Fondsanleger1966 23. August vor 6 Stunden von Der Heini: Du meinst das Währungsrisiko, oder? Theoretisch kann man ja auch nur in US-ETFs anlegen (World ist ja eh 70% US). Das wäre dann einer der ganz großen blutigen Anfängerfehler, wenn man nicht vorhat, im USD-Raum zu leben. Das Währungsrisiko entsteht durch den Unterschied zwischen der Währung, in der die eigenen Ausgaben gewöhnlich anfallen (bei uns i.d.R. der Euro), und der Währung, in der die Anlagen zur Absicherung dieser Ausgaben notieren. Bei US-Aktien ist das der USD. 100% US-Aktien = prinzipiell 100% Währungsrisiko USD/EUR (die Feinheiten wie nicht währungsgesicherte Gewinne aus Auslandsgeschäften von US-Unternehmen lasse ich jetzt einmal beiseite, weil sie hier nicht relevant sind). Wie das dann praktisch aussieht, kann man sich ganz gut am Zeitraum von 2000 bis 2009 ansehen: Laut der Shiller-Tabelle (Link Nr. 1d1 in meiner Sammlung) verloren US-Aktien vom Höhepunkt im Aug 2000 bis zum Tief im März 2009 rund 52% real an Wert in *USD* gerechnet. Schon für US-Bürger in der Entnahmephase war das eine ordentliche Hausnummer. Der USD verlor gegenüber dem EUR vom Hoch im Okt 2000 bis zum Tief im Juli 2008 außerdem -47% - also fast so viel wie die US-Aktien. Wenn diese beiden Entwicklungen exakt zusammengefallen wären, hätte der Restwert des Portfolios *ohne Entnahme* nur noch ein Viertel betragen (48% realer Restwert bei den Aktien x 53% Restwert bei der Währung). Weil es bei den Extrempunkten von Aktien und Währung aber kleine Abweichungen gab, betrug der tatsächliche Restwert *ohne Entnahmen* in der Praxis ein Drittel (also 33%). Aber auch das ist sehr, sehr wenig, wenn man in den 8 2/3 Jahren auch noch etwas entnehmen wollte. Und alle Werte sind vor Kosten und Steuern. Ich hoffe, diese Rechnung öffnet einigen Mitlesern (und vielleicht auch Dir @Der Heini ) die Augen. Das mit der finanziellen Unabhängigkeit über grundsätzlich hochvolatile Aktien - und dann auch noch in Fremdwährungen - ist gar nicht so einfach. Auf jeden Fall sollte man sich dafür gründlich ein verlässliches Knowhow aneignen, damit man sich nicht durch vermeidbare eigene Kalkulations- und Denkfehler ein Bein stellt. Das Erreichen der finanziellen Unabhängigkeit ist auch ohne Selbstsabotage für Normalverdienende schwierig genug. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 23. August vor 25 Minuten von Fondsanleger1966: Ich hoffe, diese Rechnung öffnet einigen Mitlesern (und vielleicht auch Dir @Der Heini ) die Augen. Das mit der finanziellen Unabhängigkeit über grundsätzlich hochvolatile Aktien - und dann auch noch in Fremdwährungen - ist gar nicht so einfach. Auf jeden Fall sollte man sich dafür gründlich ein verlässliches Knowhow aneignen, damit man sich nicht durch vermeidbare eigene Kalkulations- und Denkfehler ein Bein stellt. Das Erreichen der finanziellen Unabhängigkeit ist auch ohne Selbstsabotage für Normalverdienende schwierig genug. Ja korrekt dargestellt, Danke dafür, gut beschrieben. War mir aber schon bewusst, wollte nur gerne wissen, ob Sabine darauf hinaus wollte. Währungsrisiko sollte man auf jeden Fall beachten und nicht alles in Fremdwährung haben. Alternativ gehegt, was aber Rendite kostet. Mal gehts in die eine, mal in die andere Richtung. Nur wenn zu unseren Gunsten der Dollar aufwertet, nimmt man das gerne hin. Weh tut die andere Richtung. 2008 hat es nach der Finanzkrise geholfen, allerdings stark schwankend. Habe mal in Tradingview nachgeschaut und seit der Euroeinführung gibt es einen Bereich von 48%, in denen der Euro gegenüber dem Dollar schwankt, ganz schön viel. Momentan sind wir fast dort, an denen 1999 der Euro/Dollar Kurs war. Zitat Bei der Einführung des Euros im Jahre 1999 konnte der Euro zu einem Kurs von 1,1789 in US-Dollar umgetauscht werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter23 9. September Eine der größten Risiken in "early retirement" ist die so genannte Sequence of Returns Risk, die maßgeblich dazu führt, dass obwohl der Zeitraum lang ist, die anfängliche Entnahme trotzdem deutlich niedriger gewählt werden muss als die durchschnittliche Rendite des Portfolios. Ich frage mich dabei, ob nicht in der Theorie (auf historischen Daten) eine Strategie erfolgreich sein müsste, bei der die Aktienquote in bei hohem Verlust stark erhöht wird (ggf über Hebel sogar über 100%), um dem Aspekt zu begegnen, dass ein zu hoher Verlust am Anfang dazu führt, dass die Aufholeffekte später ins Leere gehen, weil zu wenig Portfolio übrig ist. Habt ihr mal eine Analyse gesehen, die diese Fragestellung betrachtet bzw. diese Idee umsetzt? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
PEOPLES 9. September Woher soll das Kapitial dafuer kommen? Cash, Anleihen, Edelmetalle? Ist der Witz nicht, eben aus 100% Aktien in irgendwas weniger volatiles zu gehen eben wegem dem SORR? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
sedativ 9. September Am 23.8.2025 um 19:25 von Fondsanleger1966: Wie das dann praktisch aussieht, kann man sich ganz gut am Zeitraum von 2000 bis 2009 ansehen: Laut der Shiller-Tabelle (Link Nr. 1d1 in meiner Sammlung) verloren US-Aktien vom Höhepunkt im Aug 2000 bis zum Tief im März 2009 rund 52% real an Wert in *USD* gerechnet. Schon für US-Bürger in der Entnahmephase war das eine ordentliche Hausnummer. Während die US-Dividenden in der Dot.Com-Krise überhaupt nicht und in der Finanzkrise nur kurzfristig um moderate 25% gefallen sind. Nur um das auch mal gesagt zu haben. ==> S&P 500 Dividenden seit 1871 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Turmalin 9. September Es klingt, als wolle @Peter23 darauf hinaus, durch Market Timing (Buy the dip) in der Ansparphase oder auch danach auf ein höheres Kapital zu kommen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
egbert02 9. September vor einer Stunde von sedativ: Während die US-Dividenden in der Dot.Com-Krise überhaupt nicht und in der Finanzkrise nur kurzfristig um moderate 25% gefallen sind. Nur um das auch mal gesagt zu haben. ==> S&P 500 Dividenden seit 1871 Er hat Jehova gesagt . Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter23 9. September vor 3 Stunden von PEOPLES: Ist der Witz nicht, eben aus 100% Aktien in irgendwas weniger volatiles zu gehen eben wegem dem SORR? Ich dachte es wäre klar, dass man nicht 100%ig in Aktien ist, wenn man anfängt von seinem Kapital zu leben. Zunächst wäre ich jetzt mal von einem klassischen 60/40 Portfolio ausgegangen. vor 3 Stunden von PEOPLES: Woher soll das Kapitial dafuer kommen? Cash, Anleihen, Edelmetalle? ZB aus den 40% Anleihen und wenn das nicht reicht, dann eben aus Leverage: vor 4 Stunden von Peter23: (ggf über Hebel sogar über 100%) vor einer Stunde von Turmalin: Es klingt, als wolle @Peter23 darauf hinaus, durch Market Timing (Buy the dip) in der Ansparphase oder auch danach auf ein höheres Kapital zu kommen In der Ansparphase gibt es dazu schon Literatur. Es geht da dann aber auch nicht um buy-the-dip sondern leverage zu Beginn der Ansparphase, um dem SORR zu begegnen. Mir geht es nun aber um eine vergleichbare Strategie für die Entnahmephase. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Schwachzocker 9. September vor 3 Stunden von sedativ: Am 23.8.2025 um 19:25 von Fondsanleger1966: Wie das dann praktisch aussieht, kann man sich ganz gut am Zeitraum von 2000 bis 2009 ansehen: Laut der Shiller-Tabelle (Link Nr. 1d1 in meiner Sammlung) verloren US-Aktien vom Höhepunkt im Aug 2000 bis zum Tief im März 2009 rund 52% real an Wert in *USD* gerechnet. Schon für US-Bürger in der Entnahmephase war das eine ordentliche Hausnummer. Während die US-Dividenden in der Dot.Com-Krise überhaupt nicht und in der Finanzkrise nur kurzfristig um moderate 25% gefallen sind. Nur um das auch mal gesagt zu haben. ...was dazu geführt hat, dass die Kurse nochmals eben um die Dividenden gesunken sind. Nur um die ganze Geschichte erzählt zu haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 9. September · bearbeitet 9. September von stagflation vor 7 Stunden von Peter23: Eine der größten Risiken in "early retirement" ist die so genannte Sequence of Returns Risk, die maßgeblich dazu führt, dass obwohl der Zeitraum lang ist, die anfängliche Entnahme trotzdem deutlich niedriger gewählt werden muss als die durchschnittliche Rendite des Portfolios. Mit diesem Satz habe ich Bauchschmerzen. Nehmen wir an, jemand hat 1 Million Euro und legt diese an in einer unendlich lange laufenden sicheren Anleihe zu 4%. Dann kann er jedes Jahr 4% entnehmen, also 40.000 €. Das funktioniert unendlich lange. Nehmen wir als nächstes an, dass die Entnahme jedes Jahr um 2% steigen soll. Das könnte man dadurch hinbekommen, dass man ab den zweiten Jahr anfängt, Teile der Anleihe zu verkaufen. Zuerst wenig, dann immer mehr. Nach 35 Jahren ist die Anleihe vollständig verkauft. Das Entnahmedepot ist leer. Wenn man länger als 35 Jahre von dem Depot leben möchte, muss man am Anfang weniger 4% entnehmen. Bei dieser Variante ist nicht das SORR dafür verantwortlich, dass die anfängliche Entnahme niedriger ist als die Rendite, sondern die gewünschte Steigerung der Entnahme. Zurück zur ersten Variante: jährliche Entnahme von 4% ohne Steigerung der Entnahme. Wie oben beschrieben, funktioniert das unendlich lange. Wenn man jetzt Volatilität hinzufügt (die Rendite schwankt um 4%), dann muss man die anfängliche Entnahme auch kleiner als 4% wählen - und zwar um so kleiner, je größer die Volatilität ist. Manche würden sagen, dass das SORR dafür verantwortlich ist. Ich aber würde sagen, dass die Volatilität dafür verantwortlich ist. Bringen wir jetzt beide Effekte zusammen. Wenn man ein lange laufendes Entnahmedepot plant mit einer volatilen Anlage und einer festen jährlichen Steigerung der Entnahme, dann muss die anfängliche Entnahme geringer sein als die erwartete Rendite. Wegen Volatilität und der gewünschten Steigerung der Entnahme. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
mem 9. September 7 hours ago, Peter23 said: Eine der größten Risiken in "early retirement" ist die so genannte Sequence of Returns Risk, die maßgeblich dazu führt, dass obwohl der Zeitraum lang ist, die anfängliche Entnahme trotzdem deutlich niedriger gewählt werden muss als die durchschnittliche Rendite des Portfolios. Ich frage mich dabei, ob nicht in der Theorie (auf historischen Daten) eine Strategie erfolgreich sein müsste, bei der die Aktienquote in bei hohem Verlust stark erhöht wird (ggf über Hebel sogar über 100%), um dem Aspekt zu begegnen, dass ein zu hoher Verlust am Anfang dazu führt, dass die Aufholeffekte später ins Leere gehen, weil zu wenig Portfolio übrig ist. Habt ihr mal eine Analyse gesehen, die diese Fragestellung betrachtet bzw. diese Idee umsetzt? Es gibt Analysen, z.B. Reducing Retirement Risk with a Rising Equity Glidepath, die empfehlen am Anfang der Rente mit einem niedrigen Aktienanteil zu starten und den mit der Zeit zu erhöhen. Dadurch werden die besonders schädlichen Verluste am Anfang der Rente abgefedert und verringern die Chance einer Pleite. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter23 9. September · bearbeitet 9. September von Peter23 vor 15 Minuten von stagflation: Mit diesem Satz habe ich Bauchschmerzen. Das lässt sich ganz einfach auflösen, indem Du Dein Beispiel mit einem Produkt durchrechnest, was eine reale Rendite von 4% liefert (bzw 6% in Deinem Beispiel). vor 11 Minuten von mem: Es gibt Analysen, z.B. Reducing Retirement Risk with a Rising Equity Glidepath, die empfehlen am Anfang der Rente mit einem niedrigen Aktienanteil zu starten und den mit der Zeit zu erhöhen. Dadurch werden die besonders schädlichen Verluste am Anfang der Rente abgefedert und verringern die Chance einer Pleite. Thx Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation 9. September · bearbeitet 9. September von stagflation vor 14 Minuten von Peter23: Das lässt sich ganz einfach auflösen, indem Du Dein Beispiel mit einem Produkt durchrechnest, was eine reale Rendite von 4% liefert (bzw 6% in Deinem Beispiel). Du könntest auch mal lesen was ich schreibe.... Ich bin völlig bei Dir, dass die anfängliche Entnahmerate niedriger sein muss. Aber der Grund ist ein anderer, zumindest teilweise. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LongtermInvestor 9. September · bearbeitet 9. September von LongtermInvestor vor 8 Stunden von Peter23: Eine der größten Risiken in "early retirement" ist die so genannte Sequence of Returns Risk, die maßgeblich dazu führt, dass obwohl der Zeitraum lang ist, die anfängliche Entnahme trotzdem deutlich niedriger gewählt werden muss als die durchschnittliche Rendite des Portfolios. Ich frage mich dabei, ob nicht in der Theorie (auf historischen Daten) eine Strategie erfolgreich sein müsste, bei der die Aktienquote in bei hohem Verlust stark erhöht wird Typischerweise begegnet man diesem Risiko mit einem Absenken der Aktienquote vor der kritischen Phase. Eine niedrigere Aktienquoten zum Startzeitpunkt, die dann wieder angehoben wird resultiert in vielen Konstellation in einer erhöhten Erfolgswahrscheinlichkeit. https://www.financialplanningassociation.org/article/journal/JAN14-reducing-retirement-risk-rising-equity-glide-path Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter23 9. September · bearbeitet 9. September von Peter23 vor 57 Minuten von mem: Es gibt Analysen, z.B. Reducing Retirement Risk with a Rising Equity Glidepath, die empfehlen am Anfang der Rente mit einem niedrigen Aktienanteil zu starten und den mit der Zeit zu erhöhen. Die Ausführungen bestätigen ja direkt meinen Ansatz. Aber ich verstehe noch nicht, warum die Lösung nun sein sollte die Aktienquote pauschal anzuheben. Wenn die Aktien nämlich am Anfang steigen, gibt es doch keine Notwendigkeit dafür (gegeben das einzige Ziel ist es bis zum Lebensende zu entnehmen und nichts zu vererben). Entsprechend wäre es doch besser das zu tun, was ich sage: Aktienquote nur anheben, falls der Aktienmarkt am Anfang der Entnahmephase fällt. Hier würde mich dann eben insbesondere interessieren, ob dann zur Not auch Leverage hilfreich ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine 10. September vor 6 Stunden von stagflation: Mit diesem Satz habe ich Bauchschmerzen. Die Diskussion ist doch müßig. Wenn man Inflationsrisiken ausblendet, kann man solche Rechnungen anstellen. Nur für die praktische Anwendung hilft das wenig, denn die Inflation ist besonders bei längeren Zeiträumen der Elefant im Raum. Desto niedriger die zukünftige Inflation ist, desto eher könnte man Deinem Vorschlag folgen, wenn da nicht noch die Steuer wäre. Nun könnte ich genauso behaupten, es ist nicht die Volatilität der Anlagevehikel das Problem sondern die nicht vorhersagbare Inflation in Kombination mit einer zu niedrigen sicheren Rendite. Tatsächlich müsstest Du bei Deinem Beispiel mit der ewig laufenden Anleihe zu 4 % die Entnahmerate deutlich unter 3 % drücken, wenn Du einen Inflationsausgleich vornehmen musst. Das ist für mich eine Nicht-Lösung des Problems. vor 5 Stunden von Peter23: Aber ich verstehe noch nicht, warum die Lösung nun sein sollte die Aktienquote pauschal anzuheben. Wenn die Aktien nämlich am Anfang steigen, gibt es doch keine Notwendigkeit dafür (gegeben das einzige Ziel ist es bis zum Lebensende zu entnehmen und nichts zu vererben). Entsprechend wäre es doch besser das zu tun, was ich sage: Aktienquote nur anheben, falls der Aktienmarkt am Anfang der Entnahmephase fällt. Hier würde mich dann eben insbesondere interessieren, ob dann zur Not auch Leverage hilfreich ist. Ich habe große Zweifel, ob das häufig gepriesene Modell des "Rising Equity Path" hier wirklich hilft. Ich denke neuere Untersuchungen wie die von Cederburg legen genau hier den Finger in die Wunde. Nimm an, Du beginnst die Entnahme mit einer abgesenkten Aktienquote und überstehst die ersten 5-10 Jahre ohne Probleme. Zeitgleich steigt Deine Aktienquote allmählich an. Jetzt kommt nach zehn oder fünfzehn Jahren der Crash. Dein Vermögen ist kleiner als das eines Anlegers, der von Anfang an mit einer höheren Aktienquote gestartet ist weil Dir die höhere Rendite der ersten zehn Jahren fehlt. Und dann wird das kleinere Restvermögen auch noch stark gebeutelt. Mein Verstand sagt mir, dass das das Risiko nicht reduziert. Und dennoch wird es immer wieder empfohlen. Mein Verdacht ist, dass es vielmehr die Furcht der Anleger bedient als wirklich rational zu sein. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
LongtermInvestor 10. September · bearbeitet 10. September von LongtermInvestor vor 9 Stunden von Peter23: Aber ich verstehe noch nicht, warum die Lösung nun sein sollte die Aktienquote pauschal anzuheben. Wenn die Aktien nämlich am Anfang steigen, gibt es doch keine Notwendigkeit dafür (gegeben das einzige Ziel ist es bis zum Lebensende zu entnehmen und nichts zu vererben). Entsprechend wäre es doch besser das zu tun, was ich sage: Aktienquote nur anheben, falls der Aktienmarkt am Anfang der Entnahmephase fällt. Es geht hier um Risikomanagement. Wenn die Aktien in der gesamten Periode steigen, ist die schrittweise Erhöhung der zuvor reduzierten Quote nicht hinderlich sondern liefert bessere Rendite als Anleihen oder Cash. Sollte der Markt fallen kauft der Ruheständler sich wieder günstiger ein. Das sorr wird dadurch gemindert aber das Vermögen im Bestcase natürlich nicht maximiert. Wie gesagt Risikomanagement zu lasten des potentiell maximalen Vermögens. vor 3 Stunden von Sapine: Mein Verdacht ist, dass es vielmehr die Furcht der Anleger bedient als wirklich rational zu sein. Die Auswirkungen auf die Erfolgswahrscheinlichkeiten kannst du dem folgenden Artikel entnehmen: https://www.financialplanningassociation.org/article/journal/JAN14-reducing-retirement-risk-rising-equity-glide-path Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Peter23 10. September vor 3 Stunden von Sapine: Mein Verstand sagt mir, dass das das Risiko nicht reduziert. Und dennoch wird es immer wieder empfohlen. Mein Verdacht ist, dass es vielmehr die Furcht der Anleger bedient als wirklich rational zu sein. Mein Verstand, mein Verdacht… Mir geht es eher um Simulationen und um die daraus abgeleitete Pleite-Wahrscheinlichkeit bei einer gegebenen SWR und diesbezüglich zeigt sich, dass das Anheben sinnvoll sein kann. Ich bleibe aber dabei, dass eine dynamische Vorgehensweise, die nur bei schlechten Anfangsrenditen anhebt, besser sein müsste und dass auch eine radikalere Umsetzung mit Leverage helfen kann, aber das ist vermutlich auch wenig relevant für die Praxis, weil es schon Nerven aus Stahl bedarf nach schlechten Renditen und wenig verbleibenden Vermögen, dann mit Leverage auf Aufholeffekte zu hoffen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 10. September Wenn man es getrennt betrachtet, haben wir 2 Möglichkeiten das Geld anzulegen: Aktien und Anleihen. Bei Aktien haben wir das SoRR (Renditereihenfolgerisiko), also wenn der Aktienmarkt weniger liefert pro Jahr als wir entnehmen, schrumpft das Depot und dieses kann bei langem Bärenmarkt nicht wieder aufgeholt werden. Das liegt daran, daß das Depot zu Beginn am höchsten ist und wenn erst mal ordentlich geschrumpft, auch hohe folgende Renditen nicht das absolute Vermögen wieder aufholen. Bei Anleihen haben wir das Inflationsrisiko, da wir einen festen Zins haben. Wenn jetzt die Inflation höher ausfällt als unser Zins, müssen wir Anleihen verkaufen um unser benötigtes Jahresbudget zu erreichen und das Depot sinkt. Bei laufenden Anleihen-ETFs haben wir auch das SoRR. Kurz: Aktien -> SoRR Anleihen -> Inflationsrisiko Ich benötige also Aktien, um genug Rendite gegen die Inflation zu generieren und Anleihen, um einen Bärenmarkt zu überstehen. Ein Gleitpfad soll jetzt diesem SoRR, das in den ersten 5 Jahren am gefährlichsten ist entgegenwirken. Danach sinkt das SoRR und wir können die Aktienquote erhöhen. Aber was ist, wenn in den ersten 5 Jahren nur die Inflation steigt, dann wäre eine höhere Aktienquote besser gewesen, da Aktien in der Regel mit der Inflation steigen. Dann sind Anleihen im Nachteil. Es gibt die perfekte AA eben nicht und auch nicht die ideale Strategie, da man die Zukunft der nächsten Jahre nicht kennt. Irgendein Risiko ist immer da (SoRR <-> Inflationsrisiko). Also beides in das Depot. Bisher für mich am besten nachvollziehbar ist eine Strategie, bei der ich zu Beginn der Entnahmephase Aktien und Anleihen im Depot habe und das SoRR reduziere, indem ich in den ersten 5 Jahren im Falle eines Crashs mit anschließendem Bärenmarkt die Anleihen nutze. Bisher war es so, daß im Falle eines Bärenmarktes auch die Inflation geringer ausfällt (starke Stagflation ist immer der Tod jeder Strategie). Somit kann ich das schlimmste des SoRR abfedern, auf null bekomme ich es nie. Sollte der Bärenmarkt noch länger anhalten, hat er sich vom Tief zumindest wieder erholt. Weiterer Vorteil: Ich kann es nach genauer Regel machen, auch bei starker Verunsicherung durch äußere mediale Einflüsse. Nachteil: Ich muss eben mit einer moderaten Start-SWR beginnen, die irgendwo bei 3,25 bis 3,5% (30-40 Jahre) liegt. Zu dem Glidpath gibt es viele Untersuchungen und es kommen immer etwas andere Gleitpfade heraus. https://earlyretirementnow.com/2017/09/13/the-ultimate-guide-to-safe-withdrawal-rates-part-19-equity-glidepaths Das Ideal ist hier eine 60-> 100% Aktienquote steigend in den ersten 5-10 Jahren. Habe ich zu lange Anleihen in hoher Menge, schlägt mich das Inflationsrisiko, denn das nimmt kaum ab mit den Jahren (Krankenversicherung steigt schneller als Inflation). Im Alter benötigt man zwar i.d.R. weniger als zu Beginn (Urlaub, Auto usw.), aber ob das alles auffängt, ist fraglich. Das SoRR nimmt mit Abnahme der Restlebensdauer auch ab. Pest und Cholera, man muss sich entscheiden. Alternativ geht man höheres Risiko und hat Plan B (Vermögen, daß eigentlich vererbt werden soll). Familie, die einen auffängt, so wie es früher war (viele Kinder fürs Alter). Dynamische Entnahmerate kann man noch dazu nehmen, aber die meisten werden im Falle eines Crachs eh den Gürtel enger schnallen aus Angst. Oder, falls man das Glück hat in einem normalen Umfeld zu starten aus den Aktiengewinnen etwas beiseite zu legen, so wie man es in der Ansparphase jahrelang gelernt hat. Keiner wird vollkommen rational handeln, wie es die Simulationen vorgeben, denn das Leben mit allen Einflüssen kann nicht simuliert werden. Aber man kann sich einen Plan machen, damit Fehler und Unsicherheit reduziert werden. Und sorry für den langen Text. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Lazaros 10. September vor 11 Minuten von Der Heini: Bei Anleihen haben wir das Inflationsrisiko, da wir einen festen Zins haben. Wenn jetzt die Inflation höher ausfällt als unser Zins, müssen wir Anleihen verkaufen um unser benötigtes Jahresbudget zu erreichen und das Depot sinkt. Bei laufenden Anleihen-ETFs haben wir auch das SoRR. Anleihen -> Inflationsrisiko Blauäugige(?) Lösung: 1. Ausreichend Vermögen zu Beginn der Entnahmephase. 2. Anleihenleiter (Fälligkeit alle 2 bis 5 Jahre) bestehend aus Inflationslinkern. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
dev 10. September Wie das Anleihebeispiel gut verdeutlicht hat, ist eine Ausschüttung gar nicht so schlecht, weil diese das Kursrisiko reduziert. Wenn man jetzt statt Anleihen ein paar langweilige Unternehmen mit Dividenden hinzufügt, hat man weniger Kursrisiko. Durch die langfristig steigende Dividenden oberhalb der Inflation, erhöht sich langfristig die Ausschüttungen oberhalb der Inflation. Natürlich darf man das alles nicht jährlich betrachten, denn mal kommt eine große Schippe Dividenden drauf und mal sinkt diese wieder zum langfristigen Durchschnitt. Das ist aber gar nicht das Problem, denn man füllt in guten Jahren entsprechend RK1. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Der Heini 10. September vor 21 Minuten von Lazaros: Blauäugige(?) Lösung: 1. Ausreichend Vermögen zu Beginn der Entnahmephase. 2. Anleihenleiter (Fälligkeit alle 2 bis 5 Jahre) bestehend aus Inflationslinkern. Zitat Seit 2024 werden keine inflationsindexierten Bundeswertpapiere mehr neu emittiert oder aufgestockt. Zitat 2015 (2046) Bund/€i15.04.20460,10%14.250 Mio. €10.10.2023DE0001030575 Was danach? Bin kein Experte bei Inflationslinkern, habe aber irgendwo gelesen, daß diese nur effektiv sind, wenn die Inflation stärker als erwartet steigt. Die erwartete Inflation ist schon eingepreist. Wenn die nun sinkt und ich nicht bis Ende halten kann? Und es gibt laut https://www.deutsche-finanzagentur.de/bundeswertpapiere/bundeswertpapierarten/inflationsindexierte-bundeswertpapiere keine, die alle 2 bis 5 Jahre fällig werden. Da hab ich Lücken, die ich mit Linkern anderer Länder auffüllen müßte. Neue Risiken, da Inflation unterschiedlich, auch im Euroraum. Aber wie gesagt, bin bei inflationsindexierten Anleihen kein Experte, da kennst du dich besser aus. Zu1. Das ist der perfekte Weg, nur weiß ich nie was ausreichend ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Norica 10. September vor 1 Stunde von Der Heini: Wenn man es getrennt betrachtet, haben wir 2 Möglichkeiten das Geld anzulegen: Aktien und Anleihen. Bei Aktien haben wir das SoRR (Renditereihenfolgerisiko), also wenn der Aktienmarkt weniger liefert pro Jahr als wir entnehmen, schrumpft das Depot und dieses kann bei langem Bärenmarkt nicht wieder aufgeholt werden. Das liegt daran, daß das Depot zu Beginn am höchsten ist und wenn erst mal ordentlich geschrumpft, auch hohe folgende Renditen nicht das absolute Vermögen wieder aufholen. Bei Anleihen haben wir das Inflationsrisiko, da wir einen festen Zins haben. Wenn jetzt die Inflation höher ausfällt als unser Zins, müssen wir Anleihen verkaufen um unser benötigtes Jahresbudget zu erreichen und das Depot sinkt. Bei laufenden Anleihen-ETFs haben wir auch das SoRR. Kurz: Aktien -> SoRR Anleihen -> Inflationsrisiko Vielleicht bin ich hier falsch, aber ich sehe nur eine lohnende Möglichkeit der Geldanlage, und das sind Aktien. Das Zitat ist nur beispielhaft und meine Ansicht ist nicht nur an Dich gerichtet . Das Inflationsrisiko besteht unabhängig von der Anlageklasse. Aber das SORR besteht NUR DANN, wenn aus einem Portfolio entnommen wird. Es taucht ausschließlich in Texten auf, in denen es um Entnahmen/Entnahmeraten aus dem Depot und Aufbrauchsbetrachtungen im Zeitverlauf geht. Die sich mir aufdrängende Frage bezüglich des Fadens: Ist man in so einem Zwangsszenario finanziell frei? Das SoRR existiert schlicht nicht, wenn aus einem Depot nichts entnommen wird. Keine Entnahme => kein SoRR. Punkt! Schlussfolgerungen? SG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Mandelkeks 10. September vor einer Stunde von Norica: Vielleicht bin ich hier falsch, aber ich sehe nur eine lohnende Möglichkeit der Geldanlage, und das sind Aktien. Willkommen im Club vor einer Stunde von Norica: Das Inflationsrisiko besteht unabhängig von der Anlageklasse. Der Goldpreis ist reziprok zum Verfall der Währung. Gäbe es das "Paiergold" nicht, wäre der Goldpreis schon durch die Decke. Dass er trotzdem "voll steigt", ist kein Grund zur Freude, sondern ein ALARMSIGNAL!! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Barqu 10. September 36 minutes ago, Norica said: Keine Entnahme => kein SoRR. Punkt! Schlussfolgerungen? Die Schlussfolgerung deiner Worte ist, dass man ausschließlich in Unternehmen / ETF investieren sollte, die keine Dividenden entnehmen und ausschuetten. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag