlich und ohne aufwändige, zeitversetzte und darüber hinaus fragwürdige CAPE-Analyse. Wenn man mehr herausholen will als die Rebalancing Prämie beim Buy and Hold Standard-Vorgehen, ist es m.E. eine naheliegende Idee, dass man das irgendwie hebeln muss, was man dann aber mit erhöhtem Risiko bezahlen muss. Aber die Basis ist und bleibt das Standardvorgehen, das einem diese wertvollen Rebalancing-Signale (Abweichung von der Norm, s.o. Analogie zur Fliegerei) erst liefert, die man dann auch als Trading-Signale interpretieren und über eine zusätzliche Hebelung verstärkt nutzen können müsste. Die Kern-Frage ist also, wie hebeln? Könnte sich lohnen, drüber nachzudenken, oder? Frage ist ernsthaft gemeint! Vielleicht hat du da als erfahrener Trader von Hebelprodukten Tipps, die uns beide weiterbringen, jetzt wo wir hoffentlich beisammen sind.

 

Oder du schwenkst doch noch auf das erprobte und seit Generationen erfolgreiche Standard-Vorgehen mit optimiertem Rebalancing ein. Das nutzt ganz natürlich mit geringstem Aufwand und OHNE Zusatzrisiko ALLE noch bestehenden UND auch neue Ineffizienzen GENAU SO LANGE sie bestehen. Und wenn sie eines Tages nivelliert sind, gibt es KEIN kostentreibendes Leertraden von volatilen Seitwärtsbewegungen. Was will man mehr? Das ist für mich die Baseline, mit und auf der man evtl. aufsetzen kann, wenn man mit entsprechendem Mehraufwand und Risiko mehr herausholen will.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Ist jetzt für dieses Forum komplett off-topic, aber nun gut.

 

Zu 1.

Forex, primär major pairs, aber auch minor pairs.

(Mein damaliges US Stock Portfolios habe ich 2006 und 2007 noch mit dem E-Mini S&P 500 Future gehedged, aber das zähle ich jetzt nicht unter Daytrading)

 

Zu 2.

Forex Mitte 2006 bis Ende 2011.

Aufwand hat extrem geschwankt, je nachdem wie viel Zeit ich hatte. Daytrading ist vielleicht nicht ganz korrekt: viele Positionen habe ich nur einige Stunden gehalten, einige gut laufende Positionen hingegen auch über Nacht bis hin zu einigen Tagen (bzw im Extremfall auch übers Wochenende). Positionen habe ich mindestens dreimal täglich kontrolliert, dass war aber primär meiner Neugier geschuldet da die Positionen alle durch SL gesichert waren (teilweise mit trailing SL, zudem teilweise noch TP).

 

Zu 3.

Benchmarkvergleich habe ich nicht gemacht.

Meine Forex Performance sah so aus:

Zu 4.

Nein.

 

Verbindlichen Dank. So off-topic finde ich das hier nicht. Denn was liegt näher, als bisherige Erfolge zu verstehen, um sie dann als Basis für neue Ansätze zu verwenden und weiterzuentwickeln? So mache ich das jedenfalls. Ich betrachte und behandle alles als fortlaufende evolutionäre Weiterentwicklung ggf. mit Entwicklungssprüngen in großen Zeitabständen. Insofern habe ich deine CAPE-Trading-Idee auch automatisch in mein bekanntes und bislang erfolgreiches Weltbild eingeordnet und analysiert.

 

Wenn ich deine bisherigen Tradingerfolge vor diesem Hintergrund (evolutionäres Vorgehen) so betrachte: Warum setzt du deine offensichtlich sehr erfolgreichen Forex Trading-Ansätze nicht in ein automatisiertes Computer-Tradingprogramm um, lässt das von selber zeiteffizient profitabel ablaufen und entwickelst das parallel fortlaufend weiter, damit es in effizeinter werdenden Märkten profitabel bleibt ANSTATT auf eine völlig neue CAPE-Strategie zu setzen, für die du m.E. noch kein Gespür entwickelt hast?

 

p.s.: was its TP?

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otto03
· bearbeitet von otto03

 

p.s.: was its TP?

 

Take Profit

 

PS

Take Profit Order (Abkürzung: TP) sind einer Stop Loss Order sehr ähnlich, beziehen sich jedoch nicht auf Verluste, sondern auf Gewinne. Mit ihnen kann sich ein Marktteilnehmer dagegen absichern, einmal erzielte Gewinne im weiteren Handelsverlauf wieder einzubüßen.

 

Quelle: http://www.broker-test.de/online-broker/orderarten/take-profit/

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Danke. Aus TWS kenne ich das als Trail Sell Order. Eine Stop Sell Order die um einen bestimmten Betrag oder % Satz unter dem aktuellen Preis versetzt hinterhergeschleppt wird.

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Mit welchen Konstrukten möchtest du Cape/Value umsetzen?

Mit Index ETFs, z.B. MSCI EM, MSCI Russia, CECEEUR, MSCI Brazil, MCSI Turkey, etc...

 

 

 

Warum nicht mit Index Futures soweit verfügbar?

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stettler
· bearbeitet von stettler

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stettler
· bearbeitet von stettler

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stettler
· bearbeitet von stettler

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Smartinvestor
· bearbeitet von Smartinvestor

Ich bin lernbereit: Kannst du mir bitte deine einfachste zu erstellende Kurs Chartanalyse mit Entry Signalen zeigen?

Mit einfachst … meine ich einen simplen Kurschart, z.B. vom MSCI EM, an den ich eine seit ca. April 2015 fallende Trendlinie gelegt habe. Der seit circa februar steigende Kurs hat dann Anfang März die fallende Trendlinie nach oben durchbrochen. Genau dann hatte ich investiert.

 

post-33395-0-37565600-1472623818_thumb.png

 

Die CAPE Werte für EM sind schon einige Monate sehr niedrig.

Was genau hast bei "auf Basis einer umfassenden Fundamentalanalyse und von Standard Kurs-Charttechnik" gemacht? Ist das quantifizierbar?

Quantitativ: „Entry“ bzw. starke Aufstockung meiner schon über 10 J. gehaltenen EM Position einfach ein oder wenige Tage nach Durchbruch des Kursverlaufs durch die abfallende Trendlinie.

Bzgl. Fundamentalanalyse habe ich Gespräche mit EM-Kollegen bei meinem internat. Arbeitgeber geführt, die auch bewusst in Aktien anlegen, und mehrere aussagekräftige umfassende Analysen gelesen, z.B.

http://www.bloomberg...merging-markets , https://www.pimco.co...et-october-2015

 

Hier sind wir beim Punkt, den ich meine. Der Value-Faktor ist breit bekannt und wird wild hin- und hergetradet und ist damit nicht mehr profitabel zum systematischen Traden nutzbar. Denn was ist, wenn jetzt der Value-Faktor überinvestiert ist? Dann ist es doch über einen begrenzten Zeitraum lohnender, in den Growth-Faktor zu investieren. Du würdest aber mit deinem CAPE-Ansatz weiter in Value investieren und über den Zeitraum, in dem Growth overperformt, underperformen, oder?

Ich glaube dass muss man differenzierter betrachten.

Mein Vorschlag investiert ja nicht in einzelne Value Aktien, sondern in komplette Märkte. Nur weil der CAPE EM gerade niedrig ist, heisst das ja nicht dass in den EM nur noch Value Aktien gibt...

 

Andererseits muss man natürlich sehen, dass einzelne Märkte über einen längeren Zeitraum ein beeindruckende Performance trotz hohem CAPE Wert hinlegen können (z.B. US Stocks in den 90ern). CAPE hätte Ende der 80er ein Entry Signal dazu geliefert.

Unsortierte Ideen dazu:

- Exit nicht via CAPE sondern "anders" (wie auch immer das aussehen mag).

- Akzeptieren, dass US Stocks in den 90er kein CAPE Entry Signal gegeben haben und andere Märkte CAPE Signale geliefert haben

- Über Strategien diversifizieren (z.B. Trend oder Momentum)

Und für die Rallye der USA seit 5 Jahren hätte ein CAPE Indikator auch nicht geklingelt. Die USA waren seit den Achtzigern und sind auch jetzt noch DIE Investment story schlechthin, die kein profitabler Indikator verpassen darf. Aber du nennst Trend und Momentum Strategien selber. Für mich die einzig brauchbaren als "Leading indicators". CAPE kann dann zur Bestätigung gern hinzugenommen werden, wie in den oben angegebenen fundamentale Analysen, aber m.E. NIE als leading. Für mich gilt ganz grundsätzlich, die Märkte haben immer recht und wenn die Fundamentalanalyse auch dazu passt ist das entry oder exit Signal besonders verlässlich.

 

Die Rebalancing Signale aus dem Standardvorgehen zeigen dass EM schlecht gelaufen sind. Eine UnterBEWERTUNG kann ich nicht erkennen.

Tut mir leid, aber hier stehe ich auf dem Schlauch. Zeig mir das bitte.

Was konkret meinst du mit einfachster Kurs Charttechnik? (Ein erklärender Chart würde mir sehr helfen, danke schonmal vorab!)

Mehr als bisher angegeben habe ich nicht gemacht. Ich stelle beim Betrachten des weiteren Kursverlaufs der EM seit Anfang März bis jetzt jetzt lediglich fest, dass mein entry Anfang März bislang wohl nicht verkehrt war.

Mein optimiertes Standardvorgehen hat ergeben, das der weitaus größte rebalancing bedarf bei den Emerging Markets lag. Dieses in Kombination mit der Trendlinien Chartanalyse und Fundamentalanalyse stellt für mich ein überdeutliches Entry Signal dar, das sich seitdem auch gut bestätigt hat. Hoffen wir dass es weiterhin so bleibt. In den vergangenen fast 20 Jahren konnte ich mich jedenfalls darauf verlassen. Mein rebalancing Signal beinhaltete gleichzeitig eine starke Reduktion des USA Anteils (also Exit Signal), die jedoch nicht durch Verkauf sondern durch starke Aufstockung der Emerging Markets und zum Beispiel Europa erfolgt ist.

 

Vielleicht hat du da als erfahrener Trader von Hebelprodukten Tipps, die uns beide weiterbringen, jetzt wo wir hoffentlich beisammen sind.

Hebeln bei Langfristinvestment?

Sorry, keine Idee.

Warum sollte man bei langfristigen Investment nicht hebeln können? Von dem größten langfrist Investor Warren Buffett ist auch bekannt dass er immer ordentlich aber sehr intelligent gehebelt hat.

Vielleicht könnte man einfach etwas mehr rebalancen als das Standardvorgehen vorgibt, also sozusagen „over rebalancen“. Ich kenne so etwas ähnliches aus der numerischen Mathematik für die Simulation von nicht linearen Differentialgleichungen. Ein breit angewandtes Verfahren heißt dort „successive over relaxation“. Am besten haben diese Verfahren in der Variante der sogenannten "successive line over relaxation" funktioniert. Dabei wurden weitere fundamentale Informationen aus den Umfeld der gerade berechneten diskreten Variablen verwendet. Das ist meines Erachtens vergleichbar mit der Verwendung von fundamentalen Marktinformationen beim rebalancing.

 

Das Problem ist aber, dass einem bei over rebalancing dann die Balance im Depot zumindest zeitweise verloren ginge. Siehst du oder auch ein anderes Forumsmitglied mit dieser Anregung weitere Möglichkeiten zur erweiterten Nutzung dieser m.E. wertvollen rebalancing Signale = Entry und Exit Signale?

Grundüberlegung wäre, wenn diese rebalancing Signale schon beim Standardvorgehen eine systematische rebalancing Prämie erzielen, so müsste eine verstärkte ( gehebelte) Nutzung dieser Signale doch zu einer größeren Überrendite führen. Oder mache ich da einen Denkfehler?

 

Seit Generationen?

Da sind wir m.E. bei > 40 Jahren. Vor so langer Zeit wurde m.E. 60/40 US Stocks/US Bonds als Standard angesehen. Sorry, war nicht erst gemeint, konnte ich mir aber nicht verkneifen

Gern, Spaß muss sein…

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Smartinvestor

Und mit dem EM/S&P CAPE-Chart bestätigst du mir genau das (danke): Ich habe von meinem Standard ETF-Vorgehen (1/2-jähriger Check, Rebalancing bei >25 % Abweichung) Ende letzten Jahres das Signal zum Rebalancing USA -> EM erhalten und dann (in diesem Fall abweichend von der Norm, da die EM bis dahin einen langjährigen und zunehmenden Abwärtstrend aufwiesen) auf Basis einer umfassenden Fundamentalanalyse und von Standard Kurs-Charttechnik im Frühjahr durch eine größere Investition frischer Mittel aus externer Quelle umgesetzt, was sich bislang als genau richtiges Vorgehen erwiesen hat. Hier muss ganz offensichtlich eine sich jetzt umkehrende Ineffizienz vorliegen, die in diesem Fall AUCH aber leider stark zeitversetzt von deinem CAPE-Filter erkannt (werden) wird. Der Umkehrschluss ist aber m.E. nicht zulässig, dass der CAPE-Filter die meisten derartigen Ineffizienzen meistens richtig erkennt. Und die Trendumkehr erkennt er dann vielleicht erst 1/4 Jahr später, wenn alle Daten zur Berechnung des CAPE vorliegen.

Hier ist mir vermutlich ein Denkfehler passiert: Ich habe deinen CAPE-Ansatz mit einem Indikator verwechselt, der präzise Entry- und Exit-Signale gibt. Der CAPE-Verlauf sieht ja einem Kursverlauf auch sehr ähnlich.

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stettler
· bearbeitet von stettler

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