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Mythenmetz

ETF-/Tagesgeld-Kombination auf ca. 10 Jahre

Empfohlene Beiträge

Mythenmetz
· bearbeitet von Mythenmetz

1. Erfahrungen mit Geldanlagen: Kurzer Testausflug in 2016, i.Ü. keine

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben): Keine

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage: Gering

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten: Grundsätzlich etwas höhere Risikobereitschaft, Verluste können verkraftet werden.

 

Weitere Angaben

1. Alter: 35

2. Berufliche Situation: Verbeamtet (daher auch BU-Versicherung und Pension kein Thema)

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft: zu 50%

4. Sicherheit: Der ETF-Teil des Portfolios soll 70% des Angesparten umfassen, die übrigen 30% Angespartes bleiben auf dem Tagesgeldkonto

 

1. Anlageziel: Zunächst auf 10 Jahresperspektive jährlich 5-6% Rendite

2. Zweck der Anlage: Stopp der Geldvernichtung auf dem Tagesgeldkonto, anschließend evtl. Immobilienerwerb oder Verlängerung

3. Einmalanlage und/oder Sparplan: Zunächst Einmalanlage, später "manueller" Sparplan

4. Anlagekapital: EUR 100.000 (davon bleiben 30.000 Tagesgeld)

 

Hallo liebe Experten. Nach einigen Tagen Lektüre hier und anderswo habe ich einen ersten Überblick über die ETF-Anlageform erhalten. Zunächst vielen Dank für die tollen und informativen Beiträge hier.

 

Ich habe nun die Hoffnung, dass der ein oder andere unter euch Profis einen Blick auf meinen Anlageplan werfen und mir kurz signalisieren kann, ob das so einigermaßen Sinn ergibt oder absoluter Blödsinn ist. Die Eckdaten habe ich ja bereits oben zusammengefasst. Ergänzend meine Motivation: Ich möchte das Portfolio zu 30% durch Tagesgeld absichern und die verbleibenden 70% etwa zur Hälfte breit und sicher fächern und dies mit der anderen Hälfte durch Landes- und Branchen-Wetten flankieren und vielleicht noch ein paar Small Caps für einen erhöhten Risikofaktor einbauen. Zudem denke ich über die Aufnahme zweier Einzelwerte nach, an die ich schlicht "glaube". Die Landes-Wette geht auf Deutschland und USA, die Branchenwette auf Technologie.

 

Folgendes Portfolio habe ich mir hierfür überlegt, wobei ich diese ganzen Werte (außer die Einzelwerte) gerne möglichst unbeaufsichtigt rennen lassen möchte, d.h. möglichst selten rebalancieren (max. 1-2 Mal im Jahr):

 

  • MSCI World: DB X-TRACKERS MSCI WORLD INDEX UCITS ETF (DR) - 1C USD ACC (IE00BJ0KDQ92) wobei der ETF ca. 57% USA, ca. 20% EU (inkl. UK) und 9% Japan enthält = 25%
  • DAX: DEKA DAX® UCITS ETF - R EUR ACC (DE000ETFL011) = 10%
  • NASDAQ-100: AMUNDI ETF NASDAQ-100 UCITS ETF - EUR ACC (FR0010892216) = 5%
  • EM: AMUNDI ETF MSCI EMERGING MARKETS UCITS ETF - EUR ACC (FR0010959676) = 15%
  • MSCI Small Cap USA: DB X-TRACKERS RUSSELL 2000 UCITS ETF - 1C USD ACC (IE00BJZ2DD79) = 5%
  • Amazon = 5%
  • Geely = 5%
     
  • Tagesgeld = 30%

 

Das gibt - Tagesgeld ausgeblendet - einen Regionsmix von ganz grob 42% USA, 16% Deutschland, 7% Rest-Europa (inkl. UK) und 28% EM (plus paar Zerquetschte).

Der Branchenmix liegt ungefähr bei 23% IT (inkl. Amazon), 16% Finance, 16% Industrie (inkl. Geely) und jeweils 6% Konsumgüter/Gesundheit, Rest verteilt.

Als "sicher" betrachte ich das Tagesgeld (insg. 30%), "moderat" World, EM, NASDAQ-100 und DAX (insg. 55%) und "riskant" Amazon, Geely und Small Cap (insg. 15%).

 

Was haltet ihr davon? Habe ich grobe Denkfehler oder irgendwelche Schnitzer in diesem Portfolio?

 

Was mir noch nicht ganz passt:

 

Tendenziell würde ich lieber noch etwas von Finance auf einen anderen Sektor (z.B. Chemie) verlagern, das ist aber schwierig, da Finance durch die Pakete vorgegeben ist. PAC sowie Europa ohne Deutschland kommen ebenfalls etwas kurz und die USA sind überrepräsentiert. Eine Möglichkeit wäre das Ersetzen des Small Caps mit Euro Stoxx Small Caps (FR0010900076) und das Ergänzen eines PAC ETFs (DE000A0H0744) zu Lasten der US Small Caps und des MSCI World. Damit wäre ich dann bei etwas ausgeglicheneren 30% USA, 15% Deutschland, 13% Rest-Europa, 28% EM und 10% PAC.

 

Vielen Dank!

 

P.S. Mir ist bewusst, dass der ein oder andere der obigen ETFs steuerhässlich ist. Das werde ich ggf. - wo möglich - noch ändern.

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tyr
vor 45 Minuten schrieb Mythenmetz:

1. Alter: 35

2. Berufliche Situation: Verbeamtet (daher auch BU-Versicherung und Pension kein Thema)

 

BU ist kein Thema, nur, was machst du bei DU? https://de.wikipedia.org/wiki/Dienstunfähigkeit

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troi65
· bearbeitet von troi65

Was ist denn mit  " die übrigen Euro 30 % bleiben auf dem TG-Konto" ( oben bei 4. ) gemeint ?

Ist da die Notfallreserve bzw. Anschaffungsreserve bereits abgezogen ?

Warum willst Du außerdem mit MSCI World, Nasdaq u. Small Cap USA das Trump-Land ( neben der Einzelwette auf Amazon ) übergewichten ?

 

70 k kann man auch wesentlich einfacher in RK 3 anlegen !

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Mythenmetz
vor 32 Minuten schrieb troi65:

Was ist denn mit  " die übrigen Euro 30 % bleiben auf dem TG-Konto" ( oben bei 4. ) gemeint ?

Ist da die Notfallreserve bzw. Anschaffungsreserve bereits abgezogen ?

Warum willst Du außerdem mit MSCI World, Nasdaq u. Small Cap USA das Trump-Land ( neben der Einzelwette auf Amazon ) übergewichten ?

 

70 k kann man auch wesentlich einfacher in RK 3 anlegen !

Habe den Text angepasst, ich denke jetzt sollte es klar sein: 70K Aktien und 30K Tagesgeld. Das war's leider schon :)

Die 30K enthalten die Anschaffungs-/Notfallreserve. Es kommt jeden Monat noch ein Sparbetrag von ca. EUR 1.000-2.000 hinzu, den ich dann halbjährlich hälftig auf die Wertpapiere und Tagesgeld verteilen würde.

 

NASDAQ-100 habe ich deshalb "drin", da ich eine Technologie-Wette einbauen möchte und hierbei stärker auf USA setze als auf EU/Asien (Trump wird sich m.E. in spätestens 3 Jahren erledigt haben, ohne dem heimischen Technologiesektor zu sehr geschadet zu haben). Small Cap habe ich ja bereits erwähnt, dass ich mir hier Gedanken mache, auf Europa umzuschwenken, um das US-Übergewicht etwas zu entschärfen - da bin ich nicht "festgenagelt". Welchen Small Cap ETF würdest du empfehlen?

 

MSCI World könnte ich ebenfalls etwas reduzieren, z.B. zugunsten von Asia/Pacific.

 

Wie meinst du "einfacher in RK 3 anlegen"? Einfach nur MSCI World und EM?

 

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troi65
· bearbeitet von troi65
vor 32 Minuten schrieb Mythenmetz:

Habe den Text angepasst, ich denke jetzt sollte es klar sein: 70K Aktien und 30K Tagesgeld. Das war's leider schon :)

Die 30K enthalten die Anschaffungs-/Notfallreserve. Es kommt jeden Monat noch ein Sparbetrag von ca. EUR 1.000-2.000 hinzu, den ich dann halbjährlich hälftig auf die Wertpapiere und Tagesgeld verteilen würde.

 

NASDAQ-100 habe ich deshalb "drin", da ich eine Technologie-Wette einbauen möchte und hierbei stärker auf USA setze als auf EU/Asien (Trump wird sich m.E. in spätestens 3 Jahren erledigt haben, ohne dem heimischen Technologiesektor zu sehr geschadet zu haben). Small Cap habe ich ja bereits erwähnt, dass ich mir hier Gedanken mache, auf Europa umzuschwenken, um das US-Übergewicht etwas zu entschärfen - da bin ich nicht "festgenagelt". Welchen Small Cap ETF würdest du empfehlen?

 

MSCI World könnte ich ebenfalls etwas reduzieren, z.B. zugunsten von Asia/Pacific.

 

Wie meinst du "einfacher in RK 3 anlegen"? Einfach nur MSCI World und EM?

 

Dass die 30 k Tagesgeld gleichzeitig die Reserve darstellen soll, schmeißt die bisherige AA 70 :30 so ziemlich über den Haufen.

Einfach nur MSCI World + EM wär ( auch bei 70 k Anlagesumme ) jedenfalls kein Anfängerfehler. Evtl.dazu noch Small Cap für Europa; wer es mag halt.

Vorrangig würde ich nochmal an der Risikoverteilung zwischen Aktien- u. Rententeil arbeiten.

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Mythenmetz
· bearbeitet von Mythenmetz
vor 1 Stunde schrieb troi65:

Dass die 30 k Tagesgeld gleichzeitig die Reserve darstellen soll, schmeißt die bisherige AA 70 :30 so ziemlich über den Haufen.

Vorrangig würde ich nochmal an der Risikoverteilung zwischen Aktien- u. Rententeil arbeiten.

Verstehe ich offen gesagt gerade nicht, kannst du das näher erläutern? 30% / EUR 30k für Reserve findest du zu wenig? Renten sind bei mir kein Thema, da relativ üppige Pension gesichert ist (ich will jetzt aber keine Rentendiskussion aufmachen). Allgemein wird einem doch überall zu 70:30 geraten, wenn man liquide ist...? Inwiefern wirft das alles über den Haufen? Vielleicht verstehe ich aber die hier üblichen Gebrauch von "Reserve" nicht ganz richtig. Welche Aufteilung würdest du denn empfehlen?

 

[Edit] Ich glaube nun bin ich auf den Trichter gekommen, was du meinst: Du empfiehlst als "sichere" Anlage 30K Tagesgeld (oder irgendein RK 1), die man aber auch im Notfall nicht antastet (also zusätzlich zur Anschaffungsreserve). Ich sehe die 30K Tagesgeld dagegen als Reserve und "sicheren" Grundstock. Man muss hier mit einpreisen, dass Arbeitslosigkeit oder vergleichbare Risiken sich bei mir nicht realisieren können (verbeamtet) und auch BU/DU abgefedert sind. D.h. ich kann mit dem Kapital etwas riskanter wirtschaften als in einem Anstellungsverhältnis. Ich sehe die 30K daher als reine Notmasse bzw. Grundstock.

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alsuna
vor 27 Minuten schrieb Mythenmetz:

Allgemein wird einem doch überall zu 70:30 geraten, wenn man liquide ist...?

Es ist uninteressant, zu welcher Asset Allokation "überall" geraten wird. Die Asset Allokation muss zu dir und deiner Lebenssituation passen (Risikotragfähigkeit, Risikotoleranz etc).

 

Die Notfallreserve und Anschaffungsreserve sind das Geld, auf das zu im Notfall bzw bei Anschaffungen zurückgreifst, ohne dein Depot plündern zu müssen.

Wenn die Notsituation eintritt, brauchst du die Notfallreserve. Sagen wir zu Anschauungszwecken, du brauchst 20k. Wenn diese Teil der 30% deiner sicheren Asset Allokation sind, dann verändert sich in diesem Notfall die Asset Allokation auf 87,5 :  12,5.

Das bedeutet, du befindest dich in einer Notfallsituation und gehst gleichzeitig mit deiner Geldanlage höheres Risiko (deutlich höhere Volatilität). Insbesondere bei deinem geringen Erfahrungsschatz mit wertschwankenden Anlagen halte ich das für riskant, denn wenn dann auch noch ein Crash kommt, dann schlägt die Anlegerpsyche voll durch... Gerade in einem solchen Notfall sollte sich deine Asset Allokation in einem Bereich befinden, in dem du dich gut wohlfühlst, damit du dich um die dann wirklich wichtigen Dinge kümmern kannst.

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Itlis

Mir scheint:

"3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage: Gering"

nicht so recht mit Deinem Portfolio übereinzustimmen. Ein breitgestreutes ETF Portfolio bedarf in der Regel in der Tat wenig Pflege, aber mit Einzelaktien kann es anders aussehen.

 

Die Landes-Wette geht auf Deutschland und USA, die Branchenwette auf Technologie.

Dir wird leider niemand sagen können, ob das so langfristig aufgeht. Persönlich würde ich den Wetten-Anteil aber zurückschrauben, von den 70% etwa >80% breitgestreut anlagen (MSCI World, MSCI EM & weltweite Small Caps) und mit <20% Wetten eingehen - aber das ist natürlich Deine Entscheidung.

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troi65
· bearbeitet von troi65
vor 3 Stunden schrieb alsuna:

Es ist uninteressant, zu welcher Asset Allokation "überall" geraten wird. Die Asset Allokation muss zu dir und deiner Lebenssituation passen (Risikotragfähigkeit, Risikotoleranz etc).

Die Notfallreserve und Anschaffungsreserve sind das Geld, auf das zu im Notfall bzw bei Anschaffungen zurückgreifst, ohne dein Depot plündern zu müssen.

Das bedeutet, du befindest dich in einer Notfallsituation und gehst gleichzeitig mit deiner Geldanlage höheres Risiko (deutlich höhere Volatilität). Insbesondere bei deinem geringen Erfahrungsschatz mit wertschwankenden Anlagen halte ich das für riskant, denn wenn dann auch noch ein Crash kommt, dann schlägt die Anlegerpsyche voll durch... Gerade in einem solchen Notfall sollte sich deine Asset Allokation in einem Bereich befinden, in dem du dich gut wohlfühlst, damit du dich um die dann wirklich wichtigen Dinge kümmern kannst.

Eben !:thumbsup:

Nur weil man Beamter ist ( ich übrigens auch ) , heißt das noch lange nicht , mit seiner Aktienanlage automatisch "all in"  zu gehen.

Vermutlich braucht ein Beamter aber in der Tat weniger Notreserve als ein Selbständiger oder Angestellter mit befristetem Arbeitsvertrag.

Sofern keine größeren Anschaffungen geplant sind, könnte man also von den 30 k z.B. die Hälfte dem Depot als "sicherer" Teil zuschlagen ( wenigstens gedanklich; für mich persönlich besser getrennt auf einem gesonderten

Konto ).

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Karl M.
vor 13 Stunden schrieb alsuna:

Die Notfallreserve und Anschaffungsreserve sind das Geld, auf das zu im Notfall bzw bei Anschaffungen zurückgreifst, ohne dein Depot plündern zu müssen.

Wenn die Notsituation eintritt, brauchst du die Notfallreserve. Sagen wir zu Anschauungszwecken, du brauchst 20k. Wenn diese Teil der 30% deiner sicheren Asset Allokation sind, dann verändert sich in diesem Notfall die Asset Allokation auf 87,5 :  12,5.

Das bedeutet, du befindest dich in einer Notfallsituation und gehst gleichzeitig mit deiner Geldanlage höheres Risiko (deutlich höhere Volatilität). Insbesondere bei deinem geringen Erfahrungsschatz mit wertschwankenden Anlagen halte ich das für riskant, denn wenn dann auch noch ein Crash kommt, dann schlägt die Anlegerpsyche voll durch... Gerade in einem solchen Notfall sollte sich deine Asset Allokation in einem Bereich befinden, in dem du dich gut wohlfühlst, damit du dich um die dann wirklich wichtigen Dinge kümmern kannst.

 

Das verstehe ich nicht. Wieso sollte jemand der über ein 100K Depo mit 70% Aktienanteil verfügt einen Finanzbedarf von 20K ausschließlich aus dem RK1 Teil decken? Eine solche Entnahme ist doch eine gute Gelegenheit zum Rebalancing. Und gerade in Zeiten hoher Volatilität (Crash) Ist Rebalancing nichts verkehrtes.

Es sei den natürlich man denkt Verluste bei Aktien müssen immer so lange ohne Verkäufe ausgesessen werden bis die Gewinnzone wieder erreicht ist. Aber dann glaubt man halt an market timing. 

Wenn man natürlich nur 1-2K€ braucht damit bei einem unplanmäßigem Ereignis das Giro nicht ist Dispo läuft, dann würde ich auch nur ans Tagesgeld gehen und dass im nächsten oder übernächsten Monat durch die Sparrte wieder ausgleichen. 

 

Gruss 

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alsuna
vor einer Stunde schrieb Karl M.:

Wieso sollte jemand der über ein 100K Depo mit 70% Aktienanteil verfügt einen Finanzbedarf von 20K ausschließlich aus dem RK1 Teil decken?

Wenn nichts anderes geschrieben ist, dann gehe ich von einer Buy and Hold Strategie aus. D.h. ein Wertpapier wird nur dann verkauft, wenn man von diesem Papier nicht mehr überzeugt ist. Ansonsten wird gehalten, insbesondere auch im Crash.

Im Sinne dieser Strategie will ich nicht in Notfallsituationen auf den wertschwankenden Teil des Depots zugreifen müssen, denn da versaue ich mir dann unter Umständen die Performance so richtig.

Ich möchte mein Depot und meine Notreserve voneinander getrennt haben, um mir selbst klar zu halten: Das Depot wird nicht angefasst. Mein persönliches Sicherheitsbedürfnis diktiert mir außerdem, mich auf meine Notfallreserve verlassen zu können und dort keine hohe Volatilität zu sehen.

 

vor einer Stunde schrieb Karl M.:

Und gerade in Zeiten hoher Volatilität (Crash) Ist Rebalancing nichts verkehrtes.

Das Rebalancing im Crash geht aber in die Richtung Tagesgeld -> Aktien, also würdest du nichts im Aktienteil entnehmen.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Wenn die Aktienkurse einbrechen und man genau dann oder bald danach Geld aus dem risikoarmen Anteil entnimmt passt die Asset Allocation nicht mehr. Um die Balance wieder her zu stellen muss man dann aber nicht vorteilhaft zu niedrigen Kursen Cash in Aktien umschichten, sondern du darfst Aktien mit ggf. hohen Verlusten verkaufen um wieder das passende RK1- zu RK3-Verhältnis im Portfolio her zu stellen.

 

Nicht zu rebalancen und wegen der Entnahme mit dem Risiko hoch zu gehen ist auch keine Lösung, da Market Timing eben nicht zuverlässig funktioniert und eine Anlegerpsyche nicht beliebig belastbar ist. Wenn man gerade nach Entnahme aus dem risikoarmen Portfolioteil weitere Kursschwankungen nach unten zu ertragen hat kommt man vielleicht doch auf die Idee, "Verluste zu begrenzen" und zu verkaufen bzw. um zu schichten. Warum nicht schon vorher? Will man die Bedingungen für so eine Situation erschaffen?

 

Die Lösung ist stattdessen, Reserven für mittelfristigen Konsum, Liquireserve, zukünftige Immobilienkäufe o.ä. in Cash oder sonstige risikoarmen liquide Anlagen an zu sparen und nicht riskant an zu legen. Eben damit man nicht wenn man das Geld braucht dafür dann Verluste realisieren darf.

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Mythenmetz
vor 13 Minuten schrieb tyr:

Wenn die Aktienkurse einbrechen und man genau dann oder bald danach Geld aus dem risikoarmen Anteil entnimmt passt die Asset Allocation nicht mehr. Um die Balance wieder her zu stellen muss man dann aber nicht vorteilhaft zu niedrigen Kursen Cash in Aktien umschichten, sondern du darfst Aktien mit ggf. hohen Verlusten verkaufen um wieder das passende RK1- zu RK3-Verhältnis im Portfolio her zu stellen.

 

Nicht zu rebalancen und wegen der Entnahme mit dem Risiko hoch zu gehen ist auch keine Lösung, da Market Timing eben nicht zuverlässig funktioniert und eine Anlegerpsyche nicht beliebig belastbar ist. Wenn man gerade nach Entnahme aus dem risikoarmen Portfolioteil weitere Kursschwankungen nach unten zu ertragen hat kommt man vielleicht doch auf die Idee, "Verluste zu begrenzen" und zu verkaufen bzw. um zu schichten. Warum nicht schon vorher? Will man die Bedingungen für so eine Situation erschaffen?

 

Die Lösung ist stattdessen, Reserven für mittelfristigen Konsum, Liquireserve, zukünftige Immobilienkäufe o.ä. in Cash oder sonstige risikoarmen liquide Anlagen an zu sparen und nicht riskant an zu legen. Eben damit man nicht wenn man das Geld braucht dafür dann Verluste realisieren darf.

 

Du hast damit grundsätzlich völlig Recht.

 

Aber: hier kommt es doch weniger auf die 70/30 Allokation an, sondern auf die Frage, ob die Reserve groß genug ist, um bei einer Entnahme nicht rebalancieren zu müssen. Denn andernfalls dürfte man bei dieser Logik (Anteil der Reserve muss auch bei Entnahme immer gleich groß bleiben) niemals in Wertpapiere investieren: Das Problem des Verkaufszwangs hätte man hier doch immer. Es liegt in der Natur einer Reserve, dass sie im Verhältnis zu den Aktien sinkt, wenn ich sie angreife.

 

Entscheidend ist daher m.E. die Summe der Reserve und Abhängigkeit von der persönlichen Lebenssituation. Wenn ich nur 10k zur Verfügung hätte, würde ich keinesfalls 70% in Aktien investieren, da 3k Reserve viel zu wenig wären. 30k hingegen halte ich für eine Reserve, die mir auch über Crash-Zeiten hinaus genug Spielraum für Buy and Hold belässt - zumal ich die Reserve ja durch Sparen wieder aufbauen kann. In "psychischer Hinsicht" bin ich auch niemand, der bei einem Crash Verluste durch Verkauf begrenzen würde. Das werde ich aussitzen. Und wenn doch wider Erwarten alle Stricke reißen und ich doch mehr als 30k benötige, muss ich eben Verluste mitnehmen - ist dann dumm gelaufen aber auch das liegt in der Natur der Sache bei Wertpapieren: Mehr Rendite gegen mehr Risiko.

 

Letztlich geht es hier um Wahrscheinlichkeiten (wie wahrscheinlich ist es, dass ich in den nächsten 10 Jahren >30k für Sondersituationen abziehen muss?). Ich kann mir in meiner Lebenssituation auf die nächsten zehn Jahre schlicht keine naheliegende Situation vorstellen, in der das der Fall wäre.

 

vor 11 Stunden schrieb troi65:

Eben !:thumbsup:

Nur weil man Beamter ist ( ich übrigens auch ) , heißt das noch lange nicht , mit seiner Aktienanlage automatisch "all in"  zu gehen.

Vermutlich braucht ein Beamter aber in der Tat weniger Notreserve als ein Selbständiger oder Angestellter mit befristetem Arbeitsvertrag.

Sofern keine größeren Anschaffungen geplant sind, könnte man also von den 30 k z.B. die Hälfte dem Depot als "sicherer" Teil zuschlagen ( wenigstens gedanklich; für mich persönlich besser getrennt auf einem gesonderten

Konto ).

 

Ich würde ja nicht "all in" gehen, sondern 70% in ;). Das Tagesgeld liegt ohnehin auf einem getrennten Konto.

 

Aber: I hear you, das sind ja alles gute Argumente. Ich werde wohl zunächst einmal einen 50/50 Split gehen, d.h. nur 50k in Aktien stecken und die restlichen 50k auf dem getrennten Tagesgeldkonto belassen. Stattdessen werde ich die Ersparnisse der kommenden Jahre komplett in die Aktien stecken, sodass sich die Gewichtung mit der Zeit Richtung Aktien verschiebt. Sollte sich eine günstige Einstiegsgelegenheit ergeben, schieße ich evtl. auch von den jetzt unberührt gelassenen 50k nochmals etwas nach.

 

Zitat

Die Landes-Wette geht auf Deutschland und USA, die Branchenwette auf Technologie.

Dir wird leider niemand sagen können, ob das so langfristig aufgeht. Persönlich würde ich den Wetten-Anteil aber zurückschrauben, von den 70% etwa >80% breitgestreut anlagen (MSCI World, MSCI EM & weltweite Small Caps) und mit <20% Wetten eingehen - aber das ist natürlich Deine Entscheidung.

 

Klar, für die Landes- und Branchenwetten gibt es keine Garantien, danach war ich auch nicht auf der Suche. Mir geht es eher um die allgemeine Verteilung/Gewichtung und ob ihr hiergegen maßgebliche Einwände habt. Von den von dir genannten Grenzwerten bin ich mit der oben genannten Verteilung nicht weit entfernt. Da ich mich jetzt zur Investition von nur 50k habe umstimmen lassen, würde ich jetzt wie folgt splitten und damit in der vorgeschlagenen Risikoverteilung landen:

  • EM: 25%
  • MSCI World: 35%
  • DAX: 15%
  • NASDAQ: 10%
  • Europa Small Cap: 5%
  • Geely: 5%
  • Amazon: 5%

Grob überschlagen hätte ich 15% "Risk" (Amazon, Geely, Small Caps) und den Rest breit gefächert. In regionaler Hinsicht liegen die USA grob bei 35%, EU bei 27% und EM bei 30%. Japan kommt etwas kurz mit nur 3%. Regional bin ich damit m.E. recht breit aufgestellt und habe dennoch die gewünschten Branchen- und Länderwetten eingebaut. Eine Wette birgt natürlich immer ein etwas höheres Risiko aber NASDAQ-100, DAX und Amazon sind ja nun nicht gerade Hochrisikowerte. Lediglich Geely ist ein bisschen Glücksspiel, wobei ich da ohnehin noch ein Weilchen auf eine Korrektur der im vergangenen Jahr doch extrem stark gestiegenen Aktie warte.

 

Klar: Sicherer und einfacher wäre schlicht World und EM aber der Risikomix oben erscheint mir moderat und eine gute Umsetzung der geplanten Wetten. Da ich nicht plane, intensiv zu rebalancieren, müsste das Portfolio doch recht pflegeleicht sein: max. zweimal jährlich und bei günstigen Einstiegsgelegenheiten würde ich das Portfolio pflegen (was ich als "geringen" Aufwand bewerten würde).

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Karl M.
vor 25 Minuten schrieb alsuna:

Wenn nichts anderes geschrieben ist, dann gehe ich von einer Buy and Hold Strategie aus. D.h. ein Wertpapier wird nur dann verkauft, wenn man von diesem Papier nicht mehr überzeugt ist. Ansonsten wird gehalten, insbesondere auch im Crash.

Im Sinne dieser Strategie will ich nicht in Notfallsituationen auf den wertschwankenden Teil des Depots zugreifen müssen, denn da versaue ich mir dann unter Umständen die Performance so richtig.

Ich möchte mein Depot und meine Notreserve voneinander getrennt haben, um mir selbst klar zu halten: Das Depot wird nicht angefasst. Mein persönliches Sicherheitsbedürfnis diktiert mir außerdem, mich auf meine Notfallreserve verlassen zu können und dort keine hohe Volatilität zu sehen.

 

Das Rebalancing im Crash geht aber in die Richtung Tagesgeld -> Aktien, also würdest du nichts im Aktienteil entnehmen.

 

Ob du deinen Rk1 Anteil in 1,2 oder 3 Tagesgeldkonten aufteilst und diese Konten dann RK1, Notgroschen und Urlaubskasse nennst ändert nichts. Wenn du 20K€ ausgibst und du entnimmst es von einem deiner Tagesgeldkonten ändertest du immer das Verhältnis Aktien und Cash in deinem Bestand.

 

Du kannst natürlich versuchen keine Rebalancing über Aktienverkäufe durchzuführen und stattdessen den RK1 aus laufenden Einnahmen wieder zu erhöhen (Notgroschen wieder auffüllen). Dann lebst du aber für eine Zeit mit einer höheren Risiko. 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 10 Minuten schrieb Mythenmetz:

 

Du hast damit grundsätzlich völlig Recht.

 

Aber: hier kommt es doch weniger auf die 70/30 Allokation an, sondern auf die Frage, ob die Reserve groß genug ist, um bei einer Entnahme nicht rebalancieren zu müssen. Denn andernfalls dürfte man bei dieser Logik (Anteil der Reserve muss auch bei Entnahme immer gleich groß bleiben) niemals in Wertpapiere investieren: Das Problem des Verkaufszwangs hätte man hier doch immer. Es liegt in der Natur einer Reserve, dass sie im Verhältnis zu den Aktien sinkt, wenn ich sie angreife.

 

 

wo steht geschrieben, dass eine Liquiditätsreserve oder Sparsummen für Konsumvorhaben wie den Kauf des nächsten Autos oder einer Immobilie unbedingt mit dem langfristig anzulegenden Portfolio vermischt werden müssen? Warum nicht für verschiedene finanzielle Ziele verschiedene Konten bilden und dafür gezielt individuell passende Geldanlageprodukte wählen, statt mit einem Portfolio alles abdecken zu wollen?

 

Warum meine Liquireserve unbedingt anteilig in Aktien investiert sein soll leuchtet mir so gar nicht ein. Wenn ich die brauche will ich keine ETF verkaufen (Steuereffekte! Kosten!) oder einem Dispositionseffekt unterliegen und zweifeln, ob ich genau jetzt verkaufe.

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Gast231208
vor 22 Minuten schrieb alsuna:

...

Ich möchte mein Depot und meine Notreserve voneinander getrennt haben, um mir selbst klar zu halten: Das Depot wird nicht angefasst. Mein persönliches Sicherheitsbedürfnis diktiert mir außerdem, mich auf meine Notfallreserve verlassen zu können und dort keine hohe Volatilität zu sehen.

...

 

 

Habe ich früher auch so gesehen und gemacht, beeinflusst durch das WPF, aber

RK1 - TG und FG bei sicheren Banken und AAA-Staatsanleihen - ist eine Anlageklasse.

Ob das als Gesamtheit betrachte oder nochmals in Schubladen unterteile, es wird deshalb nicht mehr.

Und ob ich im Notfall das Geld aus der Notreserve nehme oder aus dem RK1 Depotanteil, es macht keinen Unterschied.

Die Notreserve muss ja auch als erstes wieder aufgefüllt, denn wer sagt, dass nach Notfall 1 , nicht nächste Woche Notfall 2 eintritt. ;)

 

Zur Veranschaulichung bei 100k, Depot ASSET-Aufteilung RK1 30% und RK3 70%

Variante 1,

ohne Notreserve:   30K RK1 und 70k RK3

Notfall, der Motor von meinem Ferrari ist defekt, Reparaturkosten 15k wird aus RK1 entnommen, d.h. nachher 15k RK1 und 70k RK3,

Rebalancen, durch Verkauf RK3  ergibt Depot mit 85k mit 25,5k RK1 und 59,5k RK3

 

Variante 2,

15k Notreserve, Depot 85k mit RK1 25,5k und RK3 59,5 RK3

Notfall, Reparatur-Ferrarimotor 15k, Notfallreserve ist dann leer, sofortiges Auffüllen der 15k Notfallreserve aus dem Depot, macht

15k Notreserve, 70k Depot, 10,5k RK1 und 59,5k RK3, Rebalancen auch hier durch Verkauf RK3 ergibt 21k RK1und 49k RK3

 

Wo ist der Unterschied:

In Variante 2 mit Notfallreserve, habe ich eine andere ASSET-Aufteilung von 40,5% RK1 und 59,5% RK3

Diese kann ich aber genauso in meinem Depot ohne Liquiditätsreserve erreichen, indem ich meinen RK1-Anteil für mich hoch genug halte.

 

Fazit für mich:

1. RK1 wird durch aufteilen in gedankliche Schubladen sicher nicht mehr, man belügt sich nur selbst.

2. Für RK1 einen Mindestwert festlegen, z.B. 12.000€, (bei mir um einiges höher), welcher auch durch Rebalancen niemals unterschritten werden darf.

   Dann ist halt der RK1 Anteil mal höher und neues Kapital wird voll in RK3 investiert

3. Solange der Mindestwert noch nicht erreicht ist, nicht in RK3 investieren, sondern noch ein wenig warten.

4. Für RK1 bei größeren Depotsummen auch einen maximalen Wert festlegen, nicht pauschal 30%, denn wer braucht schon bei einem Vermögen von 2 Mio Euro, davon 600.000€ als RK1.

 

PS:

Das Beispiel mit dem Ferrarimotor und 15.000€ für die Reparatur belegt, dass ich von solchen Notfällen keine Ahnung habe, ist aber mehr aus dem Leben gegriffen, als die immer wieder in solchen Notsituationen erwähnte Waschmaschine.

Ohne saubere Wäsche kann ich leben, aber mit meinem defekten Ferrari in der Garage? :D

 

 

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troi65
· bearbeitet von troi65
vor 29 Minuten schrieb Mythenmetz:

Aber: I hear you, das sind ja alles gute Argumente. Ich werde wohl zunächst einmal einen 50/50 Split gehen, d.h. nur 50k in Aktien stecken und die restlichen 50k auf dem getrennten Tagesgeldkonto belassen.

Wenigstens einer.:thumbsup:

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Mythenmetz
· bearbeitet von Mythenmetz
vor 4 Stunden schrieb tyr:

 

 

wo steht geschrieben, dass eine Liquiditätsreserve oder Sparsummen für Konsumvorhaben wie den Kauf des nächsten Autos oder einer Immobilie unbedingt mit dem langfristig anzulegenden Portfolio vermischt werden müssen? Warum nicht für verschiedene finanzielle Ziele verschiedene Konten bilden und dafür gezielt individuell passende Geldanlageprodukte wählen, statt mit einem Portfolio alles abdecken zu wollen?

 

Warum meine Liquireserve unbedingt anteilig in Aktien investiert sein soll leuchtet mir so gar nicht ein. Wenn ich die brauche will ich keine ETF verkaufen (Steuereffekte! Kosten!) oder einem Dispositionseffekt unterliegen und zweifeln, ob ich genau jetzt verkaufe.

 

Deshalb will ich die Reserve ja auch nicht in Aktien investieren, sondern belasse sie auf dem Tagesgeldkonto. Wenn du so willst, ist sie damit nicht Teil des "Portfolios", wobei das für mich eine eher künstliche Trennung ist. Für mich zählt: Mein Vermögen umfasst 100k. Davon hebe ich mir einen großzügigen Teil als Reserve auf. Den Rest stecke ich in Aktien-ETFs. Wie ich das nun in einzelne Portfolios unterteile, ist für mich zweitrangig. ( @"pillendreher" bringt das ganz gut auf den Punkt).

 

Maßgeblich ist, dass ich einen für mind. 10 Jahre nicht antastbaren Anteil RK3 (für Rendite) und einen ausreichend großen Anteil RK1 (für Reserve) habe. Wenn ich den Reserve-Anteil nicht brauche: Schön. Wenn doch: Pech gehabt aber zu verkraften. Langfristig sehe ich ETF-Invests allerdings nicht als schwerwiegendes Risiko, denn irgendwann werden sich die Indizes auch nach massiven Crashs wieder erholen (siehe die letzten drei Crashs). Im Zweifel verlängert das nur mein Investment, es wird aber nicht vernichtet. Das kann die Lebensplanung negativ beeinflussen (z.B. Hausbau erst später als geplant). Da ich aber nicht mit dem Ausfall von Einkünften rechnen muss, ist das zwar schmerzhaft aber zu verkraften, da ich von meinen Einkünften immer werde leben können. Ernsthaft riskant sind langfristig also nur die Einzelwerte, deren Vernichtung mit 10k aber zu verkraften wäre.

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Naim
vor 6 Minuten schrieb pillendreher:

 

 

4. Für RK1 bei größeren Depotsummen auch einen maximalen Wert festlegen, nicht pauschal 30%, denn wer braucht schon bei einem Vermögen von 2 Mio Euro, davon 600.000€ als RK1.

 

 

 

So wie ich das verstanden habe, dient RK1 ja nicht dazu, den Geldbedarf für das tägliche Leben inkl. "Notfälle" (Auto, Waschmaschine [total blödsinniges Beispiel]) abzudecken, sondern damit das zu tragende Risiko an die eigene Risikotoleranz anzupassen. Daher macht es schon wieder Sinn, den "Notgroschen" getrennt zu betrachtenn und als feste Größe (z. B. 10.000, 20.000 EUR, oder 3-4 Nettogehälter, what ever) getrennt vom Depot anzusehen. Das Depot selber folgt dann einer Aufteilung, die zur Risikotragfähigkeit passt. Gerade bei großen Summen wird das deutlich. Hat das Depot 2 Mio und RK1 beträgt 600.000 EUR, dann hat der Depotinhaber das nicht so gewählt, weil er die 600k für die Waschmaschine braucht, sondern weil er nicht bereit ist, ein größeres Risiko einzugehen. Zudem braucht er das Geld fürs Rebalancing.

 

Natürlich wird der Notgroschen indirekt durch das Depot aufgefüllt, aber nicht durch Verkäufe sondern durch das Umleiten der Sparrate, die halt dann für eine gewisse Zeit nicht mehr ins Depot sondern auf das Notgroschenkonto fließt.

 

Dennoch hast Du mit Deiner Rechnung natürlich recht. Egal, wie man die Gelder klassifiziert - wenn ich ein neues Auto für 20.000 EUR kaufe, bin ich eben um 20.000 EUR ärmer. Das ist so.

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tyr
vor 4 Minuten schrieb Naim:

Egal, wie man die Gelder klassifiziert - wenn ich ein neues Auto für 20.000 EUR kaufe, bin ich eben um 20.000 EUR ärmer. Das ist so.

 

Grundsätzlich richtig, aber nicht ganz. ;) Ein fahrbereites Auto hat nicht den Wert von 0 Euro. Spekulationsobjekte wie Sportwagen Oldtimer oder sonstige Auto-Sammlerobjekte mal außen vor wird ein  Gebrauchsauto innerhalb von ungefähr 15 Jahren nur noch ungefähr einen Schrottwert haben. In den ersten Jahren fällt der Wert stark, danach etwas langsamer in Richtung Rohstoffwert/Altteilewert.

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Naim

Ok, ok, ärmer im Sinne: Wenn ich meine Kontoauszüge betrachte. Sachwerte ins Portfolio mit einrechnen - dann wirds kompliziert! Macht das wer?

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Karl M.
· bearbeitet von Karl M.
vor einer Stunde schrieb tyr:

 

 

wo steht geschrieben, dass eine Liquiditätsreserve oder Sparsummen für Konsumvorhaben wie den Kauf des nächsten Autos oder einer Immobilie unbedingt mit dem langfristig anzulegenden Portfolio vermischt werden müssen? Warum nicht für verschiedene finanzielle Ziele verschiedene Konten bilden und dafür gezielt individuell passende Geldanlageprodukte wählen, statt mit einem Portfolio alles abdecken zu wollen?

 

Das ist aber keine finanzmatematische Entscheidung sondern eine psychische. Das sollte jeder machen wie er mag. Wobei der Gedanke ein Immobilienerwerb völlig losgelöst von einem langfristig angelegten Portfolio zu handhaben für viele schon ambitioniert ist. Zumindest solange man nicht gleichzeitig Aktien und Hypothekenschulden haben will.  

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Naim
vor 6 Minuten schrieb Karl M.:

 

Das ist aber keine finanzmatematische Entscheidung sonder ein psychische.

Das ist wohl der Unterschied. Ja.

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tyr
vor 1 Minute schrieb Naim:

Ok, ok, ärmer im Sinne: Wenn ich meine Kontoauszüge betrachte. Sachwerte ins Portfolio mit einrechnen - dann wirds kompliziert! Macht das wer?

 

Aber hoffentlich! Vielleicht helfen Extrembeispiele weiter. Wenn man z. B. eine Eigentumsimmobilie mit Marktwert ca. 500.000 Euro bewohnt, dazu noch 2 Häuser als Eigentum zur Vermietung mit nochmal je 500.000 Euro Wert besitzt kann und sollte man seine Finanzen ganz anders ordnen als jemand, der als Beamter-Single in der Großstadt in einer Mietwohnung lebt und außer Hausrat nichts an Sachwert besitzt.

 

Es ist eine Frage von Verhältnissen. Wenn das Vermögen z. B. aus 20.000 Euro Auto-Restwert besteht und man sonst nichts hat und aber finanzielle Verpflichtungen zu bedienen hat sollte man das Auto vielleicht doch mit einer Vollkasko mit guten Leistungen versichern. Wenn das Auto nur den Anteilswert einer Waschmaschine am Hausratswert hat und sonst in bestehenden Sachwerten unter geht kann man darauf verzichten.

 

Es kommt eben auf den Einzelfall an. Den 20 Jahre alten rostigen Kleinwagen muss man sicher kaum groß als Vermögenswert betrachten, der ist eher ein Kostenrisiko, wenn man darauf angewiesen ist.

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Naim

Gebe Dir recht. Klar muss Immobilienbesitz reingerechnet werden. Mit Sachwerten meinte ich die Dinge, die man aus dem Notgroschen finanziert. Z. B. neues Auto, Waschmaschine und so nen Quatsch. Aber auch hier ist die Verhältnismäßigkeit gefragt. Ich kaufe nur Autos, die über 10 Jahre alt sind und unter 4000 EUR kosten. Da rechne ich nichts. Den Ferrari meines Kollegen kann man schon als Sachwert betrachten. Dein Beispiel passt hier ebenso gut rein und Deine Argumentation ist schlüssig.

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