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JG97

Aktiennoob versteht nur, dass er nichts versteht

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JG97
· bearbeitet von JG97
Vergessene Frage

Hallo Leute,

 

Achtung, mein Anliegen ist sehr trocken und es entlarvt mich als absoluten Aktiennoob.

Aber genau deswegen brauche ich eure Hilfe. Ich hoffe ich bin hier richtig.

 

Ich bin ganz neu im Thema Aktien (und Investition generell) und verstehe das System noch nicht.  

Aktien sind prozentuale (?) Anteile an einem Unternehmen.

Dafür, dass ich mich an dem Unternehmen mit meinem Kapital beteilige, werde ich am Gewinn beteiligt. Der Gewinn entspricht entweder einer Dividende und/oder einem höheren Kurs.
Das wäre jedoch zu einfach. Denn dann könnte jeder blind Aktien von Unternehmen kaufen, die sowieso Gewinn erwirtschaften würden, wie zum Beispiel Apple, Amazon, Google, etc.
1. Soweit richtig?
 

Und das verstehe ich nicht.  Ich weiß, dass der Aktienkurs das Resultat aus Angebot und Nachfrage ist. Aber wie kann die Aktie  eines Unternehmens  das Gewinn macht, an der Börse Verluste machen?

-Weil die Erwartung der Menschen war, dass das Unternehmen mehr Gewinne macht, als es in Realität passiert ist.

Aber wie hängt Aktienwert und Unternehmenswert denn dann zusammen? Hat ein Unternehmen denn überhaupt einen tatsächlichen Wert, den man präzise berechnen kann oder basiert das alles auf gekonnter Spekulation und Schätzung? Ich meine, wie kann ein Unternehmen nachdem es Gewinn gemacht hat, danach weniger Wert sein?

2. Wert eines Unternehmens = Anzahl Aktien * Wert d. Aktien  (?) 

Apple hat 4,83 Mrd. Aktien. Eine Aktie ist gerade 186,64€ wert.

Heißt das, dass wenn man Apple jetzt hypothetisch  verkaufen würde, der Preis für Apple 4,83Mrd * 186,64 € wäre?

 

3. Liegt das gekonnte Investieren also darin, dass man den tatsächlichen Preis eines Unternehmens besser abschätzen kann als der Markt und dann davon ausgeht, dass der Kurs der Aktie sich diesem tatsächlichen Preis den es hat, anpasst?


4. Und wenn ja, warum passt es sich denn dem tatsächlichen Preis an? Es geht ja niemand her und erzählt allen, dass das Unternehmen über- oder unterbewertet ist?

Also: Warum nähert sich der Preis an der Börse auf Dauer dem tatsächlichen Wert an?

 

5. Eine weitere Frage die ich habe ist, wie ein Unternehmen festlegt, wie viele Aktien es vergibt. Womit hängt das  zusammen?

 

6. Bedeutet jeder Gewinner auf dem Aktienmarkt (man hat Geld verdient), dass jemand Geld verloren hat?
Meine Antwort wäre nein, denn es gibt ja Wirtschaftswachstum, sodass es mehr Gewinner geben kann. Stimmt das?

 

Ich hoffe mir kann jemand helfen. Ich bin auch bereit Nachfragen zu stellen.

 

Beste Grüße

-JG97

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor einer Stunde schrieb JG97:

...

Aktien sind prozentuale (?) Anteile an einem Unternehmen.

Dafür, dass ich mich an dem Unternehmen mit meinem Kapital beteilige, werde ich am Gewinn beteiligt. Der Gewinn entspricht entweder einer Dividende und/oder einem höheren Kurs.
Das wäre jedoch zu einfach. Denn dann könnte jeder blind Aktien von Unternehmen kaufen, die sowieso Gewinn erwirtschaften würden, wie zum Beispiel Apple, Amazon, Google, etc.
1. Soweit richtig?

Richtig! Nur ist es eben nicht einfach, da kein Unternehmen "sowieso" Gewinn macht.

 

vor einer Stunde schrieb JG97:

Und das verstehe ich nicht.  Ich weiß, dass der Aktienkurs das Resultat aus Angebot und Nachfrage ist. Aber wie kann die Aktie  eines Unternehmens  das Gewinn macht, an der Börse Verluste machen?

-Weil die Erwartung der Menschen war, dass das Unternehmen mehr Gewinne macht, als es in Realität passiert ist.

Das wäre z.B. eine Möglichkeit.

Auch sonst können aber jede Menge unerwartete Ereignisse eintreten, die die Anleger plötzlich glauben lassen, dass das Unternehmen in Zukunft doch nicht so erfolgreich sein wird wie ursprünglich gedacht. Vielleicht explodiert plötzlich eine Bohrinsel oder es wird bekannt, dass man seine Kunden jahrelang betrogen hat. 

Das sind dann Ereignisse, die man bei der Unternehmensbewertung bisher nicht bedacht hatte. Daher erfolgt dann eventuell eine neue Bepreisung der Aktie mit den aktuellen Erkenntnissen.

 

vor einer Stunde schrieb JG97:

...

Aber wie hängt Aktienwert und Unternehmenswert denn dann zusammen? Hat ein Unternehmen denn überhaupt einen tatsächlichen Wert, den man präzise berechnen kann oder basiert das alles auf gekonnter Spekulation und Schätzung? 

Nein, keine Ware dieser Welt hat einen Wert, den man präzise berechnen kann. Der Preis bildet sich aufgrund von Angebot und Nachfrage. Und ja, die Einschätzung des zukünftigen Preises basiert auf Schätzungen und Spekulation. Diese muss nicht "gekonnt" sein, sondern man schätzt und spekuliert einfach.

 

vor einer Stunde schrieb JG97:

...Ich meine, wie kann ein Unternehmen nachdem es Gewinn gemacht hat, danach weniger Wert sein?

An der Börse wird heute die Zukunft gehandelt. Jeder, der eine Aktie kauft hat bestimmte Erwartungen für die Zukunft. Wenn diese Erwartungen sich als zu hoch herausstellen, wird eben verkauft.

 

vor einer Stunde schrieb JG97:

...

2. Wert eines Unternehmens = Anzahl Aktien * Wert d. Aktien  (?) 

Apple hat 4,83 Mrd. Aktien. Eine Aktie ist gerade 186,64€ wert.

Heißt das, dass wenn man Apple jetzt hypothetisch  verkaufen würde, der Preis für Apple 4,83Mrd * 186,64 € wäre?

Ja!

 

vor einer Stunde schrieb JG97:

 

3. Liegt das Gekonnte Investieren also darin, dass man den tatsächlichen Preis eines Unternehmens besser abschätzen kann als der Markt und dann davon ausgeht, dass der Kurs der Aktie sich diesem tatsächlichen Preis den es hat, anpasst?

So ist es!

 

vor einer Stunde schrieb JG97:

...

4. Und wenn ja, warum passt es sich denn dem tatsächlichen Preis an? Es geht ja niemand her und erzählt allen, dass das Unternehmen über- oder unterbewertet ist?

Doch, das machen Heerscharen von Analysten und Experten täglich. Auch hier im Forum.

 

vor einer Stunde schrieb JG97:

...

Also: Warum nähert sich der Preis an der Börse auf Dauer dem tatsächlichen Wert an?

Weil der Rest der Welt plötzlich begreift, dass Du mit Deiner Einschätzung Recht gehabt hast und die Aktie nun auch kaufen wollen. Du hast die Unterbewertung aber zuerst gesehen. 

 

vor einer Stunde schrieb JG97:

...

5. Eine weitere Frage die ich habe ist, wie ein Unternehmen festlegt, wie viele Aktien es vergibt. Womit hängt das  zusammen?

Ich glaube, das ist im Prinzip egal. Zu bedenken ist eventuell, dass die einzelnen Anteile in kleinanlegerfreundlicher Stückelung zu haben sein sollten. Wenn ein Anteil 500k kostet, ist es schlecht. Soviel Geld habe ich nicht.

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JG97
vor 33 Minuten schrieb Schwachzocker:

Richtig! Nur ist es eben nicht einfach, da kein Unternehmen "sowieso" Gewinn macht.

 

Das wäre z.B. eine Möglichkeit.

Auch sonst können aber jede Menge unerwartete Ereignisse eintreten, die die Anleger plötzlich glauben lässt, dass das Unternehmen in Zukunft doch nicht so erfolgreich sein wird wie ursprünglich gedacht. Vielleicht explodiert plötzlich eine Bohrinsel oder es wird bekannt, dass man seine Kunden jahrelang betrogen hat. 

Das sind dann Ereignisse, die man bei der Unternehmensbewertung bisher nicht bedacht hatte. Daher erfolgt dann eventuell eine neue Bepreisung der Aktie mit den aktuellen Erkenntnissen.

 

Nein, keine Ware dieser Welt hat einen Wert, den man präzise berechnen kann. Der Preis bildet sich aufgrund von Angebot und Nachfrage. Und ja, die Einschätzung des zukünftigen Preises basiert auf Schätzungen und Spekulation. Diese muss nicht "gekonnt" sein, sondern man schätzt und spekuliert einfach.

 

An der Börse wird heute die Zukunft gehandelt. Jeder, der eine Aktie kauft hat bestimmte Erwartungen für die Zukunft. Wenn diese Erwartungen sich als zu hoch herausstellen, wird eben verkauft.

 

Ja!

 

So ist es!

 

Doch, das machen Heerscharen von Analysten und Experten täglich. Auch hier im Forum.

 

Weil der Rest der Welt plötzlich begreift, dass Du mit Deiner Einschätzung Recht gehabt hast und die Aktie nun auch kaufen wollen. Du hast die Unterbewertung aber zuerst gesehen. 

 

Ich glaube, das ist im Prinzip egal. Zu bedenken ist eventuell, dass die einzelnen Anteile in kleinanlegerfreundlicher Stückelung zu haben sein sollten. Wenn ein Anteil 500k kostet, ist es schlecht. Soviel Geld habe ich nicht.

 

Super!

Danke für die schnelle Antwort.

Zwei Fragen stellen sich mir jetzt gerade noch:

1. Ist es also hypothetisch drin, dass wenn ein Guru wie Buffet hergeht und vor der ganzen Welt sagt, dass die Deutsche Bank ein klasse Unternehmen ist, der Wert der Aktien und damit der Deutschen Bank nach oben schießt, obwohl die Bank nach wie vor schlechte Zahlen schreibt?
 

2. Bedeutet jeder Gewinner auf dem Aktienmarkt (man hat Geld verdient), dass jemand Geld verloren hat?
Meine Antwort wäre nein, denn es gibt ja Wirtschaftswachstum, sodass es mehr Gewinner geben kann. Stimmt das?

Vielleicht ein Beispiel damit klarer wird was ich meine: Beim Pokern gibt es Gewinner und Verlierer. Und genau die Summe, die einer gewinnt, hat ein anderer verloren.

Bei Aktien nehme ich momentan an, dass das nicht der Fall ist, weil die Wirtschaft wächst und das eine zusätzlichen Gewinn bringt.

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Toomi
vor 4 Minuten schrieb JG97:

 

Super!

Danke für die schnelle Antwort.

Zwei Fragen stellen sich mir jetzt gerade noch:

1. Ist es also hypothetisch drin, dass wenn ein Guru wie Buffet hergeht und vor der ganzen Welt sagt, dass die Deutsche Bank ein klasse Unternehmen ist, der Wert der Aktien und damit der Deutschen Bank nach oben schießt, obwohl die Bank nach wie vor schlechte Zahlen schreibt?
 

2. Bedeutet jeder Gewinner auf dem Aktienmarkt (man hat Geld verdient), dass jemand Geld verloren hat?
Meine Antwort wäre nein, denn es gibt ja Wirtschaftswachstum, sodass es mehr Gewinner geben kann. Stimmt das?

Vielleicht ein Beispiel damit klarer wird was ich meine: Beim Pokern gibt es Gewinner und Verlierer. Und genau die Summe, die einer gewinnt, hat ein anderer verloren.

Bei Aktien nehme ich momentan an, dass das nicht der Fall ist, weil die Wirtschaft wächst und das eine zusätzlichen Gewinn bringt.

1. Ja, das passiert sehr häufig allerdings in die andere Richtung. Ein Hedgefond stell sich bsp. hin und sagt Unternehmen X ist viel zu hoch bewertet und wetter selber auf fallende Kurse. Der Kurs fällt, der Hedgefond verdient Geld. 

 

2. Weil ich Geld verdiene mit meinen Aktien, hat nicht jemand anders einen Verlust. Deine Erklärung in Bezug auf das Wirtschaftswachstum ist da gar nicht so verkehrt. 

 

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Yerg
vor 17 Minuten schrieb JG97:

Und das verstehe ich nicht.  Ich weiß, dass der Aktienkurs das Resultat aus Angebot und Nachfrage ist. Aber wie kann die Aktie  eines Unternehmens  das Gewinn macht, an der Börse Verluste machen?

Etwas vereinfacht gesagt, nicht das Unternehmen macht an der Börse Verluste, sondern die Investoren ;). Wenn ich heute die Aktie eines Unternehmens für 100€ kaufe, sie morgen für 90€ zum Verkauf anbiete und jemand zu diesem Preis kauft, habe ich 10€/Aktie Verlust gemacht. Das ist erstmal unabhängig davon, wie gut es dem Unternehmen geht, eben Angebot und Nachfrage.

 

vor 23 Minuten schrieb JG97:

4. Und wenn ja, warum passt es sich denn dem tatsächlichen Preis an? Es geht ja niemand her und erzählt allen, dass das Unternehmen über- oder unterbewertet ist?

Also: Warum nähert sich der Preis an der Börse auf Dauer dem tatsächlichen Wert an?

Das tut er nicht zwangsweise. Es gibt auch keinen objektiv feststellbaren "tatsächlichen Wert". Der Unternehmenswert wird häufig definiert als die abgezinste Summe der zukünftigen Unternehmensgewinne. Das ist eine sinnvolle Definition, aber natürlich nicht objektiv berechenbar, weil man im Voraus die Höhe der zukünftigen Gewinne nicht sicher wissen kann.

 

vor einer Stunde schrieb JG97:

6. Bedeutet jeder Gewinner auf dem Aktienmarkt (man hat Geld verdient), dass jemand Geld verloren hat?
Meine Antwort wäre nein, denn es gibt ja Wirtschaftswachstum, sodass es mehr Gewinner geben kann. Stimmt das?

Ja, stimmt (bei langfristiger Betrachtung, also nicht reines Trading). Damit dein Bäcker um die Ecke mit dem Backen von Brötchen Geld verdienen kann muss ja auch kein anderer Verluste machen. Die Überlegung gilt für börsengehandelte Unternehmen im Prinzip genauso.

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Tradeoff

Bitte auch beachten, dass der Aktienkurs stets der Grenzwert ist... eben da wo Angebot und Nachfrage aufeinander treffen. Ist für die Börse auch ein sinnvoller Wert und vereinfacht beschreibt man die Summe wie im Apple Beispiel als Marktwert des Unternehmens.

 

Tatsächlich aber ist es komplizierter. Beispiel: du willst Unternehmen A ganz aufkaufen. Kurs liegt bei 10, 10 Aktien gibt es, ergo Wert = 100. du gehst also davon aus für 100 das Unternehmen kaufen zu können, weil du davon ausgehst, dass es 110 wert ist. Du kaufst also von Person B seine einzige Aktie für 10. Person C hat noch 9, aber er ist überzeugt dass das Unternehmen 120 wert ist, will also nicht unter 12 verkaufen... dh. Der Kurs liegt nun zwischen 11 (dein höchster Kaufkurs = Geldkurs) und 12 (der niedrigste Verkaufskurs = Briefkurs). Der Wert hat sich also geändert...

 

das geht natürlich auch in die andere Richtung. Will nur verdeutlichen das der gelistete Kurs eben stets das extrem von Kauf und Verlauf ist; ergo können ggf. Einzelne Aktionen vergleichsweise hohen Einfluss auf den Kurs haben. Siehe bspw. VW Übernahme durch Porsche:

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JG97
· bearbeitet von JG97
Etwas Vergessen

Vielen Dank für eure bisherigen Antworten. So langsam kommt Licht in den Nebel.

 

Eine Nacht darüber geschlafen und neue Fragen sind aufgetaucht. 


Hypothese: Leute kaufen Aktien von Unternehmen die einen hohen Gewinn erwirtschaften oder voraussichtlich in der Zukunft erwirtschaften werden, weil sie sich dadurch eine hohe Dividende erhoffen. Deshalb kann es mehr Sinn machen eine Aktie von Amazon für 1648,29€ als 28-29 mal die Daimler Aktie für 57, 61€.
Denn obwohl mir, und diese Zahlen sind jetzt komplett falsch und frei erfunden, jetzt nur 1% von Amazon gehört, aber 28% von Daimler, kann ich mit der Amazon Aktie auf lange Sich mehr Dividende bekommen, weil Amazon ein Vielfaches des Gewinns von Daimler erwirtschaftet.

Beispiel: Amazon Gewinn: 10 000 000. Daimler Gewinn: 100 000  Dividendenausschüttung sei bei beiden 30%

Dann bekomme ich 0,01 * 3 000 000 = 30000 (€) Dividende bei Amazon, aber nur 0,28 * 30 000 = 8400 (€) bei Daimler.
 

1)Entsteht durch dieses Denken Angebot und Nachfrage?

2) Stimmt es, dass Dividendenauszahlungen ein % des Gewinns sind oder wählt man einen absoluten Betrag?

3) Hängt Gewinn und Dividendenauszahlung immer zusammen? Ich habe mal gelesen, dass Unternehmen, die relativ viel Dividende zahlen, keine guten Investitionen seien. Warum kann es einem Unternehmen schlecht gehen, dass viel Dividende zahlt? Das ist ja widersprüchlich. Den einzigen Grund, den ich mir vorstellen kann, ist, dass man mit hohen Dividenden die Anleger bei sich halten will, sodass der Wert des Unternehmen nicht in den Keller stürzt und die Gelder für Investitionen knapp werden.
 

4)Der Grund, dass nach Dividendenauszahlungen der Kurs der Aktie genau um den Betrag sinkt, der pro Aktie ausgeschüttet wurde, liegt daran, dass die Leute wissen, dass das Unternehmen jetzt genau diesen Betrag weniger Wert ist. Stimmt das?

 

 

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Sisyphos
vor 3 Stunden schrieb JG97:

2) Stimmt es, dass Dividendenauszahlungen ein % des Gewinns sind oder wählt man einen absoluten Betrag?

3) Hängt Gewinn und Dividendenauszahlung immer zusammen? Ich habe mal gelesen, dass Unternehmen, die relativ viel Dividende zahlen, keine guten Investitionen seien. Warum kann es einem Unternehmen schlecht gehen, dass viel Dividende zahlt? Das ist ja widersprüchlich. Den einzigen Grund, den ich mir vorstellen kann, ist, dass man mit hohen Dividenden die Anleger bei sich halten will, sodass der Wert des Unternehmen nicht in den Keller stürzt und die Gelder für Investitionen knapp werden.
 

 

Gewinn und Dividende sind theoretisch betrachtet unabhängig. Der Gewinn ergibt sich in der Bilanz als Resultat der Geschäftsentwicklung und der jeweils gewählten bilanziellen Abbildung, die Dividende dagegen legen die Aktionäre in der Hauptversammlung auf Vorschlag der Geschäftsführung (als fixen Gesamtbetrag bzw. Betrag pro Aktie) fest.


Natürlich sollte sich die Dividende am Gewinn orientieren, aber das ist (im Rahmen der gesetzlichen Grenzen) kein Muss. Manche Aktiengesellschaften legen einen Zielkorridor) für die Ausschüttungsquote fest, z.B. 40%-60% des Gewinns werden als Dividende ausgeschüttet. Es ist aber durchaus möglich mehr Dividende auszuschütten als Gewinn entstanden ist. Das hat z.B. die Deutsche Telekom etliche Jahre so gemacht, da man sich dort am freien Cash-Flow, also dem tatsächlich erzielten Geldzufluss minus Geldabfluss, der nicht mit dem bilanziell dargestellten Gewinn übereinstimmen muss, orientierte. Andere Gesellschaften greifen auf Rücklagen zurück oder nehmen auch schon einmal Kredite auf, um die Dividendenzhlung zu leisten.


Ein typisches Beispiel sind z.B. Rückversicherungsunternehmen. Deren Gewinn schwankt je nach Zahl und Größe der Naturkatastrophen sehr stark. In guten Jahren mit wenig Katastrophen machen sie große Gewinne und schütten davon nur einen Teil aus und legen einen anderen Teil in Rücklagen. Diese Rücklagen werden dann in schlechten jahren mit vielen oder besonders großen Naturkatastrophen aufgelöst und zur Bezahlung der Dividende verwendet, obschon in diesem Jahr die Gesellschaft bilanziell sogar einen Verlust gemacht hat. Ein solches Vorgehen sieht man auch bei vielen sogenannten Dividendenaristokraten, die über Jahrzehnte hinweg die Dividende anheben.


Wenn man  Aktien für eine Kauf- oder Verkaufsentscheidung vergleichen will, empfiehlt es sicher jeweils die jeweiligen Kenngrößen bezogen auf die einzelne Aktie (also z.B. Gewinn/Verlust pro Aktie, Dividende pro Aktie) anzusehen. Man muss dann allerdings auch auf "Manipulationsmöglichkeiten" wie Aktienrückkäufe achten).

 

 

 

4)Der Grund, dass nach Dividendenauszahlungen der Kurs der Aktie genau um den Betrag sinkt, der pro Aktie ausgeschüttet wurde, liegt daran, dass die Leute wissen, dass das Unternehmen jetzt genau diesen Betrag weniger Wert ist. Stimmt das?

 

 

 

Ja. Allerdings überlagert sich zu diesem Effekt am Tag des Dividendenabschlags natürlich noch die ganz normale Börsenbewegung.

 

 

 

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Sucher
vor 6 Stunden schrieb JG97:

3) Hängt Gewinn und Dividendenauszahlung immer zusammen? Ich habe mal gelesen, dass Unternehmen, die relativ viel Dividende zahlen, keine guten Investitionen seien. Warum kann es einem Unternehmen schlecht gehen, dass viel Dividende zahlt? Das ist ja widersprüchlich. Den einzigen Grund, den ich mir vorstellen kann, ist, dass man mit hohen Dividenden die Anleger bei sich halten will, sodass der Wert des Unternehmen nicht in den Keller stürzt und die Gelder für Investitionen knapp werden.

 

Der reinen Lehre nach schütten Unternehmen ihren Gewinn dann als Dividende aus, wenn das Unternehmen das Geld schlechter anlegen kann als die Investoren.

 

Beispiel:

1. Ein Unternehmen, das ein Gasversorgungsnetz gebaut hat und nun mit den Nutzungsentgelten Geld verdient. Wenn gerade keine größere Investition ansteht, wüsste dieses Unternehmen nicht wohin mit dem Gewinn und schüttet ihn deshalb an die Anleger aus. 

2. Ein Unternehmen mit großem Investitionsbedarf - beispielsweise Amazon - zahlt üblicherweise keine Dividende, sondern investiert in die Zukunft, um dann noch mehr Gewinn zu erzielen. Das Unternehmen kann das Geld gut gebrauchen.

 

Unternehmen wie Amazon im Beispiel 2. nennt man Wachstumsunternehmen (growth stocks) und Unternehmen wie im Beispiel 1 sind income stocks.

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Sucher
vor 6 Stunden schrieb JG97:

1)Entsteht durch dieses Denken Angebot und Nachfrage?

Nur an die Dividende zu denken, ist zu kurz gedacht.

 

Schlussendlich ist nicht ganz klar, wie Angebot und Nachfrage genau entstehen. Es gibt aber einige Anhaltspunkte:

1. Unternehmensinterne Faktoren: Hier sind die zukünftigen Gewinne entscheidend. Bewertet werden kann das am Besten über eine Discounted Cashflow Rechnung (DCF) oder eines Derivats (Link). 

2. Unternehmensexterne Faktoren: Schlussendlich schlagen diese Faktoren sich auch auf die Gewinne nieder, sind aber oft in Analysen wie in 1 ausgeklammert, da nicht planbar (Link).

3. Psychologische Faktoren: Die Bewertungen von 1&2 und auch andere Kategorien wie "Impulskäufe/-verkäufe" oder "chart-gesteuertes Kaufen/Verkaufen" werden durch die menschliche Natur beeinflusst. Die Behavoiral Finance versucht hier Erklärungsansätze zu liefern (Link).

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JG97

Hier bekommt man echt top Antworten! Danke:lol:

 

Am 23.9.2018 um 13:23 schrieb Sucher:

Nur an die Dividende zu denken, ist zu kurz gedacht.

 

Schlussendlich ist nicht ganz klar, wie Angebot und Nachfrage genau entstehen. Es gibt aber einige Anhaltspunkte:

1. Unternehmensinterne Faktoren: Hier sind die zukünftigen Gewinne entscheidend. Bewertet werden kann das am Besten über eine Discounted Cashflow Rechnung (DCF) oder eines Derivats (Link). 

2. Unternehmensexterne Faktoren: Schlussendlich schlagen diese Faktoren sich auch auf die Gewinne nieder, sind aber oft in Analysen wie in 1 ausgeklammert, da nicht planbar (Link).

3. Psychologische Faktoren: Die Bewertungen von 1&2 und auch andere Kategorien wie "Impulskäufe/-verkäufe" oder "chart-gesteuertes Kaufen/Verkaufen" werden durch die menschliche Natur beeinflusst. Die Behavoiral Finance versucht hier Erklärungsansätze zu liefern (Link).

 

Das bedeutet, dass man theoretisch mit einer Amazon Aktie Verlust machen kann?

Die Amazon Aktie kostet gerade 1.620,85 €. 
Es ist fast sicher, dass Amazon in Zukunft seine Gewinne steigern wird. Das bedeutet aber nicht, dass der Wert der Aktie steigen muss, denn

a) Faktor aus 2. : politische Regulierungen Amazon einschränken. (Wirtschaftskrise wäre kein Faktor, weil sich die Wirtschaft ja auch wieder erholt und Amazons Zukunft langfristig nicht wirklich gefährden kann?)
b) Faktor aus 3. : jeder weiß, dass Amazons Zukunft auf dem Papier super aussieht und es in jeglichen Medien und Sozialen Plattformen so bekannt gemacht wird, dass jeder, der mit Aktien anfängt,
Amazon Aktien kauft und deshalb das Unternehmen an der Börse überbewertet wird.

 

Nur Hypothetisch ist das drin, oder ist was ich geschrieben habe kompletter Unsinn?

 

 

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dev
Am 23.9.2018 um 06:18 schrieb JG97:

1)Entsteht durch dieses Denken Angebot und Nachfrage?

Jemand braucht Geld oder will seine Gewinne/Verluste realisieren und stellt seine Aktien zum Verkauf - auf der anderen Seite hat jemand Geld und sucht eine Wertanlage.

 

Aber auch die Anlagemotivation unter den Anlegern ist sehr unterschiedlich.

Manche betreiben Fundamentylanalyse, Chartanalyse ( handeln in Trends und Signale rein ), kaufen alles x Tage ein ETFs, usw.

 

Am Ende treffen sich alle Handelsaufträge an der Börse und die Markler/Computersysteme versucht möglichst viele Käufer und Verkäufer zusammenzubringen, um Ordergebühren zu kassieren.

 

 

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JG97
vor 18 Stunden schrieb JG97:

Hier bekommt man echt top Antworten! Danke:lol:

 

 

Das bedeutet, dass man theoretisch mit einer Amazon Aktie Verlust machen kann?

Die Amazon Aktie kostet gerade 1.620,85 €. 
Es ist fast sicher, dass Amazon in Zukunft seine Gewinne steigern wird. Das bedeutet aber nicht, dass der Wert der Aktie steigen muss, denn

a) Faktor aus 2. : politische Regulierungen Amazon einschränken. (Wirtschaftskrise wäre kein Faktor, weil sich die Wirtschaft ja auch wieder erholt und Amazons Zukunft langfristig nicht wirklich gefährden kann?)
b) Faktor aus 3. : jeder weiß, dass Amazons Zukunft auf dem Papier super aussieht und es in jeglichen Medien und Sozialen Plattformen so bekannt gemacht wird, dass jeder, der mit Aktien anfängt,
Amazon Aktien kauft und deshalb das Unternehmen an der Börse überbewertet wird.

 

Nur Hypothetisch ist das drin, oder ist was ich geschrieben habe kompletter Unsinn?

 

 

 

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema "Aktienrückkäufe":

Dabei kam mir die Frage auf, dass wenn Unternehmen Aktien zurückkaufen können, sie bestimmt auch neue Aktien auf den Markt bringen können, was den Kurs zum Fallen bringen würde?
Wie managt ein Unternehmen sowas? Ich meine, jedes Unternehmen fängt ja mal ganz klein an und muss wenn es größer wird zwangsläufig neue Aktien auf den Markt bringen. Sonst könnte z.B. Apple nicht 4,83 Mrd. Aktien haben.

Also: 1. Wie bringt ein Unternehmen neue Aktien auf den Markt?
        2. Wie managt ein Unternehmen sowas in Bezug auf den Kursfall und die unglücklichen (?) Aktionäre, die damit ja Anteile am Unternehmen verlieren?

 

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Ramstein
vor 18 Minuten schrieb JG97:

 

 

Also: 1. Wie bringt ein Unternehmen neue Aktien auf den Markt?
        2. Wie managt ein Unternehmen sowas in Bezug auf den Kursfall und die unglücklichen (?) Aktionäre, die damit ja Anteile am Unternehmen verlieren?

 

 

Wikipedia. Google.

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JG97
· bearbeitet von JG97
vor 10 Minuten schrieb Ramstein:

 

Wikipedia. Google.

Unternehmen erschließen neue Märkte --> Unternehmen braucht mehr Kapital --> Hauptversammlung beschließt Kapitalerhöhung

Wie sich das auf den Kurs auswirkt kann man nicht sagen, weil es davon abhängt, wie die Leute die Kapitalerweiterung und die Chancen auf dem neuen Markt bewerten? Es hat Auswirkungen auf den Kurs, aber man kann nicht sagen welche im Vergleich zum Aktienrückkauf, der sich ja positiv auswirkt.

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JG97
Am 25.9.2018 um 08:41 schrieb JG97:

 

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema "Aktienrückkäufe":

Dabei kam mir die Frage auf, dass wenn Unternehmen Aktien zurückkaufen können, sie bestimmt auch neue Aktien auf den Markt bringen können, was den Kurs zum Fallen bringen würde?
Wie managt ein Unternehmen sowas? Ich meine, jedes Unternehmen fängt ja mal ganz klein an und muss wenn es größer wird zwangsläufig neue Aktien auf den Markt bringen. Sonst könnte z.B. Apple nicht 4,83 Mrd. Aktien haben.

Also: 1. Wie bringt ein Unternehmen neue Aktien auf den Markt?
        2. Wie managt ein Unternehmen sowas in Bezug auf den Kursfall und die unglücklichen (?) Aktionäre, die damit ja Anteile am Unternehmen verlieren?

 

 

Am 25.9.2018 um 09:10 schrieb JG97:

Unternehmen erschließen neue Märkte --> Unternehmen braucht mehr Kapital --> Hauptversammlung beschließt Kapitalerhöhung

Wie sich das auf den Kurs auswirkt kann man nicht sagen, weil es davon abhängt, wie die Leute die Kapitalerweiterung und die Chancen auf dem neuen Markt bewerten? Es hat Auswirkungen auf den Kurs, aber man kann nicht sagen welche im Vergleich zum Aktienrückkauf, der sich ja positiv auswirkt.

 

 

Sind meine letzten nervigen Fragen, deshalb ein letzter Push :(

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dev
· bearbeitet von dev
Am 25.9.2018 um 08:41 schrieb JG97:

 

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema "Aktienrückkäufe":

Dabei kam mir die Frage auf, dass wenn Unternehmen Aktien zurückkaufen können, sie bestimmt auch neue Aktien auf den Markt bringen können, was den Kurs zum Fallen bringen würde?
Wie managt ein Unternehmen sowas? Ich meine, jedes Unternehmen fängt ja mal ganz klein an und muss wenn es größer wird zwangsläufig neue Aktien auf den Markt bringen. Sonst könnte z.B. Apple nicht 4,83 Mrd. Aktien haben.

Also: 1. Wie bringt ein Unternehmen neue Aktien auf den Markt?
        2. Wie managt ein Unternehmen sowas in Bezug auf den Kursfall und die unglücklichen (?) Aktionäre, die damit ja Anteile am Unternehmen verlieren?

 

Beide Vorhaben werden angekündigt und beeinflussen dann den Kurs.

 

Allerdings werden die neuen Aktien meist den Altbesitzern in einem Bezugsverhälnis angeboten und diese erhalten dann Bezugsrechte in ihr Depot gebucht.

Diese Bezugsrechte kann man nutzen oder gar über die Börse veräußern.

 

P.S. für die meisten Grundlagen kann man auch mal google nutzen und in Wikipedia steht auch ganz viel

 

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Schwachzocker
Am ‎25‎.‎09‎.‎2018 um 08:41 schrieb JG97:

 

Ich beschäftige mich gerade mit dem Thema "Aktienrückkäufe":

Dabei kam mir die Frage auf, dass wenn Unternehmen Aktien zurückkaufen können, sie bestimmt auch neue Aktien auf den Markt bringen können, was den Kurs zum Fallen bringen würde?

Ja!

 

Am ‎25‎.‎09‎.‎2018 um 08:41 schrieb JG97:

Wie managt ein Unternehmen sowas? 

Ich vermute gar nicht! Ich weiß nicht, was es da zu managen gibt?

 

Am ‎25‎.‎09‎.‎2018 um 08:41 schrieb JG97:

...

Wie managt ein Unternehmen sowas? Ich meine, jedes Unternehmen fängt ja mal ganz klein an und muss wenn es größer wird zwangsläufig neue Aktien auf den Markt bringen. Sonst könnte z.B. Apple nicht 4,83 Mrd. Aktien haben.

Keine Ahnung, ob das so ist. Wieso glaubst Du, dass Apple nicht von Anfang an 4,83 Mrd. Aktien gehabt haben kann?

 

Am ‎25‎.‎09‎.‎2018 um 08:41 schrieb JG97:

 Wie bringt ein Unternehmen neue Aktien auf den Markt?

So wie ein Autoverkäufer neue Autos auf den Markt bringt. Man stellt sie ins Schaufenster, und dann können Leute das kaufen.

 

Am ‎25‎.‎09‎.‎2018 um 08:41 schrieb JG97:

Wie managt ein Unternehmen sowas in Bezug auf den Kursfall und die unglücklichen (?) Aktionäre, die damit ja Anteile am Unternehmen verlieren?

Gar nicht! Man hofft ja, dass sich die Kapitalerhöhung langfristig positiv auswirken wird. Sonst würde man es nicht machen.

 

Am ‎25‎.‎09‎.‎2018 um 09:10 schrieb JG97:

Unternehmen erschließen neue Märkte --> Unternehmen braucht mehr Kapital --> Hauptversammlung beschließt Kapitalerhöhung

Wie sich das auf den Kurs auswirkt kann man nicht sagen, weil es davon abhängt, wie die Leute die Kapitalerweiterung und die Chancen auf dem neuen Markt bewerten? Es hat Auswirkungen auf den Kurs, aber man kann nicht sagen welche im Vergleich zum Aktienrückkauf, der sich ja positiv auswirkt.

Genau! Wie sich ein neuer Sachstand, eine neue Nachricht oder sonstige neue Erkenntnisse auf den Kurs auswirken, kann man nicht sagen. 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 25 Minuten schrieb Schwachzocker:

Keine Ahnung, ob das so ist. Wieso glaubst Du, dass Apple nicht von Anfang an 4,83 Mrd. Aktien gehabt haben kann?

Wie immer ;-)

 

Zwischenablage01.jpg

Quelle: https://go.guidants.com

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Sucher
Am 25.9.2018 um 08:41 schrieb JG97:

Also: 1. Wie bringt ein Unternehmen neue Aktien auf den Markt?

Da gibt es im Gesetz ein klar definiertes Vorgehen. Ein reiner Verwaltungsprozess über den die bisherigen Aktionäre dann abstimmen.

 

Am 25.9.2018 um 08:41 schrieb JG97:

        2. Wie managt ein Unternehmen sowas in Bezug auf den Kursfall und die unglücklichen (?) Aktionäre, die damit ja Anteile am Unternehmen verlieren?

Eine Kapitalerhöhung ist sowas wie eine umgekehrte Dividende. Das Unternehmen glaubt, mit dem eingenommenen Geld mehr Rendite erzielen zu können als die potentiellen Investoren anderweitig. Für einen Investor, der keine neuen Aktien kauft, bedeutet eine Kapitalerhöhung zwar, dass sein prozentualer Anteil am Unternehmen kleiner wird, aber dafür wird der kleinere Anteil auch mehr Wert (eben um einen Anteil am Betrag des eingenommenen Geldes). In Summe verliert er also im Moment der Kapitalerhöhung kein Geld. Jetzt ist es nur manchmal so, dass kaputte Unternehmen sich mit Kapitalerhöhungen sanieren wollen. Da können die Investoren natürlich skeptisch sein ob das klappt und der Kurs fällt. Es kann aber genauso gut auch anders herum laufen.

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Schwachzocker
vor 3 Minuten schrieb Sucher:

...

Eine Kapitalerhöhung ist sowas wie eine umgekehrte Dividende....

Interessant! Das muss ich mir als Argumentationshilfe für einen anderen Thread merken.

Es soll ja Unternehmen geben, die das regelmäßig machen, sozusagen umgekehrte Dividendenaristokraten. :w00t:

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mghie
vor 7 Stunden schrieb dev:

Wie immer ;-)

 

Zwischenablage01.jpg  2   54 kB

Quelle: https://go.guidants.com

 

Diese Grafik zeigt allerdings mindestens bezüglich der Aktiensplits nicht was Du meinst. Nach https://www.stocksplithistory.com/apple/ gab es folgende Splits:

  • 16.06.1987: 2:1

  • 21.06.2000: 2:1

  • 28.02.2005: 2:1

  • 09.06.2014: 7:1

Damit ist die Anzahl der Aktien allein deswegen heute mehr als 50 mal so hoch wie nach dem Börsengang.

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dev
vor 33 Minuten schrieb mghie:

 

Diese Grafik zeigt allerdings mindestens bezüglich der Aktiensplits nicht was Du meinst. Nach https://www.stocksplithistory.com/apple/ gab es folgende Splits:

  • 16.06.1987: 2:1

  • 21.06.2000: 2:1

  • 28.02.2005: 2:1

  • 09.06.2014: 7:1

Damit ist die Anzahl der Aktien allein deswegen heute mehr als 50 mal so hoch wie nach dem Börsengang.

:thumbsup: Das ist der Unterschied zwischen selbst recherchierten Informationen und wenn man wie ich in diesem Fall ungeprüfte Quellen nutzt!

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Blei
Am 22.9.2018 um 14:48 von JG97:

2. Wert eines Unternehmens = Anzahl Aktien * Wert d. Aktien  (?) 

Apple hat 4,83 Mrd. Aktien. Eine Aktie ist gerade 186,64€ wert.

Heißt das, dass wenn man Apple jetzt hypothetisch  verkaufen würde, der Preis für Apple 4,83Mrd * 186,64 € wäre?

 

 

Oben hat Schwachzocker diese Frage bejaht und es hat hier noch keiner anders gesehen, deswegen wollte ich das nachreichen. Ich bin der Meinung, dass die Formel so nicht korrekt ist.

Meiner Meinung nach sieht die Formel folgendermaßen aus:

 

"realer" Wert eines Unternehmens = Anzahl Aktien * (Wert d. Aktien   - eingepreiste Zukunftsaussichten)

 

Das, die "eingepreisten Zukunftsaussichten" ist das, was in der Regel die Kursschwankungen verursacht.

Genaugenommen ist der Wert d. Aktien = realer innerer Wert + eingepreiste Zukunftsaussichten.

 

Natürlich kann es auch vorkommen, dass sich ein Aktienkurs bildet, der dazu führt, dass das Unternehmen komplett unterbewertet ist, also niedriger bewertet wird, als der reale innere Wert * Anzahl Aktien ergibt, wenn das passiert, dann liegt dass daran, dass die letzten Verkäufer der Aktie den Wert der Aktie komplett falsch einschätzen oder aus anderen Gründen gezwungen waren ihre Aktien zu verkaufen. Das kann also durchaus vorkommen.

 

Das normale Schwanken liegt allerdings eher an den eingepreisten Zukunftsaussichten. Der Kurs nimmt somit die erwartete Entwicklung des Unternehmens vorweg und wenn dann bei den nächsten Quartalsergebnissen diese erwartenden Entwicklung trotz Gewinne unter den erwartenden Gewinnen liegen, dann kann der Kurs natürlich fallen. Bzw. ist das der Grund, dass er dann fällt. #

 

Und natürlich gibt's auch hier immer wieder auch Ausnahmen, wie, dass jemand jetzt einfach die Gewinne mitnehmen und die Aktie loswerden will oder verkaufen muss, weil er Geld braucht.

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Ramstein
vor 1 Minute von Blei:

"realer" Wert eines Unternehmens = Anzahl Aktien * (Wert d. Aktien   - eingepreiste Zukunftsaussichten)

Ich vermute, mit „Wert“ meinst du den Börsenkurs. 
Nach dieser Formel wäre dann der Unternehmenswert höher, wenn negative Aussichten eingepreist sind.

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