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Tünpott

Sinnvolles Sparziel für den Nachwuchs

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Tünpott

Hallo zusammen,

 

ich hoffe, ich bin mit meinem Anfrage in der richtigen Kategorie. Vielleicht passt sie auch eher in ein Erziehungsforum aber mir geht es um ein Feedback zu meiner Vorgehensweise hinsichtlich Rücklagen für meine beiden Kinder (Alter 5+1 Jahre).

 

Seit Geburt der beiden legen wir als Eltern für jedes Kind 150€ pro Monat beiseite und haben davon bislang 60% in festverzinsliche Anlage örtlicher Banken mit speziellen Junior-Angeboten angelegt. Der Rest geht in einen MSCI World ETF. Jedes Jahr kommen so mit Geburtstags- und Weihnachtsgeldgeschenken ca. 3000,-€ pro Kind zusammen. 

Nachdem mein Großer vor kurzem 5 Jahre alt geworden ist und sein "Vermögen" die 15.000€ übersprungen hat, frage ich mich langsam, ob dies auf Dauer die richtige Vorgehensweise ist.

Sinn und Zweck der Geldanlage war bislang, dass das Geld zum. 18ten oder später für z.B. eine Reise, Führerschein, Auto oder Wohnungseinrichtung verwendet werden kann. Dafür wären aber weitere so hohe Sparraten gar nicht mehr nötig.

Ursprünglich hatten wir vor, ab einer gewissen Anlagesumme das Geld für die Kinder auf unseren Namen anzulegen, um davon evtl. ein Studium zu finanzieren. Nicht zuletzt durch diesen Artikel:

Studium Kinder

kommen mir allmählich Zweifel, ob die Vorgehensweise so sinnvoll ist. Da ja das primäre Sparziel bereits (zumindest beim Großen) erreicht ist, wäre es vielleicht besser, die Sparraten erst in die eigene Schuldentilgung (eigene Immobilie) zu investieren und erst dann im Anschluss für ein mögliches Studium anzusparen. Sollte es nicht zu einem Studium kommen, bin ich mir derzeit gar nicht sicher was mit dem Geld geschehen soll. Einfach so einen großen Geldbetrag übergeben widerstrebt mir irgendwie.

 

Meine konkrete Frage an vielleicht schon in dieser Beziehung erfahrene Eltern: Wie habt Ihr das gemacht? Was ist aus Eurer Sicht ein sinnvolles Sparziel für den Nachwuchs und wie wird dieses Vorhaben umgesetzt?

 

Danke vorab!

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Cor
· bearbeitet von Cor

Hallo,

 

 

es werden sich ja sicherlich noch einige Eltern hier melden, deswegen gebe ich dir mal ne Antwort aus Sicht eines "Kindes". (Ich bin 24  und studiere.)

Meine Eltern haben mir und meiner Schwester jeweils einen mittleren 5 stelligen Eurobetrag zum 18. Geburtstag überlassen, also schon eine beträchtliche Summe.

Da wir beide jedoch mindestens genauso sparsam und deutlich finanzinteressierter sind als meine Eltern, ging das bis jetzt sehr gut, ich investiere das Geld zurzeit in meine Ausbildung dazu in ETFs,

meine Schwester, welche schon seit mehreren Jahren verdient, kauft sich damit eine Eigentumswohnung zur Selbstnutzung.

Meine Eltern wollten uns damit sowohl ihr Vertrauen zeigen als auch den Umgang mit Geld beibringen und uns eben im Fall der Fälle  die Ausbildung absichern. (Originalzitat)

Ging bei uns gut, aber ich sags ganz ehrlich: Wenn ich mir meine Kumpels und Gleichaltrigen so anschaue, kann dieses Vorgehen auch echt in die Hose gehen. Paar Urlaube hier, n Auto da und das Geld ist weg.

 

Wenn ich selbst Kinder hätte, würde ich seperat auf einem Konto ansparen bzw. ein entsprechendes Depot anlegen (evtl das Kindergeld in ETFs ansparen und wenns aufs Studium zugeht in risikoärmere Anlagen umschichten), mit dem Hintergedanken, dass das Geld mal fürs Studium gedacht ist. Dann die Kinder aufwachsen lassen und mir anschauen wie sie sich entwickeln. Wenn man merkt sie sind vertrauenswürdig und wissen mit Geld umzugehen, würd ichs ihnen vielleicht geben, ansonsten einfach per Dauerauftrag im Verlauf des Studiums auszahlen - da wäre somit das Risiko deutlich geringer, dass Unsinn damit angestellt wird.

 

Gleichaltrige und Jugendliche dürfen mich jetzt steinigen . Gibt sicherlich sehr viele verantwortungsbewusste junge Menschen, aber viele sinds eben nicht, ist halt auch eine Charakterfrage und nicht nur erziehungsabhängig (nur meine persönliche Meinung).

 

Hoffe ich konnte helfen.

 

Gruß

 

PS: Hab grad noch gelesen, dass du einen Kredit zu tilgen hast. Das hätte für mich persönlich Vorrang vor anderen vermögensbildenden Aktionen. --> Schuldentilgung bringt hohe Rendite bei gleichzeitig null Risiko.

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Manticore

Lustig, bin auch erst 25 und bei mir ist es in etwa genau dieselbe Story wie bei Cor. Meine Schwester und ich haben auch einen kleinen fünfstelligen Betrag bekommen. Meine Schwester hat das Geld angeht hauptsächlich für Reisen und Ihr Auto genutzt (sogar bevor ich eins habe:D ). Gut verprasst hat sie es nicht, da wir beide dual studiert haben, hält sich das die Wage (bei mir ist es inzwischen sogar deutlich mehr), aber wenn man berücksichtigt, dass meine Eltern nie in den Urlaub fahren konnten, hätte es mich an der Stelle meiner Eltern doch getört.

 

Ich würde das Geld auf meinen eigenen Namen sparen und meine Kinder unterstützen wenn sie so weit sind, dass sie es benötigen. Also Geld, wenn sie woanders studieren oder falls sie das nicht machen wollen, die erste Küche finanzieren oder mal eine Waschmaschine oder wenn man sieht die Kinder haben ihr Leben so toll im Griff, sind fertig mit dem Studium oder der Ausbildung, dann kann man den Gesamtbetrag ja immer noch schenken.

 

An deiner Stelle würde ich den Kredit tilgen (mit eurer Sparleistung nebendran für die Kinder dürfte das so um einiges schneller gehen). Bis die Zeit kommt in der Kinder eine Geldspritze brauchen hast du locker noch ein Jahrzehnt. Bei mir wäre es z.B. damals fast ein privates Gymnasium geworden weil mein Notenschnitt für eines der in Stuttgart überlaufenen Wirtschaftsgymnasien zu knapp war. Da war ich sehr dankbar, dass im Zweifel zumindest die Schulgebühr keine Gefahr bedeutet hätte...Was ich sagen will...gibt im Leben genug Möglichkeiten sein geld dann doch noch schnell loszuwerden, die Chance dafür sieht man dann schon:)

 

Im übrigen bin ich nicht der Meinung, dass man den Umgang mit Geld lernt, nur weil man zum 18ten 10.000 € geschenkt bekommt...eher im Gegenteil.

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Cor
· bearbeitet von Cor
vor 7 Minuten schrieb Manticore:

 

Im übrigen bin ich nicht der Meinung, dass man den Umgang mit Geld lernt, nur weil man zum 18ten 10.000 € geschenkt bekommt...eher im Gegenteil.

 

Da hast du mich falsch verstanden :D Ich habe ja ergänzt, dass das gewaltig in die Hose gehen kann. Aber wenns gut geht, hat man die Möglichkeit in jungen Jahren schon sinnvoll zu investieren. (Wobei ich selber da auch deutlich vorsichtiger wäre als meine Eltern.)

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Sapine

Ein Polster bilden für Studium und erste Wohnungseinrichtung macht für mich Sinn, aber hier werden mehr als 50k herauskommen je nach Börsenentwicklung und die Eltern wollen für das Studium noch zusätzlich sparen. Gleichzeitig haben sie noch Schulden bei der Bank und zahlen womöglich bis zum Studium der Kinder ab? Klingt für mich nach Schiefstand. 

 

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faks

Hi,

Ein interessantes Thema was mich derzeit auch bewegt.  Mein zweijähriger hat mittlerweile durch großzügige Großeltern und meine gute Etf Anlage auch schon ca 6000€ auf dem Konto und ich frage mich auch ob das wirklich Sinn macht so weiter zu machen.

Meine Schwester hatte damals von meinen Eltern ein Auslandsschuljahr und eine Ausbildung an einer Privatschule finanziert bekommen.

Als ich dann soweit war, war mein Vater arbeitslos und das Geld war knapp.  Aber trotzdem hatte ich mit über die Jahre ca. 7000€ angespart und damit mein erstes Auto gekauft.  Für das Studium habe ich Bafög bekommen und nebenbei die ganze Zeit gearbeitet und das war gut so!

Wenn man also davon ausgeht dass die Kinder mal studieren werden, kann da für den Bafög Ersatz alleine schonmal 30k zusammen kommen, plus ggf. Auto, Einrichtung usw.  Wenn allerdings kein Studium geplant ist, dann finde ich 40.000€ wirklich zuviel.

Vielleicht sparen wir noch weiter bis ca. 15k zusammen sind und dann stoppen wir den Sparplan und lassen nur noch die Geldgeschenke der Großeltern auf das Konto gehen.  Vermutlich wird selbst das bis zum 18. Geburtstag eine hohe Summe werden.

 

Da wir auch einen Immobilien Kredit aufnehmen wollen, fände ich es auch Ok wenn man die Einzahlungen fürs Kind erstmal eine Weile pausiert. Er bekommt ja dafür auch ein schönes Zu Hause. 

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Peter23
vor 2 Stunden schrieb faks:

Wenn man also davon ausgeht dass die Kinder mal studieren werden, kann da für den Bafög Ersatz alleine schonmal 30k zusammen kommen, plus ggf. Auto, Einrichtung usw.

Es geht hier ja auch darum, ob man es auf den Namen der Kinder anlegt und da ist die Idee mit Bafög-Ersatz ja schön und gut, aber die bekommen die Kohle mit 18 und können sie dann auch ausgeben, so dass man dann vielleicht trotzdem noch das Studium finanzieren muss.

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tyr

Ich sehe das ähnlich den Studenten aus diesem Faden: man weiß vorher nicht, wie das Kind später mal mit einer größeren Summe Geld umgehen wird, ob das Geld in kurzer Zeit für schöne Dinge und Konsum ausgegeben wird oder ob davon Investitionen wie ein Studium finanziert werden.

 

Ich finde, dass Konsum wie Reisen, Autos usw. vor allem denjenigen zustehen, die das Geld erarbeitet haben. Wenn jemand mit seiner Lebenszeit arbeitet, um seinen Kindern ein Auto und schöne Reisen zu finanzieren sollte derjenige, der das Geld erarbeitet das selbst entscheiden, ob er das so will.

 

Daher: warum nicht das Geld für das Kind als Eltern selber ansparen und dann daraus dem jungen Erwachsenen Ausgaben für Investitionen in den Lebensstart bezahlen? Ausbildung, Studium, erste Wohnungseinrichtung, Auslandssemester, Anschubfinanzierung für den Start in die Selbstständigkeit des Kindes o.ä.

 

Dann können die Eltern immer noch entscheiden, ob sie dem jungen Erwachsenen mehrere Sonne-Strand-Spaß Urlaubsreisen mit d Geld bezahlen oder ein schickes teures Auto.

 

Ähnlich ist es mit erben: warum nicht zu Lebzeiten mit warmen Händen konkrete Investitionen für die nächste Generation bezahlen? Dann läuft das Kind keinen Sportwagen oder keine Luxusartikel vom Erbe, sondern das, was man selbst erarbeitet und wo man selber auf Konsum verzichtet hat wird im eigenen Sinne verwendet. Dann kann immer noch Konsum stattfinden, wenn man das als Eltern so will.

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ramses2

Eine sehr interessante Diskussion. Könnte man denn bereits auf das Kind laufende Sparpläne wieder auf den eigenen Namen umändern lassen?

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Sapine

Sparpläne kann man sicher jederzeit stoppen aber bereits auf Kinder laufendes Guthaben darf man nicht zurück holen. Das Geld gehört den Kindern und darf auch nur von diesen verwendet werden für Dinge die nicht zum Lebensunterhalt gehören (z.B. Führerschein, Auslandsaufenthalt des Kindes). Die Pflicht zum Unterhalt während des Studiums dürfte sich durch so ein Kinderkonto auch nicht in Luft auflösen. 

 

Ich befürworte absolut, dass Eltern ihre Kinder finanziell unterstützen beim Start ins Erwachsenenleben, aber nur dann, wenn sie selbst es sich leisten können und eine Verpflichtung dazu gibt es auch nicht. Wie oft wäre der Erwerb von Immobilieneigentum ohne Unterstützung durch die Eltern gar nicht vorstellbar? Der Führerschein und einen Zuschuss zur ersten Wohnung und/oder Auto sind sicher weit verbreitet. Aber welches Kind möchte denn, dass ihre Eltern noch auf einem Sack von Schulden sitzen oder später mit einer bescheidenen Rente leben müssen, während sie sich ihr funkelnagelneues Erstauto und ein Sabbatjahr leisten? Solange Eltern noch an einer Hypothek abzahlen, würde ich ausschließlich Geldgeschenke auf ein Kinderkonto laufen lassen. Die übrigen Sparraten würde ich komplett in den schnellen Schuldenabtrag umlenken. So bleibt später wenn die Kinder studieren, mehr freies Geld für alle und das Risiko für einen hohen Anschlusszins bei der Finanzierung wird erheblich kleiner. Welchen Sinn macht es denn, das Geld auf den Namen der Kinder zu womöglich niedrigen Zinsen zu sparen, während die Eltern die Bank bedienen? Oder wollt Ihr ernsthaft auf Kredit mit dem Geld der Kinder spekulieren? Bei "sicher" angelegtem Geld wäre es praktisch immer ein Geldvernichtungssystem aus Sicht des Familienvermögens. 

 

Im konkreten Fall, würde ich den Sparplan für das jüngere Kind noch laufen lassen, damit beide Kinder gleich behandelt werden. Ungleichbehandlungen von Geschwistern können Familien spalten. 

 

EDIT: Meinem Großvater bin ich übrigens noch heute dankbar, der mit seinen Enkeln im Alter von ungefähr 10 folgenden Deal abgeschlossen hatte: Jede Mark, die wir selbst gespart haben, hat er verdoppelt. So hatte ich später nicht nur ein schönes Konto für die erste eigene Wohnung sondern ich hatte auch das Sparen gelernt. 

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3mg4

- Schulden zahlen

- weiter Sparrate auf eigenen Namen laufen lassen, siehe auch @Cor 

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Sthenelos

Alles eine Frage vom richtigen Maß*. Ist ein richtiges Maß erreicht, halte ich ca. 2 % vom monatlichen Bruttoeinkommen als angemessen.

* Das richtige Maß zu finden ist abhänging von vielen Faktoren und auch sehr persönlich. Große Relevanz hat natürlich eine Kredittilgung. Zahlt man 20 oder 30 Jahre noch eine
Immobilie ab, dann sollte das Sparziel für die Kinder darauf angepasst sein. Wichtig (m.A. wichtiger) ist es den Kindern eine schöne und vielseitige Kindheit insgesamt
zu ermöglichen, mit vielen Ereignissen die in Erinnerung bleiben, die prägen. Manches, oder vieles ist ohne Kosten oder mit geringen Kosten erreichbar, anderes aber auch mit höheren Kosten
verbunden. Schöne Urlaube, Förderung von auch teureren Hobbies, z.B. Instrumente, Musiklehrer, teurere Sportarten, Tennis, Ski, regelmäßge Tagesfamilienausflüge
(kosten u.U. eine Menge Geld..) und so vieles mehr. Bietet man seinen Kindern viel (sinnvolles), ist das oftmals auch mit Kosten verbunden. Hier sollte man ein vernünftiges Maß finden, nicht nur aufs Konto
sparen, sondern auch in Ereignisse und Momente investieren. Es prägt ganz wesentlich die Entwicklung. Dankbarkeit dafür erfährt man oft erst spät.
 

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Tünpott

Hallo zusammen,

vielen Dank schon mal für die Anregungen.

 

Zum Verständnis: Ich bin jetzt 45 Jahre alt und unser Haus ist in spätestens 2 Jahren abbezahlt. Aus meiner Sicht ein überschaubarer Zeitraum.

 

Rückblickend wäre es dennoch sicher sinnvoller gewesen, den Finanzhaushalt als einen Familientopf zu sehen und nicht die Kinder getrennt zu betrachten. Stichwort mentale Buchführung. Aber als werdender Vater hatte ich diese Sichtweise noch nicht und wollte für die Kleinen von Anfang an etwas Gutes tun.

 

Für die wichtigsten Anschaffungen wird das Vermögen ja jetzt schon reichen und die Entscheidungshoheit soll dann mit 18 auch bei den Kindern liegen. Wenn weg dann weg.

So geschehen bei meinem einzigen Neffen für den ich von Geburt an gespart habe und dem ich vor ein paar Jahren zum 18. dann 5000€ übergeben habe. Das Geld steckt jetzt in einem überdimensionierten Audi. :unsure:

Alles über den derzeitigen Grundstock hinaus wird dann auf unserem Namen angelegt, aber erst wenn unsere letzte Rate an die Bank überwiesen wurde.

Gruss

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andjessi

Einen Königsweg habe ich (43 Jahre) auch nicht. Bei uns sieht es so aus. Für unsere beiden Kinder (6 und fast 5) sparen wir je Kind ca. 1.000,- EUR p.a. in einem Banksparplan (der „legendäre“ DKB-Sparplan – danke WPF) und einem Bausparvertrag (alter Debeka 3% Vertrag). ETF scheidet aus, da das Geld ja mit 18-20 Jahren verfügbar sein soll. Es ist ja keine Altersvorsorge für die Kinder, sondern dient dem Start ins Berufs-/Ausbildungsleben. Das schafft keiner mit dem Timing.

 

Zwischenzeitlich glaube ich aber auch, dass die sich anhäufende Summe für 18/20 Jährige grundsätzlich zu hoch wird. Geld ist nicht nur ein Segen, sondern kann in jungen Jahren auch eine Last sein. Das erste selbstverdiente Geld ist nicht annährend so viel wert, wenn man weiß, dass man als gerade Volljähriger noch 20 – 30 TEUR auf dem Konto rumliegen hat. Ich kann mich daran erinnern, wie vor 15 Jahren der damals gerade mal 18-jährige Freund meiner Schwägerin mit dem top ausgestatteten Golf-Neuwagen um die Ecke kam. Wenn man das schon als 18-jähriger hat, auf welche Ziele soll man dann noch hinarbeiten. Wenn man sich diesen Golf mit 30 vielleicht wirklich vom eigenen Geld leisten kann, ist der doch einem nichts wert.  Die eigenen Kinder nicht in der Wohlstandsverwahrlosung untergehen zu lassen, ist tatsächlich ein Erziehungsziel. Wie relativ „reich“ die (natürlich trotzdem meckernde) Mittelschicht-Rentnergeneration heute ist, merken wir übrigens an den großzügigen Geldgeschenken von Oma, Opas und Uromas zu allem möglichen Anlässen. Das „verschärft“ das Luxusproblem überversorgter Kinder weiter. Wenn ich mich im Bekanntenkreis umhöre, sind wir das keine Ausnahme mit diesem „Problem“.

 

Meine Tendenz geht dahin, dass wir das Vermögen unserer Kinder nicht höher als 10 TEUR je Kind anwachsen lassen (bzw. dann nicht mehr für sie auf ihren Konten sparen). Das muss reichen für den Start und ist immer noch sehr viel Geld für Teenager. Lieber später, wenn das Geld wirklich gebraucht wird, großzügig helfen (Immobilie) bzw. anlassbezogen unterstützen (Teilzuschuss Autokauf etc.). Auf das was man später schenkt hat man Einfluss, auf das Geld was den Kindern gehört von Beginn an rechtlich und moralisch nur sehr begrenzt. Wer meint, dass er die Konten der Kinder mit 17 Jahren mal einfach leer räumen kann, sollte sich nicht beschweren, wenn diese noch 10 Jahre später zu recht die Rückzahlung verlangen.

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börse2009

Dieser DKB sparplan taugt? Alternativen? Suche aktuell auch eine Möglichkeit für das Kind max 1K € p.a. entsprechend konservativ anzulegen.

Gesendet von meinem F5321 mit Tapatalk

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vanity
vor 16 Minuten schrieb börse2009:

Dieser DKB sparplan taugt?

Der von andjessis Kindern schon, aber in der Form gibt's den leider nicht mehr: 

Das Nachfolgeprodukt ist nicht mehr sensationell.

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herr_welker
Am 6.1.2018 um 09:10 schrieb ramses2:

Eine sehr interessante Diskussion. Könnte man denn bereits auf das Kind laufende Sparpläne wieder auf den eigenen Namen umändern lassen?

Über dieses Thema gibt es einen sehr interessanten Artikel in der Finanztest Dezember 2017. (Könnte noch bis Donnerstag im Handel sein)

 

Dort steht, dass auf den Namen des Kindes angelegte Geld gehört ausschließlich dem Kind. Die Eltern dürfen es verwalten, jedoch nichts abheben.

Finanztest empfiehlt, wenn nötig, vor dem 18. Geburtstag einen Auszahlplan abzuschließen und dort das Geld einzuzahlen.

Dann kann der Nachwuchs sein Geld zumindest nicht mit vollen Händen rausschmeißen, sondern nur Stück für Stück.

Die Idee dahinter ist, dass die Weisheit noch kommt.

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andjessi
vor 3 Stunden schrieb herr_welker:

 

Finanztest empfiehlt, wenn nötig, vor dem 18. Geburtstag einen Auszahlplan abzuschließen und dort das Geld einzuzahlen.

Dann kann der Nachwuchs sein Geld zumindest nicht mit vollen Händen rausschmeißen, sondern nur Stück für Stück.

Der “schlaue“ Filius verpfändet dann den Auszahlplan und holt sich sein Gespartes via Kredit von der Bank oder fechtet den Vertrag (Sonderkündigungsrecht zum 18. Geburtstag?) gleich an ;-)

 

Man muss sich damit abfinden, dass es nicht wirklich eine Handhabe gibt, seinen Kindern nach Volljährigkeit zu sagen, was sie mit ihrem eigenen Geld machen sollen. Von aufwändigen Schenkungsverträgen mit Notar und Co. mal abgesehen. Das ist wiederum für die vergleichsweise kleinen Summen, über die hier gesprochen wird, wohl übertrieben.

 

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herr_welker
Zitat

Der “schlaue“ Filius verpfändet dann den Auszahlplan und holt sich sein Gespartes via Kredit von der Bank oder fechtet den Vertrag (Sonderkündigungsrecht zum 18. Geburtstag?) gleich an ;-)

Kann natürlich alles sein. Einen Kredit bekommt man ja heutzutage schon, wenn man einen festen Arbeitsvertrag hat.

Also von daher. Ein Jolo Leben kann man nicht verhindern.

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