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HeatzZ

Riester Rente DVAG Nachfrage Kosten

Empfohlene Beiträge

HeatzZ
· bearbeitet von HeatzZ

Hallo zusammen,

ich habe über einen Bekannten (der bei der DVAG arbeitet) eine Riester Rente abgeschlossen. Da ich leider überhaupt keine Ahnung über die normalen Kosten einer solchen Rentenversicherung habe wollte ich mal eure Meinung hierzu hören.

Aktuell spiele ich mit dem Gedanken die Riester zu widerrufen nachdem was ich hier alles im Forum gelesen habe... 

 

Anbei sende ich euch mal einen Auszug aus dem Verischerungsschein. 

Ich werde das Gefühl nicht los das ich wo anderst definitiv bessere Konditionen bekomme.

Was sagt ihr den Widerruf machen oder doch nicht?

 

Danke schonmal für eure Hilfe ...

 

riester.PNG

 

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Framal

@HeatzZ,

 

Kurzfassung: Sorry, aber da muss man irre sein, das Ding abzuschließen. Aber Deutschland scheint ja voll davon zu sein. Wenn Du es machen willst, eine Bitte, lass es mich vermitteln. Du schiebst mir dann jedes Jahr 1.410 € rüber, ich behalte davon einfach mal 500 € und leite 900 € zur Anlage weiter. Das willst Du nicht wirklich, oder? 

 

Zum Ernst der Lage: Du zahlst mtl. jetzt 117,90 € ein. Das macht bei einer Laufzeit von 522 Monaten eine Versicherungssumme von 61.543,80 €. Daraus entsteht eine Abschlussprovision für den Vermittler* i.H.v. 1.538,60 €. Dir werden aber 1.893,93 € in Rechnung gestellt. Warum? Könnte es sein, die rechnen Deine geplante Dynamik gleich mit ein? Versicherungsseitig sehr clever! "Wir spielen nicht mir Geld, … , nee nee, spielen tun die nicht damit." 

 

Man will es ja gar nicht glauben, aber die max. möglichen jährlichen Entnahmen aus den Guthaben (Verwaltungskosten) belaufen sich gerundet auf stolze 6,1%. Da sind die Mädels & Jungs aber sportlich unterwegs. Das wird mit monatlich 0,03% und 0,48% sehr schick formuliert. Aber das muss man nun mal noch mit 12 multiplizieren. Wäre nett, wäre bekannt, was sie aktuell tatsächlich nehmen.

Abweichend von den von Dir gesendeten Zahlen sind mir Verwaltungskosten auf dem Beitrag von um die 15% bekannt. Das deckt sich etwa mit den hier angegebenen 205,13 €.  Dazu muss man den Vertrag lesen, denn die 205,13 € werden auf diesem Blatt nicht begründet. Das müssen sie auch nicht. Lt. Kostenblatt entnimmt man aus dem Guthaben max. die o.g. rund 6,1%, Guthaben ist aber zum Start nicht da. Wo kommen dann die Verwaltungskosten von 205,13 € her? Sind die jedes Jahr zusätzlich fällig? 

 

Von der mathematischen Seite her gesehen:

Sie geben selbst an (siehe Effektivkosten), dass sich durch die Kosten der Police die Rendite um 2,9% p.a. verringert. Was heißt das? Du zahlst statistisch gesehen mtl. 155,044 € ein (Versicherungssumme 80.933 €/522 Monate). Macht der Markt 6% p.a., kommst Du auf 3,1% und somit auf ein Guthaben von  169.275,98 € (siehe Sparplanrechner, nicht angehangen). Würdest Du auf die Grundzulage verzichten, dies monatlich berücksichtigen und damit ein Depot besparen, kommst Du auf ein Guthaben nach Steuern i.H.v. von 231.207,39 € (siehe Anhang, Kosten großzügig berücksichtigt). Depotberechnung.pdf

Umgekehrt würde es im Depot ausreichen, wenn Du 104,03 € mtl. sparen würdest, um auf den gleichen Endwert wie die AM zu kommen. 

Bliebe noch der Steuervorteil anzusetzen. Unterstelle ich, dass der Monatsbeitrag 4% vom Brutto ist, würdest Du jährlich ca. 20 € Steuervergünstigung bekommen. Das kannst Du in den Skat drücken!

 

Verrentungsaussage:

Die zahlen Dir je 10.000 € eine garantierte Rente von mtl. 21,08 €; jährlich =252,96 €. BRUTTO, da kommen noch Kosten weg und dann muss man auch noch sehen, was die Steuer dazu sagt. Aber das lassen wir einfach weg.

Stell Dir mal vor, Du hast 10.000 € auf dem Konto. Und wenn Du mehr als 2,6% p.a. im Depot damit machen kannst, wird das Geld nie alle, wenn Du Dir obige Summe entnimmst. 

 

Fazit 1: DAS DING ist so kostenintensiv, das zu machen, ist völliger Unsinn. Ich fürchte, auch die VB's wissen nicht, was für einen Quatsch sie hier vertreiben, sonst kann man das doch nicht tun.

Fazit 2: Solltest Du durch Kinderzulagen mehr als die Grundförderung bekommen, macht Riestern einen Sinn. Aber dann bitte einen kostengünstigen Anbieter suchen (ggf. Nettotarif). Sonst NICHT!!!! Da ist es besser, Du nimmst die 117 € und machst ein Depot. Denn zur Altersvorsorge Geld zurücklegen, ist löblich!

 

* Der Vermittler ist in Deinem Fall NICHT der Vermögensberater, der Dir das Ding angedreht hat, sondern dessen Firma! Höchstwahrscheinlich die DVAG. Vermögensberater sind als Verkäufer im Namen ihrer Gesellschaft unterwegs und vertraglich verpflichtet, deren Interessen zu wahren. Die "Beratungen" beziehen sich nur auf das Produkt, nicht auf das Marktumfeld! Solltest Du da mehr unterzeichnet haben, wäre das eine Prüfung wert.

 

Viel Glück

Framal

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
vor 13 Stunden schrieb HeatzZ:

ich habe über einen Bekannten (der bei der DVAG arbeitet) eine Riester Rente abgeschlossen. Da ich leider überhaupt keine Ahnung über die normalen Kosten einer solchen Rentenversicherung habe wollte ich mal eure Meinung hierzu hören.

Aktuell spiele ich mit dem Gedanken die Riester zu widerrufen nachdem was ich hier alles im Forum gelesen habe... 

 

Anbei sende ich euch mal einen Auszug aus dem Verischerungsschein. 

Ich werde das Gefühl nicht los das ich wo anderst definitiv bessere Konditionen bekomme.

Was sagt ihr den Widerruf machen oder doch nicht?

 

Danke schonmal für eure Hilfe ...

Das Problem liegt nicht bei Riester und vermutlich auch nicht bei deinem Bekannten (hoffe ich mal), sondern das Problem liegt bei der DVAG.

Es ist immer wieder interessant, wie kostenintensiv vor allem die laufenden Verwaltungskosten bei der AachenMünchener sind, von denen dein

Bekannter kaum einen Anteil hat. Du solltest aber grundsätzlich wissen, dass die DVAG-Berater Versicherungsvertreter sind (mit sehr kleiner

Auswahl an Anbietern) und rechtlich auf Seiten ihres Arbeitgebers agieren, im Gegensatz zu einem Versicherungsmakler, der als Treuhänder

des Kunden agieren muss.

Kurz zusammengefasst zu dem Tarif:

- eine Effektivkostenquote von 2,90 % ist Wahnsinn für das aktuelle Marktumfeld! Man bekommt fondsgebundene Riester-Rentenversicherungen

(mit deutlich besseren Rechnungsgrundlagen und weitaus größeren Gestaltungsmöglichkeiten) für deutlich unter 1,00 % bis ca. 1,50 % Effektivkosten.

Nach oben ist natürlich auch noch viel Luft, siehe deinen Vertrag.

- der garantierte Rentenfaktor ist im Marktumfeld für fondsgebundene Riester-Rentenversicherungen schlecht und bleibt bei Zuzahlungen, Dynamikerhöhungen

(machen sowieso bei dem Vertrag keinen Sinn) und Beitragserhöhungen (neue Sterbetafeln können hinterlegt werden) nicht mal garantiert erhalten.

- Über die Fondsauswahl muss man glaube ich nicht mehr viel sagen...

 

Gruß

Studi24

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HeatzZ

Hallo zusammen vielen dank für eure Antworten die haben mir echt weitergeholfen!

Der Widerruf für die Riester geht aufjedenfall heute raus!

Meint ihr die BU, Haftpflicht und Hausrat gehen wenigstens in Ordnung? 

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Xeronas
vor 9 Minuten schrieb HeatzZ:

Hallo zusammen vielen dank für eure Antworten die haben mir echt weitergeholfen!

Der Widerruf für die Riester geht aufjedenfall heute raus!

Meint ihr die BU, Haftpflicht und Hausrat gehen wenigstens in Ordnung? 


Ohne die Verträge gesehen zu haben, aber rein aus der Erfahrung heraus: Nein, die sind vermutlich ebenso Quark. Gerne mit zur Diskussion stellen...

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Framal

@Heatz,

 

Zitat

Der Widerruf für die Riester geht aufjedenfall heute raus!

Glückwunsch, dass Du zu diesem Ergebnis gekommen bist.

 

BU, da gibt es hier größere Experten, einfach i.d. Rubrik Versicherungen anfragen. Bzgl. einer Beurteilung fehlen auch einfach Daten von Dir (Beruf, Alter, … ).  Fairerweise muss ich sagen, dass ich mit der BU Schadenabteilung der AM hatte noch nie Probleme hatte. 

 

Hausrat & Haftpflicht: Da kannst Du eigentlich nicht viel falsch machen. Aus  Erfahrung weiß ich, dass die Kosten auch hier ca. 20% - 25% über  Marktniveau liegen.

 

Die Unfallversicherung, solltest Du die haben, wäre ohne Prüfung als Quark anzusehen. (siehe auch sonst Xeronas)

 

Lg

Framal

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chris1284

Beziehen sich die Effektivkosten wirklich auf den ganzen Zeitraum mit der angenommenen Wertentwicklungen als das Angebot erstellt wurde?

Mein DEKA Pib weißt 0.31% aus was mir recht niedrig erscheint wenn ich das hier sehe und meine Daten bei fair eingebe (welche dann 0.79% ausweisen mit wohlgemerkt ETF und keinen aktiven Fond wie die Deka). Sind also die ausgewiesenen Effektivkosten wirklich belastbar?

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
vor 28 Minuten schrieb chris1284:

Beziehen sich die Effektivkosten wirklich auf den ganzen Zeitraum mit der angenommenen Wertentwicklungen als das Angebot erstellt wurde?

Erst mal beziehen sich die Effektivkosten ausschließlich auf die Ansparphase. Was eine zukünftige Verrentung noch mal kostet oder auch nicht mehr

zusätzlich kostet, muss extern betrachtet werden (unter Auszahlungsphase). Dann muss das Produktinformationsblatt aus einem konkreten Angebot

stammen und nicht das Muster-Produktinformationsblatt sein, welches, vereinfacht gesagt, immer die teuerste Konstellation abbilden muss. Des Weiteren 

muss bei einem direkten Vergleich die identische Chancen-Risiko-Klasse vorhanden sein, da unterschiedliche Renditen vorausgesetzt werden. Bei dem Tarif

der AachenMünchener ist es die CRK 3 und somit wird mit 4,00 % Rendite vor Kosten kalkuliert.

 

vor 28 Minuten schrieb chris1284:

Mein DEKA Pib weißt 0.31% aus was mir recht niedrig erscheint wenn ich das hier sehe und meine Daten bei fair eingebe (welche dann 0.79% ausweisen mit wohlgemerkt ETF und keinen aktiven Fond wie die Deka). Sind also die ausgewiesenen Effektivkosten wirklich belastbar?

Wir reden genau von welchem DEKA-Tarif? 

 

Gruß

Studi24

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chris1284
vor 8 Minuten schrieb Studi24:

 

Wir reden genau von welchem DEKA-Tarif? 

 

Gruß

Studi24

Zukunftsplan Classic mit 4% angenommener Wertentwicklung, 34 Jahre, „die Kosten für die Auszahlphase können erst kurz vorher festgelegt werden“ laut PIb. Keine garantierte mtl Altersleistung und kein Rentenfaktor ( ob das nun gut oder schlecht ist kann ich nicht beurteilen)

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Studi24
vor 24 Minuten schrieb chris1284:

Zukunftsplan Classic mit 4% angenommener Wertentwicklung, 34 Jahre, „die Kosten für die Auszahlphase können erst kurz vorher festgelegt werden“ laut PIb. Keine garantierte mtl Altersleistung und kein Rentenfaktor ( ob das nun gut oder schlecht ist kann ich nicht beurteilen)

Das spricht dafür, dass "kalkulatorisch" ein sehr großer Teil der Beiträge im DEKA-Cash landet und nur sehr wenig im Zukunftsplan I -IV,

denn die sind definitiv deutlich teurer. Müsstest du aber anhand der Verwaltungskosten aufschlüsseln können (rechte Seite des Produktinformationsblatts).

Wie sieht denn die reale Kapitalverteilung im Vertrag aus?

 

Die Verrentung ist weder bei der DEKA, noch bei der DWS oder der Union geregelt. Fairr ist der einzige Anbieter von Riester-Fondssparplänen, der mehr

oder weniger konkrete Verrentungskonditionen festlegt (sind auch nicht bei allen Vertragsänderungen garantiert). Da ist man bei den richtigen fondsgebundenen

Riester-Rentenversicherungen erheblich im Vorteil, sofern man eine Verrentung nicht von Anfang an ausschließt.

 

Gruß

Studi24

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HeatzZ
vor 8 Stunden schrieb Xeronas:


Ohne die Verträge gesehen zu haben, aber rein aus der Erfahrung heraus: Nein, die sind vermutlich ebenso Quark. Gerne mit zur Diskussion stellen...

Ich erspar es mir mal die Dokumente hochzuladen und widerrufe die Verträge ebenfalls.

Habt ihr zuverlässige gute Anbieter im Kopf bei denen ich Haftpflicht, BU und Hausrat erhalte. 

Ich habe heute ein Angebot der Barmenia erhalten welches sehr sehr viel günstiger als das der DVAG/Aachen Münchner war.

Taugt die Barmenia was?`

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Framal
· bearbeitet von Framal

@HeatzZ,

 

Zitat

Habt ihr zuverlässige gute Anbieter im Kopf bei denen ich Haftpflicht, BU und Hausrat erhalte. 

So vorzugehen wäre mindestens ein so unseriöser Mist, wie die vorliegenden Angebote.

 

HR,PHV, … Entweder Du weißt genau, was Du willst und suchst es Dir selbst aus dem Netz. Ich habe der Einfachheit halber mal die Punkt angehangen, die lt. einem Suchportal bzgl. einer Privathaftpflicht auszuwählen wären.  Und das geht sogar noch feingliedriger. Oder Du wendest Dich an einen Versicherungsmakler.

 

BU, das macht man doch nicht über den Firmennamen (gilt übrigens auch für HR & PHV). Ich würde hier nicht den einfachen Weg gehen. Du kannst Dich an einen Versicherungsberater wenden. Der zeigt Dir auf, welchen Bedarf Du hast und empfiehlt. Aber er vermittelt nicht. Damit bist Du im wahrsten Sinne des Wortes "gut beraten". Oder Du nutzt das Wissen eines Fachmaklers (findest Du ggf. hier im Forum). Der berät und vermittelt. 

 

Lg und viel Erfolg

Framal 

 

 

PHV Checkliste.PNG

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Xeronas

Ach Kinder...

Weder sind irgendwelche Listen zum Anhaken zielführend, noch ist der Versicherungsberater richtig erläutert.
Zudem bringt es tatsächlich nichts, mit irgendwelchen Gesellschaftsnamen um sich zu werfen - es kennt doch niemand deine indivuelle Situation.

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