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jaochoo

Depot eines Arbeitnehmers in einem Schwellenland

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jaochoo

Arbeitnehmer A ist Anfang/Mitte 30 und arbeitet fuer einen internationalen Konzern K in Schwellenland S. Er bezieht dort sein Gehalt und zahlt auch dort Steuern. In Deutschland zahlt er auf Kapitaleinkuenfte keine Steuern; im Land S werden Kapitaleinkuenfte nicht besteuert.

 

A hat in Deutschland etwa 30k EUR Barreserven sowie ca. 8k EUR in zwei ETF (iShares MSCI World bzw. EM). A kann pro Jahr etwa 45k EUR (zzgl. 5% Steigerung pro Jahr) investieren. A plant wie folgt zu investieren:

 

  • In S investiert A jaehrlich ca. 40% seiner Sparrate in Aktien- und Anleihenfonds lokaler Unternehmen:
    • Im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge investiert A 5% seines Gehaltes in ein 50/50 (Aktien und Anleihen) gemischtes Anlageprodukt, da K den Sparbetrag dafuer verdoppelt.
    • Auf Aktienfonds lokaler Unternehmen erhaelt A eine signifikante steuerliche Verguenstigung im Rahmen der Einkommensteuerabrechnung.
  • Die restlichen ca. 60% der Sparrate investiert A in Deutschland in ETF.
  • Der in S investierte Anteil nimmt ueber die Jahre hinweg ab, da die steuerliche Verguenstigung auf einen bestimmten Betrag begrenzt ist. Langfristig investiert A ca. 80% in D und 20% in S.
  • Langfristig sieht das Portfolio von A dadurch aus wie folgt:
    • Anleihen (EM, ausschließlich aus S): 5-7%
    • Aktien: 93-95%
      • World: 65-70% (ETF in Deutschland)
      • EM: Rest (ETF in Deutschland sowie Aktienfonds in S)

 

Fragen:

 

(1) Uebergewichtung von EM bzw. Schwellenland S:

A ist durch die subventionierten Anlagen bereits sehr stark in S investiert. Das ist fuer A grundsaetzlich in Ordnung, da der erhebliche Steuernachlass bzw. der Zuschuss seines Arbeitsgebers ein ausreichendes Sicherheitspolster verschaffen. A nimmt dafuer auch hin, dass er teilweise bis zu fast 40% in EM investiert ist. A fragt sich allerdings, was er mit den bestehenden 30k EUR sowie dem bestehenden EM-ETF in Deutschland machen soll:

  • Sollte er auch in D weiterhin EM-ETF investieren, um den EM-Teil zu diversifizieren? Allerdings wuerde dadurch der EM-Anteil am Gesamtportfolio weiter steigen. Ausserdem sind im EM-ETF womoeglich auch Unternehmen aus S enthalten (in die er bereits ueber seine lokalen Aktienfonds investiert ist).
  • Oder sollte er statt dessen in D ausschliesslich in World investieren, um den EM-Anteil am Gesamtportfolio auf ca. 30% zu reduzieren?

 

(2) Multifaktor/Smallcaps:

  • Macht es Sinn, statt des iShares MSCI World einen Multifaktor-World, World + SmallCaps, oder so zu besparen?
  • Macht es Sinn, beides zu tun, d. h. sowohl einen normalen iShares MSCI World als auch einen Multifaktor-World?

 

 

 

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UserPS
Am 14.10.2018 um 09:38 schrieb jaochoo:

(2) Multifaktor/Smallcaps:

  • Macht es Sinn, statt des iShares MSCI World einen Multifaktor-World, World + SmallCaps, oder so zu besparen?
  • Macht es Sinn, beides zu tun, d. h. sowohl einen normalen iShares MSCI World als auch einen Multifaktor-World?

 

Lies dir bitte den Factor Investing mit ETFs - Thread bitte ganz durch (optional überspringst du die Posts bestimmer Leute). Kürzlich habe ich auch einen lesenswerten einen Beitrag zu den Risiken von Factor Investing gepostet.

 

Um es kurzzufassen:

Du musst (1.) sehr genau wissen was du tust, (2.) verstehen in was du investierst & das Produkt verstehst und (3.) an deine Faktorstrategie auch ein großes Vertrauen bzw. Glauben haben.

Das ist insofern wichtig, wenn deine Einzelfaktor/Multifaktor Strategie Underperformance-Zeiträume von 10,15 oder evtl. sogar 20 Jahre aufweist, während ein Standard Weltportfolio in der Zwischenzeit davonzieht.

Hast du die Nerven so etwas auszuhalten?

(Bevor Fragen kommen: Ja es gibt Zeiträume von über 20 Jahren Underperformance z.B. für Value, Profitability/Quality und insbesondere Size -> siehe Swedroe 2016)

 

Aber wie gesagt, lies dir einfach den Thread durch. Danach kannst du dir weitere Gedanken machen. Speziell zu Multifaktor-ETFs wurde mittlerweile auch schon mehreres geschrieben.

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ghost

Erhält A den sein Gehalt den in EUR? oder in der Heimatwährung von K?

Plant A den langfristig nach Deutschland zurückzukehren?

 

Das Währungsrisiko würde ich mal ins Spiel bringen.

Den Steuerbonus - je nachdem wie er ausfällt - sollte nicht den Blick aufs Ganze vernebeln.

 

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jaochoo

 

Am 10/16/2018 um 15:51 schrieb ghost:

Erhält A den sein Gehalt den in EUR? oder in der Heimatwährung von K?

Plant A den langfristig nach Deutschland zurückzukehren?

A wird in der lokalen Landeswaehrung von K bezahlt. Ob er langfristig nach Deutschland zurueckkehren wird, kann er heute nicht sagen. 

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migieger
Am 10/14/2018 um 09:38 schrieb jaochoo:

Fragen:

 

(1) Uebergewichtung von EM bzw. Schwellenland S:

A ist durch die subventionierten Anlagen bereits sehr stark in S investiert. Das ist fuer A grundsaetzlich in Ordnung, da der erhebliche Steuernachlass bzw. der Zuschuss seines Arbeitsgebers ein ausreichendes Sicherheitspolster verschaffen. A nimmt dafuer auch hin, dass er teilweise bis zu fast 40% in EM investiert ist. A fragt sich allerdings, was er mit den bestehenden 30k EUR sowie dem bestehenden EM-ETF in Deutschland machen soll:

  • Sollte er auch in D weiterhin EM-ETF investieren, um den EM-Teil zu diversifizieren? Allerdings wuerde dadurch der EM-Anteil am Gesamtportfolio weiter steigen. Ausserdem sind im EM-ETF womoeglich auch Unternehmen aus S enthalten (in die er bereits ueber seine lokalen Aktienfonds investiert ist).
  • Oder sollte er statt dessen in D ausschliesslich in World investieren, um den EM-Anteil am Gesamtportfolio auf ca. 30% zu reduzieren?

 

(2) Multifaktor/Smallcaps:

  • Macht es Sinn, statt des iShares MSCI World einen Multifaktor-World, World + SmallCaps, oder so zu besparen?
  • Macht es Sinn, beides zu tun, d. h. sowohl einen normalen iShares MSCI World als auch einen Multifaktor-World?

 

 

 

 

vor 15 Stunden schrieb jaochoo:

 

A wird in der lokalen Landeswaehrung von K bezahlt. Ob er langfristig nach Deutschland zurueckkehren wird, kann er heute nicht sagen. 

 

(1) Wenn A in S bleibt, wird die EM-Uebergewichtung zu einem "S-Home Bias"

(2) Prinzipiell vereinfacht eine Aufteilung mit moeglichst wenig Redundanzen die Aufteilung selbst sowie das empfehlenswerte Rebalancing

 

Fragen, die sich A stellen koennte: was kommt nach einem Arbeitsvisum in S? Geht das? Will A in S rentnern? Geht das? Gibt's in S Kapitalverkehrskontrollen oder koennten die Millionen spaeter easy aus S nach D transferiert werden? Wird die Steuerfreiheit auf Kapitaleinkuenfte in S ewig waehren?

 

Michael

 

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jaochoo
Am 21.10.2018 um 16:20 schrieb migieger:

Fragen, die sich A stellen koennte: was kommt nach einem Arbeitsvisum in S? Geht das? Will A in S rentnern? Geht das? Gibt's in S Kapitalverkehrskontrollen oder koennten die Millionen spaeter easy aus S nach D transferiert werden? Wird die Steuerfreiheit auf Kapitaleinkuenfte in S ewig waehren?

Das sind alles Fragen, die A zur Zeit nicht beantworten kann, da er keine zuverlässige Glaskugel besitzt :-)

 

Eine Frage: Kann ich irgendwo einsehen, wie stark Land S im MSCI EM vertreten ist?

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