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woody410

Wie viel bleibt von 400.000€ bAV-Summe übrig?

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woody410

Hallo zusammen,

 

eine eigentlich relativ simple Frage - mit der Beantwortung tue ich mich aktuell noch etwas schwer.

Angenommen, durch bAV hätte ich bis zum Renteneintritt eine Summe von 400.000€ angespart und möchte nun eine Einmalauszahlung. 

 

Wie viel bleibt mir davon netto? Ist es richtig, dass (ab 2040) voll versteuert werden müsste? Also mind. 40% Lohn-/Einkommensteuer sowie AG- und AN-Krankenversicherungsbeitrag? In Summe müsste man dann doch bei mind. 55% Abzug durch Steuern und Beiträgen liegen. Von den 400.000€ blieben dann also höchstens noch 180.000€ auf meinem Konto.

 

Oder mache ich hier einen Fehler?

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mh1984
· bearbeitet von mh1984

Hallo,

 

die Auszahlung aus der bAV - egal ob monatlich oder einmalig ausgezahlt wird - ist immer 100% zu versteuern. Das Prinzip dass nur der "Gewinn" versteuert wird greift hier nicht.

 

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/geld-versicherungen/altersvorsorge/bav-altersvorsorge-ueber-den-betrieb-7675

 

Demnach ist deine Überlegung korrekt. Die Fünftelregel wird glaube ich mittlerweile auch schwer durchzusetzen bei den meisten bAV - Arten:

 

https://www.arbeit-und-arbeitsrecht.de/kommentare/bav-keine-fuenftelregelung-bei-kapitalleistungen-aus-pensionskasse

 

 

Einer der Gründe warum - zumindest wenn die Fünftelregel keine Anwendung findet - die monatliche Rente aus der bAV in den meisten Fällen die bessere Wahl gegenüber der Kapitalausschüttung ist.

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asche

1. Mit einer "echten" bAV wird man eher schwer 400k ansparen, selbst mit Zinseszins und dem Ausschöpfen des jährlichen Höchstbetrags.

2. Steuern und Sozialabgaben führen (derzeit) zu einem Abzug von ca. 50%, aber nicht mehr, da (1) Beitragsbemessungsgrenzen gelten und (2) ein progressiver Steuersatz gilt. Dir blieben wahrscheinlich mehr als 200.000, nicht "höchstens 180.000".

3. Sozialabgaben werden bei Kapitalleistung allerdings nicht einmalig, sondern über 10 Jahre gestaffelt fällig - ob diese daher überhaupt "extra" anfallen hängt davon ab, ob Du in diesen 10 Jahren ohnehin über der Beitragsbemessungsgrenze liegst oder nicht, ob Du gesetzlich oder privat krankenversichert bist, u.a.; Beiträge zur Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung dürften ja schonmal nicht mehr anfallen.

 

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woody410
· bearbeitet von woody410

Hallo asche,

 

was meinst du mit einer "echten" bAV?

 

Die bAV meines Arbeitgebers (DAX-Konzern, Metallindustrie, bAV über Pensionsfonds) läuft nicht über Zinseszins sondern etwas komplizierter ab, ich erkläre es aber gerne.

1. Aus meinem Bruttogehalt würden in 2019 2900€ in die bAV abgeführt, der Arbeitgeber gibt ca. 316€ dazu. Die 3216€ werden mit einem festen Multiplikator verrechnet. Abhängig von meinem heutigen Alter (29) und einer "Anlagedauer" von 37 Jahren kommt für diese 3216€ aus 2019 der Multiplikator 7,32 zustande.

Aus den 3216€ sind also bis zu meinem 65. Lebensjahr 23.541€ geworden.

2. Dazu kommen noch zwei weitere Zuschüsse des Arbeitgebers (jeweils 88€), von denen einer ebenfalls mit 7,32 und der andere mit 5,86 multipliziert wird. Aus diesen 176€ werden also nochmal 515,68€ und 644,16€. 

 

Macht in Summe eine Steigerung der von mir eingezahlten 2.900€ auf 24.700€ bis zu meinem 65. Lebensjahr. 

Die Multiplikatoren sind fix vorgegeben, nehmen aber im Laufe der Jahre immer weiter ab. Im Jahr 2023 würden aus eingezahlten 2.900€ z.B. nur noch rund 20.000€ bis zum Alter von 65 werden, usw. 

 

So würde sich eine Gesamtsumme von ca. 400.000€ ergeben (bei immer gleichen Einzahlungen über 37 Jahre). 

 

Ich versuche momentan zu errechnen, ob ich besser beraten bin, diese bAV zu nutzen oder stattdessen mehr in meinen ETF-Sparplan zu investieren. 

Mein Gefühl ist bisher, dass von 400.000€ bAV-Einmalzahlung viel verloren gehen würde. Das Problem hätte ich mit einem größeren ETF-Depot nicht so stark. Als Überschlagsrechnung habe ich angenommen, dass ich statt der bAV auch 200€ in einen breit gestreuten ETF anlegen könnte. Mit einer Rendite von 3-4% nach Steuern und Inflation würde ich dort im Rentenalter besser dastehen als mit der bAV - vorausgesetzt, ich mache hier keinen Denkfehler (was aber gut sein kann ;) )!

 

Was denkt ihr darüber? Liege ich hier irgendwo komplett falsch?

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Nachdenklich

Du würdest also 2900 Euro selbst aufbringen und ca. 490 Euro dazu bekommen?

Der maßgebliche Faktor ist meines Erachtens wirklich das Verhältnis von eigener Leistung und Arbeitgeberzuschuß.

Es gibt Arbeitgeber, die einen höheren Anteil zahlen - da ist es dann keine Frage, daß man diesen Weg wählt.

In Deinem Fall würde ich das wohl eher nicht machen, denn Du mußt ja auch bedenken, daß Deine jetzigen Beiträge zur bAV auch Deine Ansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung mindern.

Und es ist halt ein völlig unflexibles Instrument.

Wenn Du Dir zutraust, den ETF-Sparplan stur und ohne Abweichung wirklich zuverlässig zu bedienen und wenn Du auch bei Kursrückgängen die Nerven behältst, dann solltest Du Dich doch wohl für den selbstverwalteten Sparplan entscheiden.

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Chips
vor 8 Stunden schrieb woody410:

Hallo zusammen,

 

eine eigentlich relativ simple Frage - mit der Beantwortung tue ich mich aktuell noch etwas schwer.

Angenommen, durch bAV hätte ich bis zum Renteneintritt eine Summe von 400.000€ angespart und möchte nun eine Einmalauszahlung. 

 

Wie viel bleibt mir davon netto? Ist es richtig, dass (ab 2040) voll versteuert werden müsste? Also mind. 40% Lohn-/Einkommensteuer sowie AG- und AN-Krankenversicherungsbeitrag? In Summe müsste man dann doch bei mind. 55% Abzug durch Steuern und Beiträgen liegen. Von den 400.000€ blieben dann also höchstens noch 180.000€ auf meinem Konto.

 

Oder mache ich hier einen Fehler?

Wenn du dir das auf einmal ausbezahlen lassen würdest, kannst du das doch einfach in den Bruttonetoorechner eingeben.

Da bliebe dir 232 000€ netto. Davon sind ewta 5000€ KV und PV, die du verdoppelt müsstest. Allerdings musst du die 8500€ in RV und AV nicht mehr bezahlen. Also kämst du auf etwa 235 000€.

 

Da du noch ein andere gesetzliche Rente haben dürftest, die auch Teil deines steuerpflichtigem Einkommen wäre, müsstest du das auch noch dazu eingeben.

https://www.brutto-netto-rechner.info/

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woody410
· bearbeitet von woody410
Tippfehler
vor einer Stunde schrieb Nachdenklich:

Du würdest also 2900 Euro selbst aufbringen und ca. 490 Euro dazu bekommen?

Der maßgebliche Faktor ist meines Erachtens wirklich das Verhältnis von eigener Leistung und Arbeitgeberzuschuß.

Es gibt Arbeitgeber, die einen höheren Anteil zahlen - da ist es dann keine Frage, daß man diesen Weg wählt.

In Deinem Fall würde ich das wohl eher nicht machen, denn Du mußt ja auch bedenken, daß Deine jetzigen Beiträge zur bAV auch Deine Ansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung mindern.

 

Hallo, 

 

genau richtig - mein Arbeitgeber gibt ca. 17% dazu. Habe gelesen, dass sich bAV-Direktversicherungen erst ab 20% AG-Anteil wirklich lohnen. Ich bin aber nicht sicher, wie zB in bAV-Direktversicherungen dann das Angelegte verzinst wird. 

 

In meinen Fall ist der AG-Anteil nun unter 20%, dafür garantiert mir der AG aber die oben genannte Art der „Verzinsung“ mit den Multiplikatoren. Kann man das nicht noch als eine implizite Arbeitgeberleistung betrachten? Wie gesagt fehlt mir aber der direkte Vergleich zu den Renditen einer Direktversicherungs-bAV.

 

@Chips:

vielen Dank für den Tipp, so einfach kann es gehen.. ;) 

Nehmen wir mal an, es blieben 235.000€ nach Steuern/Beiträgen. Damit wäre ich aber trotzdem noch deutlich unter einer (geschätzten) ETF-Rendite, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Bei 200 Euro monatlich, über 37 Jahre, mit 4% Zinsertrag nach Steuern UND Inflation würde ich bei 237.000€ rauskommen. 

 

Habe ich das korrekt gerechnet? Ist bei 7-8% Rendite vor Steuern und Inflation eine Rendite nach Steuern und Inflation von 4% realistisch?

 

Von den 235.000€ Netto aus der bAV könnte ich ja nach 37 Jahren direkt nochmal 50% Inflation abziehen. Damit wäre die bAV ziemlich genau halb so lukrativ wie die ETF-Anlage. Mache ich hier einen Denkfehler? 

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Noch_Neu_Hier
· bearbeitet von Noch_Neu_Hier

Deine bAV läuft noch 37 Jahre. Du bist in einem Dax Konzern. Die gesamte bAV ist garantiert durch Betriebsvereinbarungen geregelt. In den 37 Jahren kann soviel passieren:

 

Arbeitgeberwechsel

Übernahme deines AG durch xyz

Kündigung bzw. Änderugen der Vereinbarungen bezüglich der bAV

 

usw. usw.

 

oder es kommen neue Steuer- und Sozialgesetze ( der Staat braucht immer Geld )

 

soll heißen, keiner wird dir sagen können was in 37 Jahren ist.

 

https://www.handelsblatt.com/finanzen/vorsorge/altersvorsorge-sparen/altersvorsorge-die-pensionslasten-von-dax-unternehmen/8752042-3.html?ticket=ST-108001-OVvyI4nRs2lfcODNyIKH-ap4

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jny

Ich würde es machen! Die Zulagen sind mM nicht schlecht, aber mein Hauptargument ist Diversifikation. Du wirst bei dem Unternehmen hoffentlich  so viel verdienen, dass du monatlich sowieso was in etfs wegsparen kannst. Das beste was dir passieren kann ist im Alter eine ordentliche bAV, ein großes etf Depot, eine gute Rente, und eine kleine Immobilie zu haben.

Wenn du zB nur ein riesiges ETF Portfolio hast, aber keine Immobilie, keine bAV, wirkt es sich extrem aus, wenn bspw die Abgeltungssteuer auf 50% erhöht wird - du wärst also rein von einer Anlageart abhängig.

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Chips
· bearbeitet von Chips
vor 13 Stunden schrieb woody410:

 

:

vielen Dank für den Tipp, so einfach kann es gehen.. ;) 

Nehmen wir mal an, es blieben 235.000€ nach Steuern/Beiträgen. Damit wäre ich aber trotzdem noch deutlich unter einer (geschätzten) ETF-Rendite, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Bei 200 Euro monatlich, über 37 Jahre, mit 4% Zinsertrag nach Steuern UND Inflation würde ich bei 237.000€ rauskommen. 

 

Habe ich das korrekt gerechnet? Ist bei 7-8% Rendite vor Steuern und Inflation eine Rendite nach Steuern und Inflation von 4% realistisch?

 

Von den 235.000€ Netto aus der bAV könnte ich ja nach 37 Jahren direkt nochmal 50% Inflation abziehen. Damit wäre die bAV ziemlich genau halb so lukrativ wie die ETF-Anlage. Mache ich hier einen Denkfehler? 

 

Also Dinge, die man beachten muss: 

1. Du sprachst von einem Multiplikator von 7 über 35 Jahre. Das entspricht etwa einer Rendite von 5,5%. Das ist gar nicht mal schlecht. Ist diese denn garantiert? Kann man sich auf so eine Garantie über 35 Jahre verlassen?

2. Wenn du jedes Monat 200€ einbezahlen würdest, würde das ja von deinem Bruttoeinkommen abgezogen werden. Das bedeutet, netto hast du eher 110-120€ weniger (gibt mal in den Brutto-Netto-Rechner ein). Dazu kommt noch der Zuschuss von deinem Arbeitgeber. Das bedeutet, es gehen 235€(?) in die BAV. Willst du das gleiche Nettoeinkommen, würden gleichzeitig nur etwa 115€ in den ETF-Sparplan gehen. 

3. Dieses Weniger vom Brutto bedeutet aber auch, dass du weniger in die gesetzliche Rentenkasse bezahlst. Dein Anspruch auf diese in der Rente sinkt also. Da gibt es bestimmt auch Rechner im Internet. 

4. Nehmen wir mal an, du bekommst 1000€ gesetzliche Rente und auf lässt dir die BAV pro Monat 1000€ ausbezahlen und wärst Steuerklasse 3, dann würden praktisch keine Einkommenssteuer anfallen und etwa 15% Krankenversicherung. 

 

Auf dem ETF erzielst du höchstwahrscheinlich eine höhere Rendite, es fallen 25% Steuern an (sofern das so bleibt, womöglich sogar weniger), deine gesetzliche Rente verringert sich dadurch nicht, keine Krankenversicherungsbeiträge (zumindest aktuell nicht, wer weiß, was in der Zukunft kommt), und das Wichtigste:

 

Du bist unabhängig bzw.hast nur eine Stunde Kündigungsfrist. Hast du schon mal einen Handyvertrag über 35 Jahre abgeschlossen? Auch wenn du bei der BAV natürlich die Einzahlung kündigen kannst, so ist das bereits einbezahlte Geld bis zum Rentenbeginn drin. Kommt raus, dass die Rente doch geringer ist, tja Pech. Wenn du mit 50 in Rente gehen willst, also mit Wohnwagen rumreisen, dann Pech. Kein Zugriff. Wie das bei einem Arbeitgeberwechsel ist? Viel Spaß, das abzuschätzen. 

 

Du könntest allerdings auch einfach zB. 100€ in die BAV bezahlen, um eine weitere Säule aufzubauen. Ich mache das nicht. ETF-Sparplan + gesetzliche Rente. 

 

PS: Nur so nebenbei: Der jederzeitige Zugriff auf die Kohle von ETF-Depot kann auch ein Nachteil sein. Man muss schon etwas Disziplin aufwänden. 

PPS: Ein weiterer Nachteil des ETF-Sparplan. Solltest du mal in Hartz4 rutschen, dann musst du dieses Vermögen erst aufbrauchen. 

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B2BFighter
vor 14 Stunden schrieb woody410:

Hallo asche,

 

was meinst du mit einer "echten" bAV?

 

Die bAV meines Arbeitgebers (DAX-Konzern, Metallindustrie, bAV über Pensionsfonds) läuft nicht über Zinseszins sondern etwas komplizierter ab, ich erkläre es aber gerne.

1. Aus meinem Bruttogehalt würden in 2019 2900€ in die bAV abgeführt, der Arbeitgeber gibt ca. 316€ dazu. Die 3216€ werden mit einem festen Multiplikator verrechnet. Abhängig von meinem heutigen Alter (29) und einer "Anlagedauer" von 37 Jahren kommt für diese 3216€ aus 2019 der Multiplikator 7,32 zustande.

Aus den 3216€ sind also bis zu meinem 65. Lebensjahr 23.541€ geworden.

2. Dazu kommen noch zwei weitere Zuschüsse des Arbeitgebers (jeweils 88€), von denen einer ebenfalls mit 7,32 und der andere mit 5,86 multipliziert wird. Aus diesen 176€ werden also nochmal 515,68€ und 644,16€. 

 

Macht in Summe eine Steigerung der von mir eingezahlten 2.900€ auf 24.700€ bis zu meinem 65. Lebensjahr. 

Die Multiplikatoren sind fix vorgegeben, nehmen aber im Laufe der Jahre immer weiter ab. Im Jahr 2023 würden aus eingezahlten 2.900€ z.B. nur noch rund 20.000€ bis zum Alter von 65 werden, usw. 

 

So würde sich eine Gesamtsumme von ca. 400.000€ ergeben (bei immer gleichen Einzahlungen über 37 Jahre). 

 

Ich versuche momentan zu errechnen, ob ich besser beraten bin, diese bAV zu nutzen oder stattdessen mehr in meinen ETF-Sparplan zu investieren. 

Mein Gefühl ist bisher, dass von 400.000€ bAV-Einmalzahlung viel verloren gehen würde. Das Problem hätte ich mit einem größeren ETF-Depot nicht so stark. Als Überschlagsrechnung habe ich angenommen, dass ich statt der bAV auch 200€ in einen breit gestreuten ETF anlegen könnte. Mit einer Rendite von 3-4% nach Steuern und Inflation würde ich dort im Rentenalter besser dastehen als mit der bAV - vorausgesetzt, ich mache hier keinen Denkfehler (was aber gut sein kann ;) )!

 

Was denkt ihr darüber? Liege ich hier irgendwo komplett falsch?

Ja du liegst leider komplett falsch. Deine Hochrechnung geht von einem konstanten Altersfaktor aus. Mit 29 liegt der Multiplikator für die eingezahlten Beiträge in 2019 bei 7,32. Der Altersfaktor wird jedoch angepasst und ist umso höher, je jünger der Beschäftigte ist und sinkt mit jedem  Lebensjahr. Junge Versicherte erhalten also für das gleiche Entgelt mehr Rente.  Die Höhe der Altersfaktoren hängt vom Zinseszinseffekt ab. Dieser wirkt um so stärker,  je länger die eingezahlten Beiträge bis zum Rentenalter "arbeiten" können.

 

Der Metallrentenrechner gibt bei dir aus, dass er bei einem Alter von 29 und 2900€ Einzahlung sowie 17% Zuschuss der Arbeitgebers auf eine Rente von mtl. 765€ kommt. Mit Sicherheit entspricht diese Rente keiner Kapitalabfindung von 400.000€.

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Thomas_384
· bearbeitet von Thomas_384

Die Direktzusage ist aus meiner Sicht sehr gut. Den garantierten Zinssatz gibt es so nirgendwo mehr.

Zentral für mich wäre die Frage wie die Auszahlungsoptionen ausschauen (Einmalzahlung, Lebenslange Rente, Gestaffelt, ab wann) und was ggf. noch mit abgesichert ist (Todesfall? EU?).

 

Aus meiner Sicht fraglich wie lange das der AG noch anbietet, da solch ein Konstrukt ordentlich in die Finanzzahlen drück (Rückstellungen müssen gebildet werden um das GAP zwischen Marktrendite und Zusage zu decken). Die meisten deutschen Unternehmen haben solche BaVs schon vor Jahren abgeschafft und garantieren nur noch die Einzahlungen aber nicht die Auszahlungen.

 

Vermutlich verdienst du über der BBG RV? (Da das bei den Vorpostern immer als Thema genannt wird - Rentenverringerung Gesetzlich wegen Einzahlung BAV - zieht also evtl. gar nicht für Dich).

 

Fakt ist aus meiner Sicht: Solche hohen fixen Zusagen bekommst du nirgendwo auf dem Markt mehr. Du könntest es also mitnehmen, solange es die Firma noch anbietet. Die 400k musst du erstmal mit den ETFS "holen".

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Shong09
vor 13 Stunden schrieb Chips:

 

Also Dinge, die man beachten muss: 

1. Du sprachst von einem Multiplikator von 7 über 35 Jahre. Das entspricht etwa einer Rendite von 5,5%. Das ist gar nicht mal schlecht. Ist diese denn garantiert? Kann man sich auf so eine Garantie über 35 Jahre verlassen?

2. Wenn du jedes Monat 200€ einbezahlen würdest, würde das ja von deinem Bruttoeinkommen abgezogen werden. Das bedeutet, netto hast du eher 110-120€ weniger (gibt mal in den Brutto-Netto-Rechner ein). Dazu kommt noch der Zuschuss von deinem Arbeitgeber. Das bedeutet, es gehen 235€(?) in die BAV. Willst du das gleiche Nettoeinkommen, würden gleichzeitig nur etwa 115€ in den ETF-Sparplan gehen. 

3. Dieses Weniger vom Brutto bedeutet aber auch, dass du weniger in die gesetzliche Rentenkasse bezahlst. Dein Anspruch auf diese in der Rente sinkt also. Da gibt es bestimmt auch Rechner im Internet. 

4. Nehmen wir mal an, du bekommst 1000€ gesetzliche Rente und auf lässt dir die BAV pro Monat 1000€ ausbezahlen und wärst Steuerklasse 3, dann würden praktisch keine Einkommenssteuer anfallen und etwa 15% Krankenversicherung. 

 

Auf dem ETF erzielst du höchstwahrscheinlich eine höhere Rendite, es fallen 25% Steuern an (sofern das so bleibt, womöglich sogar weniger), deine gesetzliche Rente verringert sich dadurch nicht, keine Krankenversicherungsbeiträge (zumindest aktuell nicht, wer weiß, was in der Zukunft kommt), und das Wichtigste:

 

Du bist unabhängig bzw.hast nur eine Stunde Kündigungsfrist. Hast du schon mal einen Handyvertrag über 35 Jahre abgeschlossen? Auch wenn du bei der BAV natürlich die Einzahlung kündigen kannst, so ist das bereits einbezahlte Geld bis zum Rentenbeginn drin. Kommt raus, dass die Rente doch geringer ist, tja Pech. Wenn du mit 50 in Rente gehen willst, also mit Wohnwagen rumreisen, dann Pech. Kein Zugriff. Wie das bei einem Arbeitgeberwechsel ist? Viel Spaß, das abzuschätzen. 

 

Du könntest allerdings auch einfach zB. 100€ in die BAV bezahlen, um eine weitere Säule aufzubauen. Ich mache das nicht. ETF-Sparplan + gesetzliche Rente. 

 

PS: Nur so nebenbei: Der jederzeitige Zugriff auf die Kohle von ETF-Depot kann auch ein Nachteil sein. Man muss schon etwas Disziplin aufwänden. 

PPS: Ein weiterer Nachteil des ETF-Sparplan. Solltest du mal in Hartz4 rutschen, dann musst du dieses Vermögen erst aufbrauchen. 

Wenn  die bAV bis zu 1000€ monatlich steuerfrei ist, dann bei ETF Entnahme (Dividenden und Verkauf von Buchgewinnen) abzüglich der höheren GR(V) ebenso

Falls das Abgeltungssteuersystem geändert wird, kann man kurzfristig bei ETFs verkaufen

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woody410
· bearbeitet von woody410

Zunächst mal an alle: Vielen vielen Dank für eure Teilnahme an der Diskussion und für die zahlreichen Ideen. Ist ja Wahnsinn, wie schnell und ausführlich ihr auf meine Fragen eingegangen seid. Auch schön, dass es unterschiedliche, differenzierte Meinungen gab! Ich gehe mal kurz auf einige offene Fragen ein:

 

@B2BFighter

 

Zitat

Ja du liegst leider komplett falsch. Deine Hochrechnung geht von einem konstanten Altersfaktor aus.

Ist vielleicht in meinem vielen Text untergegangen, aber der abnehmende Altersfaktor ist in der Endsumme berücksichtigt. Siehe z.B. hier:

Zitat

Aus den 3216€ sind also bis zu meinem 65. Lebensjahr 23.541€ geworden. [....] Die Multiplikatoren sind fix vorgegeben, nehmen aber im Laufe der Jahre immer weiter ab. Im Jahr 2023 würden aus eingezahlten 2.900€ z.B. nur noch rund 20.000€ bis zum Alter von 65 werden, usw. 

Dass die bAV mir 400.000€ bringen würde, klingt erstmal sehr viel, daher vielleicht deine Zweifel bezüglich der Multiplikatoren. Aber wir haben ja gesehen, dass nach Steuern/Beiträgen/Inflation (bei Einmal-Auszahlung) eher etwas im Bereich von 100k bis 120k € netto bleibt.

 

Zu deinem anderen Punkt: Ich weiß nicht, was der Metallrenten-Rechner ist. Meine bAV ist aber auch ein eigenes Angebot meines Arbeitgebers, nicht durch Tarifverträge vorgegeben o.ä.

 

@Chips:

Zitat

1. Du sprachst von einem Multiplikator von 7 über 35 Jahre. Das entspricht etwa einer Rendite von 5,5%. Das ist gar nicht mal schlecht. Ist diese denn garantiert? Kann man sich auf so eine Garantie über 35 Jahre verlassen?

Ein einmal erwirkter Anspruch ist garantiert. Wenn ich also dieses Jahr Betrag x einzahle, ist mir die "Verzinsung" von x * ca, 7,5 garantiert. Das Geld ist bei einem Rückversicherer auch gegen Insolvenz meines Arbeitgebers abgesichert. Was aber natürlich nicht garantiert ist, ist ob es die bAV so in einigen Jahren noch gibt. Ich könnte jetzt 3 Jahre einzahlen, und im vierten Jahr wird die Regelung aufgehoben und ich kann kein weiteres Geld umwandeln, oder zu anderen Konditionen. Die drei Jahre davor sind aber wie gesagt garantiert und werden angelegt, bis ich in Rente gehe. Dann erhalte ich genau die Summe, die mir heute bereits bekannt ist (ca. 25k für den eingezahlten Betrag aus Jahr 1, plus ca. 23k für den eingezahlten Betrag aus Jahr 2, usw. für Jahr 3)

 

Zitat

Hast du schon mal einen Handyvertrag über 35 Jahre abgeschlossen?

Das hatte ich vielleicht nicht ausdrücklich erwähnt: Ich kann die Teilnahme an der bAV jederzeit beenden. Ich kann diesen Monat 240 € einzahlen und im März sagen: ich will nicht mehr. Das Geld, das einmal umgewandelt wurde, ist natürlich bis zum Renteneintritt gebunden. Sollte aber z.B. in 3-4 Jahren der Zins-Multiplikator nicht mehr gut sein, kann ich jederzeit aus der bAV aussteigen. Ein gewisses Maß an Flexibilität bleibt also.

 

@Thomas_384:

Zitat

Zentral für mich wäre die Frage wie die Auszahlungsoptionen ausschauen (Einmalzahlung, Lebenslange Rente, Gestaffelt, ab wann)

Das ist ein sehr guter Punkt! Ich denke, eine Einmal-Zahlung ist nach allem, was ich nun weiß, steuerlich/beitragstechnisch ungünstig. Eine gestaffelte monatliche Auszahlung über 10 Jahre sähe allerdings vielleicht schon gleich deutlich besser aus. Das muss ich nochmal genau in Erfahrung bringen.

 

Insgesamt habe ich für mich folgendes entschieden:

1. Einmal-Auszahlung ist keine Option mehr, da die Belastung von Steuern, Beiträgen und Inflation zu viel Rendite frisst.

2. Gestaffelte Auszahlung könnte eine Option sein, kommt auf die konkreten Modalitäten an - bringe ich in Erfahrung.

3. Mit ETF-Sparplan mache ich nichts falsch, und habe im Alter höhere Flexibilität bei der Frage, wie genau ich meine Positionen auflösen möchte. Ich kann auch Anteile verkaufen, sodass ich 1 Jahr davon leben kann, und den Rest weiterhin liegen lassen und damit Rendite erwirtschaften. Die Aussicht auf Flexibilität gefällt mir doch sehr.

 

Ich informiere mich mal bzgl. der Auszahlungsmodalitäten, tendiere aber eher dazu, die bAV nicht fortzuführen (habe bisher 1 Jahr eingezahlt).

 

Besten Dank an alle!

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