Zum Inhalt springen
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  
finanzdschungel

Bauspar-Verträge: Vergleich und Empfehlungen gewünscht

Empfohlene Beiträge

finanzdschungel

Hallo zusammen,

 

ich würde Euch gerne um einen Vergleich und Empfehlungen bezüglich eines Bauspar-Vertrags bitten. 

 

Vorerst geht es um einen konkreten Vergleich zwischen drei Angeboten, die derzeit zur Auswahl stehen.

 

Super wären aber auch Empfehlungen zu besseren Bauspar-Verträgen oder alternative Anlage-Möglichkeiten bitten (bspw. Sparanlage und Kredit-Anlage getrennt).

Die Rahmenbedingungen sind:
- Bausparsumme von 30.000 €
- Eine Einmalzahlung zu Beginn des Vertrags bis 8.000 Euro sollte möglich sein
- Wert wird auf einen niedrigen Darlehenszins gelegt, da dieser Bausparvertrag zusammen mit dem Bausparvertrag von mir in die Gesamt-Finanzierung fließen soll
- am besten wäre eine frühe Zuteilung, da wir ggf. nicht erst in 7 Jahren bauen möchten, sondern früher
- Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage sind gewünscht (zumindest in den nächsten Jahren)

Die konkreten Produkte die aktuell zur Auswahl stehen sind:
- Wuestenrot Tarif Komfort (Modernisierung) mit 1% Sollzinssatz (https://www.wuestenrot.de/rmedia/media/wuestenrot_de_neu/dokumente_5/Tarifuebersicht.pdf)
- BHW WohnBausparen  mit 1 % Sollzinssatz (https://www.bhw.de/docs/927_120_098_0617_Produktinfo.pdf)
- BHW WohnBausparen Plus mit 1,25 % Sollzinssatz (https://www.bhw.de/docs/927_121_098_0617_Produktinfo.pdf)

Die Frage bei diesen Angeboten ist, welches Produkt am besten ist. 

Den Vergleichsrechnern zu vertrauen ist zwar in Ordnung, aber ich möchte es gerne nachvollziehen und bspw. durch den Jugendbonus bei der Wüstenrot sind die Verträge nicht direkt vergleichbar.

Bezogen auf die ersten zwei Produkte bspw. folgende Überlegungen (also Wüstenrot und BHW WohnBausparen mit 1% Sollzinssatz):
1. Sparzins und Sollzinssatz für das Darlehen sind identisch
2. Effektivzinssatz für das Darlehen ist bei der BHW geringer (2,25 bis 2,76 % bei Wüstenrot gegen 1,23 bis 2,14 % bei BHW)
3. Bei der Wüstenrot gibt es aber 200 Euro Jugendbonus auf die Abschlusskosten (meine Freundin ist unter 25)
4. Abschlussgebühr 1,6 % bei BHW und 1,0 % bei Wüstenrot

Die Frage ist quasi, ob Wüstenrot unter dem Strich besser ist, weil der Jugendbonus von 200 Euro den höheren Darlehenszins kostentechnisch aufhebt und trotzdem besser ist.

Bei einer Besparung von 40 % ergibt sich ja eine Darlehenshöhe von 16.000 Euro.

 

Meine finanz-mathematischen Kenntnisse bedürfen nochmal einer Auffrischung (die Annuitätenrechnung ist mir aber prinzipiell bekannt; falls es hier die richtige sein sollte).


Muss man die Darlehenshöhe mit dem Effektiv-Zinssatz multiplizieren? Oder muss man hier bedenken, dass das Darlehen über mehrere Jahre abgezahlt wird?

Rechenbeispiel, wenn man die unterschiedlichen Kosten betrachtet (die Ansparsumme müsste bei gleicher Verzinsung ja identisch sind):
BHW WohnBausparen: 18000 * 2,14 / 100 + 1,6 / 100 * 30000 = 865,20 Euro
BHW WohnBausparen Plus: 18000 * 1,96 / 100 + 1 / 100 * 30000 = 652,80 Euro
Wüstenrot: 18000 * 2,76 / 100 + 1 / 100 * 30000 - 200 = 596,80 Euro

 

Demnach wäre bspw. der Wüstenrot der bessere Bauspar-Vertrag. 

 

Aber die Rechnung ist so vermutlich nicht korrekt, oder? Es ist mir nicht ganz klar, ob diese Rechnung "Darlehenssumme * Effektivzinssatz" korrekt ist, oder ob man dies nicht eher im Rahmen einer Annuitätenrechnung betrachten muss, da die Schuld ja monatlich/jährlich abnimmt und die Darlehenszinsen auf die Restschuld anfallen. 

 

Wie gesagt freue ich mich über bessere Angebote zu Bauspar-Verträgen oder Hinweise zu schlechten Bedingungen im Bauspar-Vertrag XY oder alternative Angebote, die ggf. gar kein Bauspar-Vertrag sind. 

 

Vielen Dank vorab und viele Grüße

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Freeliner

Nur kurz:

 

Schau dir mal den Signal Iduna F60 an.

 

2% Darlehen

1% Ansparen

1% Abschlussgebühr (1,6% bei Mehrzuteilung)

30% Anspargrad

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Mit den exakt vorgegebenen Daten geht eigentlich nur BKM bei min. 4J 1 Monaten, dürfte aber ob der ebenso knackigen Tilgungszeit und entsprechend hohen Tilgung nicht zu empfehlen sein. SI geht auch und hätte bei bspw. Zuteilung in 06/2021 via Variante F60 immerhin 9J und 4 Monate Tilgungszeit. Dafür bei 2 % Sollzinssatz aber halt auch 3,68 % Effektivzinssatz.

 

Modifiziert man die Daten ein wenig, wäre wohl der AL Bau finanz am ehesten zweckdienlich für eine fixe Zuteilung.

 

Am Ende eine Frage der konkreten Zielsetzung und Ausgestaltung. Ohne diese ist keine sinnvolle Antwort möglich. Mal abgesehen davon gibt es eigentlich nur 2+1 Gründe Bausparer in eine Finanzierung einzubeziehen:

 

a) EK via 30k nachrangiges Darlehen um auf annehmbare Beleihungswerte zu kommen, dann nutz ich aber auch die ganzen 30k ohne Grundbucheintrag

b) Darlehen mit Tilgungsaussetzungen via abgetretenen Bausparvertrag, welche seit Wohnimmobilienkreditrichtlinie so ziemlich die einzige tragbare Möglichkeit einer 100 % Finanzierung darstellen

+1 c) ... fehlende Rentensansprüche iS Wohnimmobilienkreditrichtlinie

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finanzdschungel

Vielen Dank für die Antworten! 

 

Was spricht denn gegen die BHW? Vom Effektivzinssatz ist die BHW ja die Beste.

 

 

@polydeikes: Aufgrund deiner Frage habe ich mir nochmal Gedanken gemacht. 

Man könnte auch das komplett konträre Profil von Bausparverträgen nehmen, die nämlich einen höheren Guthabenszins haben. 

Dann würde man komplett auf das Darlehen verzichten und mit dem Bauspar-Vertrag möglichst viel Kapital anhäufen/sparen (bspw. unterstützt durch Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie). 

Da scheint mir aktuell der Tarif der Bausparkasse Mainz am besten, bei 7-jähriger Laufzeit bietet er 2,11 % Guthabenszinsen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes
· bearbeitet von polydeikes

BHW geht so gar nicht. Mit der Kombination 30.000 / 8.000 ändert sich nichts am Zuteilungstermin. Der wäre bei Sollzinssatz 1 % dann frühestens 01.08.2025, also 8 Jahre, geht nicht drunter.

 

Zudem verwechselst du Sollzinssatz und Effektivzinssatz. Nur der Sollzins p.a. sind dort 1 % (Guthabensverzinsung aber auch nur 0,1 %). Der Effektivzins hängt vom tatsächlichen Verlauf ab. Genauer gesagt, wv. Darlehensanspruch bei Zuteilung dann überhaupt noch da ist.

 

Geht man bspw. mit 8.000 einmalig und 180 Euro Sparrate ran, entspräche der Tilgungsverlauf einer Darlehenslaufzeit von 2 Jahren und 5 Monaten, bei 2,36 % Effektivzins. (4.994 Darlehen)

 

Bei 8000 / 120 ebenfalls erst Zuteilung nach 8 Jahren, monatliche Tilgung aber trotzdem 180 auf 5 Jahre und 2 Monate, angegebener Effektivzins von 1,64 %.

 

Bei 8000 / 90 ebenfalls erst Zuteilung nach 8 Jahren, monatliche Tilgung aber trotzdem 180 auf 6 Jahre und 7 Monate, angegebener Effektivzins von 1,5 %. (13.668 Euro Darlehen)

 

usw. usf. ...

 

---

 

Bei diesen knackigen Laufzeiten ist eigentlich der Darlehenszins auch recht egal, das sind mal grad Kippenschachteln, keine Stangen. Relevanter wäre, dass die Kiste finanzierungstechnisch überhaupt Sinn ergibt.

 

Und die Zielsetzung einer "schnellen" Zuteilung erreiche ich mit der Variante sowieso nicht, es sind so oder so mind. 8 Jahre.

 

---

 

Nimmt man jetzt bspw. Zuteilungsziel in 2022 (also 5 Jahre), hätte BKM in der 2,74 Variante mit 200 % den höchsten formalen Darlehenanspruch mit 32.084. Zur Erinnerung, 30.000 ist die Grenze wegen Grundschuld / Grundbucheintrag. Aber das geht formal. Hätte dafür dann lknackige 5J und 10 Monate Tilgungsverlauf für das Darlehen, das ist absurd.

 

Der von Freeliner korrekt ins Spiel gebrachte F60 (Zuteilung ab 03/2022) hätte bei der Variante mit Mehrzuteilung in 5J / 30.000 / 8.000 theoretisch eine 20.026 Darlehen bei 9J und 4 Monaten Tilgungsvariante. Bei Darlehensauszahlung ab 07.2022 dann eben die 20.026,17 mit 200,26 Euro Tilgung über 9 Jahre und 4 Monate. Der effektive Jahreszins wäre in der Konstellation 3,68 %. Guthabenszins aber eben 1 %.

 

---

 

Es ist also eine Frage von wv. Darlehen will ich ab wann, bei wv. Ansparleistung und wv. Tilgung. Und dabei halt bedenken, dass Tilgung des Bausparers vom verfügbaren Haushaltseinkommen iS Wohnimmobilienkreditrichtlinie wieder runter geht, somit also die finanzielle Belastbarkeit für das eigentliche Darlehen definiert wird.

 

---

 

Eine nette Zwischenlösung ist der AL Baufinanz. Wobei sich da recht flexibel jede Anforderung abbilden lässt. Juckt mich knackige Tilgungszeit nicht, ginge bspw. 23.100 Euro Bausparsumme, 0,1 % Guthabenszins, 23.100 Euro Darlehen, 197 Sparbeitrag, 390,39 Tilgung über 5 Jahre und 3 Monate. Damit hätte ich bei Zuteilung in 12 / 2022 für "nur" 23.100 Euro Bausparsumme mal eben 34.437,53 Guthaben bei 23.100 Darlehen zur Verfügung.

 

Zwar zu 3,25 % p.a. effektiv, aber nur Abschlussgebühren auf die 23.100 Bausparsumme von 1 %.

 

Anderes Extrem wäre "affenartiges ansparen", bspw. so: 30.000 Bausparsumme bei 15.000 Darlehen, Zuteilung ab 12 / 2022, bei 1,74 % Effektiv p.a. über 9 Jahre und 1 Monat. Das entspräche einer Ansparrate von sage und schreibe 654 Euro im Monat, für die 15.000 Darlehen aber nur einer Tilgungsrate von 147 Euro im Monat über besagte Tilgungszeit. Die Gesamtauszahlung wären dann 53.424,11 Euro und davon 15.000 Euro Bauspardarlehen.

 

---

 

Also wie gesagt: Es dreht sich um ... wann Zuteilung, wv. Darlehen, welche Sparrate, wv. Geld insgesamt, welche Tilgungsbelastung über welchen Zeitraum. Der gewählte Sollzins und der sich aus der Konstellation ergebende Effektivzins sind für das ganze Manöver bestenfalls zweitrangig, wenn nicht völlig unwichtig.

 

---

 

 

Zitat

Man könnte auch das komplett konträre Profil von Bausparverträgen nehmen, die nämlich einen höheren Guthabenszins haben. 

 

Geht schon, ergibt aber irgendwie keinen Sinn. Generell bist du bei der BKM auf die 3 Promille limitiert, was idR 90 Euro Sparbeitrag entspricht. Stellst du das in den Vergleich mit besagtem AL Extrembeispiel, dann dürfte klar sein, dass du damit nicht auf vergleichbare Mittel kommst. Die BKM taugt hier eigentlich nur bei Zielsetzung maximales Darlehen bei geringer Ansparleistung.

 

Beispiel, Zuteilung in 2017 über den 200 % H max Premium:

 

Das sind dann 32.83,80 Darlehen in 5 Jahren und 10 Monaten Tilgungszeit, zzgl. 13.076,59 Guthaben. Bei 2,99 % effektiv ist das über den Tilgungszeitraum mal eben knackig flockig eine Belastung von 498 Euro mtl.. Das wiederum ergibt irgendwie nicht so den Sinn, damit torpedierst du dir deine ganze Baufi, weil du ja das verfügbare Haushaltseinkommen extrem minimierst.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finanzdschungel

@polydeikes: vielen Dank für deine Hilfe!

 

Interessante Aspekte! 

 

Der Bauspar Vertrag, der hier zur Diskussion steht, ist für meine Partnerin.

 

Ich habe bereits folgende Bausparverträge:

- einen Bausparvertrag für ein zinsgünstiges Darlehen (BHW WohnBausparen mit 1% gebundenem Sollzinssatz; zwischen 1,23 und 2,14 % effektivem Jahreszins; monatlich 300 Euro Einzahlung; Bausparsumme 48.000 Euro)

- einen Bausparvertrag für den Kapitalaufbau und den Erhalt von Prämien (Alte Leipziger easyplus mit 1,2 % Guthabenzins; da ich das Darlehen mit 3,95 % gebundenem Sollzinssatz wahrscheinlich nicht in Anspruch nehme, erhöht sich der Guthabenszins rückwirkend auf 2,5 %; monatlich 40 Euro VL und 43 Euro eigene Sparleistung; Bausparsumme 14.500 Euro). Die Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage habe ich nur in den ersten drei Jahren bekommen.

 

 

Mir wurde mal gesagt, dass es schwierig wäre den BHW Bausparvertrag und den Bausparvertrag von meiner Partnerin in eine Gesamt-Finanzierung einzubetten, speziell wenn ihr Bausparvertrag nicht bei der BHW ist.

 

Da meine Partnerin die Wohnungsbauprämie und die Arbeitnehmersparzulage beantragen möchte, ist die Mindestverttagslaufzeit 7 Jahre, wenn ich das richtig verstehe?

 

Daher haben wir eben überlegt bei ihrem Bausparvertrag kein Darlehen in Anspruch zu nehmen, sondern den Bausparvertrag nur zum Sparen zu verwenden und damit dann bspw. eine Sondertilgung zu machen.

 

Das finde ich eigentlich eine gute Idee, da der Alte Leipziger von mir (auch Sparzweck) bereits in 2012 abgeschlossen wurde, der BHW in 2015 und ihr Bausparvertrag erst in 2017 und sich dadurch ja auch ganz unterschiedliche Zuteilungstermine ergeben.

 

Ich bin auf dem Gebiet aber wirklich auf Anfänger-Niveau und daher vielen Dank für Deine Hilfe!

 

Es muss ja nicht die BKM mit 2,11% Guthabenzins sein. Gibt es bessere? Aber ich denke, dass hier zzgl. Prämie eine gute Rendite rauskommt, oder? Und wir können es viel flexibler in eine Finanzierung einbringen und sind nicht an Termine gebunden.

 

Ich persönlich würde übrigens gar keinen Bauspar Vertrag heutzutage abschließen. Es gibt ja diverse Rechnungen, die sagen, dass die Kombination aus Kredit und Tagesgeldkonto wesentlich sinnvoller ist. Ich persönlich würde ggf. Anleihen ETFs nehmen oder sogar einen ETF Mix aus MSCI World und EM mit 70/30 Aufteilung. Vielleicht 50% Tagesgeld oder Anleihen ETF oder Festgeld und 50 % risikoreichere Anlagen (World/EM).

 

Gerd Kommer schreibt in "Souverän investieren", daaa Bausparverträge ein Produkt aus alten Zeiten ist und dass die Kombination aus Sparen und Darlehen in Kombination mit einer Zinswette (also Verträge mit niedrigem Darlehenszins) nicht sinnvoll sind. 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Für die Sparvariante mit VL und Wohnungsbauprämie ist der BKM grundsätzlich völlig in Ordnung. Ich persönlich bin kein Freund davon VL in Bausparverträge zu packen, zusammen mit WoP ergibt es aber durchaus Sinn. Bei VL sind es 6+1 Sperrfrist, das ist soweit richtig.

 

Für deinen Teil steht im anderen thread eine Einkommensangabe und die liegt über der Grenze für Arbeitnehmersparzulage und WoP.

 

---

 

Eigentlich ist die Einbeziehung von Bausparverträgen in eine Baufi überhaupt nicht kompliziert. Wie vorab erläutert: Will ich bestimmte Ziele erreichen, muss ich diese nur vorab definieren und das Produkt entsprechend raussuchen. Das ist kaum komplizierter als Tagesgeld.

 

Für die Einbeziehung in eine Baufi sind es besagte Punkte:

 

Zitat

Also wie gesagt: Es dreht sich um ... wann Zuteilung, wv. Darlehen, welche Sparrate, wv. Geld insgesamt, welche Tilgungsbelastung über welchen Zeitraum. Der gewählte Sollzins und der sich aus der Konstellation ergebende Effektivzins sind für das ganze Manöver bestenfalls zweitrangig, wenn nicht völlig unwichtig.

 

Bin ich mir darüber im Klaren, ist der Rest (Tarifauswahl) Formsache und in meinen Augen in keinster Weise kompliziert.

 

Bei bereits bestehenden Verträgen, die kein Darlehen nutzen sollen, ist es erst recht unkompliziert. Abgesehen von der Zuteilung gibt es ja auch die Kündigungsmöglichkeit. Dann ist das Geld auf dem Giro und gut.

 

Ich seh da weder große Fallstricke noch irgendetwas sonderlich Komplexes bei dem Thema, nur die Zielsetzung sollte halt definiert sein, wenn man ein vernünftiges Ergebnis erzielen möchte.

 

---

 

Was ein wenig kompliziert geworden ist, sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen iS der Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Den für eigene Entscheidungen relevanten Teil kann man sich aber leicht selbst erschließen. Die Berechnung des Haushaltseinkommens wurde neu definiert, Rentenansprüche werden berücksichtigt und es sind Modellrechnungen zu Zinsänderungsrisiken (unabhängig von der tatsächlichen Umsetzung) zu berücksichtigen.

 

IdP führt das halt dazu, dass bspw. Freiberufler / Selbstständige massive Probleme bei langlaufenden Finanzierungen haben, ob der Rentenansprüche. Und sehr sparsame Menschen nicht mehr angemessen bzgl. des Haushaltseinkommens berücksichtigt werden.

 

Mit Wohnimmobilienkreditrichtlinie haben Bausparer quasi eine Art Wiederbelebung gefeiert, aus vielen heutigen Finanzierungen sind sie nicht mehr wegzudenken. Ein Beispiel:

 

Haus kostet 270.000. 40.000 Eigenkapital, Rest soll finanziert werden. Mit Nebenkosten (Grunderwerbssteuer, Maklercourtage ...) wird das schnell 270 * 1,1 = 297. 297 - 40 sind 257.

 

257 * 100 / 270 sind 95,2 %. Aber auch nur, wenn die Bank in der Objektbewertung diese 270 voll anerkennt. Um die Werbekonditionen der Baufinanzierer (Schaufenster) zu bekommen, muss entweder eine 80 statt 95,2 rauskommen, oder additional die Bonität extrem gut sein. (die 80 kann bspw. durch das nicht im Grundbuch eingetragene Darlehen des Bausparers erreicht werden, was die Gesamtfinanzierung deutlich billiger machen kann).

 

Nun haben wir aber das Problem von deutlichen Preisanstiegen in den letzten Jahren. Heißt, die Bank bewertet das Objekt bspw. mit 220k statt mit 270k (weil sie einen Durchschnitt der Preise über 3 oder 5 Jahre bilden).

 

Und plötzlich hast du eine Finanzierung von über 100 %. Die ist genau wie bei fehlenden Rentenansprüchen / Einkommen technisch gar nicht mehr ohne Bausparer darzustellen.

 

Heißt, es wird ein Darlehen von 257k gemacht, von dem nur die Zinsen bezahlt werden. Nebenbei wird ein Bausparer angespart, bspw. 10 Jahre und der löst nach 10 Jahren das tilgungsausgesetzte Darlehen ab. So ziemlich die einzige Möglichkeit in einer solchen Konstellation zu finanzieren. Diese Umsetzung im Beispiel wird ca. 9-12k über fiktive 30 Jahre Tilgungszeit mehr kosten als die reine Darlehensumsetzung. In Relation zum Gesamtaufwand ist das aber dermaßen wenig, gleichwohl entscheidet es dann ggf. ob du die Hütte kriegst oder eben nicht kriegst.

 

Eben ein Beispiel für die Wiederbelebung von Bausparverträgen und dafür gibt es viele Beispiele.

 

---

 

Mögliche Zielsetzungen für Bausparer zum Ansparen hatte ich ja oben schon beschrieben.

 

---

 

Ansonsten lässt sich die Baufi von in 7,8,9 Jahren sowieso nicht im Detail vorab planen. Wenn es soweit ist, holt man sich eben von verschiedenen Stellen Angebote ein und schaut, was dann konkret geht.

 

Da die jeweilige Bewertung / Annahmerichtlinien / Modellrechnungen etc. von Bank zu Bank sehr unterschiedlich sind, kann eine bankenübergreifende Beratung sinnvoll sein. Genau so gut kann es aber auch sein, dass nur die popelige regionale kleine Sparkasse eine vernünftige Bewertung des regionalen Objekts mitmacht.

 

Also das ist Stand heute nur Kaffesatzlesen ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finanzdschungel

Also ist die Bausparkasse Mainz für das Ziel "Sparen mit Bausparvertrag" (und eben das Darlehen ausschlagen) ein gutes Angebot mit 2,11 % Guthabenverzinsung wohl das beste Angebot, oder? Die Arbeitnehmersparzulage und die Wohnungsbauprämie würde meine Partnerin noch bekommen. 

 

Mein Berater hatte mir gesagt, dass das Einbringen von >= 2 Bausparverträgen in eine Finanzierung schwierig ist, da die Bausparkasse mit dem kleineren Darlehen ja auch im Grundbuch an letzter Stelle stehen würde und sich daraus Probleme ergeben könnten (bis hin zur Verweigerung). 

 

Daher hatte ich eben überlegt diesen Bausparvertrag als "Sparer" zu nutzen und das gesammelte Guthaben dann im Rahmen einer Sondertilgung in die Immobilien-Finanzierung einfließen zu lassen. 

 

Macht das Sinn? 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

"Berater" gibt es bei Bausparern nicht. Bausparer kann jeder verkaufen, der Lust und Laune dazu hat. Abgesehen davon ist die Aussage, wie bereits erklärt, völliger Hirnriss.

 

Sofern ich das Darlehen nicht nutzen möchte, kann ich Bausparer jederzeit kündigen (oder splitten) und über das Kapital verfügen. Das ist somit dann Geld auf dem Girokonto. Bauspardarlehen unter 30k ergeben zudem meist GAR KEINEN Grundbucheintrag. Und selbst wenn das so wäre, ist der finanzierenden Bank scheiß egal, wer nach ihr "im Grundbuch steht".

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finanzdschungel
· bearbeitet von impersonaler

Ein Problem könnte aber sein, dass der neu abgeschlossene Bausparvertrag dann jetzt wieder 7 Jahre laufen müsste, wegen der Arbeitnehmersparzulage und der Wohnungsbauprämie und somit knapp 2 Jahre später fertig wird als der bereits bestehende Bauspar-Vertrag. Und diese Konstellation dann in eine Gesamt-Finanzierung einzubetten, stelle ich mir dann schon schwierig vor. Oder? 

 

Ist dieser "schlechte Rang" im Grundbuch ein Problem für die Bausparkasse, die dann ggf. das Darlehen verweigert?

 

Ist es also doch besser einen Bauspar-Vertrag mit dem Profil "niedriger Darlehenszins" zu wählen? 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
polydeikes

Ich geb es auf, drei Mal muss einfach reichen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
finanzdschungel

@polydeikes: Entschuldige; Du hattest zum Teil die Fragen definitiv schon beantwortet. Ich habe jetzt nochmal nachgelesen und mir ist auch aufgefallen, dass ich beim ersten Lesen nicht alles im Detail verstanden hatte. 

Der Berater (MLP) verkauft natürlich nicht nur Bausparverträge, sondern alles. Ich hatte ihn so verstanden, dass er gesagt hat, dass es für die Bausparkasse, die im Grundbuch dann an 3. Stelle steht, eine schlechte Position ist, und dass diese Bausparkasse dann die Finanzierung schwierig machen kann oder sogar verhindern kann. Das siehst Du also anders, oder? Weil Du schreibst ja auch, dass normalerweise Darlehen aus einem Bausparvertrag , die kleiner als 30.000 Euro sind, ohne Eintragung ins Grundbuch erfolgen kann. Wobei Du da auch "meistens" gesagt hattest, also Du hattest es relativiert. Welchen Hintergrund das? 


Hierzu habe ich auch nochmal eine Detailfrage: Darf der Bausparvertrag insgesamt nur 30.000 € Bausparsumme haben oder 30.000 € Darlehensnaspruch, wenn er ohne Grundbucheintrag erfolgen soll? 

 

Du sagtest oben, dass bei knackigen Laufzeiten der Darlehenszins recht egal ist. Ich verstehe schon, dass bei kürzeren Laufzeiten der Darlehenszinssatz (effektiv) weniger ins Gewicht fällt als bei langen Laufzeiten. Aber wie rechnet man sich das aus? Dann könnte ich das für ein paar Verträge mal durchrechnen. 

 

Ich verstehe Dich aber richtig, dass alle BHW Verträge eine mindestens 8-jährige Ansparzeit haben, oder?

 

Du hattest oben geschrieben, dass die AL im Vergleich zur BKM besser wäre, da man auf eine höhere Gesamt-Summe (Sparanteil + Darlehen) kommt. 

Wenn man aber auf das Darlehen bewusst verzichtet und den Bauspar-Vertrag als "Sparvertrag" sieht, dann ist die BKM doch besser, weil sie eben einen höheren Guthabenszins hat (BKM 2,11 %; AL 0,1 %). Dazu hattest Du ja auch geschrieben, dass die BKM grundsätzhlich völlig in Ordnung ist, für die Sparvariante mit VL und Wohnungsbauprämie.

 

Da ich bereits einen Bauspar-Vertrag mit einer Gesamt-Summe von 48.000 Euro habe, brauchen wir eigentlich keinen weiteren Bausparvertrag mit Darlehenskomponente. Wenn ich diese Gesamt-Summe mal in Relation zu einer Immobilie (Haus+Grundstück) von 480.000 Euro setze, dann hätte ich ja bereits 10 % Eigenkapital. In der Regel wird ja 20 % Eigenkapital empfohlen und und die restlichen 48.000 Euro würde ich bis zum geplanten Hausbau ansparen können bzw. sind zum Teil schon angespart (es gibt bereits einen separaten Bauspar-Vertrag mit dem Ziel "Sparen" und der in diesem Thread diskutiere Bauspar-Vertrag wäre eben eine weitere Spar-Komponente). Bevor sich jemand fragt, warum man drei Bauspar-Verträge abschließt ... - zwei Bausparverträge sind von mir (einer zur Bildung von Kapital mit Arbeitnehmersparzulage und Wohnungsbauprämie; einer um sich die günstigen Darlehenskonditionen zu sichern). Und meine Partnerin möchte unabhängig von mir auch einen Bauspar-Vertrag abschließen. 

Daher würde ich eben auch bewusst auf das Darlehen verzichten, da ein Bausparvertrag ja auch Abschlusskosten hat und letztendlich eine Zinswette ist. Diese Zinswette würde ich dann in diesem Fall nicht eingehen und eher von den Guthabenszinsen profitieren (bspw. 2,11 % bei der BKM). 

Ich habe aber das Gefühl, dass die geplante Vorgehensweise mit dem 2,11 % Guthabenszins bei der BKM noch Nachteile hat, die ich aktuell nicht sehe bzw. verstehe. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Lenny8
· bearbeitet von Lenny8

Hallo,

 

ich hoffe es ist okay, wenn ich dieses Thema kapere, da ich gerade selber nach einem BSV suche. Plane einen Hausbau in 4-6 Jahren, habe ca. 40 T€ auf dem Tagesgeld liegen und überlege was ich mit dem Geld nun sinnvoll mache. Neben Festgeld überlege ich, einen BSV zum "Hebeln" des EK zu nutzen, sprich 30 T€ Darlehen + Ansparsumme. Das Darlehen dann als Blankodarlehen um bei der Baufinanzierung bessere Konditionen zu bekommen.

 

Was suche ich also:

- BSV mit möglicher, kurzer Ansparphase da Hausbau in wenigen Jahren - Geld liegt aktuell nur rum und könnte daher praktisch einmalig komplett eingezahlt werden

- vernünftige, nicht zu kurze, Tilgungsdauer, da diese Zahlungen ja neben der Baufinanzierung noch geleistet werden müssen

- Zinssätze sind soweit ich es verstanden habe in dieser Konstellation nicht der primäre Entscheidungsfaktor

 

Alternative zu dem BSV wäre aktuell nur, das Geld als Festgeld zu ca. 0,7% p.a. anzulegen, ich denke es ist daher sinnvoller den o.g. Weg mit dem BSV zu wählen. Der Rest kann ja ins Festgeld.

 

Würdet ihr mir das empfehlen? Wenn ja, welches konkrete Produkt wäre hier zu empfehlen? 

 

Danke!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden
Melde dich an, um diesem Inhalt zu folgen  

×
×
  • Neu erstellen...