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Moneycruncher

Rebalancing Methodik

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Moneycruncher

Hallo zusammen,

 

ich eröffne mal einen neuen Thread, um die Fragestellungen rund um dieses Thema zu bündeln. Es gibt ja einige Möglichkeiten bzw. Varianten des Rebalancing.

 

Und hier gleich mein erstes Fallbeispiel: Dank des WPF habe ich seit 10 Jahren meine Emotionen bei der Kapitalanlage komplett ausgeschaltet. Mein Depot ist breit gestreut und kostengünstig. Ich definiere lediglich die Asset Allocation und passe das Depot einmal p.a. an die Zielquoten an, falls erforderlich.

Nun habe ich ungeplant einen größeren Betrag zur Verfügung und der nächste Rebalancing-Termin ist erst in einem halben Jahr. Soll ich den Betrag entsprechend meiner Asset Allocation sofort investieren oder wartet man immer den geplanten Termin ab? Oder ist es egal? Beim Arero ist die Rebalancing-Methodik z.B. wissenschaftlich ermittelt - immer zum gleichen Zeitpunkt meines Wissens.

 

gruß, moneycruncher

 

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DST
· bearbeitet von DST

Alle Market-Timing-Geschädigten werden jetzt vermutlich aufspringen, aber warum reballancierst du nicht einfach nach und nach indem du bei entsprechend guten Kaufgelegenheiten in die unterrepräsentierten Positionen investierst bzw. bei guten Verkaufsgelegenheiten die überrepräsentierten Positionen verkaufst, sofern du kein Buy and Hold betreiben willst? Oder ist das  Erkennen und Umsetzen solcher Opportunitäten nicht so dein Ding?

 

Ich persönlich würde meinen Kühlschrank nur ungern füllen wollen, wenn meine nachzufüllenden Lebensmittel gerade nur zu hohen Preisen zu erwerben wären obwohl ich wüsste, dass es sie auch immer wieder mal im Sonderangebot gibt.

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BFler

Und woher weißt du das die Lebensmittel Preise heute zu hoch sind?

Was wenn die Preise für den Supermarkteinkauf in den nächsten 2 Wochen kontinuierlich steigen? Hungert du dann?

Angenommen sie steigen 10% in 2 Wochen und am letzten Tag fallen die Preise um 3% kaufst du an dem Tag, weil es ja beim Supermarkt heute 3% Rabatt gibt? Jetzt hast du trotzdem teurer eingekauft als vor 2 Wochen, und hast 2 Wochen lang Hunger gehabt.

 

 

 

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Moneycruncher
vor 8 Stunden von DST:

 Oder ist das  Erkennen und Umsetzen solcher Opportunitäten nicht so dein Ding?

Richtig, das ist nicht so mein Ding.

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penga

All-in. Spart dir kognitive Ressourcen, die du für andere Probleme nutzen kannst.

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Schwachzocker
· bearbeitet von Schwachzocker
vor 12 Stunden von Moneycruncher:

....

Nun habe ich ungeplant einen größeren Betrag zur Verfügung und der nächste Rebalancing-Termin ist erst in einem halben Jahr. Soll ich den Betrag entsprechend meiner Asset Allocation sofort investieren oder wartet man immer den geplanten Termin ab? Oder ist es egal? Beim Arero ist die Rebalancing-Methodik z.B. wissenschaftlich ermittelt - immer zum gleichen Zeitpunkt meines Wissens.

Wenn man die Zukunft nicht kennt, ist Geld dann zu investieren, wenn es vorhanden ist.

Dass die Leute von Arero die Mittelzuflüsse bis zum Rebalancingtermin ansparen, halte ich für ein Gerücht.

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Moneycruncher
vor 43 Minuten von Schwachzocker:

Wenn man die Zukunft nicht kennt, ist Geld dann zu investieren, wenn es vorhanden ist.

Das die Leute von Arero die Mittelzuflüsse bis zum Rebalancingtermin ansparen, halte ich für ein Gerücht.

@penga@schwachzocker: Ich neige auch dazu, gleich zu investieren. Wäre aber interessant, was Arero eigentlich mit dem unterjährig zufließenden Kapital (Anlegerkapital u.a.) macht!?

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

Ich denke ihr vermischt hier Fonds und Index. Das Rebalancing ist Teil des Index, Creation/Redemption geschieht auf Basis des Fonds.

 

Zur eigentlichen Frage: Statistisch sind die Sommermonate schlechte Börsenmonate, mit dem September als schlechtesten Monat. Warte halt noch zwei Monate und lege das Geld dann an.

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DST
· bearbeitet von DST
vor 6 Stunden von BFler:

Und woher weißt du das die Lebensmittel Preise heute zu hoch sind?

Was wenn die Preise für den Supermarkteinkauf in den nächsten 2 Wochen kontinuierlich steigen? Hungert du dann?

Angenommen sie steigen 10% in 2 Wochen und am letzten Tag fallen die Preise um 3% kaufst du an dem Tag, weil es ja beim Supermarkt heute 3% Rabatt gibt? Jetzt hast du trotzdem teurer eingekauft als vor 2 Wochen, und hast 2 Wochen lang Hunger gehabt.

 

Ich kann es nicht mit absoluter Sicherheit wissen, nur erahnen. Ich fahre bisher gut damit, aber ich verstehe auch jeden, der lieber die reine Marktrendite haben möchte als das Risiko in Kauf zu nehmen schlechter abzuschneiden. In meinem Fall würden dadurch jedoch Opportunitätskosten entstehen (u.A. da ich auch mehr ETFs halte als die meisten Privatanleger). Daher verzichte ich lieber auf strikte Sparpläne und investiere lieber zum Zeitpunkt meiner Wahl in die Position meiner Wahl mit dem Kapital meiner Wahl. Sparpläne nutze ich nur gelegentlich als kostengünstige Direkt-Order-Alternative (teilweise auch schon für mehrere Monate bis ich sie wieder gestoppt habe, um eine Niedrigkursphase auszunutzen). Dennoch sind ETF-Sparpläne für die meisten Privatanleger vermutlich der beste Weg.

 

Da Aktien keine Lebensmittel sind ist es zum Glück kein Problem einige Zeit einfach mal nichts zu tun und den Markt zu beobachten. Das ist manchmal (für mich) das beste.

 

Wenn sie in 2 Wochen um 10% steigen ist es sehr wahrscheinlich, dass ich vorher bereits investiert habe, so geschehen z.B. im ersten Kursfall in der ersten Jahreshälfte 2018 und mit einem Rest an Liquidität auch Ende 2018. Aber du hast Recht, dass ich an dem Tag wo sie um 3% oder mehr fallen bei ausreichender Liquidität vielleicht nochmal zuschlagen würde.

 

vor 3 Stunden von Moneycruncher:

Richtig, das ist nicht so mein Ding.

 

Auch nicht nach striktem Plan mit dem sogenannten Oppurtunistic Rebalancing, wo reballanciert wird wenn eine Position um z.B. 20% von einer anderen Position abweicht?  Wenn nein, dann denke ich, dass ein sofortiges (gerade fallen die Kurse ja sogar) oder stupides jährliches Rebalancing die Mittel der Wahl sind.

 

 

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Moneycruncher
vor 12 Minuten von DST:

 

Auch nicht nach striktem Plan mit dem sogenannten Oppurtunistic Rebalancing, wo reballanciert wird wenn eine Position um z.B. 20% von einer anderen Position abweicht?  

Das ist auf jeden Fall interresanter als Timing und passt zum Thread-Thema!

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DST
· bearbeitet von DST
vor 16 Minuten von Moneycruncher:

Das ist auf jeden Fall interresanter als Timing und passt zum Thread-Thema!

 

Ich reballanciere nunmal überwiegend aktiv und eine punktgenaue Ziel-Allokokation ist mir persönlich nicht so wichtig wie das Nutzen von (von mir aus gefühlten) Chancen, sorry ;) 

 

Im Zusammenhang mit Oppurtunistic Reblancing finde ich die Ausführungen von Larry Swedroe zur 5/25 Rule sehr lesenswert.

Hier mal ein kleiner Artikel, der sowohl kurz auf die 5/25 Rule als auch periodisches Rebalancing eingeht: https://awealthofcommonsense.com/2014/03/larry-swedroe-525-rebalancing-rule/

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Moneycruncher
vor einer Stunde von DST:

 

Ich reballanciere nunmal überwiegend aktiv und eine punktgenaue Ziel-Allokokation ist mir persönlich nicht so wichtig wie das Nutzen von (von mir aus gefühlten) Chancen, sorry ;) 

 

Im Zusammenhang mit Oppurtunistic Reblancing finde ich die Ausführungen von Larry Swedroe zur 5/25 Rule sehr lesenswert.

Hier mal ein kleiner Artikel, der sowohl kurz auf die 5/25 Rule als auch periodisches Rebalancing eingeht: https://awealthofcommonsense.com/2014/03/larry-swedroe-525-rebalancing-rule/

Danke, interessanter Artikel. Die 5/25 Rule finde ich schlüssig. Sein Fazit ist, wenn ich es richtig verstehe, dass es wichtiger ist, überhaupt zu rebalancen statt sich über die "richtige" Methodik Gedanken zu machen. Finde ich auch schlüssig. Vielleicht darf man´s auch nicht überakademisieren.

Zu meinem Fall: Bei einem unerwartet hinzugekommenen Betrag, könnte die 5/25 Rule relevant sein, da der Betrag zunächst mal Cash ist. Wenn ich jetzt diese Regel anwende und danach wieder meinen jährlichen Termin, wäre es nicht konsistent. Andererseits könnte man die 5/25 Rule als Zusatzbedingung zum jährlichen Rebalancing verwenden. Das hat auch "Charme", aber ist "Charme" hier der richtige Gradmesser?:rolleyes:

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DST
· bearbeitet von DST
vor 2 Stunden von Moneycruncher:

Danke, interessanter Artikel. Die 5/25 Rule finde ich schlüssig. Sein Fazit ist, wenn ich es richtig verstehe, dass es wichtiger ist, überhaupt zu rebalancen statt sich über die "richtige" Methodik Gedanken zu machen. Finde ich auch schlüssig. Vielleicht darf man´s auch nicht überakademisieren.

Zu meinem Fall: Bei einem unerwartet hinzugekommenen Betrag, könnte die 5/25 Rule relevant sein, da der Betrag zunächst mal Cash ist. Wenn ich jetzt diese Regel anwende und danach wieder meinen jährlichen Termin, wäre es nicht konsistent. Andererseits könnte man die 5/25 Rule als Zusatzbedingung zum jährlichen Rebalancing verwenden. Das hat auch "Charme", aber ist "Charme" hier der richtige Gradmesser?:rolleyes:

 

Das Fazit ist, dass das Potenzial von Diversifikation erst über Rebalancing ausgeschöpft wird. Dass Diversifkation ansonsten nutzlos sei halte ich jedoch für etwas übertrieben.

 

Ich kenne deine Asset-Allokation nicht, aber umso öfter du außerhalb der 5/25 Rule eine Rebalancierung durchführst, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass du die erforderliche Abweichung nie oder nur selten erreichen wirst. Ich glaube, dass unter deiner durch aus charmanten Idee dein langfristiger Rebalancing-Bonus leiden könnte. Ich empfehle dir dich mal mit folgender Studie auseinanderzusetzen: https://www.onefpa.org/journal/Pages/Opportunistic Rebalancing A New Paradigm for Wealth Managers.aspx

 

Ich habe die Summary zur besseren Übersichtlichkeit mal etwas aufbereitet:

  • Wealth managers traditionally rebalance portfolios quarterly or annually to control risk due to asset class drifts.
  • This paper proposes a new paradigm for planners: rebalance less frequently, but look more frequently to find the best opportunities for rebalancing.
  • The proposed approach, called opportunistic rebalancing, not only controls portfolio drift, but also provides significant return improvements by capturing buy-low / sell-high opportunities as asset classes sporadically drift relative to each other.
  • The paper studies a wide range of market conditions to show that rebalancing return benefits can be more than doubled compared with the traditional annual rebalancing.
  • These additional benefits, attributed to transient momentum and mean reversion effects, occur sporadically in time and can only be captured by monitoring portfolios frequently.
  • The studies suggest these practical guidelines:
    1. Use wider rebalance bands
    2. Evaluate client portfolios biweekly
    3. Only rebalance asset classes that are out of balance - not classes that are in balance
    4. Increase the number of uncorrelated classes used in portfolios
  • The studies show that trading costs and tax deferral are small compared with rebalance benefits.
  • Opportunistic rebalancing has already been adopted by a number of leading wealth management firms across the country.

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Moneycruncher
vor 5 Stunden von DST:

 

Das Fazit ist, dass das Potenzial von Diversifikation erst über Rebalancing ausgeschöpft wird. Dass Diversifkation ansonsten nutzlos sei halte ich jedoch für etwas übertrieben.

 

Ich kenne deine Asset-Allokation nicht, aber umso öfter du außerhalb der 5/25 Rule eine Rebalancierung durchführst, desto höher wird die Wahrscheinlichkeit, dass du die erforderliche Abweichung nie oder nur selten erreichen wirst. Ich glaube, dass unter deiner durch aus charmanten Idee dein langfristiger Rebalancing-Bonus leiden könnte. Ich empfehle dir dich mal mit folgender Studie auseinanderzusetzen: https://www.onefpa.org/journal/Pages/Opportunistic Rebalancing A New Paradigm for Wealth Managers.aspx

 

Ich habe die Summary zur besseren Übersichtlichkeit mal etwas aufbereitet:

  • Wealth managers traditionally rebalance portfolios quarterly or annually to control risk due to asset class drifts.
  • This paper proposes a new paradigm for planners: rebalance less frequently, but look more frequently to find the best opportunities for rebalancing.
  • The proposed approach, called opportunistic rebalancing, not only controls portfolio drift, but also provides significant return improvements by capturing buy-low / sell-high opportunities as asset classes sporadically drift relative to each other.
  • The paper studies a wide range of market conditions to show that rebalancing return benefits can be more than doubled compared with the traditional annual rebalancing.
  • These additional benefits, attributed to transient momentum and mean reversion effects, occur sporadically in time and can only be captured by monitoring portfolios frequently.
  • The studies suggest these practical guidelines:
    1. Use wider rebalance bands
    2. Evaluate client portfolios biweekly
    3. Only rebalance asset classes that are out of balance - not classes that are in balance
    4. Increase the number of uncorrelated classes used in portfolios
  • The studies show that trading costs and tax deferral are small compared with rebalance benefits.
  • Opportunistic rebalancing has already been adopted by a number of leading wealth management firms across the country.

Das würde ja tedenziell meinem Vorschlag entsprechen einen fixen Rebalancing-Zeitpunkt p.a. zu definieren ("rebalance less frequently"), aber trotzdem permanent das Portfolio zu analysieren und bei Bedarf ("only rebalance asset classes that are out of balance" [z.B. 5/25 Rule]) unterjährig einzugreifen. Damit könnte ich mich anfreunden.

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ImperatoM
Am 4.8.2019 um 23:48 von Moneycruncher:

Nun habe ich ungeplant einen größeren Betrag zur Verfügung und der nächste Rebalancing-Termin ist erst in einem halben Jahr. Soll ich den Betrag entsprechend meiner Asset Allocation sofort investieren oder wartet man immer den geplanten Termin ab? Oder ist es egal? Beim Arero ist die Rebalancing-Methodik z.B. wissenschaftlich ermittelt - immer zum gleichen Zeitpunkt meines Wissens.

 

 

Wenn Du auf einen einzigen Termin festgelegt bist, dann grundsätzlich lieber früher als später. Du hast ja leider keine Höhe der Beträge genannt, evtl. ist eine Aufteilung über mehrere Kaufzeitpunkte sinnvoll. Statistisch betrachtet solltest Du nicht um die gewünschte Allokation einkaufen, sondern auf sie.

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Moneycruncher
vor 5 Stunden von ImperatoM:

 

Wenn Du auf einen einzigen Termin festgelegt bist, dann grundsätzlich lieber früher als später. Du hast ja leider keine Höhe der Beträge genannt, evtl. ist eine Aufteilung über mehrere Kaufzeitpunkte sinnvoll. Statistisch betrachtet solltest Du nicht um die gewünschte Allokation einkaufen, sondern auf sie.

Widerspricht sich das nicht? Entweder ich kaufe lieber früher als später, also sofortiges Rebalancing, oder ich kaufe über mehrere Kaufzeitpunkte. Das wäre aber wohl Rebalancing, gepaart mit cost averaging. Wenn ich sofort investiere, würde die Asset Allocation gleich bleiben und sich (zunächst) nur das Depotvolumen erhöhen. Es geht um 50 TEU.

 

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DST
· bearbeitet von DST
vor 17 Stunden von Moneycruncher:

Das würde ja tedenziell meinem Vorschlag entsprechen einen fixen Rebalancing-Zeitpunkt p.a. zu definieren ("rebalance less frequently"), aber trotzdem permanent das Portfolio zu analysieren und bei Bedarf ("only rebalance asset classes that are out of balance" [z.B. 5/25 Rule]) unterjährig einzugreifen. Damit könnte ich mich anfreunden.

 

Wenn ich die Studie richtig interpretiere wäre es besser mehrere Jahre nichts zu tun, als ein Rebalancing durchzuführen, das nicht wirklich erforderlich ist ("only rebalance asset classes that are out of balance"). Die Erkenntnis ist, dass wenn du größere Rebalancing-Bänder (z.B. 25%) konstant verwendest du am Ende (historisch betrachtet) einen höheren (rund doppelt so großen) Rebalancing-Bonus als mit einem zeitlich basiertem Rebalancing nach Quartalen oder Jahren erhältst.

 

Warum willst du zusätzlich ein mal im Jahr rebalancen wenn du von größeren Rebalancing-Bändern an sich überzeugt wärst? (Bist du das überhaupt?) Welchen Vorteil soll das haben, außer dass es sich vielleicht gut anfühlt das Jahr mit einem frisch rebalancierten Portfolio zu starten? Dadurch verfälschst du die eigentliche Strategie und reballancierst im Endeffekt zu anderen Zeitpunkten als dies bei einer strikten Anwendung der Regel (ohne jährliche Ausnahmen) der Fall wäre.

 

Nicht, dass dein Vorschlag indiskutabel wäre, aber den Momentum-Effekt, auf dem Opportunistic Rebalancing - neben dem Mean Reversion Effekt - basiert, wirst du so vermutlich nicht voll ausschöpfen können. Wenn du nicht verstehen solltest was ich damit meine, empfehle ich dir dich erst einmal richtig mit der Studie auseinanderzusetzen; nur die Zusammenfassung lesen reicht nicht. Wenn du Glück hast wird auf deinen Vorschlag ja sogar an irgendeiner Stelle eingegangen, ansonsten bin ich mir nicht sicher ob für deine Idee der Kombination eine evidenzbasierte Grundlage exisitiert. Für rein zeitbasiertes und rein auf Opportunitäten basiertes Rebalancing ist das hingegen der Fall, so dass es mir zum derzeitigen Stand der Wissenschaft sinnvoller erscheint sich für eine Strategie zu entscheiden und diese konsequent anzuwenden.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

.Ich denke das lässt sich nicht verallgemeinern. Es hängt auch davon ab, woher Mittelzuflüsse stammen. Beispiel: Ich habe ein passives BIP Portfolio für meinen Sohn angelegt. Allokation ist 60% Aktien, 40% festverzinslich (Sparplan mit ausgesetzten Raten).

 

Ich habe mal in einem Paper gelsesen, dass zu frühes als auch zu spätes Rebalancing die Performance mindert. Zu frühes weil man die Aktien nicht laufen lässt, zu spät weil man sonst von einem größeren Abschwung erwischt werden kann, das Rebalancing also quasi verpasst. Als gute maximale Abweichung zwische den Assetklassen kam aus dem Paper heraus, lag bisher bei rund +/- 10%. Damit hält man auch gleichzeitig Veräußerungen gering, die ja auch Kosten verursachen (je nach Broker sogar umsatzabhängig).

 

Um den saisonalen Effekt etwas zu nutzen, versuche ich Verkäufe, wenn sie denn nötig sind, im Frühjahr durchzuführen, wo Aktien statistisch gesehen eher hoch stehen. Käufe führe ich dagegen im Herbst durch, wenn statistisch Aktien am tiefsten stehen.

 

Nun gibt es noch das "Problem" mit den Ausschüttern, zumindest in meinem Fall. Die Fonds sind alles Ausschütter, da es bei dem Depot keine regelmäßigen Zuflüsse gibt und damit Rebalancing aus der Substanz stattfinden muss. Dieses Geld verwende ich für gewöhnlich jährlich zur Herbstzeit (Käufe) um die Regionen anzugleichen. Damit sind die Abweichungen zwischen den Regionen meist nicht so groß.

 

 

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ImperatoM
vor 4 Stunden von Moneycruncher:

Widerspricht sich das nicht? Entweder ich kaufe lieber früher als später, also sofortiges Rebalancing, oder ich kaufe über mehrere Kaufzeitpunkte.

Nein. Wo soll der Widerspruch liegen?

 

vor 4 Stunden von Moneycruncher:

Das wäre aber wohl Rebalancing, gepaart mit cost averaging.

Richtig.

 

vor 4 Stunden von Moneycruncher:

Wenn ich sofort investiere, würde die Asset Allocation gleich bleiben und sich (zunächst) nur das Depotvolumen erhöhen.

Falsch. Du musst ja eben nicht im gleichen Maßstab investieren auf den Du investierst, wie ich bereits sagte.

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Moneycruncher
vor 49 Minuten von ImperatoM:

Nein. Wo soll der Widerspruch liegen?

 

Falsch. Du musst ja eben nicht im gleichen Maßstab investieren auf den Du investierst, wie ich bereits sagte.

Wenn ich "lieber als früher als später" kaufen soll, widerspricht das den "mehreren Kaufzeitpunkten", da diese ja eben nicht "früher" liegen, sondern "später".

 

"Im gleichen Maßstab investieren auf den Du investierst" => verstehe ich nicht

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ImperatoM
· bearbeitet von ImperatoM
vor 13 Minuten von Moneycruncher:

Wenn ich "lieber als früher als später" kaufen soll, widerspricht das den "mehreren Kaufzeitpunkten", da diese ja eben nicht "früher" liegen, sondern "später".

Es ist eine Abwägungsfrage. Darum schrieb ich zunächst "grundsätzlich" und machte dann eine Einschränkung. Ein Widerspruch ist das meines Erachtens nicht, es sind nur zwei Interessen, zwischen denen ein Kompromiss gefunden werden muss, so dass beide angemessen zum Tragen kommen.  Und das ist ja durchaus möglich, und daher kein Widerspruch.

 

Zitat

"Im gleichen Maßstab investieren auf den Du investierst" => verstehe ich nicht

Mach einen Unterschied zwischen der Neuinvestitionsrelation und der daraus resultierenden Gesamtallokation.

 

Mal arg runtergebrochen: Du willst je 50% der Aktien A und B besitzen. Aktuell ist A aber zu 60% im Depot. wenn Du nun stärker in B als in A investierst, näherst Du Dich der oder erreichst Du die Zielvorstellung. Kurz: Rebalancing ohne Umschichtung.

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Moneycruncher
vor 6 Stunden von DST:

 

Wenn ich die Studie richtig interpretiere wäre es besser mehrere Jahre nichts zu tun, als ein Rebalancing durchzuführen, das nicht wirklich erforderlich ist ("only rebalance asset classes that are out of balance"). Die Erkenntnis ist, dass wenn du größere Rebalancing-Bänder (z.B. 25%) konstant verwendest du am Ende (historisch betrachtet) einen höheren (rund doppelt so großen) Rebalancing-Bonus als mit einem zeitlich basiertem Rebalancing nach Quartalen oder Jahren erhältst.

 

Warum willst du zusätzlich ein mal im Jahr rebalancen wenn du von größeren Rebalancing-Bändern an sich überzeugt wärst? (Bist du das überhaupt?) Welchen Vorteil soll das haben, außer dass es sich vielleicht gut anfühlt das Jahr mit einem frisch rebalancierten Portfolio zu starten? Dadurch verfälschst du die eigentliche Strategie und reballancierst im Endeffekt zu anderen Zeitpunkten als dies bei einer strikten Anwendung der Regel (ohne jährliche Ausnahmen) der Fall wäre.

 

Nicht, dass dein Vorschlag indiskutabel wäre, aber den Momentum-Effekt, auf dem Opportunistic Rebalancing - neben dem Mean Reversion Effekt - basiert, wirst du so vermutlich nicht voll ausschöpfen können. Wenn du nicht verstehen solltest was ich damit meine, empfehle ich dir dich erst einmal richtig mit der Studie auseinanderzusetzen; nur die Zusammenfassung lesen reicht nicht. Wenn du Glück hast wird auf deinen Vorschlag ja sogar an irgendeiner Stelle eingegangen, ansonsten bin ich mir nicht sicher ob für deine Idee der Kombination eine evidenzbasierte Grundlage exisitiert. Für rein zeitbasiertes und rein auf Opportunitäten basiertes Rebalancing ist das hingegen der Fall, so dass es mir zum derzeitigen Stand der Wissenschaft sinnvoller erscheint sich für eine Strategie zu entscheiden und diese konsequent anzuwenden.

Ok, ich lese die Studie nochmal im Detail.

Inzwischen bin ich mir auch gar nicht mehr sicher, ob mein aktuelles Fallbeispiel überhaupt etwas mit Rebalancing zu tun hat!:o Es geht ja eigentlich um die Anlage eines unerwartet verfügbaren Betrages. Da mein aktuelles Portfolio meiner Zielallokation entspricht, müsste ich die Investition einfach auch entsprechend aufteilen. Mein Problem ist wohl eher, ob ich die Investition, insbesondere den RK3-Anteil, über einen Zeitraum strecken soll, um cost average zu erzielen oder eben nicht.

Aber trotzdem Danke für die Informationen und die Studie, darüber mache ich mir auf jeden Fall Gedanken.

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