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Moli

Investieren als Student mit Nebeninteressen?

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Moli

Hallo an alle Börsenprofis,

 

im Zuge des Alterns habe ich mich gefragt, wie man sich als Student im 3. Semester finanziell im Bezug auf das "Leben danach" aufstellt und stehe gerade in einem innerlichen Interessenskonflikt. 

 

Meine derzeitige finanzielle Lage sieht ungefähr so aus, dass ich ca. 350€ p.M. zur Seite legen könnte, ohne das dabei das Tagesgeldkonto zu kurz kommen würde oder ich sonstige Einschränkungen hätte. 

 

Nun reizt mich jedoch ein Autokauf, obwohl dieser aus rein objektiver Sicht eigentlich unsinnig ist, da ich min. 2 Fahrzeuge (oder wie ich es eher nennen würde: "Fortbewegungsmittel", zwar komfortabel und zuverlässig, aber nichts besonderes für Jemanden, der Interesse an Fahrzeugen hat) ständig zur Verfügung, wenn ich mich mobil und uneingeschränkt (ÖPNV-Ticket auch vorhanden) fortbewegen möchte.

Das Fahrzeugmodell interessiert mich schon eine längere Zeit. Ganz nebenbei möchte ich mit einem solchen "Projektfahrzeug" Erfahrungen sammeln. Ich studiere auch in diese Richtung, sodass das Ganze eigentlich (m.M.n.) auch nicht so abwegig erscheint, wenn man sich vor die Augen hält, dass ich eigentlich kein Fahrzeug (-> im Sinne von "Fortbewegungsmittel") bräuchte. Es ist also eher als ein "Spaßauto"/Sommerfahrzeug" anstelle eines "Fortbewegungsmittel" gedacht. 

 

Zu den harten Fakten:

 

-Fahrzeugpreis im niedrigen bis mittleren 4-stelligen Preis (also verhältnismäßig günstig zu durchschnittlichen Neuwagenpreisen, nichts luxuriöses oder teures) -> kann ich ohne Probleme bezahlen.

-Fixe Unterhaltskosten: 40€ p.M (Steuer,Versicherung, Spritextrakosten)

-Spritkosten: Rechne ich mir zugegebenermaßen schön, da ich diese auch hätte, wenn ich zum reinen "Von A nach B"-Fahren ein anderes Fahrzeug benutzen würde. Mit 10€ p.M. jedoch hinzugerechnet. Bei 2t km p.a. und 7l/100km nichts Extremes.

-Wertverlust: Nicht vorhanden oder extrem gering. 

-Wartung/Reparatur: Natürlich kann ein Motor von einem auf den anderen Tag einen Kolben- Pleul-(lager) oder Blockschaden erleben, aber ich möchte wie zu Anfang erwähnt alleine am Fahrzeug "schrauben" (neuer Motor kostet ca. 2000€) und das Auto wahrscheinlich auch nicht allzu lang besitzen. -> 300€ p.a. Pauschale

 

summa summarum sind das im schlimmsten Fall 700-800€ im Jahr, die auf das Auto gehen. 

 

 

Was würdet ihr mir in meiner Situation raten. Das für das Auto ausgegebene Geld zu sparen und evtl. in ein ETF-Sparplan zu stecken (auch mit Risiko verbunden) ist wahrscheinlich die objektiv betrachtet klügere Lösung. Auf der anderen Seite: Was sind heutzutage schon 350€ im Monat, wenn man anschließend sicherlich nicht den Mindestlohn verdienen wird und ganz nebenbei einen günstigen Lebensstil lebt - ganz grob gesagt. Dann gibt es noch das Argument/Motto: "Man lebt nur einmal" - Warum also nicht auch seinen Interessen und Leidenschaften hinterhergehen?

 

Diese Frage stelle ich hier in den Raum und hoffe, andere Sichtweisen bezüglich dessen kennen zu lernen.

 

 

 

 

 

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Tradeoff

Man lebt nur einmal. Spar wenn du wegen Arbeit Geld, aber keine Zeit hast. Jetzt hast du kein Geld, aber Zeit. Schraub rum an der Karre.

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JosefSpa
vor 27 Minuten schrieb Moli:

Diese Frage stelle ich hier in den Raum und hoffe, andere Sichtweisen bezüglich dessen kennen zu lernen.

Du stellst diese Frage offensichtlich um deinen Autowunsch bestätigt zu haben. 

Du wirst dir das Auto sowieso kaufen. Wenn nicht heute dann in einen Jahr, denn vermutlich wird dich der Wunsch nicht loslassen. Man kann jetzt lange objektiv dagegen argumentieren aber warum sollte man? 

Du bist jung kauf dir das Auto und werd glücklich. Das Sparen macht dich nicht glücklicher.

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Portfolio2055

Als Student im 3 Semester- eine Karre im 4 stelligen Bereich. Glückwunsch. Allerdings halte ich es für nicht sinnvoll. Vielleicht willst du mal im Ausland ein Semester verbringen um später einen besseren Job zu bekommen. Oder oder. Ein Auto ist eine schöne Sache, jedoch ging der Traum von der Traumkarre erst 15 Jahre später in Erfüllung nach harter Arbeit, sparen und Altersvorsorge. 

Ob du das machst oder nicht, ist ganz alleine deine Entscheidung. Wahrscheinlich weißt du, dass es unvernünftig ist...aber auch das gehört zum Leben. Und der Wertverlust schwingt immer mit. 600 Euro Fixkosten pro Jahr halte ich für zu wenig. Vollkasko? TÜV/Inspektion/Reifen? Was kostet dich 1xVolltanken? Kannst du wirklich 7/100 schaffen. Stadtverkehr locker das doppelte, ,prollige‘ Fahrweise um mit den PS auch Spaß zu haben...

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Marfir
vor 12 Stunden schrieb Moli:

 

Was würdet ihr mir in meiner Situation raten. Das für das Auto ausgegebene Geld zu sparen und evtl. in ein ETF-Sparplan zu stecken (auch mit Risiko verbunden) ist wahrscheinlich die objektiv betrachtet klügere Lösung. Auf der anderen Seite: Was sind heutzutage schon 350€ im Monat, wenn man anschließend sicherlich nicht den Mindestlohn verdienen wird und ganz nebenbei einen günstigen Lebensstil lebt - ganz grob gesagt.

 

Autos insb. Neuwagen sind Geldverschwendung. Umso früher du mit dem Investieren anfängst, umso eher arbeitet für dich die Zinskurve. Auch sind Fehler am Anfang dann nicht ganz so teuer.

350 € p.M. sind ordentlich. Nach 40 Jahren kommen 168k allein an Einzahlungen zusammen. Mit Aktienrenditen kommt noch mal ordentlich etwas on top. Die halbe Mio. wäre locker möglich. Wenn du erst leben willst und dann dir mit 60 einfällt, dass du noch schnell was sparen solltest, helfen auch keine 1k p.M. mehr. Die Zeit ist dann zu knapp.

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LanCaihe
vor 1 Stunde schrieb Marfir:

Autos insb. Neuwagen sind Geldverschwendung. Umso früher du mit dem Investieren anfängst, umso eher arbeitet für dich die Zinskurve. Auch sind Fehler am Anfang dann nicht ganz so teuer.

350 € p.M. sind ordentlich. Nach 40 Jahren kommen 168k allein an Einzahlungen zusammen. Mit Aktienrenditen kommt noch mal ordentlich etwas on top. Die halbe Mio. wäre locker möglich. Wenn du erst leben willst und dann dir mit 60 einfällt, dass du noch schnell was sparen solltest, helfen auch keine 1k p.M. mehr. Die Zeit ist dann zu knapp.

 

Man muss nun auch nicht übertreiben. Wer sich wie der TO mit seiner Altersvorsorge schon früh gedanklich auseinandersetzt, während des Studiums bereits in der Lage ist neben Tagesgeld noch 350€ pro Monat zur Seite zu legen, der wird doch wohl höchstwahrscheinlich zwischen Student im 3. Semester und 60 noch ausreichend Gelegenheiten finden, sich für das Alter ausreichend abzusichern.

 

Grundsätzlich ist es natürlich richtig, je früher und je mehr sinnvoll gespart wird, desto besser. Nur sollte man darauf achten, dass man am Ende nicht nur des Sparens willen spart. Wer beim Sparen vergisst zu leben - und dazu gehört eben insbesondere solch emotionaler Konsum - führt in meinen Augen ab einem gewissen Punkt das ganze Konzept ad absurdum. Das ist dann ja das gleiche wie >40 Jahre arbeiten, um danach dann endlich zu leben.

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ostlert
vor 13 Minuten schrieb LanCaihe:

Grundsätzlich ist es natürlich richtig, je früher und je mehr sinnvoll gespart wird, desto besser. Nur sollte man darauf achten, dass man am Ende nicht nur des Sparens willen spart. Wer beim Sparen vergisst zu leben - und dazu gehört eben insbesondere solch emotionaler Konsum - führt in meinen Augen ab einem gewissen Punkt das ganze Konzept ad absurdum. Das ist dann ja das gleiche wie >40 Jahre arbeiten, um danach dann endlich zu leben.

Sehe ich genauso. Sparen muss eben in einem gewissen Rahmen bleiben und darf nicht das Leben an sich dominieren, sonst bekommt man später umso mehr das Gefühl etwas verpasst zu haben und möchte es aufholen (auch midlife crisis genannt). Solches kann dann schnell teurer werden als 1-2 Jahre Rendite liegen zu lassen.

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Marfir

Ihr solltet mal eure eigenen Antworten durchlesen. Wenn für euch Leben = Konsumieren bedeutet, dann seit Ihr perfekt heran gezüchtete Zahnrädchen der Industrie. Konsum-Opfer sozusagen. Unfähig sich an anderen Dingen zu erfreuen. Arbeitssklaven, nur um den eigenen Konsum stemmen zu können. Das wäre echt bitter. Ich hab zwar noch nie gehört, dass jemand wegen verpasstem Konsum eine midlife crisis gehabt hat (eher wegen anderen Dingen die nichts mit Konsum zu tun haben) aber gut, wenn das so einen hohen Stellenwert in eurem Leben hat... dann habt Ihr im worst case im Leben mehrmals eine midlife crisis.

 

Da der Student eh erwartet einen guten Job zu ergattern, kann er dann immer noch ein Auto finanzieren. Mal 2 Jahre einen Konsumwunsch aufzuschieben ist kein Weltuntergang, außer für einige hier. :-*

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LanCaihe
vor 43 Minuten schrieb Marfir:

Ihr solltet mal eure eigenen Antworten durchlesen. Wenn für euch Leben = Konsumieren bedeutet, dann seit Ihr perfekt heran gezüchtete Zahnrädchen der Industrie. Konsum-Opfer sozusagen. Unfähig sich an anderen Dingen zu erfreuen. Arbeitssklaven, nur um den eigenen Konsum stemmen zu können. Das wäre echt bitter.

Also ich habe das nicht behauptet. Ich habe lediglich gesagt, konsumieren gehört dazu. Ich erfreue mich durchaus auch an anderen Dingen, selbstverständlich aber auch sehr an gutem Essen, kulturellen Events und exotischen Reisen.

 

Wer gerne minimalistisch lebt und grundsätzlich alles für reine Geldverschwendung hält (beim Auto bin ich da sogar bei dir, gestehe aber jedem Menschen zu das anders zu sehen), was nicht so gerade eben der Befriedigung der Grundbedürfnisse dient - meinetwegen. Für mich wäre das halt nichts. Und ich frage mich dann schon, wofür solche Leute sparen. Ein Geldspeicher für die Nachfahren?

 

Ich spare halt, um meinen Lebensstil auch nach dem Job zu halten. Und nicht etwa um erst dann einen Lebensstil zuzulassen.

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Marfir

@LanCaihe Dann bin ich beruhigt. Minimalistisch muss nicht sein. Alles mit Maßen.

Als Student hat er aber noch gar keinen Job. Vielleicht bezieht er auch noch Bafög. Angaben hat er keine gemacht. Genau genommen kann man Konsum erst tätigen wenn die Einnahmen dazu auch da sind.

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Portfolio2055

Ich finde der Konsum muss im Verhältnis zum Einkommen/Vermögen stehen. Ich spare auch nicht ständig und alles. Da macht das Leben auch nicht Spaß. Und wenn ich arbeiten gehe und für die Rente Vorsorge, dann darf es auch gerne das neue iPhone sein...oder eben das schöne Familienauto, oder eine schöne Reise. 

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_Henrik_

Man kann sparen, oder Geld verwenden um seinen Horizont zu erweitern. Beides bringt Zinsen.;)

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h@rry
Am 3/25/2019 um 21:24 schrieb _Henrik_:

Man kann sparen, oder Geld verwenden um seinen Horizont zu erweitern. Beides bringt Zinsen.;)

Sehr schön gesagt :thumbsup:

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