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Padde76

Rückkauf fondsgebundener Rentenversicherung

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Padde76
· bearbeitet von Padde76

Hallo zusammen!

Ich bin neu hier und melde mich mit einem Thema, das es zwar schon öfters gab, aber jeder Fall ist doch ein wenig anders gelagert.

Ich erwarte auch kein „Du musst es so oder anders machen“, würde mich aber über Eure Meinung freuen, um ein Gefühl zu bekommen und letztendlich meine eigene Entscheidung zu treffen.

 

Ich bin 43 Jahre alt. Habe also vermutlich noch 24 Jahre bis zur Rente.

Vor drei Monaten habe ich mich, besser spät als nie, für das Thema "Finanzen in eigener Hand" zu interessieren begonnen und bin vom Ansatz des passiven Investierens in ETFs begeistert.

Seit März diesen Jahres spare ich 400 Euro im Monat. 

200 Euro aufs Tagesgeld, 150 Euro in einen ausschüttenden MSCI World ETF (LYX0AG) und 50 Euro in einen ausschüttenden MSCI EM (ETF127).

Alles, was darüber hinaus am Monatsende über bleibt, kommt aufs Tagesgeldkonto.
Sparerfreibetrag ist nicht ausgenutzt.

 

Nun zu meinem Fall: 

Auch ich gehöre zu denen, sie sich vom Strukturvertrieb mit T am Anfang eine fondsgebundene Rentenversicherung haben andrehen lassen.

Ich hatte a) keine Ahnung von der Thematik, b) keine Lust, mich damit auseinanderzusetzen und c) wird der Freund meines Kumpels mich schon nicht besch*****n. Ergo: Selbst schuld!

;)

Es handelt sich um die ARAG Forte 3D, abgeschlossen im Jahre 2010, Einmaleinlage 20.000 Euro.

 

Durch das Befassen mit der Thematik kam mir natürlich auch wieder die alte Rentenversicherung in den Sinn, also habe ich direkt mal den Rückkaufwert erfragt.

Die Zahlen:

Fondsvermögen = Rückkaufwert = ca. 29.000 Euro.

Ich muss sagen, dass ich es schlimmer erwartet habe.

 

Jetzt stehen, natürlich, die Fragen im Raum:

 

- rückkaufen und ins Depot fließen lassen? Dann wären rund 3.000 Euro Abgeltungssteuer und Soli fällig. -> 26.000 ins Depot für 24 Jahre, danach nach Bedarf Auszahlung oder auch nicht.

- weiter laufen lassen? Dann wären, bei Renteneintritt, weniger Steuern fällig. Ich muss aber gestehen, dass jetzt, wo ich es weiß, extrem genervt bin von den teuren, aktiv gemanagten Fonds, die ich unterhalte.

 

Allein dadurch tendiere ich zum Rückkauf, bin aber dankbar für Euren Input, da ich Beginner bin und nicht weiß, ob ich etwas Gravierendes außer Acht lasse.

 

Vielen Dank!

Padde

EDIT: Details zum Vertrag könnte ich heute Abend nachliefern.

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intInvest

Es ist schwierig was zu sagen ohne die weitere Situation zu kennen:

- was ist noch an Vermögen vorhanden

- Rentenansprüche

- sonstige Verträge/Versicherungen

etc.

 

Sollte die fondsgebundene RV einzig und allein dem Vermögensaufbau dienen, wären die 20.000€ in einem MSCI World besser aufgehoben gewesen.

Ich weiß, ich weiß, hätte, hätte....aber ; >

Anlage 20.000€ am 1.1.2010 in den iShares MSCI World (A0HGV0) -> 54.000€ heute

 

Weiterhin hast du 10 Jahre lang deinen jährlichen Freibetrag von 801€ (verheiratet 1602€) verschenkt. Ob das durch die 12/62 Regel wieder abgefangen werden kann wird man mit verschiedenen Annahmen mal durchrechnen müssen.

 

Die Versicherungen garantieren ja einen bestimmten Wert zu Rentenbeginn, das kostet natürlich Rendite. Du musst entscheiden ob du diese Garantie benötigst oder nicht.

 

 

Was ICH! machen würde:

- Die Versicherung kündigen und selbstständig in ETF investieren.

 

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Joe32

Ich würde, bei einem Rückkauf, nicht das ganze Geld in einen ETF reinwerfen, egal welchen. Entweder dann die monatliche Sparrate erhöhen oder auf mehrere ETF`s aufteilen.

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hoppsball

3000,- Steuer? Gewinn=9000,- => minus 801 Freibetrag, Mal 0,25= 2045,75 zzgl Soli =2162,49

Die 9000,- sind vor Steuern jährliche 4,21%. Wie hoch ist den der prognostizierte Auszahlungsbetrag am Ende der Laufzeit?

 

So sie denn als Langzeitanlage gedacht sind, halte ich eher die 200,- aufs Tagesgeld für einen Fehler.

Spricht etwas dagegen jetzt erst mal Erfahrungen mit den Etf zu sammeln? Hin und her macht schließlich Taschen leer.

 

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Nachdenklich
Am 6/21/2019 um 13:46 von Padde76:

200 Euro aufs Tagesgeld, 150 Euro in einen ausschüttenden MSCI World ETF (LYX0AG) und 50 Euro in einen ausschüttenden MSCI EM (ETF127).

Alles, was darüber hinaus am Monatsende über bleibt, kommt aufs Tagesgeldkonto.

Das bedeutet: Mehr als 50% der monatlichen Sparrate bleiben nahezu zinslos liegen?

 

Warum?

 

Wenn Du Dir keinen Kopf um das unverzinst herumliegende Tagesgeld machst (200,- Euro im Monat --> 2400,- Euro im Jahr --> in 10 Jahren 24.000,- Euro), dann brauchst Du Dir um die Rentenversicherung keine Gedanken machen. Da hast Du innerhalb von ca. 9 Jahren einen Zuwachs von ca. 45% auf Deine Einmaleinlage erhalten.

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Padde76
· bearbeitet von Padde76

Hallo zusammen und schon mal Danke für Eure Antworten.

Zuerst zu Euren Fragen:

Es gibt, neben der RV, tatsächlich  aktuell kein nennenswertes Vermögen.
Die 200,- Euro aufs Tagesgeld stellen somit gerade eine Kombi aus dem risikoarmen Teil meines Depots und Aufbau des Notgroschens dar... ich weiß, so macht man es nicht, aber ich hatte einfach Lust, mit den ETFs zu starten, daher habe ich es, entgegen der "Regeln", ganz bewusst so gemacht. ;)

@hoppsball: Der Rentenfaktor beträgt 33,-, die Prognose bei 3/6/9 Prozent liegt bei ca. 50K/117K/270K. 
Maximale Rentengarantiezeit 18 Jahre nach Zahlung der ersten Rente.
Ein garantierter Betrag wird nicht genannt. 

 

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, erstmal Erfahrungen mit den etfs zu machen. Aber das Wissen, ein so suboptimales Finanzprodukt zu besitzen, ist schon unbefriedigend. 

@Hoppsball und @Nachdenklich: Ja, Ihr habt natürlich Recht. Sobald aber ca. 5K auf dem Tagesgeldkonto sind würde ich meinen 50% risikoarmen Teil auch in Anleihen bzw. Anleihen-ETFs stecken. So hätte ich erstmal eine (mir bewusste) Übergewichtung des Aktienanteils.

Im Falle des Rückkaufs der RV würde ich dann auch so splitten. 50 % risikoarm, 50% Aktien-ETFs. Viellicht würde ich auch , just for fun, ein zwei Tausend in Einzelwerte stecken.

Danke für Euren Input!

Padde


 

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Nachdenklich
vor 5 Minuten von Padde76:

Sobald aber ca. 5K auf dem Tagesgeldkonto sind würde ich meinen 50% risikoarmen Teil auch in Anleihen bzw. Anleihen-ETFs stecken.

Das erscheint mir noch schlimmer!

Wenn risikoarm (=meist auch renditelos), dann derzeit Tagesgeld oder Festgeld, außer man ist ein ausgebuffter Profi (wir haben tatsächlich einige im Forum, die das können) und weiß wirklich was man tut.

Ich bezweifle, daß es sinnvoll ist, 50% risikoarm (=meist auch renditelos) anzulegen.

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Padde76

@Nachdenklich verstehe.

D.h. Du würdest, nach Bildung des Notgroschens, komplett in Aktien-etfs gehen? 

 

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hoppsball
vor 5 Minuten von Padde76:

Die 200,- Euro aufs Tagesgeld stellen somit gerade eine Kombi aus dem risikoarmen Teil meines Depots und Aufbau des Notgroschens dar...

Sobald aber ca. 5K auf dem Tagesgeldkonto sind würde ich ... auch in Anleihen bzw. Anleihen-ETFs stecken.

Also sobald ein kleiner Notgroschen beisammen ist, wird der gleich wieder aufgelöst und in ein Investment gesteckt das a) auch keinen Ertrag bringt und damit lediglich eine Geldillusion ist und b) nur vermeintlich sicher ist?

Das mit dem Notgroschen kann man auch anders machen.

 

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Padde76
· bearbeitet von Padde76
vor 36 Minuten von hoppsball:

Also sobald ein kleiner Notgroschen beisammen ist, wird der gleich wieder aufgelöst und in ein Investment gesteckt das a) auch keinen Ertrag bringt und damit lediglich eine Geldillusion ist und b) nur vermeintlich sicher ist?

Das mit dem Notgroschen kann man auch anders machen.

 

Nein, den Notgroschen würde ich auf dem TG konto lassen.

 

alles darüber hinaus würde dann zur Hälfte in MSCI World und EM fließen, zur anderen Hälfte halt risikoarm, also weiter TG, Festgeld oder Anleihen. 

WIe gesagt, ich bin Beginner. Bisher habe ich das Buch des Finanzwesirs und den Kommer gelesen.
Daher war ich bisher von der simplen Idee, passiv in den MSCI World/EM zu investieren, angetan. Und von Albert Warnecke ist auch der Tipp gewesen, den risikoarmen Teil einfach aufs TG-Konto zu packen (oder FG oder AAA-Anleihen mit kurzer Restlaufzeit). 

 

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kafka
vor 40 Minuten von Padde76:

@Nachdenklich verstehe.

D.h. Du würdest, nach Bildung des Notgroschens, komplett in Aktien-etfs gehen? 

 

Ich glaube eher die AA von 50/50 verändern. Aber du bildest dir deine AA und wenn die bei 50% RK1 liegt, dann ist es so. 

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Padde76
· bearbeitet von Padde76
vor 9 Minuten von kafka:

Ich glaube eher die AA von 50/50 verändern. Aber du bildest dir deine AA und wenn die bei 50% RK1 liegt, dann ist es so. 

Ja, aktuell, bei meinem jetzigen Wissensstand, ist die so. Aber ich lerne gerade viel dazu und nichts ist in Stein gemeißelt! ;)

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Nachdenklich
· bearbeitet von Nachdenklich
vor 31 Minuten von Padde76:

Ja, aktuell, bei meinem jetzigen Wissensstand, ist die so. Aber ich lerne gerade viel dazu und nichts ist in Stein gemeißelt!

Bei Deinem jetzigen Wissensstand ist es dann vielleicht auch gut so.

Du solltest nur in regelmäßigen Abständen hinterfragen, ob diese 50/50 Verteilung immer noch gut ist.

Ich möchte niemandem raten, einen höheren Anteil in Aktien anzulegen, wenn er sich dabei nicht wohl fühlt.

Bleibe bei 50/50 und beobachte Dich im nächsten Crash. Nimm bewußt wahr, wie die Panik sich ausbreitet und es dennoch möglich ist, an seinem Investment festzuhalten.

Und danach überlege Dir, ob Du das beim darauffolgenden Durchgang auch mit einer Aktienquote von 70% aushältst.

Sei Dir einfach nur bewußt, daß eine risikoarme Anlage klammheimlich von der Inflation entwertet wird.

 

 

vor einer Stunde von Padde76:

D.h. Du würdest, nach Bildung des Notgroschens, komplett in Aktien-etfs gehen? 

Ich habe etwa 10% meines Geldvermögens auf dem Tagesgeldkonto. Das Geld könnte für ein neues Auto, für eine Reparatur am Haus, für eine Weltreise mit einer aufregenden Frau - oder für Nachkäufe in einem Crash gebraucht werden.

 

[So ist es zumindest bis vor wenigen Tagen gewesen. Im Moment liquidiere ich gerade einen Teil meines Depots, um damit meine Tochter bei dem Kauf eines eigenen Hauses zu unterstützen. - Langfristig strebe ich aber wieder eine Situation wie oben beschrieben an.]

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Padde76

Danke @Nachdenklichfür Deine Anregungen. Genau so werde ich es machen.
(Und wohl auch die RV rückkaufen, zumal ich, als Verheirateter, den doppelten Sparerfreibetrag geltend machen könnte.)

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