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riemy

Nach guter Performance mit aktivem Fonds dabei bleiben oder zu passiv wechseln?

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riemy
· bearbeitet von riemy

Hallo in die Runde,

 

ich bin schon seit fast 25 Jahren an der Börse dabei und das bisher absolut ohne passive Anlagestrategie/ETFs.

 

Bisher habe ich ausschließlich aktive Fonds genutzt plus Tagesgeld. Die letzten beiden großen Produkte waren hier der

allseits bekannte (und nun verteufelte) Carmignac Patrimoine, welcher den Crash 2008 sehr gute überstanden hat, mittlerweile

aber ne Katastrophe ist von der Performance her.

 

Ich hatte den Patri im Jahr 2012 dann auch verkauft (Gott sei Dank, bevor er richtig schlecht geworden ist) und bin damals auf den ebenfalls sehr bekannten Flossbach Mischfonds gewechselt (LU0323578657), den ich immer noch halte mit recht großem Bestand (70% meines Vermögens sind da drin).

 

Mit dem Flossbach bin ich dann bis heute auch wirklich gut gefahren (die Performance sieht man hier: https://www.fondsweb.com/de/LU0323578657).

Für nen Mischfonds mit so hohen Gebühren ist das eigentlich schon sehr gut finde ich.

 

Wie ihr merkt, bin ich irgendwie immer ein Freund von Mischfonds gewesen.

Gründe?

- sie lassen mich ruhiger schlafen (weil die Schwankungen weniger sind bzw. Crashs besser abgefedert werden)

- ich muss mir selbst keine Gedanken machen, wie die Gewichtung von Aktien, Anleihen usw sein soll - das machen die Experten je nach Marktlage und auch, wenn diese sicherlich nicht immer richtig liegen - richtiger als ich werden sie allemal liegen hab ich immer gedacht

 

Im Grunde bin ich also schon ein "Buy und Hold"-Anleger.

Vielleicht habe ich auch deshalb erst die letzten Jahr mehr und mehr von der passiven Anlagestrategie erfahren.

Die entsprechenden "Basis-Threads" hab ich hier schon alle durchgelesen.

Mir ist entsprechend klar, dass das Forum hier aktuell schon sehr positiv für ETFs gestimmt ist und aktive Fonds wohl eher ablehnt.

 

Besonders auch durch die Steuerreform bin ich nun ins Grübeln gekommen.

 

Wenn ich sehe, dass ein Vanguard FTSE All World nur 0,25% Gebühren kostet und 30% Freistellung hat (Steuer) und auf der anderen Seite sehe, dass

mein Flossbach nur 15% Freistellung hat und satte 1,6% Gebühren kostet (eher wohl noch mehr aufgrund versteckter Kosten), dann ist klar, was gemeint ist oder?

 

Auf der anderen Seite sehe ich, dass ich immer gut mit dem Flossbach gefahren bin und letztendlich zählen nicht die Gebühren, sondern nur das Ergebnis insgesamt.

 

Also doch beim Flossbach bleiben und sich um nix kümmern müssen oder zur passiven Strategie wechseln mit ner simplen Vanguard All World + Tagesgeld-Lösung?

Bei letztere Sache hätte ich das Problem, dass ich selbst festlegen müsste, wieviel "Aktienanteil" ich fahre und das ist nicht so leicht finde ich (ja, ich weiß, dass das jeder individuell selbst entscheiden und dann festlegen muss, aber hier ist gerade mein Problem - ich kann nur nen groben Rahmen fassen).

 

Ich hatte ja gesagt, dass die geringe Schwankung bei Mischfonds einer der Pluspunkte ist, die mich psychisch recht gut schlafen lassen.

Mir ist klar, dass ich bei der anderen Variante natürlich das Gesamtdepot sehen muss und nicht nur den Aktien-ETF.

 

So gut der Flossbach bisher auch gelaufen ist (es dürfte vermutlich sogar ein der besten Mischfonds überhaupt gewesen sein die letzten 10-12 Jahre) - es garantiert mir ja keiner, dass es so weitergeht (siehe die Story vom Patri). Sicher sind hier ja nur die ca. 1,4% Gebühren mehr als beim Vanguard und die 4,2% Steuer, die ich mehr zahlen muss auf Gewinne des Flossbach.

 

Was meint ihr?

Gibt es hier noch Anhänger von aktiven Fonds oder sind wirklich fast alle nur noch für Passives ETF-Depot?

 

Danke schonmal.

 

 

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Bigwigster

Wenn dich die Gebühren stören muss es ja nicht gleich der FTSE All world sein. Wenn es ein Mischfonds sein soll gibt es z.b. den Arero Weltfonds der ebenfalls mit 60% Aktienanteil fährt mit ~0,5% Ter. Oder z.b. quirion als digitaler Vermögensverwalter mit circa 0,75% Gesamtkosten.

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riesterto

Auch wenn ich glühender Aktien-ETF Anhänger bin: Wenn Du mit einem Mischfonds besser schlafen kannst, würde ich auch dabei bleiben. Dein Flossbachprodukt läuft für einen Mischfonds sehr gut. Wenn Du jetzt verkaufst, zahlst Du wahrscheinlich auch kräftig Steuern, wenn Du schon länger investiert bist. Ich bin geneigt, sogar zum Behalten des Flossbach zu raten. Wirklich falsch machst Du weder mit ihm noch den anderen vorgeschlagenen Lösungen etwas. Ich würde auf den Bauch hören. 

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Nachdenklich
vor 29 Minuten von riemy:

Gibt es hier noch Anhänger von aktiven Fonds oder sind wirklich fast alle nur noch für Passives ETF-Depot?

Ich kann nur für mich sprechen:

In meinem Depot liegen eindeutig noch mehr aktive als passive Fonds (aber keine Mischfonds).

 

Und die aktiven Fonds sind zu großen Teilen sehr gut gelaufen.

Die Rendite meines Depots seit 1998 wird am stärksten durch einen Indexfonds auf den Eurostoxx gedämpft und am meisten durch einen aktiven Fonds auf thailändische Aktien angehoben.

Der aktive Fonds auf thailändische Aktien war so erfolgreich, daß inzwischen der Depotanteil, der auf Thailand entfällt, so groß geworden ist, daß ich Neuzuflüsse nun aber eher in passive Fonds umleite, die andere Märkte abdecken.

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Stoiker
vor 32 Minuten von riemy:

Was meint ihr?

Gibt es hier noch Anhänger von aktiven Fonds oder sind wirklich fast alle nur noch für Passives ETF-Depot?

 

Danke schonmal.

 

 

Mischfonds sind ja wie Pilze aus dem Boden geschossen in den letzten Jahren, da sie das vermeintliche Gefühl von Sicherheit vermitteln und sich von Beratern gut als „First step out of Cash“-Produkt verkaufen lassen. Nur auch dort gibt es gute und schlechte. Der Flossbach ist ja mittlerweile ein Aktienfonds mit Goldbeimischung. Carmignac kommt schon lange nicht mehr an die Qualität vergangener Tage an.

 

Ich finde aktive Fonds können für diverse (Sub)Anlageklassen Sinn machen und immer noch besser als gar kein Zugang zum Aktienmarkt. 

 

Theoretisch könntest Du Dir eine einfache und kostengünstige Mischung aus risikoarmen/-reichen Anlagen nach Deinem persönlichen Gusto selber zusammenstellen. Aber Du nennst ja bereits selbst die Argumente, die für Dich (!) für Mischfonds sprechen und das ist das Entscheidende.

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Nachdenklich
vor 2 Minuten von Stoiker:

Du nennst ja bereits selbst die Argumente, die für Dich (!) für Mischfonds sprechen und das ist das Entscheidende.

 

vor 18 Minuten von riesterto:

Wenn Du mit einem Mischfonds besser schlafen kannst, würde ich auch dabei bleiben. Dein Flossbachprodukt läuft für einen Mischfonds sehr gut. Wenn Du jetzt verkaufst, zahlst Du wahrscheinlich auch kräftig Steuern, ....

:thumbsup:

 

Genauso sehe ich das auch!

 

Du solltest Dich nach Deinen Ansichten richten, nicht danach, was andere zufällig hier aktive Anleger meinen.

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riemy
· bearbeitet von riemy

Danke schonmal für die vielen Kommentare in so kurzer Zeit.

 

Den Arero kenne ich natürlich auch.

Ich halte ihn für ein gutes Produkt, aber für mich kommt er glaube ich nicht in Frage, weil er nur eine halbe Sache wäre.

Die 30% Freistellung sehe ich zwar als Pluspunkt, aber der Aufbau ist auch fest und nicht flexibel wie bei aktiven Mischfonds.

Die Gebühren sind zwar ok, aber eben nicht so billig wie beim Vanguard. Daher denke ich: Entweder gleich voll passiv und billig mit Vanguard + Tagesgeld (ich tendiere hier zu 50/50 vom Verhältnis, was vermutlich auf Dauer ungefähr dem Risiko von 30% Tagesgeld und 70% Flossbach gleichkommen würde) oder gleich beim Flossbach bleiben und hoffen, dass er weiter so gut läuft.

 

Das mit den Steuern ist korrekt - da würde beim Verkauf beim Flossbach wohl einiges anfallen. Ich muss zwar nicht alles auf einmal umschichten, sondern könnte ruhig den Freibetrag jedes Jahr bissl ausschöpfen und stückweise umschichten die nächsten 2-3 Jahre (daran soll es nicht scheitern - das muss ich halt mal ausrechnen).

 

Ihr habt an sich schon recht. Was mein Bauchgefühl speziell betrifft:

Ich krieg leider nicht ganz aus dem Kopf, dass der Patri damals so abgestürzt ist. Das ist halt ein Paradebeispiel, wie es bei aktiven Fonds laufen kann.

Die Statistik kennt ja jeder (nur 2-3% aller aktiven Fonds schaffen es auf Dauer, besser zu sein als ein Index). Rein wissenschaftlich hätte ich also bisher einfach nur pures Glück gehabt mit meinen Mischfonds.

 

Vielleicht muss ich mir wirklich nochmal ganz genau durchrechnen, was an Kosten und Schwankungen so auf mich zukommen könnte mit beiden Varianten und dann entscheiden. Vielleicht sehe ich dann auch noch Dinge, die ich jetzt nicht bedenke.

 

Wenn ich mir die Volatilität vom Vanguard so ansehe, wird mir erstmal übel als Mischfonds-Gewohnter.

Allerdings darf ich das ja so nicht sehen.

Bei nur 50% im Vanguard müsste ich die Schwankungen ja einfach halbieren oder?

Dieses Ergebnis müsste ich dann mit den 70% des Flossbach vergleichen.

 

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riesterto

Denk dran, dass die Rendite Deines Gesamtvervögens auch deutlich geringer als gedacht ausfallen kann, wenn auf einmal nur noch 50% die Rendite erwirtschaften sollen und 50% unverzinst auf einem Tagesgeldkonto liegen. 

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riemy

Das ist richtig.

Allerdings könnte man es natürlich auch wieder anders herum sehen und sagen, dass es dann weniger Risiko ist oder?

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Bigwigster
vor 12 Minuten von riemy:

 

Die Gebühren sind zwar ok, aber eben nicht so billig wie beim Vanguard. Daher denke ich: Entweder gleich voll passiv und billig mit Vanguard + Tagesgeld (ich tendiere hier zu 50/50 vom Verhältnis, was vermutlich auf Dauer ungefähr dem Risiko von 30% Tagesgeld und 70% Flossbach gleichkommen würde) oder gleich beim Flossbach bleiben und hoffen, dass er weiter so gut läuft.

 

 

Klar wäre kostentechnisch die Vanguard Lösung günstiger und damit wohl auch besser, die Begründung gegen den etwas teureren Mischfonds ist aber nicht nachvollziehbar.

 

Die erwartende Kostenersparnis von Flossbach zu Arero sind 1,1% p.a. 

Das ist ordentlich!

 

Vom Arero zum FTSE All world sind wir nur noch bei einer Kostenersparnis von 0,25% p.a. 

Das ist gut, aber eine ganz andere Hausnummer.

 

"Entweder gleich voll passiv und billig ... oder gleich beim Flossbach bleiben" finde ich unlogisch. Entweder willst du niedrigere Kosten, dann sollten dich über 1% im Jahr frohlocken lassen. Oder du bist doch mit dem Flossbach zufrieden...

 

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riesterto
vor 11 Minuten von riemy:

Das ist richtig.

Allerdings könnte man es natürlich auch wieder anders herum sehen und sagen, dass es dann weniger Risiko ist oder?

 

Sicher. Dann kannst Du auch alles in Tagesgeld stecken und Dich über ein fast nicht vorhandenes Risiko freuen. Aber darum geht es ja  hier nicht. 

Ich wollte darauf hinaus, dass die 50/50 Variante unter Umständen trotz geringerer Gebühren eine schlechtere Rendite für Dich erwirtschaftet als Deine 70/30 Lösung mit dem Flossbach-Fonds. 

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Schwachzocker

@riemy

 

Der Flossbach ist kein Mischfonds, der mit einer einfachen Mischung aus Welt-ETF und Tagesgeld vergleichbar wäre. Hast Du Dir einmal angeschaut, was da an Anleihen enthalten ist? Als ich es vor einigen Jahren getan habe, war das zum Teil ziemlicher Schweinkram, nicht vergleichbar mit Tagesgeld, sondern gleichfalls ziemlich riskant.

Dieser Fonds fährt m.E. ein Risiko, dass nahe an das Risiko von reinen Aktienfonds herankommt. Letztlich ist es aber natürlich schwer zu beurteilen.

 

Was die Psyche betrifft, kann man natürlich schlecht Ratschläge geben.

Bei einer Mischung aus Welt-ETF und Tagesgeld kannst Du Deine Risikobereitschaft selbst einstellen und immer dabei bleiben, indem Du durch regelmäßiges Rebalancing die Gewichtung wieder herstellst. Bei diesem Mischfonds hingegen überlässt Du es dem Management, welches Risiko sie gerade für angemessen halten. Wie man damit besser schlafen kann, ist mir ein Rätsel.

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riemy
· bearbeitet von riemy
vor 22 Minuten von Bigwigster:

 

Klar wäre kostentechnisch die Vanguard Lösung günstiger und damit wohl auch besser, die Begründung gegen den etwas teureren Mischfonds ist aber nicht nachvollziehbar.

 

Die erwartende Kostenersparnis von Flossbach zu Arero sind 1,1% p.a. 

Das ist ordentlich!

 

Vom Arero zum FTSE All world sind wir nur noch bei einer Kostenersparnis von 0,25% p.a. 

Das ist gut, aber eine ganz andere Hausnummer.

 

"Entweder gleich voll passiv und billig ... oder gleich beim Flossbach bleiben" finde ich unlogisch. Entweder willst du niedrigere Kosten, dann sollten dich über 1% im Jahr frohlocken lassen. Oder du bist doch mit dem Flossbach zufrieden...

 

Ich verstehe, was du meinst.

Ich glaube, dass mich die Performance vom Arero im Vergleich zum Flossbach abhält, mich näher dem Arero zu widmen.

Der Arero ist sozusagen teurer als die Vanguard-Variante und gleichzeitig schlechter von der Performance her als ein 50/50 Vanguard/TG-Depot.

Aber wer weiß schon, wie es in Zukunft weitergeht?

 

Letztendlich ist das einzige, was sicher ist:

Der Flossbach hat als einzige Variante keine 30% Teilfreistellung.

Der Flossbach ist extrem teuer.

 

Ob die Manager diese beiden Negativ-Punkte in Zukunft mehr als ausgleichen können durch ihre Kompetenz oder auch Glück - das ist eigentlich die Frage, die mich die ganze Zeit beschäftigt.

Ich glaube beim Patri ging es damals abwärts, als der Fondsmanager gewechselt hat (vom Herrn Carmignac selbst zu einer Dame).

Das wird ja oft auch als Negativpunkt bei aktiven Fonds geschrieben - wechselt ein Manager, dann ist es sozusagen von heute auf morgen ein komplett neuer Fonds.

 

vor 3 Minuten von Schwachzocker:

Bei einer Mischung aus Welt-ETF und Tagesgeld kannst Du Deine Risikobereitschaft selbst einstellen und immer dabei bleiben, indem Du durch regelmäßiges Rebalancing die Gewichtung wieder herstellst. Bei diesem Mischfonds hingegen überlässt Du es dem Management, welches Risiko sie gerade für angemessen halten.

Auch wieder richtig.

Mit ETF+TG habe ich also selbst immer die Kontrolle.

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riesterto

Mal zurück zum Bauch... Ich glaube, den haben ich noch nicht ganz verstanden. Fühlst Du Dich im Flossbach wohl und sicher wie in Deinem ersten Beitrag heute Vormittag oder eher unsicher wie im letzten Post? 

Bei aller Zahlenschieberei hier sollte man den Bauch bei einem langfristigen Investment nicht außer Acht lassen - schließlich entscheidet er am Ende darüber, ob man wirklich dauerhaft (auch bei roten Zahlen) dabei bleibt. 

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riemy
· bearbeitet von riemy
vor 15 Minuten von Schwachzocker:

Dieser Fonds fährt m.E. ein Risiko, dass nahe an das Risiko von reinen Aktienfonds herankommt. Letztlich ist es aber natürlich schwer zu beurteilen.

Das könnte ein Grund sein, warum er mit SRRI 5 eingestuft ist bei Fondsweb und nicht mit 4 wie die meisten anderen Mischfonds.

vor 10 Minuten von riesterto:

Mal zurück zum Bauch... Ich glaube, den haben ich noch nicht ganz verstanden. Fühlst Du Dich im Flossbach wohl und sicher wie in Deinem ersten Beitrag heute Vormittag oder eher unsicher wie im letzten Post? 

Bei aller Zahlenschieberei hier sollte man den Bauch bei einem langfristigen Investment nicht außer Acht lassen - schließlich entscheidet er am Ende darüber, ob man wirklich dauerhaft (auch bei roten Zahlen) dabei bleibt. 

Wenn ich wirklich in mich gehe und die Steuern, die beim Wechsel anfallen, mal völlig weglasse:

Mein Bauch kann hier nicht klar entscheiden, was aber eigentlich logisch ist - sonst würde ich hier nicht den Thread eröffnen.

Ich schwanke mal in die Richtung u. mal in die andere.

 

Wie man merkt und gelesen hat:

So gut ich mit dem Flossbach auch gefahren bin - ich habe Angst vor der Story mit dem Patri - dass dem Flossbach irgendwann genau das gleiche passiert. Natürlich muss es nicht so dramatisch wie beim Patri sein (der ist ja voll eingegangen), aber das war so ein Musterbeispiel, wie es aktiven Fonds oft ergeht. Ich plane ja, noch mindestens 10, eher 15 oder 20 Jahre anzulegen.

Oft denke ich mir: Ich hatte vielleicht nur Glück, dass ich beim Patri rechtzeitig raus bin und in den Flossbach rein bin und dass dieser immer noch gut läuft. Im 3-Jahresvergleich gegen den Arero aber (sehe ich gerade) schwächelt er aber schon.

Dann kann ich leider nicht einschätzen, wie es sich anfüllt, nen reinen Aktien-ETF zu haben im Depot mit sichtbar großen Schwankungen - auch ein Problem. Ich kenne also (fast) nix anderes als Mischfonds. Alles andere (paar Kasperl-Einzelaktien für kurze Zeit und einen öden UniGlobal-Aktienfonds mit 19 Jahren) kann man nicht als Erfahrung heranziehen, weil es von der Haltezeit zu kurz war bzw. zu unüberlegt.

 

Ich gebe also eindeutig zu, dass ich vom Bauch her absolut nicht sagen kann, welche Variante die "wohlgefühlt" bessere für mich wäre.

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Schwachzocker
vor 2 Minuten von riesterto:

Mal zurück zum Bauch... Ich glaube, den haben ich noch nicht ganz verstanden. Fühlst Du Dich im Flossbach wohl und sicher wie in Deinem ersten Beitrag heute Vormittag oder eher unsicher wie im letzten Post? 

Bei aller Zahlenschieberei hier sollte man den Bauch bei einem langfristigen Investment nicht außer Acht lassen - schließlich entscheidet er am Ende darüber, ob man wirklich dauerhaft (auch bei roten Zahlen) dabei bleibt. 

Ja, das war bei dem TO im Falle des Carmignac Patrimoine ja gerade nicht der Fall, sonst wäre er ja dabei geblieben.

Das zeigt nur, dass man eben sachlich begründete Überzeugungen entwickeln sollte (ob die dann richtig sind, ist eine andere Frage). Entscheidungen nach Bauchgefühl werden bei Problemen eben nicht durchgehalten, wie dieses Beispiel zeigt.

 

Also nein: Bitte kein Bauchgefühl!

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riesterto

Ich bin bei Dir, dass eine Finanzentscheidung nicht rein nach Bauchgefühl gefällt werden sollte, das ist denke ich jedem hier klar. 

Wenn ich allerdings ein objektiv perfektes Investment habe, mit dem ich mich einfach nicht wohl fühle, werde ich es langfristig nicht durchhalten. Daher mein Plädoyer für eine Prise Bauchgefühl. 

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riemy
· bearbeitet von riemy

Ich kann euch beide irgendwo verstehen.

Schwachzocker hat recht, weil man natürlich schon mit möglichst sachlichem Verstand ohne Emotion an die Sache herangehen sollte.

Riesterto hat aber auch recht, weil ich mit der Entscheidung leben und gut schlafen können muss. Es bringt nix, wenn ich rein sachlich das vielleicht Vernünftige getan habe, damit aber irgendwie nicht zurecht komme rein psychisch.

Wie gesagt ist hier aber bisschen das Problem, dass ich die Kombi "Aktien-ETF + TG" noch nie "gespürt" habe. Ich kann erst einschätzen, ob ich damit gut leben kann, wenn ich es mal ein paar Jahre hatte (am besten noch mit Crash).

 

Nur noch nebenbei:

Meine Überlegung mit dem Vanguard All World ist denke ich schon ok oder (also rein von der ETF Auswahl her)?

Ich möchte definitv im Falle des Falles nur einen einzigen ETF haben und keine zwei oder drei. Selbst, wenn irgendwann mal 100 oder gar 200T im Vanguard stecken, ist das kein Problem oder? Sondervermögen ist Sondervermögen - egal ob Vanguard ETF oder Flossbach Aktivfonds.

Ich bin bei Ebase und da gibts den Vanguard zwar nicht, aber ein Wechsel zur Diba wäre kein Problem.

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riesterto
vor 4 Minuten von riemy:

Wie gesagt ist hier aber bisschen das Problem, dass ich die Kombi "Aktien-ETF + TG" noch nie "gespürt" habe. Ich kann erst einschätzen, ob ich damit gut leben kann, wenn ich es mal ein paar Jahre hatte (am besten noch mit Crash).

Im Crash wirst Du auch mit dem Flossbach genau so zittern. Es ist halt eine Anlage in Aktien (in großen Teilen), die schwankt, daher kommt auch die Rendite. Da musst Du also so oder so durch. 

 

vor 5 Minuten von riemy:

Nur noch nebenbei:

Meine Überlegung mit dem Vanguard All World ist denke ich schon ok oder (also rein von der ETF Auswahl her)?

Ich möchte definitv im Falle des Falles nur einen einzigen ETF haben und keine zwei oder drei.

Ich finde, der Vanguard FTSE All-World ist das perfekte Produkt für diesen Zweck, wenn Dein Freibetrag bislang nicht ausgeschöpft wird. Falls Du durch andere Investments den Freibetrag bereits voll in Anspruch nimmst, würde ich einen Thesaurierer auf den MSCI ACWI bevorzugen. 

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riemy

Ne - der Freibetrag reicht aus. Die 1602 Euro (bin verheiratet) werden bei einer 50/50 Aufteilung (TG/ETF) ziemlich gut ausgefüllt, ohne dass man drüber kommt. Das war übrigens auch ein Punkt, warum ich dann (erstmal) zu 50/50 gekommen bin.

Für Tagesgeld hab ich 0,3% angesetzt an Zinsen und dann eben den ETF-Teil mit den 30% Teilfreistellung und groben 2,4% Ausschüttung einberechnet. Drüber komme ich also sicher nicht, eher wird noch bisschen Luft sein.

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west263

Von welcher € Größenordnung im Flossbach redest Du hier?

Es zwingt dich ja niemand, von heute auf morgen den kompletten Fondsbestand zu tauschen. Was hältst Du von der Idee, erstmal nur die Hälfte des Flossbach zu verkaufen und die Hälfte davon in dem Vanguard anzulegen. Für die andere Hälfte suchst Du dir ein Festgeldkonto.

und dann schaust Du dem ganzen ein halbes Jahr zu und entscheidest dann, ob der Rest vom Flossb. auch getauscht wird, es alles so bleibt oder der Versuch mit dem Vanguard wieder rückgängig gemacht wird.

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alsuna
vor 15 Minuten von riemy:

Ne - der Freibetrag reicht aus. Die 1602 Euro (bin verheiratet) werden bei einer 50/50 Aufteilung (TG/ETF) ziemlich gut ausgefüllt, ohne dass man drüber kommt. Das war übrigens auch ein Punkt, warum ich dann (erstmal) zu 50/50 gekommen bin.

Das erschließt sich mir nicht. Weniger Rendite haben wollen, damit man weniger Steuern zahlen muss? Das klingt unlogisch. Von jedem weiteren Euro Ausschüttung, den du bekommst, landen ja auch über dem Freibetrag noch drei Viertel bei dir...

 

Als passive Alternativen wurde hier bisher nur der ARERO angesprochen.

Ich werfe dann mal noch die Vermögensstrategien von Comstage (ETF701, ETF702, ETF703) oder die Portfolios von Xtrackers (DBX0BT, A1C1G8) ohne Bewertung als Alternativen mit in den Ring.

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el_Mare

Schuh Dir doch mal den Xtrackers Portfolio total return an - vielleicht passt der besser zum Dir.

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Matthes2010
vor 57 Minuten von riemy:

Letztendlich ist das einzige, was sicher ist:

Der Flossbach hat als einzige Variante keine 30% Teilfreistellung.

Der Flossbach ist extrem teuer.

Ja laut Anlagebedinungen sind nur 15% Teilfreistellung möglich. Zumindest im Jahr 2018 wurden aber die Anlagegrenzen für eine 30% Teilfreistellung erfüllt, die kann aber nur über die Steuererklärung geltend gemacht werden. Ob das für die folgenden Jahre auch so ist, kann man natürlich nicht im Vorraus wissen.

Bestätigung hier: https://de.fvsinvest.lu/de/privatanleger/

unter Fondsdokumente -> Durchgängige Kapitalbeteiligungsquoten (vom 29.01.2019)

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riemy
· bearbeitet von riemy
vor 54 Minuten von alsuna:

Das erschließt sich mir nicht. Weniger Rendite haben wollen, damit man weniger Steuern zahlen muss? Das klingt unlogisch. Von jedem weiteren Euro Ausschüttung, den du bekommst, landen ja auch über dem Freibetrag noch drei Viertel bei dir.

Ne.....ich habe die 50% nicht allein wegen dem Freibetrag so ausgesucht. Es ergab sich zufällig so, dass diese eh gefühlten, passenden 50% recht gut harmonieren mit der Ausschüttung. Also keine Sorge. Ich würde nicht allein wegen der Steuer den Aktienteil "unten halten".

 

vor 57 Minuten von west263:

Von welcher € Größenordnung im Flossbach redest Du hier?

Es stecken um die 70T im Flossbach (davon sind gut 30T Gewinn).

 

vor 57 Minuten von west263:

Es zwingt dich ja niemand, von heute auf morgen den kompletten Fondsbestand zu tauschen. Was hältst Du von der Idee, erstmal nur die Hälfte des Flossbach zu verkaufen und die Hälfte davon in dem Vanguard anzulegen. Für die andere Hälfte suchst Du dir ein Festgeldkonto.

und dann schaust Du dem ganzen ein halbes Jahr zu und entscheidest dann, ob der Rest vom Flossb. auch getauscht wird, es alles so bleibt oder der Versuch mit dem Vanguard wieder rückgängig gemacht wird.

Exakt so eine Überlegung hatte ich auch im Kopf.

Allerdings würde ich den stückchenweise Wechsel vielleicht sogar noch länger "strecken", um zumindest ein bisschen Steuern sparen zu können per Freibetrag jedes Jahr (Gewinne des Flossbach).

 

vor 51 Minuten von Matthes2010:

Ja laut Anlagebedinungen sind nur 15% Teilfreistellung möglich. Zumindest im Jahr 2018 wurden aber die Anlagegrenzen für eine 30% Teilfreistellung erfüllt, die kann aber nur über die Steuererklärung geltend gemacht werden. Ob das für die folgenden Jahre auch so ist, kann man natürlich nicht im Vorraus wissen.

Bestätigung hier: https://de.fvsinvest.lu/de/privatanleger/

unter Fondsdokumente -> Durchgängige Kapitalbeteiligungsquoten (vom 29.01.2019)

Das wusste ich dagegen nicht.

Ich dachte, dass es eine feste Aktien-Quote geben muss, die ein Fonds erfüllen/halten muss und zwar immer (Arero z.B. mindestens 51% Aktienquote). Beim Flossbach ist es doch nach wie vor nicht fest.

 

Wenn ich mich nun mit dem Thema Steuern kopfmäßig befasse, dann muss ich zugeben, dass es schon etwas nervt, wenn man sieht, dass man vom Gewinn nochmal 4,2% mehr Steuern abdrücken darf aufgrund nur 15% Teilfreistellung. Es ist zwar nicht viel, aber einfach verschenktes Geld finde ich - ich sehe es ja gerade, wenn ich feststelle, dass knapp 1300 Euro mehr flöten gehen, wenn ich nun den Flossbach komplett verkaufen würde.

 

vor 54 Minuten von alsuna:

Ich werfe dann mal noch die Vermögensstrategien von Comstage (ETF701, ETF702, ETF703) oder die Portfolios von Xtrackers (DBX0BT, A1C1G8) ohne Bewertung als Alternativen mit in den Ring.

Danke für die Vorschläge, aber auch diese betrachte ich ähnlich wie den Arero als "halbe Sachen" - entweder oder. Außerdem sind die entweder teurer als der Arero oder von der Performance etwas schlechter. Unter den ganzen Genannten "Halb-Lösungen" würde ich also den Arero bevorzugen.

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