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lpe

EUR-Hedged ETFs sinnvoll?

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lpe

Hallo,

 

da der Euro-Kurs ja gerade ziemlich stark steigt und (historisch gesehen) durchaus noch viel Luft nach oben ist, überlege ich zu einem EUR-hedged ETF für den MSCI World zu wechseln.

 

Bisher: IE00BJ0KDQ92, db x-trackers MSCI World Index UCITS ETF (DR) 1C, 0.19% TER, Physisch (Optimiertes Sampling)

Hedged ETF: LU0659579733, db x-trackers MSCI World Index UCITS ETF 4C (EUR hedged), 0.52% TER, Unfunded Swap

 

Die TER ist natürlich höher, dafür sollte bei steigenden Euro Kursen die TD aber besser sein. Wie handhabt ihr das? Bleibt ihr beim normalen MSCI World und verlasst euch darauf, dass sich das über die lange Zeit mit den Sparraten wieder ausgleicht? Oder eher jetzt in den EUR-hedged rein und wenn der Euro hoch ist wieder auf den nicht-hedged wechseln? Wäre ja auch eine Form von market timing.

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Schwachzocker

Wenn man Market Timing kann, dann macht man das so. Sonst nicht!

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lpe

Es gibt hier ja nicht nur eine Strategie, sondern viele. Das würde ich hier gerne diskutieren und eventuell dann auch mit Musterdepots ein wenig beleuchten.

 

Eine Strategie wäre insgesamt nur auf EUR-hedged zu setzen. Folgt man dem Index ziemlich gut, nur wird man durch die hohe TER halt immer ein wenig drunter sein. Auf lange Zeit macht das vermutlich doch einiges aus.

 

Andere Strategie (wie oben erwähnt), bei niedrigem Euro Kurs auf EUR-hedged setzen, bei hohem Euro Kurs nicht hedged ETF wählen. Kommt dann wahrscheinlich darauf an wo man die Grenzen zieht und ob sich da insgesamt überhaupt viel rausholen lässt, wenn man die Wechselzeitpunkte nicht gut erwischt.

 

Die für mich wahrscheinlich derzeit interessanteste Strategie wäre aber beides im Depot zu haben. Und je nachdem wie sich der Euro gerade entwickelt den EUR-hedged oder den normalen ETF zu besparen. Wäre das in der Vergangenheit deutlich besser gelaufen als nicht-hedged? Werde das demnächst mal mit einem Musterdepot simulieren.

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Wertpapiernoob

Hier mal einige Gedanken zu hedging.

 

1. Während bei Fremdwährungssanleihen das Währungsrisiko ziemlich hoch ist (ca. 80%) ist bei Aktien dagegenen das Instrumentenrisiko (der Anlagenklasse) größer als das Währungsrisiko. Bei Aktien lohnt sich das hedging also nicht, da das hedging unnötige Kosten verursacht (Peformance reduziert) aber das allgemeine Risiko der Anlage nicht sinnvoll reduzieren kann.

 

2. Trotz Zinsparaität am Internationalen Anleihenmarkt lohnt sich eine Diversifikation, da man die Performance aus Rendite-Risiko-Sicht erhöht und das auch noch unabhängig davon ob diese gehedged oder ungehedged sind. Außerdem lohnen sich internationale Fremdwährungsanleihen schon weil man andernfalls im nationalen Aktien- und Anleihenmarkt die Zinsänderungsrisikoen nicht diversifizieren kann.

 

3. Hedging reduziert zwar die Erträge die man eigentlich generieren könnte (im vergleich zu ungehedgten Fremdwährungsanleihen) ABER es es schaltet auch das Fremdwährungsrisiko vollständig aus - was bei Anleihen aber der größte Teil des eingangenen Risikos enspricht! Daher lohnt es sich aus Risiko-Rendite-Sicht Fremdwährungsanleihen zu hedgen.

 

Trotz dieser Tatsachen muss man das sich immer für sich selber beurteilen was man nun genau haben möchte. Wenn z.B. die gehedgte Anteilsklasse aufgrund der zusätzlichen Absicherung kaum Erträge generiert dann lohnt sich die gehedgte Anteilsklasse für den Privatanleger am Ende dann einfach nicht, andernfalls muss man aber bereit sein das Fremdwährungrisiko zu ertragen. Aber wenn man sich hier im EUR-USD Thread umsieht bin ich nicht der Meinung das dies der Fall ist.

 

4. Es gibt einen Zusammenhang der sich "virtuelle Duration" nennt. Anhand der virtuellen Duration kann man bestimmen, wie hoch die durchschnittliche Duration der Frendwährungsanleihen sein müsste um bei einer Zinssatzerhöhung die entstehende Kursverluste durch einer Währungsaufwertung (bei einer Zinserhöhung) zu kompensieren. In der Praxis ist dies aber schwierig umzusetzen da die entsprechenden Erwartungen schwer einzuschätzen sind.

 

@lpe: Also kurzgefasst kann man sagen das du dir um das falsche Risiko Gedanken machst. Das Unternehmerische Risiko ist größer als das Fremdwährungsrisiko bei Aktien. Wenn du schon in Aktien investierst, dann dürfest du dir nicht über zweiteres Gedanken machen. Andernfalls sind Aktien für dich nicht die richtige Anlageklasse. Vielleicht hilft dir das bei deiner Betrachtung!

 

Das brauchst du auch eigentlich nicht weiter zu simulieren weil du in der Realität das Market-Timing nicht hinbekommen wirst und außerdem kannst du wenn du dir bei Fondsweb die Entwicklung von vielen Fonds in EUR und USD ansehen. Dort wirst du feststellen das über eine längere Sicht in den meisten Fällen die ungesicherten Anteilsklassen das rennen gemacht haben. Natürlich gibt es aber dennoch Zeitweise deutliche unterschiede. ;)

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Heureka
vor 2 Stunden schrieb Wertpapiernoob:

[..] wenn man sich hier im EUR-USD Thread umsieht [..]

http://www.fondsweb.de/fondsnews/21361-US-Aktien-nein-danke

Zitat

[..]

Was also tun? Einige Anleger werden ihre US-Quote künftig wohl reduzieren, um das Kapital nach Europa, Japan oder in die Schwellenländer umzuschichten. Andere Anleger kaufen womöglich globale Aktienprodukte, die nur zu einem geringen Teil in US-Aktien investieren. Bei globalen Aktien-ETFs ist dies allerdings gar nicht so leicht. So weist der MSCI World Index zum Beispiel einen US-Anteil von 59 Prozent auf. Bei einigen Factor-Indizes (Minimum Volatility, Momentum, Quality) liegt dieser Anteil sogar noch höher. Einzig bei globalen Dividenden- und Value-Strategien liegt der US-Anteil substanziell unter 59 Prozent. Beim MSCI World Value Factor Index investieren Anleger dafür stärker in japanische Aktien (27 %), beim Stoxx Global Select Dividend 100 Index stärker in Aktien aus Australien (12 %), Hongkong (11 %), Singapur (10 %) und Kanada (8 %). Wahlweise könnten sich Anleger für den MSCI All Country World Index (ACWI) entscheiden, der jeweils Aktien aus 23 Industrie- und Schwellenländern enthält. Aufgrund der hohen US-Marktkapitalisierung beträgt der US-Anteil dort aber auch 52 Prozent. [..]

Auffällig ist, dass die Zahl der Threads mit US(D)-Lastigkeit sehr zurückgegangen ist bzw. alte Threads nicht mehr weitergeführt werden..;)

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Klaus62

Ich habe beim Kurs von 1,17 meinen MSCI World ETF auf die gehegte Version umgestellt. Zuvor habe ich in 2017 rund 10% minus gemacht, praktisch nur währungsbedingt. Letztes Jahr habe ich natürlich vom EURO-Verfall auch profitiert.

 

Ich habe noch den Ishares Global Selected Dividend 100, da habe ich keine gehegten Alternativen gefunden.

 

Mein Motiv war, mich beim MSCI World vom Dollarkurs zu entkoppeln, egal ich welche Richtung es geht. Die Kosten, TER und Transaktion, sind im Vergleich zu den 10% akzeptabel.

Praktisch habe ich jetzt das Problem, irgendwann mal wieder zurück zur ungehedgten Version zu wechseln, also Market Timing zu betreiben.

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tyr

Die Stiftung Warentest kommt zum Ergebnis, dass sich die Absicherung gegen Währungsrisiken bei langfristiger Aktienfondsanlage nicht lohnt: https://www.test.de/Waehrung-von-Fonds-Wo-das-Waehrungsrisiko-wirklich-liegt-5166292-0/ und https://www.test.de/Waehrungsrisiko-Die-oft-ueberschaetzte-Gefahr-4790545-0/

 

Eher noch bei Rentenfonds, die Rentenpapiere sollten in Heimatwährung Euro notieren.

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xfklu

Man kann auch 50% ungehedged mit 50% gehedged mischen und dann durch Rebalancing etwas Extra-Rendite generieren.

 

Ich hatte das mal back-getestet, aber der Gewinn war so klein, dass ich die Idee vorerst wieder verworfen habe.

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