Zum Inhalt springen
Kryptonium

Fragen zur Anlage in Tages- und Festgeld

Empfohlene Beiträge

Kryptonium

Hallo zusammen,

 

Ich beschäftige mich nun seit etwa einem Jahr mit Geldanlage und habe meinen risikoreichen Anteil bereits in einen ETF investiert.

Mein risikoarmer Anteil liegt derweil noch auf meinem Girokonto, was ich aber gerne ändern würde.

Da ich mich noch nicht mit Anleihen auseinandergesetzt habe, würde den risikoarmen Anteil gerne in Tages- und Festgeld anlegen und hätte dazu einige Fragen.

(Ich lebe in Österreich und werde aufgrund der Einfachheit bei Steuern nur öst. Bankinstitute in Betracht ziehen. Der Anlagebetrag liegt bei <20.000€ und ich verfüge über ein geringes Einkommen, weshalb ich das Kapitel auch eventuell schnell wieder zur Verfügung haben will)

 

1. Derzeit bekomme ich auf meinem Girokonto nur 0,12% Zinsen.

Einen Teil davon würde ich gerne als Festgeld bei Kommunalkreditinvest mit 0,9% Zinsen (1 Jahr Laufzeit) anlegen.

Den anderen Teil würde ich als Tagesgeld bei Addiko mit 0,55% anlegen.

Nun stellt sich für mich die Frage, wie es möglich ist, dass z.b. Addiko viel höhere Zinsen anbieten als meine Hausbank? (Ich weiß, dass Addiko die Zinsen auch wieder schnell senken kann, wenn es will)

Bedeutet einen höhere Verzinsung automatisch, dass das jeweilige Bankinstitut finanziell schlechter aufgestellt ist und deshalb seine Schwäche mit einer höheren Verzinsung ausgleicht?

 

2. Wie kann ich die Stabilität einer Bank bei der ich mein Geld anlegen möchte beurteilen? Für meine Hausbank mit 0,12% Zinsen gibt es laut Webseite ein Rating von Moodys. Für Addiko ist es mir aber nicht möglich irgendwelche Ratings zu finden. Gibt es eine seriöse Quelle wo ich Ratings von Banken finden kann.

Falls es keine Ratings gibt, nach welchen anderen Kriterien könnte ich die Stabilität der jeweiligen Bank beurteilen? (oder sollte man von Banken ohne Rating ganz die Finger lassen?)

 

3. Macht es Sinn bei Fest- und Tagesgeld sehr genau auf die Bonität der Bank zu achten? Man könnte ja argumentieren, dass wenn nur die schlecht aufgestellte Bank Schwierigkeiten bekommt die Einlagensicherung greift und bei einer großen Finanzkrise ohnehin alle Banken gleichermaßen in Schieflage kommen würden und das Geld dann eventuell so oder so weg wäre.

 

4. Ist des den Mehraufwand wert Tages- und Festgeld auf mehrere Anbieter aufzuteilen um das Risiko eines Ausfalls zu reduzieren oder ist das Ausfallsrisiko bei den meisten Banken (in Österreich) ohnehin so niedrig, dass dieser Mehraufwand wenig bringt.

 

5. Ist die Anlage des risikoarmen Anteils in Fest- und Tagesgeld überhaupt sinnvoll oder sollte ich mich direkt mit Anleihen beschäftigen, da diese eine bessere Rendite/Sicherheit aufweisen?

 

Ich bedanke mich schonmal vorab für eure Antworten.

 

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Gast231208
· bearbeitet von pillendreher
vor 27 Minuten schrieb Kryptonium:

 

4. Ist des den Mehraufwand wert Tages- und Festgeld auf mehrere Anbieter aufzuteilen um das Risiko eines Ausfalls zu reduzieren oder ist das Ausfallsrisiko bei den meisten Banken (in Österreich) ohnehin so niedrig, dass dieser Mehraufwand wenig bringt.

 

 

Bevor man weiter redet, beantworte selbst deine obige Frage: 20.000€

- Anlage mit 0,12% p.a.   -> 24€

- Anlage mit halbe - halbe 0,9%+0,55% p.a.   -> 145€

-> macht einen Unterschied pro Jahr (vor Steuern) von 121€

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
CobbDouglas

Zur Frage warum, die heutige Kommunalkredit kann folgende Entstehungsgeschichte vorweisen:

 

"Durch den Zusammenbruch des Interbankengeschäftes im Zuge der Finanzkrise 2007/2008 drohte der Kommunalkredit im Herbst 2008 die Zahlungsunfähigkeit und daher musste die Bank Staatshilfe in Anspruch nehmen. Die Republik Österreich unterzeichnete am 3. November 2008 einen Kaufvertrag zum Erwerb der Anteile der Aktionäre Österreichische Volksbanken-AG, Wien, und Dexia Crédit Local, Paris. Im Herbst 2015 wurde die Kommunalkredit wieder privatisiert"

https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunalkredit_Austria#

 

Bei der Addiko sieht es nicht ganz anders aus:

 

"Das Südosteuropanetzwerk der früheren Hypo Alpe Adria hat seit Freitag neue Eigentümer. Der österreichische Staat ist als Aktionär draußen. Käufer sind der US-Fonds Advent und die Osteuropabank EBRD. Nach der Unterzeichnung der Kaufverträge mit den Bietern (22. Dezember 2014) und einem als "Pre-Closing" bezeichneten Vorverkauf (verlautbart am 1. Juli 2015) lagen heute alle Genehmigungen vor, darunter das EZB-Okay zur Erweiterung der Banklizenz. Als neuer Eigner der Hypo-Südosteuropabanken scheint die "AI Lake (Luxemburg) auf, die Advent und EBRD gehört."

https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/4779046/Verkauf-der-HypoBalkanbanken-fixiert

 

Überdurchschnittliche Zinsen bietet auch die Austrian Anadi Bank

 

"Bei der Austrian Anadi Bank handelt es sich um eine relativ kleine österreichische Bank mit etwas über 400 Mitarbeitern und insgesamt 16 Filialen. Sie gehörte ursprünglich zu der in Schieflage geratenen Großbank Hypo Alpe Adria, wurde aber 2013 im Zuge der Verstaatlichung und der daraufhin durch die EU-Kommission geforderten Zerschlagung an den indischen Geschäftsmann Sanjeev Kanoria für 65 Millionen € verkauft."

https://www.kritische-anleger.de/austrian-anadi-bank/

 

Gemeinsam haben alle drei einen Eigentümerwechsel nach zwischenzeitlicher Verstaatlichung im Zuge der Bankenkrise. Verloren hat dabei kein Sparer sein/ihr Geld und die Nachfolger haben nichts direkt damit zu tun, aber die Vergangenheit (bzw. wenn man will auch die kurze Zeit am Markt) verlangt wohl etwas höhere Zinsen zu bieten im Vergleich zu den österreichischen Großbanken. Andere Anbieter von etwas höheren Zinsen in Österreich sind diverse Töchter ausländischer Banken (von Santander bis Deniz). Die Einlagensicherung ist aber für alle die selbe, Sorgen würde ich mir also keine machen. Aber ob man wirklich viel gewinnen kann (siehe die 121 Euro pro Jahr vor Steuern, also nach österreichischer KESt unter 100 Euro) ist die andere Seite der Geschichte. 

 

Ratings für die Kommunalkredit findest Du übrigens hier:

 

https://www.kommunalkredit.at/investor-relations/ratings/

 

Mitglieder der Einlagensicherung (nur der Vollständigkeit halber) hier:

 

https://www.einlagensicherung.at/mitglieder.php

 

Da ich selbe Österreicher bin und in Österreich lebe, ich persönliche nütze (theoretisch) Ing, Easybank und Santander für TG/FG, derzeit sind aber Ing und Easybank nicht genützt da Santander (derzeit) die (etwas) besseren Zinsen für TG/FG bietet bei der selben Einlagensicherung. Ich würde auch Deine Vorschläge selber nützen, nur der Zinsunterschied ist mir schlicht zu gering um einen vierten Anbieter zu nützen. 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Kryptonium

 

 

Vielen Dank für die Antworten:

 

Meine vierte Frage war wohl etwas zu ungenau formuliert.

 

vor 21 Stunden schrieb Kryptonium:

 

4. Ist des den Mehraufwand wert Tages- und Festgeld auf mehrere Anbieter aufzuteilen um das Risiko eines Ausfalls zu reduzieren oder ist das Ausfallsrisiko bei den meisten Banken (in Österreich) ohnehin so niedrig, dass dieser Mehraufwand wenig bringt.

 

 

Ich meinte damit, ob es Sinn macht seinen risikoarmen Anteil auf zwei Anbieter aufzuteilen (z.b. Festgeld mit  0,8% und 0,6% Zinsen), also etwas "Rendite" liegen zu lassen um das Ausfallsrisiko zu reduzieren oder ob es ohnehin aufgrund der Einlagensicherung so unwahrscheinlich ist, dass ein Privatanleger bei einem Festgeldkonto Geld verliert, sodass es  besser wäre nur auf den Anbieter mit den höheren Zinsen (0,8% Zinsen) zu setzen. Ich hoffe meine Frage ist nun etwas klarer.

 

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...