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jungunddumm

DVAG/AM Riester Strategie Plus als Wohnriester; Immobilienfinanzierung in jungen Jahren

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jungunddumm

Hallo zusammen,

 

ich bin neu hier im Forum und habe mich bisher kaum mit Vermögensaufbau, Riesterrente etc. befasst. Meine Eltern hatten u.A. einen Wohnriester und einen Bausparvertrag für mich abgeschlossen, durch eine Bekannte kam ich zu einem DVAG Berater. Nachdem ich mir beim letzten Termin wieder etwas "überrannt" vorkam, mit vorbereiteten Verträgen etc, habe ich begonnen mich im Internet schlau zu machen. Wirklich erschrenkend, was hier von der DVAG berichtet wird, in vielen Punkten habe ich mich bzw. meinen Berater wiedererkannt. Lieder sind mittlerweile fast alle meine Verträge bei der AM.

Die Konditionen der Verträge waren bzw. sind wirklich nicht die Besten, zum Glück konnte ich beim Haftpflicht-, Hausrat-, Glas- und Unfallversicherung-Allerlei noch die gesetzliche Wiederrufsfrist nutzen. Stand jetzt komme ich mir einfach nur dumm vor, weil ich mich zuvor nie mit derlei beschäftigt habe und mich auch nicht damit beschäftigen wollte. Ich habe die Verträge beim Vermögensberater einfach im Blindflug unterschrieben, er wurde mir ja "empfohlen" und ich war anfangs auch wirklich überzeugt und habe ihm die ganze Sache in die Hand gegeben, in dem Vertrauen, dass das für mich beste aus den Verträgen rausgeholt wird. Nur beschlich mich mit jedem Termin mehr und mehr das Gefühl, dass mir da einfach etwas verkauft werden soll, dass ich garnicht brauche..

 

Nun zum eigentlichen Fall:

 

Meine Freundin und ich möchten in den nächsten 2-4 Jahren bauen, auch wenn wir noch recht jung sind. Für mich ein weiterer Grund, mich intensiver mit dem Thema Baufinanzierung, Altersvorsorge und Wohnriester auseinanderzusetzen. Ich habe bereits mit dem DVAG-Berater über das Thema gesprochen und wir haben einen weiteren Termin vereinbart, bei dem auch meine Freundin mit dabei sein wird und es um die Baufinanzierung gehen soll, bzw. wie wir in kurzer Zeit viel Geld sinnvoll ansparen können. Allerdings habe ich bereits rausgehört, dass er uns mehr oder minder einen neuen Bausparvertrag verkaufen will...

 

Kurz zu uns:

Beide mitte 20,

sie seit einem Jahr ausgelernte Steuerfachangestellte. Bruttoeinkommen ca. 30.000€.

Ich beende mein Studium nächsten Monat und bin ab Oktober Produktionstechniker, Bruttoeinkommen ca. 43.000€.

 

Wir können Mietfrei in der Einliegerwohnung meiner Eltern wohnen, bis unser Eigenheim fertig ist, Baubeginn kann maximal in 2-3 Jahren erfolgen (die Gemeinde muss erst neues Bauland schaffen).

 

Nach großzügigem Abzug aller Kosten können wir jeden Monat ca. 1300€ zur Seite legen, wenn mein Auto im Lauf des Jahres abbezahlt ist sind es 1800€.

 

Ich habe bei der W&W einen Bausparvertrag über 200.000€, der in 20.000er Schritten zugeteilt werden kann. Hier sind bereits ca. 3.000€ angespart.

 

Gleichzeitig habe ich VASP bei der Aachenmünchener, den ich, wenn ich ehrlich bin, nicht wirklich verstehe. Mir ist zumindest nicht klar, wo der Vorteil liegt und die Dynamik von 3% wurde mir im Vorfeld auch verschwiegen. Ist es hier möglich, nur die BU zu behalten und den Vermögensaufbauaspekt rauszunehmen? Wenn man sich hier über die Kostenstruktur der AM und der DVAG informiert wird einem ja nur schwindlig..

 

Außerdem habe ich noch einen RiesterRente Strategie Plus Vertrag bei der AM, hier wurde mein "alter" Wohnriester bei W&W übertragen, da der neue Vertrag angeblich viel besser sei. Der Vertrag bei der W&W wurde bis dahin bereits während meiner Ausbildungszeit und das Studium über 5 Jahre bespart, im Juni letzten Jahres dann der Wechsel zur AM. Ab Oktober werde ich dann in den Riestervertrag 160€/Monat einzahlen, um die Förderung mitzunehmen, dies wurde mir vom DVAG-Berater so empfohlen. Ich hatte zwar da bereits ein ungutes Gefühl, da ich eigentlich so viel Geld wie möglich für den geplanten Bau zur Seite legen wollte, doch dumm wie ich bin habe ich bereits unterschrieben. Nun Frage ich mich natürlich, ob es überhaupt Sinn macht, weiterhin den Riestervertrag der AM zu besparen, oder ob es nicht besser wäre, diesen beitragsfrei zu stellen.

 

Wenn es möglich ist, den RiesterStrategie Plus als Wohnriester zu nutzen, würde das meiner Meinung nach am ehesten Sinn ergeben, denn ein weiterer Wechsel würde ja nur unnötig Geld kosten oder liege ich da falsch?

Oder ist es besser, den W&W Bausparvertrag zu füllen, bis 20.000€ (oder mehr) erreicht sind?

Option drei wäre, das Geld einfach auf einem klassischen Sparbuch bei der Volksbank zu parken, was haltet ihr davon?

 

Bitte entschuldigt die absolute Unerfahrenheit und die bodenlose Dummheit, die ich begangen habe. Hier im Forum habe ich bereits viele gute Ratschläge und Anregungen gelesen, wenigstens wurden mir damit die Augen geöffnet. Ich stehe erst ganz am Anfang was Vermögensaufbau, Altersvorsorge etc. angeht, aber bin fest entschlossen, alles was ich in Zukunft abschließe auch von Grund auf zu verstehen. Mein Vertrauen in Berater aller Art geht mittlerweile gegen 0.

 

In der Hoffnung auf etwas Licht am Ende des Tunnels,

jungunddumm

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Beamter48
· bearbeitet von Beamter48

Wie sind denn die Konditionen vom BSV?

Wie hoch werden die Gesamtkosten für die Immobilie und was soll davon finanziert werden?

Welches Bundesland?

 

Der Riester-Vertrag ist halt typisch für viele Verträge. Teuer.

Darüber hinaus halte ich Riester für dich unsinnig. Wenn ihr Kinder wollt, dann macht Riester für deine Frau dann Sinn.

 

Ansonsten würde ich mich eher darauf konzentrieren Risiken abzufedern. Sinnvolle BU und RLV ab Aufnahme des Kredits.

 

Wohn-Riester finde ich nicht sinnvoll. Neben dem Wohnförderkonto kommen da noch Einschränkungen hinzu die dich irgendwann vor Probleme stellen.

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
Am 24.8.2019 um 15:08 von jungunddumm:

Bekannte kam ich zu einem DVAG Berater

Dir sind die verschiedenen Beraterzulassungen in der Versicherungsberatung bekannt?

Stichwort Unterschiede zwischen Versicherungsvertretern (inkl. der DVAG-"Berater") und bspw. Versicherungsmaklern?

 

Es gibt vier Zulassungen in der Versicherungsberatung:
1. Versicherungsvertreter (klassische Agentur vor Ort) - rechtlich gesehen auf Seiten eines Versicherers tätig
ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/versicherungsvertreter-48845
2. Mehrfachvertreter oder auch Mehrfachagent genannt - rechtlich gesehen auf Seiten von mehreren Versicherern tätig
ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/mehrfirmenvertreter-52469
3. Versicherungsmakler - rechtlich gesehen als Treuhänder des Kunden tätig und damit auf der Seite des Kunden agierend, erheblich

größere Beratungshaftung, da dem Kundeninteresse verpflichtet. Außerdem heutzutage oftmals Courtage- und Honorarvermittlung
ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/versicherungsmakler-48993
4. Versicherungsberater - vorwiegend Juristen, die bspw. bei einer Leistungsfallabwicklung beratend tätig werden
Suchst du einen Berater, der auf deiner Seite agieren muss und deine Interessen vertritt (auch rechtlicher Natur), kommst du an einem

Versicherungsmakler oder Versicherungsberater nicht vorbei. Da ist die DVAG nicht der richtige Ansprechpartner!

 

Am 24.8.2019 um 15:08 von jungunddumm:

Die Konditionen der Verträge waren bzw. sind wirklich nicht die Besten, zum Glück konnte ich beim Haftpflicht-, Hausrat-, Glas- und Unfallversicherung-Allerlei noch die gesetzliche Wiederrufsfrist nutzen.

Die Vertragsbedingungen sind teilweise unterirdisch. Da hast du definitiv die richtige Entscheidung getroffen.

 

Am 24.8.2019 um 15:08 von jungunddumm:

Gleichzeitig habe ich VASP bei der Aachenmünchener, den ich, wenn ich ehrlich bin, nicht wirklich verstehe. Mir ist zumindest nicht klar, wo der Vorteil liegt und die Dynamik von 3% wurde mir im Vorfeld auch verschwiegen. Ist es hier möglich, nur die BU zu behalten und den Vermögensaufbauaspekt rauszunehmen? Wenn man sich hier über die Kostenstruktur der AM und der DVAG informiert wird einem ja nur schwindlig..

Wurde denn vor Beantragung des VASP auch eine vernünftige Recherche der eigenen Gesundheitshistorie betrieben? 

Auch die Versicherungsbedingungen der BU sind höchstens Mittelmaß, in Kombination mit oftmals hohen Beiträgen. Für den Abschluss sollte 

man sich einen spezialisierten Versicherungsmakler suchen, der anhand von professionellen Risikovoranfragen den besten Anbieter für dich

herausfiltert. Da ist eine vorherige Festlegung auf einen Anbieter nicht zielführend. Ansonsten ist der VASP einfach nur pervers teuer im Vergleich

zu anderen fondsgebundenen Rentenversicherungen.

 

Am 24.8.2019 um 15:08 von jungunddumm:

Außerdem habe ich noch einen RiesterRente Strategie Plus Vertrag bei der AM

Ebenfalls pervers teuer im Vergleich zu anderen fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen.

 

Gruß

Studi24

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Seabushy

Hallo jungunddumm,

 

wie bereits von den Vorrednern erwähnt, fehlen wichtige Informationen zur Finanzierung und zum BSV.

 

Ich wage allerdings zu behaupten, dass ein BSV über 200T€ in keinem Fall sinnvoll ist. Im aktuellen Zinsumfeld ist eine "Standardfinanzierung" mit Annuitätendarlehen in aller Regel günstiger und vor allem deutlich flexibler zu gestalten.

Auch Wohnriester ist irre unflexibel und das Wohnförderkonto wird mit 2% verzinst - mehr, als zur Zeit für 10- oder sogar 15-Jahresfinanzierungen zur Zeit aufgerufen wird.

 

Grundsätzlich solltest du dich auch über die DVAG und deren Geschäftsmodell informieren, es gibt eigentlich kaum Verträge, die wirklich bedarfsgerecht verkauft werden. Wenn du ein technisches Studium absolviert hast, sollten dir Zahlen nicht allzu fremd sein. Das Thema Finanzen solltest du also auch selbstverantwortlich managen können. Dazu gehört im Zweifel auch, die abgeschlossenen Verträge zu kündigen und noch mal bei Null anzufangen - Lehrgeld inklusive. Ich würde mir alle Versicherungen und Sparprodukte einzeln ansehen und mit eigenem Wissen (ja, das kostet Zeit) überprüfen, ob ich sie wirklich brauche. Dann ggfs. kündigen oder Anbieter wechseln. In diesem Zusammenhang kannst du dich auch bzgl. Baufinanzierungen schlau machen.

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tfk
vor 6 Stunden von Seabushy:

Hallo jungunddumm,

 

wie bereits von den Vorrednern erwähnt, fehlen wichtige Informationen zur Finanzierung und zum BSV.

 

Ich wage allerdings zu behaupten, dass ein BSV über 200T€ in keinem Fall sinnvoll ist. Im aktuellen Zinsumfeld ist eine "Standardfinanzierung" mit Annuitätendarlehen in aller Regel günstiger und vor allem deutlich flexibler zu gestalten.

Auch Wohnriester ist irre unflexibel und das Wohnförderkonto wird mit 2% verzinst - mehr, als zur Zeit für 10- oder sogar 15-Jahresfinanzierungen zur Zeit aufgerufen wird.

 

Grundsätzlich solltest du dich auch über die DVAG und deren Geschäftsmodell informieren, es gibt eigentlich kaum Verträge, die wirklich bedarfsgerecht verkauft werden. Wenn du ein technisches Studium absolviert hast, sollten dir Zahlen nicht allzu fremd sein. Das Thema Finanzen solltest du also auch selbstverantwortlich managen können. Dazu gehört im Zweifel auch, die abgeschlossenen Verträge zu kündigen und noch mal bei Null anzufangen - Lehrgeld inklusive. Ich würde mir alle Versicherungen und Sparprodukte einzeln ansehen und mit eigenem Wissen (ja, das kostet Zeit) überprüfen, ob ich sie wirklich brauche. Dann ggfs. kündigen oder Anbieter wechseln. In diesem Zusammenhang kannst du dich auch bzgl. Baufinanzierungen schlau machen.

Zumal dieser auch saftige Abschlusskosten begründete. 

 

Welche Konditionen hat der BSV?

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Semmel
· bearbeitet von Semmel

Jegliche komplexen Bankprodukte und vor allem Versicherungsprodukte kosten Geld. Von Bausparern halte ich im derzeitigen Zinsniveau garnichts.

 

Versicherungsprodukte sind schon mal grundsätzlich vollkommen ungeeignet als Anlageprodukt. Da zahlt man nur drauf.

Riester & Co. ist auch für die Tonne (meiner Meinung nach). Bausparen aufgrund des Zinsniveaus ebenfalls.

 

Du hast mit 2-4 Jahren ja einen sehr konkreten und überschaubaren Anlagehorizont mit einem klaren Ziel.

Jetzt hast du den Bausparer schon an der Backe, also nutze ihn auch und bespare den. Das restliche Geld würde ich auf einem Tagesgeldkonto parken.

 

Auf keinen Fall noch irgendein weiteres Abzockprodukt beim DVAG-Verkäufer abschließen. Am besten den Termin absagen, die Typen sind nämlich extrem aufdringlich und manipulativ.

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Bavarese

Hallo Jungunddumm,

 

wie von den Vorschreibern schon angemerkt, verursacht dein BSV sehr hohe Abschlusskosten. Bei 200.000€ und 1,6% sind das 3.200 € !!!. Eine Bausparsumme von 200.000 € kann man mit einem normalen Gehalt NIE zur Baufinanzierung verwenden. Wenn man sich die Regelsparrate ansieht, die bei z.B. 3-5 ‰ liegt, wäre das schon sportlich. Natürlich könnte man ihn teilen, aber dann hätte man ihn auch gleich von Beginn mit einer sinnvollen Summe abschließen können. Ich finde es unterirdisch dir einen BSV mit 200.000€ zu verkaufen, wenn du in 2-3 Jahren bauen willst. Als Absicherung für die Restschuld könnte man es machen. Aber im Rahmen einer klassischen Baufinanzierung und Baubeginn in ein paar Jahren ist ein BSV in dieser Höhe völlig verfehlt.

 

vor 8 Stunden von Semmel:

Auf keinen Fall noch irgendein weiteres Abzockprodukt beim DVAG-Verkäufer abschließen. Am besten den Termin absagen, die Typen sind nämlich extrem aufdringlich und manipulativ.

Unbedingt absagen. Ich würde auch mal nachfragen wie es mit Beratungsprotokollen aussieht :news:.

 

Am 24.8.2019 um 15:08 von jungunddumm:

Option drei wäre, das Geld einfach auf einem klassischen Sparbuch bei der Volksbank zu parken, was haltet ihr davon?

Wenn du in 2-3 Jahren bauen willst, dann solltes du das Geld sicher anlegen. Dazu eignen sich Festgeld bzw. Tagegeld. In Aktien würde ich in so einem kurzen Zeitraum nicht investieren. Da geht Sicherheit und somit Liquidität während der Bauzeit vor Rendite.

 

Am 24.8.2019 um 15:08 von jungunddumm:

Allerdings habe ich bereits rausgehört, dass er uns mehr oder minder einen neuen Bausparvertrag verkaufen will...

noch einen BSV?? :shock: Der andere ist sowieso schon zu hoch.

 

Lies bitte hier im Forum nochmal zum Thema DVAG. Da findest du genügend Leidensgenossen. Wenn du aus den restlichen Verträgen nicht mehr raus kommst, dann überstürze nichts. Informier dich im Forum und im Internet, damit du deine Finanzen besser verstehst. Und alles andere hakst du unter Lehrgeld ab.

 

Gruß

Bavarese

 

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