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Yorick

Mitarbeiteraktien kaufen - Grundlagen und Erfahrungen?

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Yorick

Hallo zusammen, 

 

gerne würde ich wissen, wie ihr meinen Plan, Mitarbeiteraktien zu kaufen, findet. Ich habe mich im Moment noch nur theoretisch mit dem Thema Aktien/Fonds beschäftigt und bin mir daher nicht sicher, ob ich alles überblicke bzw. richtig verstanden habe. 

 

Hier mein Plan:

Ich habe die Möglichkeit Mitarbeiteraktien meines Unternehmens (Hauptsitz USA) zu kaufen. Ich kann max. 10% meines Gehalts über 6 Monate "ansparen". Die Aktien werden entweder am 1. oder am letzten Tag dieser 6 Monate gekauft - je nachdem, welcher Kurs niedriger ist. Außerdem erhalte ich vom Kaufpreis 15% Rabatt. Es gibt keine Sperrfrist. Aufgrund des Klumpenrisikos würde ich die Aktien sofort wieder verkaufen (und den Erlös, zusätzlich zu einem Sparplan in einen weltweiten Aktien-ETF, wahrscheinlich MSCI ACWI, anlegen). Steuerlich gesehen macht es ja keinen Unterschied mehr, ob ich die Aktien gleich verkaufe, 1 Jahr oder mehrere Jahre halte, oder? Ziel des Ganzen wäre es, die 15% Rabatt und den Steuerfreibetrag (360 Euro meine ich) mitzunehmen und etwas Erfahrungen (hoffentlich positive ;) ) mit Aktien zu machen. 

 

Meine Fragen:

1) Ich habe das Prospekt zwar genau gelesen, bin mir aber nicht sicher, wie der Prozess ist und was man da eigentlich kauft. Wie / Über welches Produkt kann es sein, dass man "zum günstigeren der beiden Kurse" kauft? Kauft man als Mitarbeiter im Endeffekt also eigentlich zuerst Aktienoptionen (während der 6 Monate), die man dann am Ende der 6 Monate ausübt? 

2) Theoretisch müsste man ja i.d.R. Gewinn machen wenn man gleich verkauft, da man ja zum günstigeren Kurs abzügl. 15% kauft?! Nur im Extremfall (?), wenn die Aktie sehr volatil ist bzw. das Unternehmen überraschend in große Schwierigkeiten gerät, kann es passieren, dass der Kurs um mehr als 15% nachgibt (zwischen dem Kauf/Einbuchen der Aktien und dem "sofortigen" Verkauf) - korrekt?

3) Haben Mitarbeiterakien noch andere Risiken, abgesehen von dem Klumpenrisiko (also außer den gewöhnlichen Aktienrisiken)?

4) Das Depot ist in den USA - Sollte man dabei was beachten? Das W-8BEN Formular zur Quellensteuerfreistellung habe ich schon ausgefüllt :)

 

Was haltet ihr von meinen Überlegungen und Strategie? Was habe ich übersehen?

 

Danke!!

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Ramstein
vor 25 Minuten schrieb Yorick:

Was habe ich übersehen?

 

Dass man ohne die schriftlichen Unterlagen genau zu lesen, nur ins Blaue hinein fabulieren kann.

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marcel

Klingt relativ vertraut. Ich mache das zu den genannten Konditionen seit 20 Jahren und habe eine Nettorendite von 16,5%/Jahr nach Steuern und Währungseffekten. Allerdings hat meine Firma in der Zeit auch ein beeindruckendes Wachstum hingelegt. Verkauf erfolgt immer direkt nach der Einbuchung mit direkter Überweisung auf mein deutsches Girokonto. Kursgewinne und Rabatt werden als geldwerter Vorteil über die Gehaltsabrechnung versteuert.

Unterm Strich sehe ich bei sowas ein ziemlich großes Potential beim überschaubarem Risiko, gerade, wenn man die Gewinne sofort realisiert und damit das Klumpenrisiko über lange Zeit umgeht.

Falls der Name der Firma mit C anfängt, würde ich empfehlen, es einfach zu machen.

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padavona

Bei manchen Firmen, gerade wenn es Rabatt auf die Aktien gibt, darf man die Aktien nicht gleich wieder verkaufen, sondern hat eine Mindesthaltedauer.

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xfklu
vor 4 Stunden schrieb Yorick:

Was haltet ihr von meinen Überlegungen und Strategie? Was habe ich übersehen?

 

Da solltest Du auf jeden Fall mitmachen, wenn Du auf 10% des Gehaltes vorläufig verzichten kannst. Bitte beachte, dass es wahrscheinlich 10% vom Brutto sind, die dann beim Nettogehalt fehlen.

 

Beim Verkaufen kannst Du eventuell wählen, ob das Geld in EUR oder USD überwiesen werden soll. Da solltest Du vorher prüfen, was von den Gebühren her günstiger wäre.

 

Verkaufe am besten nachmittags nach 15:30 Uhr, wenn die US-Börsen geöffnet haben.

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cantaloupe

Was beim Thema Mitarbeiteraktien auch noch empfehlenswert ist:

 

Tausche Dich doch mal mit dienstälteren Kollegen aus, wie die das so handhaben. Die haben zu diesem speziellen Aktienprogramm genau dieser Firma bestimmt die besten Erfahrungen und Empfehlungen :-)

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Conus

Mir fällt dazu der inzwischen 10 Jahre alte Sticky von supertops ein. Viel Erfolg!

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tyr
· bearbeitet von tyr

Ich empfehle noch, folgenden Artikel zu Mitarbeiteraktien bei der Stiftung Warentest zu lesen: https://www.test.de/Mitarbeiteraktien-Auf-die-eigene-Firma-setzen-grosse-Rabatte-kleine-Haken-4964513-0/

 

Man geht ein Klumpenrisiko mit Mitarbeiteraktien ein, da man ja mit der eigenen Arbeitsstelle schon am Unternehmen hängt und dann noch eine Eigenkapitalbeteiligung als Aktionär eingeht. Zusätzlich hat man das unsystematische Einzelaktienrisiko, das vom Markt nicht vergütet wird.

 

Dem steht dann der Freibetrag von 360 Euro im Jahr gegenüber: §3 EStG, Nummer 39: https://www.gesetze-im-internet.de/estg/__3.html

 

Zitat

Steuerfrei sind

...

39.

der Vorteil des Arbeitnehmers im Rahmen eines gegenwärtigen Dienstverhältnisses aus der unentgeltlichen oder verbilligten Überlassung von Vermögensbeteiligungen im Sinne des § 2 Absatz 1 Nummer 1 Buchstabe a, b und f bis l und Absatz 2 bis 5 des Fünften Vermögensbildungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 4. März 1994 (BGBl. I S. 406), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 7. März 2009 (BGBl. I S. 451), in der jeweils geltenden Fassung, am Unternehmen des Arbeitgebers, soweit der Vorteil insgesamt 360 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigt. 2Voraussetzung für die Steuerfreiheit ist, dass die Beteiligung mindestens allen Arbeitnehmern offensteht, die im Zeitpunkt der Bekanntgabe des Angebots ein Jahr oder länger ununterbrochen in einem gegenwärtigen Dienstverhältnis zum Unternehmen stehen. 3Als Unternehmen des Arbeitgebers im Sinne des Satzes 1 gilt auch ein Unternehmen im Sinne des § 18 des Aktiengesetzes. 4Als Wert der Vermögensbeteiligung ist der gemeine Wert anzusetzen;

 

Man kann nun überlegen, ob die Steuerfreiheit die Nachteile des Klumpenrisikos und des unsystematischen Einzelaktienrisikos aufwiegt. Ich würde nicht mehr als den Vorteil des Freibetrags jährlich kaufen und sobald wie möglich nach der Mindesthaltedauer wieder aussteigen und in Aktienfonds umschichten, um das nicht vergütete Klumpenrisiko und unsystematische Risiko im Portfolio wieder zu vermindern.

 

Ob man noch Vorteile über Freibetrag annimmt, die dann nicht mehr steuerfrei sind darf dann jeder für sich entscheiden. Ich würde das wegen den o.g. nicht vergüteten Zusatzrisiken gut überlegen.

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vanity

Schägt da der Steuervermeidungs-Bias zu, wenn die Entscheidung im Wesentlichen von der Steuerfreiheit des Vorteils abhängig gemacht werden soll? (mit der gleichen Argumentation könnte man sagen, dass man sich ein Aktien(-ETF)-Engagement mit Erträgen oberhalb des Sparerpauschbetrags gut überlegen sollte, weil dann das systematische Risiko von Aktien nicht mehr steuerfrei vergütet wird)

 

Die Vorteile im Rahmen des Freibetrags von 360 € könnten z. B. sein

 

- Gratisaktien im Wert von 360 €

- Aktien mit einem Rabatt von 3% im Wert von 12.000 €

 

Das unsystematische Risiko / die Klumpenbildung dürfte im zweiten Fall um ein Vielfaches höher sein, aber die Entscheidungsgrundlage (nicht mehr als steuerfrei abgewickelt werden kann) soll diesselbe sein? Wohl kaum - viel zu kurz gesprungen mit einer Fixierung auf die steuerliche Behandlung, die hier nur eine Größe unter mehreren ist und auch nur die erwartete Rendite (absolut um max. 160 €!) beeinflusst (die dann gerne den Nachteilen von unsystematischem Riskiko gegenübergestellt werden darf).

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sparfux
· bearbeitet von sparfux

Bei uns gibt es so ein Programm wie von Dir beschrieben seit vielen Jahren. Ich zahle den maximal möglichen Betrag ein, verkaufe aber immer sofort, wenn das halbe Jahr zu Ende ist. Bisher habe ich immer einen guten Gewinn dabei gemacht. Ein Halbjahr war mal knapp. Da lag der "Gewinn" nur noch im einstelligen €-Bereich - sprich ich bin quasi mit +/-0 raus gegangen. Wechselkursumrechnerei ist recht kompliziert. Bei einem steigenden $/€-Kurs während der Laufzeit kann das dazu führen, dass der 15% Gewinnpuffer verringert bzw. gar eben auch ganz aufgezehrt wird.

 

Das ist m.E. der einzige Stolperstein bei dem Programm.

 

Mein Arbeitgeber bescheinigt mir leider auch nicht den Freibetrag von 360€. Ich gebe den aber seit Jahren mit einer kurzen Begründung immer "händisch" an bei der Steuererklärung. Gab bisher nie Probleme damit.

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Yorick

Danke für eure hilfreichen Antworten! 

 

@Ramstein: Hier ein Auszug den ich ganz interessant fand:

- wenn's mal Richtung Insolvenz geht: Except as required by applicable local law, all payroll deductions held by the Company may be subject to the claims of the Company’s general creditors. Participants in the Plan will have the status of general unsecured creditors of the Company, and any amounts payable to participants in the Plan will be unfunded and unsecured obligations for all purposes.

 

- Benachrichtigungspflicht bei Verkauf: At the time you sell your purchased shares, you should inform the Company of the number of shares sold and the selling price per share, and you must satisfy all applicable income and employment tax withholding requirements at the time of the sale. If you sell shares purchased under the Plan within 2 years after the enrollment date or within 1 year after the exercise date pursuant to which you first acquired the shares being sold, you must notify the Company in writing within 30 days after the date of such sale regarding the number of shares sold and the selling price per share.

 

Sowas ist wohl üblich für Mitarbeiteraktien, oder? Was die aber mit der Benachrichtigungspflicht bezwecken wollen.... 

 

@xfklu: Laut Prospekt sind es % von “Your compensation includes your base salary”...

 

@Cantaloupe. Danke für den Hinweis! Hatte schon mit einigen gesprochen, die das schon gemacht haben. So ganz wissen, was sie da genau kaufen, scheinen sie aber nicht ;) Vielleicht bin ich auch zu vorsichtig, aber ich würde schon gerne (gerade bei Finanzthemen) wissen, was ich da eigentlich kaufe und ob es zu mir passt. 

 

@Sparfux: Das einbehaltene Geld wird bei mir nur 1x kur vor dem Kauf von EUR in USD konvertiert, das sollte die Wechselkursumrechnerei vereinfachen ;) Beim Verkauf kann ich das Geld in USD im Depot lassen bis der Wechselkurs günstiger ist (oder ein USA-Urlaub ansteht ;) .. Jaja, Opportunitätskosten - ich weiß! Allerdings sind die Zinsen z.B. auf Tagesgeld in EUR z.Z. auch nicht gerade attraktiv und den ETF-Sparplan kann ich auch vom EUR-Tagesgeld bzw. Einkommen bedienen… ) Ist es möglich, das Geld vom Depot als USD auf ein Girokonto zu transferieren – also ohne in EUR zu wechseln? Ich muss das Geld ja nicht unbedingt in EUR haben (und etwas "Währungsdiversifikation" wolle ich eh betreiben) 

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localhost
· bearbeitet von localhost

Wenn du die Aktien günstiger bekommst und sofort wieder verkaufen kannst, dürfte die Entscheidung wohl leicht fallen..

Hier ein Beispiel wie es bei der BASF läuft.

 

 

Zitat

Klingt relativ vertraut. Ich mache das zu den genannten Konditionen seit 20 Jahren und habe eine Nettorendite von 16,5%/Jahr nach Steuern und Währungseffekten. Allerdings hat meine Firma in der Zeit auch ein beeindruckendes Wachstum hingelegt. Verkauf erfolgt immer direkt nach der Einbuchung mit direkter Überweisung auf mein deutsches Girokonto.

Wenn du sofort verkaufst, dürfte die Kursentwicklung ja egal sein. Somit müsste der Rabatt bei dir nöch größer sein.

 

 

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sparfux
Gerade eben schrieb Yorick:

Das einbehaltene Geld wird bei mir nur 1x kur vor dem Kauf von EUR in USD konvertiert, das sollte die Wechselkursumrechnerei vereinfachen

 

Das ist bei uns auch so. Die Frage ist nur zu welchem Kurs. Bei uns ist das eben der Durchschnittskurs in etwa zum Zeitpunkt der monatlichen Einzahlungen. Natürlich kann das bei Euch anders sein. Ich würde Dir aber empfehlen, an dieser Stelle zumindest mal genau hin zu schauen.

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marcel
Am 21.7.2018 um 20:28 schrieb localhost:

Wenn du sofort verkaufst, dürfte die Kursentwicklung ja egal sein. Somit müsste der Rabatt bei dir nöch größer sein.

Nein, wenn der Kurs während der 6 Monate der Sparphase steigt, kaufe ich zu dem Kurs vom Anfang -15%, d.h. der Kursgewinn während der 6 Monate kommt noch hinzu (abzgl. Steuern)

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Yorick
Am ‎21‎.‎07‎.‎2018 um 20:40 schrieb sparfux:

 

Das ist bei uns auch so. Die Frage ist nur zu welchem Kurs. Bei uns ist das eben der Durchschnittskurs in etwa zum Zeitpunkt der monatlichen Einzahlungen. Natürlich kann das bei Euch anders sein. Ich würde Dir aber empfehlen, an dieser Stelle zumindest mal genau hin zu schauen.

 

Danke für den Hinweis! Zu dem Thema steht "contributions are converted to USD based on the exchange rate in effect on the day of purchase (applicable FX rate in your country)." und als Gebührt 50bp. Ich nehme mal an, dass gilt dann beim Zurückwechseln in EUR genauso.

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Yorick
Am ‎26‎.‎07‎.‎2018 um 17:38 schrieb marcel:

Nein, wenn der Kurs während der 6 Monate der Sparphase steigt, kaufe ich zu dem Kurs vom Anfang -15%, d.h. der Kursgewinn während der 6 Monate kommt noch hinzu (abzgl. Steuern)

Wie schätzt ihr eigentlich den Impact auf den Kurs ein, wenn viele Mitarbeiter gleichzeitig sofort nach Kauf ihre Aktien verkaufen? Alle meine Kollegen (ist natürlich nicht repräsentativ), mit denen ich darüber gesprochen habe, verkaufen wieder sofort. Wenn das ein paar Tausend Mitarbeiter so machen und ihre 10%-vom-Gehalt-Beiträge entsprechend groß sind, könnte sich das (zumindest theoretisch) auf den Aktienkurs am Ende des Mitarbeiteraktienkaufprogramms auswirken, oder? 

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