Wie läuft die Ausschüttung

[El Cheffe]

Hallo liebe Forenmitglieder,

 

ich hätte eine Frage zu ausschüttenden ETFs (ich hoffe ich stelle die Frage im richtigen Unterforum, ansonsten bitte verschieben).

 

Wie genau läuft die Ausschüttung eigentlich ab? Bei thesaurierenden ETFs werden die Erträge ja automatisch wieder reinvestiert. Wie muss ich mir die Ausschüttung dann praktisch vorstellen bei einem ETF-Sparplan? Werden die Erträge dann in bestimmten Abständen (monatlich, jährlich?) dem verknüpften Konto überwiesen und müssten dann in der Steuererklärung angegeben und selbstständig wieder investiert werden? Gilt vor allem bei Nichtausschöpfung des Sparerpauschbetrages. Habe mit der Suchfunktion leider nichts gefunden, gerne könnt ihr auch einen Link posten wo das vielleicht bereits beantwortet wurde.

 

Vielen Dank für eure Hilfe!

 

 

 

[odensee]

Die werden (meist) einmal jährlich deinem Verrechnungskonto gutgeschrieben. Bei einigen Banken kannst du diese Ausschüttungen automatisch wieder anlegen lassen (die Diba macht das z.B.). Ob da Gebühren anfallen und das ganze dann wenig lukrativ machen, weiß ich nicht.

Die Bank führt die Steuern für dich ab, du brauchst weiter nichts zu machen. Wenn du noch unterhalb des Sparerpauschbetrages bist, ist es aber wichtig, dass du einen ausreichend hohen Freistellungsauftrag abgegeben hast. Hast du das nicht, musst du dich bei der Steuererklärung darum kümmern, die zuviel gezahlten Steuern zurückzubekommen.

 

edit: Ja, wenn du die Ausschüttungen wieder anlegen willst und nicht die "Automatik" der Bank nutzen willst, musst du dich selbst drum kümmern. Aus dieser Sicht sind Thesaurierer angenehmer.

[El Cheffe]

Danke für deine schnelle und hilfreiche Antwort!

 

Das mit dem Freistellungsauftrag ist ein guter Punkt, werde ich heute Abend gleich mal überprüfen. Der Aufwand des Reinvestierens ist ja auch überschaubar, es würde sich also denke ich schon lohnen, lieber einen ausschüttenden ETF zu nehmen als einen thesaurierenden wenn der Sparerpauschbetrag noch nicht ausgeschöpft ist. Bis jetzt hab ich das aufgrund der Einfachheit des Thesaurierers nicht so gehandhabt.

 

 

 

[Schwachzocker]

Du kannst Deinen Freibetrag auch mit den ausschüttungsgleichen Erträgen eines Thesaurierers nutzen. Nur bei synthetischer Abbildung geht das nicht.

[El Cheffe]

Du kannst Deinen Freibetrag auch mit den ausschüttungsgleichen Erträgen eines Thesaurierers nutzen. Nur bei synthetischer Abbildung geht das nicht.

 

 

Ok, jetzt steig ich nicht mehr durch. Geht das dann auch automatisch?

 

Warum funktioniert das bei synthetischer Abbildung nicht? Woran erkenne ich ob ein ETF physisch oder synthetisch abbildet? Oh mann, eine Frage und man verstrickt sich immer weiter...

[odensee]

Ok, jetzt steig ich nicht mehr durch. Geht das dann auch automatisch?

nein, leider nicht immer. Stichwort: "steuerhässlich" siehe hier: https://www.wertpapier-forum.de/topic/45254-steuerstatus-und-trackingdifferenzen-von-aktien-etfs-auf-standardindizes/

 

Warum funktioniert das bei synthetischer Abbildung nicht?

Weil die (in der Regel) keine ausschüttungsgleichen Erträge haben. Der Vorteil dieser ETFs ist genau, dass (nach aktueller Steuergesetzgebung, die aber ab 2018 anders sein wird), dass man erst dann Steuern zahlt, wenn man die Anteile verkauft. Bis dahin wird die "Steuerersparnis" weiter mit angelegt und man hat einen kleinen finanziellen Vorteil davon. Das, und die Einfachheit, macht solche ETFs beliebt. Für deine Situation aber nicht passend.

 

Woran erkenne ich ob ein ETF physisch oder synthetisch abbildet?

Aus dem "Prospekt", dem "Factsheet" oder den "Wesentlichen Anlegerinformationen" (KIID): siehe hier: https://www.justetf.com/de/etf-profile.html?isin=LU0392494562 unter "Strategie".

 

Oh mann, eine Frage und man verstrickt sich immer weiter...

Ich würde, wenn mein Freibetrag noch nicht ausgenutzt wäre, einfach einen Ausschütter nehmen und die Ausschüttungen (besonders hoch sind die ja nicht) einfach auf's Tagesgeld. Fertig... und wenn der Freibetrag mal ausgenutzt ist und die steuerlichen Änderungen ab 2018 klar sind, neu überlegen.