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Einsteiger321

Vorstellung Plan-Portfolio

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Einsteiger321

Hi zusammen,

 

ich bin in der glücklichen Lage, dass ich vor kurzem geerbt habe.

Jetzt stehe ich jedoch vor dem Luxusproblem, dass ich das Geld ungern quasi unverzinst auf dem Sparbuch halten möchte.

Aus diesem Grund befasse ich mich gerad mit dem Thema der Anlagen und habe mich hier eingelesen.

 

Zu mir:

Ich bin 31 Jahre alt und fest angestellt und komme mit meinem Gehalt aktuell sehr gut zurecht.

 

Mein Gesamtvermögen sieht folgendermaßen aus:

115.000 Tagesgeld

45.000 Aktien und ETFs

25.000 Lebens- und Rentenversicherung (noch vor 2004 abgeschlossen und somit steuerfrei und schöne 4 % Zinsen)

10.000 Gold/Rohstoffe

 

Mir hat es die Idee des passiven Investierens angetan und ich überlege alle Aktienanteile zu verkaufen und nur noch langfristig (15-35 Jahre) in ETF zu investieren. Dafür finde ich persönlich eine 75 % MSCI Word / 25 % EM sinnvoll (insgesamt ca. 60 % des Gesamtvermögens)

Rohstoffe wie Gold plane ich weiterhin mit 5-10 % (15.000 €) ein und die Lebensversicherungen (jetzt ca. 12 %) werde ich natürlich auch bis zum Ende (15 Jahre) beibehalten.

 

Im Grunde denke ich, dass es reicht, wenn ich 40.000 € (jetzt 20 % des Gesamtvermögens) als z.B. Tagesgeld kurzfristig beibehalte (habe zudem ca. 500 € monatlich noch übrig).

 

Jetzt würde ich gerne ca. 70.000 € zusätzlich in die beiden ETFs investieren. Jetzt kommt nur die große Frage: Einmalinvestition oder regelmäßige Zahlungen?

 

Häufig hört man, dass eine direkte Investition im Durchschnitt eine bessere Rendite abwirft (ist ja klar, wenn im Durchschnitt die Kurse steigen), aber auch größere Risiken bergen (ist ja auch klar). Zudem wird hier häufig gesagt, dass keiner die Entwicklung vorhersagen kann und eine Einmalinvestition mehr Sinn macht. ABER: Bei diesen Aussagen sind sich 90 % der Schreiberlige hier im Forum zwar einig, aber meistens, wenn hier jemand von größeren Einmalinvestitionen redet, wird doch zu Ratenzahlungen geraten und dass die Kurse aktuell ja recht hoch seien (obwohl doch eigentlich gesagt wird, dass keiner weiß, ob das jetzt wirklich hoch ist).

 

Ich stehe jetzt vor dem Dilemma, dass ich nicht weiß, wie ich vorgehen soll.

Vielleicht auch nur einen Teil als Direktinvestition und den Rest als Raten? Aber im Durchschnitt gehen damit historisch betrachtet 7 % Rendite flöten. Meine Überlegung bzgl. der Risikoglättung geht auch in die Richtung, dass ich in ca. 20 Jahren schon allmählich anfange mir etwas auszahlen zu lassen, um somit über die nächsten 35 Jahre einen Durchschnittsverkaufspreis zu erzielen.

 

Was haltet Ihr von meinem gesamten geplanten Portfolio, was würdet Ihr optimieren und was würdet Ihr bzgl. des Themas Einmalinvestition vs. Sparplan machen?

 

Bitte habt Nachsicht mit mir, ich bin noch nicht so lange im Thema J

 

Liebe Grüße

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west263

Du würdest gerne und ist es denn sinnvoll und wie soll ich. Alles Fragen, aber das einzige was Du uns erzählst ist, das Du 45.000€ in Aktien und ETF hast. Welche Aktien, welche ETF, in welchem Verhältnis?

 

klar, 75% World und 25% EM, gut mache das. Direkt vs Sparplan, wie hast Du bis jetzt investiert? Bereiten Dir schon 10.000€ Investition pro Monat Kopfschmerzen und schlaflose Nächte oder schüttelst Du das so einfach aus dem Ärmel. Das was für mich z.B. gut ist, heißt ja noch lange nicht, das das auch für dich das richtige ist.

Statistik hin, Statistik her, Du musst dich mit deinem Investitionsintervall wohl fühlen und wenn das alles AllIn ist, schön und wenn Du langsam investieren möchtest, wird auch niemand sagen, ist ein grober Fehler.

 

ach ja und noch was, meinst Du nicht, das es jetzt mit 31 Jahren nicht etwas zu früh ist, darüber nachzudenken, in 20 Jahren zu verkaufen?

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Schwachzocker
vor 38 Minuten schrieb Einsteiger321:

...

Jetzt würde ich gerne ca. 70.000 € zusätzlich in die beiden ETFs investieren. Jetzt kommt nur die große Frage: Einmalinvestition oder regelmäßige Zahlungen?

 

Häufig hört man, dass eine direkte Investition im Durchschnitt eine bessere Rendite abwirft (ist ja klar, wenn im Durchschnitt die Kurse steigen), aber auch größere Risiken bergen (ist ja auch klar). Zudem wird hier häufig gesagt, dass keiner die Entwicklung vorhersagen kann und eine Einmalinvestition mehr Sinn macht. ABER: Bei diesen Aussagen sind sich 90 % der Schreiberlige hier im Forum zwar einig, aber meistens, wenn hier jemand von größeren Einmalinvestitionen redet, wird doch zu Ratenzahlungen geraten und dass die Kurse aktuell ja recht hoch seien (obwohl doch eigentlich gesagt wird, dass keiner weiß, ob das jetzt wirklich hoch ist).

Du hast es im Prinzip erfasst: Die Frage "Einmalanlage oder zeitlich gestaffelte Anlage" ist im Grunde genommen genau so wie die Frage: "Wie entwickeln sich die Kurse in Zukunft?" Das müsste man nämlich wissen, wenn man hier einen Ratschlag geben soll.

 

Anders als andere (einschließlich mein Vorredner) bin nicht nicht der Meinung, dass ein Investment zu irgendeinem Wohlgefühl beitragen soll, sondern nach Möglichkeit ausschließlich das Ergebnis von rationalen Überlegungen sein sollte. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass Menschen sich mit rationalen Erkenntnissen nicht wohl fühlen, wenn sie ihnen nicht in den Kram passen.

Für mich kann ich nur sagen, dass ich die Schwankungen am Aktienmarkt nicht schön finde. Sie bereiten mir weder Freude noch Wohlgefühl. Es wirkt sich auch nicht förderlich auf meine Nachtruhe aus. Das ist der Preis für die Rendite. Man muss ihn wohl zahlen, entweder sofort oder später.

Mit der zeitlichen Staffelung verschiebt man das volle Risiko lediglich auf einen späteren Zeitpunkt. Irgendwann hast Du Dein Geld voll investiert, und dann ist es so, als wenn Du es sofort als Einmalanlage angelegt hättest. Schließlich kann es auch passieren, dass der Crash erst dann kommt, wenn Du voll investiert bist.

Manche argumentieren nun: "Ich fühle mich aber so wohl und schlafe gut, wenn ich schrittweise investiere." Diese Wohlgefühl ist den Illusionen geschuldet, die manche Menschen sich machen. Auch sie werden irgendwann voll investiert sein und damit das volle Risiko tragen. Warum man dann besser schlafen soll als bei der sofortigen Einmalanlage, leuchtet mir nicht ein.

 

Anderes Thema: Hast Du auch eine eiserne Reserve, die unabhängig von Deinen Anlagen für Konsum und Notfallzwecke zur Verfügung steht?

 

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Einsteiger321

West263:

Ich habe doch geschrieben, dass unabhängig davon was ich jetzt für Wertpapiere, Deka-Fonds usw. habe, ich lieber alles in ETF (75% MSCI World /25 % EM) investieren möchte und halt ggf. noch deutlich mehr „nachschießen“ möchte.

Ich bin bei so etwas denk ich relativ gelassen, was natürlich nicht bedeutet, dass es mich nicht belasten würde, wenn ich auf einmal 40.000 € verliere.

 

Naja, meine Wunschvorstellung ist es, wenn es geht schon mit Anfang oder Mitte 50 etwas kürzer zu treten, meine Liebe zur Reiserei usw. (habe viele Hobbys und weiß was mit der Zeit anzufangen) zu intensivieren. Daher plane ich erstmal zwischen 20 und 30 Jahre, was natürlich nicht bedeutet, dass hinterher nicht mehr für die Rente übrig bleibt. Auch der Verkauf in Etappen hat wie auch der Kauf einen Durchschnitts- und dadurch Risikoglättungseffekt.

 

Schwachzocker:

Ich denke, dass ich schon auf Kosten der Durchschnittsrendite ein wenig ruhiger schlafen möchte. Aber Du hast natürlich Recht damit, dass man eh irgendwann voll investiert ist und somit das Risikogefühl nur nach hinten verschiebt.

 

Je mehr ich mich damit befasse, glaube ich, dass ich wirklich eine Zwischenlösung wählen werde.

 

Ja, an eine eiserne Reserve habe ich gedacht.

 

Mein ungefährer Plan bei jetzt 200.000 €:

12,5 % (25.000) Lebens- und Rentenversicherung -> 4%-Verzinsung

 7,5 % (15.000) Rohstoffe (bisher nur Gold)

55 % (110.000) ETFs (davon 75/25 MSCI World/ EM)

25 % (50.000) Tagesgeld oder sonstige kurzfristige Assets

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SunshineDavid

Egal wie Du Dich entscheidest, es ist immer ein Market Timing. Ich habe für mich entschieden, dass ich meine Investition (100k) auf 5 Jahre zu strecken und bei fallenden Kursen schneller zuzugreifen. Im Grunde ist damit meine Erwartung eine Seitwärts-Bewegung mit dann fallenden Kursen. Die Investition über 5 Jahre gibt mir das beste Gefühl für einen Einstieg und auch wenn Investitionen nicht von Gefuhlen geleitet werden sollen, hilft es mir nachträglich dazu zu stehen und so passiv investiert zu bleiben. 

 

Alles Gute für deine Entscheidung!

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Mojo-cutter
vor 21 Stunden schrieb Einsteiger321:

dass man eh irgendwann voll investiert ist und somit das Risikogefühl nur nach hinten verschiebt.

Klick schon gelesen?

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StefanU
vor 13 Stunden schrieb SunshineDavid:

Die Investition über 5 Jahre gibt mir das beste Gefühl für einen Einstieg und auch wenn Investitionen nicht von Gefuhlen geleitet werden sollen, hilft es mir nachträglich dazu zu stehen und so passiv investiert zu bleiben. 

Und wie steht's mit den Emotionen, wenn du dann nach 5 Jahren voll investiert bist und dann die Märkte abschmieren? Da ist es doch besser, gleich eine zum persönlichen Risikoprofil passende Asset Allocation zu finden.

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whister
vor 2 Stunden schrieb StefanU:

Und wie steht's mit den Emotionen, wenn du dann nach 5 Jahren voll investiert bist und dann die Märkte abschmieren? Da ist es doch besser, gleich eine zum persönlichen Risikoprofil passende Asset Allocation zu finden.

Naja, das ist eher eine psychologische Sache. Wenn jetzt der Markt weiter 5 Jahre steigt hat er nach diesen 5 Jahren höchstwahrscheinlich auch einen guten Gewinn im Portfolio. Wenn es davon dann 50% runter geht ist er vllt. nur -25% gemessen an seiner Investitionssumme. Das ist gefühlt besser als 50% der Investitionssumme verloren zu haben.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 36 Minuten schrieb whister:

Naja, das ist eher eine psychologische Sache. Wenn jetzt der Markt weiter 5 Jahre steigt hat er nach diesen 5 Jahren höchstwahrscheinlich auch einen guten Gewinn im Portfolio. Wenn es davon dann 50% runter geht ist er vllt. nur -25% gemessen an seiner Investitionssumme. Das ist gefühlt besser als 50% der Investitionssumme verloren zu haben.

 

Und wenn jetzt nach 5 Jahre Seitwärtsbewegung folgen und danach 50% überfällige Korrektur in Form von Verlust eintreten?

 

Wie du es auch drehst und wendest, du willst nur spekulativ das Risiko, das du eingehen möchtest in die Zukunft verlagern. Einen Börsentag nach dem Abschluss dieses schrittweisen Einstiegs bist du dann aber so investiert, wie du es gewollt hast. Was bringt das?

 

Market Timing hat noch nie zuverlässig erwartbar funktioniert und das wird in Zukunft auch so bleiben, solange zukünftige unerwartete kursbeeinflussende Ereignisse weiterhin unbekannt bleiben.

 

Mache dir lieber jetzt einen Plan zu deiner individuell passenden Asset Allocation. Diese dann sofort umsetzen. Wenn du Angst vor dem Aktienrisiko hast und lieber später mehr Risiko eingehen willst: dann lieber dauerhaft weniger Aktienquote.

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SunshineDavid

Mit allem jetzt einzusteigen ist ja auch Market Timing. Warum jetzt und nicht vor drei Jahren? Nur weil ich mich jetzt mit dem Thema befasse, muss das ja kein richtiger Einstiegszeitpunkt sein. 

 

Mache es übrigens so wie Tyr vorschlägt und belasse die Aktienquote bei recht niedrigen Anteilen. Wenn dann in 5 Jahren der Crash kommt, kann ich die ja immer noch erhöhen.

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tyr
· bearbeitet von tyr

Du deutest mein Posting so um, wie du es gerne hättest. Das ist okay, ich empfehle dir aber mitnichten, wegen einer unsicheren Zukunft heute niedrige Aktienquoten zu fahren und in der Zukunft spekulativ die Aktienquote nach Gefühl zu erhöhen.

 

schaue lieber auf vergangene Aktienmarktkrisen und stelle deine Aktienquote dauerhaft so ein, so dass du nicht unnötig Risikoprämie verpasst und du aber auch mit Verlusten aus einer neuen Crashphase wie ab 2007 und nach 1999 gut schlafen und das Depot in Ruhe lassen und stoisch rebalancen kannst.

 

Ob die Betrachtung vergangener Risiken dich dann zu 30% oder 90% Aktienquote führt darfst du selber entscheiden.

 

Auch in Zukunft bleibt die Zukunft ungewiss.

 

Ich selber plane eine Asset Allokation nach dem gängigen Lebenzyklusmodell. Schinzilord hat das im Forum beschrieben, wie man dazu kommen kann:

 

 

Die Volatilität der daraus bestimmten RK3-Quote muss man natürlich trotzdem aushalten können. Das ist der dort beschriebene Gammafaktor der Risikoaversion.

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Einsteiger321

SunshineDavid:

Deine Absicht, bei fallenden Kursen mehr nachzukaufen deckt sich aber nicht mit der Idee des passiven Investierens und dem Gedanken, dass keiner weiß in welche Richtung die Kurse gehen. Du bist ja im Grunde am spekulieren, dass die Kurse wieder irgendwann runtergehen.

 

Ich finde es allgemein sehr interessant, dass viele hier offiziell der Meinung sind, dass passives Investieren das Spekulieren auf lange Sicht schlägt, aber trotzdem irgendwie meinen, dass man aktuell bei solch hohen Kursen nicht alles oder zu viel investieren sollte, da die Kurse „so hoch“ seien.

Passt ja eigentlich nicht zusammen oder?

 

Rein rational wäre es bei dem Grundsatz ja am besten jetzt einfach auf einmal alles zu investieren und nicht zu staffeln. Aber man erkauft sich durch die im Durschnitt geringere Rendite bei Staffelkäufen ein gewisses Maß an Ruhe für den Kopf…zumindest bis erstmal alles investiert ist und man sich evtl. langsam an die Aufs und Abs gewöhnt hat.

 

Mojo-cutter:

Ja, danke. Schöne Zusammenstellung.

 

All:

Vermutlich ist eine Zwischenlösung mit einer hohen Einmalinvestition oder geringere regelmäßige Zahlungen (für den Kopf) für mich persönlich der beste Weg.

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