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JanWPF123

Fondsgebundene Rentenversicherung Stuttgarter FlexRente performance-safe

Empfohlene Beiträge

JanWPF123

Hallo,

 

ich bin nun seit ein paar Monaten Mitleser in diesem Forum und habe auch schon einige gute Tipps mitnehmen können. (Leider) habe ich erst Anfang des Jahres angefangen mich aktiv mit der Altersvorsorge zu beschäftigen. Ende letzten Jahres habe ich eine fondsgebundene Rentenversicherung bei der Stuttgarter Lebensversicherung abgeschlossen, um die es mir hier primär geht. Aber um die Richtlinien einzuhalten hier erst einmal die Basisangaben:  

 

Alter / Familienstand / Kinder / geplanter Renteneintritt

- 30 / ledig (in fester Partnerschaft seit 10 Jahren) / kein Kind  (zukünftig evtl. schon)/ geplanter Renteneintritt mit 67 also 01.01.2057

 

Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig/Schulden

- Wirtschaftsingenieur / 60.000€ / 1.300€ (nach Abzug aller bestehender Verträge)/keine Schulden

 

Risikotyp

- Risikobereitschaft ist vorhanden und Verluste bereiten mir aktuell keine Kopfzerbrechen, erst im Hinblick auf die Auszahlungsphase in der Rente. Es sollte daher ein gesunder Mix aus mehreren Anlageklassen vorhanden sein. Ich bin gerade dabei mir einen ETF-Sparplan aufzubauen (möchte an dieser Stelle nicht darauf eingehen, da er noch nicht ausgereift ist, da die Gewichtung der einzelnen Länder mir noch nicht ganz passt)

 

Wie oben schon angemerkt, hätte ich gerne eure Einschätzung zu dem Produkt „FlexRente performance-safe Tarif83oG, Tarifgeneration 2017“ mit einer BU-Zusatzversicherung (diese zahlt im Falle einer BU die Beiträge weiter). Die garantierte Rente beträgt aktuell 10% und soll am Ende der Einzahlungsphase auf 80% erhöht werden. Die Dynamik wurde vorerst ausgesetzt, kann aber eingestellt werden.

 

Monatliche Beiträge:

Rente: 188 €

BUZ: 17€ (aktuell nur 11€, aufgrund von Überschüssen)

Gesamt aktuell: 200 €

 

Wertsicherungsfonds:

DWS Garant 80 ETF-Portfolio (WKN DWS19W)

DWS Garant 80 FPI (WKNDWS0PQ)

Freie Fonds:

C-Quadrat Stuttgarter ETFStars aktiv (WKN A14UT4)

C-Quadrat Stuttgarter AllStars aktiv (WKN A1W2BZ)

 

Nun zu den Kosten, die mir sehr hoch erscheinen, ich aber nicht einordnen kann:

 

Rentenkosten:

Abschluss- und Vertriebskosten: 2.146,45 € (verteilt auf 5 Jahre)

Übrige Kosten pro Jahr: 260,54 €

 

Pro 10.000€ der Vertragsguthaben im

Deckungskapital: 12,00 €

Wertsicherungsfond: 12,00 €

Freien Fonds: 48,00 €

Kollektive Kosten des Deckungskapitals 0,1 %

 

BUZ-Kosten:

Abschluss- und Vertriebskosten: 207,12 €

Fixkosten pro Jahr:46,84 €

 

Dazukommen noch Fondskosten und diese erscheinen mir auch ziemlich hoch (im Gegensatz zu ETFs, für aktiv gemanagte Fonds glaube ich ganz ok). Aber nach Einlesen in die Materie, stehe ich aktiv gemanagten Fonds kritisch gegenüber.

 

Bei einer jährlichen Wertentwicklung von 3% bescheinigt mir die Versicherung eine monatliche Rente (nicht garantiert) von 431 € oder einer einmaligen Kapitalabfindung von 134.600 € (ohne Dynamik). In diesen Beträgen wurden auch Überschussbeteiligungen eingepreist (vom Stand 2018), die nicht garantiert werden und von denen man auch nicht weiß, wie sie sich zukünftig entwickeln.

Wenn ich selbst unter den Annahme einer monatlichen Sparrate von 188 € mit einer Wertsteigerung von 3% rechne, komme ich nach 38 Jahren auf einen Betrag von 158.560 € (Differenz von 23.960 €). Steuerlich muss ich dann aber mit 25 % Abgeltungssteuer rechnen und nicht nur mit dem Ertragsanteil (bei Auszahlung einer monatlichen Rente). Zudem kann ich nicht kostenlos umschichten, was den Betrag auch noch schmälern wird.

 

Warum ich aber auch Bauchschmerzen habe den Vertrag zu kündigen ist,

1.    dass ich die BUZ eigentlich ganz gut finde. Aus dem älteren Bekanntenkreis ist nämlich genau jemand in der Situation, dass er zwar eine BU hat, er jetzt aber in die Rente kommt und dann weniger Geld zur Verfügung haben wird.

2.    Ich habe zumindest etwas Garantie (typisch deutsch, laut allen Beiträgen und Artikeln)

3.    Ich nicht denke, dass es bei 25% Abgeltungssteuer bleiben wird

4.    Die Stuttgarter anscheinend gute Konditionen hat (mehrere Beiträge gelesen und hat auch bei Vergleichen bspw. https://www.altersvorsorge-heute.de/fondsgebundene-rentenversicherung-test/ gut abgeschnitten und auch bei einem Vergleich von anderen fondsgebundenen Rentenversicherungen niemand 134.600 € prognostiziert (wobei ich die Überschussbeteiligungen wie gesagt nicht einschätzen kann). 

 

Vielleicht sind die Kosten ja auch ganz gut und ich habe nur keine Ahnung (was ja auch der Fall ist, ansonsten würde ich nicht hier schreiben).

Die Frage ist:

Würdet ihr an meiner Stelle kündigen (Abschlusskosten sind noch nicht alle bezahlt) oder nicht kündigen und dann vlt mit einem anderen Portfolio versuchen den Vertrag zu optimieren oder alles so lassen wie es ist?

 

Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen, da ich mir deshalb schon lange Gedanken mache und einfach zu keinem Ergebnis komme.

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
vor einer Stunde von JanWPF123:

Würdet ihr an meiner Stelle kündigen (Abschlusskosten sind noch nicht alle bezahlt) oder nicht kündigen und dann vlt mit einem anderen Portfolio versuchen den Vertrag zu optimieren oder alles so lassen wie es ist?

Kurz und knapp, die Stuttgarter FlexRente performance-safe wäre nicht meine erste Wahl für eine fondsgebundene Rentenversicherung (mit Garantie). Ich persönlich

würde, davon ab, sowieso einen Tarif ohne Garantie bevorzugen. Trotzdem ist der Tarif ganz sicher nicht der schlechteste am Markt. Ich würde aber definitiv an der

Fondsauswahl optimieren und die C-Quadrat-Portfolios durch ETFs ersetzen, die ja bei der Stuttgarter für deinen Vertrag zur Verfügung stehen.

https://www.fondsweb.com/de/vergleichen/ansicht/isins/AT0000A1FAT7,AT0000A12GA7,IE00B4L5Y983

Mit der aktuellen Fondsauswahl (Wertsicherungsfonds und freie Fondsanlage) sollten sich Effektivkosten von ca. 2,60 % ergeben, was ziemlich hoch ist. Durch folgende

Fondskonstellation, 100,00 % DWS Garant 80 ETF-Portfolio als Wertsicherungsfonds und 100,00 % iShares Core MSCI World UCITS ETF in der freien Fondsauswahl sinken

die Effektivkosten auf ca. 1,30 %. Damit kann man dann schon arbeiten, trotzdem ist es nicht besonders günstig. Das hätte dein Vermittler aber auch aufzeigen können sollen.

Welche Alternativen wurden denn besprochen?

Hast du Riester oder eine bAV als Alternativen (mit Garantie und mit Förderung, deshalb oftmals lukrativer als Schicht drei mit Garantie) für dich überprüft bzw. überprüfen lassen?

 

vor einer Stunde von JanWPF123:

1.    dass ich die BUZ eigentlich ganz gut finde. Aus dem älteren Bekanntenkreis ist nämlich genau jemand in der Situation, dass er zwar eine BU hat, er jetzt aber in die Rente kommt und dann weniger Geld zur Verfügung haben wird.

Einer der größten Pluspunkte für eine fondsgebundene Rentenversicherung.

 

vor einer Stunde von JanWPF123:

4.    Die Stuttgarter anscheinend gute Konditionen hat (mehrere Beiträge gelesen und hat auch bei Vergleichen bspw. https://www.altersvorsorge-heute.de/fondsgebundene-rentenversicherung-test/ gut abgeschnitten und auch bei einem Vergleich von anderen fondsgebundenen Rentenversicherungen niemand 134.600 € prognostiziert (wobei ich die Überschussbeteiligungen wie gesagt nicht einschätzen kann). 

Vergiss derartige Vergleichstests. Die individuellen Tarifkriterien müssen auf deine Ansprüche passen. Das kann ein Vergleichstest nie abbilden und viele Kriterien werden

oft überhaupt nicht untersucht.

 

Gruß

Studi24

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JanWPF123

Vielen Dank schonmal für deine Einschätzung und die Vorschläge zur Portfoliooptimierung! Hat mir schon viel geholfen!

 

vor 17 Stunden von Studi24:

Welche Alternativen wurden denn besprochen?

Hast du Riester oder eine bAV als Alternativen (mit Garantie und mit Förderung, deshalb oftmals lukrativer als Schicht drei mit Garantie) für dich überprüft bzw. überprüfen lassen?

Ich habe noch eine Rürup-Rente, in die ich derzeit allerdings nur 10€/Monat einzahle. Habe dies nur gemacht, um noch die Konditionen aus dem Jahr 2018 mitzunehmen.

Eine bAV habe ich bei der KDZ (ZVK). Allerdings muss ich, um diese sicher zu bekommen, mind. 5 Jahre einzahlen. Aktuell habe ich 3 Jahre eingezahlt. Das bedeutet, wenn ich meinen Arbeitgeber vorher wechsle, kann es u.U. sein (außer der neue übernimmt), dass ich keinen Anspruch darauf habe. Allerdings würde ich ihn dann nur stilllegen lassen, da ich noch lange arbeiten muss und ich ggf. einen späteren AG findet, der es mir weiterbezahlt...

 

vor 17 Stunden von Studi24:

Damit kann man dann schon arbeiten, trotzdem ist es nicht besonders günstig

Da hast du recht. Ich muss es mir wirklich nochmal durchrechnen bzw. anschauen, ob die Rürup-Rente und bAV mir Garantie genug sind und ich mein Geld lieber stärker in meinen ETF-Sparplan stecke oder ob ich mit ca. 1,3% Effektivkosten leben kann. Jetzt habe ich aber wenigsten weitere Anhaltspunkte an denen ich weiter arbeiten kann.

 

Danke nochmals. 

Gruß Jan

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