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Aktiencrash

Fondsmanager gehen mehr Risiken ein

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Aktiencrash

Fondsmanager gehen mehr Risiken ein

 

21. Januar 2004 Die Risikobereitschaft unter den Fondsmanagern ist deutlich gestiegen. Das geht es einer monatlich im Auftrag der Investmentbank Merrill Lynch durchgeführten Umfrage unter 298 Fondsmanagern hervor, die zusammen ein Vermögen von 942 Milliarden Dollar verwalten.

 

Elf Prozent der Teilnehmer bezeichnen demnach derzeit ihre Bereitschaft, Risiken einzugehen, als höher als normalerweise üblich. Das ist der höchste Wert, seit die Umfrage im April des Vorjahres eingeführt wurde.

 

Innerhalb von nur zehn Monaten hat damit die Stimmung umgeschwenkt von massiver Risikoaversion zu einer sehr hohen Risikobereitschaft. Als Folge davon sind die Barmitteln bei den Fonds nahe ihrer Tiefststände und die Fondsmanager sind so stark investiert wie noch nie seit dem Start der Umfrage.

 

Fondsmanager bezeichnen Anleihen als überbewertet

 

Dabei fällt die Einschätzung der aktuellen Bewertungen an den Finanzmärkten nicht gerade vorteilhaft aus. So bezeichnen 60 Prozent der Fondsmanager Aktien lediglich als fair bewertet und mit Blick auf den Rentenmarkt sprechen sogar 61 Prozent von einer Überbewertung. Im Dezember schätzten das erst 49 Prozent so ein. Zur Begründung heißt es, im Stadium der jetzigen konjunkturellen Erholung müßten die Renditen eigentlich höher sein und als Konsequenz daraus glaubt man, daß Anleihen und nicht Aktien derzeit falsch bewertet sind.

 

Trotzdem haben sich die Erwartungen hinsichtlich der ersten Zinsanhebung durch die amerikanische Notenbank nach hinten verlagert. Noch immer gehen die Fondsmanager zwar davon aus, daß der nächste Schritt einer nach oben sein wird. Als Zeitpunkt einer Zinserhöhung rechnen sie jetzt aber mit September, während man bei der Umfrage im Dezember noch den Monat Juli favorisiert hatte. Bei dieser zeitlichen Verschiebung dürfte laut Merrill Lynch vor allem der schwach ausgefallene amerikanische Arbeitsmarktbericht für den Monat Dezember verantwortlich gewesen sein.

 

Gespeist wird die hohe Risikobereitschaft der Fondsmanager durch ihre zuversichtlichen Konjunktur- und Ergebniserwartungen. Im Schnitt wird den Volkswirtschaften der G7-Staaten in diesem Jahr ein Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt von 4,4 Prozent zugetraut. Der Zuwachs beim Gewinn je Aktie der Unternehmen wird auf zwölf Prozent geschätzt, was dem höchsten Wert seit Beginn der Umfrage entspricht. Als Motor der Gewinnsteigerungen soll dabei anders als zuletzt eine steigende Nachfrage und weniger Einsparungen sorgen.

 

Technologie-, Telekom- und Finanzaktien sind übergewichtet

 

Diese Annahme resultiert auch in einer veränderten Erwartungshaltung an die Unternehmen. Während vor drei Monaten noch 41 Prozent der Befragten den Firmen nahe legten, sich primär darum zu kümmern, ihre Bilanzen zu bereinigen, fordert jetzt ein ebenso hoher Prozentsatz in erster Linie mehr Investitionen. Der Anteil der in erster Linie auf Schuldenabbau dringt, ist dagegen auf 28 Prozent gesunken.

 

Zur derzeitigen Markteinschätzung der Fondsmanager ergänzte David Bowers, Chefstratege von Merrill Lynch: Der Hunger auf Aktien und ganz besonders auf zyklische Titel, wird so lange anhalten, wie die Investoren die niedrigen Anleiherenditen als Anomalie ansehen."

 

Was die Branchengewichtung in den Portfolios angeht, zeigt die Umfrage eine Übergewichtung von Technologie-, Telekom- und Finanzaktien. Untergewichtet in den Depots der Fonds sind dagegen Groß- und Einzelhändler sowie Pharmatitel.

 

Euro gilt inzwischen als überbewertet

 

Was die Lage am Devisenmarkt angeht, stufen nach den jüngsten Kursverlusten beim Dollar mittlerweile elf Prozent der Befragten die amerikanische Währung als unterbewertet ein. Dagegen ist der Euro für 50 Prozent der Fondsmanager inzwischen überbewertet, womit der Anteil der Euro-Skeptiker so hoch ist wie noch nie.

 

Der hohe Euro resultiert wiederum in der Annahme einer in Europa fallenden Inflation und der Annahme, daß die Geldpolitik zu restriktiv ist. Die Gewinnerwartungen für die europäischen Unternehmen hat der hohe Euro zwar noch nicht belastet, doch geht davon ein die konjunkturelle Zuversicht dämpfender Effekt auf.

 

 

Quelle:

 

http://www.faz.net/s/Rub76BA6348017C42E2AE...n~Scontent.html

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trademasterOne

schöner beitrag, ich bedanke mich ;)

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