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grasi

Fondsgebundene Rentenversicherung auf dem Prüfstand: behalten oder ablösen?

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grasi

Moin,

 

nachdem ich meine langfristige ETF Investments gestartet habe bin ich momentan dabei, "Altlasten" zu beleuchten und habe eine fondsgebundene Rentenversicherung, zu der mich eure Meinung interessieren würde:

Es handelt sich um einen Vertrag aus dem Jahre 2004 (die Versicherung hat in der Zeit 3 mal gewechselt), in dem versch. aktiv gemanagte Fonds (der bekannteste ist Templeton Growth, dazu diverse Garantiefonds wie z.B. der DWS Flepension, leider keine ETFs) bespart werden können. Momentan liegt meine Sparrate bei ca. 90€, die sich dynamisch pro Jahr um 5% erhöht, das ganze läuft noch 20 Jahre. Der große Pluspunkt: die späteren Auszahlungen (einmalig oder monatl. Rente) werden steuerfrei sein.

 

Ich bin mit der Performance überhaupt nicht zufrieden und habe mal die Kostensituation analysiert. Da mir die Versicherungsgesellschaft keine Auskunft über die Vertragsmantelkosten geben wollte, habe ich mir diese selber ausgerechnet (exemplarisch an jeweils 2 Jahren, anhand der jährlichen Ertrags- und Bestandsberichte) - ich komme auf rund 14% Kosten p.a. für die reine Verwaltung des Vertrages.

 

Wenn ich diese Kosten plus Ausgabeaufschlag und TER berücksichtige (z.B. für den Templeton Growth 5,25% AA, TER 1,84%) werden de facto von 100€ Sparrate im Endeffekt nur rund 80€ tatsächlich investiert, dazu die hohen jährlichen TER von 1,84%.

 

Wenn ich diese Anlageform mit einer einfachen ETF Anlage vergleiche (Sparplan z.B. auf einen MSCI World), komme ich nach 20 Jahren auf einen Vermögensquote von rund 67% der Fondsgebundenen Anlage im Vergleich zur ETF Anlage vor Steuern (je nach Renditeerwartung, z.B.: 100€ Anlage pro Monat über 20 Jahre bei beispielhaften 5% Rendite: Fondsvermögen am Ende: 26,7k, ETF Vermögen am Ende: 40,7k). Das ETF Vermögen müsste ich natürlich noch versteuern, das Fondsvermögen nicht (nach aktueller Gesetzeslage). Beim aktuellen Kapitalerstragssteuersatz (kann sich natürlich in 20 Jahren ändern) wäre doch die ETF Anlage sinnvoller, oder (26% KES vs. 33% niedrigere Rendite)? 

P.S. ich weiss, dass in diesen Beispielrechnungen viele Annahmen stecken, diese sollen aber als Indikator dienen um zu evaluieren, welche Anlage die rentablere ist.

 

Nun stehe ich vor der Entscheidung, den Vertrag weiter zu besparen oder die Sparraten besser in ETFs anzulegen. Folgende Argumente für bzw. gegen die beiden Varianten:

 

Fondsgebundene Rentenversicherung:

+ steuerfreier Mantel

+ ich kann mir auch monatl. Renten auszahlen lassen, nicht nur eine Einmalzahlung (ein wichtigen Punkt aus meiner Sicht)

+ ich bin diversifizierter in der Anlage: ETFs bespare ich sowieso, hier hätte ich einen weiteren Baustein als Anlage

- mich stört diese Kostenintransparenz gewaltig

- die Kosten sind insgesamt schon verdammt hoch

- sehr begrenzte Fondsauswahl, nur auf aktive Fonds (keine ETFs)

- der Besteuerungsvorteil kann sich eventuell ändern (obwohl momentan sehr deutlich definiert ist, dass Auszahlungen aus diesem Vertrag am Ende steuerfrei sind - aber man weiss ja nie...)

- ich habe irgendwie das latente Gefühl, der einer Versicherung unnötig viel Geld hinterher zu werfen

 

ETF Anlage:

+ ich bin viel freier in der Fonds-/ ETF-Auswahl - ich kann also selber bestimme, in was ich investiere

+ sehr viel niedrigere Kosten (= höhere zu erwartende Rendite)

+ transparente Kosten- und Ertragssituation

- Besteuerung am Ende der Laufzeit

- keine Möglichkeit der Umwandlung in eine Monatsrente (außer ggfs. durch jährliche Entnahme --> Substanzabbau)

 

Meine Fragen:

  1. Sind meine berechneten 14% Vertragsmantelkosten pro Jahr eurer Meinung nach realistisch bzw. normal für ein solches Konstrukt?
  2. Würdet ihr die fondsgebundene RV beibehalten oder umshiften?

 

Danke für eure Meinungen und Anregungen!

 

grasi

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grasi

Mehr als 200 views und keine Meinungen/ kein Kommentar? Ist das Thema so off-topic oder die Antwort so offensichtlich? Falls ja, lasst es mich bitte wissen!

 

Ich tendiere zu verkaufen, freue mich aber über weitere Meinungen bzw. Gedankenanstöße...

 

Grüße

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Relich
7 minutes ago, grasi said:

Ist das Thema so off-topic 

 

Ggf. ist der Thread im falschen Subforum und die üblichen Verdächtigen haben ihn daher nicht gesehen. 

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odensee
· bearbeitet von odensee
Am 13.7.2017 um 08:55 schrieb grasi:

+ ich kann mir auch monatl. Renten auszahlen lassen, nicht nur eine Einmalzahlung (ein wichtigen Punkt aus meiner Sicht)

Nur ein Nebenaspekt: soweit ich weiß, wird bei Rentenversicherungen, die vor 2005 abgeschlossen wurden, der Ertragsanteil besteuert. Lediglich bei kompletter Auszahlung ist es steuerfrei. Siehe auch http://www.finanztip.de/lebensversicherung-versteuern/

 

Neben dem Hinweis von relich: es ist eine recht spezielle Fragestellung, das sind auch schnell mal 200 Leute überfragt ;)

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