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Felrpi

ETF-Sparplan bei relativ kurzem Horizont in 2018 sinnvoll?

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Felrpi

Hallo zusammen,

 

ich bin 23 und vor etwa 1,5 Jahren angefangen zu arbeiten. Das Geld was am Ende des Monats überbleibt geht bei mir aktuell immer aufs Tagesgeldkonto.

Weil es mich etwas ärgert, dass das Geld auf dem Tagesgeldkonto jedes Jahr etwas an Wert veliert möchte ich einen Teil in Zukunft investieren.

Bin absoluter Anfänger in dem Bereich und noch dabei mich einzulesen.

 

Mein Ziel auf das ich hinspare ist eigentlich genug Eigenkapital für eine Wohnung zu haben. Da Mieten und Wohnungspreise in meiner Gegend recht teuer

sind, dauert das wohl noch etwas. Hatte einige Gespräche um mal abzuklären wie eine beispielhafte Finanzierung einer Wohnung aussehen könnte und

bei einem Preis von ~250.000€ - leider fast schon günstiger Preis hier für eine unspektakuläre ~70qm² Wohnung - sollte ich etwa 60.000€ Eigenkapital mitbringen,

damit abzüglich der Nebenkosten "nur" 90% des Kaufpreises finanziert werden.

 

Naja, aktuell fließen für die Altersvorsorge 160€ monatlich in eine Riesterrente (ich weiß, Riester-Renten sind ja oft kontrovers, aber ich denke, wenn man jung damit anfängt, kann es sich

noch lohnen).

Außerdem habe ich noch 2 Bausparverträge (einer für die VL des Arbeitgebers) und ein 2. der mit 100€ bespart wird. Dieser hätte in 15 Jahren genug "Punkte" gesammelt, um mit einer entsprechenden

Einmalzahlung direkt zuteilungsreif zu sein und würde dann für die verbleibende Restschuld der Wohnungsfinanzierung herhalten. Ob ich den 2. Vertrag in der Form wirklich noch 15 Jahre behalte weiß ich

noch nicht genau. Da ich in der IT bei einem Finanzdienstleister einer Bankengruppe arbeite, habe ich für die Bausparverträge keine Abschlussgebühr gezahlt, wäre also kein wirklicher Verlust.

 

So, nun zum eigentlichen Thema:

 

Ich lege pro Monat aktuell knapp ~800€ zur Seite, mit 13./14. Gehalt und Boni etwa ~13-15k im Jahr. Aktuell liegen knapp ~15k auf dem Tagesgeldkonto. 

Um in Zukunft etwas Geld anzusparen stellt sich mir die Frage, wie ich im Hinblick auf einen relativ kurzen Horizont von ~5 Jahren vorgehen sollte.

 

An sich hören sich ETF-Sparpläne für mich sehr interessant an. Bei einem längeren Horizont würde ich vermutlich direkt monatlich ~300-400€ in einen Sparplan

investieren. Es stellt sich mir nur die Frage, ob ein Sparplan zum aktuellen Zeitpunkt für einen vergleichsweise kurzen Zeitraum noch ratsam ist.

Als Laie hört man ja nur immer wieder, dass die Märkte relativ überhitzt seien und mehr oder weniger alles auf einem Höchststand steht.

 

Weiß natürlich keiner wie die Zukunft konkret aussieht, trotzdem würde mich eure Meinung dazu interessieren.

Würdet ihr zum aktuellen Zeitpunkt noch in ETF-Sparpläne investieren, wenn ihr mit dem Geld mittelfristig plant?

Doch lieber alles auf dem Tages- bzw. Festgeldkonto horten und etwas Wertverlust durch die Inflation hinnehmen?

Eventuell gibts noch andere Anlageformen, die man in Betracht ziehen kann?

 

Vllt. habt ihr da ein paar Tipps und Anregungen :)

 

Viele Grüße & guten Start in die Woche ;)

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Ramstein

Du brauchst laut deinen Angaben noch 3-4 Jahre bis zum Kauf. Also ist die Antwort "nein".

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Felrpi

Danke, dann werde ich die Vorhaben in die Richtung vorerst verwerfen.

 

In 3 - 4 Jahren wäre natürlich optimal, allerdings führe ich im Moment auch ein äußerst sparsames Leben ;D

Denke mit einigen kleineren Anschaffungen & nem Urlaub zwischendurch kann man es in 5 Jahren ganz gut schaffen.

 

Mal schauen wie es sich bis dahin entwickelt hat, eventuell wird dann anschließend nochmal etwas Geld in ETF's gesteckt.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi

Es kommt durchaus auch auf den Horizont an, aber es nicht so einfach, wie hier vielfach vorgetragen.

 

Angenommen du kannst 1000 EUR pro Monat anlegen und willst in 12 Monaten einen Betrag von 12 000 EUR als Eigenkapital für ein Haus haben.

 

Wenn du das unbedingt (!) durchziehen willst, dann bleibt dir nichts anderes übrig als auf Aktien zu verzichten. Dadurch sind die 12 000 EUR in 12 Monaten garantiert. Wenn für dich aber auch in Frage kommt, den Hauskauf nach hinten zu verschieben oder es ganz zu lassen, sieht die Sache natürlich völlig anders aus.

 

Andererseits, wenn du z.B. nur 800 EUR pro Monat sparen kannst, ist ein garantiertes Szenario mit 12 000 EUR in 12 Monaten gar nicht möglich! Wenn für dich aber eine Verschiebung - aus welchen Gründen auch immer - nicht in Frage kommt ("Entweder Haus in 12 Monaten oder für immer Miete"), dann müsstest du sogar einen entsprechenden Anteil in Aktien anlegen und auf das Beste hoffen. Dann hast du die Möglichkeit, dass es klappt, oder eben Pech.

 

Dass das Risiko über längere Zeiträume abnimmt, ist im Übrigen falsch.

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Nachdenklich
vor 6 Stunden schrieb GoGi:

Dass das Risiko über längere Zeiträume abnimmt, ist im Übrigen falsch.

 

So eine Aussage ist solange ziemlich beliebig, solange Du nicht offenlegst, was Du in diesem Zusammenhang als Risiko definierst.

Könntest Du das bitte mal unter Zuhilfenahme des Renditedreiecks erläutern?

Natürlich gibt es auch bei einer langen Anlagedauer ein gewisses Risiko, daß die Kurse gegen Ende des Anlagezeitraums einbrechen.

Aber die Wahrscheinlichkeit, nach 20 Jahren Anlage im Aktienmarkt (unter der Annahme man verspielt sein Vermögen nicht durch Anlegerfehler wie Markettiming, Trading oder ähnliches) weniger Kapital zu haben als wenn man es als Tagesgeld angelegt hätte, die ist doch wohl gering. 

Welches Verständnis von Risiko liegt also Deiner Aussage zugrunde, daß es falsch sei, dass das Risiko über längere Zeiträume abnähme? 

 

2017-12-31 DAX-Rendite-Dreieck 50 Jahre Web.pdf

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GoGi

Ich dachte an die Größe einer typischen Schwankung, denn die wird mit zunehmender Zeit größer.

 

Allerdings hast du mich davon überzeugt, dass

vor 1 Stunde schrieb Nachdenklich:

die Wahrscheinlichkeit, nach 20 Jahren Anlage im Aktienmarkt [...] weniger Kapital zu haben als wenn man es als Tagesgeld angelegt hätte

die Größe ist, auf die es ankommt (ggf. Tagesgeld durch kurzlaufende Staatsanleihen ersetzen, aber das spielt auch keine große Rolle mehr), wenn man ohne weitere Erklärung von "das Risiko nimmt mit der Zeit ab" spricht. Diese Wahrscheinlichkeit wird tatsächlich mit der Zeit kleiner (wenn ich mich nicht verrechnet habe).

 

Das Renditedreieck ist gut, aber noch ein wenig irreführend. Schöner wäre, wenn von den Renditen jeweils die Rendite von kurzlaufenden Staatsanleihen abgezogen worden wäre.

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Felrpi

Danke für eure Antworten.

 

Das mit dem Eigentum ist ein mittelfristiges Ziel von mir. Mir fällt es immer leichter Geld anzusparen wenn ich weiß wofür ich spare, Auto, Urlaub, Wohneigentum oder sonst irgendwas ;)

 

Ich habe mir keine harte Grenze gesetzt, versuche es aber ungefähr umzusetzen bevor ich 30 bin. Aber man weiß ja nie was passiert, vielleicht wechsel ich auch in 2 Jahren den Job und brauchr in einer neuen Gegend nur noch 40k € Eigenkapital oder kaufe mit einer Partnerin etwas, die auch nochmal eigenes Kapital mitbringt. Von daher hab ich da selbst keine Deadline für mich selbst, sondern will mein Geld nur mittelfristig sinnvoll anlegen. 

 

Deswegen mal etwas weitergedacht. Ich kann mir durchaus vorstellen monatlich 300€ in irgendeiner Form anzulegen. Mein Gehalt sollte hoffentlich in den nächsten Jahren noch steigen, sodass ich auch abzüglich der 300€ monatlich noch einen Großteil "sicher" sparen kann.

 

Wenn man jetzt aber nicht gerade plant Kapital für die Rente anzusparen, sondern im Hinterkopf hat eventuell schon in 10 Jahren (wie gesagt, hab da keine harten Grenzen, aber möchte mir die Möglichkeit offen halten, mit einem überschaubarem Risiko mittelfristig das Kapital zu nutzen) auf das Geld zuzugreifen, würdet ihr dann zum aktuellen Zeitpunkt noch zu ETF's raten oder gibts bessere Alternativen was Rendite/Risiko angeht? 

 

Mal ins Blaue geraten, glaubt ihr, dass in nächster Zeit eine Korrektur kommen wird und die Märkte etwas abrutschen oder macht jegliche Spekulation in die Richtung ohnehin keinen Sinn?

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sigmabe
· bearbeitet von sigmabe
1 hour ago, GoGi said:

Ich dachte an die Größe einer typischen Schwankung, denn die wird mit zunehmender Zeit größer.

Die Schwankung wird zwar größer, der Erwartungswert für die Rendite aber auch. Und der Erwartungswert für die Rendite wächst schneller als die Schwankung größer wird. Die Volatilität der stetigen Rendite wächst über n Jahre nur wie die Wurzel aus n, der Erwartungswert wie n.

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GoGi
· bearbeitet von GoGi
vor 21 Minuten schrieb Felrpi:

im Hinterkopf hat eventuell schon in 10 Jahren (wie gesagt, hab da keine harten Grenzen, aber möchte mir die Möglichkeit offen halten, mit einem überschaubarem Risiko mittelfristig das Kapital zu nutzen) auf das Geld zuzugreifen, würdet ihr dann zum aktuellen Zeitpunkt noch zu ETF's raten oder gibts bessere Alternativen was Rendite/Risiko angeht?

Nun, deine Aufteilung auf Aktien(-ETF) und sichere Anlagen bestimmt Rendite und Risiko.

 

Du kannst 800 EUR pro Monat zur Seite legen. Wenn du in 10 Jahren sicher mindestens 40 000 EUR haben willst, dann rechne aus, wieviel du regelmäßig z.B. in Festgeld (mit abnehmenden Laufzeiten) investieren musst, um in 10 Jahren auf genau 40 000 EUR zu kommen. Der Rest kann dann vollständig in Aktien-ETF.

 

Wenn es keinen zwingenden Mindestbetrag gibt, sondern nur Wahrscheinlichkeiten, dann wird es komplizierter, da zukünftige erwartete Rendite und Risiko geschätzt werden müssen. Kannst du "mit einem überschaubarem Risiko mittelfristig das Kapital zu nutzen" etwas genauer spezifizieren?

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Felrpi
vor 33 Minuten schrieb GoGi:

Kannst du "mit einem überschaubarem Risiko mittelfristig das Kapital zu nutzen" etwas genauer spezifizieren?

Natürlich ;)

 

Ich habe immer im Hinterkopf, dass man ja eventuell in Zukunft nochmal das Geld kurzfristig braucht. Eventuell wird ein neues Auto fällig, eine neue Küche, Rohrbruch im neuen Haus, etc. pp. Man weiß ja nie ;o Ich bin da zugegebenermaßen auch immer etwas übervorsichtig. 

 

Mit "mit einem überschaubarem Risiko mittelfristig das Kapital zu nutzen" meine ich also: Ich lege ab heute jeden Monat 300€ an und habe in 10 Jahren mit sehr hoher Warscheinlichkeit nicht weniger als 36.000€, komme also im Zweifel schnell an mein Geld und Verlust gemacht zu haben.

 

Ein nicht so schönes Szenario wäre für mich etwas wie: Ich brauche mein angelegtes Geld, mein Depot ist allerdings grad 15% im Minus. Jetzt nehm ich entweder nen Kredit auf oder verkaufe meine Aktien mit einem Verlust.

 

Bin natürlich noch sehr jung und denk mir da irgendwelche fiktive Szenarien aus, die vllt. nie eintreten, aber ich versuche nur schonmal das wenige Geld was man jetzt hat möglichst sinnvoll zu nutzen.

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CobbDouglas
vor 7 Stunden schrieb Felrpi:

Natürlich ;)

 

Ich habe immer im Hinterkopf, dass man ja eventuell in Zukunft nochmal das Geld kurzfristig braucht. Eventuell wird ein neues Auto fällig, eine neue Küche, Rohrbruch im neuen Haus, etc. pp. Man weiß ja nie ;o Ich bin da zugegebenermaßen auch immer etwas übervorsichtig. 

Dafür solltest Du unabhängig von der Kapitalanlage über eine Liquiditätsreserve vorsorgen. Die sollte groß genug sein um eben genau solche Fälle abzudecken, zeichnet sich das eintreten eines Bedarfs ab wird sie entsprechend vorab erhöht, entnimmt man was wird erst wieder der Sollwert hergestellt bevor investiert wird. Die Höhe ist individuell und abhängig von der Einnahmenseite (wie sicher ist das Einkommen bzw. dessen Entwicklung) und Ausgabenseite (typische Treiber für mehr Liquidätsbedarf sind die eigene Immobilie, das notwendige Auto und Angehörige). Im Prinzip eine Versicherung gegen Risiken die nicht versichert sind, d.h. auch die vorhandenen Versicherungen können die notwendige Höhe beeinflussen 

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