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kingbtcvl

Integriertes Multi-Factor Weltportfolio nach Gerd Kommer (5. Auflage von Souverän Investieren mit Indexfonds und ETFs)

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kingbtcvl
· bearbeitet von kingbtcvl

1. Erfahrungen mit Geldanlagen
Bin ein Neueinsteiger, der bis jetzt nur ein paar Rohstoff ETFs gekauft hat.
Theoretische Grundkenntnisse über Geldanlagen habe ich durch das Ansehen von zahlreichen youtube Videos sowie dem Durcharbeiten der zwei Bücher "Erfolgreiche Geldanlage für dummies" und "Souverän Investieren mit Indexfonds & ETFs" gesammelt.


2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben):
Ich habe ein Depot bei flatex und bei der DKB.

In meinem flatex Depot liegen derzeit die folgenden drei ETFs:
55% ZKB Gold ETF A (EUR) (WKN: A0RK9Z / ISIN: CH0047533523)
25% ZKB Silver ETF AA EUR Klasse (WKN: A1JXTG / ISIN: CH0183135992)
20% ZKB Platinum ETF AA CHF Klasse (WKN: A1JXTM / ISIN: CH0183136057)

Diese drei ETFs machen ca. 10% meines gesamten Portfolios aus und sollen als Beimischung zum Weltportfolio dienen.


3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:
Ich möchte definitiv passiv investieren und mich nicht allzu viel um meine Anlage kümmern müssen.
Vielleicht einmal im Jahr ein Rebalancing und ein gelegentlicher Blick auf die aktuelle Entwicklung des Depots.

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:
Ich schätze mich als recht risikobereiten Menschen ein und kann ganz entspannt damit umgehen, wenn das Depot mal mehrere Monate nicht gut laufen sollte, da ich weiß, dass nach jedem Bärenmarkt auch wieder ein Bullenmarkt kommen wird.

 

 


Über meine Fondsanlage

 

1. Anlagehorizont
Mein Anlagehorizont ist mindestens 25 Jahre.


2. Zweck der Anlage
Die Anlage soll der Altersvorsorge dienen.


3. Einmalanlage und/oder Sparplan?
Für die Erstellung des Portfolios geht es um eine Einmalanlage.


4. Anlagekapital:
Das Kapital, was ich anlegen möchte, dürfte für einen Privatanleger überdurchschnittlich und damit auch groß genug für ein eher komplexeres Portfolio mit mehreren ETFs sein, so wie ich es im Folgenden erwäge.

 

 

 

 


Hallo allerseits,


für den risikobehafteten ETF-Teil meines Portfolios möchte ich ein integriertes Multi-Factor Weltportfolio nach Gerd Kommer anlegen. Das Beispiel was dafür in der neusten Auflage (5.) von "Souverän Investieren mit Indexfonds und ETFs" vorgeschlagen wird, ist mir persönlich aber noch nicht diversifiziert genug, sodass ich mir nun selbst Gedanken gemacht habe, wie man ein solches Portfolio nach den Prinzipien des passiven Investierens anlegen kann. Folgende ein wenig komplexere Zusammenstellung mit 7 ETFs ist bis jetzt dabei herausgekommen:

 

 

  • 19,5% MSCI USA Diversified Multiple-Factor Index [iShares Edge MSCI USA Multifactor UCITS ETF (ISIN IE00BZ0PKS76, WKN A14YN9)]
  • 15,8% MSCI World ex USA Diversified Multiple-Factor Index [iShares Edge MSCI Multifactor Intl ETF (ISIN US46434V2741, WKN A14ZEQ)]
  • 10,5% MSCI Europe Diversified Multiple-Factor Index [iShares Edge MSCI Europe Multifactor UCITS ETF (ISIN IE00BZ0PKV06, WKN A14YPB)]
  •  7,0% MSCI USA Small Cap Diversified Multiple-Factor Index [iShares Edge MSCI Multifactor USA Small-Cap ETF (ISIN US46434V2907, WKN A14ZHZ)]
  •  9,4% MSCI World ex USA Small Cap Diversified Multiple-Factor Index [iShares Edge MSCI Multifactor Intl Small-Cap ETF (ISIN US46434V2667, WKN A14ZEU)]
  • 29,6% MSCI Emerging Markets Diversified Multiple-Factor Index [iShares Edge MSCI Multifactor Emerging Markets ETF (ISIN US46434G8895, WKN A2AC23)]
  •  8,3% MSCI Emerging Markets Small Cap Index [SPDR MSCI Emerging Markets Small Cap UCITS ETF (ISIN IE00B48X4842, WKN A1JJTF)]

 

Die Gewichtung der einzelnen ETFs habe ich dabei auf Basis des Factsheets von MSCI so vorgenommen, dass einerseits die in den Indizes auftretenden Länder nach ihrem Bruttoinlandsprodukt gewichtet werden und andererseits das Verhältnis von Small Caps zum Mid und Big Caps so ist, dass der Wert für den Small Caps Anteil jeweils doppelt so groß ist wie er im MSCI World IMI bzw. im MSCI Emerging Markets IMI auftritt. Wenn die Angaben, zu den TERs die ich im Internet gefunden habe, richtig sind, dann hat dieses Weltportfolio eine TER von ca. 0,38%.

Der Nachteil dieses Portfolios ist natürlich zum einen die verhältnismäßig hohe Anzahl an ETFs und die Tatsache, dass fünf dieser ETFs bis jetzt nur in den USA gehandelt werden und somit beim Kauf höhere Kosten entstehen.
Der Vorteil dieses Portfolios ist, dass es sehr breit diversifiziert ist und dass man sowohl die gewünschte Aufteilung von Industrie- und Schwellenländer als auch die gewünschte Aufteilung von Small Caps zu Mid und Big Caps gezielt vorgeben kann.

Was haltet ihr von dieser Zusammenstellung? Insbesondere interessiert mich, was ihr von der Idee haltet, die Gewichtung gemäß der Bruttoinlandsprodukte vorzunehmen, sodass ich mit diesem Portfolio ca. 38,1% in Schwellenländer und ca. 61,9% in Industrieländer anlege und was ihr von der Idee haltet, Small Caps doppelt so stark zu gewichten, sodass ich mit diesem Portfolio ca. 22,8% des in die Schwellenländer investierten Anteils Small Caps sind und ca. 26,3% des in die Industrieländer investierten Anteils Small Caps sind.


Ich freu mich auf das Feedback von euch Experten.

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Portfolio2055

Lässt dein Broker den Kauf der gewählten rein US gehandelten ETF zu? (Stichwort Mifid2) Hast du dich mit den steuerlichen Nachteilen bzw. Mehraufwand von rein US gehandelten ETF informiert? 

 

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lennschko

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:
Ich schätze mich als recht risikobereiten Menschen ein und kann ganz entspannt damit umgehen, wenn das Depot mal mehrere Monate nicht gut laufen sollte, da ich weiß, dass nach jedem Bärenmarkt auch wieder ein Bullenmarkt kommen wird.

 

-Was passiert wenn es mehrere Jahre nicht gut läuft?

 

-Was erhoffst du dir von 10% Rohstoffe im Depot?

-Darf man erfahren wie viel du genau investieren willst? Ich wüsste nämlich nicht was durchschnittlich oder gar überdurchschnittlich sein sollte.

-Hinsichtlich der Faktor ETFs empfehle ich den Thread: 

 

-Hinsichtlich der Nachteile bzgl der US-Fonds siehe Post #2. Bedacht und gewollt?

-Eine BIP Gewichtung kann man machen. Ob es in der Zukunft besser als rein MCap-Gewichtung performt weiß man natürlich nicht. Interessant dazu auch: "ecomonic exposue" zu finden in:

 

-Zu der Gewichtung der Smallcaps gilt es ähnlich: Kann man machen, spricht nichts dagegen. In der Vergangenheit gab es dafür extra Rendite. Ob das in Zukunft so ist -who knows.

-Ich finde eine TER von 0,38 relativ hoch. Hast du dir mal die TD der Fonds angeguckt, wenn es für die Faktor ETFs überhaupt einen Vergleichswert gibt?

-Gedanken um den Freibetrag gemacht? Wird der schon vollständig genutzt? 

-Gedanken um die konkrete Investition der Anlagesumme gemacht? Alles an einem Tag rein oder Staffeln? Vor- und Nachteile für dich abgewägt?

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kingbtcvl
vor 12 Stunden schrieb Portfolio2055:

Lässt dein Broker den Kauf der gewählten rein US gehandelten ETF zu? (Stichwort Mifid2) Hast du dich mit den steuerlichen Nachteilen bzw. Mehraufwand von rein US gehandelten ETF informiert? 

 

Ich hab mal zur Probe ein paar Limitorder aufgegeben, die akzeptiert wurden und dann ganz normal ausgelaufen sind, also ja, der Broker scheint den Kauf zu gestatten.
Ich weiß, dass seit der Reform des Steuerinvestmentgesetzes von 2018 alle ETFs gleich behandelt werden, insbesondere unabhängig von Ihrer Herkunft und ich weiß, dass es für die US ETFs eine Quellensteuer von 30% anfällt man aber aufgrund des Doppelsteuerabkommens mit USA ein Formular ausfüllen kann, mit dem an dann die Hälft davon wieder bekommt. Aber mit den genauen Details habe ich mich jetzt noch nicht beschäftigt.


 

vor 11 Stunden schrieb lennschko:

-Was passiert wenn es mehrere Jahre nicht gut läuft?

Auch kein Problem. Ich weiß, dass je nach Aufteilung von risikiolosen und risikobehaftetem Teil Nullrenditephasen mehrere Jahren dauern können.
 

vor 11 Stunden schrieb lennschko:

-Was erhoffst du dir von 10% Rohstoffe im Depot?

Von den Rohstoffen erwarte ich nicht besonders viel an realer Rendite. Sie sollen lediglich als Schutz vor einer großen Krise dienen. Vielleicht sehe ich die Welt und die Politik ein wenig zu pessimistisch, aber ich finde es gibt derzeit zumindest zu viele Dummköpfe, die zu viel Macht haben (Ich glaube jedem hier fallen schnell selbst ein paar Namen ein), sodass ich die Gefahr, dass einer von diesen Dummköpfen eine große Krise auslöst, alles andere als extrem unwahrscheinlich und unrealistisch einschätze.

 

vor 12 Stunden schrieb lennschko:

-Darf man erfahren wie viel du genau investieren willst? Ich wüsste nämlich nicht was durchschnittlich oder gar überdurchschnittlich sein sollte.

Die ING-Diba hat vor nicht allzu langer Zeit mal die Depots ihrer Kunden analysiert und dabei einen Durchschnittswert von 30000 € ermittelt (https://www.faz.net/aktuell/finanzen/aktien/f-a-z-exklusiv-ueberraschungen-im-depot-der-deutschen-14567191.html). Mein Anlagekapital liegt bezogen auf diesen Wert darüber und auch nicht nur ganz knapp, sodass ich von einem überdurchschnittlichen Wert gesprochen habe, den ich aber nicht genauer spezifizieren möchte.
 

vor 12 Stunden schrieb lennschko:

-Hinsichtlich der Faktor ETFs empfehle ich den Thread: 

 

-Hinsichtlich der Nachteile bzgl der US-Fonds siehe Post #2. Bedacht und gewollt?

-Eine BIP Gewichtung kann man machen. Ob es in der Zukunft besser als rein MCap-Gewichtung performt weiß man natürlich nicht. Interessant dazu auch: "ecomonic exposue" zu finden in:

 

-Zu der Gewichtung der Smallcaps gilt es ähnlich: Kann man machen, spricht nichts dagegen. In der Vergangenheit gab es dafür extra Rendite. Ob das in Zukunft so ist -who knows.

Vielen herzlichen Dank für diese Tipps und deine Einschätzung. Ich werde mir die Threads auf jeden Fall noch durchlesen, um mein Verständnis zu vertiefen. Gerade was die Faktorprämien angeht, weiß ich, dass diese sehr kontrovers diskutiert werden.
 

vor 12 Stunden schrieb lennschko:

-Ich finde eine TER von 0,38 relativ hoch. Hast du dir mal die TD der Fonds angeguckt, wenn es für die Faktor ETFs überhaupt einen Vergleichswert gibt?

Ja, die TER ist mit 0,38 relativ hoch, aber andererseits hat der iShares Edge MSCI World Multifactor UCITS ETF (ISIN IE00BZ0PKT83, WKN A14YPA) eine TER von 0,50. Ich schätze, dass das momentan einfach der Preis dafür ist, wenn man auf die Faktorprämien setzen möchte. Die TDs habe ich mir noch nicht genau angeschaut, wollte ich aber noch machen, danke für die Erinnerung. Ich hab jedoch bei youtube in einem Video gesehen, dass die Single Factor ETFs von iShares sehr gute TDs aufweisen.

 

vor 12 Stunden schrieb lennschko:

-Gedanken um den Freibetrag gemacht? Wird der schon vollständig genutzt? 

Wird natürlich berücksichtigt.
 

vor 12 Stunden schrieb lennschko:

-Gedanken um die konkrete Investition der Anlagesumme gemacht? Alles an einem Tag rein oder Staffeln? Vor- und Nachteile für dich abgewägt?

Weil ich weiß, dass die Wahl des Einstieges bei einer hinreichend langen Anlage einen recht kleinen Einfluss auf das Ergebnis hat, werde ich die gesamte Summe auf einem Schlag investieren.
 


 

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Portfolio2055

Hast du auch die Möglichkeit die 7 ETF aufzustocken? Also Rebalancing?

Ich sehe das Problem eher in dem ,Trend‘. Also kein klassischer Index. Das ist Momentan ganz ,inn‘. Wer weiß ob in 10 Jahren noch jemand vom Multifaktor spricht- dass ist viel ,Momentum‘ dabei.

Das ist wie gesagt, nur meine Meinung.

Ich würde eher ganz klassisch einen MSCI World, einen EM und auf Grund deiner Depotgröße noch zb Small- Caps/Nischen Länder dazunehmen.

Möchtest du später das Depot schrittweise mit Entnahme/Verkauf benutzten oder möchtest du ,Einkommen‘ generieren?

Warum möchtest du ausschließlich in ETF investieren und nicht zb Einzelaktien dazunehmen?

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Portfolio2055

Hast du die jeweils die Top 10 Positionen mal mit einem ,klassischen’ Indexfond verglichen? Unterscheiden die sich?

Also zb ETF 1 von dir mit einem zb MSCI Northamerika? 

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Sascha.

Dieses Portfolio hat ca. 42% Aktien in Asien, 33% in Amerika und 24% Europa.

Die USA haben insgesamt einen Anteil von etwas über 26%. (Im Welt Portfolio normalerweise um die 54%)

Wenn du glaubst, das Asien besser laufen wird als Amerika, kannst du das so machen.

Mit Multifaktor kenne ich mich nicht aus.

Hat das in der Vergangenheit eine größere Rendite gebracht, so wie die ETF´s das umsetzen?

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kingbtcvl
Am 15.2.2019 um 06:12 schrieb Portfolio2055:

Hast du auch die Möglichkeit die 7 ETF aufzustocken? Also Rebalancing?

Derzeit habe ich den risikofreien Teil meines Portfolios auf ca. 30% gestellt, was subjektiv erstmal recht konservativ sein soll, da ich weiß, dass man dazu neigt, seine eigene Risikobereitschaft zu überschätzen. Ich werde dann erstmal schauen, wie ich mit den Ups und Downs wirklich zurechtkomme und dann vermutlich beim Rebalancing den risikofreien reduzieren.

 

Am 15.2.2019 um 06:12 schrieb Portfolio2055:

Ich sehe das Problem eher in dem ,Trend‘. Also kein klassischer Index. Das ist Momentan ganz ,inn‘. Wer weiß ob in 10 Jahren noch jemand vom Multifaktor spricht- dass ist viel ,Momentum‘ dabei.

Das ist wie gesagt, nur meine Meinung.
Ich würde eher ganz klassisch einen MSCI World, einen EM und auf Grund deiner Depotgröße noch zb Small- Caps/Nischen Länder dazunehmen.

Das ist ein sehr guter Punkt, den ich so noch nicht berücksichtigt habe. Danke für diese Anregung, die ja sicherlich auch darauf anspielt, dass diese ETFs irgendwann nicht mehr existieren könnten. Das muss ich mir nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. An sich bin ich von dem Multifaktor-Prinzip aber überzeugt bzw. ich sehe halt nicht wie langfristig eine Unterrendite im Vergleich zu dem selben Portfolio ohne Multifaktor entsehen könnte, außer, dass die TER ein wenig höher ist. Das Risiko bin ich aber bereit einzugehen.

 

Am 15.2.2019 um 06:12 schrieb Portfolio2055:

Möchtest du später das Depot schrittweise mit Entnahme/Verkauf benutzten oder möchtest du ,Einkommen‘ generieren?

Ne, ich möchte später, also wenn ich in Rente gehe, schrittweise verkaufen.

 

Am 15.2.2019 um 06:12 schrieb Portfolio2055:

Warum möchtest du ausschließlich in ETF investieren und nicht zb Einzelaktien dazunehmen?

Ich bin ein recht rational denkender Mensch und das Buch von Kommer hat mich aufgrund seiner enorm objektiven Argumentation davon überzeugt, dass passives Investieren mit ETFs die für mich beste Variante darstellt. Ich möchte nämlich nur einen geringen Aufwand haben und für die Auswahl von Einzelaktien müsste ich mich erst noch viel tiefer mit der Materie auseinandersetzen, wozu ich aber zumindest im Moment keine Lust drauf habe. Abgesehen davon möchte ich breit diversifiziert sein und nicht durch Stock Picking ein Portfolio erstellen, dass von den Werten einzelner Aktien beeinflusst wird.

 

Am 15.2.2019 um 06:22 schrieb Portfolio2055:

Hast du die jeweils die Top 10 Positionen mal mit einem ,klassischen’ Indexfond verglichen? Unterscheiden die sich?

Also zb ETF 1 von dir mit einem zb MSCI Northamerika? 

Auch ein sehr guter Punkt wieder von dir, der ja darauf anspielt, ob sich die Nutzung von Multifaktor-ETFs und die damit etwas teureren Kosten wirklich lohnen. Hab jetzt mal ganz genau hingeschaut und verglichen.
Von den 6 Multifaktor-ETFs, die ich nutzen will, gab es bei zweien gar keine Überschneidung in den Top 10, bei zweien genau eine, und einmal drei und einmal vier jeweils mit den Top 10 der Parent-Indexes, also 9 von 60 möglichen Überschneidungen. Und bei den Überschneidungen waren die Positionen in den Top 10 aber auch meistens stark verschieden.



 

 

Am 15.2.2019 um 07:41 schrieb Sascha.:

Dieses Portfolio hat ca. 42% Aktien in Asien, 33% in Amerika und 24% Europa.

Die USA haben insgesamt einen Anteil von etwas über 26%. (Im Welt Portfolio normalerweise um die 54%)

Danke für die Inspiration meine kontinentale Zusammensetzung genauer zu untersuchen.
Ich muss zugeben, ich kann nicht genau erkennen (mit Ausnahme von dem offensichtlich klarem Wert der USA) wie du auf deine Werte kommst, aber ich schätze, dass du eine grobe Rechnung durchgeführt hast, da deine Werte sehr dicht, an dem dran sind, was ich jetzt ganz genau ausgerechnet habe:
Ich habe ich die Factsheets von MSCI akribisch auseinander genommen, um für jeden einzelnen ETF zu ermitteln wie der Amerika-, Europa- und Asien-Anteil genau aussieht. Weil die Multifaktor-ETFs alle einen Turnover von 40% haben, habe ich mir dabei aber die jeweiligen Parent-Indexes angeschaut, aus denen die Aktien für den jeweiligen Multifaktor-ETF entnommen werden.
Bei der aktuellen Gewichtung [0.195, 0.208, 0.053, 0.070, 0.093, 0.298, 0.083] für meine 7 ETFs habe ich 31,4% Amerika, 24,1% Europa und 37,2% Asien sowie in meinem Portfolio. Gewünscht ist ja eine Verteilung gemäß der Bruttoinlandsprodukte, nach denen 33,8% Amerika, 27,7% Europa und 35,6% Asien sein müssten. Die Diskrepanz, die ich, nachdem ich sie nun genau berechnet habe, zugegebenermaßen etwas zu groß finde, rührt daher, dass ich meine Gewichtung momentan so durchgeführt habe, dass ich die Schwellenländer und Industrieländer gemäß der BIP gewichtet habe. Innerhalb der ETFs findet jedoch eine Gewichtung bezüglich der Marktkapitalisierungen statt, welche das Ergebnis verzerren. Eine genaue Gewichtung bezüglich der BIP ist deshalb mit diesen 7 ETFs natürlich unmöglich.
Prinzipiell ist es aber im Sinne der Faktorprämien gewollt, dass in dem Portfolio die Länder eben nicht nach Marktkapitalisierung sondern nach BIP gewichtet werden und dass damit die USA eben nicht einen Anteil von über 50% bekommt, sondern eben nur die 26,5%. Ich werde aber nochmal ein bisschen justieren, sodass Amerika und Europa noch einen Ticken mehr und Asien noch einen Ticken weniger bekommt, also vielen Dank für den Hinweis.

 

Am 15.2.2019 um 07:41 schrieb Sascha.:

Wenn du glaubst, das Asien besser laufen wird als Amerika, kannst du das so machen.

Über diese Aussage lässt sich wie ich finde streiten.
Ja, wenn man den Weltwirtschaft auf Basis von Marktkapitalisierungen misst sowie es in den aller meisten Fällen auch bei der Zusammensetzung von ETFs gemacht wird, dann wettet man mit dem Portfolio gezielt auf den asiatischen Markt und gezielt eher gegen den amerikanischen Markt oder speziell gegen den der USA.
Wenn man allerdings für das Wachstum der Weltwirtschaft die Bruttoinlandsprodukte als Messgröße heranzieht, dann ist deine Aussage nicht mehr richtig, sondern dann ist meine Aufteilung (fast) marktneutral. Ich persönlich finde, dass die BIP für die Wirtschaftskraft der Länder ein besseres Maß sind als die Marktkapitalisierung, aber darüber lässt sich auch wie gesagt auch streiten und das ist Geschmackssache.
Ich orientiere mich da auch stark an Gerd Kommer, der in seinem Buch in einem Abschnitt die Gewichtung nach Marktkapitalisierung und BIP miteinander vergleicht. Die reale Durchschnittsrendite von 1970 bis Mitte 2017 bei einer Gewichtung nach Marktkapitalisierung (1970-2000: MSCI World, ab 2000: MSCI ACWI) war 5,0% p.a., während die reale Durchschnittsrendite bei einer Gewichtung nach BIP (1970-2000: MSCI World GDP Weighted Index, ab 2000: MSCI ACWI GDP Weighted Index) bei 6,1% p.a. lag. In den Jahren von 2002-2017 war der Unterschied mit 4,5% p.a. und 6,4% p.a. sogar noch größer.
Natürlich weiß jeder, der sich hinreichend lange mit dem Thema Geldanlagen beschäftigt hat, dass man von der Vergangenheit nicht auf die Zukunft schließen kann. Im Sinne von Faktorprämien, welche ich ja bei der Erstellung meines Portfolio berücksichtigen möchte, ist aber eine BIP-Gewichtung wünschenswert wie man der Erklärung von Gerd Kommer für diesen Unterschied entnehmen kann:

Zitat

Allerdings ist nicht die BIP-Methode selbst ursächlich für ihren Renditevorsprung, sondern die Tatsache, dass sie tendenziell die Übergewichtung einiger attraktiver Faktorprämien mit sich bringt.


 

Am 15.2.2019 um 07:41 schrieb Sascha.:

Mit Multifaktor kenne ich mich nicht aus.

Hat das in der Vergangenheit eine größere Rendite gebracht, so wie die ETF´s das umsetzen?

Die ETFs existieren erst seit ein paar Jahren, weil diese Multifaktor-Indexes selbst erst seit vier Jahren existieren, sodass man keine auch nur annähernd zuverlässige Aussage dazu machen kann. MSCI hat diese Indexes jedoch einem Backtest von 2004 bis heute unterzogen und dann mit dem jeweiligen Parent-Index verglichen. Alle Multifaktor-Indexes, die ich mit dem Portfolio abbilde, haben dabei den Parent-Index outpreformt.
Ob das so bleibt, geade jetzt wo dieses Phänomen der Faktorprämien in den letzten Jahren bekannt geworden ist, kann natürlich keiner sagen.
Ich persönliche sehe aber rein mathematisch nicht wie die Multifaktor-Indexes auf lange Sicht die Parent-Indexes underpreformen können. Bei der Umsetzung mit ETFs hat man natürlich die höhere TER. In meinen Augen ist das worst Case Szenario also, dass die Multifaktor-Indexes auf lange Sicht, und um eine solche Anlage geht es mir ja, die gleiche Rendite abwerfen, wie die Parent-Indexes und dass man dann aufgrund der höheren TER ein klein wenig schlechter darsteht und dass die ETF Herausgeber irgendwann entscheiden den ETF vom Markt zu nehmen. Das Risiko bin ich aber bereit einzugehen, wenn ich mir das Potential der Multifaktor-Indexes anschaue.

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ineedadollar
vor 1 Stunde schrieb kingbtcvl:

Ich persönliche sehe aber rein mathematisch nicht wie die Multifaktor-Indexes auf lange Sicht die Parent-Indexes underpreformen können.

Weil die Tatsache, dass sich die selektierten Titel des MF-ETFs besser als der Gesamtindex entwickeln, ein mathematisches Gesetz ist, oder worauf stützt du dich bei deiner Aussage?

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kingbtcvl
vor 5 Minuten schrieb ineedadollar:

Weil die Tatsache, dass sich die selektierten Titel des MF-ETFs besser als der Gesamtindex entwickeln, ein mathematisches Gesetz ist, oder worauf stützt du dich bei deiner Aussage?

Mir entgeht zwar deine versteckte Ironie nicht, aber mit deiner Aussage triffst du fast den Punkt.
Wenn man sich die Multifaktor-Indexes aus meinen Portfolio anschaut, dann würde man mit den Parent-Indexes in 7118 Unternehmen investieren. In den Multifaktor-Indexes sind gegenwärtig 1871 von denen vertreten, was ca. 26% entspricht. Wenn man rein zufällig aus jedem der Parent-Indexes 26% der Unternehmen auswählen würde und das jährlich wiederholen würde, dann ist man zwar nicht mehr ganz so stark diversifiziert, doch immer noch hinreichend stark, sodass der Erwartungswert der Rendite auf lange Sicht nahezu identisch mit der Rendite der Parent-Indexes sein dürfte, wobei das Risiko in Form der Standardabweichung etwas höher liegen sollte.
Da die Multifaktor-Indexes einen Turnover von aktuell über 40% haben, ähnelt das dem Beispiel mit der rein zufällig getroffenen Auswahl. Eine hinreichend große Auswahl, die sich ständig ändert, kann den Index also nur under- oder overperformen, wenn im Mittel mehr underperformende oder overperformende Aktien ausgewählt werden. Nun ist es aber so, dass es wissenschaftliche Indizien dafür gibt, dass die Multifaktor-Indexes Auswahlen treffen, die die Tendenz zum overperformen haben, was durch Backtests bestätigt wurde. Diese Tatsache ist jetzt im Markt bekannt beziehungsweise wird mehr und mehr bekannt und es wird sich zeigen, ob dieses Verhalten auch in Zukunft besteht. Wenn der Vorteil jedoch von allen Marktteilnehmern ausgenutzt wird, verschwindet er bloß, was ETFs auf die Multifaktor-Indexes dann im Prinzip nutzlos macht, aber nicht zu einer Underperformance führen kann, weil das Verhalten der Auswahl dann einer rein zufälligen Auswahl entspricht. So jedenfalls mein Verständnis für die Multifaktor-Indexes.

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Peter23
· bearbeitet von Peter23
Am 16.2.2019 um 14:30 schrieb kingbtcvl:

Wenn der Vorteil jedoch von allen Marktteilnehmern ausgenutzt wird, verschwindet er bloß, was ETFs auf die Multifaktor-Indexes dann im Prinzip nutzlos macht, aber nicht zu einer Underperformance führen kann, weil das Verhalten der Auswahl dann einer rein zufälligen Auswahl entspricht.

Meines Erachtens sind in dem Satz zwei Fehler:

  • Der Vorteil kann sich auch ins Gegenteil umkehren. D.h. es ist nicht richtig, dass im schlimmsten Fall der Vorteil "bloß" verschwindet.
  • Die Auswahl und Gewichtung der Einzelwerte ist nicht zufällig und auch nicht quasi-zufällig sondern folgt einer klaren Strategie.

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kingbtcvl
· bearbeitet von kingbtcvl
vor 13 Stunden schrieb Peter23:

Meines Erachtens sind in dem Satz zwei Fehler:

  • Der Vorteil kann sich auch ins Gegenteil umkehren. D.h. es ist nicht richtig, dass im schlimmsten Fall der "bloß" verschwindet.
  • Die Auswahl ist nicht zufällig und auch nicht quasi-zufällig sondern folgt einer klaren Strategie.

Zum ersten Punkt:
Man muss da klar unterscheiden. Natürlich können die MF-ETFs über einen gewissen Zeitraum auch schlechter performen als die Parent-ETFs. Das haben sie auch (wie man den Backtests entnehmen kann) und das werden sie auch weiterhin in Zukunft tun. Es geht hier aber natürlich um die lange Sichtweise. Daher meine Frage: Welche Mechanismen am Markt denkst du könnten dazu führen, dass sich der Vorteil ins Gegenteil umkehrt, sodass die MF-ETFs langfristig schlechter preformen? Ich seh nicht, wie bei einem effizienten Markt (und ich würde kein passiver Anleger werden, wenn ich nicht an die Markteffizienzhypothese glauben würde) einen Nachteil aus dem Vorteil entstehen kann. Ich stell mir dabei als Vergleich vor, es gäbe eine Aktie, die auf allen Börsen für 100 Euro gehandelt wird. Aus welchen Gründen auch immer hat aber nun plötzlich jemand eine große Kauforder auf einer Börse Y für 101 Euro reingestellt. Es wäre für mich völlig abwegig, dass der Vorteil, der dadurch entsteht, sich in einen Nachteil verwandelt. Leute werden auf den anderen Börsen die Aktie für unter 101 Euro kaufen und sie dann auf Börse Y verkaufen und zwar so lange, bis sich ein Gleichgewicht eingestellt hat. Sobald der Vorteil verschwunden ist, wird niemand mehr auf die Idee kommen die Aktie für über 100 Euro zu kaufen.
Zum zweiten Punkt:
Natürlich ist die Auswahl nicht zufällig, sondern nach einer klaren Strategie. Meine Behauptung war allerdings, dass sich diese strategische Auswahl identisch mit einer zufälligen Auswahl verhält, sobald alle Markteilnehmer ihr Verhalten so angepasst haben, dass der Vorteil nicht mehr existiert. Dann wäre es in etwa so, als würde man die durchschnittliche Anzahl der innerhalb der Unternehmen verschickten E-Mails oder die Anzahl der verbrauchten Klopapierrollen geteilt durch den Wasserverbrauch als Auswahlkriterium. Das wären auch strategische Auswahlen, die de facto nicht zufällig wären, aber dennoch solche ,von denen zu erwarten ist, dass sie sich nicht von einer zufälligen Auswahl unterscheiden. Aber wie gesagt, das ist lediglich mein Verständnis davon, wie sich MF-ETFs verhalten.

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UserPS
vor 4 Stunden schrieb kingbtcvl:

Daher meine Frage: Welche Mechanismen am Markt denkst du könnten dazu führen, dass sich der Vorteil ins Gegenteil umkehrt, sodass die MF-ETFs langfristig schlechter preformen? Ich seh nicht, wie bei einem effizienten Markt (und ich würde kein passiver Anleger werden, wenn ich nicht an die Markteffizienzhypothese glauben würde) einen Nachteil aus dem Vorteil entstehen kann.

 

Das kann dann passieren, wenn die Faktorprämien größtenteils oder nahezu komplett wegarbitriert werden. Kommer und Swedroe (2016) haben es selbst angesprochen (S. 280, Kommer 2018).

Das ist in den vergangenen Jahrzehnten bei allen Faktorprämien zum Großteil passiert, wohlgemerkt ohne dass es so wie heute maßgeschneiderte Faktor-ETFs auf dem Markt gibt. Ich habe die Vermutung, dass die große Arbitrage noch bevor steht.

Es wundert mich daher nicht, dass die MSCI Value Indizes immer wieder umgeändert werden von MSCI Value zu MSCI Enhanced Value.

Wenn dass auch nicht mehr funktioniert wird der MSCI Prime Value ins Leben gerufen, mittlerweile ist auch der scheinbar wieder veraltet und der MSCI Value Exposure Select und auch noch der MSCI Select Value Factor Focus wurden veröffentlicht.

 

Scheinbar ist es nicht mehr so einfach, den Value-Factor durch einfach quantitative Kennzahlen aus dem Markt zu holen. Entweder werden immer mehr Kennzahlen herangezogen oder mit anderen Faktoren vermischt um die seit 11, 12 Jahren andauernde aktuellen Value-Factor Underperformance zu überwinden. Lohnt sich das nun endlich oder werden in den nächten 5-10 Jahren wieder neue Faktor-Indizes veröffentlicht? Oder war die Backtest-/Data Mining-/Data Snooping-Rendite in der Vergangenheit zu schön um wahr zu sein? Die Zukunft wird es zeigen.

 

Bei MF hat sich auch wieder was getan, wurde doch vor nicht allzu langer Zeit der MSCI Select Factor Mix gelauncht -> Warum das? Ist der vorherige MSCI Diversified Multiple-Factor nicht mehr gut genug?
An den sehr überschaubaren Factor Tilts hat sich jedenfalls nicht viel geändert -> A Framework for Analyzing Multifactor Funds

 

Vielleicht wird man sich immer tiefer in dem Zoo aus mittlerweile über 600 Faktoren hineingraben müssen.

Sollte es aufgrund immer schwächer werdender Faktorprämien zu überraschend langen Underperformance-Zeitperioden kommen, wird man dann urplötzlich feststellen, dass es in Wahrheit doch ganz andere Faktoren gewesen sind, die ein erstaunliches Renditepotenzial liefern können. Lassen sich diese überhaupt in nutzbare Kennzahlen quantifizieren?

Also wird man erneut ganz tief in den Rückspiegel der bisherigen Zeitperioden gucken müssen. Oder hätte man doch nicht einfach einen sehr langweiligen plain-vanilla Index nehmen können, in dem doch so viele Faktoren herumgeistern und für Überrendite von vorher kaum prognostizierbaren Überfliegern am Aktienmarkt gesorgt haben? Auch hier wird es erst die Zukunft beantworten, was nun sinnvoll gewesen wäre ...

 

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kingbtcvl
vor 3 Stunden schrieb UserPS:

Das kann dann passieren, wenn die Faktorprämien größtenteils oder nahezu komplett wegarbitriert werden. Kommer und Swedroe (2016) haben es selbst angesprochen (S. 280, Kommer 2018).

Das ist in den vergangenen Jahrzehnten bei allen Faktorprämien zum Großteil passiert, wohlgemerkt ohne dass es so wie heute maßgeschneiderte Faktor-ETFs auf dem Markt gibt. Ich habe die Vermutung, dass die große Arbitrage noch bevor steht.

@UserPS Danke für die Mühe, die du dir gemacht hast, diese ganzen Infos rauszusuchen! Sehr aufschlussreiches Material, das ich mir mal genauer anschauen werde.
Was das Wegabitrieren angeht, gehe ich ja auch mit, das kann passieren und ist vermutlich auch nicht so unwahrscheinlich. Außerdem kann ich auch deine Ansicht verstehen, dass du denkst, die große Arbitrage steht noch bevor. Trotzdem verstehe ich immer noch nicht, wie das dazu führen kann oder soll, dass die MF-ETFs schlechter preformen sollen. Vielleicht habe ich mich auch nicht deutlich genug ausgedrückt. Wenn der Vorteil wegabitriert wird, preformen die MF-ETFs natürlich schlechter als vorher. Aber aus meiner Sicht, preformen sie dann nicht schlechter wie der Parent-Index, weil die MF-ETFs dann eine hinreichend große zufällig ausgewählte Teilmenge des Parent-Index sind. Mit anderen Worten, falls es zur großen Arbitrage kommt sind die MF-ETFs nichts anderes als schlechter, aber immer noch breit genug, diverzifizierte Abkömmlinge der Parent-Indexes.

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lennschko
vor 27 Minuten schrieb kingbtcvl:

@UserPS  Wenn der Vorteil wegabitriert wird, preformen die MF-ETFs natürlich schlechter als vorher. Aber aus meiner Sicht, preformen sie dann nicht schlechter wie der Parent-Index, weil die MF-ETFs dann eine hinreichend große zufällig ausgewählte Teilmenge des Parent-Index sind. Mit anderen Worten, falls es zur großen Arbitrage kommt sind die MF-ETFs nichts anderes als schlechter, aber immer noch breit genug, diverzifizierte Abkömmlinge der Parent-Indexes.

Könnte man dann nicht zumindest argumentieren, dass die MF-ETFs schlechter als der Parent-Index performen MÜSSEN, da sie weitaus teurer sind?

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kingbtcvl
vor 26 Minuten schrieb lennschko:

Könnte man dann nicht zumindest argumentieren, dass die MF-ETFs schlechter als der Parent-Index performen MÜSSEN, da sie weitaus teurer sind?

Valides Argument, dem man nichts entgegensetzen kann. Hatte ich oben zwischendurch auch mal in einem Nebensatz erwähnt. Ich benutze hier vielleicht auch ein wenig zu toll die Begriffe Index und ETF als Synonyme, was sie natürlich nicht sind und da sollte man auch klar unterscheiden können.

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kingbtcvl

So, ich habe jetzt im Übrigen durch @Sascha. angeregt meine Portfolio Zusammensetzung so optimiert, dass die regionale Verteilung möglichst dich an der Verteilung der BIP liegt.
Aus der ursprünglichen Gewichtung [19.5 %, 20.8 %, 5.3 %, 7.0 %, 9.3 %, 29.8 %, 8.3 %] wurde dadurch [19.5 %, 15.8 %, 10.5 %, 7.0 %, 9.4 %, 29.6 %, 8.3 %], was ich jetzt auch im Originalpost editiert habe.
Mit dieser neuen Gewichtung sind  33.6 % (-0.2 %) Amerika , 26.5% Europa (-1.2 %), 35.8 % Asien (0.2 %) und 37.9 % EM (0.2 %) im Portfolio, wobei die in Klammern stehenden Werte die Abweichung in Prozentpunkten zur BIP Gewichtung angeben.

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Peter23
Am 18.2.2019 um 10:21 schrieb kingbtcvl:

Welche Mechanismen am Markt denkst du könnten dazu führen, dass sich der Vorteil ins Gegenteil umkehrt, sodass die MF-ETFs langfristig schlechter preformen?

Das könnte passieren, wenn genügend Investoren Aktien nur deswegen kaufen, weil sie angeblich einen Faktur-Value haben und diese Aktien dann überbewertet sind. Möglicherweise könnten sie sogar schon überbewertet sein und Teil der historischen Overperformance kommt daher, weil die Aktien mit Faktor-Value zu stark gekauft wurden. In diesem Fall könnte bereits kurzfristig eine Korrektur bevorstehen. Ich bitte aber zu bedenken, dass ich schlussendlich nicht weiß. Ich persönlich glaube einfach nur daran, dass ich im Vergleich zu professionellen Investoren viel zu wenig Ahnung habe und deswegen lieber die Marktperformance eines stark diversifizierten Portfolios nehme statt irgendwas zu machen, was ich schlussendlich nicht richtig verstehe.

 

Am 18.2.2019 um 10:21 schrieb kingbtcvl:

Ich seh nicht, wie bei einem effizienten Markt (und ich würde kein passiver Anleger werden, wenn ich nicht an die Markteffizienzhypothese glauben würde) einen Nachteil aus dem Vorteil entstehen kann.

Ich bin nicht deswegen passiver Anleger, weil ich an die Markteffizienzhypothese glaube, sondern weil ich daran glaube, dass ich nicht in der Lage bin von den Ineffizienzen zu profitieren selbst wenn es welche gibt. Bei Investitionen ist stets die größte Gefahr, dass man seine eigenen Fähigkeiten massiv überschätzt.

 

Und nochmal insgesamt: Du (nicht ich) glaubst doch anscheinend an die Markteffizienzhypothese. Wenn das so ist, dann müsstest Du doch auch daran glauben, dass es keine Faktor-Values gibt. Somit müsstest Du zu dem Ergebnis kommen, dass es keinen Grund gibt, warum MF-Indizes besser als der jeweils entsprechende Parent-Index performen sollten. Indes müsstest Du weiter schlussfolgern, dass die MF-Indizes eine höhere Volatilität enthalten als die Parent-Indizes. Mit einem MF-Index kaufst Du Dir also eine höhere Volatilität bei (langfristig) gleicher Rendite ein. Darüber hinaus sind auch noch die ETFs auf MF-Indizes teurer, so dass Du Dir sogar eine niedrigere (erwartete langfristige) Rendite bei gleichzeitig höherer Volatilität einkaufst.

 

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