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User872

Sollte ich meinen Riestervertrag weiterhin laufen lassen oder beitragsfrei stellen? (mit allen Daten)

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User872

Hallo liebe Community!

 

Ich hätte eine Frage an Euch, weil ich mich leider nicht genau mit der Riesterrente auskenne. Ich habe schon versucht etwas zu googeln, aber so richtig eine zufriedenstellende Antwort auf meinen Einzelfall konnte ich leider nicht finden.

 

Zu mir:

Ich bin 26 Jahre alt

Oktober 2010 wurde bei der Debeka eine Riesterrente (Tarif F2) mit folgenden Kerndaten abgeschlossen:

 

Vertragsende: Februar 2057

monatlich aufzuwendener Eigenbeitrag von 2010 - 2014: 20 Euro (zzgl. staatliche Zulage 2010 354 Euro, 2011 154 Euro)

 

Kosten:

Abschluss- und Vertriebskosten: 3% der Eigenbeiträge und staatlichen Zulagen

- für die Grundphase: 499 Euro, verteilt auf 5 Jahre

- für die Aufbauphase: 3 Euro je 100 Euro Beitragseingang

Vertragsführungsgebühren: 15 Euro/Jahr

laufende Verwaltungsgebühren: 3,5% des Eigenbeitrags in Grundphase; 3,5% der eingehenden Zulagen; 4,5% des Eigenbeitrags in der Aufbauphase; 2% der Rente während der Rentenbezugszeit

Verwaltung des Kapitals: 0 Euro

 

Ich habe dann seit 2010 regelmäßig entsprechende Schreiben erhalten mit den jeweiligen Finanzständen meiner Versicherung, u.a. auch der Gesamtrente und des jährlichen Rentensteigerungssatzes. Der Rentensteigerungssatz betrug demnach anfänglich (Ende 2012 bei einer Gesamtverzinsung von 4,70% 2,45%. Ende 2015 werden nun nur noch maximal 1,85 % als jährlicher Rentensteigerungssatz ausgegeben.

 

Da man 2013 immer wieder schlechtes über die Riesterrenten gehört hat, insb. dass man nicht das ggf. Erwartete an Rente später herauskriegt, hatte ich mich laienhaft dazu entschlossen den monatlich zu zahlenden Betrag auf 5, 61 Euro (staatliche Zulage damit ca. 30 Euro) zu reduzieren.

 

Im letzten Schreiben (Stand 2015) habe ich als Wert meines Vertrags zum 31.12.2015 = 1265, 39 Euro heraus.

 

 

Nun die Frage:

Ist es empfehlenswert den Vertrag weiterlaufen zu lassen, ggf. auch den Beitrag wieder zu erhöhen? Oder sollte man den Vertrag auf unbegrenzte Zeit beitragsfrei stellen? Ziel ist natürlich mit möglich wenig Verlust bzw. wenn möglich gutem Plus aus der Sache herauszukommen, da eine Kündigung eines Riestervertrags i.d.R. stets nicht empfohlen wird.

 

Ich bin für JEDEN weiterführen Hinweis SEHR DANKBAR

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tyr

Wie immer:

 

Bei Riesterbetrachtungen hat sich folgende Vorgehensweise bewährt (von polydeikes abgeschaut):

(1) Förderkonstellation: https://www.wertpapier-forum.de/topic/35416-riester-rente-tipps-und-tricks/

(2) Variante: https://www.test.de/Riester-im-Test-So-finden-Sie-die-richtige-Riester-Sparform-1602786-0/

(3) Produkt: wenn (1) und (2) betrachtet wurde und immer noch dringend geriestert werden soll kann man hier epische Produktauswahldiskussionen führen. Warten wir aber mal ab, was bei (1) und (2) bei dir heraus kommt.

 

Für Punkt 1 ist das RV-Vorjahresbrutto wichtig, sowie die Aussicht auf die Fördersituation in Zukunft.

 

Bei 240 Euro Eigenbeitrag pro Jahr wird nicht viel bei herum gekommen sein, außer die einmalige U25-Sonderförderung von 200 euro extra.

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User872

Hallo,

 

 

 

 

also ich habe versucht mich durch die relativ komplex und für mich als Laien nicht so leicht verständliche Anleitung durchzukämpfen. Ich bin bis zum Punkt "Beamte und Soldaten" vorgedrungen. Die Verlinkung führt jedoch zu "Familien mit Kindern - Die Grundlagen", zu Beamten ist nicht geschrieben. Ich selbst bin Beamter. Mittlerweile möchte ich einfach nur aus dem Vertrag raus. Ich habe jedoch überall gelesen, dass man i.d.R. bei der Kündigung ein Minusgeschäft machen würde wegen den Abschluss- und Vertriebskosten etc. Eine Bekannte von mir, ebenfalls Beamtin, meinte nunmehr, dass sie ebenfalls bei der Debeka eine RR hatte, deren Vertrag sie auflöste. Dadurch habe Sie alles von ihr Eingezahlte wiedererhalten und lediglich nicht die stattl. Zulagen erhalte - zumindest aus ihrer Erinnerung heraus und ihrem laienhaften Verständnis.

 

Wäre das bei mir auch denkbar? Ich habe ja jetzt die "31.12.2015 = 1265, 39 Euro " als letzten Stand. Würde ich bei Vertragsabbruch Geld zurückerhalten oder würden da auch noch einmal Kosten entstehen und ich müsste womöglich draufzahlen?

 

 

 

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tyr

also ich habe versucht mich durch die relativ komplex und für mich als Laien nicht so leicht verständliche Anleitung durchzukämpfen.

Ich kann dir nur empfehlen, an dieser Stelle weiter am Ball zu bleiben und dazu zu lernen. Du wirst voraussichtlich dein ganzes Leben lang Themen Problemstellungen im Bereich private Finanzen verstehen lernen und lösen können müssen. Ich finde es gut, wenn du damit frühzeitig an fängst und weiter machst. Das ist eine gute Basis für die Zukunft. Die Riesterförderung zu verstehen ist eher noch einfach. Es gibt deutlich komplizierte rechtliche Konstruktionen, mit denen trotzdem jeder umgehen können muss. Bei dir als Beamter z. B. private Krankenversicherung. Das kann man schleifen lassen und hoffen, dass alles gut geht oder man erarbeitet sich Grundwissen und beißt sich da durch.

 

Ich bin bis zum Punkt "Beamte und Soldaten" vorgedrungen. Die Verlinkung führt jedoch zu "Familien mit Kindern - Die Grundlagen", zu Beamten ist nicht geschrieben. Ich selbst bin Beamter.

Dann hat polydeikes diesen Abschnitt noch nicht fertig. Die Riesterförderung steht Beamten (obwohl nicht pflichtversichert in der gesetzlichen Rentenversicherung) direkt offen: https://de.wikipedia.org/wiki/Riester-Rente

 

Unmittelbar zulageberechtigte Personen

[...]

Beamte, Richter und Soldaten sowie diesen gleichgestellte Personen, die in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherungsfrei oder von der Versicherungspflicht befreit sind, weil ihnen eine beamtenrechtliche oder beamtenähnliche Versorgung gewährleistet wird,

[...]

Beamte benötigen eine Einverständniserklärung des jeweils zuständigen Landesamts für Besoldung und Versorgung.

 

Zu dieser Einwilligung für Beamte gibt es einen Leitfaden bei der GRV: http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Bund/de/Inhalt/2_Rente_Reha/01_rente/01_altersvorsorge/riester_rente/03_sie_sind_besoldungsstelle_beamter/leitfaden_fuer_beamte.html

 

Viel mehr dürfte hier nicht zu sagen sein, es sei denn polydeikes erhebt Einspruch.

 

Mittlerweile möchte ich einfach nur aus dem Vertrag raus. Ich habe jedoch überall gelesen, dass man i.d.R. bei der Kündigung ein Minusgeschäft machen würde wegen den Abschluss- und Vertriebskosten etc. Eine Bekannte von mir, ebenfalls Beamtin, meinte nunmehr, dass sie ebenfalls bei der Debeka eine RR hatte, deren Vertrag sie auflöste. Dadurch habe Sie alles von ihr Eingezahlte wiedererhalten und lediglich nicht die stattl. Zulagen erhalte - zumindest aus ihrer Erinnerung heraus und ihrem laienhaften Verständnis.

Warum willst du aus dem Vertrag heraus? Weil die Welt nicht aus Honigflüssen und vom Himmel fallenden gebratenen Tauben besteht?

 

Ich sehe eher, dass du einen im Marktumfeld durchaus guten Riestervertrag abgeschlossen hast. Selbstverständlich holt sich der Staat bei einer förderschädlichen Kündigung die gezahlten Förderungen wieder zurück. Das spricht nun aber nicht gegen den Riestervertrag. Betrachte die Förderung einfach als Zugabe zu deinen Beiträgen, die dir nicht gehört, sondern nur unter Vorbehalt vom Staat eingezahlt wurde, bis du die Altersrente erreichst. Da wird dir im Fall einer förderschädlichen Kündigung nichts weg genommen, sondern der Staat holt sich nur das zurück, was er dir zweckgebunden für deine zusätzliche Altersvorsorge als Förderung überlassen hatte, damit die Zweckbindung auch realisiert wird.

 

Dazu kannst du den Vertrag noch in der Einkommenssteuererklärung geltend machen. Der zweite Teil der Förderung, den der Staat gewährt. Auch da wird im Fall einer förderschädlichen Kündigung nichts weg genommen, sondern der Staat holt sich nur das zurück, was er dir vorher mit Zweckbindung gegeben hat. Da verschwindet nichts.

 

Der Rest ist im Fall dieser Debeka Riesterrente eine normale klassische Rentenversicherung mit in dem Fall wohl mindestens guten Vertragsbedingungen. Zumindest sagt dies Stiftung Warentest seit Jahren und auch polydeikes verliert eher gute als schlechte Worte zu dem Tarif.

 

Berechne also lieber nochmal deine Fördersituation, statt ohne Not auf Grund von Unsicherheit deine bisher erhaltenen Förderungen unwiderruflich zu vernichten.

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