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Ecke908090

Verkaufs- und Nachkaufsverhalten bei (ausgeprägterem) Kursrutsch)

Empfohlene Beiträge

Ecke908090
· bearbeitet von Ecke908090

Mittag zusammen!

 

Ich habe mich in der näheren Vergangenheit desöfteren dabei erwischt, dass ich darüber nachgedacht habe, wie ich mich bzgl. meines Depots (ausschließlich ETFs) verhalten möchte, sollte eine stärkere Rezession oder gar ein Börsencrash stattfinden. Der entgültige Auslöser für das Erstellen dieses Themas war dann der folgende Thread: http://www.wertpapie...-ihr-verkauft/. Aus den stattgefunden Überlegungen resultierend habe ich Verkaufs- sowie Nachkaufsgrenzen festgelegt, an denen ich mich orientieren möchte. Mir ist bewusst, dass wenn ein stärkerer Kursfall wirklich stattfinden sollte, dieser nicht nach Schema "F" abläuft und ich als Mensch mich dann doch irrationaler und abwiegiger verhalten könnte als eigentlich angedacht. Im Groben schaut dass dann folgendermaßen bei mir aus.

 

 

Verkaufsgrenzen:

 

15 % Defizit zum High-Depotwert --> 5 % Verkauf Depot

25 % Defizit zum High-Depotwert --> 25 % Verkauf Depot

35 % + Deifizit zum High-Depotwert --> 35% Verkauf Depot

 

Nachkaufsgrenzen:

 

10 % Defizit zum High - Nachkauf mit 10 % der Gesamt-Cashreserve

20 % Defizit zum High - Nachkauf mit 22,50 % der Gesamt-Cashreserve + Verkauferlös bei 15 %

30 % Defizit zum High - Nachkauf mit 42,50 % der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 25 %

40 % + Defizit zum High - Nachkauf mit 100 % der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 35 %

 

 

Macht ein solches Konzept/eine solche Überlegung Sinn? Habt ihr euch ein Setup festgelegt, wie ihr euch im Ernstfall verhalten werdet? Einfach halten und kontinuierlich nachkaufen oder doch versuchen Markettiming zu betreiben?

 

Beste Grüße

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Ramstein

"Kein Plan überlebt die erste Feindberührung." Helmuth von Moltke

 

"We have met the enemy and he is us." Pogo

 

"Alles nimmt ein gutes Ende für den, der warten kann." Leo Tolstoi

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Ecke908090
· bearbeitet von Ecke908090

Komm schon Rammi, eine wirklich hilfreiche Antwort von dir wird doch mal drin sein? :) Was mich z.B. interessieren und mir sicherlich auch weiterhelfen würde wäre zu erfahren, ob du die vergnangen zwei Crashs in diesem Jahrtausend als Anleger aktiv miterlebt und wie du dich dabei verhalten hast? Falls damals bereits aktiv, was würdest du anders machen?

 

Im Fonds-Bereich beispielsweise wird soviel über unterschiedlichste Depotverteilungen etc. diskutiert, aber kaum über die Thematik, wenn es wirklich ums Ganze geht, nämlich über das Verhalten in der Zeit eines größeren Kursrutsches. Ich bin nicht der Meinung, dass eine solche Situation unumgänglich in den kommen Jahren auf uns zukommen wird, nichtsdestotrotz sollten doch vorallem Einsteiger, die ihr Kapital zu den gerade anzutreffenden ATHs zum ersten mal in Wertpapiere investieren, sich mit der Thematik ausseinanderstzen. Ansonsten sind meist genau diese, die ihre guten Vorsätze über Bord werfen, zum falschen Zeitpunkt verkaufen, sich grau & bunt ärgern und dem Wertpapierbereich daraufhin den Rücken zukehren.

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Leonhard_E

Buy & Hold

 

 

 

Darüber hinaus ist mir nicht klar was ein High Depotwert darstellt, speziell wenn etwas 5% darüber liegen kann

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Hasenhirn

Verkaufsgrenzen:

 

15 % Defizit zum High-Depotwert --> 5 % Verkauf Depot

25 % Defizit zum High-Depotwert --> 25 % Verkauf Depot

35 % + Deifizit zum High-Depotwert --> 35% Verkauf Depot

 

Nachkaufsgrenzen:

 

10 % Defizit zum High - Nachkauf mit 10 % der Gesamt-Cashreserve

20 % Defizit zum High - Nachkauf mit 22,50 % der Gesamt-Cashreserve + Verkauferlös bei 15 %

30 % Defizit zum High - Nachkauf mit 42,50 % der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 25 %

40 % + Defizit zum High - Nachkauf mit 100 % der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 35 %

 

Öh. Das heißt, du kaufst und verkaufst in einem sinkenden Aktien(?)markt abwechselnd wie folgt, je nachdem, wie tief es runtergeht?

 

  • 10 % Defizit zum High-Depotwert --> Nachkauf mit 10% der Gesamt-Cashreserve
  • 15 % Defizit zum High-Depotwert --> Verkauf von 5% des Depots
  • 20 % Defizit zum High-Depotwert --> Nachkauf mit 22,50% der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 15%
  • 25 % Defizit zum High-Depotwert --> Verkauf von 25% des Depots
  • 30 % Defizit zum High-Depotwert --> Nachkauf mit 42,50% der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 25%
  • > 35 % Defizit zum High-Depotwert --> Verkauf von 35% des Depots
  • > 40 % Defizit zum High-Depotwert --> Nachkauf mit 100% der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 35%

Klingt für mich irgendwie abenteuerlich und wenig praktikabel. Hast du das mal mit historischen Daten von (kleineren und größeren) Börseneinbrüchen, langanhaltenden Baissen, sowie realistischen Größen für Depotwert (X%) und Cashreserve (100-X%) durchgerechnet?

 

Sind deine Grenzwerte jeweils am Tagesschlusswert des Depots orientiert? Vielleicht sollte man auch überlegen, ob so ein statischer Plan mit der Dynamik eines abstürzenden Marktes überhaupt mithalten kann, und auch, ob man zu den gewünschten Zeitpunkten und Kursgrenzen überhaupt Käufer oder Verkäufer findet. 5 oder 10% Plus oder Minus innerhalb eines Tages oder über Nacht sind ja durchaus möglich.

 

Nach welchen Regeln gehst du vor, wenn die Abwärtsbewegung sich (entweder kurzfristig oder langfristig) umkehrt? Also z.B. gestern noch bei -25% verkauft, und heute dann bei -20% wieder nachkaufen? Wenn das eine Weile hin und her geht, schmilzt deine Cashreserve immer weiter dahin und du realisierst abwechselnd (und mit allerlei Kosten) Verluste und Gewinne an mehr oder weniger willkürlich festgelegten Grenzlinien...

 

Wenn du dir nicht sicher sein kannst, dass so ein Hin-und-Her einen Mehrwert gegenüber Rumsitzen-und-Nasebohren bringt, wäre mir das viel zu viel Handlungsstress in einer ohnehin psychologisch schwierigen Situation. Also einfach kühl bleiben und nicht nur aufs Aktiendepot schauen — es gibt immer irgendwelche trockenen Schäfchen, die man streicheln kann...

 

Grüße, H.

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GoGi

[...] aber kaum über die Thematik, wenn es wirklich ums Ganze geht, nämlich über das Verhalten in der Zeit eines größeren Kursrutsches. [...]

Es wird dauernd darüber diskutiert. Der allgemeine Konsens ist, dass Markettiming nicht möglich ist.

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Ecke908090

Buy & Hold

 

 

 

Darüber hinaus ist mir nicht klar was ein High Depotwert darstellt, speziell wenn etwas 5% darüber liegen kann

 

Angenommen du hast 10.000 € in Wertpapiere zur Zeit in deinem Depot und morgen platzt irgendeine Blase am Markt, gefolgt von Herdentrieb und Kursrutschen. Dann wäre dein High Depotwert 10.000 € und an diesem würden sich all meine genannten prozentualen Sätze orientieren (mit Ausnahme dener, die sich auf die Cashreserve beziehen).

 

 

Verkaufsgrenzen:

 

15 % Defizit zum High-Depotwert --> 5 % Verkauf Depot

25 % Defizit zum High-Depotwert --> 25 % Verkauf Depot

35 % + Deifizit zum High-Depotwert --> 35% Verkauf Depot

 

Nachkaufsgrenzen:

 

10 % Defizit zum High - Nachkauf mit 10 % der Gesamt-Cashreserve

20 % Defizit zum High - Nachkauf mit 22,50 % der Gesamt-Cashreserve + Verkauferlös bei 15 %

30 % Defizit zum High - Nachkauf mit 42,50 % der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 25 %

40 % + Defizit zum High - Nachkauf mit 100 % der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 35 %

 

Öh. Das heißt, du kaufst und verkaufst in einem sinkenden Aktien(?)markt abwechselnd wie folgt, je nachdem, wie tief es runtergeht?

 

  • 10 % Defizit zum High-Depotwert --> Nachkauf mit 10% der Gesamt-Cashreserve
  • 15 % Defizit zum High-Depotwert --> Verkauf von 5% des Depots
  • 20 % Defizit zum High-Depotwert --> Nachkauf mit 22,50% der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 15%
  • 25 % Defizit zum High-Depotwert --> Verkauf von 25% des Depots
  • 30 % Defizit zum High-Depotwert --> Nachkauf mit 42,50% der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 25%
  • > 35 % Defizit zum High-Depotwert --> Verkauf von 35% des Depots
  • > 40 % Defizit zum High-Depotwert --> Nachkauf mit 100% der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 35%

Klingt für mich irgendwie abenteuerlich und wenig praktikabel. Hast du das mal mit historischen Daten von (kleineren und größeren) Börseneinbrüchen, langanhaltenden Baissen, sowie realistischen Größen für Depotwert (X%) und Cashreserve (100-X%) durchgerechnet?

 

Sind deine Grenzwerte jeweils am Tagesschlusswert des Depots orientiert? Vielleicht sollte man auch überlegen, ob so ein statischer Plan mit der Dynamik eines abstürzenden Marktes überhaupt mithalten kann, und auch, ob man zu den gewünschten Zeitpunkten und Kursgrenzen überhaupt Käufer oder Verkäufer findet. 5 oder 10% Plus oder Minus innerhalb eines Tages oder über Nacht sind ja durchaus möglich.

 

Nach welchen Regeln gehst du vor, wenn die Abwärtsbewegung sich (entweder kurzfristig oder langfristig) umkehrt? Also z.B. gestern noch bei -25% verkauft, und heute dann bei -20% wieder nachkaufen? Wenn das eine Weile hin und her geht, schmilzt deine Cashreserve immer weiter dahin und du realisierst abwechselnd (und mit allerlei Kosten) Verluste und Gewinne an mehr oder weniger willkürlich festgelegten Grenzlinien...

 

Wenn du dir nicht sicher sein kannst, dass so ein Hin-und-Her einen Mehrwert gegenüber Rumsitzen-und-Nasebohren bringt, wäre mir das viel zu viel Handlungsstress in einer ohnehin psychologisch schwierigen Situation. Also einfach kühl bleiben und nicht nur aufs Aktiendepot schauen — es gibt immer irgendwelche trockenen Schäfchen, die man streicheln kann...

 

Grüße, H.

 

Erstmal klasse, dass du dir überhaupt die Mühe gemacht hast, meine Gedankenzüge zu verstehen. :thumbsup:

 

Ich habe mir tatsächlich ein kleines Excel-Tool gebastelt und damit ein bisschen rumhantiert, aber alles relativ oberflächlich und mit der Voraussetzung, dass ein Einbruch des Kurses stark, jedoch geordnet stattfinden würde. Dass habe ich dann für die verschiedenen Situationen von -10 % bis -40 % mit der Möglichkeit zum Verkauf + späteren höheren Nachkauf von Wertpapieren und lediglich mit der Möglichkeit zum Nachkauf aus Cashreserve getestet.

 

Genau, die Grenzwerte sind an den Tagesschlusswerten orientiert.

 

Ich würde in der Praxis wohl so verfahren, dass ich den Verkauf ad hoc stattfinden lassen würde, den Nachkauf jedoch mit flexiblen Sparplänen zum 01. bzw. 15. des Monats (ich bespare lediglich ETFs, bei denen keine oder kaum zusätzliche Kosten beim Kauf anfallen). Der zeitliche Puffer zwischen flexiblem Verkauf, aber starrem Nachkauf würde dann auch automatisch als Bedenkzeit genutzt werden um zu schauen, wie sich der Markt entwickelt und weiter verfahren wird. Ich gehe ehrlich gesagt nicht davon aus, dass ich mit dem vorgeschlagenen Konzept auch nur halbwegs genau den tatsächlichen Kursverfall treffen und ihm gegenwirken kann, wobei ich mir denke, dass es ja kein Beinbruch ist, sollte der Kurs dann doch rapide einbrechen und innerhalb von wenigen Tagen 15 % sinken und so eine Verkaufs-/Nachkaufsgrenze übersprungen werden würde. Letzten Endes ringe ich mit der Entscheidung, starres "Buy & Hold" zu betreiben oder mich auf etwas wie das hier Vorgestellte einzulassen, auf jeden Fall möchte ich ein wahrloses Kaufen- und Verkaufen vermeiden.

 

Der von dir genannte Fall mit den immer wiederkehrenden Kursschwankungen wäre wohl der absolute worst case für diese Methodik. Die Chartverläufe aus Crashzeiten, die ich betrachtet habe, sind jedoch im Großen nicht wie geschildert verlaufen, ein zu frühes Zu- und Verkaufen soll wie gesagt auch durch das in regelmäßigen Abständen stattfindende Erwerben von Wertpapieren per Sparplan vermeiden.

 

Natürlich muss man wohl so oder so in den sauren Apfel beißen:

 

- bei striktem "Buy & Hold" entgehen einem, je nach verhältnismäßig hoher Cashreserve, möglicherweise horrende Gewinne

- durch "Markettiming" ist "von bis" alles möglich, was jedoch für den Otto Normalanleger wohl schwerlich machbar ist und falls ja mit viel Glück verbunden

- mit dem hier Genannten versuche ich einen geeigneten Mittelweg herauszufiltern, um mit adäquatem Risikoeinsatz möglichst viel Rendite mitzunehmen

 

[...] aber kaum über die Thematik, wenn es wirklich ums Ganze geht, nämlich über das Verhalten in der Zeit eines größeren Kursrutsches. [...]

Es wird dauernd darüber diskutiert. Der allgemeine Konsens ist, dass Markettiming nicht möglich ist.

 

Mir ist bewusst, dass akkurates Markettiming nicht möglich ist. Trotzdem gilt es für mich so frühzeitig wie möglich herauszufinden, ob es nicht doch noch etwas zwischen "Buy & Hold" und "Markettiming" existiert - wirft man einen Blick in den weiter oben verlinkten Thread bemerkt man recht schnell, dass durchaus ein Run auf Market-Prophezeiungen entsteht, wenn es dann zu solch einer Situation kommt.

 

--------------------------------------------------------

 

Das hier Besprochene lässt bewusst einen Kursfall überhalb der 40 % außer Betracht. Ich gehe davon aus, dass es im Allgemeinen besser ist früh- bis mittelzeitig (gibts das Wort? :D) zu verkaufen, anstatt zu spät, gerade wenn ein gewisser Sicherheitsanspruch hinsichtlich Risiko und Rendite gedeckt werden soll. Andere Möglichkeiten, die zur Absicherung in einer solchen Situation dienen, werden ebenfalls außen vor gelassen.

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Ramstein

Wie oft denn noch?

 

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Ecke908090
· bearbeitet von Ecke908090

Gegen genau ein solches Verhalten ist mein Verkaufs-/Nachkaufsverhalten angedacht und würde absolut funktionieren. Von daher gute Grafik, wenn auch etwas aus dem Zusammenhang gerissen. :P

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Hasenhirn

Der von dir genannte Fall mit den immer wiederkehrenden Kursschwankungen wäre wohl der absolute worst case für diese Methodik. Die Chartverläufe aus Crashzeiten, die ich betrachtet habe, sind jedoch im Großen nicht wie geschildert verlaufen, ein zu frühes Zu- und Verkaufen soll wie gesagt auch durch das in regelmäßigen Abständen stattfindende Erwerben von Wertpapieren per Sparplan vermeiden.

Also ich würde doch einfach beim Rumsitzen und Nasebohren bleiben.

 

Auch richtig tolle Timing-Strategien scheitern im Krisenfall regelmäßig an unerwarteten Verwerfungen und haben hinterher dank der üblichen Strategieanpassungen Schwierigkeiten, überhaupt irgendeinem Trend zu folgen, geschweige denn einem aufwärts gerichteten. Im Zuge des Survivorship Bias gibt es aber immer ein oder zwei Publikumsfonds oder Strategien, die als Beweis für das Funktionieren von Market-Timing herhalten müssen. Schau dir mal die superschlauen Gewinnerfonds von 2008/2009 zum heutigen Zeitpunkt an...

 

Nachkaufen aus laufenden Einkünften hat nur dann einen signifikanten Effekt, wenn das Depot noch sehr klein ist. Wenn du mal an einem schlechtgelaunten Morgen mit einem 5%-Kurssturz 30.000 Euro verloren hast, wird dich der Gedanke an den Nachkauf mit einem 1000-Euro-Sparplan in ein paar Wochen auch nicht wirklich aufheitern.

 

Andererseits wirst du auch nicht kontinuierlich eine größere, gering verzinste Cashreserve vorhalten wollen, nur um am vermeintlichen Tiefpunkt eines möglichen Crashs dann so richtig zuzuschlagen (statt an Punkt 2– 6 und 16 der von Ramstein empfohlenen Erfolgsstrategie). Vielleicht kommt der nächste Tiefpunkt erst nach Jahren, oder nie, oder erst am Ende von Allem; und du hast die ganze Zeit auf 20% Cash gesessen.

 

Grüße und viel Glück, H.

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chaosmaker85

Gegen genau ein solches Verhalten ist mein Verkaufs-/Nachkaufsverhalten angedacht und würde absolut funktionieren. Von daher gute Grafik, wenn auch etwas aus dem Zusammenhang gerissen. :P

Seit wann handelst du an der Börse? In der Theorie ist es immer einfach: kauf billig, verkauf teu®er. Wenn das Depot dann aber mal einen Drawdown von 40% erfährt und du nicht nur mit ein paar Talern im Markt bist, wirst du gegen dich selbst ankämpfen müssen.

 

"Kein Plan überlebt die erste Feindberührung." Helmuth von Moltke

 

"We have met the enemy and he is us." Pogo

Diese Zitate passen daher wie die Faust aufs Auge... ;)

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker

@Ecke

 

Was Du benötigst, ist ein Konzept zur Rekalibrierung der verschiedenen Anlageklassen.

 

Beispiel:

 

Ich nehme mir vor, 50% in Aktien und 50% in Tages- / Festgeld zu investieren. Einmal im Jahr an einem zuvor festgelegten Datum wird die Rekalibrierung vorgenommen, um das ursprünglich geplante Verhältnis wieder herzustellen.

Nichts anderes mache ich auch bei einem erheblichen Kurssturz. Ich warte ab bis zum vorgesehenen Datum, und dann schichte ich entsprechend von Tagesgeld in Aktien um bis ich wieder bei 50/50 bin.

Es kann natürlich genauso gut passieren, dass die Börsen haussieren. In dem Fall bin ich "gezwungen", Aktien zu verkaufen, um das Geld in die sicheren Anlagen umzuschichten.

 

Eigentlich ziemlich einfach.

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Yerg

Ich habe mich in der näheren Vergangenheit desöfteren dabei erwischt, dass ich darüber nachgedacht habe, wie ich mich bzgl. meines Depots (ausschließlich ETFs) verhalten möchte, sollte eine stärkere Rezession oder gar ein Börsencrash stattfinden.

Das ist aus meiner Sicht eher ein Zeichen, dass du für deine persönliche Risikotoleranz zu riskant aufgestellt bist. Statt irgendwelche Systeme zu erfinden, solltest du eher überlegen, ob du wirklich die geeignete Asset Allocation für dich hast oder nicht besser einen größeren Teil in sichere Anlagen anlegen solltest (siehe Schwachzockers Antwort).

 

Der zeitliche Puffer zwischen flexiblem Verkauf, aber starrem Nachkauf würde dann auch automatisch als Bedenkzeit genutzt werden um zu schauen, wie sich der Markt entwickelt und weiter verfahren wird.

Was sind die Kriterien, nach denen du innerhalb der Bedenkzeit entscheiden wirst? Es bringt dir nichts, dir ein System auszudenken, wenn du heute schon weißt, dass du im Ernstfall eben nicht nach deinem System handeln sondern es hinterfragen würdest.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Mittag zusammen!

 

Ich habe mich in der näheren Vergangenheit desöfteren dabei erwischt, dass ich darüber nachgedacht habe, wie ich mich bzgl. meines Depots (ausschließlich ETFs) verhalten möchte, sollte eine stärkere Rezession oder gar ein Börsencrash stattfinden. Der entgültige Auslöser für das Erstellen dieses Themas war dann der folgende Thread: http://www.wertpapie...-ihr-verkauft/. Aus den stattgefunden Überlegungen resultierend habe ich Verkaufs- sowie Nachkaufsgrenzen festgelegt, an denen ich mich orientieren möchte. Mir ist bewusst, dass wenn ein stärkerer Kursfall wirklich stattfinden sollte, dieser nicht nach Schema "F" abläuft und ich als Mensch mich dann doch irrationaler und abwiegiger verhalten könnte als eigentlich angedacht. Im Groben schaut dass dann folgendermaßen bei mir aus.

 

 

Verkaufsgrenzen:

 

15 % Defizit zum High-Depotwert --> 5 % Verkauf Depot

25 % Defizit zum High-Depotwert --> 25 % Verkauf Depot

35 % + Deifizit zum High-Depotwert --> 35% Verkauf Depot

 

Nachkaufsgrenzen:

 

10 % Defizit zum High - Nachkauf mit 10 % der Gesamt-Cashreserve

20 % Defizit zum High - Nachkauf mit 22,50 % der Gesamt-Cashreserve + Verkauferlös bei 15 %

30 % Defizit zum High - Nachkauf mit 42,50 % der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 25 %

40 % + Defizit zum High - Nachkauf mit 100 % der Gesamt-Cashreserve + Verkaufserlös bei 35 %

 

 

Macht ein solches Konzept/eine solche Überlegung Sinn? Habt ihr euch ein Setup festgelegt, wie ihr euch im Ernstfall verhalten werdet? Einfach halten und kontinuierlich nachkaufen oder doch versuchen Markettiming zu betreiben?

 

Beste Grüße

 

Drucke es dir aus und stelle es auf deinen Schreibtisch. Wenn es soweit ist und du hälst dich tatsächlich streng daran, verdienst du ein Lob.

Allerdings halte ich von diesem Hin und Her wenig bis nichts. Denn wie heißt es so schön: "Hin und her macht Taschen leer."

Verkaufen nachdem die Kurse gefallen sind, halte ich persönlich für eine ganz schlechte Idee. Aber jeder Jäck ist anders. Mancher wird das als Verlustbegrenzung feiern. Ich sage: In volatilen Märken, schießt du dein Depot damit ab.

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Ecke908090

Unterm Strich kann ich nun wenig stichhatige Argumente gegen das vorgeschlagene Vorgehen erkennen. Ich bleibe also erstmal bei dem Plan in leicht abgeänderter Form und warte auf den Zeitpunkt, bis es mit meinen paar Kröten (denn viel ist es eh nicht) bergab geht. Wie sich das Leben entwickelt ist wie immer unbekannt, vielleicht bin ich dann garnichtmehr in Wertpapiere investiert und meine Präferenzen haben sich verschoben.

 

Dankeschön auf jeden Fall für die Rückmeldungen, die mir definitiv Anstoß für neue Überlegungen waren.

 

@ Chaosmaker85 / DrFaustus

 

Ihr wart beide anscheinend in der vergangenen Finanzkrise bereits investiert. Habt ihr denn die Zeit ohne Verkauf durchgestanden bzw. ohne zusätzliche Absicherung hinsichtlich Edelmetallen/Short-Zertifikate etc.? Konntet ihr halbwegs gut getimed nachkaufen oder war dass garnicht das Ziel und ihr habt euch weiter so verhalten, wie ihr es vor der Krise bereits gehandhabt habt?

 

Beste Grüße

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Ramstein
Unterm Strich kann ich nun wenig stichhatige Argumente gegen das vorgeschlagene Vorgehen erkennen.

Hier mal konkret die Performanceentwicklung meines ETF-Weltdepots:

 

post-15902-0-86542500-1482322487_thumb.png

 

Wann hättest du wie gehandelt?

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Ecke908090
· bearbeitet von Ecke908090

Ausgehend von 10.000 € Anfangsbestand...

 

10.000 * 1,38 (geschätzt) = 13.800 € (DepotHigh)

 

10.000 * 1,03 (geschätzt) = 10.300 € (DepotLow - Bodenbildung)

 

Ich hätte daraus folgend, bei striktem Einhaltens des Konzepts und zeitnahmen Ver- und Nachkauf:

 

- 3 x nachgekauft

 

12.420 (- 10 %)

11.040 (- 20 %)

11.730 (erneuter Nachkauf bei zu ausgeprägter Umkehrung, Regel nächst niedrigere Verkaufsgrenze, sprich - 15 % --> Verkaufwert vom Zeitpunkt 10.350 / - 25 % wird hier reinvestiert)

 

- 2 x verkauft

 

11.730 (- 15 %)

10.350 (- 25 %)

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DrFaustus

@ Chaosmaker85 / DrFaustus

 

Ihr wart beide anscheinend in der vergangenen Finanzkrise bereits investiert. Habt ihr denn die Zeit ohne Verkauf durchgestanden bzw. ohne zusätzliche Absicherung hinsichtlich Edelmetallen/Short-Zertifikate etc.? Konntet ihr halbwegs gut getimed nachkaufen oder war dass garnicht das Ziel und ihr habt euch weiter so verhalten, wie ihr es vor der Krise bereits gehandhabt habt?

 

Beste Grüße

 

Ich bin nicht der typische Anleger, wie er hier in den Stickys vorgegeben wird.

Ich bin sehr aktiv was meine Asset Allokation angeht.

Vor der Finanzkrise bzw. als sich diese abzeichnete hatte ich ca. 15% Gold physisch, 70% Aktien und den Rest Kasse (70% davon in USD und CHF). Außerdem habe ich einen Put auf die Deutsche Bank gekauft mit ca. 20% Gegenwert meines Portfolios. Meine Gedanke dahinter war, dass solide Unternehmen die Krise vermutlich besser überstehen als Zinspapiere und Banken.

Ich habe nicht verkauft während der Krise, den Put allerdings etwas zu früh geschlossen ("nur" 100% Gewinn auf die Position). Nachkaufen habe ich mich nicht getraut bzw. erst als der DAX wieder bei 6000 stand. Da habe ich dann auch das meiste Gold wieder verkauft.

Im Nachhinein muss ich sagen, dass man sicher noch besser agieren hätte können. Aber stolz bin ich schon darauf, dass ich die Aktienquote durchgehalten habe. Fiel mir ggf. auch leichter, da durch Gold und den Put das Portfolio in der Spitze "nur" so 15-20% im Minus stand.

Man hätte besser agieren können. Aber alles macht man nie richtig. Und die Zeiten waren voller Untergangsszenarien, da war es schon gut wenn man nicht komplett in Konserven, Gold und Waffen investierte.

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chaosmaker85

@ Chaosmaker85 / DrFaustus

 

Ihr wart beide anscheinend in der vergangenen Finanzkrise bereits investiert. Habt ihr denn die Zeit ohne Verkauf durchgestanden bzw. ohne zusätzliche Absicherung hinsichtlich Edelmetallen/Short-Zertifikate etc.? Konntet ihr halbwegs gut getimed nachkaufen oder war dass garnicht das Ziel und ihr habt euch weiter so verhalten, wie ihr es vor der Krise bereits gehandhabt habt?

 

Beste Grüße

Rückblickend bin ich zu spät auf die Short-Seite gewechselt und habe dann in der Erholung zu zögerlich Positionen aufgebaut, bzw. Aktien mit 100% Kursplus in ein paar Wochen wieder abgestoßen. Hätte ich damals auf das Realisieren von Gewinnen verzichtet müsste ich heute wohl gar nicht mehr arbeiten- und ich hab damals über keine außergewöhnliche Kapitalbasis verfügt (man kanns erahnen an meinem Nick, bin 85er Baujahr).

 

Das Zitat "We have met the enemy and he is us" von Ramstein am besten ausdrucken und direkt auf den Bildschirm kleben - wenn der Crash da ist muss man standhaft sein anstatt der Hammelherde hinterher zu rennen sondern man muss sein Ding durchziehen. Ich hab mir aus diesem Grund meinen Schlachtplan auf einem A4 Papier zusammengefasst und mir geschworen die darauf beschriebenen Schritte stur durchzuziehen sobald der Markt die von mir definierten Trigger zeigt. Wie DrFaustus bereits erwähnt hat würde ich auch sehr intensiv mit Optionen agieren (in der Panik wohl erst mal Verkauf von Volatilität) um dann konservative und abgesicherte Positionen aufzubauen. Das wichtigste dabei ist meiner Meinung nach stets die Rationalität zu bewahren und dann ins Risiko zu gehen wenn keiner dran denkt. Diese Masche fahre ich übrigens auch jetzt wo die Großwetterlage passt, momentan spiele ich die Short-Seite von überbewerteten US-Techs. Wobei meiner Meinung nach der Verkauf in einer Kaufpanik mental noch schwerer ist als der Long-Entry im Crash.

 

Man hätte besser agieren können. Aber alles macht man nie richtig. Und die Zeiten waren voller Untergangsszenarien, da war es schon gut wenn man nicht komplett in Konserven, Gold und Waffen investierte.

Vollste Zustimmung, trifft den Nagel auf den Kopf. Wenn man die Charts von damals ansieht ist man geneigt zu sagen dass das "save bets" waren. Sehr vielen Akteuren (vom Greenhorn bis zum Hedgefonds-Manager) dürfte damals die Psyche einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.

 

Ich bin nicht der typische Anleger, wie er hier in den Stickys vorgegeben wird.

Davon bin auch weit entfernt, auf die Contrarians :prost:

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

[...] meinen Schlachtplan auf einem A4 Papier zusammengefasst und mir geschworen die darauf beschriebenen Schritte stur durchzuziehen sobald der Markt die von mir definierten Trigger zeigt. [...]

Aber warum schreibst du so komplizierte und unmotivierte Sachen auf das A4-Papier? Kannst du erklären, was der Vorteil gegenüber "gar nicht verkaufen" ist? (Insbesondere bräuchtest du für die einfache Variante kein A4-Papier, sondern es würde eine A8-Karteikarte reichen.)

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chaosmaker85

[...] meinen Schlachtplan auf einem A4 Papier zusammengefasst und mir geschworen die darauf beschriebenen Schritte stur durchzuziehen sobald der Markt die von mir definierten Trigger zeigt. [...]

Aber warum schreibst du so komplizierte und unmotivierte Sachen auf das A4-Papier? Kannst du erklären, was der Vorteil gegenüber "gar nicht verkaufen" ist? (Insbesondere bräuchtest du für die einfache Variante kein A4-Papier, sondern es würde eine A8-Karteikarte reichen.)

Leicht gesagt, aber Kapitalerhalt steht an erster Stelle. Der Vorteil liegt in der Vermeidung 50%iger Drawdowns, welche ich bei meinem aktuellen Vermögen nicht hinnehmen möchte. Was soll daran unmotiviert sein?

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otto03

 

Aber warum schreibst du so komplizierte und unmotivierte Sachen auf das A4-Papier? Kannst du erklären, was der Vorteil gegenüber "gar nicht verkaufen" ist? (Insbesondere bräuchtest du für die einfache Variante kein A4-Papier, sondern es würde eine A8-Karteikarte reichen.)

Leicht gesagt, aber Kapitalerhalt steht an erster Stelle. Der Vorteil liegt in der Vermeidung 50%iger Drawdowns, welche ich bei meinem aktuellen Vermögen nicht hinnehmen möchte. Was soll daran unmotiviert sein?

 

:thumbsup:

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Leicht gesagt, aber Kapitalerhalt steht an erster Stelle. Der Vorteil liegt in der Vermeidung 50%iger Drawdowns, welche ich bei meinem aktuellen Vermögen nicht hinnehmen möchte. Was soll daran unmotiviert sein?

Das übliche Verfahren wären hier 50% Aktien und 50% sichere Anlagen mit regelmäßigem Rebalancing (Termine nicht abhängig von Kursänderungen).

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chaosmaker85

Leicht gesagt, aber Kapitalerhalt steht an erster Stelle. Der Vorteil liegt in der Vermeidung 50%iger Drawdowns, welche ich bei meinem aktuellen Vermögen nicht hinnehmen möchte. Was soll daran unmotiviert sein?

Das übliche Verfahren wären hier 50% Aktien und 50% sichere Anlagen mit regelmäßigem Rebalancing (Termine nicht abhängig von Kursänderungen).

Aha, welch Erkenntnis :rolleyes:

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Damit meine ich, du musst die Vorteile deines Systems natürlich gegenüber diesem einfachen Vorgehen und nicht gegenüber 100% Aktien begründen. Dieses einfache System hat die max.-50%-Drawdown-Eingeschaft soweit möglich

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