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Gast240214

Immobilie kaufen: Jahresmiete vs. Kaufpreis ("Vervielfältiger")

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Gast240214
· bearbeitet von CarstenXYZ

Hallo zusammen,

 

ich bin in der komfortablen Position, dass ich mir eine Wohnung in einer teuren Stadt ohne Kredit leisten kann. Ich spiele daher mit dem Gedanken, erst einmal für den Eigenbedarf, eine Wohnung zu kaufen und ab dann mietfrei zu leben. Ich stehe bei den Gedanken noch am Anfang, habe aber schon mehrfach über die Jahresmiete bzw. Jahreskaltmiete oder den sogenannten Vervielfältiger gelesen. Laut diversen Internet-Ratgebern (die ja nicht perfekt sind, weiß ich) sollte man nicht mehr als 20x-25x der Jahresmiete für eine Immobilie ausgeben. Bei den Objekten, die ich bei Immoscout finde, komme ich aber eher auf 30x-35x.

 

Die Welt dazu:

https://www.welt.de/finanzen/immobilien/article166928578/Immobilienpreise-durchbrechen-eine-Schallgrenze.html

 

Ist der oben genannte Rat vielleicht veraltet, oder für die teuren Städte nicht angebracht? Ist die Zahl relevant, wenn ich keinen Kredit brauche? Ein naiver Gedanke ist, dass ich bei höheren Faktoren "nur" mehr Kapital binde, was aber bei einem Verkauf auch wieder verfügbar wäre.

 

PS: Ich bin auch offen für weitere Hinweise, Kritik, mahnende Worte. Vielleicht verrenne ich mich hier auch in ein Thema, das noch zu heiß für mich ist. Das Geld anders einzusetzen und weiter Miete zu zahlen ist natürlich immer eine Option.

 

Danke

Carsten

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Rubberduck
· bearbeitet von Rubberduck

Die Zahl ist ja eher relevant, wenn Du einen Kredit aufnehmen musst. Wenn Du Dir Hausgeld und Rücklagen leisten kannst, sehe ich erstmal kein Problem.

 

In "teuren" Städten ist das Niveau extrem hoch. Da helfen Zahlen aus einem Ratgeber für "jedermann" wenig weiter.

 

Nachtrag:
Wäre die ETW denn deutlich größer als Deine bisherige Mietwohnung?

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Gast240214

Danke für die Antwort! An der Größe würde sich kaum etwas ändern, die Wohnung wäre eher etwas kleiner - aber unabhängig davon habe ich die Personenzahl von 2 auf 1 reduziert.

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Akaman
vor 54 Minuten schrieb CarstenXYZ:

Danke für die Antwort! An der Größe würde sich kaum etwas ändern, die Wohnung wäre eher etwas kleiner - aber unabhängig davon habe ich die Personenzahl von 2 auf 1 reduziert.

Und wenn du irgendwann „die Personenzahl wieder auf 2 oder 3 aufstocken“ wirst?

 

Wieviel deines Geldes du bei einem späteren Verkauf wieder herausbekommen wirst, hängt von vielen Faktoren ab, die wir gar nicht und du höchstens zu einem kleinen Teil einschätzen können.

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Seabushy

Mal unabhängig vom Kaufpreis:

Willst du die Immobilie langfristig selbst bewohnen (und dich damit an die Stadt binden) oder kann es sein, dass du den Job öfter wechselst/ in Ausland möchtest/die Familie wieder größer wird?

Was dann? Vermieten oder wieder verkaufen? Die Nebenkosten (ca. 10 %) musst du erstmal wieder rausholen.

 

Wenn eine Fremdnutzung in Frage kommt, wäre ggfs. eine Teilfinanzierung eine Option.

 

Wie würdest du das Geld anderweitig anlegen? Themen hier: Diversifizierung, langfristig / kurzfristig, Risikobereitschaft. Das entsprechende Investment würde ich hier gegenüber der Immobilie vergleichen.

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Aragorn

Die eigengenutzte Immobilie oder Eigentumswohnung lohnt sich nur in den geringsten Fällen, erst recht nicht wenn nicht über einen Kredit finanziert werden muss. Hier wäre ein ETF-Depot vielleicht eine Alternative.

 

Als Einstieg empfielt sich Gerd Kommer "Kaufen oder Mieten"

 

Bei vermieteten Immobilien sieht das ganze ähnlich aus, durch hohe Kaufpreise (Vervielfältiger), Kosten der Instandhaltung etc. kommt man auch nicht unbedingt auf eine hohe Rendite.

 

Ausnahmen gibt es natürlich, siehe Gerald Hörhan.....

 

Wichtig in dem Zusammenhang ist auch das Zinsniveau, sollten die Zinsen irgendwann wieder merklich steigen, sinken auch wieder die Immobilienpreise.

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Rubberduck
vor 1 Minute schrieb Aragorn:

Wichtig in dem Zusammenhang ist auch das Zinsniveau, sollten die Zinsen irgendwann wieder merklich steigen, sinken auch wieder die Immobilienpreise.

 

Das halte ich in dieser Allgemeinheit für Folklore. Für Immobilien gilt: Lage, Lage, Lage.

 

Dass die Lokalpolitiker in FRA oder MUC dieses nachbeten, ist Ausdruck reiner Hilflosigkeit.

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Gast240214

Danke an alle! Meine Planung, was Familie und Co angeht, ist nicht wirklich gut. An die Stadt würde ich mich schon binden, aber auch das ist schwer wirklich mit Sicherheit zu sagen. Die Nebenkosten sind in der Tat ein Problem, und ich habe aktuell auch keine Lust Vermieter zu sein.

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Diogenes

Hallo Carsten,

 

für selbstgenutzte Immos gibt es hier im Forum zwei Fraktionen, die eine dagegen, die andere dafür (ich gehöre zur zweiten Fraktion).

 

Eine selbstgenutzte Immobilie ist von ihrem Ausgangspunkt her Konsum. Allerdings erspart man Miete, diese "Rendite" ist zudem steuerfrei. Auch bist Du sicher vor Mieterhöhungen. Zudem bietet eine Immobilie in guter Lage auch einen gewissen Inflationsschutz. Wenn man sich nicht mehr benötigt, kann man sie vermieten. Dagegen spricht eine gewisse Unflexibilität, insbesondere wenn familiäre/berufliche Änderungen einen Wohnsitzwechsel erzwingen. Auch sind die hohen Opportunitätskosten nicht zu vernachlässigen. 

 

Zu Deiner Frage nach dem Faktor (20 bis 25 Jahreskaltmiete) kann man nur sagen, dass dieser in gefragten Lagen kaum noch gilt. Das muss aber nicht unbedingt gegen eine selbstgenutzte Immobilie sprechen, so lange es im vertretbaren Rahmen bleibt.

 

Ob es im Ergebnis günstiger ist Geld in eine selbstgenutzte Immobilie zu investieren oder zur Miete zu wohnen und das Geld anderweitig anzulegen, kann ich Dir nicht sagen. Das ist auch etwas spekulativ, da kaum einer die Wertentwicklung von Immobilien/Wertpapieren sicher vorhersagen kann.

 

Grüße Diogenes

 

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Warambuffet

Ein Immobilienerwerb zur Selbstnutzung ist für die meisten Menschen primär eine Lebensstilentscheidung und erst danach eine finanzielle. 

 

Was sind deine Lebensziele in den nächsten 5-10 Jahren? Karriere? Kinder (0,1,2,3 ..)? Weltreise? Selbständigkeit? 

Was sind deine grundsätzlichen Lebensmotive? Flexibilität, Sicherheit, ...?

 

Passt dazu besser mieten oder kaufen?

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luess

Du befindest dich in einer guten Situation. Du hast sehr viel Eigenkapital, das spricht schon mal für dich.

 

Allerdings würde ich keinesfalls jetzt in den Immobilienmarkt investieren. Das es dort zu Preisrückgängen kommen muss, ist so klar wie das Amen in der Kirche. Das kann noch ein bisschen so weiter gehen, klar, aber der große Knall kommt. Das ist einfach nur nahtlos überspitzt was die Preise zurzeit angeht. 

 

Mach es einfach so. Halt dein Cash bereit und lege dich auf die Lauer. Warte ein paar Jahre, nehme moderate Zinsen mit bei kleinem Risiko. Gib dem Konstrukt noch ein paar Jahre, dann bekommst du die Preise deutlich billiger. Dann bekommst du für den Preis, den du jetzt bezahlen müsstest, weitaus mehr an Eigentum. 

 

Vielleicht knallt es schon in den nächsten Monaten, vielleicht aber erst in 5-10 Jahre. Aber dann ist deine Zeit gekommen. Du kannst nur gewinnen, wenn du wartest!

 

Bedenke nebenbei noch die Faktoren, die sich ggf. noch verändern können. ( Partner, Kinder, etc. )

 

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Relich
17 minutes ago, luess said:

Du befindest dich in einer guten Situation. Du hast sehr viel Eigenkapital, das spricht schon mal für dich.

 

Allerdings würde ich keinesfalls jetzt in den Immobilienmarkt investieren. Das es dort zu Preisrückgängen kommen muss, ist so klar wie das Amen in der Kirche. Das kann noch ein bisschen so weiter gehen, klar, aber der große Knall kommt. Das ist einfach nur nahtlos überspitzt was die Preise zurzeit angeht. 

 

Mach es einfach so. Halt dein Cash bereit und lege dich auf die Lauer. Warte ein paar Jahre, nehme moderate Zinsen mit bei kleinem Risiko. Gib dem Konstrukt noch ein paar Jahre, dann bekommst du die Preise deutlich billiger. Dann bekommst du für den Preis, den du jetzt bezahlen müsstest, weitaus mehr an Eigentum. 

 

Vielleicht knallt es schon in den nächsten Monaten, vielleicht aber erst in 5-10 Jahre. Aber dann ist deine Zeit gekommen. Du kannst nur gewinnen, wenn du wartest!

 

Bedenke nebenbei noch die Faktoren, die sich ggf. noch verändern können. ( Partner, Kinder, etc. )

 

 

Wenn du so genau weißt, dass es krachen wird, warum dann so lange warten, bis die Preise sinken? Dann kannst du auch gleich auf den Crash wetten. 

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Pullunder26
vor 6 Stunden schrieb CarstenXYZ:

Hallo zusammen,

 

ich bin in der komfortablen Position, dass ich mir eine Wohnung in einer teuren Stadt ohne Kredit leisten kann. Ich spiele daher mit dem Gedanken, erst einmal für den Eigenbedarf, eine Wohnung zu kaufen und ab dann mietfrei zu leben. Ich stehe bei den Gedanken noch am Anfang, habe aber schon mehrfach über die Jahresmiete bzw. Jahreskaltmiete oder den sogenannten Vervielfältiger gelesen. Laut diversen Internet-Ratgebern (die ja nicht perfekt sind, weiß ich) sollte man nicht mehr als 20x-25x der Jahresmiete für eine Immobilie ausgeben. Bei den Objekten, die ich bei Immoscout finde, komme ich aber eher auf 30x-35x.

 

Die Welt dazu:

https://www.welt.de/finanzen/immobilien/article166928578/Immobilienpreise-durchbrechen-eine-Schallgrenze.html

 

Ist der oben genannte Rat vielleicht veraltet, oder für die teuren Städte nicht angebracht? Ist die Zahl relevant, wenn ich keinen Kredit brauche? Ein naiver Gedanke ist, dass ich bei höheren Faktoren "nur" mehr Kapital binde, was aber bei einem Verkauf auch wieder verfügbar wäre.

 

PS: Ich bin auch offen für weitere Hinweise, Kritik, mahnende Worte. Vielleicht verrenne ich mich hier auch in ein Thema, das noch zu heiß für mich ist. Das Geld anders einzusetzen und weiter Miete zu zahlen ist natürlich immer eine Option.

 

Danke

Carsten

 

Ciao Carsten,

 

ich habe auch eine selbstgenutzte Wohnimmobilie. Ich besitze diese seit 2 1/2 Jahren und habe den Kauf bisher nicht einen einzigen Tag bereut.

 

Die Fixkosten sind klar sowie das Hausgeld. Aber diese ganze Mieterhöhung etc. gehen an mir vorbei. persönlich denke ich nicht daran zu verkaufen. Allerdings, muss ich diese noch 8 Jahre abbezahlen. 

 

Keiner kann dir sagen, was in einem Jahr ist oder in 10... Bleib ruhig und mach das was du für richtig erachtest, nachdem du dir hier alles durch gelesen hast. 

 

vor 42 Minuten schrieb luess:

Du befindest dich in einer guten Situation. Du hast sehr viel Eigenkapital, das spricht schon mal für dich.

 

Allerdings würde ich keinesfalls jetzt in den Immobilienmarkt investieren. Das es dort zu Preisrückgängen kommen muss, ist so klar wie das Amen in der Kirche. Das kann noch ein bisschen so weiter gehen, klar, aber der große Knall kommt. Das ist einfach nur nahtlos überspitzt was die Preise zurzeit angeht. 

 

Mach es einfach so. Halt dein Cash bereit und lege dich auf die Lauer. Warte ein paar Jahre, nehme moderate Zinsen mit bei kleinem Risiko. Gib dem Konstrukt noch ein paar Jahre, dann bekommst du die Preise deutlich billiger. Dann bekommst du für den Preis, den du jetzt bezahlen müsstest, weitaus mehr an Eigentum. 

 

Vielleicht knallt es schon in den nächsten Monaten, vielleicht aber erst in 5-10 Jahre. Aber dann ist deine Zeit gekommen. Du kannst nur gewinnen, wenn du wartest!

 

Bedenke nebenbei noch die Faktoren, die sich ggf. noch verändern können. ( Partner, Kinder, etc. )

 

 

Genau Luess, wieso nicht all in auf einen Crash setzen und danach den Ruhestand genießen?

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 13 Minuten schrieb Pullunder26:

ich habe auch eine selbstgenutzte Wohnimmobilie. Ich besitze diese seit 2 1/2 Jahren und habe den Kauf bisher nicht einen einzigen Tag bereut.

 

Die Fixkosten sind klar sowie das Hausgeld. Aber diese ganze Mieterhöhung etc. gehen an mir vorbei.

 

Diese ganze "Mieterhöhung etc." geht als Eigentümer nicht an dir vorbei, du zahlst selbstverständlich alle steigenden Wohnkosten aus der Immobilienbewirtschaftung ebenso wie die Mieter. Da ändert sich nichts. Es ist nur eine andere Art der Bezahlung dieser Wohnkosten, wenn du Eigentümer statt Mieter bist. Die Immobilie muss genau so gereinigt, instand gehalten, repariert, renoviert, saniert werden, es müssen Abgaben und Versicherungen bezahlt werden etc. Diese ganzen Kosten steigen eben mit der Inflation und es änder sich auch nichts daran, wenn du nun statt Mieter Eigentümer wärst.

 

Da du Hausgeld erwähnst: im Gegensatz zum Mieter darfst du dich nun mit der Wohnungseigentümergemeinschaft auseinandersetzen. Die kann notwendige Entscheidungen so treffen, wie du das willst oder eben nicht.

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Pullunder26
Gerade eben schrieb tyr:

 

Diese ganze "Mieterhöhung etc." geht als Eigentümer nicht an dir vorbei, du zahlst selbstverständlich alle steigenden Wohnkosten aus der Immobilienbewirtschaftung ebenso wie die Mieter. Da ändert sich nichts. Es ist nur eine andere Art der Bezahlung dieser Wohnkosten, wenn du Eigentümer statt Mieter bist. Die Immobilie muss genau so gereinigt, instand gehalten, repariert, renoviert, saniert werden, es müssen Abgaben und Versicherungen bezahlt werden etc. Diese ganzen Kosten steigen eben mit der Inflation und es änder sich auch nichts daran, wenn du nun statt Mieter Eigentümer wärst.

Das Hausgeld + Strom + die Kreditrate inkl. Zinsen liegt aktuell 17,5% Unterhalb des Schnitts in meiner Wohngegend. 

 

Wenn ich die Monatliche Rate für Rücklagen dazu rechne, bin ich bei 8%

 

 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 8 Minuten schrieb Pullunder26:

Das Hausgeld + Strom + die Kreditrate inkl. Zinsen liegt aktuell 17,5% Unterhalb des Schnitts in meiner Wohngegend. 

...

 

Dein Kapitaleinsatz + das eingegangene Klumpenrisiko ist demnach kostenfrei? Welche Rendite hat ein gemischtes Portfolio aus z. B. 50% Aktienfonds Welt und 50% risikoarme Zinsanlagen in den letzten Jahrzehnten gebracht, wie viel Immobilien in genau deiner Lage? Was erwartet man in genau deiner Lage für die Zukunft in 5, 10, 20 Jahren? Wie ist die Gebäudesubstanz?

 

Du versuchst, dir deine Entscheidung schön zu reden. Kann man machen, hat aber nunmal keine Basis. Immobilien zur Selbstnutzung kaufen ist typischerweise Konsum, keine Investition. Höchstens durch Glück kann möglicherweise langfristig eine positive spekulative (!) Wertentwicklung des Grundstücks dieses Geschäft zu einer Investition gemacht haben. Ob das im Einzelfall so sein wird weiß man erst hinterher.

 

Wenn du die Wohnung irgendwann wieder verkauft hast kann man rückwirkend betrachtet eine Rechnung aufmachen, ob sich das in dem Fall gelohnt hat oder ob die Kapitalanlage in andere Anlageformen die bessere Wahl gewesen wäre. Vorher weiß man das nicht.

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luess
· bearbeitet von luess

Sorry, aber welcher Irre (!) kauft Immobilien zu Preisen weit jenseits der 30-fachen Jahresnettomiete ? 

 

Unfassbar. Sorry aber nein. Der, der dies tut, hat offensichtlich seinen Kopf nicht bei der Sache. Man kauft doch auch kein Auto, wenn es das 5 fache kostet? Gut manche machen das, über die ist sowieso alles gesagt. Wahrscheinlich noch auf Kredit. 

 

Wer denkt hier allen ernstes, dass der Häusermarkt fair bewertet und nicht überhitzt ist ? 

 

Vermutlich habe diese Leute nichtmal ansatzweise eine Ahnung von der Thematik oder haben geschweigedenn an dieser Thematik irgendwie teilgenommen! Im übrigen ist das eventuell kommende Zinsänderungsrisiko nicht zu unterschätzen. Wenn es nur ansatzweise so kommt, wie von einigen Ökonomen vermutet, werden sich hier einige ordentlich verspekuliert haben ;) Klar man sieht nur, " wow geil, die niedrigen Zinsen, kaufe ich mir ein Haus". Ist klar :rolleyes:

 

Nur dazu muss man sich eben damit beschäftigen. Das tun diese Leute nicht. 

 

EDIT: gelöscht.

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tom1956
· bearbeitet von tom1956

@CarstenXYZ

 

Vorab: Bin kein ausgesprochener Immobilien-Fan; habe aber nichtsdestotrotz eine selbstgenutzte Immobilie (EFH) und auch Wohnungen, die ich vermiete.

 

Anbei einige Anmerkungen aus meiner Sicht ...

 

1. Gratuliere zu Deiner Ausgangslage. Optionen zu haben, ist immer gut.

2. Eine selbstgenutzte Immobilie ist neben einer finanziellen Entscheidung immer auch eine emotionale und typbedingte (Lebensstil)Entscheidung. Wohnen kostet aber so oder so Geld.

3. Den Immobilienmarkt "Deutschland" gibt es nicht - was in München ein TG-Platz kostet, dafür gibt es in manch anderen Gegenden ein Haus ...

4. Wie der (ohnehin fragmentierte) deutsche Immo-Markt in 5, 10 oder 15 Jahres aussieht, kann Dir kein Mensch seriös vorhersagen. 

5. Derzeit halte ich den Markt an attraktiven Standorten für überhitzt (Nullzinspolitik, Anlagenotstand). Was natürlich nicht bedeutet, daß es nicht noch teurer werden kann ...

6. An manchen Standorten und für bestimmte Objekte wird inzwischen auch das 40fache der JNM gefordert und bezahlt - habe ich live erlebt. Sogar in Zwangsversteigerungen.

7. Von meinen Immobilien würde ich zu heutigen Preisen keine einzige mehr kaufen (das gilt aber z. B. auch für die meisten meiner Aktien). Nur: Hilft Dir das weiter ?

8. Andererseits: Wenn Engländer oder Asiaten in Frankfurt aufschlagen, freuen sich manche, wie billig hier Wohnungen sind ... Es ist eben alles relativ.

9. Der Immobilienmarkt hierzulande ist kein Markt, sondern von staatlichen Regulierungen durchdrungen. Das ist keine Wertung, sondern schlicht eine Feststellung.

10. Die Transaktionskosten sprich Nebenkosten sind erheblich und können bis zu 15% betragen (je nach Bundesland/Grunderwerbssteuer und wenn eine Courtage anfällt).

 

Die (tatsächlichen oder vermeintlichen) Wertsteigerungen könnten zudem steuerliche Begehrlichkeiten wecken ...

 

 

Gute Entscheidungen wünsche ich Dir.

 

Tom

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tyr
· bearbeitet von tyr

Da das Thema interessant ist, spielen wir mal den theoretischen Fall ex post durch, jemand hätte in vor längerer Zeit, also z. B. 1980 konservativ-langweilig in 50% Aktienfonds Welt und 50% Rentenfonds investiert. 37 Jahre Anlagedauer, ein geräumiges Anlegerleben.

 

Es gab zum Januar 1980 schon folgende aktive (teure) Fonds bei Genossenschaftsbanken:

Aktienfonds Welt: Uniglobal: http://www.fondsweb.de/DE0008491051-UniGlobal

Rentenfonds gemischte Laufzeiten Hartwährungen: UniRenta: http://www.fondsweb.de/DE0008491028-UniRenta

 

Performance UniGlobal: +1.337,08% (01.01.1980 bis 30.09.2017) https://www.union-investment.de/handle?isin=DE0008491051&action=viewFundPortrait&portrait=2

Performance UniRenta: +703,85% (01.01.1980 bis 30.09.2017) https://www.union-investment.de/handle?action=viewFundPortrait&isin=DE0008491028&portrait=2

 

Inflation 1980 bis 2016: 105%, Kaufkraftverlust: -51% https://www.zinsen-berechnen.de/inflationsrechner.php

 

Jetzt kann man noch Ausgabeaufschläge von jeweils z. B. 5% abziehen, wird nicht viel an den Zahlen ändern. Oder man kann den Einwand bringen, dass man ja auch breit gestreut in Immobilien hätte anlegen können, z. B. mit:

offene Immobilienfonds Deutschland: UniImmo Deutschland: http://www.fondsweb.de/DE0009805507-UniImmo-Deutschland

Performance UniImmo: Deutschland: +513,29% (01.01.1980 bis 30.09.2017) https://www.union-investment.de/handle?action=viewFundPortrait&isin=DE0009805507&portrait=2

 

Wie man es dreht und wendet, mit den Fonds hätte man rückblickend sehr unaufgeregt einen extrem guten Schnitt gemacht. Ohne Klumpenrisiko, ohne Kreditzinsen, ohne Wohnungseigentümergemeinschaft o.ä.

 

Wie viel hätten vergleichbare Einzelimmobilien seitdem gebracht? Wie groß wäre die Spannweite von spekulativ irgendwo in der ländlichen heute strukturschwachen Pampa 1980 gekauft bis spekulativ 1980 in München Bogenhausen gekauft gewesen?

 

Alles ex post, trotzdem überzeugt mich das nicht, einzelne Immobilien auf Pump statt Wertpapiere zu kaufen und das als Investition anzusehen. Die Zahlen für die Immobilienwertentwicklung in Deutschland nach Inflation, die Gerd Kommer vorträgt sprechen nicht dafür:

 

 

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Nachdenklich
vor 1 Stunde schrieb luess:

 

Wer denkt hier allen ernstes, dass der Häusermarkt fair bewertet und nicht überhitzt ist ? 

 

Also zumindest mal alle die, die jetzt Immobilien kaufen. Und das sind ja nicht wenige.

Oft sind das Menschen, die vielleicht ein anderes Verständnis von "fair" haben.

Wieso ist ein Markt unfair bewertet, wenn Käufer und Verkäufer sich über den Preis einigen?

Ob ein Markt fair bewertet ist hat nichts damit zu tun, ob @luess diesen Preis für richtig hält.

Und bevor ich die Preise in Deutschland als überhitzt bezeichnen würde, würde ich mir mal die Immobilienpreise in manchen anderen Ländern anschauen. 

Man vergleiche mal die Immobilienpreise in Berlin mit denen in Paris oder London. Oder die in München mit denen in Zürich. 

 

Ich hielte es für gut, wenn mancher mal etwas weniger emotional urteilen würde.

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luess
vor 4 Minuten schrieb Nachdenklich:

Ob ein Markt fair bewertet ist hat nichts damit zu tun, ob @luess diesen Preis für richtig hält.

Das ist korrekt, allerdings findet niemand den Häusermarkt fair bewertet. Oder denkst du dies allen ernstes  ? Wenn du dich damit beschäftigst erkennst du entscheidende Dinge. 

 

Die Preise sind in Deutschland überall "teuer" ( ausgenommen vielleicht im Osten, weil dort nach wie vor fast niemand hin möchte ). In dem einen Bereich mehr, als in einem anderen Bereich. In einer Metropole mehr als in einer anderen. Die Summe bleibt die gleiche. Wer hat überhaupt gesagt, dass nur der deutsche Immobilienmarkt nahtlos überteuert ist ? Vielleicht es ja ein globales Problem ? Vielleicht ist die Ursache ebenfalls global... 

 

Man muss sich wie gesagt, wenn dann, schon sehr detailliert damit beschäftigen. Der deutsche Immobilienmarkt ist sowas von belanglos im Vergleich zu den anderen Ländern / Metropolen. Das sollte einem zu Denken geben, vorallem unter der Prämisse, dass sogar der deutsche Immobilienmarkt bereits definitiv maßlos überzogen ist. Das sieht wirklich jeder so, der sich mal wirklich damit beschäftigt. Man hat gezwungenermaßen keine andere Wahl! 

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Pullunder26
vor 12 Minuten schrieb luess:

Das ist korrekt, allerdings findet niemand den Häusermarkt fair bewertet. Oder denkst du dies allen ernstes  ? Wenn du dich damit beschäftigst erkennst du entscheidende Dinge. 

 

Die Preise sind in Deutschland überall "teuer" ( ausgenommen vielleicht im Osten, weil dort nach wie vor fast niemand hin möchte ). In dem einen Bereich mehr, als in einem anderen Bereich. In einer Metropole mehr als in einer anderen. Die Summe bleibt die gleiche. Wer hat überhaupt gesagt, dass nur der deutsche Immobilienmarkt nahtlos überteuert ist ? Vielleicht es ja ein globales Problem ? Vielleicht ist die Ursache ebenfalls global... 

 

Man muss sich wie gesagt, wenn dann, schon sehr detailliert damit beschäftigen. Der deutsche Immobilienmarkt ist sowas von belanglos im Vergleich zu den anderen Ländern / Metropolen. Das sollte einem zu Denken geben, vorallem unter der Prämisse, dass sogar der deutsche Immobilienmarkt bereits definitiv maßlos überzogen ist. Das sieht wirklich jeder so, der sich mal wirklich damit beschäftigt. Man hat gezwungenermaßen keine andere Wahl! 

 

Sorry, ich sollte dich eigentlich nicht mehr zitieren.... aber du solltest einmal auf deine Weltanschauung achten... im Osten will fast niemand hin... Hast du mit fast allen gesprochen um solch eine Aussage fundiert und sachlich treffen zu können?

 

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/deutschland-der-osten-waechst-in-den-grossstaedten-a-1073847.html

 

Für Menschen in den neuen Bundesländern ist es meist nicht möglich finanziell Eigentum zu erwerben.

 

 

Ps. Ich bin kein Mensch aus den neuen Bundesländern und jetzt bitte Troll dich

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Nachdenklich
vor 8 Minuten schrieb luess:

vorallem unter der Prämisse, dass sogar der deutsche Immobilienmarkt bereits definitiv maßlos überzogen ist.

 

Natürlich, wenn man so eine Prämisse einführt, dann ist der Markt selbstverständlich unfair. Aber eine solche Prämisse anzunehmen erscheint mir wenig sinnvoll.

 

Schau Dir das einige Beiträge weiter oben eingefügte Video von dem von vielen so geschätzten Herrn Kommer an. 

Er argumentiert, daß Immobilien in Deutschland in den letzten 40 Jahren real keine Wertsteigerung erlebt hätten.

Ich teile vielleicht nicht alle Schlüsse, die er zieht. Aber wenn die Preise für Immobilien (Eigenheimen) in 40 Jahren real nicht gestiegen sind, dann könnte man Deine Prämisse, daß der deutsche Immobilienmarkt bereits definitiv maßlos überzogen sei, auch anzweifeln.

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luess
· bearbeitet von luess
vor 2 Stunden schrieb Pullunder26:

Naja. Toll in 7 Städten wächst die Bevölkerung an. Das ist auch nicht schlecht, aber was passiert mit den anderen Bereichen?

 

Genau, dort will kaum jemand hin. Daran gibt es nichts zu rütteln. Die Immobilienpreise sind dort spottbillig im Vergleich zum restlichen Teil von Deutschland. Trotzdem möchte niemand hin. Vergleich mal ein Haus im Schwarzwald mit einem Haus in Sachsen Anhalt. Alles komplett gleich. Halber Preis. Keiner möchte hin. Und du erzählst hier allen ernstes, dass der Osten Zuwachs bekommt?  Klar Städte wie Berlin oder Leipzig okay, aber den Rest juckt einfach keinen. 

 

Im Westen blühen die Städte noch viel mehr auf und die Preise in den Umländer sind gut und gerne mal doppelt so hoch als im Osten. Theoretisch müssten dann die vom Westen in die billigen Umländer in den Osten ziehen. Das tun sie aber nichtmal ansatzweise. 

 

Warum die ganze Leute nicht in den Osten ziehen wollen, hat schon seine Gründe. Hat aber hier nichts verloren, ist Offtopic. 

 

EDIT: gelöscht. 

 

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