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riverelbe

Arbeitsuche in Deutschland - wie am besten anfangen

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goccih
vor 9 Stunden schrieb Juninho:

Also um in deinem Stil zu antworten

Noch mal etwas weniger flapsig: aus meiner persönlichen Erfahrung (als Arbeitgeber) sind Mitarbeiter mit Alkohol-, Drogen-, Medikamenten-Problemen deutlich teurer, problematischer fürs Betriebsklima und verursachen mehr Unfälle als Personen mit Übergewicht. Ideal wäre natürlich der sportliche, gesunde, junge, allzeit hoch motivierte und positiv gestimmt Mitarbeiter. Aber (wiederum nur aus meiner persönlichen Erfahrung) auch solche Menschen haben meist irgendwo eine Macke. Man hat es am Ende halt immer mit Menschen zu tun. Da Du in einem Vorstellungsgespräch aber einen Menschen eh nicht vollständig durchleuchten kannst (und auch nicht willst) achtet man neben den fachlichen Fähigkeiten eher auf das Verhalten unter Stress, auf Aggression, auf Vorurteile gegenüber anderen Menschen, soziale Kompetenz etc. Das BMI (bis zu einer offensichtlich gesundheitsschädlichen Grenze), die Frisur und Piercings sind (zumindest in meiner Firma) kein Kriterium bei einer Einstellung. (Als Dachdecker würde ich aber vermutlich auch keinen Menschen mit 120 kg einstellen)

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mzl
· bearbeitet von mzl
Am 22.11.2017 um 18:09 schrieb riverelbe:

Ich lebe im Moment in England ( seit 2005 ) und moechte aber langfristig gerne wieder in Deutschland, Raum Hamburg arbeiten und leben.

(...)

ist eben teuer.  Wie wichtig sind Bilder ???

 

Das Problem ist, was der Personaler in Hamburg mir sagte  , das die meisten Firmen einfach denken, dass ich nie lange bei denen bleiben wuerde wegen meinen

ehemaligen Gehaeltern.  Mir waere jegliches Gehalt in Deutschland recht,  ich lebe seit 5 Jahren von meinen Kapitalanlagen hier in London. 

 

Wie stellt man das also bei Bewerbungen dar ?

 

Hallo Riverelbe,

 

ich bin eine Art Personaler, da ich mich seit vielen Jahren mit diesem Thema beschäftige, jedes Jahr diverse (überwiegend schlechte) Bewerbungen sichte und einige Mitarbeiter*innen einstelle:

 

Auf jeden Fall würde ich an Deiner Stelle beim nächsten (Heimat-?)Besuch ein vernünftiges Foto schießen lassen, kostet im typischen Hamburger Portraitstudio ca. 50 Euro und wird als Standarddienstleistung verkauft. Du hast an sich Glück, weil die Wirtschaft boomt und unzählige Stellen ausgeschrieben sind. Mit zwei Jahrzehnten Berufserfahrung oder so gibt's bestimmt Möglichkeiten.

 

Ich würde an Deiner Stelle das Ganze als herausforderndes Projekt sehen. Jede Woche kontinuierlich daran arbeiten und nicht zu schnell aufgeben. Egal was bei welchem Gehalt wird nicht funktionieren. Stattdessen nachdenken und intensiv recherchieren, um interessante und zu Dir passende Gebiete ausfindig zu machen. Marktführer in vielen Bereichen war stepstone, nun scheint es indeed geworden zu sein. Gehaltsspannen etc. lassen sich auch herausfinden. Und ganz wichtig: das eigene Netzwerk aktivieren, falls vorhanden. Wenn Du nicht zwingend im internationalen Kontext bleiben willst, wäre Xing relevanter als LinkedIn, da weiterhin Platzhirsch...

 

Zur Bewerbung könnte ich einen Roman schreiben. In Kurzform handelt es sich um Deine wichtigste Arbeitsprobe, die über die Einladung zum Gespräch / Telefoninterview / Assessment Center etc. entscheidet. Also ein knackiges Anschreiben (muss auf eine Seite passen) verfassen, kompakten CV erstellen und die Zeugnisse zusammensuchen bzw. persönliche Referenzen (verbreiteter im angelsächsischen Raum) auf mögliche Rückfragen vorbereiten. Diesen GrundCV dann für jede Bewerbung individualisieren und anpassen. Das Ganze sollte auch in einem schicken Format daherkommen. Entweder alles als eine größere PDF-Datei schnüren oder dreiteilen in Anschreiben XY.PDF, CV Vorname Nachname.PDF und Zeugnisse Vorname Nachname.PDF. Ggf. auch per se alles auf Englisch, was für Dich ja kein Problem darstellen sollte.

 

Achtung, ich wiederhole mich: Deine Bewerbung ist die wichtigste Arbeitsprobe. Von jemanden mit Deiner Berufserfahrung wird eine sehr professionelle Bewerbung erwartet, d.h. indirekt lässt Du Sprachvermögen, Sorgfalt, Strukturierungs- oder Gestaltungsfähigkeiten uvm. erkennen oder eben nicht. Jede Bewerbung mit individualisiertem Anschreiben und CV sollte mindestens eine Stunde dauern und von jemanden Gegengelesen werden, falls Du zu sprachlichen Schnitzern neigst.

 

Eigentlich ist es Standard eine Gehaltsspanne und ein frühestmögliches Eintrittsdatum im Anschreiben anzugeben. Viele "Personalabteilungen" bzw. -verantwortliche agieren allerdings sehr unprofessionell im Auswahlprozess. Im allgemeinen nennt man gerade nicht das alte, sondern das neue Wunschgehalt oder die -spanne, so dass Du wie gesagt Chancen haben dürftest und nicht aufgrund vorheriger Jobs in Schwierigkeiten kommen solltest. Du müsstest dann allerdings glaubhaft im Gespräch oder am Telefon darlegen können, warum Du dauerhaft als Mitarbeiterin bleiben möchtest und man mit Dir planen könne. Notfalls mit Freunden diese Gesprächssituation in Rollenspielen trainieren. Branchenwechsel sind auch nicht abwegig, wenn Du Deine Metaqualitäten gut herausarbeitest.

 

Auf etwaige Fragen werde ich Dir nicht en Detail antworten, weil Du die Informationen selbst recherchieren solltest (siehe oben, Recherchefähigkeiten werden immer wichtiger) und ich für solches Bewerbercoaching normalerweise einen netten Stundensatz verlange... :-*

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riverelbe
On 11/22/2017 at 7:09 PM, Back-Broker said:

Melde Dich doch mal bei LinkedIn an.

Vielen Dank fuer eure Antworten.  Plan ist jetzt ueber die Weihnachtstage im Dezember ein Bild in D machen zu lassen und dann

weitergucken ob das hilft. Mein BMI ist ok.;)  Bei LinkedIn bin ich schon, aber da ich ausserhalb der Schifffahrt relativ wenig berufliche Kontakte vorweisen kann, bestehen meine

Kontakte aus - auch teilweisen - arbeitssuchenden Berufskollegen.

 

Den Vorschlag von Samana ignoriere ich.  Die Welt ist einfach manchmal zu klein um Dinge huebsch zureden.

 

Ich hatte allerdings hier im Forum von 2 WPFlern eine PN bekommen wegen freier Stellen,  allerdings leider noch ohne Stellenbeschreibung und weitere Info.

Waere nett von den beiden zu hoeren.

 

riverelbe

 

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Okabe
Am 27.11.2017 um 18:01 schrieb mzl:

Eigentlich ist es Standard eine Gehaltsspanne und ein frühestmögliches Eintrittsdatum im Anschreiben anzugeben. Viele "Personalabteilungen" bzw. -verantwortliche agieren allerdings sehr unprofessionell im Auswahlprozess. Im allgemeinen nennt man gerade nicht das alte, sondern das neue Wunschgehalt oder die -spanne, so dass Du wie gesagt Chancen haben dürftest und nicht aufgrund vorheriger Jobs in Schwierigkeiten kommen solltest.

 

Im Optimalfall nennt man selbst überhaupt gar keine Gehaltsspanne oder irgendwelche Vorstellungen.

Beim OP wird der Optimalfall vermutlich nicht eintreten, darum gilt dann: man nennt seine Gehaltsvorstellungen erst dann, wenn das Unternehmen bereits ein "Ja, wir wollen Sie, wenn ..." gegeben hat. Solange dies nicht passiert ist, reagiert man auf solche Fragen mit einem "Für mich ist es wichtig, dass wir zueinander passen und darüber übereinstimmen, miteinander arbeiten zu wollen... dann werden wir uns sicherlich auch einig, was das Gehalt angeht - da bin ich flexibel" o.ä.

Wenn aus "technischen" oder "formellen" Prozessgründen bereits vorher ein Gehalt eingetragen werden "muss", dann wird eben eine 0 eingetragen. Das klappt immer. Auch bei großen Unternehmen mit (angeblich) festem Bewerbungsprozess.

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riverelbe
On 11/27/2017 at 5:01 PM, mzl said:

Deine Bewerbung ist die wichtigste Arbeitsprobe. Von jemanden mit Deiner Berufserfahrung wird eine sehr professionelle Bewerbung erwartet, d.h. indirekt lässt Du Sprachvermögen, Sorgfalt, Strukturierungs- oder Gestaltungsfähigkeiten uvm. erkennen oder eben nicht.

Hallo mzl,

 

Vielen Dank fuer deinen ausfuehrlichen Kommentar. 

 

Bewerbungen hier im UK sind voellig anders gestaltet als in D. Mir wurde neulich von einem Recruiter gesagt ich soll mein letztes Kommissionsvolumen und auch Kundennamen in eine Bewerbung schreiben. Mein englischer Lebenslauf enthaelt jetzt das Kommissionsaufkommen aber definitiv nicht die Namen meiner ehemaligen Kunden. 

 

In Deutschland ist das wohl eher unueblich ? 

 

Ich hab mich auch hier im UK bei 2 Jobboersen registriert, aber es scheint so zu sein, das ich durch diese AST Systeme durchfalle ( mit Chartering kann keiner was anfangen, ich hatte neulich mal eine Anfrage von einer Personalvermittlung , die mich fragten was mein "signature dish" ist -  Chartering mit Catering verwechselt. Ich hab denen gesagt, das ich ne super Roulade kochen kann.  Da man hier keine Rouladen kennt, gab es dann auch weiter kein Interesse:P  Und Fish & Chips will ich auch gar nicht versuchen.

 

Trotz meines Alters hatte ich immerhin letzten Monat hier in London 2 Bewerbungsgespraeche,  leider hat das nicht geklappt , aber diese Interviews trainieren ja auch. 

Ueben , ueben , ueben.  Ich bin ja von Natur aus Optimistin. 

 

riverelbe

 

 

 

 

 

 

 

 

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riverelbe
On 11/27/2017 at 5:01 PM, mzl said:

Auf jeden Fall würde ich an Deiner Stelle beim nächsten (Heimat-?)Besuch ein vernünftiges Foto schießen lassen, kostet im typischen Hamburger Portraitstudio ca. 50 Euro und wird als Standarddienstleistung verkauft.

Hab gerade ein Angebot von einer deutschen Fotografin hier in London bekommen.  200 Pfund.

 

Hmm.  Vielleicht warte ich dann doch auf die Weihnachtsfeiertage.

 

riverelbe

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