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acidwords

Thread Nummer 100: Kaufen oder Mieten?

Empfohlene Beiträge

aragon7
vor 12 Stunden schrieb Columbus83:

Der aktuelle Artikel passt ganz gut zu dem, was ich hier im Thread beschreibe:

 

Bundesbank: Der Preiswahnsinn bei Immobilien weitet sich aus

Grundlage für die Zahlen ist der GPI (German Property Index) des Analyseunternehmens BulwienGesa.

Der Index besteht aus 127 deutschen Städten (den größten ?). Weiß jemand, wie man an Infos kommt,

welche Städte das sind ?  Google verweigert sich mir offenbar.

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Relich
22 minutes ago, aragon7 said:

Grundlage für die Zahlen ist der GPI (German Property Index) des Analyseunternehmens BulwienGesa.

Der Index besteht aus 127 deutschen Städten (den größten ?). Weiß jemand, wie man an Infos kommt,

welche Städte das sind ?  Google verweigert sich mir offenbar.

http://www.bulwiengesa.de/sites/default/files/riwis_gpi_160310_engl_0.pdf

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Relich
42 minutes ago, aragon7 said:

Danke - aber ich suche die Namen der 127, die Punkte auf der Karte nutzen mir wenig.

Bayreuth, Bremen, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Hamburg, Hannover, Köln, Bielefeld, Bochum, Bonn, Gelsenkirchen, Mönchengladbach, Münster, Wuppertal, Aachen, Bergisch Gladbach, Bottrop, Braunschweig, Bremerhaven, Detmold, Düren (Stadt), Flensburg, Göttingen (Stadt), Gütersloh (Stadt), Hagen, Hamm, Herne, Hildesheim (Stadt), Kiel, Krefeld, Leverkusen, Lübeck, Lüdenscheid, Lüneburg (Stadt), Minden, Moers, Mülheim (Ruhr), Neumünster, Neuss (Stadt), Oberhausen, Oldenburg, Osnabrück, Paderborn (Stadt), Ratingen, Recklinghausen (Stadt), Remscheid, Salzgitter, Siegen (Stadt), Solingen, Wilhelmshaven, Witten, Wolfsburg, Frankfurt am Main, München, Stuttgart, Nürnberg, Augsburg, Karlsruhe, Mannheim, Wiesbaden, Albstadt, Aschaffenburg, Bamberg, Coburg, Darmstadt, Erlangen, Freiburg im Breisgau, Friedrichshafen, Fulda (Stadt), Fürth, Gießen (Stadt), Hanau, Heidelberg, Heilbronn, Ingolstadt, Kaiserslautern, Kassel, Kempten (Allgäu), Koblenz, Konstanz (Stadt), Landshut, Ludwigshafen, Mainz, Marburg, Offenbach (Main), Offenburg, Passau, Pforzheim, Ravensburg (Stadt), Regensburg, Reutlingen (Stadt), Rosenheim, Saarbrücken, Trier, Tübingen (Stadt), Ulm, Villingen-Schwenningen, Würzburg, Berlin, Dresden, Leipzig, Chemnitz, Brandenburg (Havel), Cottbus, Dessau, Eisenach, Erfurt, Frankfurt (Oder), Gera, Görlitz, Greifswald, Halberstadt (Stadt), Halle (Saale), Jena, Magdeburg, Neubrandenburg, Plauen, Potsdam, Rostock, Schweinfurt, Schwerin, Stralsund, Suhl, Weimar und Zwickau.

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aragon7
vor 4 Minuten schrieb Relich:

Bayreuth, Bremen, ........

Super - Danke, darf ich mir die Frage erlauben, woher du die Liste hast ?

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cyborg

Ich würde mich hier gerne auch zu äußern, auch wenn die Diskussion zum Schluss stark abgedriftet ist und schon ein paar Tage her ist.

 

Ich bin gelernter Banker und habe fundierte Erfahrungen im Vertrieb und der Kreditabteilung sammeln können.

 

Mit etwas Missmut und gleichzeitig auch einer gewissen Befriedigung schaue ich meinem Umfeld zu, wie "auf Teufel komm raus" finanziert wird. 1 Hochwertiges Auto mit guter Sonderausstattung und mindestens 2,0 Liter Turbomotorisierung gehört zum guten Ton, gerne noch ein Zweitwagen für die Partnerin. Regelmäßige Urlaube sind Standard, es werden 4-stellige Beträge für Soundsysteme, Kaffeevollautomaten, Fernseher und Felgen ausgegeben. Bis hierhin Standard. In meinem Umfeld. Das so kein Eigenkapital angespart werden kann, ist klar. Regelmäßig hebe ich mahnend den Zeigefinger, finanziert und gekauft wird trotzdem.

 

Ich halte eine Finanzierungssumme ohne Eigenkapital (es reicht meist mit Mühe und Not für die Nebenkosten) von 400-500k bei einem monatlichen Nettohaushaltseinkommen von 4k für viel zu hoch, stehe mit dieser Meinung aber alleine dar. Die Banken gewähren indes die Kredite trotzdem, warum, bleibt mir ein Rätsel. Zu meiner Zeit hätte ich den Kunden wieder nach Hause geschickt. Das noch Zusatzkosten beim Neubau (wie auch bei der Übernahme einer Bestandsimmobilie) drohen, wird stumpf ignoriert.

 

Erstmal rein - der Rest findet sich. So das Motto.

 

Bei unserem Nettohaushaltseinkommen von 4,5k hätte ich bei allem, was über 300k Finanzierungssumme hinausgeht Bauchschmerzen. Unser Umfeld hat 10-15% weniger Einkommen und knallt nochmal 50% auf die Finanzierungssumme drauf, bei einem Lebensstil wie bisher oben exemplarisch angeboten. Meine Mahnungen werden ignoriert, die anderen würden es ja irgendwie auch schaffen. Respekt.

 

Problem hier: In Deutschland reissen immer alle gerne die Klappe auf, wenn es gut läuft. Wenn es mal nicht so gut läuft, liegt die Kunst im "weglassen". Niemand erzählt ehrlich im Freundes- und Bekanntenkreis, er hätte sich mit der Finanzierung verhoben. Niemand erzählt, dass die Scheidung/ Trennung einen wesentlichen Grund in der ständig angespannten Haushaltslage hatte. Über Finanzen spricht man halt nicht. Ich werde zwar als Experte immer mal wieder angesprochen, erhalte dann aber doch keinen detaillierte Einblick in die Planung. Verständlicherweise.

 

Auf die Frage hin, ob etwaige Erbschaftsangelegenheiten (durch Vorabzahlungen etc.) mit den Geschwistern geklärt sind, erhalte ich ein "ja, sind geklärt" als Antwort. Bohrt man dann nach, kommt heraus, dass alle Beteiligten ihr mündliches Einverständnis gegeben hätten. Super. Daran wird man sich in 20 Jahren, wenn es um höhere 5-stellige Beträge geht, ja sicherlich noch en detail erinnern, nicht wahr?

 

Und so geht es in einer Tour weiter. Der Bauträgervertrag ist mittlerweile unterzeichnet, das Grundstück gekauft. Die Lage des Grundstücks im Baugebiet könnte unvorteilhafter nicht sein, hat aber die geringsten Folgekosten. Bessere, aber eben auch tollere Alternativen wären verfügbar gewesen. Erste Probleme bei der Bodenvorbereitung treten auf, es muss tiefer ausgehoben werden, als ursprünglich geplant. Bisher noch kein Problem. Ärgerlich, dass die Finanzierung bereits jetzt auf Kante genäht ist, sonst könnte man doch noch über einen Keller nachdenken, der sich (bei dem heutigen Bauverhalten) in 20-30 Jahre als echtes Asset herausstellen wird. Türen, Böden, Badezimmer, Küche - alles muss billig, billig, billig werden, jeder Euro zählt auf einmal. Urlaube sind gestrichen, selbst die Currywurst beim Fussballspiel im Stadion ist kassiert. Und es war noch nicht mal Baubeginn. Und Kinder sind auch noch geplant.

 

Ganz ehrlich: Wenn das Geld nicht da ist, ist es nicht da. Wenn mehr Platz benötigt wird, dann mietet man sich ein Haus und fertig. Die Mieten steigen in vielen Bereichen in Deutschland noch deutlich langsamer als die Eigentumspreise, so dass man noch viele Jahre Ruhe haben wird. Hat der Vermieter eine Staffelmiete vereinbart, ist das Thema sowieso geklärt.

 

Was die EZB (und andere Notenbanken auch) derzeit machen, ist grenzwertig. Die Zinsen werden irgendwann wieder steigen und dann kracht es. Bei den Aktienkursen, aber auch bei den Immobilien. Sicherlich nicht so massiv wie in den USA, aber Preisrückgänge von bis zu 20% halte ich für realistisch, gefolgt von einer langen Zeit mit stagnierenden Preisen. Wohl dem, der dann flüssig ist.

 

 

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Tradeoff

Alles schön und gut. Aber unterm Strich ist die Finanzierung von Fremdkapital (+ Nebenkosten) deutlich günstiger als die Miete, zumindest da wo ich wohne.

 

Aber gut für dich, wenn du den Überblick behältst und mit erhobenem Zeigefinger den Konsum deiner Bekannten tadelst. Sind dir sicher dankbar...

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 44 Minuten schrieb cyborg:

...

Problem hier: In Deutschland reissen immer alle gerne die Klappe auf, wenn es gut läuft. Wenn es mal nicht so gut läuft, liegt die Kunst im "weglassen". Niemand erzählt ehrlich im Freundes- und Bekanntenkreis, er hätte sich mit der Finanzierung verhoben.

Ja, diese selektive Wahrnehmung der Erfolgreichen und die Ignorierung der gescheiterten Finanzierungen ist ein Problem bei der Diskussion Kaufen-Mieten.

Oft wird dargelegt (und bewiesen), dass Eigentümer am Ende wohlhabender sind als Mieter. Dabei werden aber nur die Eigentümer betrachtet, deren Finanzierung nicht aufgrund unglücklicher Umstände geplatzt ist.

 

Aber darum ging es hier ja nicht.

 

vor 37 Minuten schrieb Tradeoff:

Alles schön und gut. Aber unterm Strich ist die Finanzierung von Fremdkapital (+ Nebenkosten) deutlich günstiger als die Miete, zumindest da wo ich wohne.

...

Und deutlich riskanter - nicht nur dort wo Du wohnst!:)

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 40 Minuten schrieb Tradeoff:

Alles schön und gut. Aber unterm Strich ist die Finanzierung von Fremdkapital (+ Nebenkosten) deutlich günstiger als die Miete, zumindest da wo ich wohne.

 

Da du angibst, dass das bei dir so wäre: wo wohnst du? Dann kann man mit Immobiliensuchportalen Kauf- und Mietpreise anschauen und nachvollziehen, was du meinst (oder auch nicht).

 

Es gibt Regionen, da würde ich auf keinen Fall kaufen, egal ob Miete oder Kauf nun teuer oder billig sind. Aus einem einfachen Grund: wenn längerfristig eine sinkende Immobiliennachfrage in dieser Region erwartet wird, warum sollte man dann dort kaufen?

 

Solche Aussagen müssen dringend differenziert werden, wenn diese irgendwas zur Diskussion beitragen sollen.

 

vor 47 Minuten schrieb cyborg:

Ich halte eine Finanzierungssumme ohne Eigenkapital (es reicht meist mit Mühe und Not für die Nebenkosten) von 400-500k bei einem monatlichen Nettohaushaltseinkommen von 4k für viel zu hoch, stehe mit dieser Meinung aber alleine dar. Die Banken gewähren indes die Kredite trotzdem, warum, bleibt mir ein Rätsel. Zu meiner Zeit hätte ich den Kunden wieder nach Hause geschickt. Das noch Zusatzkosten beim Neubau (wie auch bei der Übernahme einer Bestandsimmobilie) drohen, wird stumpf ignoriert.

 

Erstmal rein - der Rest findet sich. So das Motto.

 

[...]

 

Ganz ehrlich: Wenn das Geld nicht da ist, ist es nicht da. Wenn mehr Platz benötigt wird, dann mietet man sich ein Haus und fertig. Die Mieten steigen in vielen Bereichen in Deutschland noch deutlich langsamer als die Eigentumspreise, so dass man noch viele Jahre Ruhe haben wird. Hat der Vermieter eine Staffelmiete vereinbart, ist das Thema sowieso geklärt.

 

Was die EZB (und andere Notenbanken auch) derzeit machen, ist grenzwertig. Die Zinsen werden irgendwann wieder steigen und dann kracht es. Bei den Aktienkursen, aber auch bei den Immobilien. Sicherlich nicht so massiv wie in den USA, aber Preisrückgänge von bis zu 20% halte ich für realistisch, gefolgt von einer langen Zeit mit stagnierenden Preisen. Wohl dem, der dann flüssig ist.

 

Schöner Beitrag, danke dafür.

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Tradeoff
vor 4 Minuten schrieb tyr:

 

Da du angibst, dass das bei dir so wäre: wo wohnst du? Dann kann man mit Immobiliensuchportalen Kauf- und Mietpreise anschauen und nachvollziehen, was du meinst (oder auch nicht).

 

Völlig irrelevant. Mathe reicht. Bitte nicht schon wieder im Immomarkt irgendwelche vogelwilden lokalen Beispiele nutzen um den eigenen Standpunkt zu stützen.

 

Rechenbeispiel:

300 Kosten pro Monat.

Wert Immobilie: 500.000

Kosten für Kapital: 850 je Monat

 

Jetzt brauchst du nur noch glauben (oder eben auch nicht), dass man 500.000 EUR Wohnungen durchaus auch für mehr als 1.150 Miete im loswird.

 

Und ja: mir ist durchaus bewusst, dass es weitere, massive Faktoren gibt, die man beachten muss.

 

vor 4 Minuten schrieb tyr:

Es gibt Regionen, da würde ich auf keinen Fall kaufen, egal ob Miete oder Kauf nun teuer oder billig sind. Aus einem einfachen Grund: wenn längerfristig eine sinkende Immobiliennachfrage in dieser Region erwartet wird, warum sollte man dann dort kaufen?

 

Solche Aussagen müssen dringend differenziert werden, wenn diese irgendwas zur Diskussion beitragen sollen.

 

Warum tust du es dann nicht? Der erste Abschnitt ist so wahnsinnig pauschal und im zweiten dann Differenziertheit einfordern...

 

Einfache Gegenbeispiele:

- Weil ich da nun mal wohne und mir mein Haus so bauen möchte, wie ich es will.

- Weil der Preis sehr niedrig ist und die Nachfrage nur sehr langsam sinkt.

 

Eins noch @tyr - bei dir juckts mich einfach zu fragen: ein passiver Investor müsste doch sein Geld im Immobilienmarkt über alle Regionen gleich verteilen, davon ausgehend, dass der Preis die Aussichten des Mietmarktes eingepreist hast. Hier nun „Regionpicking“? Was ist da los? 

 

Und versteht mich nicht falsch; logisch ist mehr Eigenkapital sicherer und selbstverständlich gibt es auch gute Gründe fürs Mieten. Aber das ist zubeibdimensional gedacht.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 40 Minuten schrieb Tradeoff:

Völlig irrelevant.

 

Leider nicht. Man kann viel vorrechnen, wenn der Tag lang ist. Meinungen gibt es so viele wie Sand am Meer. Was zählt sind Fakten, keine Theoriebeispiele.

 

Wenn du irgendwo in der Pampa wohnst und halbwegs seriöse Prognosen längerfristig dort fallende Immobiliennachfrage vorhersagen würde ich dort nicht kaufen, egal, ob das nun kurzfristig billiger wäre als mieten.

 

vor 40 Minuten schrieb Tradeoff:

Warum tust du es dann nicht? Der erste Abschnitt ist so wahnsinnig pauschal und im zweiten dann Differenziertheit einfordern...

 

Eben weil es auf die Einzelfälle ankommt. Du kannst beliebige heute strukturschwache Regionen irgendwo in der Pampa nehmen. Beispiele kann man nennen, wird aber sofort Ärger geben, wenn irgendwer, der in einem Beispiel lebt und dort glücklich ist oder gar Eigentümer ist sich auf den Schlips getreten fühlt. Egal wie günstig das kaufen-zu-mieten Verhältnis in der Pampa ist, wenn die längerfristige Wertentwicklung negativ oder sogar stark negativ ist: nicht kaufen.

 

vor 40 Minuten schrieb Tradeoff:

Einfache Gegenbeispiele:

- Weil ich da nun mal wohne und mir mein Haus so bauen möchte, wie ich es will.

- Weil der Preis sehr niedrig ist und die Nachfrage nur sehr langsam sinkt.

 

Das sind dann individuelle Gründe, die man hier nicht diskutieren braucht. Wenn ich an einer bestimmten Lage meinen ganzen Freundes- und Verwandtenkreis drum herum habe und dort selbständig bin und gut verdiene, warum sollte man dort wegziehen? Hier in diesem Diskussionsfaden soll es meines Erachtens darum gehen, abseits persönlicher Gründe finanzielle Themen bei der Entscheidung Immobilie kaufen oder mieten zu diskutieren. Dass es abseits finanzieller Gründe jede Menge persönliche Gründe geben kann, zu kaufen oder nicht zu kaufen oder zu mieten oder nicht zu mieten steht gar nicht zur Debatte, das versteht sich hoffentlich von selbst.

 

vor 40 Minuten schrieb Tradeoff:

Eins noch @tyr - bei dir juckts mich einfach zu fragen: ein passiver Investor müsste doch sein Geld im Immobilienmarkt über alle Regionen gleich verteilen, davon ausgehend, dass der Preis die Aussichten des Mietmarktes eingepreist hast. Hier nun „Regionpicking“? Was ist da los? 

 

Habe ich beworben, passiver Investor zu sein? Ich hoffe, dass das nur eine Strategie ist, die man verfolgen kann. Und ja, ich würde eher in Immobilien zur Fremdnutzung investieren, da Kosten steuerliche geltend gemacht werden können und Profis die Bewirtschaftung machen können.

 

Regionpicking kann ich nicht erkennen. Da, wo man leben will (warum auch immer) kann man neben persönlichen Gründen ebenso finanzielle Gründe finden, um die Entscheidung kaufen oder mieten zu treffen. Darum soll es hier gehen. In machen Regionen kann ein Kauf attraktiver erscheinen als in anderen.

 

Extremfall: du hast das Geld für die Immobilie in der gewünschten Lage flüssig und kannst es dir leisten, maximal 30% von deinem Vermögen darin zu binden und trotzdem im Großraum München komfortabel entsprechend deinen Ansprüchen zu wohnen. Der Blick auf Untersuchungen zur langfristigen Immobiliennachfrage in dieser Region sieht vielversprechend aus und es bereitet dir keine Schmerzen, wenn nach einer Korrektur am Markt mal eben 10-20% vom Grundstückswert weg gehen. Dann: warum nicht?

 

Anderer Fall: du lebst aus ebenso individuellen Gründen in irgendeiner ländlichen Region mit schwacher Wirtschaft. Die langfristigen Prognosen in Bezug auf Bevölkerungsentwicklung sehen mau aus. Die Immobilienpreise sind günstig. Du hast wenig Eigenkapital, aber finanzielle Verpflichtungen, Angehörige zu versorgen. Eine BU bekommst du aus ebenso persönlichen Gründen nicht und deine Einkommenssituation ist eher unstet. Eher fragwürdig, dort ein Haus zu kaufen.

 

Man kann nun lange in der Theorie herumdiskutieren, es bringt wenig. Entweder konkrete Beispiele diskutieren, dann kann man über Fakten sprechen. Persönliche Sachen wie "ich will aber dort leben" sollten außen vor bleiben, die sind eben persönlich und bringen die Diskussion nicht weiter, weil man damit alle Argumente für sich selber sofort wegwischen kann, die man vorher aufwändig vorgebracht hat.

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Peter23
vor 4 Stunden schrieb tyr:

Und ja, ich würde eher in Immobilien zur Fremdnutzung investieren, da Kosten steuerliche geltend gemacht werden können

@tyr Ich stimme Dir bei (fast) allem anderen, was Du geschrieben hast zu. Aber bei diesem Zitat möchte ich widersprechen. Es wird zwar immer wieder angeführt, dass man bei Fremdnutzung steuern spart, aber das ist (zumindest im Vergleich) zur Eigennutzung mE eine Milchmädchenrechnung. Schließlich muss ich den Gewinn bei der Eigennutzung (ersparte Miete) überhaupt nicht versteuern und das ist natürlich viel besser als bei der Fremdnutzung, bei der man eben nur Kosten (und Abschreibungen) gegen Mieteinnahmen rechnen kann. Hier gibt es dann (im steuerehrlichen Fall) nur zwei Möglichkeiten entweder die Mieteinnahmen sind höher als die Kosten/Abschreibungen, dann ist der Vorteil des steuerlich geltend machen kleiner als bei der Eigennutzung (bei der man keine Steuern zahlt) oder man macht Verluste. Nur im letzteren Fall stellt man sich bei Fremdnutzung besser, macht aber Verluste und sollte daher gar nicht kaufen (weder zur Fremd- noch zur Eigennutzung).

 

Wie gesagt stimme ich Dir bei sonst (fast) allem zu. Insbesondere die beiden Fälle, die Du in Deinem letzten Post beschreibst, sehe ich 100%ig genauso.

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tyr
vor 15 Minuten schrieb Peter23:

@tyr Ich stimme Dir bei (fast) allem anderen, was Du geschrieben hast zu. Aber bei diesem Zitat möchte ich widersprechen. Es wird zwar immer wieder angeführt, dass man bei Fremdnutzung steuern spart, aber das ist (zumindest im Vergleich) zur Eigennutzung mE eine Milchmädchenrechnung. Schließlich muss ich den Gewinn bei der Eigennutzung (ersparte Miete) überhaupt nicht versteuern und das ist natürlich viel besser als bei der Fremdnutzung, bei der man eben nur Kosten (und Abschreibungen) gegen Mieteinnahmen rechnen kann. Hier gibt es dann (im steuerehrlichen Fall) nur zwei Möglichkeiten entweder die Mieteinnahmen sind höher als die Kosten/Abschreibungen, dann ist der Vorteil des steuerlich geltend machen kleiner als bei der Eigennutzung (bei der man keine Steuern zahlt) oder man macht Verluste. Nur im letzteren Fall stellt man sich bei Fremdnutzung besser, macht aber Verluste und sollte daher gar nicht kaufen (weder zur Fremd- noch zur Eigennutzung).

 

Hallo Peter23,

 

danke für die Zustimmung. Ich meine das mit der steuerlichen Geltendmachung so: bei Vermietung von Immobilien ist das ein Geschäft, bei dem es steuerliche Gestaltungsspielräume gibt, nicht wie bei der Selbstnutzung, die privates Vergnügen ist (oder auch nicht).

 

Das ist dann m. E. schon wieder ein Grund, die Vermietung von Immobilien Fachleuten zu überlassen. Diese Fachleute können dann hoffentlich eine Vielzahl von Objekten effizient und schnell bewirtschaften und steuerlich optimal gestalten. Als nicht-Immobilienfachmann und Laie in der Freizeit ist man m. E. typischerweise nicht so effizient wie ein Immobilienprofi mit Ausbildung und Erfahrung, der das jeden Tag macht.

 

Man kann als Immo-Fachfremder ja trotzdem in Immobilien investieren, z. B. mit offenen Immobilienfonds oder REIT-ETF.

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cyborg
vor 22 Stunden schrieb Tradeoff:

Alles schön und gut. Aber unterm Strich ist die Finanzierung von Fremdkapital (+ Nebenkosten) deutlich günstiger als die Miete, zumindest da wo ich wohne.

 

 

Alles schön und gut. Aber unterm Strich ist die Finanzierung von Fremdkapital (+ Nebenkosten) deutlich teurer als die Miete, zumindest da, wo ich wohne.

Bestes Beispiel ist das Haus, in dem ich aktuell lebe.

 

Zitat

Aber gut für dich, wenn du den Überblick behältst und mit erhobenem Zeigefinger den Konsum deiner Bekannten tadelst. Sind dir sicher dankbar...

Wenn man mich schon fragt, will ich gerne meine Meinung sagen. Wem diese nicht passt, der frage am Besten erst gar nicht.

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DrFaustus
· bearbeitet von DrFaustus

Es ist halt eine Frage wie das in der Zukunft aussieht. Mieten können steigen, Zinsen während der Zinsbindung nicht. Hat man eine Zinsbindung bis das Darlehen komplett getilgt ist, möchte ich mal wissen, wer hier mehr Risiko eingeht. Der Käufer oder der Mieter...

In guten Lagen würde ich klar sagen: Der Mieter. In der Pampa würde ich eh nicht (neu) kaufen bzw. bauen.

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cyborg
vor 25 Minuten schrieb DrFaustus:

Es ist halt eine Frage wie das in der Zukunft aussieht. Mieten können steigen, Zinsen während der Zinsbindung nicht. Hat man eine Zinsbindung bis das Darlehen komplett getilgt ist, möchte ich mal wissen, wer hier mehr Risiko eingeht. Der Käufer oder der Mieter...

In guten Lagen würde ich klar sagen: Der Mieter. In der Pampa würde ich eh nicht (neu) kaufen bzw. bauen.

Und jetzt die große Preisfrage: Wie lange sind denn so die durchschnittlichen Zinsbindungen? Wer 20 Jahre und mehr vereinbart hat - wunderbar. Alles drunter halte ich für grob fahrlässig. Machen trotzdem viele.

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DrFaustus
vor 5 Minuten schrieb cyborg:

Und jetzt die große Preisfrage: Wie lange sind denn so die durchschnittlichen Zinsbindungen? Wer 20 Jahre und mehr vereinbart hat - wunderbar. Alles drunter halte ich für grob fahrlässig. Machen trotzdem viele.

Naja, grob fahrlässig kann man so pauschal nicht sagen. Hängt von der persönlichen Risikotragfähigkeit ab. Wer vor 10 Jahren, 10 Jahre Zinsbindung hatte, wäre 100% besser gefahren mit 10x1 Jahr.

Wenn ich das Risiko einer Zinserhöhung locker tragen kann würde ich persönlich so kurz wie möglich finanzieren. Langfristig kostet Zinssicherheit Geld. Übrigens auch über einen Zinszyklus hinweg. Denn die normale Zinskurve ist hinten höher als vorne. 

Persönlich bin ich auch ein Freund davon auf festgeschriebene Sondertilgungen zu verzichten. Denn auch das kostet in der Regel einen Zinsaufschlag. Besser finde ich es einen Teil der Finanzierung jährlich rollierend festzuschreiben. So kann man einmal im Jahr so viel tilgen wie man möchte. Das Risiko, wenn man das für einen begrenzten Teil der Finanzierung macht, ist außerdem überschaubar.

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tyr
vor 3 Minuten schrieb cyborg:

Und jetzt die große Preisfrage: Wie lange sind denn so die durchschnittlichen Zinsbindungen? Wer 20 Jahre und mehr vereinbart hat - wunderbar. Alles drunter halte ich für grob fahrlässig. Machen trotzdem viele.

 

In 20 Jahren sollte man meiner Meinung nach mit der ganzen Immobilienfinanzierung fertig sein. Endalter 50, maximal 55 Jahre. Wer länger finanziert ist dann wohl U30 und kauft die Immobilie mit Mitte 20? Hat man mit U30 schon genügend Lebenserfahrung, so dass man sicher ist, dass man eine Partnerschaft über die nächsten 30 Jahre stabil führen kann, so dass keine Scheidung/Trennung die Finanzierung platzen lässt?

 

Wenn man mit 50 oder 55 noch einen großen Berg Restschulden abzuzahlen hat, wann will man dann denn noch zusätzliche Altersvorsorge ansparen, wovon will man evtl. die Ausbildung der Kinder finanziell unterstützen?

 

Ich bin daher ganz deiner oben vorgetragenen Meinung: einfach kleinere Brötchen backen, weniger Schulden aufnehmen, in kürzerer Zeit abzahlen, vorher schon zum Verdienst angemessen konsumieren und sparsam leben wie nach Finanzierungsbeginn auch, so dass nennenswert Eigenkapital für eine Immobilienfinanzierung vorhanden ist.

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DrFaustus

Ach du meine Güte. Jetzt ist man schon mit U30 zu jung zum Heiraten. Wie hat das nur die Generation unserer Eltern gemacht? Damals wurde mit Anfang 20 geheiratet...

Komischerweise stieg die Scheidungsrate mit Zunahme des durchschnittlichen Heiratsalters an.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 35 Minuten schrieb DrFaustus:

Ach du meine Güte. Jetzt ist man schon mit U30 zu jung zum Heiraten. Wie hat das nur die Generation unserer Eltern gemacht? Damals wurde mit Anfang 20 geheiratet...

Komischerweise stieg die Scheidungsrate mit Zunahme des durchschnittlichen Heiratsalters an.

 

Damals konnte man meines Wissens nach in der West-BRD mit einfachen Facharbeiterberufen allein eine Familie ernähren und ein bescheidenes Haus bauen und abzahlen. Möglicherweise hing das zudem mit damals niedrigeren Brandschutz- und Wärmedämmungsbauvorschriften zusammen, die heute Neubauten zusätzlich verteuern? Zudem war die Scheidungsrate meines bescheidenen Wissens nach früher niedriger als heute.

 

Manche Verhältnisse haben sich offenbar geändert. Die Diskussion dieser Punkte führt zu wenig und gleitet dann schnell auf das Niveau von "ich bin ohne Sicherheitsgurt, ABS und ESP im Auto groß geworden, nie ist mir etwas passiert" ab. 

 

Ich schlage daher vor, bei der Diskussion heutiger Verhältnisse zu bleiben, das ist kompliziert genug.

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Hansolol
Am 23.11.2017 um 20:31 schrieb Peter23:

 

Sprich: sowohl subjektiv (für mich) als auch objektiv

 

Am 23.11.2017 um 20:31 schrieb Peter23:

Wenn man im MINT-Sektor studiert hat, ist es schon mal kein Problem (eigene Erfahrung).

 

Außerdem sind die Löhne seit 2000 tatsächlich deutlich stärker  gestiegen (+45%) als die Immobilienpreise (+26%).

 

Sprich: sowohl subjektiv (für mich) als auch objektiv betrachtet, ist Deine Aussage falsch.

 

Edit: Quellen hinzugefügt:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/237674/umfrage/durchschnittlicher-bruttomonatsverdienst-eines-arbeitnehmers-in-deutschland/

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/70265/umfrage/haeuserpreisindex-in-deutschland-seit-2000/

 

Man kann es sich auch sehr einfach machen. Dass deine Betrachtung ziemlich verkürzt ist, sollte dir als MINT Absolvent doch klar sein.

Steigende Brutto Löhne bringen nichts, wenn die Inflation dagegen steuert. Der Anstieg geschah auch hauptsächlich auf der Gutverdienerseite, die den Durschnitt stark mit nach oben gezogen haben. Die Disskusion um reallohnverluste ist dir doch sicher auch nicht entgangen...

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Schwachzocker
vor 2 Stunden schrieb DrFaustus:

Ach du meine Güte. Jetzt ist man schon mit U30 zu jung zum Heiraten. Wie hat das nur die Generation unserer Eltern gemacht? Damals wurde mit Anfang 20 geheiratet...

Komischerweise stieg die Scheidungsrate mit Zunahme des durchschnittlichen Heiratsalters an.

Die Scheidung ist ja gerade das, was man "Lebenserfahrung" nennt und unbedingt benötigt wird.

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voc
vor 51 Minuten schrieb Hansolol:

Steigende Brutto Löhne bringen nichts, wenn die Inflation dagegen steuert. Der Anstieg geschah auch hauptsächlich auf der Gutverdienerseite, die den Durschnitt stark mit nach oben gezogen haben. Die Disskusion um reallohnverluste ist dir doch sicher auch nicht entgangen...

Mir wäre nicht bekannt, dass in den letzten 20 oder 30 Jahren die Lohnabschlüsse der Tarifparteien (durchgängig) unterhalb der Inflationsrate abgeschlossen wurden (eher im Gegenteil) und das branchenübergreifend.

 

Aus meiner Sicht ist heutzutage der hohe Konsum und die Überzeugung der meisten sich "das verdient" zu haben eines der Hauptprobleme.

Früher bestand der Jahresurlaub darin für 1 oder 2 Wochen an die Nord- oder Ostsee zu fahren (im Wohnanhänger), heute muss man 2 - 3 mal im Jahr in den Flieger steigen und im teuren Hotel übernachten. Um nur mal ein Beispiel zu nennen.

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