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LucaCombs

800k Passives Portfolio

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LucaCombs

Hallo zusammen,

 

ich starte einmal mit den basics:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

- keine

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (Fondsbezeichnung und ISIN angeben):

- keine

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:

- Ich strebe eine passive und langfristige Geldanlage an. Zeitaufwand sehe ich analog bei etwa 2h pro Jahr, davon 1h jährliches rebalancing und 1h Kommunikation mit Steuerberater/ Organisatorisches

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:

- Langfristiger Anlagehorizont des RK3 Parts in einen global diversifizierten ETF, buy&hold Strategie. Entsprechend werde ich das auch so umsetzen, Volatilität ist mir aus dem Tagesgeschäft bekannt

 

Optionale Angaben:

 

1.Alter

- 30J, verheiratet

2. Berufliche Situation

- Gesellschafter Geschäftsführer im eigenen Unternehmen, IT Branche

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft?

- nein

4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht

- passiv, indexbasiert

 

 

Über meine Fondsanlage

 

1. Anlagehorizont

Langfristig, 20J+

 

2. Zweck der Anlage

Altervorsorge/ Investition

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Sowohl als auch

 

4. Anlagekapital:

Einmalanlage von 800k sowie monatliche Anlage von 5-10k

 

Status Quo:

- Geschäftsführer

- keine Altersvorsorge. Minimale Absicherung über die Firma ist gerade in Planung

- keine Investitionen abseits der eigenen Unternehmung

- Kapital 1.8M, komplett auf TG Konten

- Einkommen: 6-stellig

 

Zielsetzung:

a) Aufteilung des Vermögens in RK1 und RK3 Part

b) RK1 Part: Tagesgeld. Verzicht auf marginal höhere Rendite, etwa Festgeldleiter, zu Gunsten maximaler Liquidität

c) RK3 Part: Langfristige, ergo 20J+, Anlage des RK3 Parts. Dabei konkrete Anforderungen:

- globale, diversifizierte, lückenlose Anlage, frei von ungewollten Überschneidungen -> World + EM

- selbstheilend, heißt zukünftige Verschiebungen innerhalb der Indizes gleichen sich automatisch aus ohne Ungleichgewichte entstehen zu lassen -> Beispiel: 2030 wandert China von EM zu World. Angenommen, ich hätte ein 30/30/10/30 Portfolio, so sollte ich wohl den 30% EM Part anpassen

- möglichst kein Rebalancing nötig -> Abgesehen vom zeitlichen Aufwand: Bei 800k Anlagevolumen erscheint nach kurzer Excel Auswertung bei einem beispielhaften 30/30/10/30 Portfolio mit, natürlich auch rein fiktiver +10%,+20%,-10%,+/-0 Entwicklung auch der finanzielle Aufwand inkl. Abgeltungssteuer bei jährlichen Verkäufen im Zuge eines Rebalancing äußert ungünstig. Alternative: Statt verkaufen und umschichten die Lücken mit neuem Kapital auffüllen. Wird irgendwann auch ein beliebig teurer Spaß, für den die notwendige Liquidität gesichert sein muss. Obgleich ich Entscheidungen für oder eine Anlageform nicht von sich konstant ändernden steuerlichen Aspekten abhängig machen möchte, so behalte ich eine anstehende Änderung von 25%+ auf den persönlichen Steuersatz mit 45% als mögliches Szenario im Hinterkopf.

 

Geplante Aufteilung:

a) RK1: 1M, Tagesgeld

Begründung für Tagesgeld vs. Festgeldleiter/Anleihen/etc. oben aus Punkt b der Zielsetzung. Höhe ergibt sich aus angedachter Konsumausgabe für eine selbstgenutzte Immobilie in den nächsten 5 Jahren, Kaufpreis etwa 800k

b) RK3: 800k, Vanguard FTSE All-World UCITS ETF, ISIN: IE00B3RBWM25

Begründung für RK3:

- Aktien, da für Anleihen jegliches tiefergreifende Verständnis fehlt 

- ETF, indexbasiert vs. hedged, globale Abdeckung, komplett selbstjustierend, überschneidungsfrei, kein rebalancing notwendig, vgl. Zielsetzung oben

- Vanguard, da gutes Verhältnis von TER und TD. Zudem, zugegeben ein softes Kriterium, gefällt mir das dahinterstehende Geschäftsmodell

- ausschüttend. Diese Dividenden, die ich nicht als "Zusatzeinkommen", sondern ähnlich einem Verkauf als Reduzierung des Portfolios verstehe, könnten wohl mittelfristig für ein Bestreiten meines Lebensunterhalts ausreichen, sofern diese denn auch in Zukunft in der Form weiterlaufen. Falls zukünftig keine Ausschüttungen stattfinden sollten, auch okay.

- warum MK und nicht BIP gewichtet? Offen gesagt kann ich die im Forum - mutmaßlich - vorherrschende Tendenz zu BIP-gewichteten Portfolios, die auch von RoboAdvisor Portfolios bis hin zum Norwegischen Staatsfond sehr verbreitet erscheint, nicht ganz nachvollziehen, da hier nach meinem Dafürhalten jede Kausalität fehlt und das BIP Vorgehen damit rein willkürlich erscheint. Verweis auch auf revenue exposure.

Zudem stellte ich mir die Frage, ob nach meiner subjektiven Einschätzung bspw. der US Anteil nach MK zu hoch und Europa zu niedrig ist. Bei, auch wieder rein exemplarischer, Betrachtung der im Alltag subjektiv genutzten Dienste (Einkaufen via Amazon, Arbeiten mit Windows, Apple Smartphone, private Kommunikation via Facebook oder Whatsapp) vs. hochregulierte EU Märkte würde ich die Frage für mich persönlich verneinen.

Eine nach meinem Dafürhalten optimale und die, m.E., einzig mathematisch sinnvolle Index Abbildung wäre wohl eine equal weight Variante. Mangels globaler Verfügbarkeit greife ich auf FTSE mit MK zurück.

Auch die Notwendigkeit einer Übergewichtung der EM sehe ich aktuell nicht. Denn warum sollte ich die EM 3x so hoch gewichten wie der Markt, bestehend aus einer Vielzahl (professioneller) Investoren? Wohl nicht wegen einem fiktiven Potential, das bereits via MK eingepreist ist. Wegen der wachstumsstarken Unternehmen in den EM? Ist bspw. eine Baidu Suchmaschine "besser" als Google? Daran habe ich starke Zweifel. Dazu kommt, dass auf Grund staatlicher Subventionierung die tatsächliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit vieler Unternehmen der EM wohl kaum fundiert zu bewerten ist.

Noch ein anderer Gedankengang dazu: Ist absehbar, dass z.B. die Nachfrage nach EM/Europe ETFs steigt? Auch dafür sehe ich keine Anzeichen, vgl. etwa Google Trends.

Die Ableitungen zur vergangenen Performance, wie etwa auch vom Finanzwesir in einem Artikel getroffen und hochgerechnet, sind als ex post Betrachtung nett zu lesen. Konkrete Implikationen für aktuelles Handeln, etwa EM und SC sind auch in der Zukunft die Renditebringer, kann ich für mich persönlich daraus nicht ergründen.

 

Würde mich sehr über Euer Feedback zu dem Portfolio und meinen Gedanken freuen. Habe ich an einer Stelle einen groben Denkfehler? Gelten für Portfolios im 6-stelligen Bereich Eurer Meinung nach andere Regeln als für kleine Anlagen?

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xfklu

Eine BIP-Gewichtung hätte in den Jahren 2004 bis 2007 ganz gut funktioniert, und die Idee wurde deshalb damals popolär. Im Nachhinein sieht man, dass das wohl nur ein zufälliger Effekt war und keinen systematischen Vorteil bringt: MSCI ACWI GDP Weighted Index. Der norwegische Staatsfonds macht sowas meines Wissens auch nicht.

 

Der Vanguard FTSE All-World ist ein guter Fonds für den Aktienanteil, den man nur empfehlen kann.

 

Für das Tagesgeld solltest Du Dir eine möglichst solide Bank suchen und dafür auf die letzten Zehntel Prozentpunkte beim Zinssatz verzichten, aber das versteht sich wohl von selbst.

 

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Bassinus
vor 21 Minuten von LucaCombs:

Gelten für Portfolios im 6-stelligen Bereich Eurer Meinung nach andere Regeln als für kleine Anlagen?

Nein. Es gelten für kleine Anlagen eher mehr Regeln, da die Kosteneffizienz ungleich wichtiger ist.

Grundsätzlich könnte man sich mit der Depotgröße einen eigenen "World" aus 30-60 Aktienpositionen bauen und sich somit die Gebühren und Emittentenrisiko ersparen. Ausserdem fallen noch paar theoretische Risiken weg. 

 

Aber gegen die 1 ETF Lösung spricht überhaupt nichts. Auch bei der Größe der Anlage. Noch für die Forums-Statistik: Einmalanlage oder ratierlich? Wenn ja - wie lang gestreckt? 

 

Zum Rest den du schreibst: Das sind deine Meinungen und Einschätzungen. Solang du die für gut hältst und dich informierst, kann dir keiner Richtig/Falsch bescheinigen. Das sieht man in der Zukunft. Und dann auch nur für die Vergangenheit. Wenn du dich wohl fühlst, ist das ein guter Schritt um wirklich durchzuhalten. 

 

Viel Erfolg 

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Königsweg

Hey, könntest du vielleicht kurz beschreiben, wie du es mit 30 Jahren zum Millionär geschafft hast!?

Mache gerade mein Abitur und mein großes Ziel ist es, die finanzielle Freiheit schnellstmöglich zu erreichen. Daher bin ich immer für Anregungen von erfolgreichen Menschen dankbar!

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StefanU
vor 55 Minuten von Königsweg:

Hey, könntest du vielleicht kurz beschreiben, wie du es mit 30 Jahren zum Millionär geschafft hast!?

Hat er doch geschrieben:

vor 1 Stunde von LucaCombs:

Gesellschafter Geschäftsführer im eigenen Unternehmen, IT Branche

 

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swg2531

Das klingt doch schon mal super was du planst.

 

ich bin im übrigen auf deiner Seite bezüglich MK vs. BIP.

 

Ich halt die Märkte für effizient, und deshalb den MK für entscheidend.

 

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s1lv3r

Ein dummer Einwurf von mir zum Ausgangspost: Was für Tagesgeldkonten hast du denn, wenn du bei 1.8 Mio den Sparerpauschbetrag noch nicht ausgenutzt hast? :lol:

 

Naja, zum passivem Buy&Hold ETF Weltportfolio gibt es gar nicht mehr soviel zu sagen. Das ist ja schon alles tausendfach im Forum ausdiskutiert & detailliert beschrieben.

 

Was ich hier noch einmal als Thema in den Raum werfen wollen würde, ist allerdings das Schlagwort "Holding". Du schreibst jetzt zwar weder welches Einkommen du hast (schon 45% Grenzsteuersatz?), welche Steuerklasse ihr aktuell habt (3+5 oder 4+4, vielleicht noch Kinderfreibeträge?) oder wie viel von deinem Einkommen als Gewinn und wie viel als Lohn bezogen wird, aber ich denke das Thema könnte für dich durchaus interessant sein. Das sowohl aus steuerlicher Sicht (Steuerstundungseffekt) als auch gestaltungstechnisch, z.B. mit maximaler Flexibilität was eine spätere Entnahme des Geldes angeht (Vererbung, Auszahlung als Gehalt, etc.).

 

Das vielleicht einfach mal beim Steuerberater durchrechnen und sich beraten lassen.

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 6 Stunden von LucaCombs:

Würde mich sehr über Euer Feedback zu dem Portfolio und meinen Gedanken freuen. Habe ich an einer Stelle einen groben Denkfehler? Gelten für Portfolios im 6-stelligen Bereich Eurer Meinung nach andere Regeln als für kleine Anlagen?

Das größte Problem dürfte sein, dass Du Deine IT-Firma in der Asset Allocation nicht berücksichtigt hast. Du bist de facto Eigentümer einer IT-(Micro-)Aktie mit einem Wert (vermutlich) in Millionen-Höhe (Cashflows der nächsten Jahre und Jahrzehnte und evtl. ein Verkaufserlös). Um in einer solchen Situation optimal zu diversifizieren, empfiehlt die Portfoliotheorie (Staats-)Anleihen und evtl. auch (Anlage-)Immobilien. Tagesgeld bis 100.000 Euro/Institut wäre ein denkbarer Ersatz. Unternehmer, die gegen solche Anlagen eine Abneigung haben, investieren möglicherweise in Aktien aus *anderen* Branchen. Sehr, sehr risikofreudige nutzen ihr Knowhow möglicherweise auch für gezieltes Stockpicking in den Bereichen, in denen sie sich besonders gut auskennen.

 

Im FTSE All-World sind derzeit viele hoch bewertete IT-Aktien enthalten. Es gilt, eine Situation wie die von 2000 bis 2003 zu vermeiden (Kursmassaker bei IT-Aktien und gleichzeitig starke Verschlechterung der IT-Auftragslage und des IT-Arbeitsmarktes). Spiel mal einen Worst Case für Dich durch: Aufträge gehen massiv zurück. Du musst Geld ins Unternehmen nachschießen. Aktien haben aber 50-70% verloren.

 

vor 6 Stunden von LucaCombs:

Eine nach meinem Dafürhalten optimale und die, m.E., einzig mathematisch sinnvolle Index Abbildung wäre wohl eine equal weight Variante.

30/30/10/30 ist Equal Weight der drei Wirtschaftsräume Amerika/Europa/Asien+Australien, die sich in ihrer wirtschaftlichen Führungsrolle schon häufiger abgewechselt haben. Allerdings ist auch mir kein Produkt bekannt, das eine solche Anlage günstig + pflegeleicht umsetzt. Manche Robos gehen in diese Richtung, produzieren aber auch erhebliche Kosten. Jedoch gibt es z.B. die Fidelity Indexfonds, mit denen sich das sehr günstig umsetzen lässt, wenn man z.B. 1x/Jahr selbst rebalanciert.

 

vor 6 Stunden von LucaCombs:

Zudem stellte ich mir die Frage, ob nach meiner subjektiven Einschätzung bspw. der US Anteil nach MK zu hoch und Europa zu niedrig ist. Bei, auch wieder rein exemplarischer, Betrachtung der im Alltag subjektiv genutzten Dienste (Einkaufen via Amazon, Arbeiten mit Windows, Apple Smartphone, private Kommunikation via Facebook oder Whatsapp) vs. hochregulierte EU Märkte würde ich die Frage für mich persönlich verneinen.

Das Problem mit den FANGs ist, dass eine solch dominante Stellung in der Vergangenheit nie lange durchgehalten werden konnte. Siehe dazu ca 12:00-20:00 (die ganze Präsentation ist hochinteressant!): 

 

 

 

vor 6 Stunden von LucaCombs:

Auch die Notwendigkeit einer Übergewichtung der EM sehe ich aktuell nicht. Denn warum sollte ich die EM 3x so hoch gewichten wie der Markt, bestehend aus einer Vielzahl (professioneller) Investoren? Wohl nicht wegen einem fiktiven Potential, das bereits via MK eingepreist ist.

Die Börsenindizes berücksichtigen nur den Free Float, aber nicht den gesamten Markt. Sie stellen deshalb nur eine mögliche Sichtweise dar.

 

Die 30% für die EM lassen sich auch aufsplitten: Z.B. in 15%pkt EM-Aktien und 15%pkt USD-EM-Anleihen, um ein breiteres Spektrum von EM zu berücksichtigen.

 

vor 6 Stunden von LucaCombs:

Ist bspw. eine Baidu Suchmaschine "besser" als Google? Daran habe ich starke Zweifel.

Darum geht es aber gar nicht. Für China sprechen zwei Argumente:

1.) ist China ein riesiger, weitgehend abgeschotteter Markt. Die chinesischen Unternehmen brauchen also gar nicht besser zu sein als ihre ausländischen Konkurrenten. Ein weitgehend abgeschotteter chinesischer Markt reicht aus.  

2.) bei den Zukunftstechnologien wird China aufgrund der sehr hohen Zahlen an Ingenieuren, IT-Fachleuten usw, die derzeit an den Universitäten ausgebildet werden, und des Umbaus der Wirtschaft hin zu höherwertigen Produkten und Dienstleistungen in den nächsten 10-15 Jahren in vielen Bereichen eine wichtige Rolle spielen oder sogar Weltmarktführer werden.

 

vor 6 Stunden von LucaCombs:

Dazu kommt, dass auf Grund staatlicher Subventionierung die tatsächliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit vieler Unternehmen der EM wohl kaum fundiert zu bewerten ist.

Das spricht v.a. gegen Indexinvestments. Da sich der chinesische Kapitalmarkt aber gerade schrittweise öffnet (z.B. bei den A-Shares), gibt es für aktive Fondsmanager eine sehr viel größere Auswahl.

 

vor 6 Stunden von LucaCombs:

Noch ein anderer Gedankengang dazu: Ist absehbar, dass z.B. die Nachfrage nach EM/Europe ETFs steigt? Auch dafür sehe ich keine Anzeichen, vgl. etwa Google Trends.

Wenn so etwas auch über Google Trends nachzuvollziehen ist, dürfte es bereits viel zu spät für ein Investment sein ("Putzfrauen-Hausse").

 

Was aber bereits jetzt klar zu erkennen ist: Du erhältst in Europa und den EM für Dein Geld wesentlich mehr Unternehmensgewinn, weil das KGV dort niedriger ist. Und dadurch sind auf Sicht der nächsten 10-15 Jahre statistisch betrachtet die Chancen für eine gute Rendite wesentlich höher: https://www.starcapital.de/de/kapitalmarktforschung/aktienmarktpotenzial/ 

 

vor 6 Stunden von LucaCombs:

Obgleich ich Entscheidungen für oder eine Anlageform nicht von sich konstant ändernden steurlichen Aspekten abhängig machen möchte, so behalte ich eine anstehende Änderung von 25%+ auf den persönlichen Steuersatz mit 45% als mögliches Szenario im Hinterkopf.

Zumindest einen Teil der Anlage in eine Fondspolice stecken.

 

 

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stummlfumml
vor 11 Stunden von LucaCombs:

so behalte ich eine anstehende Änderung von 25%+ auf den persönlichen Steuersatz mit 45% als mögliches Szenario im Hinterkopf.

Wobei in einem solchen Fall für Dividenden wieder mit dem Teileinkünfteverfahren zu rechnen ist, womit es wieder auf 25% Steuersatz hinauslaufen würde, da sonst die ausgeschütteten Gewinne von AGs deutlich schlechter besteuert werden würden und die Rechtsformneutralität des Steuerrechts vollkommen aufgegeben werden würde. 

 

vor 11 Stunden von LucaCombs:

- warum MK und nicht BIP gewichtet? Offen gesagt kann ich die im Forum - mutmaßlich - vorherrschende Tendenz zu BIP-gewichteten Portfolios, die auch von RoboAdvisor Portfolios bis hin zum Norwegischen Staatsfond sehr verbreitet erscheint, nicht ganz nachvollziehen, da hier nach meinem Dafürhalten jede Kausalität fehlt und das BIP Vorgehen damit rein willkürlich erscheint. Verweis auch auf revenue exposure.

Eine theoretische Argumentationslinie hin zu einer Verteilung nach BIP wäre, dass man bei passiven Strategien versucht möglichst gut den gesamten weltweiten Unternehmenssektor abzubilden. Mit Aktien kann man trivialerweise direkt nur an Aktiengesellschaften teilhaben, womit bei einer Gewichtung nach Marktkapitalisierung die Länder unterrepräsentiert werden, in denen (aus verschieden Gründen) Aktiengesellschaften weniger vertreten sind. Ein Beispiel dafür wäre ja Deutschland, mit der starken Ausprägung mittelständiger Unternehmen. Mit einer BIP-Gewichtung kann man hoffen diese länderspezifische Bias zu bestimmten Rechtsformen zu reduzieren. Ein Schwachpunkt ist natürlich, dass auch die BIP-Gewichtung nicht die Beteiligung an nicht-AGs ermöglicht. Wenn also z.B. in Deutschland der Mittelstand stark wächst und deutsche AGs verdrängt, dann kann diese sogar schaden. Wenn deutsche AGs hingegen vom Wachstum des Mittelstands profitiert und mitwachsen, profitiert eine BIP-Gewichtung.   

 

vor 11 Stunden von LucaCombs:

Zudem stellte ich mir die Frage, ob nach meiner subjektiven Einschätzung bspw. der US Anteil nach MK zu hoch und Europa zu niedrig ist. Bei, auch wieder rein exemplarischer, Betrachtung der im Alltag subjektiv genutzten Dienste (Einkaufen via Amazon, Arbeiten mit Windows, Apple Smartphone, private Kommunikation via Facebook oder Whatsapp) vs. hochregulierte EU Märkte würde ich die Frage für mich persönlich verneinen.

Wobei das (wie Dir vermutlich selbst bewusst ist) natürlich ein sehr schwaches Argument ist. Dass man als 30-jähriger, dazu noch mit beruflicher Bias hin zur IT, wenig Berührungspunkte im Alltag zum Maschinenbau, Medizintechnik, Chemiebranche, Schiffsbau etc. hat, in denen dies US-amerikanische Dominanz nicht in der gleichen Weise besteht, macht diese Wirtschaftsbereiche nicht weniger existent oder relevant.

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LucaCombs
vor 11 Stunden von Bassinus:

Nein. Es gelten für kleine Anlagen eher mehr Regeln, da die Kosteneffizienz ungleich wichtiger ist.

Grundsätzlich könnte man sich mit der Depotgröße einen eigenen "World" aus 30-60 Aktienpositionen bauen und sich somit die Gebühren und Emittentenrisiko ersparen. Ausserdem fallen noch paar theoretische Risiken weg. 

 

Aber gegen die 1 ETF Lösung spricht überhaupt nichts. Auch bei der Größe der Anlage. Noch für die Forums-Statistik: Einmalanlage oder ratierlich? Wenn ja - wie lang gestreckt? 

 

Zum Rest den du schreibst: Das sind deine Meinungen und Einschätzungen. Solang du die für gut hältst und dich informierst, kann dir keiner Richtig/Falsch bescheinigen. Das sieht man in der Zukunft. Und dann auch nur für die Vergangenheit. Wenn du dich wohl fühlst, ist das ein guter Schritt um wirklich durchzuhalten. 

 

Viel Erfolg 

 

Vielen Dank für Dein Feedback! Ich habe ratierlich angedacht, 8 monatliche Tranchen a 100k

 

 

vor 11 Stunden von Königsweg:

Hey, könntest du vielleicht kurz beschreiben, wie du es mit 30 Jahren zum Millionär geschafft hast!?

Mache gerade mein Abitur und mein großes Ziel ist es, die finanzielle Freiheit schnellstmöglich zu erreichen. Daher bin ich immer für Anregungen von erfolgreichen Menschen dankbar!

 

In Kurzform: Abitur, Studium, dort bereits mit unternehmerischen Themen beschäftigt, parallel Firma gegründet, erst in Deutschland expandiert, aktuell Expansion im EU/US Markt. In wie weit es "zum Millionär schaffen" mit "finanzieller Freiheit" zu tun hat hängt wohl in erster Linie von Deinen Zielen ab. Meines Erachtens beginnt finanzielle Freiheit immer im Kopf, nicht auf dem Konto. Bedenke aber, dass auch das seinen Preis hat (Vor dem PC Coden statt Studentenparties, jahrelang 12h/Tag bei einem Gehalt knapp über Existenzminimum arbeiten statt 9 to 5, etc.). Zudem, hier sollte man sich nichts vormachen, hat unternehmerischer Erfolg immer auch etwas mit Glück zu tun. 

 

 

vor 8 Stunden von s1lv3r:

Ein dummer Einwurf von mir zum Ausgangspost: Was für Tagesgeldkonten hast du denn, wenn du bei 1.8 Mio den Sparerpauschbetrag noch nicht ausgenutzt hast? :lol:

 

Naja, zum passivem Buy&Hold ETF Weltportfolio gibt es gar nicht mehr soviel zu sagen. Das ist ja schon alles tausendfach im Forum ausdiskutiert & detailliert beschrieben.

 

Was ich hier noch einmal als Thema in den Raum werfen wollen würde, ist allerdings das Schlagwort "Holding". Du schreibst jetzt zwar weder welches Einkommen du hast (schon 45% Grenzsteuersatz?), welche Steuerklasse ihr aktuell habt (3+5 oder 4+4, vielleicht noch Kinderfreibeträge?) oder wie viel von deinem Einkommen als Gewinn und wie viel als Lohn bezogen wird, aber ich denke das Thema könnte für dich durchaus interessant sein. Das sowohl aus steuerlicher Sicht (Steuerstundungseffekt) als auch gestaltungstechnisch, z.B. mit maximaler Flexibilität was eine spätere Entnahme des Geldes angeht (Vererbung, Auszahlung als Gehalt, etc.).

 

Das vielleicht einfach mal beim Steuerberater durchrechnen und sich beraten lassen.

 

Vielen Dank für den Tipp, das Thema hatte ich die letzten Jahre auch immer wieder auf dem Schirm!

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LucaCombs
vor 5 Stunden von Fondsanleger1966:

Im FTSE All-World sind derzeit viele hoch bewertete IT-Aktien enthalten. Es gilt, eine Situation wie die von 2000 bis 2003 zu vermeiden (Kursmassaker bei IT-Aktien und gleichzeitig starke Verschlechterung der IT-Auftragslage und des IT-Arbeitsmarktes). Spiel mal einen Worst Case für Dich durch: Aufträge gehen massiv zurück. Du musst Geld ins Unternehmen nachschießen. Aktien haben aber 50-70% verloren.

Valider Punkt, Danke dafür! Das Unternehmen habe ich bewusst in der Asset Allocation nicht aufgeführt, da sowohl gedanklich als auch strukturell Unternehmen und Privatvermögen getrennt sind. Heißt im Umkehrschluss, um auf Deinen Punkt zu kommen, das die Firma hohe Gewinne überwiegend thesauriert hat und über ausreichend Rückstellungen bei geringen Fixkosten verfügt, um entsprechende Schwankungen abfedern zu können. 

 

vor 5 Stunden von Fondsanleger1966:

30/30/10/30 ist Equal Weight der drei Wirtschaftsräume Amerika/Europa/Asien+Australien, die sich in ihrer wirtschaftlichen Führungsrolle schon häufiger abgewechselt haben. Allerdings ist auch mir kein Produkt bekannt, das eine solche Anlage günstig + pflegeleicht umsetzt. Manche Robos gehen in diese Richtung, produzieren aber auch erhebliche Kosten. Jedoch gibt es z.B. die Fidelity Indexfonds, mit denen sich das sehr günstig umsetzen lässt, wenn man z.B. 1x/Jahr selbst rebalanciert.

 

Hier würde ich widersprechen. 30/30/10/30 wirkt für mich wie eine BIP-orientierte Ländergewichtung, innerhalb derer jedoch die Aufteilung nach wie vor durch MK erfolgt. Von meinem Equal Weight Verständnis, exemplarisch hier IE00BLNMYC90 am S&P Beispiel, sind wir da wohl leider noch weit entfernt. 

 

vor 5 Stunden von Fondsanleger1966:

Das Problem mit den FANGs ist, dass eine solch dominante Stellung in der Vergangenheit nie lange durchgehalten werden konnte. Siehe dazu ca 12:00-20:00 (die ganze Präsentation ist hochinteressant!): 

Vielen Dank, seh ich mir direkt mal an!

 

vor 5 Stunden von Fondsanleger1966:

1.) ist China ein riesiger, weitgehend abgeschotteter Markt. Die chinesischen Unternehmen brauchen also gar nicht besser zu sein als ihre ausländischen Konkurrenten. Ein weitgehend abgeschotteter chinesischer Markt reicht aus.  

2.) bei den Zukunftstechnologien wird China aufgrund der sehr hohen Zahlen an Ingenieuren, IT-Fachleuten usw, die derzeit an den Universitäten ausgebildet werden, und des Umbaus der Wirtschaft hin zu höherwertigen Produkten und Dienstleistungen in den nächsten 10-15 Jahren in vielen Bereichen eine wichtige Rolle spielen oder sogar Weltmarktführer werden.

Mit Deinen Argumenten magst Du Recht haben. Oder auch nicht. Wie lange China noch ein wie stark abgeschotteter Markt bleibt steht meiner Meinung nach in den Sternen. In wie weit China wirklich Weltmarktführer wird halte ich ehrlich gesagt auch für reine Spekulation. Denn wer sagt, dass die Fachkräfte der Marktbewertung von chinesischen Unternehmen zu Gute kommen und nicht bspw. für kleine-große Unternehmen in den Industrieländern arbeiten, die zumindest aktuell wesentlich günstigere Rahmenbedingungen bieten? Zudem würde ich davon ausgehen, dass aktuelle Firmenbewertungen diese Erwartungen bereits einpreisen. Wenn ich jetzt China rein basierend auf dieser Hoffnung übergewichte und eine Länderwette eingehe, wie weit bin ich dann von Branchenwetten auf REITs, Global Trends, etc. entfernt?

 

vor 6 Stunden von Fondsanleger1966:

Wenn so etwas auch über Google Trends nachzuvollziehen ist, dürfte es bereits viel zu spät für ein Investment sein ("Putzfrauen-Hausse").

 

Zugestanden.

 

vor 6 Stunden von Fondsanleger1966:

Was aber bereits jetzt klar zu erkennen ist: Du erhältst in Europa und den EM für Dein Geld wesentlich mehr Unternehmensgewinn, weil das KGV dort niedriger ist. Und dadurch sind auf Sicht der nächsten 10-15 Jahre statistisch betrachtet die Chancen für eine gute Rendite wesentlich höher: https://www.starcapital.de/de/kapitalmarktforschung/aktienmarktpotenzial/

Unter der Annahme, dass sich diese Entwicklung aus der Vergangenheit in die Zukunft weiter fortsetzt, klar.

 

vor 51 Minuten von stummlfumml:

Eine theoretische Argumentationslinie hin zu einer Verteilung nach BIP wäre, dass man bei passiven Strategien versucht möglichst gut den gesamten weltweiten Unternehmenssektor abzubilden. Mit Aktien kann man trivialerweise direkt nur an Aktiengesellschaften teilhaben, womit bei einer Gewichtung nach Marktkapitalisierung die Länder unterrepräsentiert werden, in denen (aus verschieden Gründen) Aktiengesellschaften weniger vertreten sind. Ein Beispiel dafür wäre ja Deutschland, mit der starken Ausprägung mittelständiger Unternehmen. Mit einer BIP-Gewichtung kann man hoffen diese länderspezifische Bias zu bestimmten Rechtsformen zu reduzieren. Ein Schwachpunkt ist natürlich, dass auch die BIP-Gewichtung nicht die Beteiligung an nicht-AGs ermöglicht. Wenn also z.B. in Deutschland der Mittelstand stark wächst und deutsche AGs verdrängt, dann kann diese sogar schaden. Wenn deutsche AGs hingegen vom Wachstum des Mittelstands profitiert und mitwachsen, profitiert eine BIP-Gewichtung.   

 

Verstanden, Danke für Deine Gedanken. Ich lass mich sehr gerne korrigieren, aber werden bei der BIP + MK Kombination nicht zwei Faktoren gemischt, die nur eine bedingte Kausalität aufweisen. Nach der Logik könnte ich auch mit 20/20/20/20 argumentieren, oder sehe ich das falsch? Mir ist vollumfänglich bewusst, dass der MK Index auch nach meinem Ermessen nicht perfekt ist. Aber ist es wirklich zielführend, einen schon suboptimalen Index mit Zufallswerten zu kombinieren?

 

vor 54 Minuten von stummlfumml:

Wobei das (wie Dir vermutlich selbst bewusst ist) natürlich ein sehr schwaches Argument ist. Dass man als 30-jähriger, dazu noch mit beruflicher Bias hin zur IT, wenig Berührungspunkte im Alltag zum Maschinenbau, Medizintechnik, Chemiebranche, Schiffsbau etc. hat, in denen dies US-amerikanische Dominanz nicht in der gleichen Weise besteht, macht diese Wirtschaftsbereiche nicht weniger existent oder relevant.

Volle Zustimmung, Danke dafür!

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finisher
· bearbeitet von finisher

Ich würde auf mehrere ETF-Fondsanbieter aufteilen. Bei einem Anlagehorizont von 20J+, ändert sich bei einem ETF bestimmt mal das Domizil oder er wird geschlossen (was dann wie ein Verkauf gilt) und dann werden alle Deine Gewinne zwangsbesteuert. Vermutlich gibt es dann die Abgeltungssteuer nicht mehr und Du musst den Spitzensteuersatz auf die aufgelaufenen Gewinne bezahlen, welche nach 10-20 Jahren erheblich sein können. Wobei es auch sein könnte, dass in Zukunft alle ETF-Anbieter von Irland woanders hin wechseln, weil es wo anders günstiger für sie ist, dann nützt Dir die Anbieterstreuung auch nichts.

So ein Zwangsverkauf des Fonds wirkt sich auch ganz erheblich negativ auf den Zinsenzinseffekt bei so langen Anlagezeiträumen aus.

 

Alternativ könntest Du aber auch versuchen selbst einen Index mit Einzelaktien nachzubilden, z.B. den ishares Gobal 100 ETF. Das ist sowas wie ein MSCI World mit 100 Aktien, statt 1500. Das macht aber auch viel mehr Arbeit. Von den Transaktionskosten sollte es überschaubar sein, der MSCI World hat z.B. eine Umschlagsrate von 2-3% pro Jahr. Das wären bei 100 Aktien, 2-3 Aktien pro Jahr zum austauschen und dann vielleicht 10 Transaktionen pro Jahr, um ein paar zu groß oder zu klein gewordene Positionen zu rebalancieren (100% Tracking des Indexes macht keinen Sinn.)

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stummlfumml
vor 57 Minuten von LucaCombs:

Verstanden, Danke für Deine Gedanken. Ich lass mich sehr gerne korrigieren, aber werden bei der BIP + MK Kombination nicht zwei Faktoren gemischt, die nur eine bedingte Kausalität aufweisen. Nach der Logik könnte ich auch mit 20/20/20/20 argumentieren, oder sehe ich das falsch? Mir ist vollumfänglich bewusst, dass der MK Index auch nach meinem Ermessen nicht perfekt ist. Aber ist es wirklich zielführend, einen schon suboptimalen Index mit Zufallswerten zu kombinieren?

Bei eine passiven Anlagestrategie würden wir uns in einer perfekten Welt am gesamten globalen Unternehmenssektor beteiligen. Das heißt von Google, über Onkel Werners Hinterhofwerkstatt, bis hin zum Limonadenstand an der somalischen Küste. Die Gewichtung erfolgt entsprechend des Werts des jeweiligen Unternehmens im Verhältnis zu allen anderen Unternehmen. Weil die reale Welt aber nicht perfekt ist, müssen wir hier mit 2 starken Einschränkungen leben: 1. Den wirklichen Wert eines Unternehmens kennt kein Mensch, so dass wir dafür verschiedene Näherungen/Schätzungen ansetzen müssen. 2. Wir können mit Aktien nur in Aktiengesellschaften investieren. 

 

Der Ansatz über MK nimmt das 2. Problem hin und setzt als Unternehmenswert und -gewicht einfach die Marktmeinung an.

Der Ansatz über BIP ist ein Versuch das eingeschränkte Investitionsuniversum wieder etwas zu kompensieren, indem die Leistungsfähigkeit von Ländern als Näherung für den Wert (und damit des Gewichts) des Unternehmenssektors der Länder angesetzt wird.

Gleichgewichtungen hingegen verfolgt keinen dieser Ansätze, sondern ist weitestgehend willkürlich, aber einfach.

 

Lange Rede, kurzer Sinn: unperfekt ist zwangsläufig jedes Vorgehen und was in der Zukunft besser laufen wird, weiß kein Mensch -> Geschmacksfrage, wobei die genannten Ansätze einfach die populärsten sind.

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LucaCombs
vor 1 Stunde von finisher:

Alternativ könntest Du aber auch versuchen selbst einen Index mit Einzelaktien nachzubilden, z.B. den ishares Gobal 100 ETF. Das ist sowas wie ein MSCI World mit 100 Aktien, statt 1500. Das macht aber auch viel mehr Arbeit. Von den Transaktionskosten sollte es überschaubar sein, der MSCI World hat z.B. eine Umschlagsrate von 2-3% pro Jahr. Das wären bei 100 Aktien, 2-3 Aktien pro Jahr zum austauschen und dann vielleicht 10 Transaktionen pro Jahr, um ein paar zu groß oder zu klein gewordene Positionen zu rebalancieren (100% Tracking des Indexes macht keinen Sinn.)

Vielen Dank für den Vorschlag, nur fürchte ich, dass der Aufwand hier erheblich wäre. Zudem ist man dann 100% auf large cap unterwegs.

 

vor 33 Minuten von stummlfumml:

Der Ansatz über MK nimmt das 2. Problem hin und setzt als Unternehmenswert und -gewicht einfach die Marktmeinung an.

 

Der Ansatz via BIP nimmt das 2. Problem auch hin, oder nicht? 

 

vor 34 Minuten von stummlfumml:

die Leistungsfähigkeit von Ländern als Näherung für den Wert (und damit des Gewichts) des Unternehmenssektors der Länder angesetzt wird

Empfindest Du das nicht als rein willkürlich?

 

Auf die Gefahr hin, hier etwas vom Thema abzukommen: Die dem BIP Ansatz zu Grunde liegende Argumentation hinsichtlich der Diversifikation kann ich voll und ganz nachvollziehen. Nur ich halte die operative Umsetzung für suboptimal. 

 

Beispiel Nestle: im Vanguard FTSE All-World UCITS ETF bei 0,72% und bei 30% Europa Gewichtung ("Foren Standard") im Vanguard FTSE Developed Europe UCITS ETF insgesamt bei 1,16%. Ob damit etwas gewonnen ist bzw. die Diversifikation in die richtige Richtung läuft mag jeder für sich beantworten.

 

Basierend auf bspw. den Artikeln

https://www.forbes.com/sites/rickferri/2012/12/20/any-monkey-can-beat-the-market/#6d9d3e05630a

https://www.goodreturns.co.nz/article/976513977/equal-weight-vs-market-cap-weight.html#

und auch der Finanzwesir Auswertung, die in eine ähnliche Richtung geht, stellt sich mir gerade die Frage, ob ein equal weight Ansatz nicht auch in Zukunft dem MK Ansatz überlegen wäre. Denn die vom MK Ansatz propagierte Marschrichtung, dass die Gewinner von gestern auch die Gewinner von morgen sein werden, liegt regelmäßig daneben. Die angestrebte Diversifizierung zwischen Ländern, Branchen, Unternehmen wird dadurch zumindest erreicht. Mangels Verfügbarkeit gestaltet sich eine Umsetzung schwierig. Ein möglicher workaround wäre, etwa Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (ca. 85% LC Anteil) mit einem Mid/Small Cap zu mischen, etwa iShares Edge MSCI World Size Factor UCITS ETF (IE00BP3QZD73), um damit prozentual den mid cap Anteil zu Lasten des LC zu erhöhen und in Richtung equal weight zu kommen. Um wieder auf eine gängige globale Verteilung zu kommen müsste man zu World noch EM nehmen, was etwa zu folgendem Portfolio führen könnte:

60% Vanguard FTSE All-World UCITS ETF

30% iShares Edge MSCI World Size Factor UCITS ETF

10% SPDR® MSCI Emerging Markets Small Cap UCITS ETF 

 

Ergäbe nach Morningstar X-RAY eine Verteilung von 57% LC - 36% MC - 4% SC. Gewichtung der Top10 Titel reduziert man damit von 11,4% auf 6,8% (zu 10% bei der 30/30/10/30 Aufteilung).

 

Hat jemand von Euch sich schon Gedanken in diese Richtung gemacht?

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xfklu
vor 1 Stunde von LucaCombs:

10% SPDR® MSCI Emerging Markets Small Cap UCITS ETF 

 

Ergäbe nach Morningstar X-RAY eine Verteilung von 57% LC - 36% MC - 4% SC

 

Wo sind denn die restlichen 6% SC geblieben?

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stummlfumml
· bearbeitet von stummlfumml
vor 2 Stunden von LucaCombs:

Der Ansatz via BIP nimmt das 2. Problem auch hin, oder nicht? 

Nein, schließlich versucht er dieses zu kompensieren. Nehmen wir zwei Länder, die jeweils aus gleich vielen und gleich starken Unternehmen bestehen. Wenn in Land A 90% aller Unternehmen die Rechtsform einer AG haben, in Land B nur 10% der Unternehmen, dann führt die Gewichtung nach Marktkapitalisierung zu einer 9:1 Gewichtung zwischen Land A und B, obwohl die Unternehmenssektoren in beiden Ländern gleich groß/stark/wert sind, nur aufgrund der unterschiedlichen Rechtsformen. 

 

Zitat

Empfindest Du das nicht als rein willkürlich?

Nö, es ist eine begründbare Näherungslösung für ein Problem, dessen Ideallösung in der Realität nicht existiert.

 

Zitat

Auf die Gefahr hin, hier etwas vom Thema abzukommen: Die dem BIP Ansatz zu Grunde liegende Argumentation hinsichtlich der Diversifikation kann ich voll und ganz nachvollziehen. Nur ich halte die operative Umsetzung für suboptimal. 

Natürlich ist die Umsetzung suboptimal, so wie jede andere Umsetzung auch.

 

Zitat

Beispiel Nestle: im Vanguard FTSE All-World UCITS ETF bei 0,72% und bei 30% Europa Gewichtung ("Foren Standard") im Vanguard FTSE Developed Europe UCITS ETF insgesamt bei 1,16%. Ob damit etwas gewonnen ist bzw. die Diversifikation in die richtige Richtung läuft mag jeder für sich beantworten.

Natürlich führt die BIP-Gewichtung dazu, dass dadurch Unternehmen stärker gewichtet werden, die in Ländern sitzen, in denen Aktiengesellschaften einen geringeren Anteil am BIP haben (nicht ganz sauber formuliert). Das wird ja an meinem obigen Beispiel ganz gut sichtbar. Die AGs von Land B werden stärker gewichtet, da sie den Proxy für den Unternehmenssektor des Landes B darstellen. Es weist damit auch gewisse Parallelen zum optimierten Sampling einer physischen Replikation auf. Weil Land B nicht komplett handelbar ist, werden diese durch stark korrelierte Werte ersetzt.

 

Zitat

Denn die vom MK Ansatz propagierte Marschrichtung, dass die Gewinner von gestern auch die Gewinner von morgen sein werden, liegt regelmäßig daneben.

Eher nein. MK sagt, dass Dir von jedem Euro Unternehmenswert der gleiche Anteil gehören soll, egal zu welchen Unternehmen er gehört. Von einem Unternehmen das 100€ wert ist, kaufst Du nur halb so viel, wie von einem Unternehmen, dass 200€ wert ist. Wie die Unternehmen zu ihrem Wert gekommen sind, ist für MK erstmal irrelevant. Das 200€ Unternehmen kann bisher eine komplette Nullnummer gewesen sein und einfach nur große Hoffnungen wecken. Wenn ich darauf setze, dass die Gewinner von gestern die Gewinner von morgen sein werden, gewichte ich nach ganz anderen Kennzahlen. Der gleichgewichtete Ansatz hat zudem solche willkürlichen Kuriositäten zur Folge, wie dass wenn zwei Unternehmen fusionieren, diese plötzlich nur noch halb so stark gewichtet werden, ohne das dahinter eine investitionsrelevante Logik stecken würde. 

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slekcin

Etwas in Richtung equal weight wäre dieser ETF. Dabei werden die 250 größten Firmen gleich gewichtet abgebildet.

 

https://www.justetf.com/ch/etf-profile.html?isin=NL0009690221

 

 

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