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scj00

Sollte ich meine synthetischen ETFs auf physische umschichten?

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scj00
· bearbeitet von scj00

Hallo zusammen,

ich habe vor kurzem eine nette Doku im WDR gesehen "10 Jahre nach der Finanzkrise", da haben mich ein paar Dinge etwas irritiert. Soweit mir bekannt, werden ETFs in der Finanzpresse häufiger schlecht geredet, da die Banken bei der passiven Anlagemethode letztendlich nicht viel verdienen können. Daher weiß ich nicht was ich von der Doku halten soll und bin einigermaßen kritisch. Sehr kritisch wurde gegen Ende des Beitrags über ETFs berichtet, besonders über synthetische. Diese wurden mit den höchstspekulativen Zertifikaten der Lehmanns damals gleichgesetzt, und daher wohl auch das gleiche Verhalten wenn es "crasht". In kurz war die Aussage, dass bei der nächsten Krise die synthetischen ETFs verloren sind und sich auch nicht erholen können, da dahinter letztendlich keine echten (physischen) Anteile stecken.

Meinem bisherigen Verständnis nach, macht es bezogen auf die Sicherheit keinen nennenswerten Unterschied ob physische oder synthetische ETF. Besonders wenn man langfristig anlegt, und auch Mal 5-10 Jahre "Krise" aussitzen kann bis sich die Kurse wieder erholen. Meine Frage nun, wie seht ihr das mit dem Risiko? Sollte ich meine ETFs von synth auf phys umschichten? Mich würde eure Meinung dazu interessieren

 

Mein "Portfolio" setzt sich wie folgt zusammen:

Tagesgeld (statt Staatsanleihen): 25% für sofortige Verfügbarkeit (Betrag ist fix und wird nicht weiter aufgestockt, von daher wird auch der prozentuale Anteil über die Zeit deutlich sinken)

ComStage MSCI World TRN UCITS ETF: 55% (Sparplan/Monat aktiv 750€)

COMSTAGE MSCI EMERGING MARKETS UCITS ETF: 20% (Sparplan/Monat aktiv 250€)

 

1. Erfahrung mit Geldanlagen

Die ETF-Bibel von Gerd Kommer gelesen sowie fleißiger Leser von Finanzblogs. Etwas Erfahrung mit Roboadvisern, Krypromarkt sowie ETFs

 

2. Bereits vorhandene Fondspositionen

 

 

 

3. Zeitliche Aufwandbereitschaft

Ich habe gerne nahezu keinen Aufwand (neben dem Lesen von Blogs). Der Sparplan soll viele Jahre laufen, ohne, dass ich täglich in mein Portfolio schauen muss.

 

4. Risikobereitschaft

Mein Anlagehorizont ist langfristig, da ich das Geld als private Altersvorsorge ansehe.  Ich investiere den Teil meines Geldes in ETFs, den ich in den nächsten Jahren nicht benötigen werde. Ich bin bereit auf "Krisen" auszusitzen. Mich interessiert eigentlich nur das, was in vielen Jahren dabei rauskommt.

 

5. Zweck der Anlage

Altersvorsorge

 

6. Monatliche Sparrate oder Einmalzahlung

Monatliche Sparrate ab sofort ca 1000€ (habe quasi kaum Fixkosten und kann den absoluten Großteil meines Gehalts beiseite legen)

 

7. Sonstiges

- Alter 32 Jahre

 

Viele Grüße

Nils

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Ramstein

Beschreibe doch mal in deinen eigenen Worten, wie deine synthetischen ETFs konstruiert sind. Dann beschreibe, wie im Crash der Wert verschwindet.

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scj00

Danke für deine Antwort Ramstein. Du wirst feststellen, dass ich mitnichten ein Finanzprofi bin, sonst hätte ich die Frage nicht stellen müssen ;-) In meinen Worten: Bei synthetischen ETFs besitzt man keine echten Anteile aus dem Index. Vielmehr wird auf die Wertentwicklung des Indexes gesetzt/angelehnt, mein Geld kann theoretisch aber in einem komplett anderen investiert werden, der Index wird nur nachgebildet. Von daher kann ich nicht sagen (so denke ich) wie meine ETFs genau strukturiert sind.

Meine Ausgangsfragen bleibt natürlich bestehen.

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UserPS

Aus Sicht der Quellensteuerbelastungen machen physisch replizierende ETFs in den meisten Fällen mehr Sinn (insbesondere seit der Reform der Investmentbesteuerung).

 

Mehr dazu in Kommers Buch:

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Ramstein
vor 35 Minuten schrieb scj00:

Danke für deine Antwort Ramstein. Du wirst feststellen, dass ich mitnichten ein Finanzprofi bin, sonst hätte ich die Frage nicht stellen müssen ;-) In meinen Worten: Bei synthetischen ETFs besitzt man keine echten Anteile aus dem Index. Vielmehr wird auf die Wertentwicklung des Indexes gesetzt/angelehnt, mein Geld kann theoretisch aber in einem komplett anderen investiert werden, der Index wird nur nachgebildet. Von daher kann ich nicht sagen (so denke ich) wie meine ETFs genau strukturiert sind.

Meine Ausgangsfragen bleibt natürlich bestehen.

 

Du hättest natürlich auf der comstage Website nachschauen können: 

https://www.comstage.de/News/PressArticles.aspx?c=30229

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scj00
· bearbeitet von scj00

Danke für eure Antworten. Nur nochmal zur Sicherheit, meine Frage ist nicht per se "Was ist der Unterschied zwischen den beiden Arten".

 

Sondern vielmehr "was meint ihr, sind synthetische ETFs wirklich per se risikobehafteter als physikalische wie berichtet". Das die Comstage sagt "alles kein Risiko" ist klar, Lehrmann bzw die Bankberater meinte damals ja auch "0% Risiko, wirklich" ;-). Inhaltlich interpretieren kann ich die von Comstage als Excel bereitgestellten Daten zur Zusammensetzung allerdings nicht, zumal es sich ja fortlaufend ändert.

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Ramstein
vor 32 Minuten schrieb scj00:

Danke für eure Antworten. Nur nochmal zur Sicherheit, meine Frage ist nicht per se "Was ist der Unterschied zwischen den beiden Arten".

 

Sondern vielmehr "was meint ihr, sind synthetische ETFs wirklich per se risikobehafteter als physikalische wie berichtet". Das die Comstage sagt "alles kein Risiko" ist klar, Lehrmann bzw die Bankberater meinte damals ja auch "0% Risiko, wirklich" ;-). Inhaltlich interpretieren kann ich die von Comstage als Excel bereitgestellten Daten zur Zusammensetzung allerdings nicht, zumal es sich ja fortlaufend ändert.

„Was meint ihr...“ ist nur eine Paraphrase für „Ich habe keine Ahnung und keinen Bock mich kundig zu machen. Selbstverständlich kann ich die Antworten hier auch nicht auf Richtigkeit bewerten, aber wenn die dumme Mehrheit X sagt und die informierte Minderheit Y, dann nehme ich natürlich X, denn Millionen Fliegen können nicht irren.“

 

Was Dir bleibt ist, replizierende ETFs ohne Wertpapierleihe und ohne Derivate zu kaufen, denn dann hast du kein oder nur ein geringes Verständnisproblem.

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Rubberduck
· bearbeitet von Rubberduck

Ich finde den Thread sehr lehrreich. Eine bestimmte Fraktion meint ja, dass im Crash die ETF-Besitzer vernünftig handeln.

Vermutlich weiß die Mehrheit (wie der TE) gar nicht, wie die ETFs funktionieren... "Was habe ich da eigentlich  gekauft?" *Kopf schüttel*

Wenn im Crash, noch solche Beiträge laufen, dann wird alles geschmissen bis die Hölle einfriert...

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Schwachzocker
vor 11 Minuten schrieb Rubberduck:

...

Vermutlich weiß die Mehrheit (wie der TE) gar nicht, wie die ETFs funktionieren... "Was habe ich da eigentlich  gekauft?" *Kopf schüttel*

Momentan ist das auch sehr gut bei den Bayer-Aktionären zu beobachten, nur mit dem Unterschied, dass da auch ohne Crash alles geschmissen wird.

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Rubberduck

Für manche Leute sind defensive Mischfonds nicht das schlechteste...

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor einer Stunde schrieb Rubberduck:

Für manche Leute sind defensive Mischfonds nicht das schlechteste...

 

Für sehr viele Leute können günstige und nach einem sinnvollen Anlagekonzept anlegende Mischfonds nicht das Schlechteste gut geeignet sein, um ihre Anlageziele entsprechend ihren Bedürfnissen nach Risikobegrenzung zu erreichen. 

 

Xtrackers Portfolio-ETF: offensiv mit 30-70% Aktienquote oder defensiv bis 30% Aktienquote: https://etf.dws.com/de-DE/etf-wissen/themenwelten/portfolio-etf/

defensiv: Xtrackers Portfolio Income UCITS ETF 1D, IE00B3Y8D011 https://etf.dws.com/de-DE/IE00B3Y8D011-portfolio-income-ucits-etf-1d-/

offensiv: Xtrackers Portfolio UCITS ETF 1C, LU0397221945 https://etf.dws.com/de-DE/LU0397221945-portfolio-ucits-etf-1c-/

 

Comstage Vermögensstrategie Portfolio-ETF: offensiv 80%, ausgeglichen 60% oder defensiv 40% Aktienquote: https://www.comstage.de/News/PressArticles.aspx?c=237202

offensiv: ComStage Vermögensstrategie Offensiv UCITS ETF, ETF703 https://www.comstage.de/Products/ProductDetails.aspx?p=562100397

ausgeglichen: ComStage Vermögensstrategie UCITS ETF, ETF701 https://www.comstage.de/Products/ProductDetails.aspx?p=507547005

defensiv: ComStage Vermögensstrategie Defensiv UCITS ETF https://www.comstage.de/Products/ProductDetails.aspx?p=562100395

 

DWS ARERO ETF-Portfoliofonds mit 60% Aktienquote: https://www.arero.de/

 

Defensiv: bis 40% Aktienquote: UBS ETF MAP Balanced 7 SF UCITS ETF (EUR) A-acc, IE00BTFR5140 https://www.ubs.com/de/de/asset-management/etf-private/investment-themes/multi-asset-portfolio.html

 

 

Alles in einem Fonds, mehrere Anlageklassen, Portfoliostruktur und Rebalancing, Fonds entsprechend zur Risikofreude des Anlegers ausgewählt. Niedrige Kosten, weltweit anlegend. Mehr braucht es eigentlich nicht...

 

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odensee
· bearbeitet von odensee

Mal wieder ein typischer WPF-Thread. Einer stellt eine Frage nach dem (vermuteten) höheren Risiko von synthetischen ETFs in einer "Krise". Was auch immer das sein mag, weiß man erst nach der Krise (sonst wäre es keine), 2006 hat auch noch niemand Lehman Brothers auf dem Krisenschirm gehabt.

 

Zuerst gibt Ramstein Hilfe zur Selbsthilfe, dazu auch noch einen Link zu comstage (@scj00 hat comstage ETFs), UserPS beleuchtet einen Seitenaspekt (Quellensteuer) und moonraker verweist auf einen Thread, in dem das Thema schon diskutiert wird. So weit so gut.

 

Dann kommen Bayer-Aktien, Mischfonds sowie (wie nicht anders zu erwarten) die forenübliche Zusammenstellung von Dach- und Mischfonds. Was hat das alles mit der Frage zu tun?

 

Und wenn schon Zusammenstellung von Dach- und Mischfonds: um auch nur halbwegs on-topic zu bleiben, hätte ja dazu angegeben werden können, welche der Konstrukte "synthetisch" und welche "physisch replizierend" aufgebaut sind.

ARERO wurde umgestellt von Swap auf Replikation. Für den jederzeit beliebten ETF701 gibt JustETF "Physisch (Vollständige Replikation)". Was auf "Dachebene" stimmen mag. Die von dem ETF701 gehaltenen ETFs sind ihrerseits aber teilweise Swapper.... ist alles nicht so einfach.

 

on-topic Lesetipps zum Thema:

https://www.justetf.com/de/academy/synthetische-replikation-von-etfs.html (sowie dort verlinkte weitere Texte)

https://www.justetf.com/de/news/etf/der-abschied-von-synthetischen-etfs.html

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Peter23
vor 23 Stunden schrieb scj00:

was meint ihr, sind synthetische ETFs wirklich per se risikobehafteter als physikalische wie berichtet

Ich persönlich halte das zusätzliche Risiko von synthetischen ETFs (gegenüber physikalischen) für vernachlässigbar.

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Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 23 Stunden schrieb scj00:

Danke für eure Antworten. Nur nochmal zur Sicherheit, meine Frage ist nicht per se "Was ist der Unterschied zwischen den beiden Arten".

 

Sondern vielmehr "was meint ihr, sind synthetische ETFs wirklich per se risikobehafteter als physikalische wie berichtet". Das die Comstage sagt "alles kein Risiko" ist klar, Lehrmann bzw die Bankberater meinte damals ja auch "0% Risiko, wirklich" ;-). Inhaltlich interpretieren kann ich die von Comstage als Excel bereitgestellten Daten zur Zusammensetzung allerdings nicht, zumal es sich ja fortlaufend ändert.

 

vor 13 Minuten schrieb Peter23:

Ich persönlich halte das zusätzliche Risiko von synthetischen ETFs (gegenüber physikalischen) für vernachlässigbar.

 

Und ich persönliche bezweifle die Existenz physikalischer ETF B-)

https://german.stackexchange.com/questions/8232/wann-sagt-man-physikalisch-und-wann-physisch

Zitat

Physikalisch bedeutet "die Physik betreffend", im Sinne der Gesetze und Erkenntnisse der Physik. Physisch ist "den Körper betreffend", auch im Sinne "in der/durch die Natur begründet". Gegenteilig sind Begriffe wie mental, geistig, virtuell, seelisch, abstrakt

 

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