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FusionGuy

Günstiger Riester-Vertrag als RK1 Komponente der Altersvorsorge

Empfohlene Beiträge

FusionGuy

Über mich
1. Erfahrungen mit Geldanlagen
Bisher keine Erfahrungen an der Börse.

2. Darstellung von bereits vorhandenen Fondspositionen (ISIN angeben).
Keine vorhanden.

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage
Bereitschaft, mich jetzt intensiv mit dem Thema zu beschäftigen, später Pflegeaufwand von wenigen Stunden/Monat sobald Anlagekonzept feststeht.

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten
Kurzfristige Risikobereitschaft hoch, ich denke ich könnte Börsencrashs bei gestreuten ETF Anlagen aussitzen. Aber kein Interesse an Hochrisiko-Spekulation.

5. Persönliche Angaben
- Alter 32, feste Anstellung ohne Befristung in der Industrie, netto ca. 3.200 € pro Monat.
- Keine Immobilien, keine sonstigen Rücklagen oder Sparverträge.
- Familiengründung/Kinder in ca. 2 Jahren geplant.
- Sparer-Pauschbetrag nicht ausgeschöpft.
- "Notgroschen-Tagesgeld" mit 10.000 € Rücklagen steht.
- Private Haftpflichtversicherung vorhanden.
- BU aufgrund Vorerkrankung derzeit leider nicht möglich (anonyme Voranfrage ist durch), nächster Versuch in 5 Jahren.


Über meine Fondsanlage
1. Anlagehorizont
Anlage ausschließlich für die Rente geplant, Horizont also ca. 35 Jahre.

2. Zweck der Anlage
Altersvorsorge. 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?
Sparplan.

4. Anlagekapital
Rate von 500 € Monat.

 

 

Text

Ich habe hier schon einen Thread im anderen Unterforum: https://www.wertpapier-forum.de/topic/54256-sparplan-500€-pro-monat-für-altersvorsorge/

 

Aufgrund einer anderen Frage- bzw. Themenstellung erschien es mir aber sinnvoll, hier einen neuen Beitrag aufzumachen. Ich hoffe, das ist ok. Es geht mir darum, einen Betrag von 500 € monatlich mit langfristigem Anlagehorizont für die Altersvorsorge zurückzulegen. Ursprünglicher Plan war, mit einem hohen Anteil an Aktien auf ein 3er ETF Depot zu setzen. Aufgrund der Anregungen aus dem anderen Thread habe ich aber nochmals über die Asset-Allocation intensiv nachgedacht. Nach wie vor finde ich meine Idee nicht schlecht, vielleicht wäre es aber sinnvoll, erst mal auszutesten wie gut ich wirklich mit crashenden Kursen umgehen kann. Mir gefällt dabei die Idee, den RK1 Teil nicht auf dem Tagesgeldkonto "versauern" zu lassen, sondern in einen Riester-Vertrag zu stecken - Das wären in meinem Fall ca. 175 € monatlich. Den Rest der Sparrate würde ich dann in ein 3er-ETF Depot stecken, das ich bei den nächsten größeren Gehaltserhöhungen immer noch schrittweise aufpusten kann.

 

Daher nun die Suche nach einem geeigneten Riester-Vertrag, der zu diesen Gedanken passen könnte. In Frage kommen würde eigentlich nur ein Banksparplan oder eine klassische Riester-Rentenversicherung. Vorteil gegenüber dem Tagesgeldkonto wäre, dass ich staatliche Zulagen mitnehmen könnte, die Anlage Hartz IV sicher ist (im hoffentlich nie eintretetenden Fall der Fälle) und das Langlebigkeitsrisiko abgesichert wird. Nachteil wäre, dass ich eben die Verrentung in Kauf nehmen oder die Zulagen zurückzahlen muss. Der Gedanke dabei ist: Der Riester-Vertrag schafft ein Zusatzpolster für die gesetzliche Rente und ist sicher, die ETFs schaufeln hoffentlich die Rendite ein, und wenn die Börsen crashen ist immerhin nicht alles ganz futsch.

 

Der Riester sollte ein möglichst gutes Preis-/Leistungsverhältnis haben, d.h. eine faire Rendite bei möglichst geringen Kosten. Außerdem hätte ich gerne die Flexibilität den Vertrag zu kündigen und außer den staatlichen Zulagen und Steuerboni keine hohen Strafzahlungen in Kauf nehmen zu müssen - Falls ich doch mal umplanen würde. Sahnehäubchen wären garantierte, möglichst hohe Verrentungsfaktoren.

 

Ideal wäre so eine Art Kombination aus Fairriester und HUK24-Riesterrente. Bei der HUK passt eigentlich alles, aber die Kosten sind doch recht happig und wenn ich vorzeitig kündige ist die Provision futsch. Bei Fairriester gefallen mir die niedrigen Kosten, die Flexibilität, das Vertragsmodell, aber da es eine RK1 Anlage werden soll möchte ich ungern auf Fonds setzen, und hätte eigentlich lieber einen größeren Anbieter als die Sutor Bank bzw. MyLife. Gibt es vielleicht bei den klassischen Großen (Allianz, Alte Leipziger, etc.) sowas wie Netto-Riester-Rentenversicherung ohne Fondskonzept? Oder ein Fondskonzept, bei dem man auch zu 100% ins Sicherungskapital gehen kann und dennoch 2-3% Zins mitnimmt? Oder sonstige Vorschläge/Gedanken?

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Framal

@FusionGuy,

Zitat

Mir gefällt dabei die Idee, den RK1 Teil nicht auf dem Tagesgeldkonto "versauern" zu lassen, sondern in einen Riester-Vertrag zu stecken –

Ich meine, das wäre ein massiver Fehler.

Die RK 1 ist nicht dazu da, um auf einem Konto zu versauern, sondern um dem Konto Stabilität zu geben und ggf. anders investiert werden zu können. Demzufolge ist ein Riestervertrag als RK1 Anlage nicht zu akzeptieren. Und damit erübrigt es sich hier an dieser Stelle, über Riester zu reden.

 

Lg

Framal

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 9 Minuten schrieb Framal:

@FusionGuy,

Ich meine, das wäre ein massiver Fehler.

Die RK 1 ist nicht dazu da, um auf einem Konto zu versauern, sondern um dem Konto Stabilität zu geben und ggf. anders investiert werden zu können. Demzufolge ist ein Riestervertrag als RK1 Anlage nicht zu akzeptieren. Und damit erübrigt es sich hier an dieser Stelle, über Riester zu reden.

 

RK1 gibt es mit Riesterförderung durchaus, aber eben genau so wie ohne Riesterförderung praktisch zinslos: Riester-Banksparpläne und Riester-Bausparer. Nach dem Chancen-Risikoklassen Modell (CRK) wären sogar nur Banksparpläne und Genossenschaftsanteile CRK1:

 

 

Das ist aber nicht das, was hier beschrieben wird. Durch die Beitragsgarantie wird ein Riester-Fondsprodukt noch lange kein RK1. Warum diese schräge Denkweise hier immer wieder im Forum auftaucht erscheint nicht nachvollziehbar.

 

Ich sehe es genau so wie du: risikoarme Anlagen sind in einem gemischten Portfolio dazu da, um die gewünschte Stabilität der Wertentwicklung in das Portfolio zu bringen. Ein wie auch immer gearteter riskanterer Riestervertrag bringt keine kurz- und mittelfristige Stabilität ins Portfolio und ist daher auch kein RK1. RK1 sind Banksparpläne, meiner Meinung nach kann man auch Bausparer dazu zählen. 

 

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FusionGuy
vor 3 Stunden schrieb tyr:

 

Das ist aber nicht das, was hier beschrieben wird. Durch die Beitragsgarantie wird ein Riester-Fondsprodukt noch lange kein RK1. Warum diese schräge Denkweise hier immer wieder im Forum auftaucht erscheint nicht nachvollziehbar.

 

Ich will ja eben aus diesem Grund keinen Fondssparplan, sondern jeden Monat einen festen Betrag auf die Seite legen und dafür die Riesterzulage mitnehmen. Mit der Option, jederzeit flexibel kündigen zu können und dabei kein Kursrisiko zu tragen, sondern maximal die staatliche Förderung und möglichst geringe Kosten des Anbieters zu bezahlen. Ich dachte das geht vielleicht am besten durch eine klassische Riesterrente, aber wenn ein Banksparplan besser wäre, auch ok. Gibt es da überhaupt noch in Frage kommende Produkte auf dem Markt?

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Framal

@FusionGuy,

Du bist da völlig auf dem Holzweg (oder ich versteh' Dich nicht, oder Du mich nicht). Riester hat in einer Depotbetrachtung absolut nichts zu suchen. Und wenn Du einen Riestervertrag hast, kannst Du deswegen im Depot doch nicht die RK1, oder andere schwankungsarme Produkte, weglassen.  

 

Natürlich kannst Du ein Riesterprodukt abschließen und ein Depot machen, das ist Dir freigestellt. Aber beides bitte nicht so miteinander vermischen, wie Du es vor hast. 

 

LG

FRamal

 

 

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tyr
vor 22 Minuten schrieb Framal:

@FusionGuy,

Du bist da völlig auf dem Holzweg (oder ich versteh' Dich nicht, oder Du mich nicht). Riester hat in einer Depotbetrachtung absolut nichts zu suchen. Und wenn Du einen Riestervertrag hast, kannst Du deswegen im Depot doch nicht die RK1, oder andere schwankungsarme Produkte, weglassen.  

 

Natürlich kannst Du ein Riesterprodukt abschließen und ein Depot machen, das ist Dir freigestellt. Aber beides bitte nicht so miteinander vermischen, wie Du es vor hast. 

 

LG

FRamal

 

 

 

Ich bin nicht der TE, aber ich befürworte es ausdrücklich, die im Riestervertrag gewählten Anlagen in ein langfristiges Portfolio einzurechnen.

 

Wenn man ohnehin ein gemischtes langfristig orientiertes Portfolio aus z. B. mindestens Zinsanlagen (risikoarm) und Aktien hat kann man beispielsweise mit einem Riester-Zinsanlagenvertrag wie einer klassischen Riester-Rentenversicherung oder einen Riester-Banksparplan diesen dem risikoarmen Anteil eines gemischten langfristigen Portfolios zurechnen. Jeweils den aktuellen förderschädlichen Kündigungswert (ohne Zulagen, Steuererstattungen wieder abziehen) in den risikoarmen Portfolioteil einrechnen. Riskante Anlagen z. B. ohne Riester mit selbst gekauften Aktien-ETF. Dann fallen keine Riester-Beitragsgarantiekosten an und man kann die Riesterförderung trotzdem mitnehmen.

 

Wenn das ganze Riestergeschäft irgendwann komplett uninteressant wird oder man den Vertrag doch nicht verrenten will kann man bis kurz vor Renteneintritt förderschädlich in 3 Monaten kündigen.

 

Da es am Markt für frei kaufbare risikoarme Zinsanlagen auch nur sehr bedingt besseres (Chancen/Risiken) gibt als im Riestervertrag verliert man nichts, aber man nimmt die Riesterförderung mit. Und das ohne Beitragsgarantiekosten.

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Mentalmarkt
vor 6 Stunden schrieb tyr:

Das ist aber nicht das, was hier beschrieben wird. Durch die Beitragsgarantie wird ein Riester-Fondsprodukt noch lange kein RK1. Warum diese schräge Denkweise hier immer wieder im Forum auftaucht erscheint nicht nachvollziehbar.

[...]

Ich sehe es genau so wie du: risikoarme Anlagen sind in einem gemischten Portfolio dazu da, um die gewünschte Stabilität der Wertentwicklung in das Portfolio zu bringen. Ein wie auch immer gearteter riskanterer Riestervertrag bringt keine kurz- und mittelfristige Stabilität ins Portfolio und ist daher auch kein RK1. RK1 sind Banksparpläne, meiner Meinung nach kann man auch Bausparer dazu zählen. 

 

 

Hi, sorry, ich versteh's nicht (wirklich nicht, nicht nur "rhetorisch" nicht):

Der Kern bei RK1-Anlagen ist: sicherer nominaler Kapitalerhalt und sichere Mindest-Entnahmemöglichkeit/-Rückzahlung zu einem künftigen Zeitpunkt. Das bietet der nominale Kapitalerhalt der Riester-Verträge (wenn auch in sehr später Zukunft und Verrentungsprobleme sowie end-of-the-world-as-we-know-it-Szenarien immer außen vor).

Inwiefern kann das kein RK1 sein? Die Schwankungen sind rein optisch, da der Mindest-Endwert der Anlage am Laufzeitende sicher und bekannt ist, was die Riester-Fonds-Schwankungen von normalen Aktiendepot-Schwankungen fundamental unterscheidet.

 

 

vor 22 Minuten schrieb Framal:

@FusionGuy,

Du bist da völlig auf dem Holzweg (oder ich versteh' Dich nicht, oder Du mich nicht). Riester hat in einer Depotbetrachtung absolut nichts zu suchen. [...]

 

 

Ich glaube, es geht FusionGuy "eigentlich" auch nicht um das "Depot", sondern um eine Gesamtvermögensbetrachtung (vermute ich), er muss seinen RK1-Anteil ja nicht innerhalb des Depots verwirklichen. Ich sehe meinen Riester-Banksparplan auch nicht als Teil des Depots, ebensowenig würde ich einen Riester-Fonds-oder-sonstwasplan als Depotbestandteil sehen, sondern immer als Ersatz für ein im Vergleich weniger attraktives RK1-Produkt.

 

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Framal

@Mentalmarkt, @tyr,

 

Zitat

Ich glaube, es geht FusionGuy "eigentlich" auch nicht um das "Depot", sondern um eine Gesamtvermögensbetrachtung (vermute ich), …

Ja wenn es so gedacht ist, dann habe ich nichts dagegen. Aber @FusionGuy schrieb:

Zitat

Der Gedanke dabei ist: Der Riester-Vertrag schafft ein Zusatzpolster für die gesetzliche Rente und ist sicher, die ETFs schaufeln hoffentlich die Rendite ein, und wenn die Börsen crashen ist immerhin nicht alles ganz futsch.

Und das sah mir eher danach aus, als hätte FusionGuy den Gedanken, Riester als sicher anzusehen, was es bezüglich der Einzahlungen durchaus sein mag, aber bei dem ETF Depot das Prinzip Hoffnung walten zu lassen. Und genau darin sah und sehe ich keine vernünftige Basis. 

 

Wenn man ein Depot betreibt, dann doch mit einer Strategie. Das Mindeste ist doch das Rebalancing zwischen den Risikoklassen. Dafür benötigt man im Depot auch eine RK1 (oder2), jedenfalls etwas schwankungsarmes. Woher soll man sonst Geld nehmen, wenn die Aktienkurse gefallen sind, wenn man außer Riester nichts schwankungsarmes hat? Und wenn die Aktienkurse steigen sehe ich auch keinen Sinn darin, ggf. steuerpflichtig Depotwerte zu verkaufen, um davon Riester zu besparen, denn dann gebe es für das Geld kein zurück. 

 

Nee, Riester ist Riester, und wenn es sinnvoll ist, dann machen. Und das Depot wird schön separat mit eigenen Risikoklassen befüllt. Da sollte nix hin und her gebucht werden zwischen Riester und Depot. 

 

Lg

Framal

 

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 28 Minuten schrieb Mentalmarkt:

Der Kern bei RK1-Anlagen ist: sicherer nominaler Kapitalerhalt und sichere Mindest-Entnahmemöglichkeit/-Rückzahlung zu einem künftigen Zeitpunkt.

 

Wie so oft hängt es von den Annahmen ab, die man trifft. Ich sehe es so, dass risikoarme Anlagen in einem langfristig orientierten gemischten Portfolio die Funktion haben, die gewünschte Stabilität in das Portfolio zu bringen.

 

Zur Veranschaulichung mal zwei besonders riskante Fonds im Riesterbereich, die man früher mal zu Beginn eines Riestervertrags kaufen konnte (Deka Bonusrente) bzw. in die man früher mal in ruhigen Börsenphasen zu 100% investiert sein konnte (UniProfiRente). Altfonds, da langfristige Vergangenheitsdaten verfügbar. Im Vergleich dazu ein Geldmarktfonds, das extreme Gegenstück, was ähnlich risikoarm wie ein Banksparplan sein sollte:

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/DE0008491051,DE0005424519,FR0010510800

 

 

riest.PNG

 

 

Nun die Preisfrage: welche der drei Fonds lassen geringe Kursschwankungen in den nächsten Jahren erwarten (Eurocrash, Kapitalismuskernschmelze und Weltkrieg außen vor)? Ich behaupte: der Geldmarktfonds. Der bringt keine Rendite, erzeugt trotzdem minimal Kosten, schwankt aber auch praktisch gar nicht im Wert. Und ja: die böse Inflation! Es bleibt trotzdem dabei, dass der risikoarme Geldmarkt eben kaum Wertschwankungen produziert.

 

historische Risikokennzahl Maximum Drawdown:

Deka BR100: Auflage: 01.07.2002, Maximum Drawdown: 56,39%

Uniglobal: Auflage: 02.01.1960 (ja, damals noch kein Riester, bla), Maximum Drawdown: 54,43%

Lyxor Cash: Auflage 13.09.2007, Maximum Drawdown: 1,39%

 

Bei den verfügbaren Riester-Banksparplänen bei Genossenschaftsbanken und Sparkassen ist der Maximum Drawdown genau 0% bisher. Eher könnte man die Vertragskosten und Renditen unter Inflation kritisieren. Kostenfrei gibt es die Risikoarmut in Zusammenhang mit Riesterförderung nicht.

 

Funktioniert hat es aber schon und bis zur Fördergrenze kann man so einen Zinsanlagevertrag eben auch in ein risikoarmes gemischtes Portfolio einbauen.

 

Das ist bei Riester-Fondsverträgen nicht so. Die können kräftig im Wert schwanken und müssen überhaupt nicht zur Portfoliostabilisierung beitragen. Als besonderes Risikobonbon gibt es bei Riester-Fondssparplänen auch keine Einlagensicherung. Man darf annehmen, dass eine DekaBank und Union Investment finanzkräftig genug sind, um etwaige Verluste mit Eigenkapital auszugleichen. Bei der Sutor Bank und mittlerweile auch bei der Konzernmutter der DWS wäre ich mir da nicht so sicher. Aber jeder, wie er mag.

 

Für meine Begriffe: RK1 ist kein (bzw. minimales, sh. Geldmarktfonds) Kursrisiko, kein Zinsänderungsrisiko, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Risikoklasse#Risikoklassen

 

Natürlich kann man das anders sehen und mit einem fairr Vertrag auf die Fähigkeit der Portfoliomanager der Sutor Bank setzen und darauf vertrauen, dass die Bank in Zukunft ggf. die Beitragsgarantie irgendwie darstellen kann und man ja keinen Stabilitätsanteil im Portfolio braucht.

 

Dann frage ich mich allerdings, warum man überhaupt den Begriff RK1 für so einen Vertrag gebraucht. RK1 ist der bestenfalls kurz vor Renteneintritt, aber sicher nicht 40 Jahre vorher.

 

Zitat

Inwiefern kann das kein RK1 sein? Die Schwankungen sind rein optisch, da der Mindest-Endwert der Anlage am Laufzeitende sicher und bekannt ist, was die Riester-Fonds-Schwankungen von normalen Aktiendepot-Schwankungen fundamental unterscheidet.

 

Die Schwankungen sind nicht rein optisch, sondern die finden tatsächlich so statt und man kann die auch nicht wegretuschieren, wenn man den Vertrag vor Renteneintritt kündigen oder übertragen will.

 

Genau so hat man das Umschichtungsrisiko, wenn nach Marktverwerfungen das Anlagemanagement in Zukunft doch viel weniger Risiko möchte als bisher und sich das Wehklagen der Riestersparer wiederholt, die (Originalton Uniprofirente-Anleger im TV-Beitrag) "doch in Aktien anlegen wollten".

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tyr
vor 10 Minuten schrieb Framal:

 

Wenn man ein Depot betreibt, dann doch mit einer Strategie. Das Mindeste ist doch das Rebalancing zwischen den Risikoklassen. Dafür benötigt man im Depot auch eine RK1 (oder2), jedenfalls etwas schwankungsarmes. Woher soll man sonst Geld nehmen, wenn die Aktienkurse gefallen sind, wenn man außer Riester nichts schwankungsarmes hat? Und wenn die Aktienkurse steigen sehe ich auch keinen Sinn darin, ggf. steuerpflichtig Depotwerte zu verkaufen, um davon Riester zu besparen, denn dann gebe es für das Geld kein zurück. 

 

Nee, Riester ist Riester, und wenn es sinnvoll ist, dann machen. Und das Depot wird schön separat mit eigenen Risikoklassen befüllt. Da sollte nix hin und her gebucht werden zwischen Riester und Depot. 

 

Dass aus einem Riestervertrag kurzfristig nichts heraus fließt sollte klar sein, Rebalancing geht damit nicht wirklich, nur als Einbahnstraße Einzahlung oder Kündigung. Ebenso sind maximale Aktienquoten mit Riesterverträgen so gut wie unmöglich.

 

Denkbar ist es trotzdem und bei mir funktioniert das auch. 

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Mentalmarkt
vor 7 Minuten schrieb tyr:

 

Die Schwankungen sind nicht rein optisch, sondern die finden tatsächlich so statt und man kann die auch nicht wegretuschieren, wenn man den Vertrag vor Renteneintritt kündigen oder übertragen will.

(Unterstrichen von mir) - ok, danke, den Punkt verstehe ich. Mein Mindset im Hinterkopf war der Vergleich "30-Jahre-Festgeld-an-das-ich-eh-nicht-rankomme" vs. "Riester-den-ich-eh-nicht-kündige", da dann m.E. ohne erkennbaren Nachteil für Riester.

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Mentalmarkt
vor 4 Stunden schrieb FusionGuy:

[...] Ich dachte das geht vielleicht am besten durch eine klassische Riesterrente, aber wenn ein Banksparplan besser wäre, auch ok. Gibt es da überhaupt noch in Frage kommende Produkte auf dem Markt?

Um mal zum TO zurückzukehren und keine Gelegenheit verstreichen zu lassen, Little Britain zu zitieren: computer says (almost) no...  https://www.finanztip.de/riester/banksparplan/

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tyr
· bearbeitet von tyr
vor 2 Stunden schrieb Mentalmarkt:

Mein Mindset im Hinterkopf war der Vergleich "30-Jahre-Festgeld-an-das-ich-eh-nicht-rankomme" vs. "Riester-den-ich-eh-nicht-kündige", da dann m.E. ohne erkennbaren Nachteil für Riester.

 

Bei kapitalbildenden Lebensversicherungen/Rentenversicherungen werden über eine Laufzeit von 30 Jahren 80% der Verträge gekündigt. Das deckt sich nebenbei noch ziemlich gut mit den ca. 5% Vertragskündigungen der LV/RV pro Jahr (man könnte noch nach Frühstorno und Spätstorno differenzieren, lassen wir das mal außen vor). Siehe Zahlen, die bei der BaFin bzw. GDV verfügbar sind.

 

Warum sollte das bei Riesterverträgen anders sein? Natürlich kommen gleich die Stimmen im Forum hoch, dass bei ihnen persönlich ja alles anders ist als das, was draußen in der Welt so vor sich geht. Ich sehe das anders. Man weiß nicht, was in 30 Jahren alles passiert.

 

Für mich ist ein Riestervertrag ein Altersvorsorgevertrag mit staatlicher Förderung mit 3 monatiger Kündigungsfrist vor Renteneintritt. Die Förderung ist eine Leihgabe des Staates. Bis Vor Renteneintritt gilt die Beitragsgarantie nicht, aber die Garantiekosten mit Riester-Fondsverträgen darf man trotzdem ertragen.

 

Ich wette nicht, dass ich zu den 20% gehören werde, die so einen Vertrag gegen alle Veränderungen so lange durchhalten. Ich hoffe es und gehe davon aus, ich wette aber nicht darauf. Wenn ich vorher kündige will ich meinen vorher berechneten förderschädlichen Kündigungswert wieder sehen, keine Verluste, die ein aktives Anlagemanagement produziert hat. Aber wie immer kann man das anders sehen.

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FusionGuy

Oh, da habe ich ja eine schöne Diskussion ausgelöst. Ich glaube, an der ein oder anderen Stelle haben wir einfach aneinander vorbeigeredet.

 

vor 4 Stunden schrieb tyr:

Wenn man ohnehin ein gemischtes langfristig orientiertes Portfolio aus z. B. mindestens Zinsanlagen (risikoarm) und Aktien hat kann man beispielsweise mit einem Riester-Zinsanlagenvertrag wie einer klassischen Riester-Rentenversicherung oder einen Riester-Banksparplan diesen dem risikoarmen Anteil eines gemischten langfristigen Portfolios zurechnen. Jeweils den aktuellen förderschädlichen Kündigungswert (ohne Zulagen, Steuererstattungen wieder abziehen) in den risikoarmen Portfolioteil einrechnen. Riskante Anlagen z. B. ohne Riester mit selbst gekauften Aktien-ETF. Dann fallen keine Riester-Beitragsgarantiekosten an und man kann die Riesterförderung trotzdem mitnehmen.

 

Wenn das ganze Riestergeschäft irgendwann komplett uninteressant wird oder man den Vertrag doch nicht verrenten will kann man bis kurz vor Renteneintritt förderschädlich in 3 Monaten kündigen.

 

Da es am Markt für frei kaufbare risikoarme Zinsanlagen auch nur sehr bedingt besseres (Chancen/Risiken) gibt als im Riestervertrag verliert man nichts, aber man nimmt die Riesterförderung mit. Und das ohne Beitragsgarantiekosten.

 

Das beschreibt ziemlich genau, was ich mir vorgestellt habe. Ich möchte einen monatlichen Betrag von 500 € zurücklegen, später evtl. noch aufstocken. Ich stehe nun vor folgenden Alternativen:

 

Option 1: Den Betrag nicht sonderlich groß aufsplitten sondern zu 100% in Aktien ETFs auf einen MSCI World und MSCI EM. Ich bin jung und habe Zeit. In 10 Jahren bin ich 42, bis dahin wäre das Depot auf 60.000 € angewachsen (bezogen auf die Einzahlungen), wenn ich von >0% Zinsen ausgehe natürlich mehr. Laufen die Börsen bis dahin gut, und der angesparte Betrag ist schön angewachsen, würde ich in diesem Alter umschichten und 30-50% in eine sichere Anlageklasse wie z.B. Tagesgeld stecken. Läuft es schlecht und ich gehe von einem 50% Crash als Worst-Case-Szenario aus, hätte ich genug Zeit, den auszusitzen und entsprechend später umzuschichten. In diesem Szenario wären das 30.000 € bezogen auf die Einlagen, das traue ich mir heute noch ohne Herzanfall zu. Andere kaufen sich davon mal eben ein Auto.

 

Option 2: Mehr Sicherheit. Ich splitte die 500 € Anlagebetrag in RK1 und RK3 auf. RK1 bedeutet für mich kein Kursrisiko, also keine Fonds, auch kein Fonds-Riester. Im einfachsten Fall Tagesgeld: Dann ist das Geld "sicher", flexibel verfügbar, aber generiert 0% Zinsen. Oder ich stecke es stattdessen in ein Riestermantel, der nicht auf Fonds baut und möglichst günstig ist. Ich kann jederzeit zu einem vorher bekannten Rückkaufwert förderschädlich kündigen. Eventuell ist ein bisschen mehr Rendite drin als 0%, wenn auch nicht viel - Der HUK24 Riester verzinst im Moment mit passablen 2,40%. Dazu gibt es die staatliche Förderung als zinsloses Darlehen. Und die Einlagen sind pfändungssicher, auch nicht schlecht. Wenn ich möchte und bis dahin durchhalte, dann kann ich zum Rentenbeginn die Verrentungsoption ziehen, wenn nicht dann kündige ich eben vorher aber behalte zumindest das eingezahlte Kapital. Einziger Nachteil: Klar, ich kann den Riester nicht zum Rebalancen der ETFs nutzen. Aber ansonsten sehe ich nur Vorteile zum Tagesgeld. Oder was spräche dagegen?

 

Falls ich diesen Weg gehe bräuchte ich eben ein geeignetes Produkt. Die Seite von Finanztip kenne ich natürlich, aber ich wollte hier fragen, ob einer der "Profis" vielleicht noch ein Ass im Ärmel hat. Ob es irgendwo noch Netto-Verträge für klassische Riester-Produkte gibt zum Beispiel. Oder ob ein Konstrukt im Sinne eines Fonds-Riesters denkbar wäre, bei dem man selbst die Fonds auswählen kann und dann eben zu 100% in einen Geldmarktfonds investiert oder dergleichen. Keine Ahnung was da möglich ist, deshalb frage ich. :)

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Mentalmarkt
vor 12 Stunden schrieb FusionGuy:

Einziger Nachteil: Klar, ich kann den Riester nicht zum Rebalancen der ETFs nutzen. Aber ansonsten sehe ich nur Vorteile zum Tagesgeld. Oder was spräche dagegen?

Ich bin leider keiner der angeforderten Experten, aber klar ist ja schon: 2,4% p.a. statt Tagesgeldzinsen sounds too good to be true und ist es daher vermutlich auch:

Mindestens Abschlussgebühren, Vertriebskosten, Verwaltungsgebühren sowie Einmalkosten aus Anlass der Kündigung fallen an => laut eines Beispiels im Produktinfoblatt der HUK kriegt ein Kunde bei Kündigung nach 12 Jahren 104% der Einzahlungen zurück; das wären also keine 2,4% p.a. sondern ca. 0,35%.

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Framal

@FusionGuy,

Was @tyr in # 9 bzgl. der Fondsperformance schrieb, unterschreibe ich.

 

Nun wird auch klar, wo du hin willst. Mein Vorschlag:

Mach doch den angedachten Riestervertrag (HUK). Dein eigener Zahlbeitrag liegt bei mtl. 161 €. 

 

Dann bleiben 339 € mtl. für den Depotsparplan übrig. Und dazu nimmst Du einen einzigen Aktien ETF/Fonds. Beispielsweise den iShares auf den DAX, WKN 593393. Ich würde zu Sparbeginn keinen so breit gestreuten Fonds wie einen World ETF nehmen, weil dieser Fondsart durch die breite Streuung Kursschwankungen heraus nehmen. Aber die Schwankungen brauchst Du am Anfang. (Da kann man ja nochmal drüber reden.)

Die Steuerersparnis des Riestervertrages (ca. 700 € p.a.) legst Du ins Depot unter der Risikoklasse 1 ab (siehe wieder #9 von Tyr Lyxor Euro Cash, oder meinetwegen den DBX0AM).

Also diese Steuerersparnis NICHT zur Ratenreduzierung des Riestervertrages nutzen.

 

Auf die Art und Weise nutzt Du alle Vorteile. Du hast den sicheren Riester, hast außerhalb Riester die RK1 besetzt, sogar aus "Fremdmitteln" und besparst ein Depot.

 

Viel Erfolg

Framal 

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jensebluemchen

Ich verstehe nicht, was du gegen ein Fonds-Riester-Produkt hast. Die Beitragsgarantie sorgt doch dafür, dass du praktisch risikofrei anlegen kannst.

 

Wenn ich mir überlege, welche Probleme es eventuell mit klassischen Policen geben kann (Herabsetzung der Leistung gem. VAG und VVG), Dann wird mir auch heute noch Angst und Bange!

 

Eine Rentenversicherung legt doch auch nur in festverzinslichen Wertpapieren an. Das kannst du im Fonds-Produkt doch dann auch selber machen!

 

Um Deine eigentliche Frage mal zu beantworten: Die Alte Leipziger bietet einen Honorartarif an.

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tyr
vor 12 Minuten schrieb jensebluemchen:

Ich verstehe nicht, was du gegen ein Fonds-Riester-Produkt hast. Die Beitragsgarantie sorgt doch dafür, dass du praktisch risikofrei anlegen kannst.

 

Die Beitragsgarantie gilt für welchen Zeitpunkt und für welchen Zeitraum nicht? Wie definierst du risikofrei?

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jensebluemchen
vor 6 Minuten schrieb tyr:

 

Die Beitragsgarantie gilt für welchen Zeitpunkt und für welchen Zeitraum nicht? Wie definierst du risikofrei?

 

Gute Rückfragen! Sie gilt natürlich nur bei Verrentung! Und nicht bei förderschädlicher Kündigung. Deshalb habe ich mir persönlich auch mehrere Riester Schubladenverträge angelegt. So halte ich mir in der Zukunft mehrere Optionen offen... Wer die beste Verrentung ermöglicht. Dass man Riester nicht mit Tagesgeld vergleichen kann, ist doch wohl logisch! Angesichts der Beitragsgarantie verstehe ich aber nicht, wieso man auf die Chancen des Aktienmarktes verzichten sollte. Garantierte null Rendite versus mögliche Markt-Rendite auf Aktien (bei garantiertem Beitrag + Zulage)... da Fällt mir die Entscheidung leicht! Plus Steuerförderung.

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