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Adaman

Aktien und der Zinseszinseffekt

Empfohlene Beiträge

Adaman
· bearbeitet von Adaman

Hallo zusammen,

 

ich habe eine Verständnisfrage, die ich durch Internetrecherche zumindest für mich nicht vollkommen einleuchtend in Bezug auf Aktien speziell klären konnte.

 

Es geht wie im Titel beschrieben um den Zinseszinseffekt bei Aktien.

 

Klassischerweise verstehe ich ihn so (und er wird auch meist so erklärt):

Ich lege einen Betrag, z.B. 100€ auf ein Tagesgeldkonto, das jährlich mit 4% verzinst wird (Ich weiß aktuell unrealistisch, aber es ist ja nur ein Beispiel).

 

Nach dem ersten Jahr hätte ich eine Zinszahlung von 4%, mein Vermögen wächst auf 104€.

 

Da im zweiten Jahr die Bank mir auf den bestehenden Betrag von 104€ die Zinsen zahlt, ist die Basis zur Verzinsung höher, weswegen ich 4,16€ anstatt nur 4€ bekomme.

Dadurch ergibt sich bei gleichem Zins in den Folgejahren eine Art "selbstverstärkenden Effekt" - den Zinseszinseffekt.

 

 

Wenn ich das Beispiel auf Aktien übertrage: Ich investiere 100€ in eine Aktie (kostet zufällig auch gerade 100€). Wenn wir den gleichen Verlauf annehmen würden wie oben, dann hätte ich da ebenfalls aus prozentualer Sicht den Zinseszinseffekt.

In absoluten Beträgen gesprochen muss aber im zweiten Jahr der Kurs um 4,16€ steigen, also muss die Aktie absolut gesehen "stärker performen" als im Vorjahr. Ich kann daher nicht verstehen, wo hier der "selbstverstärkende Effekt" sein soll, wenn die Aktie tatsächlich im zweiten Jahr eine höhere Kurssteigerung erzielen muss, um das gleiche Ergebnis wie beim TG-Beispiel oben zu schaffen?

 

Wo ist mein Denkfehler?

Ich danke im Voraus für Eure Hilfe!

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Schwachzocker

Ein börsennotiertes Unternehmen verfügt über 100 Euro Kapital. Im ersten Jahr laufen die Geschäfte gut, und man macht 4% Gewinn. Nun hat das Unternehmen 104 Euro Kapital ...usw.

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Adaman

Erstmal danke für deine Antwort!

 

Ok, um das Ganze weiterzutreiben: Das Unternehmen hat nun 104€ Kapital. Im Folgejahr muss es allerdings 4,16€ erwirtschaften (in den Folgejahren entsprechend mehr), um den Zinseszinseffekt zu erzielen.

Ich habe also nicht verstanden, wie in den Folgejahren der "selbstverstärkende Effekt" auftaucht, wenn das Unternehmen einfach immer exponentiell mehr erwirtschaften muss?

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whister
vor 30 Minuten von Adaman:

Erstmal danke für deine Antwort!

 

Ok, um das Ganze weiterzutreiben: Das Unternehmen hat nun 104€ Kapital. Im Folgejahr muss es allerdings 4,16€ erwirtschaften (in den Folgejahren entsprechend mehr), um den Zinseszinseffekt zu erzielen.

Ich habe also nicht verstanden, wie in den Folgejahren der "selbstverstärkende Effekt" auftaucht, wenn das Unternehmen einfach immer exponentiell mehr erwirtschaften muss?

Das Unternehmen hat vorher mit den 100 Euro Kapital 4 Euro erwirtschaftet. Entweder das Unternehmen denkt mit einem Kapital von 104 Euro mehr zu erwirtschaften (bspw. 4,16 Euro) oder es benötigt die 4 Euro nicht und schüttet diese aus. Dann könntest du damit eine andere Aktie kaufen.

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Schwachzocker
vor 41 Minuten von Adaman:

Erstmal danke für deine Antwort!

 

Ok, um das Ganze weiterzutreiben: Das Unternehmen hat nun 104€ Kapital. Im Folgejahr muss es allerdings 4,16€ erwirtschaften (in den Folgejahren entsprechend mehr), um den Zinseszinseffekt zu erzielen.

Ich habe also nicht verstanden, wie in den Folgejahren der "selbstverstärkende Effekt" auftaucht, wenn das Unternehmen einfach immer exponentiell mehr erwirtschaften muss?

Ganz einfach:

Das Unternehmen erwirtschaftet im zweiten Jahr wieder einen Gewinn von 4% (hoffentlich), diesmal aber auf 104 Euro und nicht auf 100 Euro. Das wären 4,16 Euro, also nominal mehr als im Vorjahr.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Unternehmen können eigene Aktien zurückkaufen. Der Gewinn pro Aktie steigt entsprechend der reduzierten Aktienanzahl, was beim Gros der Aktien relevant ist, die nach dem KGV bewertet werden. Die hier vorgetragenen Gedankengänge treffen eher auf Aktien zu, welche nach dem KBV bewertet werden (etwa Finanz- und Immobilienwerte).

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Systemrelevant

Vor 10 Jahren hat Unternehmen X einen Gewinn von 1 Mrd gemacht. Heute sind es 2 Mrd Gewinn. Da ist der Zinseszinseffekt. 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 15 Stunden von Adaman:

Es geht wie im Titel beschrieben um den Zinseszinseffekt bei Aktien.

Wenn ein Bäcker heute 100 Brötchen backen kann und von dem Gewinn neue Geräte kaufen kann, dann kann er in der gleichen Zeit mehr Brötchen backen und macht somit mehr Gewinn.
Mit diesem Gewinn kann er weitere Arbeitserleichtungen anschaffen oder gar andere Filialen eröffnen und somit den Gewinn immer weiter steigern.

 

Um diese Expansion zu finanzieren, verkauft der Bäcker an Leuten mit Geld, ein paar Aktien.

 

Wenn diese Firma weiter expandieren kann, steigt eventuell die Nachfrage nach den Aktien und die Kurse steigen eventuell.

Oft fangen die Aktiengesellschaften an, einen Teil der Gewinne als Dividende auszuschütten.

 

Einfluß auf den Gewinn:

- Expansion

- Effinzenzerhöhung

- Preiserhöhungen

 

Einfluß auf den Aktienkurs:

- Gewinnwachstum

- Dividendenwachstum

- Spekulation

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RobertGray
Zitat

Psychologie-Professor: „Irre, dass Menschen den Zinseszinseffekt nicht verstehen“

 

Beim Thema Geld sind sich Menschen - wie so oft - selbst der größte Feind. Das gilt vor allem bei der Altersvorsorge. Psychologe Detlef Fetchenhauer kennt die verantwortlichen Wahrnehmungsverzerrungen nur zu gut. Macht das auch einen Unterschied bei seinem eigenen Umgang mit Geld?

 

Quelle: https://www.focus.de/finanzen/und-ihr-geld-so/und-ihr-geld-so-professor-fetchenhauer-ich-hab-nie-gesagt-ich-werde-professor-weil-ich-da-viel-geld-verdiene_id_13466341.html

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Bassinus
· bearbeitet von Bassinus
vor 2 Stunden von RobertGray:

Quelle

In der Kommentarsektion:

Zitat

Der Herr Professor versteht nicht, was Zins ist

Im Islam ist es aus gutem Grund haram, also schlecht, Zins zu nehmen. Wozu ein Zinsbasiertes Geldsystem führt erkläre ich an einem Beispiel: Eine Insel hat 10 Bewohner. Die Bank gibt ihnen Geld. Das heißt, jeder bekommt 10 Geldstücke und muß am Ende vom Jahr 11 Geldstücke zurückgeben. Jetzt wirtschaften sie ein Jahr lang, 9 von ihnen geben 11 Geldstücke zurück und einer ist verhungert. Hier sieht man, warum Zins im Islam böse ist. Halal Geldanlagen habe zwar keinen Zins, erwirtschaften aber Rückflüsse, die aus Wertschöpfung stammen, da islamische Banken besser arbeiten. Darum gibt es hier auch keinen Negativzins, denn auch das ist haram. Mehrwert entsteht nur durch Arbeit! Geld alleine schafft keine Werte. Zins heißt ein Besitzender wird reicher, ein Fleißiger ärmer. Das ist haram!

 

Wer erklärt ihm, dass ohne die 10 Geldstücke keiner hätte wirtschaften können (oder stark begrenzt) und damit mehr als einer verhungert wäre bei diesem Beispiel :-*

 

Wie Geldschöpfung mit Zins richtig funktioniert:

 

Im übrigen scheint der Leserkommentar nicht viel Ahnung vom Islam und dem Riba zu haben. Erstens ist umstritten ob es beim Riba tatsächlich um jeglichen Zins geht oder nur um "Wucherzins" und zweitens bei strenger Riba Auslegung eben Nebengeschäfte gemacht worden wären anstatt Zins zu vereinbaren. Im Beispiel hätte die islamische Bank auch 11 Geldstücke erhalten. Nämlich 10 als Rückzahlung des Darlehens und 1 Geldstück als Umsatzbeteiligung der Bauern - da sie scheinbar 10 Geldstücke investiert hatten und 11 Geldstücke einnehmen konnten. Nur beim verhungerten hätte sie eben nichts genommen und sich islamstreng am Verlust beteiligt. Die Bank hat tatsächlich 10*10Geldstücke = 100 Geldstücke - 9*11Geldstücke = 99 Geldstücke = Differenz von 1 gemacht. Also Verlust ausgewiesen. Auch bei "haram" wäre die Bank der Verlierer (neben dem Verhungerten) und irgendwo auf der Insel liegt noch ein Geldstück ;)

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Synthomesc_alt
vor 2 Stunden von RobertGray:
Zitat

Psychologie-Professor: „Irre, dass Menschen den Zinseszinseffekt nicht verstehen“

 

Beim Thema Geld sind sich Menschen - wie so oft - selbst der größte Feind. Das gilt vor allem bei der Altersvorsorge. Psychologe Detlef Fetchenhauer kennt die verantwortlichen Wahrnehmungsverzerrungen nur zu gut. Macht das auch einen Unterschied bei seinem eigenen Umgang mit Geld?

 

Quelle: https://www.focus.de/finanzen/und-ihr-geld-so/und-ihr-geld-so-professor-fetchenhauer-ich-hab-nie-gesagt-ich-werde-professor-weil-ich-da-viel-geld-verdiene_id_13466341.html

 

Hab den Artikel auch gelesen, spätestens bei " es kann doch nicht mehr als 100% geben" bin ich von Glauben abgefallen....

Aber Hey....letztendlich funktioniert das System so...die Börse ist ein Nullsummenspiel...deine Rendite wird ein anderer bezahlen...oder:
 

Jeden Morgen steht ein Dummer auf....

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odensee
vor 9 Minuten von Synthomesc:

die Börse ist ein Nullsummenspiel.

Nein.

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sedativ
vor 48 Minuten von Bassinus:

... und irgendwo auf der Insel liegt noch ein Geldstück ;)

 

Das hat sich der Mullah unter den Turban gesteckt, während er das Publikum mit seiner haarsträubenden Geschichte ablenkte.

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