Materialaufwandsquote

[Jonas Koch]

Hallo zusammen,

 

ich lese zurzeit das Buch "Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse" N.Schmidlin; in der eine Interpration der Kennzahl Materialaufwandsquote u.a. wie folgt heißt:

 

"Im Zusammenhang mit der Materialaufwandsquote sollte stets die Fähigkeit eines Unternehmens die Preise an die Inflation anzupassen beachtet werden"

 

Meine Frage hierzu lautet, wann ist ein Unternehmen denn nicht fähig seine Preise anpassen? 

 

Ich hoffe mir kann jemand weiterhelfen. 

 

Viele Grüße!

[Cai Shen]

Immer dann, wenn der Auftraggeber die Preissetzungsmacht hat, z.B.

 

- bei langlaufenden Lieferverträgen der Endprodukte mit von vornherein festgelegten Preisen

- bei hohem Konkurrenzdruck (wenn Preiserhöhungen zur Abwanderung der Kunden zu günstigeren Konkurrenten führen)

- evtl. bei staatlichen Eingriffen in die Preisbildung

 

Es gibt bestimmt noch tausende andere Gründe, das wären vermutlich mit die Wichtigsten.

[JS_01]

Autoindustrie ist ein Beispiel für langlaufende Verträge. Da kann, muss aber kein Preisanstieg zwischen Hersteller und Lieferant über einen Produktionszeitraum festgelegt werden. Je nachdem, wer bei Projektvergabe gerade am längeren Hebel sitzt und auf den anderen weniger angewiesen ist als andersrum.

Ein anderes Beispiel wäre der klassische 1€-Shop, also Kleinkram mit überwiegend gleichem, festen Preis. Der heißt ja nächstes Jahr nicht 1,02€-Shop. Oder Produkte an Preisschwellen wie 9,99€ oder 99,99€. Die 100 sieht halt einfach teurer aus.

Und um ein Beispiel für Cai Shens letzten Punkt zu nennen: Die Post darf Preiserhöhungen nur nach Genehmigung der Bundesnetzagentur durchführen.