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Hanness

74.000€ vom Tagesgeldkonto in ETFs umschichten

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Hanness

Hallo zusammen,

 

ich lese schon lange hier im Stillen mit und bin ein großer Fan von diesem Forum. Nun bin ich allerdings selbst in der Situation, in welcher ich einen Ratschlag von euch bräuchte.

Bevor ich zu meinem Anliegen komme, erstmal die Fakten:

 

Über meine Person

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Meine Erfahrungen beschränken sich eher auf die Theorie als auf die Praxis, da ich aktuell meinen Master in BWL mit Schwerpunkt Finanzen mache. Dort behandeln wird allerdings eher Optionsbepreisungen etc. als  Kapitalanlagen für Privatanleger. Natürlich haben wir auch ETFs besprochen, dabei ging es dann allerdings mehr um empirische Analysen, z.B. wie sich ein Smart-Beta-ETF hinsichtlich seiner Benchmark verhält usw.

In der Praxis habe ich einen ETF Sparplan, welcher nach Forenstandard (siehe 2.) aufgebaut ist, sowie ein Plus500 Konto, wo ich aus Spaß ein bisschen spekuliere, allerdings mit mäßigem Erfolg, hier geht es wirklich nur um den Spaß an der Sache und um keine nennenswerten Beträge. Das wäre es allerdings schon mit meinen aktiven Erfahrungen am Kapitalmarkt. Weitere vorhandenen Geldanlagen sind ca. 3.000€ in Lego Sets (mein, für einige verwerfliches, renditestarkes Hobby) und 2.500€ in einem Tagesgeldkonto bei der DKB.

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben):

Mein Depot habe ich bei der DKB, bei welcher ich aktuell folgende ETFs bespare:

 

IShares Core MSCI World (A0RPWH / IE00B4L5Y983): 3.500€ (350€ p.M.)

Lyxor Emerging Markets (LYX0BX / FR0010429068): 1.500€ (150€ p.M.)

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:

Da mich die Materie sehr interessiert, habe ich auch eine hohe zeitliche Aufwandsbereitschaft. Ich lese diverse Wirtschaftsmagazine und bin täglich hier im Forum unterwegs und lese mit.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:

Ich würde mich selbst als risikoavers einschätzen, also eher schwäbisch konservativ, deswegen auch die breitgefächerten ETFs. Mit temporären Verlusten kann ich gut umgehen, es ist sogar eher der Gegenteil der Fall, da ich einen Anlagehorizont von 30 Jahren habe, wäre ein temporärer Rückgang ja eigentlich nur positiv für mein Depot, solange sich die Kurse wieder erholen (siehe Cost-Average-Effekt).

 

Optional:

 

1.Alter

23 Jahre

 

2. Berufliche Situation

Noch mindestens 1,5 Jahre Student.

 

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

Nein, ich habe mich allerdings schon für thesaurierende ETFs entschieden, bevor ich mich mit dem neuen Steuergesetz tiefer auseinandergesetzt hatte. Der Strategie möchte ich nun treu bleiben, da ich außerdem auch nicht auf die Dividendenerträge angewiesen bin, lebe ich nun mit dem Nachteil bezüglich des Sparer-Pauschbetrags.

 

4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht

Passiv

 

Über meine Fondsanlage

 

1. Anlagehorizont

>25 Jahre

 

2. Zweck der Anlage

Altersvorsorge

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Sparplan + evtl. Einmalanlage

 

4. Anlagekapital:

74.000€ + ca. 25.000€ in 1-2 Jahren.

 

So nun zu meinem Anliegen.

Ich habe relativ spontan von meinen Eltern 74.000€ zur Verfügung bekommen, welche diese für mich auf einem Sparkassen-Tagesgeldkonto angespart haben. Dies sollte eigentlich als Eigenkapital für einen zukünftigen Immobilienerwerb dienen. Da ich allerdings erst 23 Jahre bin und weder Freundin/Frau/Kind habe und auch noch überhaupt nicht abschätzen kann wann bzw. ob ich mir eine Immobilie kaufe und wo es mich später beruflich hinzieht, möchte ich dieses Geld, zumindest teilweise, in meine vorhanden ETFs umschichten

Evtl. noch etwas zu meiner finanziellen Situation: Ich bekomme 750€ monatlich von meinen Eltern, sowie ca. 750€ durch meine Werkstudententätigkeit. Die 750€ von meinen Eltern reichen um alle meine monatlichen Kosten zu decken (Miete, Essen usw.). Die 750€ aus meiner Werkstudententätigkeit gehen zu 2/3 in ETFs und der Rest auf mein Tagesgeldkonto bei der DKB (aktuell ca. 2.500€ zu 0,2% Zinsen). Ich habe keine Schulden und auch kein Auto, ich erwarte keine höheren Kosten in nächster Zeit, BU-Versicherung ist auch vorhanden. Weiterhin werde ich mit Abschluss meines Master von meiner Oma ein "Sparbüchle" mit ca. 25.000€ erhalten, falls ich mit Arbeitsbeginn ein Auto bräuchte bzw. weitere Anschaffungen, wären diese Kosten gedeckt.

 

Da ich noch keine 93 Jahre alt bin, was einen solch hohen prozentualen Anteil des Tagesgeldkontos rechtfertigen würde, habe ich mir nun folgende Szenarien überlegt.

Bei allen diesen Szenarien bleibt meine Aufteilung von 70/30 gleich, mein Depot wollte ich erst auf 4 oder 6 ETFs erweitern, wenn ich fest im Arbeitsleben stehe.

 

1.)  Sparplanrate bleibt erstmal gleich und wird alle 3 Monate einmalig erhöht um so nach und nach das Geld vom Tagesgeldkonto umzuschichten. Dies wird durchgeführt bis noch ca. 25.000€ auf dem Tagesgeldkonto sind, welche später fürs rebalancen verwendet werden können bzw. einfach als liquide Sicherheit dienen. Wie hoch würdet ihr mir hierbei empfehlen, den 3-monatigen Betrag zu wählen?

 

2.) Sparplanrate bleibt gleich, ca. 50.000€ direkt in die ETFs anlegen.

 

3.) Sparplanrate, wenn überhaupt, leicht erhöhen und erstmal keine Direktanlage vornehmen. Abwarten bis der Markt allgemein zurückgeht und dann günstig kaufen, also quasi einmalig Market-Timing betreiben.

 

Von allen 3 Szenarien ist aktuell Szenario 3 mein Favorit, da uns ja anscheinend ein Bärenmarkt bevorsteht, zumindest wenn man den Kennzahlen und Experten vertraut. Da ich Zeit habe, hätte ich auch kein Problem damit, erstmal 2-3 Jahre zu warten und den Sparplan erstmal so laufen zu lassen und den Markt zu beobachten.

 

Was würdet ihr mir denn empfehlen? Evtl. war ja schon jemand von euch in einer ähnlichen Situation. 

Ich bin für jeden Vorschlag offen und euch schon einmal für eure Hilfe dankbar.

 

Viele Grüße,

Hannes

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west263
· bearbeitet von west263

Du hast dir auf jeden Fall mal ordentlich Gedanken gemacht. :thumbsup:

 

Ich würde 2. nehmen. Ich an deiner Stelle würde 1. nehmen und für dich ist

vor 55 Minuten schrieb Hanness:

Szenario 3 mein Favorit, da uns ja anscheinend ein Bärenmarkt bevorsteht, zumindest wenn man den Kennzahlen und Experten vertraut.

Dann poliere schon mal deine Glaskugel und warte neben ihr und sage uns Bescheid, wann der Bärenmarkt beginnt und wann deine Experten zum Wiedereinstieg das Halali blasen.

Szenario 3 bedeutet eigentlich, das Du das Geld am liebsten da liegen lassen möchtest, wo es liegt. Das heißt, deine Risikotoleranz ist doch niedriger, wie Du sie selber einschätzt. Also schlage ich Szenario 4 vor. investiere erstmal 20.000€ in deine ETF und schau, wie Du dich damit wohl fühlst.

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dev
· bearbeitet von dev

Ich kenne jemanden, der wartet schon 4 Jahre auf den Bären ;-)

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Schwachzocker
vor 59 Minuten schrieb Hanness:

...

3.) Sparplanrate, wenn überhaupt, leicht erhöhen und erstmal keine Direktanlage vornehmen. Abwarten bis der Markt allgemein zurückgeht und dann günstig kaufen, also quasi einmalig Market-Timing betreiben.

 

Von allen 3 Szenarien ist aktuell Szenario 3 mein Favorit, da uns ja anscheinend ein Bärenmarkt bevorsteht, zumindest wenn man den Kennzahlen und Experten vertraut. Da ich Zeit habe, hätte ich auch kein Problem damit, erstmal 2-3 Jahre zu warten und den Sparplan erstmal so laufen zu lassen und den Markt zu beobachten.

...

Das solltest Du jedenfalls auf keinen Fall machen, allein schon deshalb nicht, weil es inkonsequenter Nonsens ist. 

Warum möchtest Du denn überhaupt investieren, wenn Du einen Bärenmarkt erwartest? Warum möchtest Du Deine bisherigen Positionen halten, wenn Du einen Bärenmarkt erwartest?

 

Wenn Du schon eine klare Meinung über die zukünftige Entwicklung hast, dann solltest Du auch entsprechend handeln. 

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Hanness
vor 1 Stunde schrieb west263:

Das heißt, deine Risikotoleranz ist doch niedriger, wie Du sie selber einschätzt.

Das hast Du wohl Recht, dies ist vermutlich auf meine mangelnde Erfahrung mit größeren Beträgen zurückzuführen, weswegen

vor 1 Stunde schrieb west263:

Ich an deiner Stelle würde 1. nehmen

wahrscheinlich die vernünftigste Variante ist, sodass ich mich erst einmal herantasten kann.

 

vor 1 Stunde schrieb Schwachzocker:

Das solltest Du jedenfalls auf keinen Fall machen, allein schon deshalb nicht, weil es inkonsequenter Nonsens ist. 

Wohl wahr, dahinter verbirgt sich die Angst zum falschen Zeitpunkt mit zu viel einzusteigen (siehe oben mangelnde Erfahrung bzw. noch zu großen Respekt vor großen Direktanlagen), weswegen es wahrscheinlich am vernünftigsten wäre, sich komplett davon fernzuhalten und einfach die Sparplanrate zu erhöhen.

 

Danke für eure konstruktiven Vorschläge/Ratschläge.

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 4 Minuten schrieb Hanness:

Wohl wahr, dahinter verbirgt sich die Angst zum falschen Zeitpunkt mit zu viel einzusteigen (siehe oben mangelnde Erfahrung bzw. noch zu großen Respekt vor großen Direktanlagen), weswegen es wahrscheinlich am vernünftigsten wäre, sich komplett davon fernzuhalten und einfach die Sparplanrate zu erhöhen.

 

Das Portfoliorisiko steuert man sinnvollerweise über den Anteil riskanten zu riskoarmen Anlagen, nicht über spekulative Market Timing Versuche.

 

Wenn du eine zu deiner persönlichen Risikotragfähigkeit und Risikotoleranz passende Quote an riskanten Anlagen gefunden hast, mit deren Maximalverlust aus der Vergangenheit du nachts ruhig schlafen kannst gibt es keinen Grund mehr, zu zögern, aber viele Gründe, diese Quote sofort umzusetzen, egal ob die Märkte nun gefühlt hoch oder niedrig stehen und ob Angst oder Euphorie in den Medien verbreitet werden.

 

Ganz einfach, oder?

 

 

Diese Vorgehensweise ein gemischtes Portfolio zu bauen greift natürlich nur dann, wenn man bewusst risikoarme Anlagen zur Steuerung des Portfoliorisikos halten möchte. Wer zu 100% in riskanten Anlagen investiert sein will darf dann natürlich den Reiz bzw. Angst und Euphorie voll ausleben und sich beliebig lange selbst blockieren damit, lieber noch warten zu wollen oder später nach dem Einstieg dann nach Kursverlusten auszusteigen, um z. B. "Verluste zu begrenzen".

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mike4001
· bearbeitet von mike4001

Bezüglich des Einstiegszeitpunktes:

 

Natürlich gehst du ein Risiko ein, dass der Kurs morgen schon wieder fallen könnte, aber du weißt ja einfach nicht ob der heutige Kurs vlt. einer ist, der nie wieder erreicht wird weil selbst künftige Bärenmärkte nicht "so weit" runterfallen um unter den heutigen Kurs zu kommen.

 

Ist im Endeffekt einfach Glückssache und daher kannst du genauso gut jetzt komplett einsteigen oder eben warten.

 

Wenn du jeden Monat einen gewissen Teil einzahlst mittelst du quasi dein Risiko, dass der Kurs steigen oder fallen könnte. Dann lege dir aber einfach einen fixen Zeitpunkt und Betrag fest den du jeden Monat einzahlst. Und wenn es dann wirklich mal ein wenig runtergeht, kannst du mit dem Betrag ja nocch immer variieren.

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intInvest
vor 21 Minuten schrieb mike4001:

Wenn du jeden Monat einen gewissen Teil einzahlst mittelst du quasi dein Risiko, dass der Kurs steigen oder fallen könnte.

Und damit auch die mögliche Rendite.

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alsuna
vor 3 Stunden schrieb Hanness:

Das hast Du wohl Recht, dies ist vermutlich auf meine mangelnde Erfahrung mit größeren Beträgen zurückzuführen, weswegen

wahrscheinlich die vernünftigste Variante ist, sodass ich mich erst einmal herantasten kann.

:thumbsup: Genau so kannst du dich an deine ganz persönliche Anlegerpsychologie am besten gewöhnen.

 

Die eigene Risikobereitschaft festzulegen, gehört am Anfang zu einer der schwersten Aufgaben überhaupt. Da kann es helfen, sich ranzutasten. Die ganze Theorie und Anlagewissenschaft ist nichts wert, wenn dir die Psyche einen Strich durch die Rechnung macht. 

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mark89
· bearbeitet von mark89

1 und 3 widersprechen sich meiner Meinung nach auch irgendwie. Du erwartest in 3, dass der Markt in 1, 2, 3 oder auch 4 Jahren einbricht. Diese Erwartung ist in Variante 1 ja nicht plötzlich weg, trotzdem möchtest du die Sparraten jedes Quartal erhöhen? Sprich je höher der Markt ist, je teurer die ETFs, desto mehr Geld möchtest du reinschießen. Macht für mich keinen Sinn. Umgekehrt schon eher.

 

Ich stand vor einem Jahr vor einer ähnlichen Entscheidung. Ähnliche Summen, etc. Seit Jahresanfang laufen meine Sparpläne nun, begonnen habe ich jedoch mit hohen monatlichen Sparraten, da ich zwar nicht alles auf einmal investieren, aber doch schnell Geld in meine ETFs schieben wollte. Diese Sparraten habe ich dann quartalsweise reduziert, und das mache ich so lange, bis ich meine normale Sparraten erreiche, bei der ich dann dauerhaft bleibe. Wie hoch die Beträge dann sind und um wie viel reduziert wird hängt dann aber individuell davon ab, wie schnell das Geld investiert sein soll und bei welcher Sparrate man enden möchte. 

 

Beispiel: Angenomme du möchtest die 50.000€ in zwei Jahren investiert haben, quartalsweise die Raten reduzieren und am Ende mit 500€ weitersparen. Man würde dann mit 3.300€ im Monat bzw. 9.900€ im Quartal beginnen und die Rate jedes Quartal um 350€/Monat bzw. 1.050€/Quartal reduzieren. Nach 24 Monaten sind dann 49.800€ investiert. Im Monat 25 ist man dann bei den 500€ monatlich angekommen. 

 

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Hanness

Danke euch allen für eure zahlreichen Antworten. Ich habe mich jetzt dazu entschieden 10.000€ direkt in die beiden ETFs zu stecken (frei nach dem Motto "time in the market is better than timing the market") und die Sparplanrate auf 1.000€ zu erhöhen. Eine quartalsweise Erhöhung gem. Szenario 1 steht auch noch im Raum, aber hierfür hab ich jetzt erstmal ein paar Wochen Zeit darüber zu schlafen und mit der ganzen Sache "warm" zu werden.

 

Nochmals Danke an alle.

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west263

da kann man noch so viel über die Theorie reden, was besser ist und was man machen sollte. Du mußt dich wohl fühlen dabei und wenn das dein Weg sein soll, dann mache das so.

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Sloth

Hallo @Hanness,

 

ich bin auf folgenden Artikel gestoßen.

 

https://www.bloomberg.com/view/articles/2018-04-18/lump-sum-investing-is-the-best-strategy-except-in-this-market

 

Der Autor argumentiert auf Basis des CAPE ratios, dass derzeit eine 60% zu 40% Chance besteht mir einer sofortigen Einmalanlage besser zu fahren als mit einer gestaffelten Anlage.

 

Ich denke dennoch, dass du einen guten Weg für dich gewählt hast, denn: "Investing is ultimately an exercise in regret minimization".

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Hanness
· bearbeitet von Hanness

Grüßt euch zusammen,

 

nachdem ich jetzt gut anderthalb Jahre mit dabei bin und immer noch täglich hier im Forum unterwegs bin, dachte ich, dass ich euch mal ein Update gebe, falls das hier noch jemand lesen sollte.

 

Seit ich angefangen habe zu investieren, habe ich eine größere Korrektur mitgemacht und jetzt den aktuellen Crash, konnte also schon reichlich Erfahrungen sammeln. Ich habe es damals tatsächlich geschafft einige Wochen bevor der Handelskrieg so richtig losging meine 10k€ zu investieren, perfekter Zeitpunkt also, gleich mal seine Risikotragfähigkeit zu testen. Komischerweise hat es mich aber überhaupt nicht gestört, direkt das Depot ordentlich im Minus zu sehen und ich habe direkt auch erstmal die Sparplanrate erhöht, eine weitere größere Summe zu investieren habe ich mich damals noch nicht getraut. 

 

Irgendwann im Dezember 2018 hat es mich dann endgültig gepackt und ich bin vom absolut passiven Ansatz etwas abgekommen, da Einzelaktien doch irgendwie deutlich mehr Spaß machen. Ich habe mich allerdings für einen strikten Passivanteil von Minimum 75% entschieden, also 75% vom investierten Kapital müssen stets in meinen beiden ETFs investiert sein. 

Ich habe dann angefangen Erfahrungen mit Einzelaktien zu sammeln, was auch ziemlich gut lief, aber es war auch nicht sonderlich schwer, sich nach dem Handelskrieg Aktien auszusuchen, die steigen.

 

So dann ging Corona los, zu dem Zeitpunkt war ich in Neuseeland unterwegs und habe das gar nicht wirklich mitbekommen, da ich nicht selten mal 3 Tage keinen Empfang hatte. Eines Tages waren dann plötzlich alle Indizes 20% im Minus, spätestens da habe ich dann mitbekommen, was los ist. Aufgrund meines Ausflugs nach Neuseeland habe ich mich vorher von den meisten Einzelaktien getrennt (Anfang Februar, Glück gehabt), außer von Amazon, die Einzigen die es nicht so böse erwischt hat. Ich habe mir Anfang Dezember auch einen Put auf den S&P 500 gekauft, allerdings nur für ca. 250€, quasi als emotionaler Hedge, die Gewinne dadurch konnten nicht ansatzweise meine Verluste abfangen, aber ich habe mich trotzdem gut gefühlt, da ich das erste Mal mehr als 200% gemacht habe. 

 

Zu diesem Zeitpunkt saß ich allerdings trotzdem noch zum Großteil auf Cash, ich glaube mein Depot hatte noch einen Wert von ca. 25k€ und ich saß noch auf knapp 50k€ Cash, dann habe ich endgültig beschlossen nun voll reinzugehen. Witzigerweise musste ich in der Uni ein Paper darüber schreiben, was den besser sei, DCA oder Lump Sump Investments, deswegen wurde es Zeit meiner empirischen Analyse und Fazit Taten folgen zu lassen und nun ganz reinzugehen. Zu diesem Zeitpunkt hat der DAX gerade die 10.000er geknackt und ich habe mir folgende Indexstände ausgesucht, zu welchen ich teilweise in meine ETFs investieren wollte: 9.5000, 8.500 und 8.000. 

 

Nun die 8.000 haben wir (soweit ich weiß) nie gesehen, weswegen ich noch auf meiner dritten Charge sitze und geduldig abwarte, ich sitze aktuell noch auf ca. 10k€ die noch investiert werden sollen. Aktuell sieht mein Portfolio folgendermaßen aus:

 

53,15% MSCI World

22% MSCI EM

6,48% Amazon

6,2% Airbus

5,19% Sixt

4,59% Alibaba

1,82% LEAP Call auf S&P 500

0,57% kurzfristiger Put auf S&P 500

 

So das war es mit dem (ausführlichen) Update, ich hoffe, dass es noch jemand liest und wollte auch nochmal Danke für die Tipps und Ratschläge sagen. Viel Erfolg euch allen.

 

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Nachdenklich

Nur damit Du merkst, daß hier jemand mitliest:

vor 1 Stunde von Hanness:

ich sitze aktuell noch auf ca. 10k€ die noch investiert werden sollen.

Vielleicht kannst Du die im Sommer noch bei guten Kursen (zweite [abwärts]Welle) in den Markt bringen.

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Merol Rolod
vor 5 Stunden von Hanness:

Zu diesem Zeitpunkt hat der DAX gerade die 10.000er geknackt und ich habe mir folgende Indexstände ausgesucht, zu welchen ich teilweise in meine ETFs investieren wollte: 9.5000, 8.500 und 8.000. 

Warum gerade der DAX und diese Stände? Du investierst doch weltweit? Ein Regelwerk ist ja gut, aber irgendwie zusammenpassen sollte es schon. Das tut es meines Erachtens so bei dir nicht.

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Hanness
vor 40 Minuten von Merol Rolod:

Warum gerade der DAX und diese Stände? Du investierst doch weltweit? Ein Regelwerk ist ja gut, aber irgendwie zusammenpassen sollte es schon. Das tut es meines Erachtens so bei dir nicht.

Ja das stimmt schon, der DAX war einfach nur meine Orientierung, weil ich diesen am besten kenne und seine Stände am besten einschätzen kann. Ich könnte dir z.B. aktuell nich sagen, wo denn der MSCI World oder EM steht, maximal die Kurse meiner ETFs.

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Moneycruncher
vor 23 Stunden von Hanness:

da Einzelaktien doch irgendwie deutlich mehr Spaß machen.

 

vor 23 Stunden von Hanness:

gut gefühlt, da ich das erste Mal mehr als 200% gemacht habe.

 

vor 23 Stunden von Hanness:

folgende Indexstände ausgesucht, zu welchen ich teilweise in meine ETFs investieren wollte

Du bist noch nicht lange genug im Forum unterwegs.;)

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