ETF-Portfolio Aufbau ca 160 000 CHF (Anfänger)

[Chander]

Hallo zusammen,

 

Ich habe zwar nun zwei Bücher über ETFs gelesen („Anlegen mit ETF: Geld bequem investieren mit ETF und Indexfonds von Stiftung Warentest" und “Die Faulbär-Strategie zur Million”, falls jemand Meinungen dazu hat) und hier im Forum rumgestöbert aber doch wäre ich um 1-2 differenzierte Tipps zu meiner persönlichen Situation sehr froh, bevor ich irgendwas grösseres mache.

 

Ich bin m27, lebe in der Schweiz, arbeite in der Informatik und studiere noch berufsbegleitend, verdiene relativ gut, spende jedes Jahr um die 10-15% vom Jahresgehalt. Das was ich am Ende des Monats übrig hatte, habe ich aufgehoben, statt auszugeben, aber wirklich um mein Geld gekümmert habe ich mich nie. Den Berater meiner Bank, mit seinen hauseigenen Fonds, habe ich einfach immer abgewimmelt. Mittlerweile haben sich dadurch über die Jahre auf Zahlungskonto und fünf Sparkonten (maximale Anzahl im Bank-Paket) verteilt etwa um die 160k CHF angesammelt. Zusätzlich sind noch etwa 20k auf einem Vorsorge-Konto, welches bei jährlicher Einzahlung Steuervorteile bringt, und bis zur Pension oder einem Hauskauf/Auswanderung nicht flüssig ist. Ein Wertschriftendepot ist ebenfalls vorhanden und darin ein paar Aktien der eigenen Bank im Wert von etwa 1k, weil leere Depots zahlen Gebühren aber Depots mit nur Aktien der eigenen Bank zahlen keine Gebühren, so kann ich mir Zeit lassen. Was mit ETF-Sparplan ist nicht im Angebot.

 

Ich geniesse noch einen Studentenvorteil mit 0,5% Zins auf Sparkonten bis zu 25k, weswegen 5x je etwa 24,5k auf den Sparkonten liegen und auf dem Wertschriftenkonto etwas um die 30k. Das Geld auf dem Wertschriftenkonto möchte ich kurzfristig in ETFs investieren, (möglichst auf verfügbare Titel am Börsenplatz SIX Schweiz). Die Einlagesicherung geht ja bis 100k, weswegen ich mir überlege mittel- oder langfristig die fünf Sparkonten auf je 20k zu reduzieren, wodurch ich etwa 50-60k in ETFs investieren würde. Rückzug im Jahr pro Sparkonto ist 25k.

 

Mir geht es nicht unbedingt darum möglichst viel Rendite zu erzielen. Ich habe eher den Anspruch an mich, mit allem was mir gehört vernünftig und verantwortungsvoll umzugehen. Das Geld einfach rumliegen zu lassen, erfüllt diesen Anspruch denke ich nicht und ist nachlässig.  Beim Aktienanteil schwebt ACWI-70/20/10 oder 60/20/20/10 (20 in einen Sonder-ETFs Informationstechnologie 10 in ETFs Schweizer Aktien) vor aber ist noch nichts entschieden, und auch nicht wie gross der Aktienanteil sein werden soll. Bei Renten-ETFs oder Rohstoff-ETFs bin ich komplett unschlüssig. Falls es auf eine vernünftige Weise möglich ist, möchte ich auch nachhaltig (hohes oder überdurchschnittliches Morningstar Sustainability Rating) investieren. Falls das jedoch völlig unvernünftig ist, werde ich davon absehen.  Der MSCI Emerging Markets SRI scheint ja eher schlecht diversifiziert zu sein. Einen relativ hitzigen Thread übers nachhaltig Investieren hier im Forum, habe ich mir bereits durchgelesen.

• Sollte ich mich erstmal weiterhin gründlich einlesen? Ich habe beruflich halt überhaupt nichts damit am Hut und verstehe denke ich kaum was davon.
• Lege ich zu viel Wert auf noch vorhandene Zins-Vorteile oder zuviel Sicherheit in die Einlagensicherung und sollte stattdessen deutlich mehr in Sondervermögen umschichten?
• Sollte ich eventuell auf fallende Kurse warten? Ist für mich das grösste Fragezeichen.
• Wie würdet ihr in meiner Situation ganz generell oder auch konkret vorgehen?

tl;dr ca 160k CHF flüssig, m27 Anfänger. Wie am besten kurz-, mittel- und langfristig ETF-Portfolio aufbauen?

 

 Vielen lieben Dank für die Anregungen & Tipps und Grüsse
Chander

[Depotrocker*in]

 

 

 

 

 

 

 

 

 

[Walter White]

Lies bitte alle o.g Links, außer diesem,

 

 Möglichkeit eines langfristigen, weltweiten, breit über Anlageklassen diversifizierten ETF Basisportfolios

 

Unsere Foren Diva weiß nicht was ein Basisdepot ist. Und bevor sie antworten kann, MSCI World, fertig der Debatte.

[ozymandias1]

vor 4 Stunden von Chander:

tl;dr

Musste ich googlen und dann grinsen.

 

Damit ich auch was zum Thema schreibe: 100k Einlagensicherung gilt in Deutschland pro Bank. Wenn das in der Schweiz auch so ist, würde ich vor allen anderen Überlegungen zuerst das Ersparte auf 2 Banken aufteilen.

[Bassinus]

vor 15 Stunden von ozymandias1:

Musste ich googlen und dann grinsen.

 

Damit ich auch was zum Thema schreibe: 100k Einlagensicherung gilt in Deutschland pro Bank. Wenn das in der Schweiz auch so ist, würde ich vor allen anderen Überlegungen zuerst das Ersparte auf 2 Banken aufteilen.

100.000Chf und bei 21/24 Banken haftet sogar der jeweilige Kanton. 

 

Und als Ergänzung zu White: FTSE All-World

[Infocollector]

Ebenfalls bedenkenswert: selbst die sogenannten Lowcostdepots sind in der Schweiz unverschämt teuer. Jährliche Depotgebühren prozentual vom Depotvolumen sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Deshalb KANN es sich auch lohnen über ein Depot in Deutschland bei der DKB oder Comdirect nachzudenken (andere halbwegs günstige Banken nehmen meines Wissens keine Schweizer mehr als Neukunden an).

 

Und im Ernstfall fährt man mit Sondervermögen wahrscheinlich besser als mit der Einlagensicherung, selbst wenn deine Hausbank eine Kantonalbank sein sollte.

[swg2531]

MSCI WORLD https://www.trackingdifferences.com/ETF/Index/MSCI World Index

oder

MSCI AWCI https://www.trackingdifferences.com/ETF/Index/MSCI All Country World Index

 

fertig

 

(oder natürlich die FTSE counterparts. ist aber langfristig jacke wie hose)

[fennichfuxer]

Hi,

die Kosten solltest auch bei diesem Aspekt im Blick haben:

Grüßle

ff

[Infocollector]

Oh ja, richtig. Der Pferdefuss schlägt übrigens auch dann für den Schweizer Anleger zu, wenn das Depot im Ausland liegt, weil die Schweizer Steuersoftware sich an den aus ISIN und/oder Valorennumner aus der Datenbank ermittelten Ausschüttungen orientiert, wenn das Wertpapier auch in der Schweiz gehandelt wird.

 

[Chander]

Vielen Dank für die Informationen. Ich denke ich werde mich weiter einlesen und dann in Sondervermögen umschichten.

 

Am 29.7.2019 um 23:12 von ozymandias1:

würde ich vor allen anderen Überlegungen zuerst das Ersparte auf 2 Banken aufteilen.

 

Ja, das hab ich zuerst auch gedacht, aber ich denke langfristig macht Sondervermögen mehr Sinn.