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AndreaP

Anlage für € 50.000,- das innerhalb eines Jahres benötigt wird

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tyr

Das Problem ist eben, dass man mit 100% Anlage der Liquiditätsreserve in Tagesgeld momentan jedes Jahr 1,5% sicheren Verlust erzielt (wenn man nicht Sonderaktion wie Depotwechselprämie mitnehmen kann). Die Anlage ist also gar nicht so sicher, wie gedacht, nur das Kursrisiko ist nicht vorhanden.

 

Nehmen wir mal an, die Zins- und Inflationslandschaft bleibt so. Jedes Jahr 1,5% Kaufkraftverlust. In 10 Jahren sind dann nur noch ca. 86% Kaufkraft da.

 

Lösungen könnten z. B. sein:

- Lombardkredit

- gemischtes Portfolio auch bei der Liquireserve

 

ggf. auch beides, oder in Teilen. Da ich nicht davon ausgehen würde, dass bei den gigantischen Staatsschulden und der Druckerkolonne Zentralbanken jemals eine Deflation eintritt, die diesen Namen verdient und frühere Inflationsentwertungen wieder egalisiert muss man also in jedem Fall Geld nachschießen, wenn man die Kaufkraft erhalten will.

 

Vielleicht gibt es noch andere Lösungsansätze. So richtig toll finde ich den sicheren Verlust nicht.

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Relich
· bearbeitet von Relich

Warum stört dich der Wertverlust der Reserve so sehr? Das kannst du doch mit deinem Depot ausgleichen (wie bereits ausführlich in vorhergehenden Posts erläutert). Warum betrachtest du die Liquiditätsreserve isoliert vom Rest? Vielleicht passt dein Rendite-Risiko-Profil nicht (mehr), wenn dir der Gesamtertrag deiner Anlagestrategie nicht reicht. Dann verstehe ich aber nicht, warum du immer dazu rätst, ins Depot risiko- und renditearme Anleihen zu nehmen, z.B. als Bestandteil eines Vermögensstrategie ETFs, wenn du den bösen Wertverlust der Inflation in der Reserve auch z.B. mit 100% Aktien im Depot ausgleichen könntest. Das passt aus meiner Sicht nicht zusammen. Schade, dass du auf keinen meiner Punkte aus den vorherigen Posts eingehst. 

 

In der Vergangenheit war es oft nicht anders mit dem Wertverlust, nur, dass die Zahlen für Inflation und Zins beide höher waren, die Differenz zum Teil aber sogar größer als heute. Von daher sehe ich da keinen Sonderfall des Wertverlusts (durch die Nullzinspolitik), sondern fast den Regelfall. 

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tyr
vor 2 Minuten schrieb Relich:

Warum stört dich der Wertverlust der Reserve so sehr? Das kannst du doch mit deinem Depot ausgleichen (wie bereits ausführlich in vorhergehenden Posts erläutert).

 

Da gleicht sich leider nichts aus, das Problem besteht für meine RK1-Anlagen im langfristigen Portfolio genau so. Das Thema besteht übrigens genau so für Rücklagen für geplanten Konsum, z. B. für Sparen für Immobilienerwerb in der Zukunft oder nur einfache Rücklagen für den Kauf des nächsten Autos.

 

Das Thema wird hier ebenfalls besprochen: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mayers-weltwirtschaft/mayers-weltwirtschaft-jetzt-aktien-kaufen-15180314.html

 

Auszug:

 

Zitat

Der deutsche Sparer ist verunsichert. Immer wieder höre ich von Freunden und Verwandten Klagen über die Auszehrung der Kaufkraft von Geldersparnissen durch die Kombination von Nullzins, hoher Vermögenspreisinflation und schleichender Konsumentenpreisinflation. Wer sein Geld auf der Bank liegen hat, bekommt künftig immer weniger reale Vermögenswerte und bald auch weniger Güter dafür.

 

[...]

 

Aktienanlagen können nicht beliebig geerntet werden

 

Wer sich von diesen Argumenten nun doch noch für den späten Einstieg in die Aktienanlage überzeugen lässt, sollte allerdings drei Punkte beachten. Ersten sollte er Willensstärke und einen langen Anlagehorizont mitbringen. Bei der nächsten Rezession wird der Wert des Portfolios unweigerlich einbrechen. Verkäufe aus Not oder Panik wären dann fatal. Der Anleger muss seinem Portfolio Zeit geben können, sich im Aufschwung wieder zu erholen. Zweitens sollte er sein Portfolio aus Aktien von Unternehmen zusammenstellen, die Stehvermögen haben und im Aufschwung nach der Rezession wieder zu alter Form auflaufen. Stehvermögen haben Unternehmen, die ein stabiles Geschäftsmodell, gutes Management und wenig Schulden haben. Und drittens sollte der Anleger so viele Geldersparnisse zurückhalten, wie er braucht, um mittelfristig anfallende Geldausgaben tätigen zu können. Aktienanlagen brauchen eine unbestimmte Zeit, um zu reifen, und können nicht beliebig geerntet werden, weil der Anleger dringend Geld braucht.

 

Mein Kollege Marius Kleinheyer hat in einer jüngst veröffentlichten Studie darauf hingewiesen, dass es der Geldpolitik bei uns heute nicht mehr primär um den Erhalt der künftigen Kaufkraft von Geldersparnissen, sondern um den Erhalt des Euros geht. Der deutsche Sparer begreift nur langsam, dass er sein Verhalten an die veränderten Umstände anpassen muss, um nicht zu verarmen.

 

Wenn man dringend Geld braucht und davon ausgeht, dass das nur vorübergehend eine überschaubare Summe ist kann man eigentlich auch das Wertpapierportfolio mit einem Lombardkredit beleihen. Das ist dann die riskante teurere Variante. Man zahlt dann den Zins nur dann, wenn man diese Liquiditätsreserve auch wirklich in Anspruch nimmt. Und das geht selbstverständlich auch nur, wenn man schon einiges an Wertpapiervermögen angesammelt hat, so dass der Beleihungsgrad auch ausreicht, wenn die riskanten Wertpapiere an Wert verlieren und man nicht ausgerechnet dann Sicherheiten nachlegen muss.

 

vor 9 Minuten schrieb Relich:

Warum betrachtest du die Liquiditätsreserve isoliert vom Rest?

 

Setze von mir aus sämtliche RK1-Anlagen in Liquireserve, Rücklagen/Ersparnisse für zukünftigen Konsum und den risikoarmen Anteil des gemischten Portfolios anstatt der Liquireserve. Da kommen dann größere Summen zusammen. Und ob alles zusammen betrachtet die dann geringere Aktienquote ausreicht, um die Inflation nach Kosten und nach Steuern zu schlagen.

 

vor 11 Minuten schrieb Relich:

Dann verstehe ich aber nicht, warum du immer dazu rätst, ins Depot risiko- und renditearme Anleihen zu nehmen, z.B. als Bestandteil eines Vermögensstrategie ETFs, wenn du den bösen Wertverlust der Inflation in der Reserve auch z.B. mit 100% Aktien im Depot ausgleichen könntest.

 

Mit was will man denn sonst das Risiko eines Portfolios steuern? Die Lösung anderer hier im Forum, zu 100% in Aktien zu gehen ist für mich keine Lösung. Viel zu hohes Risiko. Das will ich nicht ertragen.

 

vor 13 Minuten schrieb Relich:

In der Vergangenheit war es oft nicht anders mit dem Wertverlust, nur, dass die Zahlen für Inflation und Zins beide höher waren, die Differenz zum Teil aber sogar größer als heute. Von daher sehe ich da keinen Sonderfall des Wertverlusts (durch die Nullzinspolitik), sondern fast den Regelfall. 

 

Richtig. Das gab es schon öfter. Früher aber eher regelmäßig nur in teuren aktiven Anlageprodukten ohne großen Marktvergleich. Jetzt in 2017 ist es so, dass man auch mit wirklich guten TG-Angeboten nicht ansatzweise Inflationsausgleich schafft. Das ist für kurze Zeit in Ordnung, für längere Zeit bedeutet das den im verlinkten FAZ-Artikel beklagten Vermögensverlust, da man ja nicht mit sämtlichem Finanzvermögen in Aktien gehen kann und zudem noch Anlagekosten, Steuern und übliche Anlegerfehler die Rendite senken.

 

Die Lösung mit dem Lombardkredit für die Liquireserve erscheint mir interessant. Passt nicht für jeden, aber man kann ja mal drüber nachdenken. Man muss das ja auch nicht ausschließlich so machen.

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stefi009
· bearbeitet von stefi009

Das Thema ist irgendwie interessant, auch wenn ich noch keine wirkliche Lösung sehe. Zum Lombardkredit werde ich mich aber mal Gedanken machen. Nur wie du schon schreibst, braucht es hierfür ein Depot, dass auch im Crash-Szenario (-50%) noch angemessen groß ist.

 

Eine höhere, Richtung >80% gehende Aktienquote, kommt für mich v.a deshalb nicht in Frage, da ich dann der nächsten Rezession nahezu völlig "ausgeliefert" bin. Ich hätte kaum Möglichkeiten, günstig nachzukaufen. Ich weiß, eher ein psychologischer Grund, aber so ganz passiv gehts dann eben doch nicht :-)

 

Aus der in der FAZ zitierten Studie:

vor 2 Stunden schrieb tyr:

Mein Kollege Marius Kleinheyer hat in einer jüngst veröffentlichten Studie darauf hingewiesen, dass es der Geldpolitik bei uns heute nicht mehr primär um den Erhalt der künftigen Kaufkraft von Geldersparnissen, sondern um den Erhalt des Euros geht. Der deutsche Sparer begreift nur langsam, dass er sein Verhalten an die veränderten Umstände anpassen muss, um nicht zu verarmen.

Da mir die konkreten Schlussfolgerungen fehlen, habe ich mal kurz nach dem Autor gegoogelt (keine Ahnung, ob dieses Dokument gemeint war, aber das habe ich auf die Schnelle gefunden):

 

http://www.fvs-ri.com/files/17.08.17_deutsche_sparer_unter_zugzwang_mkl.pdf

Zitat

Fazit

Der Deutsche Sparer muss anfangen unternehmerisch zu denken, wenn er sein Vermögen und damit seine Kaufkraft in Zukunft erhalten will. Dazu muss er zunächst erkennen, dass sich im Zuge der Europäisierung der Geldpolitik der grundlegende Wirtschaftsstil geändert hat, obwohl weiterhin eine 2% Inflationsregel besteht. Der Sparer sollte nicht der Geldillusion erliegen. Um nun notwendigerweise ins Risiko zu gehen, ist es wichtig, einen Partner an der Seite zu haben, der seinen Handlungen strenge Prinzipien zugrunde legt und im Interesse seines Klienten handelt. Die berechtigte Erwartung an das „smart money“ sollte sein, die Kaufkraft zu erhalten und möglichst große Absicherung gegen die Unwägbarkeiten der Realität zu bieten.

Ich habe den Rest des Dokuments nur überflogen, aber irgendwie fehlen mir dort die Handlungsalternativen, auch wenn mit dem Titel "Deutsche Sparer unter Zugzwang" vielleicht ein praktischer Nutzen angedeutet wird.  Dass es der Geldpolitik vermutlich auf längere Sicht nicht (mehr) um Kaufkraftstabilität geht, ist klar, aber was sollen daraus für Schlüsse gezogen werden? 100% Aktien/Fonds kanns ja wohl nicht sein...
 

 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 1 Stunde schrieb stefi009:

Eine höhere, Richtung >80% gehende Aktienquote, kommt für mich v.a deshalb nicht in Frage, da ich dann der nächsten Rezession nahezu völlig "ausgeliefert" bin. Ich hätte kaum Möglichkeiten, günstig nachzukaufen. Ich weiß, eher ein psychologischer Grund, aber so ganz passiv gehts dann eben doch nicht :-)

 

Naja, wenn es so richtig crasht kannst du beim Rebalancing sehr günstig von Zinsanlagen in Aktien umschichten. :) Aber ob man das mit sehr hoher Aktienquote von z. B. 80% dann wirklich will, wenn die Bundeskanzlerin in ARD-Börsenbrennpunkten vor das Mikrofon tritt und beschwichtigen will, wer weiß. Man weiß ja vorher nie, wann ein Tiefstpunkt der Aktienkurse erreicht ist oder ob es noch viel länger abwärts geht. Mit einer mittleren Aktienquote von z. B. 40-60% tut man sich da bestimmt leichter, da ja auch die Kursverluste im Gesamtportfolio nicht so hoch waren.

 

vor 1 Stunde schrieb stefi009:

Da mir die konkreten Schlussfolgerungen fehlen, habe ich mal kurz nach dem Autor gegoogelt (keine Ahnung, ob dieses Dokument gemeint war, aber das habe ich auf die Schnelle gefunden):

 

http://www.fvs-ri.com/files/17.08.17_deutsche_sparer_unter_zugzwang_mkl.pdf

Ich habe den Rest des Dokuments nur überflogen, aber irgendwie fehlen mir dort die Handlungsalternativen, auch wenn mit dem Titel "Deutsche Sparer unter Zugzwang" vielleicht ein praktischer Nutzen angedeutet wird.  Dass es der Geldpolitik vermutlich auf längere Sicht nicht (mehr) um Kaufkraftstabilität geht, ist klar, aber was sollen daraus für Schlüsse gezogen werden? 100% Aktien/Fonds kanns ja wohl nicht sein...
 

 

 

Immer hinschauen: zu wessen Nutzen ist dieses Dokument geschrieben? Flossbach von Storch ist ein Vermögensverwalter: https://de.wikipedia.org/wiki/Flossbach_von_Storch

 

Zitat

Der Deutsche Sparer muss anfangen unternehmerisch zu denken, wenn er sein Vermögen und damit seine Kaufkraft in Zukunft erhalten will. Dazu muss er zunächst erkennen, dass sich im Zuge der Europäisierung der Geldpolitik der grundlegende Wirtschaftsstil geändert hat, obwohl weiterhin eine 2% Inflationsregel besteht. Der Sparer sollte nicht der Geldillusion erliegen. Um nun notwendigerweise ins Risiko zu gehen, ist es wichtig, einen Partner an der Seite zu haben, der seinen Handlungen strenge Prinzipien zugrunde legt und im Interesse seines Klienten handelt. Die berechtigte Erwartung an das „smart money“ sollte sein, die Kaufkraft zu erhalten und möglichst große Absicherung gegen die Unwägbarkeiten der Realität zu bieten.

 

blafasel, sülz ... um Risiken einzugehen brauchen Sie unbedingt einen Partner mit streeengen Prinzipien an der Seite, der ausschließlich im Interesse der Klienten handelt. Das kann nuuuur der Fachmann! :rolleyes: :lol:

 

Das geht auch selbst, in günstig, mit ETF-Portfoliofonds: http://www.morningstar.de/de/news/151361/der-nicht-so-feine-unterschied-zwischen-etf-portfolios-und-etf-dachfonds.aspx

 

Diskussion zu ARERO, DWS0R4: https://www.wertpapier-forum.de/topic/22224-arero-der-weltfonds/

Diskussion db x-trackers Portfolio Total Return, DBX0BT: https://www.wertpapier-forum.de/topic/29549-db-x-trackers-portfolio-total-return-etf/

Diskussion Comstage Vermögensstrategie ETF701: https://www.wertpapier-forum.de/topic/51764-comstage-vermögensstrategie/

 

Nach einigen Jahren hier im Forum und zuhören, was andere Finanzlaien so erzählen bin ich zunehmend der Meinung, dass so ein Portfolio-ETF für sehr viele private Laienanleger die bessere Wahl sein kann im Vergleich zum Selbstbauportfolio. Eben weil die strengen festen Anlagerichtlinien dann nicht nur bloße Theorie sind, sondern tatsächlich und stoisch umgesetzt werden, ohne Zweifel, Zögern, Euphorie, Angst usw. Und günstig und einfach sind diese Fonds auch noch.

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odensee
vor 12 Minuten schrieb tyr:

Nach einigen Jahren hier im Forum und zuhören, was andere Finanzlaien so erzählen bin ich zunehmend der Meinung, dass so ein Portfolio-ETF für sehr viele private Laienanleger die bessere Wahl sein kann im Vergleich zum Selbstbauportfolio.

Oder ein Mischfonds aus dem Hause Flossbach von Storch ;)

http://www.fondsweb.de/chartvergleich/LU0323578657-LU0360863863-R120-LU0392494562-LU0397221945

(den ETF701 habe ich mangels ausreichendem Alter aus dem Vergleich herausgelassen)

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Relich
13 hours ago, tyr said:

 

Da gleicht sich leider nichts aus, das Problem besteht für meine RK1-Anlagen im langfristigen Portfolio genau so. Das Thema besteht übrigens genau so für Rücklagen für geplanten Konsum, z. B. für Sparen für Immobilienerwerb in der Zukunft oder nur einfache Rücklagen für den Kauf des nächsten Autos.

 

Das Thema wird hier ebenfalls besprochen: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/mayers-weltwirtschaft/mayers-weltwirtschaft-jetzt-aktien-kaufen-15180314.html

 

Setze von mir aus sämtliche RK1-Anlagen in Liquireserve, Rücklagen/Ersparnisse für zukünftigen Konsum und den risikoarmen Anteil des gemischten Portfolios anstatt der Liquireserve. Da kommen dann größere Summen zusammen. Und ob alles zusammen betrachtet die dann geringere Aktienquote ausreicht, um die Inflation nach Kosten und nach Steuern zu schlagen.

Angenommen du hast insgesamt 50% RK1, 50% RK3. Beide haben 2% Inflationsverluste. Auf RK1 kriegst du 0,4% (nach Steuer) Zinsen, dann muss RK3 eben eine Zielrendite von 3,6% nach Steuer anpeilen, um auf 0 nach Inflation zu kommen. Ich denke das ist machbar. 

 

13 hours ago, tyr said:

 

 

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor einer Stunde schrieb Relich:

Angenommen du hast insgesamt 50% RK1, 50% RK3. Beide haben 2% Inflationsverluste. Auf RK1 kriegst du 0,4% (nach Steuer) Zinsen, dann muss RK3 eben eine Zielrendite von 3,6% nach Steuer anpeilen, um auf 0 nach Inflation zu kommen. Ich denke das ist machbar. 

 

 

 

Sehe ich ähnlich:

Lösung wäre eine Festgeldleiter 1-5 Jahre (bei höherem RK1-Anteil auch 1-10 Jahre), also nicht Liquiditätsreserve isoliert zu betrachten, sondern den sicheren Depotanteil als ganzes.

Pro Jahr ungefähr die geplante Liquiditätsreserve anlegen und falls sie nicht gebraucht wird, wieder investieren. Falls sie benötigt wird, wird sie aus dem RK3 Depotanteil wieder aufgefüllt.

Zumindest die letzten 10 Jahre war damit Inflationsausgleich + > 1% Rendite pro Jahr nach  Steuern machbar.

 

http://www.inflationsrate.com/

Jahr Inflation [%]

2017     1,8 (erwartet)        2016     0,5
2015     0,3    2014     0,9   2013     1,5   2012     2,0    2011     2,1   2010     1,1   2009     0,3  2008     2,6   2007     2,3   2006     1,5   2005     1,6  

2004     1,6    2003     1,1   2002     1,4   2001     2,0    2000     1,4   1999     0,6   1998     1,0  1997     2,0   1996     1,4   1995     1,8   1994     2,6
1993     4,5    1992     5,1

 

Generell sehe ich zumindest mein Depot als Einheit, was zählt ist, was am Ende nach 1, 5, 10 Jahr(en) unterm Strich rauskommt und wie viel Risiko ich dafür eingehe - und nicht, wie sich einzelne Komponenten entwickeln. Als privater Laienkleinanleger habe ich auch nicht die Zeit, Lust und Fähigkeit die Entwicklung aller Einzelbestandteile auf zu bröseln

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odensee
vor einer Stunde schrieb pillendreher:

Zumindest die letzten 10 Jahre war damit Inflationsausgleich + > 1% Rendite pro Jahr nach  Steuern machbar.

Zu Festgeld habe ich keine Daten gefunden, aber der "Tagesgeld-Index" sowie die Entwicklung der Tagesgeld-Zinsen und der Inflation seit Ende 2016 lassen befürchten, dass es nicht mehr so einfach wird. https://www.kritische-anleger.de/tagesgeldindex/

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Joseph Conrad

Zum Glück für mich bilden alte Hochzins Bausparer den größten Teil meines RK1.  Auch mir widerstrebt es derzeit instinktiv größere Summen im TG bei der ING mit 0,1% Zins der Inflation auszusetzen. 

Aber ich werde mich da disziplinieren wenn die Bausparer mir eines Tage gekündet werden. 

Auch praktisch zinsloses TG als RK1 ist mir immer noch lieber als ein Lombardkredit auf meinen dann zu hohen Aktienanteil.

Den möchte ich als Kleinsparer sehen, der im Börsencrash auf sein abschmelzendes Aktiendepot aus Liquiditätsnot auch noch einen Kredit aufnehmen muss .

Ich könnte keine Nacht mehr ruhig schlafen.

 

 

Gruß

Joseph

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flamie
Zum Glück für mich bilden alte Hochzins Bausparer den größten Teil meines RK1.  Auch mir widerstrebt es derzeit instinktiv größere Summen im TG bei der ING mit 0,1% Zins der Inflation auszusetzen. 
Aber ich werde mich da disziplinieren wenn die Bausparer mir eines Tage gekündet werden. 
Auch praktisch zinsloses TG als RK1 ist mir immer noch lieber als ein Lombardkredit auf meinen dann zu hohen Aktienanteil.
Den möchte ich als Kleinsparer sehen, der im Börsencrash auf sein abschmelzendes Aktiendepot aus Liquiditätsnot auch noch einen Kredit aufnehmen muss .
Ich könnte keine Nacht mehr ruhig schlafen.
 
 
Gruß
Joseph
Das sehe ich ähnlich. Ich habe auch das Glück, dass RK1 noch höher verzinste Bausparer enthält. Hier warte ich ebenfalls ab wie lange die Bausparkasse noch mitspielt. Immerhin erreiche ich noch so rund 2,5% Guthabenverzinsung für RK1 insgesamt, so dass mir das Inflationsthema (noch) nicht sonderlich weh tut.

Ich werde an meiner persönlichen AA weiter festhalten. Zudem habe ich einen persönlichen Schwellwert in Euro, den die RK1 nicht unterschreiten sollte, damit bspw. die Sondertilgung für das Immodarlehen im Folgejahr direkt getätigt werden kann, ohne dass Liquiditätsengpässe entstehen.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 5 Stunden schrieb Relich:

Angenommen du hast insgesamt 50% RK1, 50% RK3. Beide haben 2% Inflationsverluste. Auf RK1 kriegst du 0,4% (nach Steuer) Zinsen, dann muss RK3 eben eine Zielrendite von 3,6% nach Steuer anpeilen, um auf 0 nach Inflation zu kommen. Ich denke das ist machbar. 

 

Wie oben schon geschrieben kommt man wenn man das finanzielle Gesamtvermögen betrachtet eben nicht unbedingt auf die z. B. 50% Aktienquote (ersatzweise beliebige andere Zahlen einsetzen), da diese Aktienquote nur für das langfristige Portfolio definiert ist. Es wird nicht nur der RK1-Anteil im langfristigen Portfolio entwertet, sondern ebenso die RK1-Liquireserve und Rücklagen bzw. Sparleistungen für zukünftigen Konsum, z. B. geplanter Immobilienkauf oder Rücklage für das nächste Auto. Die Inflation schert sich nicht darum, ob man RK1-Anlagen nun als Stabilitätsanteil für ein langfristiges Portfolio, als Liquireserve auf TG-Konto und Girokonto, als Sparleistung für Haus oder Auto gebildet hat, alles wird gleichzeitig gemeinsam entwertet.

 

Du kannst das auch noch auf weitere Zinsanlagen wie klassisch in Anleihen anlegende Betriebsrenten und klassische Riester-Renten ausdehen. Diese Vorsorgemöglichkeiten werden genau so entwertet, solange dort die laufende Verzinsung nach Kosten unter Inflation liegt. Die deutschen Lebensversicherer sind aktuell im Durchschnitt bei 2,47 % vor Kosten angekommen, in den letzten Jahren stetig fallend: http://www.pkv.wiki/cms/pkv/info/zahlen-und-fakten/lv-kennzahlen/ueberschussbeteiligung

 

Es geht nicht nur um den RK1-Anteil im langfristig angelegten Portfolio.

 

Auf dieses finanzielle Gesamtvermögen bezogen ist die Aktienquote dann deutlich geringer und muss dann nach Anlagekosten, nach Steuern und nach etwaigen Anlegerfehlern immer mehr abwerfen, um nur auf eine "schwarze Null" für das Gesamtvermögen zu kommen.

 

Die einfache Lösung, nun mit der Aktienquote des langfristig angelegten Geldes hoch zu gehen widerstrebt mir. Wegen dieser finanziellen Repression nun geplanten Konsum (Immobilie, Haus, Urlaub, was auch immer) vor zu ziehen kann auch keine Lösung sein. Der Lombardkredit taugt bestenfalls für die Liquireserve und findet hier keine große Zustimmung.

 

Dazu kommt noch, dass in dieser Situation von risikoarmer Zins deutlich unter Inflation trotzdem noch Erträge, die ggf. gerade so zur Kompensation der Inflation reichen besteuert werden. Der Staat sorgt für niedrigste Zinsen, weil er ein Verschuldungsproblem hat und will gleichzeitig die Inflation auf 2% steigern und besteuert dann auch noch Nominalerträge, bei denen noch gar nicht sicher ist, ob damit ein Kapitalerhalt dargestellt werden kann. Das hat dann wieder den Charakter einer Substanzbesteuerung. Innerhalb des Sparerpauschbetrags bei kleinen Vermögen passiert noch nichts. Wer mehr Vermögen hat wird dann zusätzlich vom Staat ausgenommen.

 

Ich hoffe mal, dass Bitcoin & Co. die Staaten als manipulierende und Geld-druckende Institution ablösen, so dass das Prinzip Zinsen wegen Staatsschulden unbedingt niedrig halten und Inflation anheizen dadurch ein Ende findet.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 14 Stunden schrieb odensee:

Oder ein Mischfonds aus dem Hause Flossbach von Storch ;)

http://www.fondsweb.de/chartvergleich/LU0323578657-LU0360863863-R120-LU0392494562-LU0397221945

(den ETF701 habe ich mangels ausreichendem Alter aus dem Vergleich herausgelassen)

 

Dann vergleichen wir mal die KIID-Jahresrenditen. :)

 

Flossbach von Storch SICAV - Multiple Opportunities - R LU0323578657
2009    39,5    leichte Outperformance
2010    14,3    leichte Outperformance
2011    7,4    starke Outperformance
2012    14,4    normale Performance
2013    8,9    leichte Outperformance
2014    12,6    leichte Underperformance
2015    8,7    starke Outperformance
2016    5,0    leichte Underperformance


db x-trackers PORTFOLIO TOTAL RETURN UCITS ETF Anteilsklasse: 1C (ISIN: LU0397221945), (WKN: DBX0BT)
2009    32,4
2010    12,0
2011    -5,5
2012    14,6
2013    5,6
2014    14,2
2015    3,0
2016    6,7

 

Die Outperformance ist eher in früheren Jahren vor 2012 zustande gekommen, vor allem in 2011. Bedenken bei dem Vergleich muss man zudem auch, dass bei diesem klassischen Mischfonds Ausgabeaufschläge anfallen, die man mit Fondsvermittlern vermeiden muss, während man den Portfolio-ETF an der Börse für z. B. 0,2% Spread erwerben kann, oder kostenfrei als Aktionssparplan.

 

So richtig überzeugt mich das nicht, zudem gibt es eine Performance Fee von 10%. Im Jahrebericht von 2016 sehe ich zudem nur 42 Aktienpositionen.

 

Aber schön, in diese Welt mal wieder reingeschaut zu haben. :thumbsup: Die aktiven Fondsmanager haben immer noch kein besseres Anlagekonzept als die passive Fraktion und müssen zuerst ihre höheren Kosten kompensieren.

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 45 Minuten schrieb tyr:

 

Die Inflation schert sich nicht darum, ob man RK1-Anlagen nun als Stabilitätsanteil für ein langfristiges Portfolio, als Liquireserve auf TG-Konto und Girokonto, als Sparleistung für Haus oder Auto gebildet hat, alles wird gleichzeitig gemeinsam entwertet.

Sehe ich ebenso, aber was ist die Alternative ? Ich halte z. B. ca. 30% meines (nicht ganz kleinen) Vermögens in Tagesgeld, Festgeld mit kürzeren Laufzeiten, Fremdwährungskonten etc. Was soll man sonst machen, wenn man neben dem wahrscheinlichsten Szenario (finanzielle Repression geht immer weiter) auch andere Szenarien berücksichtigen und "abbilden" will ? Dabei denke ich z. B. an Rezession, Deflation oder gar Depression. Klar, Geld man man beliebig schaffen und drucken - Vertrauen in die bunten Baumwoll-Zettel aber nicht. Also ist auch ein solches Szenario (in dem auch die Vermögenspreise runterrauschen) nicht auszuschließen. Auch wenn die Notenbanken und Staaten das natürlich scheuen wie der Teufel das Weihwasser und alles tun werden, um es zu vermeiden. Dagegen hilft doch nur Liquidität - auch wenn diese dann sukzessive entwertet wird, also sichere Verluste generiert ?

Zitat

 

Die einfache Lösung, nun mit der Aktienquote des langfristig angelegten Geldes hoch zu gehen widerstrebt mir. Wegen dieser finanziellen Repression nun geplanten Konsum (Immobilie, Haus, Urlaub, was auch immer) vor zu ziehen kann auch keine Lösung sein. Der Lombardkredit taugt bestenfalls für die Liquireserve und findet hier keine große Zustimmung.

Sehe ich für das Individuum auch so. Ebenso dürfte das Gesamtsystem doch kaum stabiler werden, wenn insgesamt immer höhere Quoten an riskanten und schwankungsanfälligen Assets gefahren werden, oder ?

Zitat

 

Dazu kommt noch, dass in dieser Situation von risikoarmer Zins deutlich unter Inflation trotzdem noch Erträge, die ggf. gerade so zur Kompensation der Inflation reichen besteuert werden. Der Staat sorgt für niedrigste Zinsen, weil er ein Verschuldungsproblem hat und will gleichzeitig die Inflation auf 2% steigern und besteuert dann auch noch Nominalerträge, bei denen noch gar nicht sicher ist, ob damit ein Kapitalerhalt dargestellt werden kann. Das hat dann wieder den Charakter einer Substanzbesteuerung.

Ist das nicht der Grundgedanke und Witz an der ganzen Sache !? Denn nur so kann der Euro und überschuldete Länder noch (ein bißchen) weiter am Leben gehalten und auch ein Reset des Systems hinausgezögert werden. Zudem ist die "Enteignung" und Umverteilung von Gläubigern zu Schuldnern via finanzieller Repression für die Protagonisten (Politik, Notenbanken) "eleganter" als offene Enteignungen (IWF-Vorschläge), da es eben eher subtil und schleichend verläuft.

 

Die ganz generelle Frage beschäftigt mich schon lange: Mit dem einen (nicht ganz unbedeutenden) Teil meines Vermögens, generiere ich sichere Verluste durch die finanzielle Repression - mit den anderen (ebenso nicht ganz kleinen) Anteilen (Immobilien, Aktien, Oldtimer) hänge ich aber in den Vermögenspreisblasen drin. Insoweit (Preisblasen) sehe ich auch den eigentlich geplanten Ausgleich, den der Sachwertanteil gegen die Entwertung des Nominalwertanteils bieten sollte, inzwischen kritisch. Zwischen Pest und Cholera eben. Mein einziger Vorteil: Bin in den Blasen schon lange drin, sprich die Einstiegspreise waren noch moderat. Aber Preisblasen bleiben eben Preisblasen ...

 

Oder mache ich da mit meinem schlichten Gemüt einen Denkfehler ?

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Joseph Conrad

Ich denke da ganz fatalistisch. Die Zinsen sind nun einmal niedrig. Die Inflation ja zum Glück auch.  Als Kleinanleger hat man da gar keine Stellschrauben.

 Unseren derzeitigen  Zustand als "Zwischen Pest und Cholera" zu bezeichnen halte ich für übertrieben. Wir haben keinen Weltkrieg, keine Hyperinflation etc. Ich bin mir also der Gnade der späten Geburt sehr wohl bewusst. Hätten wir höhere Zinsen wären wohl auch unsere Aktienbuchgewinne deutlich kleiner. Einen Tod wird man wohl immer sterben müssen.

 

Gruß

Joseph

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tyr
vor 2 Minuten schrieb tom1956:

Sehe ich ebenso, aber was ist die Alternative?

 

Ich habe keine einfache Alternative, außer das übliche gemischte Portfolio. Ich tue mich gedanklich noch schwer damit, das Prinzip gemischtes Portfolio auf Liquiditätsreserve und Rücklagen für zukünftigen Konsum aus zu weiten.

 

Bei Vorsorgeprodukten wie Betriebsrenten kann ich zudem gar nichts umschichten. Da könnte ich nur zukünftige Einzahlungen stoppen, wenn der erzielte Zins längerfristig nach Kosten deutlich unter die Inflationsrate rutscht. Kündigen und liquidieren geht wohl, wäre aber aufwändig und kompliziert und würde den Verlust der nachgelagerten Besteuerung und Sozialabgabenstundung bedeuten.

 

vor 8 Minuten schrieb tom1956:

Sehe ich für das Individuum auch so. Ebenso dürfte das Gesamtsystem doch kaum stabiler werden, wenn insgesamt immer höhere Quoten an riskanten und schwankungsanfälligen Assets gefahren werden, oder ?

 

Wir hier im Forum sind glaube ich kaum repräsentativ für die Masse und werden auch nichts groß verändern. Die institutionellen Anleger haben das Thema in Form von Anlagenotstand schon länger und sorgen für die Blase bei den Vermögenspreisen: Immobilien und Aktien werden immer teurer bzw. man braucht immer mehr schleichend entwertetes Fiatgeld, um Sachvermögen zu kaufen.

 

vor 13 Minuten schrieb tom1956:

Die ganz generelle Frage beschäftigt mich schon lange: Mit dem einen (nicht ganz unbedeutenden) Teil meines Vermögens, generiere ich sichere Verluste durch die finanzielle Repression - mit den anderen (ebenso nicht ganz kleinen) Anteilen (Immobilien, Aktien, Oldtimer) hänge ich aber in den Vermögenspreisblasen drin. Insoweit (Preisblasen) sehe ich auch den eigentlich geplanten Ausgleich, den der Sachwertanteil gegen die Entwertung des Nominalwertanteils bieten sollte, inzwischen kritisch. Zwischen Pest und Cholera eben. Mein einziger Vorteil: Bin in den Blasen schon lange drin, sprich die Einstiegspreise waren noch moderat. Aber Preisblasen bleiben eben Preisblasen ...

 

Ich sehe das ähnlich und habe auch keine einfache Lösung dafür, außer eben, breit auf die verschiedenen Anlageklassen zu streuen. Blöderweise ist man eben mit Girokonto, Liquiditätsreserve, Rücklagen für mittelfristigen Konsum, Betriebsrenten/Riesterrenten und dem risikoarmen Portfolioteil voll der finanziellen Repression ausgesetzt. Und ob die Vermögenspreissteigerungen werthaltig gewesen sein werden weiß man erst nach Abschluss einer Korrektur.

 

Könnte die zusätzliche Anlage in Rohstoffe die Lösung für uns alle sein? ;) (nur teilweise ernst gemeint)

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Gast231208
vor 13 Minuten schrieb tom1956:

Sehe ich ebenso, aber was ist die Alternative ? Ich halte z. B. ca. 30% meines (nicht ganz kleinen) Vermögens in Tagesgeld, Festgeld mit kürzeren Laufzeiten, Fremdwährungskonten etc. Was soll man sonst machen, wenn man neben dem wahrscheinlichsten Szenario (finanzielle Repression geht immer weiter) auch andere Szenarien berücksichtigen und "abbilden" will ?

Die ganz generelle Frage beschäftigt mich schon lange: Mit dem einen (nicht ganz unbedeutenden) Teil meines Vermögens, generiere ich sichere Verluste durch die finanzielle Repression - mit den anderen (ebenso nicht ganz kleinen) Anteilen (Immobilien, Aktien, Oldtimer) hänge ich aber in den Vermögenspreisblasen drin. Insoweit (Preisblasen) sehe ich auch den eigentlich geplanten Ausgleich, den der Sachwertanteil gegen die Entwertung des Nominalwertanteils bieten sollte, inzwischen kritisch. Zwischen Pest und Cholera eben. Mein einziger Vorteil: Bin in den Blasen schon lange drin, sprich die Einstiegspreise waren noch moderat. Aber Preisblasen bleiben eben Preisblasen ...

 

Oder mache ich da mit meinem schlichten Gemüt einen Denkfehler ?

 

Denkfehler, aus der Sicht eines im Verhältnis zu Dir Vermögens-Wichtels.

1. Sicherer Teil und Fremdwährungen?  Währungsspekulation geht da gar nicht. Sehe das dieses Jahr bei meinen sicheren Dollar-Anleihen.

2. Warum nur Festgeld in kürzere Laufzeiten? 10jährige Sparbriefleiter wäre meine Wahl!

3. Mit deinen Aktien, Immobilien müsstest du die letzten 5 Jahre Riesengewinne eingefahren haben, weit über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre, wenn nicht macht's was falsch.

4. Geld muss nicht jedes Jahr mehr werden, mit dem Ziel, an deinem Todestag das Maximum an Vermögen zu besitzen, es ist nur Mittel und nicht Selbstzweck.

 

Wer mehr Geld hat, als er bis zu seinem Lebensende ausgeben kann, hat ein Luxusproblem, also jammern auf sehr hohem Niveau.

Also warum dann nicht Tagesgeld mit 0% wählen, die 2% Inflationsverlust pro Jahr gingen mir am Allerwertesten vorbei.

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tom1956
vor 9 Minuten schrieb Joseph Conrad:

Ich denke da ganz fatalistisch. Die Zinsen sind nun einmal niedrig. Die Inflation ja zum Glück auch.

Die Zinsen sind niedriger als die Inflation ...:o Insoweit paßt "zum Glück" nicht ganz ...

vor 9 Minuten schrieb Joseph Conrad:

Als Kleinanleger hat man da gar keine Stellschrauben.

Das stimmt. Ein solcher Kleinanleger hat aber auch wenig bis nix zu verlieren (um Deine fatalistische Denke aufzugreifen).

vor 9 Minuten schrieb Joseph Conrad:

 Unseren derzeitigen  Zustand als "Zwischen Pest und Cholera" zu bezeichnen halte ich für übertrieben. Wir haben keinen Weltkrieg, keine Hyperinflation etc.

Stimmt natürlich. Aber wer sich ein gewisses Vermögen über lange Zeit aufgebaut hat, will das (oder Teile davon) nur ungern wieder verlieren. Halte das nicht für ein Luxusproblem, sondern für eine normale menschliche Regung.

vor 9 Minuten schrieb Joseph Conrad:

Ich bin mir also der Gnade der späten Geburt sehr wohl bewusst. Hätten wir höhere Zinsen wären wohl auch unsere Aktienbuchgewinne deutlich kleiner. Einen Tod wird man wohl immer sterben müssen.

 

Gruß

Joseph

Das Ganze ist eben ein systemisches Risiko aus dem es kein echtes Entkommen gibt. Nur auf der Tribüne sitzend sehe ich tatenlos der Entwertung meines Vermögens zu - stürze ich mich auf das Spielfeld bin ich mitten drin in den (von den Notenbanken aufgepumpten) Preisblasen. 

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Schwachzocker
vor 39 Minuten schrieb tom1956:

...(Preisblasen)... Blasen... Preisblasen bleiben eben Preisblasen ...

...

Oder mache ich da mit meinem schlichten Gemüt einen Denkfehler ?

Ja, einen! Blasen kann man nicht erkennen, sonst gäbe es keine!

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 38 Minuten schrieb pillendreher:

1. Sicherer Teil und Fremdwährungen?  Währungsspekulation geht da gar nicht. Sehe das dieses Jahr bei meinen sicheren Dollar-Anleihen.

Ein Sorry vorab für meine kritische Sicht:  Fremde Währungen machen nur einen kleineren Teil aus. Sehe ich auch nicht als Spekulation sondern eher als "Versicherung". Auch der Euro ist für mich übrigens eine Fremdwährung. Das ist eben meiner eurokritischen Sicht geschuldet.

Zitat

2. Warum nur Festgeld in kürzere Laufzeiten? 10jährige Sparbriefleiter wäre meine Wahl!

Habe leider inzwischen ein eher pessimistische Big-Picture. Lange Bindungen in meinem (vermeintlich) sicheren Teil behagen mir nicht mehr so.

Zitat

3. Mit deinen Aktien, Immobilien müsstest du die letzten 5 Jahre Riesengewinne eingefahren haben, weit über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre, wenn nicht macht's was falsch.

Stimmt. Sind aber nur Buchgewinne. Klar, auch Buchgewinne sind Gewinne. Gewinne realisieren macht teilweise schon steuerlich kaum Sinn (Altbestände bei Aktien), zudem stellt sich (z. B. bei Immobilien) dann die Frage, wie/wo investiere ich die freien Mittel dann ? Bleibe ich in der gleichen Anlageklasse, steige ich auf einem absurden Preisniveau (z. B. in Frankfurt) wieder neu ein ...

Zitat

4. Geld muss nicht jedes Jahr mehr werden, mit dem Ziel, an deinem Todestag das Maximum an Vermögen zu besitzen, es ist nur Mittel und nicht Selbstzweck.

Zugegebenermaßen, da hast Du völlig recht. Habe bisher eher defensiv gedacht (z. B. 2000/2001), also z. B. so "wie werde ich möglichst wenig verlieren". Damit bin ich bislang gut gefahren. War wohl auch viel Glück dabei.

Zitat

 

Wer mehr Geld hat, als er bis zu seinem Lebensende ausgeben kann, hat ein Luxusproblem, also jammern auf sehr hohem Niveau.

Stimmt auch. Bin aber schon älter und eher bescheiden (in der eigenen Lebensführung jedenfalls). Habe, was ich brauche. Würde gerne noch was machen aus dem Geld bzw. das Geld soll noch was Positives bewirken, wenn ich das Zeitliche gesegnet habe (denke z. B. in Richtung einer Stiftung. Wäre gut, wenn da noch relevante Summen vorhanden wären).

Zitat

Also warum dann nicht Tagesgeld mit 0% wählen, die 2% Inflationsverlust pro Jahr gingen mir am Allerwertesten vorbei.

Rational völlig logisch. Aber wenn man einstmals bei Null begonnen hat ... Ganz ehrlich: Nach meiner jetzigen Erfahrung ist es schon ziemlich schwer (nach Inflation und Steuern und auch Krisen) überhaupt ein Vermögen aufzubauen. Noch schwerer erscheint mir aber inzwischen eine vernünftige und sinnvolle Verwendung (Schenkung, Erbe, Stiftung usw.), wenn man es nicht selbst verbrauchen kann. Und selbst ein "kontrollierter Vermögensverzehr" fällt vielen ziemlich schwer, die sich zuvor immer nur um den Vermögenszuwachs gekümmert haben. Hab ich schon mehrfach in meinem Umfeld beobachtet. Leider.

 

Danke für Deine Anmerkungen. 

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Joseph Conrad
vor 16 Minuten schrieb tom1956:

Die Zinsen sind niedriger als die Inflation ...:o Insoweit paßt "zum Glück" nicht ganz ...

Das stimmt. Ein solcher Kleinanleger hat aber auch wenig bis nix zu verlieren (um Deine fatalistische Denke aufzugreifen).

Stimmt natürlich. Aber wer sich ein gewisses Vermögen über lange Zeit aufgebaut hat, will das (oder Teile davon) nur ungern wieder verlieren. Halte das nicht für ein Luxusproblem, sondern für eine normale menschliche Regung.

Das Ganze ist eben ein systemisches Risiko aus dem es kein echtes Entkommen gibt. Nur auf der Tribüne sitzend sehe ich tatenlos der Entwertung meines Vermögens zu - stürze ich mich auf das Spielfeld bin ich mitten drin in den (von den Notenbanken aufgepumpten) Preisblasen. 

 

1. zum Trost : Es gab aber auch schon mal wesentlich höhere Inflation.

2. ich sehe mich immer noch , auch mit Ü50 als Kleinanleger. 

3. Klar ist der Wunsch des Vermögenserhalt normal und menschlich. Er darf einen nur nicht in den grauen Kapitalmarkt oder in 100% Aktien treiben.

Wenn ich mein Häuschen heute verkaufen würde hätte ich einen sehr hohen Gewinn. Hier zeigt sich das Immobilien als Anlageklasse ganz hervorragend sein können.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort gekauft. 

4. "tatenlos der Entwertung meines Vermögens" zuschauen müssen stimmt so ganz nicht. Bei genügender Streuung der Anlageklassen gleicht sich da manches aus. Wie durch den Wertzuwachs einer schuldenfreien Immobilie.

 

Gruß

Joseph

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 44 Minuten schrieb Joseph Conrad:

 

1. zum Trost : Es gab aber auch schon mal wesentlich höhere Inflation.

Bei gleichzeitig aber auch höheren Zinsen. Klar, es gab immer gewisse Zeiten negativer Realrenditen für kurzfristige sichere Anlagen. Inzwischen ist es aber auch schwer oder sogar unmöglich, mit längerfristigen sicheren Sparformen die Inflation auszugleichen. Daran kann ich mich jedenfalls nicht erinnern in der Vergangenheit. Aber da gibt es hier sicher Experten, die das besser wissen.

Zitat

2. ich sehe mich immer noch , auch mit Ü50 als Kleinanleger. 

Das ist ja wohl keine Schande !

Zitat

3. Klar ist der Wunsch des Vermögenserhalt normal und menschlich. Er darf einen nur nicht in den grauen Kapitalmarkt oder in 100% Aktien treiben.

Befürchte, das wird es aber. Leute werden Risiken eingehen oder sich auf Schwankungen einlassen, die sie nicht vertragen.

 

Apropos ... Der Thread ist doch dafür der beste Beweis: 50. 000 Euro sind ein relevanter Geldbetrag etwa für einen bescheidenen, beamteten Single. Jemand, für den dies aber nur einen sehr überschaubaren Betrag darstellt (jedenfalls, wenn man die Rahmenbedingungen der Themenstarterin sieht: Familie, Einkommen der Frau reicht nicht komplett für den Unterhalt der Familie, Mann hat sich selbständig gemacht, es ist sogar Kapitalverzehr nötig, um die Familie zu finanzieren, der Anlagezeitraum ist sehr kurz mit 1,5 Jahren) usw. denkt ernsthaft über andere (riskantere) Anlagen nach, weil man der Entwertung auf seinem Tagesgeldkonto entgehen möchte ... Selbst wenn dann im Zweifel hohe Kosten drohen (z. B. zweistellige Dispozinsen bei finanziellen Engpässen). 

Zitat

Wenn ich mein Häuschen heute verkaufen würde hätte ich einen sehr hohen Gewinn. Hier zeigt sich das Immobilien als Anlageklasse ganz hervorragend sein können.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort gekauft. 

Sehe ich ebenso. Betonung liegt auf "können". Von hier sind es gut 50 km in den Hunsrück: Dort gibt es ein Häuschen für den Preis einer Garage in Frankfurt ...

Zitat

4. "tatenlos der Entwertung meines Vermögens" zuschauen müssen stimmt so ganz nicht. Bei genügender Streuung der Anlageklassen gleicht sich da manches aus. Wie durch den Wertzuwachs einer schuldenfreien Immobilie.

Einverstanden. Diversifikation ist immer gut. Die Themenstarterin in dem Thread zeigt aber meiner bescheidenen Meinung nach, daß die finanzielle Repression auch irrationales Handeln forcieren kann. Wer sieht seinem (mühsam erarbeiteten oder erspartem) Geld schon gerne tatenlos beim Schrumpfen zu !? Siehe Themenstarterin AndreaP ...

Zitat

 

Gruß

Joseph

Gruß Tom

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor 1 Stunde schrieb tyr:

 

Ich habe keine einfache Alternative, außer das übliche gemischte Portfolio. 

Da geht es Dir wie mir.

Zitat

 

Bei Vorsorgeprodukten wie Betriebsrenten kann ich zudem gar nichts umschichten. Da könnte ich nur zukünftige Einzahlungen stoppen, wenn der erzielte Zins längerfristig nach Kosten deutlich unter die Inflationsrate rutscht. Kündigen und liquidieren geht wohl, wäre aber aufwändig und kompliziert und würde den Verlust der nachgelagerten Besteuerung und Sozialabgabenstundung bedeuten.

So sieht es wohl aus.

Zitat

 

Wir hier im Forum sind glaube ich kaum repräsentativ für die Masse und werden auch nichts groß verändern. Die institutionellen Anleger haben das Thema in Form von Anlagenotstand schon länger und sorgen für die Blase bei den Vermögenspreisen: Immobilien und Aktien werden immer teurer bzw. man braucht immer mehr schleichend entwertetes Fiatgeld, um Sachvermögen zu kaufen.

Befürchte auch, daß diese Art der Notenbankpolitik Verteilungswirkungen in der Gesellschaft hat. Das wird aber in der Politik wenig thematisiert.

Zitat

 

Ich sehe das ähnlich und habe auch keine einfache Lösung dafür, außer eben, breit auf die verschiedenen Anlageklassen zu streuen.

So ergeht es mir auch. Siehe oben.

Zitat

 

Blöderweise ist man eben mit Girokonto, Liquiditätsreserve, Rücklagen für mittelfristigen Konsum, Betriebsrenten/Riesterrenten und dem risikoarmen Portfolioteil voll der finanziellen Repression ausgesetzt. Und ob die Vermögenspreissteigerungen werthaltig gewesen sein werden weiß man erst nach Abschluss einer Korrektur.

Schön und treffend zusammengefasst und auf den Punkt gebracht. Trotzdem keine schöne Conclusio ...

Zitat

 

Könnte die zusätzliche Anlage in Rohstoffe die Lösung für uns alle sein? ;) (nur teilweise ernst gemeint)

Sollte damit u. a. auch Gold gemeint sein: Das dürfte im Zweifel noch verboten werden und hilft (wenn überhaupt) höchstens nach dem Reset bei einem fresh-start. Aber auch nur, wenn es nicht hierzulande in einem Schließfach geschlummert hat ...

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Schwachzocker

Meine Güte! Immer derselbe Schmus!

Reale Verluste bei Bankeinlagen passen Dir nicht. Große Gewinne bei Immobilien passen Dir auch nicht. Vermögensverzehr möchtest Du auch nicht. Eine Gewinnrealisierung möchtest Du auch nicht, weil Du dann Steuern zahlen müsstest, und das möchtest Du auch nicht.

Geld verlieren möchtest Du auch nicht. Wer möchte das schon?!

 

Mensch Tom! Es ist wirklich bemitleidenswert. Lache doch wenigstens einmal! Oder möchtest Du das auch nicht?

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tom1956
vor einer Stunde schrieb Schwachzocker:

Ja, einen! Blasen kann man nicht erkennen, sonst gäbe es keine!

Auch wenn Du es bist, will ich es - ausnahmsweise - mit einer ernsthaften Antwort probieren ...

 

... man kann aber schon versuchen, solche Blasen zu identifizieren. Wenn beispielsweise der Preis für eine einzige Tulpenzwiebel 10.000 Gulden beträgt und man dafür auch ein stattliches Haus im Zentrum von Amsterdam kaufen kann, da kann zumindest der Gedanke an eine Blasenbildung aufkommen, oder ?

 

Die Notenbankpolitik und der daraus resultierende Anlagenotstand haben nun ähnliche Verirrungen generiert, wenn man sich bestimmte Vermögenspreise genauer ansieht ...

 

 

 

 

 

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