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Smartinvestor

Deutsche Bundesanleihen erste Wahl für RK1 ?

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odensee

Glaubt in dieser Runde eigentlich jemand, dass im Fall ernster Probleme mit deutschen Staatsanleihen auf die Eingenlagensicherung vertraut werden kann?

Ich glaube das nicht. Mein letzter Post bezog sich auf den von Smartinvestor postulierten nicht vorhandenen Liquiditätsengpass bei deutschen Kurzläufern. Dieses Szenario (kein Zugriff auf Depot möglich) halte ich für deutlich wahrscheinlicher, als eine Bankpleite mit gleichzeitigem Ausfall der Einlagensicherung. Ich glaube aber auch, dass wir ganz andere Sorgen haben werden, wenn wir der deutschen Einlagensicherung nicht mehr vertrauen können. Deshalb verteile ich mein Festgeld ja auch auf mehrere europäische Staaten :w00t:

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Hellerhof
· bearbeitet von Hellerhof

Ich zielte mit meiner Frage eher in die Ecke, die Staatsanleihen pauschal das Fehlen einer Einlagensicherung unterstellt. ESM und EZB halte ich in etwas für so solide, wie die "deutsche Einlagensicherung". Wenn gleich auch für gefährlicher.

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odensee

Ich zielt mit meiner Frage eher in die Ecke, die Staatsanleihen pauschal das Fehlen einer Einlagensicherung unterstellt. ESM und EZB halte ich in etwas für so solide, wie die "deutsche Einlagensicherung". Wenn auch für gefährlicher.

Hmm, für griechische oder portugiesische Staatsanleihen gibt es wohl eine "Einlagensicherung". Ob diese aber auch noch funktioniert, wenn Schäuble "Konkurs anmeldet"?

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Kolle

Glaubt in dieser Runde eigentlich jemand, dass im Fall ernster Probleme mit deutschen Staatsanleihen auf die Eingenlagensicherung vertraut werden kann?

 

Ich nicht. Ich schaue nicht nur auf die Zinsen sondern auch auf die Historie, den aktuellen Gewinn und die Bilanz der Bank. Grundsätzlich lege ich nur Geld bei Banken die kein Investmentbanking betreiben. Beim Absehen einer deutlichen Verschlechterung ziehe ich meine Spareinlagen ab. Weiß nur noch nicht wohin...

 

Ich sehe aber durchaus Risiken bei dem was ich da so mache. Ich prolongiere Kredite zu Minizinsen und bespare lieber meine Sparpläne und Bausparer statt schnell zu tilgen. Kreditzinsen kann ich absetzen. Tilgen tu ich die Kredite mit noch hohen Zinsen inkl. Sondertilgung was geht. Bei den Bausparern liege ich klar über der gesetzlichen Einlagensicherung, das Problem wird mit jeder Auszahlung kleiner ist aber vorhanden. Kredite kann ich aus dem Cash Flow bedienen.

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Hellerhof
· bearbeitet von Hellerhof

Ich zielt mit meiner Frage eher in die Ecke, die Staatsanleihen pauschal das Fehlen einer Einlagensicherung unterstellt. ESM und EZB halte ich in etwas für so solide, wie die "deutsche Einlagensicherung". Wenn auch für gefährlicher.

Hmm, für griechische oder portugiesische Staatsanleihen gibt es wohl eine "Einlagensicherung". Ob diese aber auch noch funktioniert, wenn Schäuble "Konkurs anmeldet"?

 

Genau auf solch Szenarien will ich hinaus. Hier wurde noch nicht mal genau abgesteckt welches Szenario betrachtet werden soll, man hat aber keine Scheu sich Dogmata vor die Rübe zu knallen.

 

Unstreitig ist, dass man löschen muss, sobald es irgendwo ungewollt brennt. Bei der Wahl des Löschmittels sollte man aber schauen, was denn da brennt. Für den vorbeugenden Brandschutz gilt im Grundsatz das Gleiche.

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Dandy

Glaubt in dieser Runde eigentlich jemand, dass im Fall ernster Probleme mit deutschen Staatsanleihen auf die Eingenlagensicherung vertraut werden kann?

Nö, aber ich glaube auch nicht, dass es umgekehrt der Fall wäre, also deutsche Staatsanleihen sicher wären, wenn die Einlagensicherung wankt. Die Erklärung ist wohl auch relativ einfach: Entweder der Staat geht mit den Banken pleite, weil die Wirtschaft massiv einbrechen wird, oder er springt für die Einlagensicherung ein, was ebenfalls seine Kreditwürdigkeit und damit Staatsanleihen unter Druck setzen würde. Es wurde behauptet, deutsche Staatsanleihen wären teurer, da sie sicherer als Bankeinlagen wären. Einen Nachweis für die Behauptung ist Smartinvestor aber schuldig geblieben.

 

Genau da setzt dann auch meine Kritik an: Bundesanleihen (und letztlich auch Bankeinlagen) sind nicht die sicherste Form der Anlage, schon alleine aufgrund des Klumpenrisikos der Anlage in einer Währung, aber auch aufgrund mangelnder Diversifikation durch Anlage in einem Land. Staatsanleihen verteilt über mehrere Länder und Währungen ist in meinen Augen, langfristig, deutlich sicherer. Ich gehe sogar so weit zu behaupten (zugegeben ohne Nachweis), dass die Korrelationseigenschaften zu einem weltweit diversifizierten Aktienportfolio günstiger sind als Bundesanleihen vergleichbarer Laufzeit. Und um Smartinvestors RK1-Fetisch entgegen zu kommen: In meinen Augen ist ein international aufgestelltes und währungsdiversifiziertes Anleihenportfolio definitiv RK1, egal was irgendwo im Forum als "Forenstandard" steht.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Glaubt in dieser Runde eigentlich jemand, dass im Fall ernster Probleme mit deutschen Staatsanleihen auf die Eingenlagensicherung vertraut werden kann?

Es braucht doch gar keine "ernsten Probleme mit deutschen Staatsanleihen". Dank Niedrigzinsphase sind diese Anleihen so hoch bewertet, dass schon Zinssteigerungen in anderen Industrieländern hoher Bonität oder kleine Zweifel an der Solidität dieser Anlagen zu Kursverlusten führen können. Sind deutsche Staatsanleihen dann trotzdem RK1?

 

Bei Pfandbriefen kann ich dem Gedanken noch grundsätzlich folgen unter den derzeitigen Bedingungen RK2 als RK1-Ersatz zu verwenden, bei unbesicherten Staatsanleihen nicht. Das Kursrisiko besteht und verschwindet nicht, nur weil man nicht darüber diskutieren will.

 

Die Stabilität der Kurse ist nur vom Glauben des Marktes an die Bonität und Wirtschaftskraft des Landes und von der Zinsstabilität abhängig. Wenn zudem wie hier im Thread vorgeschlagen die Staatsanleihen nicht direkt gekauft und bis zur Fälligkeit gehalten werden, sondern als ETF-Anteile gekauft werden sollen entfällt die Möglichkeit, die Kursverluste durch einfaches Aussitzen und Warten auf die Fälligkeit der Anleihe zu ignorieren.

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Schwachzocker

Kann denn jemand aufklären, weshalb deutsche Staatsanleihen von den Ratingagenturen mit "AAA" bewertet werden, während keine deutsche Bank eine bessere Bewertung als "AA-" (wenn ich das richtig sehe) bekommt. Soll das für die Beurteilung des Risikos keine Bedeutung haben? Sollte man bei S&P nachfragen, was die sich dabei gedacht haben?

 

Was die Einlagensicherung angeht, so handelt es sich um ein Gesetz, welches man genauso aufheben kann, wie man es erlassen hat.

 

Der Umstand, dass der deutsche Staat seine Anleihen bedient, ist hingegen kein Gesetz, sondern ein schlichtes Erfordernis, wenn man am Kapitalmarkt weiterhin Geld erhalten möchte.

 

 

 

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Ramstein

Zuerst zitiere ich mich noch mal selbst, da es dazu nicht viel Reaktion gab:

 

Wenn wir hier grundsätzlich diskutieren, so könnte man auch mal nach den möglichen Risiken deutscher Staatsanleihen fragen, so wie ein Unternehmen sie im Wertpapierprospekt auflisten müsste:

 

  1. Ausfallrisiko: wird hier wohl allgemein als sehr sehr gering angesehen.
  2. Kursänderungsrisiko: vor allem bei steigenden Zinsen; gering für Kurzläufer
  3. Währungsrisiko: Deutschland verlässt den Euro oder die Eurozone zerbricht. Bestehende Euroanleihen werden nicht in die neue (starke) deutsche Währung umgewandelt
  4. Liquiditätsrisiko: Börsen sind geschlossen bzw. Handel ist ausgesetzt (warum auch immer).
  5. Politisches Risiko: Schuldenschnitt oder Laufzeitverlängerung
  6. Krisenrisiko: Was ist, wenn der Russe/Islam kommt?

Was habe ich vergessen?

 

Dann möchte ich noch eine weitere Beobachtung ergänzen:

 

Wenn jemand einem DAX-ETF anlegen will, wird er "gesteinigt" wegen Home Bias und fehlender Diversifikation. Hier werden aber mit dem Monstranz-artigen Argument der Sicherheit immer nur Deutschland-Euro-Staatsanleihen empfohlen.

Warum nicht auch CHF, NOK, SEK, CNY? Gerade wenn man von einer Kernschmelze des Euro-Bankensystems ausgeht, wären das doch Alternativen der Wahl?

Oder wird mit dem Währungsdesaster nur vordergründig argumentiert, aber nicht so richtig dran geglaubt?

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Schwachzocker

Es kann doch nur darum gehen, was allgemein sicherer ist, nicht was in einer ganz bestimmten Situation sicherer ist.

 

Man kann sich zig verschiedene Situationen ausdenken, und in jeder wäre etwas anderes besser gewesen.

 

 

 

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Ramstein

Es kann doch nur darum gehen, was allgemein sicherer ist, nicht was in einer ganz bestimmten Situation sicherer ist.

 

Man kann sich zig verschiedene Situationen ausdenken, und in jeder wäre etwas anderes besser gewesen.

Bloss dass von den meisten Diskutanten die Prämisse weggelassen wird.

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tyr

Das Zinsänderungsrisiko mit dem augenblicklichen Kursverlust der gehaltenen Staatsanleihen-ETF, wenn anderswo für vergleichbares Risiko mehr Zinsen gezahlt werden reicht. Dazu braucht es keine Zahlungsschwierigkeiten beim deutschen Staat.

 

Zudem brodelt derzeit ja die Gerüchteküche wieder stärker, dass die USA ihre Leitzinsen in den nächsten Wochen anheben werden. Wenn die EZB nicht sofort mit zieht würde ich bei so einem Schritt Kursverluste bei deutschen Staatsanleihen erwarten.

 

Tagesgeld/Festgeld bleibt dagegen von solchen Marktentwicklungen völlig unbeeindruckt. Kein Kursrisiko. Daher ist TG/FG RK1, während IG Staatsanleihen RK2 sind. Und das alles schon ohne neue Finanzkrisen.

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Dandy

Tagesgeld/Festgeld bleibt dagegen von solchen Marktentwicklungen völlig unbeeindruckt. Kein Kursrisiko. Daher ist TG/FG RK1, während IG Staatsanleihen RK2 sind. Und das alles schon ohne neue Finanzkrisen.

Das Währungsrisiko der Konzentration in Euro bleibt aber auch da bestehen (außer jemand kennt günstige Alternativen, TG/FG-Konten in Fremdwährungen zu eröffnen). Um es klarzustellen: Ich halte das aktuell genauso. Der Grund ist aber, dass ich dieses Währungsrisiko bewusst eingehe, da mir das Zinsänderungsrisiko auch auf globaler Ebene aktuell zu hoch erscheint, einfach weil niedrige (Real-)Zinsen auf weiten Teilen des Globus heute Realität sind, allen voran Euro und Dollar als dominierende Währungen. Ein bisschen Fremdwährungen habe ich über TRY und RUB-Anleihen, das sind aber eher Zocks als Diversifikation.

 

Wäre ich überzeugter Passivist, würde ich sowas wie den Global-Aggregate Index nehmen, auch wenn der einzig mir bekannte ETF dazu leider ein synthetischer ist - in dem Zusammenhang echt dämlich aber nicht zu ändern. Fremdwährungsanleihen in Form von Staatsanleihen sind aber auch kein großes Problem, wenn das Depot groß genug ist. Sicherlich der bessere Weg, wenn auch nicht bis ins Letzte diversifiziert. Darauf kommt es aber auch beim Anleihenteil, genauso wie beim Aktienanteil, meiner Meinung nach nicht an.

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CHX
· bearbeitet von Licuala

Hier werden aber mit dem Monstranz-artigen Argument der Sicherheit immer nur Deutschland-Euro-Staatsanleihen empfohlen.

Warum nicht auch CHF, NOK, SEK, CNY? Gerade wenn man von einer Kernschmelze des Euro-Bankensystems ausgeht, wären das doch Alternativen der Wahl?

Oder wird mit dem Währungsdesaster nur vordergründig argumentiert, aber nicht so richtig dran geglaubt?

 

Das Hauptargument lautete bisher ja immer, dass man sein Fremdwährungsrisiko schon im Aktiendepot hätte (soweit es weltweit diversifiziert ist - selbst ein reines DAX-Portfolio erwirtschaftet schon große Anteile in Fremdwährungsräumen) und deshalb seine Staatsanleihen oder Bankeinlagen in eigener Währung halten sollte, um sich nicht noch mehr Fremdwährungsrisiken einzufangen. Das ganze natürlich unabhängig von irgendwelchen Kernschmelzen betrachtet ...

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Joseph Conrad

Zuerst zitiere ich mich noch mal selbst, da es dazu nicht viel Reaktion gab:

 

Wenn wir hier grundsätzlich diskutieren, so könnte man auch mal nach den möglichen Risiken deutscher Staatsanleihen fragen, so wie ein Unternehmen sie im Wertpapierprospekt auflisten müsste:

 

  1. Ausfallrisiko: wird hier wohl allgemein als sehr sehr gering angesehen.
  2. Kursänderungsrisiko: vor allem bei steigenden Zinsen; gering für Kurzläufer
  3. Währungsrisiko: Deutschland verlässt den Euro oder die Eurozone zerbricht. Bestehende Euroanleihen werden nicht in die neue (starke) deutsche Währung umgewandelt
  4. Liquiditätsrisiko: Börsen sind geschlossen bzw. Handel ist ausgesetzt (warum auch immer).
  5. Politisches Risiko: Schuldenschnitt oder Laufzeitverlängerung
  6. Krisenrisiko: Was ist, wenn der Russe/Islam kommt?

Was habe ich vergessen?

 

Dann möchte ich noch eine weitere Beobachtung ergänzen:

 

Wenn jemand einem DAX-ETF anlegen will, wird er "gesteinigt" wegen Home Bias und fehlender Diversifikation. Hier werden aber mit dem Monstranz-artigen Argument der Sicherheit immer nur Deutschland-Euro-Staatsanleihen empfohlen.

Warum nicht auch CHF, NOK, SEK, CNY? Gerade wenn man von einer Kernschmelze des Euro-Bankensystems ausgeht, wären das doch Alternativen der Wahl?

Oder wird mit dem Währungsdesaster nur vordergründig argumentiert, aber nicht so richtig dran geglaubt?

 

Dem stimme ich voll und ganz zu.thumbsup.gif

Es ist ja geradezu lächerlich ein höchst diversifiziertes Weltaktiendepot zu pflegen und sich dann allein auf Deutschlands Staatsanleihen zu beschränken.

Gruß

Joseph

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Leonhard_E

Dem stimme ich voll und ganz zu.thumbsup.gif

Es ist ja geradezu lächerlich ein höchst diversifiziertes Weltaktiendepot zu pflegen und sich dann allein auf Deutschlands Staatsanleihen zu beschränken.

 

Diese Argumentation ist tautologisch. Mit der Begründung kann man genauso herleiten, dass man auf Anleihen ETFs setzen muss, weil man ja passiv investiert.

Hier bleibe ich dabei: Andere Asset-Klasse, andere Regeln.

 

Und ob man überhaupt Staatsanleihen halten will, hängt auch stark von der persönlichen Situation ab (Alter, Anlagebetrag, ...).

Zumindest sehe ich keine Strategie, die für immer und alle passt.

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Schwachzocker

...

Wenn jemand einem DAX-ETF anlegen will, wird er "gesteinigt" wegen Home Bias und fehlender Diversifikation. Hier werden aber mit dem Monstranz-artigen Argument der Sicherheit immer nur Deutschland-Euro-Staatsanleihen empfohlen.

Warum nicht auch CHF, NOK, SEK, CNY? Gerade wenn man von einer Kernschmelze des Euro-Bankensystems ausgeht, wären das doch Alternativen der Wahl?

Oder wird mit dem Währungsdesaster nur vordergründig argumentiert, aber nicht so richtig dran geglaubt?

 

Dem stimme ich voll und ganz zu.thumbsup.gif

Es ist ja geradezu lächerlich ein höchst diversifiziertes Weltaktiendepot zu pflegen und sich dann allein auf Deutschlands Staatsanleihen zu beschränken.

 

Gruß

Joseph

Und auf die deutsche Einlagensicherung zu setzen, wäre weniger lächerlich?

 

 

 

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Joseph Conrad

Dem stimme ich voll und ganz zu.thumbsup.gif

Es ist ja geradezu lächerlich ein höchst diversifiziertes Weltaktiendepot zu pflegen und sich dann allein auf Deutschlands Staatsanleihen zu beschränken.

 

Gruß

Joseph

Und auf die deutsche Einlagensicherung zu setzen, wäre weniger lächerlich?

 

 

 

 

Alleine ja. Meine Devise lautet, obwohl ich kein "Tautologe ?" ;) bin : Immer schön streuen. Als Kleinsparer kommen für mich Staatsanleihen eh nicht in Betracht.

 

Gruß

Joseph

 

 

 

 

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Kolle

Zuerst zitiere ich mich noch mal selbst, da es dazu nicht viel Reaktion gab:

 

Wenn wir hier grundsätzlich diskutieren, so könnte man auch mal nach den möglichen Risiken deutscher Staatsanleihen fragen, so wie ein Unternehmen sie im Wertpapierprospekt auflisten müsste:

 

  1. Ausfallrisiko: wird hier wohl allgemein als sehr sehr gering angesehen.
  2. Kursänderungsrisiko: vor allem bei steigenden Zinsen; gering für Kurzläufer
  3. Währungsrisiko: Deutschland verlässt den Euro oder die Eurozone zerbricht. Bestehende Euroanleihen werden nicht in die neue (starke) deutsche Währung umgewandelt
  4. Liquiditätsrisiko: Börsen sind geschlossen bzw. Handel ist ausgesetzt (warum auch immer).
  5. Politisches Risiko: Schuldenschnitt oder Laufzeitverlängerung
  6. Krisenrisiko: Was ist, wenn der Russe/Islam kommt?

Was habe ich vergessen?

 

 

Gute und eindrucksvolle Zusammenstellung, die ich für mich und meine individuellen Ziele ergänzt habe (Lebensalter, Gesundheit, persönliche Beziehungen etc.).

 

Für jemanden wie mich, der nicht ursprünglich aus dem strengtheoretischen Finanzbereich kommt sondern Kapital als was ansieht um die persönlichen Ziele zu unterstützen kann nicht viel zu der Diskussion von RK1, RK 1,5 usw. beitragen. Für mich gibt es den weniger scharfen Begriff "Mündelsicherheit"und den noch weniger präzisen Begriff "gesunder Menschenverstand". Ich brauche ein gewisses Maß an Regeln und Sicherheiten für ein verantwortliches Handeln, ich weiß dass es absolute Sicherheit nicht geben kann. Die gesetzliche Einlagensicherung habe ich bisher als notwendig und hinreichend für meine Handlungen angesehen, wohl wissend dass das System und der Staat überfordert werden können. Meine Sparguthaben habe ich bewusst nicht auf die Einlagensicherung abgestellt sondern immer darauf geachtet, dass das jeweilige Institut leistungsfähig genug ist um die Sparguthaben zurückzahlen zu können. Bei Realinstituten gehe ich davon aus, dass der Großteil der vergebenen Kredite werthaltig ist. Institute mit Eigenhandel an den Börsen (auch Euroanleihen) und mit Kreditgroßkunden bin ich skeptisch. Übrig geblieben sind für mich genossenschaftliche Institute mit ausschließlich Kleinkunden, (inzwischen angeschlagene) Bausparkassen und die trotz derzeit erfolgreichem Geschäft etwas anfälligere DKB (Anteil von Großkunden schlecht abschätzbar, Versprechen des dauerhaft kostenlosen Kontos könnte zum Bumerang werden). Wir wissen aber, dass man Täuschungen, Betrug und Bilanzfälschung nicht ausschließen kann und es doch zum Zusammenbruch eines Instituts kommen könnte. Was ich nicht berücksichtigt habe ist die Möglichkeit dass der Staat dann mit der gesetzlichen Einlagensicherung überfordert sein, seine eigenen Bundeswertpapiere aber weiterhin bedienen könnte. Ich könnte mir Szenarien vorstellen wo der Staat zahlungsunfähig wird, aber z.B. genossenschaftliche Institute oder Bausparkassen durch Kreditbedienung vieler Kleinkunden zahlungsfähig bleiben. In Extremszenarien erhält man dann vielleicht noch eine Teilquote die mir reicht um zu überleben. Das ist für mich RK1, andere mögen das anders sehen. Ich ziehe mit ruhiger Hand mein Ding durch statt alle Sparguthaben abzuziehen und mir statt dessen Bundeswertpapiere zu kaufen. Obwohl ich auch bei Bundeswertpapieren optimistisch bin, in den letzten Jahren konnte man sehr schöne Gewinne einfahren und steigende Zinsen am Markt sehe ich für die nächsten Jahre nicht. Aber das ist Spekulation und hat nichts mit der Begrifflichkeit RK1 zu tun.

 

PS: Für meine Ziele brauche ich weder Zinsen noch Kursgewinne, ich nehme sie mit wenn ich kein Risiko darin sehe.

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Kaffeetasse

Was ich mal wieder bemerkenswert finde: seitenweise Theorie und Gerede über Fall A bis Z...aber nahezu null konkrete praktische Lösungsvorschläge. :rolleyes:

Dann mach mal, Mr. Einzeiler :lol:

 

Dazu fühle ich mich nicht berufen, lieber Freund Dandy. ;) Wäre es so, würde ich wohl einen Thread eröffnen, um meine Weisheiten kundzutun.

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troi65
· bearbeitet von troi65

Hier hat aktuell Herr Kommer zu dem Thema Staatsanleihen Stellung bezogen:

https://www.extra-fu...-weltportfolio/

Was soll ich sagen : Jedenfalls im Sinne des TO mit der Betonung auf " in der Heimatwährung des Anlegers".

Zitat:

„Risikofreies Asset“ heißt aus der Sicht der Wissenschaft einfach „das Asset mit dem niedrigsten erwarteten Risiko und der höchsten Liquidität unter den verfügbaren Assets oder Asset-Klassen“.

Insofern für mich nachvollziehbar : Warum soll ich mir mit Fremdwährungsanleihen gem der These von Dandy ein höheres Risiko im - an sich risikofreien Teil - ins Anlegernest legen ?

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Ramstein
Insofern für mich nachvollziehbar : Warum soll ich mir mit Fremdwährungsanleihen gem der These von Dandy ein höheres Risiko im - an sich risikofreien Teil - ins Anlegernest legen ?

Weil ich die NOK für risikoloser als den Euro halte?

 

Aber das Interview ist lesenswert. Ich habe es sogar in ETF-Depot aufbauen verlinkt.

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Dandy

Insofern für mich nachvollziehbar : Warum soll ich mir mit Fremdwährungsanleihen gem der These von Dandy ein höheres Risiko im - an sich risikofreien Teil - ins Anlegernest legen ?

Was ist für Dich nachvollziehbar? Er sagt in dem Artikel genau einen Satz dazu:

 

Auf alle Fälle sind kurzfristige Staatsanleihen mit AA oder AAA Rating in der Heimatwährung des Anlegers die auf kurze und mittlere Frist risikoärmsten Investments im Sinne von Volatilität und Drawdown.

Erstens: Seit wann geht es um kurze und mittlere Frist? Ich dachte wir gehen bei einem Depot von langfristiger Anlage aus, jedenfalls wenn es Aktien beinhaltet. Hat Kommer immer schon für seine Depots kurzfristige Staatsanleihen für den sicheren Teil empfohlen oder macht er das klammheimlich erst jetzt, weil er in Wirklichkeit auch eine aktive Meinung über das bevorstehende Zinsänderungsrisiko hat? Ich habe gelesen (bin überhaupt nicht fit in dem Thema, lasse mich gerne widerlegen), dass die erwünschten negativen Korrelationseigenschaften zum Aktienanteil vor allem bei Langläufern bestehen. Müsste man als Langfrist- und Passivanleger dann nicht auch weiterhin konsequent auf diese setzen (ich empfehle es momentan nicht, erlaube mir allerdings eine Meinung).

 

Darüberhinaus habe ich ein ganz anderes Argument angeführt, auf das er zumindest an dieser Stelle nicht eingeht: Warum sollte ich im risikoarmen Depot Teil eines sogenannten Welt-portfolios deutsche Bundesanleihen gegenüberstellen, die in Euro notieren? Glaubt Ihr ernsthaft, die Korrelationseigenschaften zu einem weltweit diversifizierten Aktienportfolio wären in dem Falle günstiger als zu einem weltweit (währungs-)diversifizierten Portfolio aus (wegen mir Staats-)Anleihen? Das ergibt doch null Sinn.

 

Aus meiner Sicht gibt es vermutlich zwei Gründe, warum das immer so vorgeschlagen wird:

 

1) Die entsprechenden Theorien wurden von US-Forschern übernommen und die leiden stark unter einem Home-Bias. Man liest dort äußerst selten von der Anlage in einem Weltportfolio wenn von Buy&Hold die Rede ist, auch nicht beim Thema Indexing. Hat vielleicht auch mit der starken Regulierung in den USA zu tun, was die Anlage in ausländischen Aktien angeht (ADRs und Co).

 

2) Es gab bisher kaum brauchbare ETFs und Einzelkäufe sind ja Teufelszeug für die Passiven. Allerdings gibt es inzwischen leidlich brauchbare ETFs auf internationale Anleihenindizes und das fehlende Vehikel ist immer noch kein Grund das als den besten Weg darzustellen. Dann soll man es auch genau so kommunizieren.

 

Auf diese Argumente darf man gerne konkret eingehen. Blinder Gehorsam überzeugt mich in der Frage jedenfalls ganz sicher nicht.

 

Weil ich die NOK für risikoloser als den Euro halte?

Nicht in meinem Namen. Darum geht es mir überhaupt nicht (halte persönlich den NOK eher für eine Rohstoffwährung und nicht für sonderlich stabil). Ich sage lediglich, dass ein Korb aus internationalen Währungen bzw. Staatsanleihen deutlich risikoärmer ist, als die Heimatwährung (oder irgendeine andere, beliebige). Die Heimatwährung ist eine Währungswette wie jede andere auch, darauf will ich hinaus.

 

Plakatives Beispiel: Würdet Ihr einem Anleger aus Zimbabwe auch empfehlen, Staatsanleihen in seiner Heimatwährung zu kaufen, weil er ja seine Brötchen auch in dieser Währung kauft ? Zugegeben, ein Extrembeispiel, aber wer behauptet, keine Marktmeinung zu haben, sollte sie auch im risikoarmen Teil nicht haben. Witzigerweise kriegt er dabei auch noch weniger Risiko (langfristig) und eine höhere Rendite (aktuell) geschenkt.

 

Dazu dann auch von Kommer:

 

Was kein Risiko hat, kann auch keine erwartete (Real-)Rendite haben.

 

Muss dabei nur ich schmunzeln?

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M_M_M
· bearbeitet von M_M_M

Dazu dann auch von Kommer:

 

Was kein Risiko hat, kann auch keine erwartete (Real-)Rendite haben.

 

Muss dabei nur ich schmunzeln?

 

Ich habe mir damals noch den VTB-Flex-Sparplan sichern können und hab noch bis 2025 wenigstens 2% Verzinsung. Zusammen mit dem VL-Bonussparen von der Degussa-Bank (gerade abgeschlossen) mit Endverzinsung 14%, ist mein komplettes RK1 in diesen Sparplänen. Einziges Risiko wäre ein Bankausfall, bei dem aber die Europäische Einlagensicherung greift. Beide haben deutschsprechenden Service. Die Rendite habe ich festgeschrieben und diese erwarte ich auch.

Staatsanleihen können dagegen eben auch Verlust machen.

 

EDIT: Rechtschreibfehler

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tyr
· bearbeitet von tyr

Längerfristig fest gebundene Einlagen bei der österreichischen Tochter einer russischen Bank mit einem S&P Rating von BB (long term), bedeutet "Non Investmentgrade

speculative Spekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage ist mit Ausfällen zu rechnen" siehst du als risikoarmen Anteil deines Portfolios an?

 

Genau dieses extreme Ausreizen der Bankeinlagenprodukte passt m. E. nicht zum Konzept von RK1. Das sind Beispiele dafür, wo Kommer und Smartinvestor auch für den Kleinanleger Recht haben. Lieber Euro-Staatsanleihen Kurzläufer AA und AAA und Rendite über die Asset Allocation holen als Bankeinlagen bei Banken mit Bonitätsrating im spekulativen Bereich.

 

Suche mal nach der Kaupthing Edge Bank hier im Forum. Ist noch gar nicht lange her.

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