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Schildkröte

Wirecard 0,500% bis 11.09.2024

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Trend
vor 11 Minuten von Schwachzocker:

Naja, die Frage ist auch, was im Fall einer Insolvenz noch für die Gläubiger übrig bleiben würde.

 

Das ist zweifelsfrei richtig. Machen wir eine kleine Überschlagsrechnung (nehme dazu einfachheitshalber die Bilanz zum 31.12.2018):

 

Total Cash: 2,859,400 - 1,900,000 (Abschreibungen)= 959,400

Net Receivables: 253,900 (Annahme: Forderungen sind zu 80% eintreibbar) = 203,120

Inventory: 10,600 (Annahme: 65%) = 6,890

Non-current assets: 1,929,400 (enthalten sind vor allem Goodwill und intangible Assets). Annahme 30% Verwertung = 576,120

 

Somit belaufen sich die Vermögenswerte vor Abzug der Insolvenzkosten auf:  1,745,530

 

Liabilities: 3,932,100.

 

Verwertungsquote im Case: 1,745,530/3,932,100 = 44,4 Prozent vor Abzug der Insolvenzkosten und exklusive der Schadensersatzforderungen. Hier weiß ich zum Beispiel nicht, ob diese gleichrangig mit den übrigen Verbindlichkeiten eingeordnet werden würden.

Die wahre Quote dürfte dann eher unter 40 Prozent sein.

 

Eigene Kritik:Wir haben hier sicherlich Leute, die im Insolvenzrecht mehr Expertise haben. Dann könnten wir die Quoten adjustieren und die Insolvenzkosten besser abschätzen.  Gleichzeitig weiß keiner, welche weiteren schwarzen Löcher es noch bei Wirecard in den Bilanzen gibt.

 

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HalloAktie
Gerade eben von Madame_Q:

Ich mache es eh nicht.

Es ist mir zu viel Geld für diesen Zock.

5000 würde ich wohl riskieren.

Geht aber eh nicht.

 

Seufz, ich glaube, ich gebe es auf, hier im Forum noch etwas über Anlagestrategien lernen zu wollen. Wenn man aktiver ist und Posts einzelner Nutzer/innen häufiger liest, lernt man eigentlich nur, wie subjektiv der Blick auf die (Finanz-)Welt ist. Soll jetzt keine Kritik sein, nur eine Beobachtung.

 

Market Timing? Unsinn.

Einzelmärkte? DAX-ETF? Absurd.

Einzelaktien? Harakiri

5 Tsd. Euro für Anleihen eines Unternehmens mit mutmaßlich gefälschter Bilanz? Geht klar :-)

 

Vielleicht schau ich ab jetzt abends besser französische Filme, um meine Fremdsprachen-Kenntnisse aufzufrischen. Ich kann "Babysitting" empfehlen- sehr lustig ;-)

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Madame_Q
· bearbeitet von Madame_Q

Den Unterschied zwischen Zocken (mit maximal 5% des Kapitals) und langfristig anlegen (mit dem komplettem Vermögen) kennst du aber schon oder?

vor 25 Minuten von HalloAktie:

hier im Forum noch etwas über Anlagestrategien lernen zu wollen

Mit Anlagestrategie hat das hier (Wirecard Anleihe) entsprechend nichts zu tun.

Es ist Zocken. Diesen Zock würde ich aber weitaus besser bewerten als den Kauf der Aktie aktuell (was ja auch einige machen). 

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Flughafen
vor 8 Stunden von Madame_Q:

An eine komplette Pleite glaube ich nämlich nicht.

Solltest Du aber. Pleiten sind ein legitimes Mittel, eine Firma zu sanieren. Unter anderem auf Kosten anderer. Wenn ich mich richtig erinnere, sind bei der GerryWeber-Pleite nicht nur alle Aktionäre, sondern auch alle Obligationäre im Endeffekt leer ausgegangen. Den Reibach haben 1-2 Großinvestoren gemacht, die für Peanuts die Aktiven aufgekauft haben.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Muss der Anleihethread jetzt auch noch wie der Aktienthread zugespammed werden? Vielleicht könnten wir zumindest hier sachlich bleiben.

Zitat

Sollte der Konzern den testierten Abschluss bis zum heutigen Freitag nicht vorlegen, könnten Banken dem Unternehmen Kredite in Höhe von etwa zwei Milliarden Euro kündigen. Eine rasche Einigung mit den kreditgebenden Banken oder zumindest ein Aufschub seitens der Gläubigerbanken haben deshalb für Wirecard höchste Priorität.

 

Experten schätzen, dass Wirecard die Kreditlinie von 2 Milliarden Euro nicht komplett ausgeschöpft hat, so dass es real vermutlich um rund 900 Millionen Euro Kredit geht, der sich auf etwa 15 Banken verteilen. Eine Kündigung aller Kredite würde Wirecard vermutlich direkt in die Insolvenz treiben, das Geld wäre für die Banken weitgehend verloren. Um das zu verhindern, könnten sie die Klauseln in den Kreditverträgen aussetzen beziehungsweise mehr Sicherheiten verlangen und die Kredite weiterlaufen lassen.

Hier der vollständige Artikel aus dem manager magazin.

 

Daran anknüpfend ebenfalls aus dem manager magazin:

Zitat

Die Investmentbank Houlihan Lokey werde gemeinsam mit [Wirecard] "einen Plan zur nachhaltigen Finanzierungsstrategie des Unternehmens entwickeln" ... Man stehe derzeit in Verhandlungen mit einem Bankenkonsortium.

...

Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des Unternehmens unterdessen um sechs Stufen auf "B3" von "Baa3" und damit auf Ramschniveau gesenkt. Moody's verwies zur Begründung auf den laufenden Bilanzskandal und erklärte, eine weitere Herabstufung werde geprüft.

Zitat

Houlihan Lokey ist beispielsweise für ihre Beratung in Insolvenzfällen bekannt und arbeitet auch als Restrukturierungsberater. Houlihan Lokey ist in diesem Feld weltweit führend.[2] Etwa hat sie Ausschüsse der Gläubiger in drei der größten US-Bankrottfälle – Enron, General Motors und Lehman Brothers – beraten. In Deutschland hat Houlihan Lokey Gläubiger bei der Restrukturierung von Jack Wolfskin,[3] Steinhoff[4] und der Reederei Rickmers beraten.[5

Quelle: Wikipedia 

 

Na, bei den Referenzen sollten auch bei den letzten Optimisten die Alarmglocken läuten.

 

Ein Rating von B3 von Moody's entspricht B- von S&P sowie Fitch, was wie folgt definiert wird:

Zitat

Hochspekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage sind Ausfälle wahrscheinlich

Darunter kommt CCC:

Zitat

Nur bei günstiger Entwicklung sind keine Ausfälle zu erwarten

Zitat

Moody’s würde jedenfalls eine weitere Herabstufung in Betracht ziehen, falls Wirecard daran scheitern sollte, einen geprüften Jahresabschluss vorzulegen, den bisher fehlenden Cash nachzuweisen oder wenn sich die operative Leistung verschlechtere.

Quelle: WiWo

 

Insbesondere bezüglich der fehlenden 1,9 Mrd. € verdichten sich nach aktueller Nachrichtenlage die Hinweise, dass es dieses Geld möglicherweise nie gegeben hat (Luftbuchungen) oder es andernfalls höchstwahrscheinlich fott es.

 

Nachtrag 21.06.2020:

Zitat

Bislang halten alle Gläubigerbanken still. Sie verhandeln mit Wirecard über neue Konditionen („waver“), die das Unternehmen innerhalb bestimmter Fristen erfüllen muss, damit die Kreditlinie offen bleibt. Dabei lassen sich die Banken nach unbestätigten Informationen der F.A.Z. von der Rechtskanzlei Allen Overy beraten. Es geht dabei auch um umfangreichere Einblicksrechte in die Geschäftszahlen von Wirecard, als sie den Kreditgebern bisher gewährt wurden – aber eben auch um neue Konditionen, Fälligkeiten und Bedingungen für die weitere Kreditvergabe. ... Auch Banker aus dem Konsortium fragen sich, ob es sinnvoll ist, Wirecard weiter Kredit zu geben.

Hier der vollständige FAZ-Artikel, in welchem auch die kreditgebenden Banken aufgeführt werden.

 

Zitat

Mark Tolentino ... ist ... der Treuhänder jener 1,9 Milliarden Euro ... Telefonisch oder per E-Mail ist er derzeit nicht erreichbar. ... Wirecard selbst will ... versuchen, sich das Geld notfalls von den beiden Banken auf den Philippinen zurückzuholen. Deren Führung habe ja eingeräumt, selbst hinters Licht geführt worden zu sein, weshalb die Haftung bei den beiden Instituten läge. ... Außerdem gibt es Quellen, die darauf hinweisen, dass Wirecard auch dann überleben könnte, wenn die 1,9 Milliarden Euro verschwunden blieben ... Doch das ist eine unscharfe Rechnung.

Hier der vollständige Spiegel-Artikel.

 

Die Süddeutsche hat derweil mal recherchiert, was dieser Treuhänder vorher so gemacht hat:

Zitat

Es war ein handfester Skandal vor zwei Jahren auf den Philippinen: Hals über Kopf wurde der für den Eisenbahnbau zuständige Abteilungsleiter im Verkehrsministerium gefeuert - von Präsident Rodrigo Duterte persönlich, wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten: Das Ministerium begrüße und unterstütze nachdrücklich die Entscheidung von Präsident Rodrigo Duterte, die Dienste von Mark Tolentino wegen "fragwürdiger Geschäfte" zu beenden, hieß es damals in einer Pressemitteilung. Ein unrühmlicher Abgang für Abteilungsleiter Tolentino. Würde man so einen Mann zum Treuhänder über 1,9 Milliarden Euro machen?

...

Mehr als 1,7 Milliarden Euro haben [die Kunden] auf Konten bei Wirecard liegen. Am Wochenende erhielten die[se...] eine E-Mail, in der Wirecard erklärt, dass ihr Geld über Einlagensicherungen geschützt sei. Offenbar ist die Sorge groß, Kunden könnten ihr Geld abziehen. 

 

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bondholder
· bearbeitet von bondholder
vor 9 Stunden von Madame_Q:

An eine komplette Pleite glaube ich nämlich nicht.

Der Begriff komplette Pleite kommt im deutschen Insolvenzrecht nicht vor.

 

Außerdem klingt Restrukturierung von Verbindlichkeiten deutlich seriöser.

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Stefaaan
vor 8 Stunden von HalloAktie:

 

Seufz, ich glaube, ich gebe es auf, hier im Forum noch etwas über Anlagestrategien lernen zu wollen. 

 

Market Timing? Unsinn.

Einzelmärkte? DAX-ETF? Absurd.

Einzelaktien? Harakiri

5 Tsd. Euro für Anleihen eines Unternehmens mit mutmaßlich gefälschter Bilanz? Geht klar :-)

Sehr gute Beobachtung. Ich ergänze: Diversifikation über Anlageklassen? Unsinn. 

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Rubberduck
· bearbeitet von Rubberduck
Am 19.6.2020 um 22:28 von Schildkröte:

Nachtrag 21.06.2020:

Hier der vollständige FAZ-Artikel, in welchem auch die kreditgebenden Banken aufgeführt werden.

Bezahlschranke. :(

 

Ist das Wirecard-Debakel für irgendeinen Gläubiger kritisch?? 

 

Muss ich morgen meine LT2 der der DeuBa kicken?  Oder sind das Peanuts?? SCNR ;)

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vanity
vor 26 Minuten von Rubberduck:

 

Ist das Wirecard-Debakel für irgendeinen Gläubiger kritisch??

Bei den Gläubigern von Wirecard würde ich das zumindest nicht ausschließen. Bei Gläubigern der kreditgebenden Banken hingegen sehe ich weniger Probleme. DeuBA LT2 führe ich nicht, meine UT2 der Coba werden vorerst nicht gekickt.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Am 21.6.2020 um 22:28 von Rubberduck:

Bezahlschranke. :(

Das passiert häufig bei der FAZ nachträglich. Ich wollte ein Vollzitat vermeiden. Die Kreditlinie über 1,75 Mrd. € verteilt sich wie folgt auf diese Gläubiger (Quelle: finanz-szene.de/Bloomberg):

Zitat

ABN Amro, Commerzbank, ING, LBBW: je 200 Mio. Euro

 

Barclays, Credit Agricole, DZ Bank, Lloyds: je 120 Mio. Euro

 

Bank of China, Citi, Deutsche Bank, MUFG: je 80 Mio. Euro

 

Raiffeisen International 70 Mio. Euro

 

Raiffeisen Niederösterreich: 60 Mio. Euro

 

Agricultural Bank of China: 55 Mio. Euro

 

Raiffeisen Oberösterreich: 45 Mio. Euro

Außerdem steht Markus Braun privat bei der Deutschen Bank mit 150 Mio. € in der Kreide und der Kredit ist mit [sich gerade im Kurssturz befindenden] Wirecard-Aktien besichert. Inwieweit 230 Mio. € die Deutsche Bank bei einer Abschreibung belasten, könnt Ihr sicher besser beurteilen.

Zitat

Die «Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung» zitierte entsprechende Stimmen: Danach strebten die Banken eine Stabilisierung an. ... Andererseits erfuhr die Nachrichtenagentur «Bloomberg», dass die Bank of China mit dem Gedanken spielt, einen Schlussstrich zu ziehen, die Kreditfazilität an Wirecard  zu stoppen und notfalls die geschuldeten 80 Millionen Euro abzuschreiben

Quelle: Handelszeitung 

 

Nachtrag 25.06.2020:

Zitat

Die Chancen der Gläubiger, in einem Insolvenzverfahren an ihr Geld zu kommen, scheinen eher gering. "Das Geld ist weg", hieß es aus einer Bank laut Reuters. "In einigen Jahren werden wir vielleicht ein paar Euro zurückerhalten, aber wir werden den Kredit jetzt abschreiben." Auch aus zwei anderen Banken hieß es, der Kredit werde abgeschrieben. Fraglich sei, was von Wirecard verwertet werden könne. Wettbewerber könnten einfach die Kunden, zu denen renommierte Firmen wie Aldi, Ikea oder die Fluggesellschaft KLM gehören, auf ihre Plattform herüberziehen. Die Wirecard-Technologie bräuchten sie wohl nicht.

Quelle: manager magazin

 

Nachtrag 26.06.2026:

Hier ein FAZ-Artikel darüber, weshalb sich die kreditgebenden Banken irritiert zeigen über den (aus ihrer Sicht voreiligen) Insolvenzantrag.

 

Nachtrag 29.06.2020:

Wirecard steht auch bei der KfW-Tochter Ipex-Bank mit 100 Mio. € in der Kreide.

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Cornwallis

Guten Morgen,

 

nach kurzem Befragen der Internetsuchmaschine meines Vertrauens, bleibe ich nun unwissend und ratlos (das hat Seltenheitswert!) zurück.

Gleiches Ergebnis nach Nutzung der hiesigen Suchfunktion.

 

Weiß jemand, wie aktuell die CDS taxiert werden?

 

Wie geschrieben, ich konnte leider nichts darüber finden!?

Hier sicherlich ganz interessant, aber vermutlich auch allgemein für andere Titel.

 

Gruß

 

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Rubberduck
vor 4 Stunden von Schildkröte:

Das passiert häufig bei der FAZ nachträglich. 

Danke für Deine Mühen. :thumbsup:

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

Das Rating wurde herabgesetzt:

 

Der in Turbulenzen geratene Zahlungsabwickler Wirecard muss einen weiteren Nackenschlag verkraften. Nach dem durch EY verweigerten Testat aufgrund fehlender Belege für 1,9 Milliarden Euro auf Treuhänderkonten ("Bilanzunregelmäßigkeiten") und dem Crash der Wirecard-Aktie senkt die Ratingagentur Moody's den Daumen. Die Anleihen von Wirecard werden nur noch als Ramsch eingestuft. 

 

Moody's Analysten senkten das Rating am Freitagabend von Baa3 um mehrere Stufen auf B3 (Junk). Diese Kategorie wird üblicherweise von längerfristig orientierten Investoren gemieden. Aufgrund der jüngst bekanntgewordenen Bilanzunregelmäßigkeiten werden die Anleihen von Wirecard jetzt als hochspekulativ eingestuft, hieß es bei Moody's. Eine weitere Abstufung auf ein C-Niveau werde geprüft.

 

Anfang Juni hatte die Ratingagentur angekündigt, das ohnehin dürftige Rating Baa3 zu überprüfen. Nun verweisen die Analysten auf die fehlenden Belege für Treuhandgelder in Milliarden-Höhe. Sie sehen zudem Hinweise auf Bilanztäuschung. Die Verschiebung des Testats könnte einen Zahlungsausfall Wirecards und einen hohen und unmittelbaren Refinanzierungsbedarf auslösen.

 

Quelle: https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/wirecard-geraten-jetzt-auch-die-banken-in-panik-20202885.html

 

Die größten Inhaber der Anleihe auf einen Blick (vollständige Liste: ABN-Amro, CoBa, ING, LBBW, Barclays, Credit Agricole, DZ Bank, Lloyds, Bank of China, Citi, Deutsche Bank, MUFG, Raiffeisen Intl., Raiffeisen NÖ, Agricultural Bank of China und Raiffeisen OÖ):

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Ich habe mich mal kurz gefragt, wie viel sind eigentlich 1,9 Mrd € für Wirecard?

 

Jahresumsatz 2018 waren 2,016 Mrd €. Das bedeutet, Wirecard ist auf der "Suche" nach dem gesamten Jahresumsatz von 2018.

In Gewinnen ausgedrückt ist es mehr als die Summe aller Jahresgewinne auf der bis 2009 zurückgehenden Liste.

 

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bondholder
vor 6 Stunden von Schildkröte:

Außerdem steht Markus Braun privat bei der Deutschen Bank mit 150 Mio. € in der Kreide und der Kredit ist mit [sich gerade im Kurssturz befindenden] Wirecard-Aktien besichert. Inwieweit 230 Mio. € die Deutsche Bank bei einer Abschreibung belasten, könnt Ihr sicher besser beurteilen.

Nach meinem Verständnis sind die für den 150-Millionen-Kredit als Besicherung hinterlegten Wirecard-Aktien am Donnerstag oder Freitag von der Deutschen Bank verkauft worden – oder seht ihr das anders?

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Am 19.6.2020 um 22:28 von Schildkröte:
Zitat

Moody’s würde jedenfalls eine weitere Herabstufung in Betracht ziehen, falls Wirecard daran scheitern sollte, einen geprüften Jahresabschluss vorzulegen, den bisher fehlenden Cash nachzuweisen oder wenn sich die operative Leistung verschlechtere.

Quelle: WiWo

 

Das ging ja fix (die ersten beiden Kriterien liegen nach aktuellem Stand schließlich vor):

Zitat

Moody's hat ... Wirecard die Kreditwürdigkeit komplett entzogen. Moody's begründete den Schritt ... damit, dass die vorliegenden Informationen unzureichend seien, um die bisherigen Einstufungen aufrecht zu erhalten und eine Bewertung über die Kreditwürdigkeit abzugeben.

Quelle: Börse Online

 

Wirecard hängt ja nicht nur am Tropf der Banken und hohe Schadenersatzforderungen von geprellten Anlegern drohen - auch im Kerngeschäft hat Wirecard Vertrauen verspielt, welches in dieser Branche unerlässlich ist. Anbei ein kritischer FAZ-Artikel dazu.

Zitat

In der aktuellen Phase haben sich wohl zahlreiche Händler gegen Wirecard entschieden und lassen ihre Umsätze über Alternativanbieter abwickeln, verlautet es aus Branchenkreisen. Die Umsätze bei Wirecard sollen demnach eingebrochen sein. Deswegen werden hinter den Kulissen momentan viele Kundengespräche geführt, um Vertrauen aufzubauen. Aldi Süd gab etwa gegenüber dieser Zeitung an, dass man mit Wirecard in Kontakt stehe.

...

Doch wie wahrscheinlich ist überhaupt eine Insolvenz? Branchenbeobachter halten das derzeit für ausgeschlossen. Doch viele hielten es auch vor Wochen für unwahrscheinlich, dass es gefälschte Luftbuchungen in Höhe von knapp 2 Milliarden Euro gibt. ... Käme es zu einem Insolvenzverfahren, gilt als wahrscheinlich, dass das substantielle Geschäft von den Mitbewerbern aufgekauft wird. Zumindest Teile des Geschäfts scheinen zu funktionieren.

 

Zitat

Kurioserweise zählt zum Wirecard-Vorstand noch immer der langjährige Finanzchef Alexander von Knoop, in dessen Büchern die Luftbuchungen geführt wurden.

Quelle: Welt

 

Was die bisherigen Wirtschaftsprüfungen betrifft:

Zitat

Der amerikanische Professor Messod Daniel Beneish hatte ein statistisches Modell entwickelt, um besser erkennen zu können, ob die Bilanzen eines Unternehmens geschönt sind – den „Beneish M-Score“. Dieser Referenzwert, der aus acht Finanzkennzahlen und Variablen berechnet wird, die aus dem Abschluss eines Unternehmens stammen, schlug im Fall von Enron an – im Gegensatz zu anderen Analysen. Auch heute noch wird diese mathematische Formel gern genutzt, um mögliche Manipulationen aufzuzeigen, weil sie sich leicht berechnen und vergleichen lässt. Bei einem Test der Daten von Wirecard vor einigen Monaten hätten sich damit aber keine Unregelmäßigkeiten erkennen lassen, sagt der Finanzfachmann, der ungenannt bleiben möchte.

Quelle: FAZ 

 

PS:

Diesen Hinweis habe ich in dem überbordenden Aktienthread bisher noch nicht gefunden:

Zitat

So seien die angeblichen Bankbestätigungen für Treuhandkonten von Wirecard bei der philippinischen Bank waren nach Angaben ihres Vorstandschefs eine plumpe Fälschung. „Als man uns das sogenannte Zertifikat gezeigt hat, war sehr klar, dass es falsch war“, sagte der Chef der Bank of the Philippine Islands (BPI), Cezar Consing, am Montag. Auf Konten der Bank sei nie Geld von Wirecard gelandet. Er habe am vergangenen Montag (15. Juni) davon erfahren, als die Wirtschaftsprüfer von EY angefragt hätten, ob das Dokument echt sei. Die Bank habe umgehend festgestellt, dass ein „sehr niedrigrangiger“ Manager das gefälschte Zertifikat unterzeichnet habe. Die Bank habe ihn entlassen.

Quelle: WiWo

 

Nachtrag 24.06.2020:

Nicht unüberraschend kündigen nun viele Kunden die Kooperation mit Wirecard, was für das operative Geschäft nicht förderlich ist.

Zitat

Ein brennendes Problem ist auch: Wirecard darf die Lizenzen von Mastercard, Visa Börsen-Chart zeigen und JCB International, über die die konzerneigene Bank ihre Kreditkarten ausgibt, nicht verlieren. Sollte Wirecard die verschwundenen 1,9 Milliarden Euro nicht auftreiben, könnten die Kreditkarten-Riesen ihre Lizenzen widerrufen. "Die große Frage ist, ob sie die Lizenzen von Visa und Mastercard behalten", sagte Neil Campling, Analyst bei Mirabaud. "Ohne diese haben sie kein Geschäft", zitiert Bloomberg den Experten. Wirecard wollte den Bericht nicht kommentieren. Sprecher der Kreditkarten-Konzerne erklärten lediglich, sie verfolgten die Entwicklung sehr genau.

Quelle: manager magazin

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bondholder
Am 22.6.2020 um 13:25 von bondholder:

Nach meinem Verständnis sind die für den 150-Millionen-Kredit als Besicherung hinterlegten Wirecard-Aktien am Donnerstag oder Freitag von der Deutschen Bank verkauft worden – oder seht ihr das anders?

Wie erwartet sind die verpfändeten Aktien nach Margin Call am Donnerstag und Freitag verkauft worden.

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Schildkröte
Zitat

Wirecard droht die Pleite. Am Donnerstag teilte der Dax-Konzern in einer Adhoc-Meldung mit, dass der Vorstand entschieden habe, beim zuständigen Amtsgericht München einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wegen drohender Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung zu stellen. Es werde geprüft, ob auch Insolvenzanträge für Tochtergesellschaften der Wirecard-Gruppe gestellt werden müssten, hieß es.

Quelle: FAZ

 

Die Aktie wurde vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Bei der Anleihe fand der letzte Umsatz um 10:27 Uhr in Düsseldorf statt zu einem Kurs von 17,68%. Die Kindersicherung könnte bald keine Rolle mehr spielen... :-*

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Cornwallis
vor 29 Minuten von Schildkröte:

[...] Die Kindersicherung könnte bald keine Rolle mehr spielen... :-*

Hier sollte man die Stückzinsen allerdings nicht vergessen, auch wenn Nominalzinsen nicht sehr üppig sind gegenwärtig.

Kupon ist fällig am 11.09., sind 2,5 Monate sind noch 78 Tage.

 

200.000*0,5/100 * (365-78)/365 ergibt also 786,30 Euro, die man zusätzlich bei einer Mindestinvestition von nominal 200.000 Euro dem Verkäufer zusätzlich zu vergüten hat.

 

Aus (mal wieder) eigener leidlicher Erfahrung (Pfleiderer? German Pellets?) weiß ich, dass irgendwann eine Anleihe 'stückzinsfrei' notiert.

 

Das erhöht die Kindersicherung zunächst ein wenig ;-)

 

Notiert die Anleihe bereits jetzt mit bzw. nach Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stückzinsfrei?

Woran erkenne ich dies?

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vanity
vor 2 Minuten von Cornwallis:

Notiert die Anleihe bereits jetzt mit bzw. nach Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stückzinsfrei?

Erst dann, wenn die Börse das offiziell mitteilt (das ist unabhängig vom Insolvenzverfahren).

 

Stückelung ist 100k, nicht 200k.

 

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte

Die Anleihe ist außerdem nicht nachrangig. Für Spekulanten könnte die Anleihe interessanter sein als die Aktie, welche zum Penny-Stock zu mutieren scheint infolge des Insolvenzantrages. Schließlich werden bei einer Liquidierung Fremdkapitalgeber vorrangig vor Eigenkapitalgebern bedient. Allerdings dürften innert der Fremdkapitalgeber die kreditgebenden Banken eine bessere Stellung als die Anleihegläubiger haben?

 

Zitat

Wirecard gehört im stationären Handel nicht zur ersten Liga ... Der Hauptgrund dafür ist, dass das Unternehmen keine eigene technische Girocard-Lizenz hat. Doch die Girocard dominiert hierzulande ... Die Aschheimer haben sich hierzulande auf den Onlinehandel sowie die Abwicklung von Kreditkartenzahlungen spezialisiert. Wohl eines der prominentesten Beispiele dafür ist der Discounter Aldi. ... In der aktuellen Phase haben sich wohl zahlreiche Händler gegen Wirecard entschieden und lassen ihre Umsätze über Alternativanbieter abwickeln, verlautet es aus Branchenkreisen. Die Umsätze bei Wirecard sollen demnach eingebrochen sein.

Quelle: FAZ

 

Zitat

Nach Informationen der F.A.Z. fanden die... Verhandlungen [mit den kreditgebenden Banken] unter großem Zeitdruck statt. Die gesamte Liquidität des Konzerns liegt in der Wirecard-Bank, die von der Finanzaufsicht Bafin reguliert wird. Diese Liquidität stand dem Vernehmen nach dem Wirecard-Konzern nicht zur Verfügung, so dass er selbst seinen akuten  Zahlungsverpflichtungen, darunter die zum 30. Juni fälligen Gehälter für die rund 5000 Mitarbeiter, nicht nachkommen konnte. Hier hätten die Gläubigerbanken einspringen müssen – und taten es nicht. Womöglich glaubten sie aber auch nicht, dass die Liquiditätslage so angespannt ist, dass sich der Vorstand veranlasst sehen würde, unmittelbar einen Insolvenzantrag zu stellen. Das ist jedoch nicht die einzige Version, die aus dem Umfeld der Verhandlungen zu hören ist. „Von uns hat keiner den Stecker gezogen. Die Gespräche waren bis zuletzt konstruktiv“, hieß es aus dem Kreis der Gläubigerbanken, die sich vom Insolvenzantrag überrascht zeigten. ... Damit drückt der Kreditausfall absehbar die Quartalsergebnisse und auch das Jahresergebnis der Banken.

Quelle: FAZ

 

Zitat

An Anleihen hat Wirecard vor allem eine Wandelanleihe im Volumen von 500 Millionen Euro ausstehen, die nun als notleidend gilt. Privatanleger dürften wenig betroffen sein, hat die Anleihe doch eine Mindestanlage und Stückelung von 100.000 Euro. Nach Daten des Finanzinformationssystems Bloomberg waren die größten Gläubiger zuletzt Fonds der Gesellschaften Blackrock und Universal. Eine große Einzelposition von 2,4 Millionen Euro etwa findet sich in einem Rentenfonds der Apo-Bank. „Das entspricht einem Anteil am Fondsvolumen per 22.06.20 von 0,18 Prozent,“ sagte diese der F.A.Z. Millionenbeträge lagen zuletzt aber auch in diversen Anleihen-ETF von iShares. Eine zweite Wandelanleihe im Volumen von 900 Millionen Euro findet sich ebenfalls in diversen Fonds. Ursprünglich hatte diese der japanische Investor Softbank übernommen, sie aber weiterverkauft. Nach Bloomberg-Daten hielten Ende April Fonds des Schweizer Anleihenspezialisten Fisch daran rund 28 Millionen Euro.

Quelle: FAZ

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Cornwallis
vor 4 Minuten von vanity:

[...] die Börse [...]

 

Stückelung ist 100k, nicht 200k.

 

Pardon, hast recht mit der Stückelung, ergibt dann per heute nur die Hälfte 393 Euro als Stückzinsanspruch bei Mindestinvestition 100 Tsd. Euro nominal.

 

Aber "die Börse" sagt mir nichts!?

Das legt doch nicht jeder Börsenplatz für sich fest..

Das würde doch unfassbar schnell ausarbitragiert werden!

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vanity
vor 1 Minute von Cornwallis:

Das legt doch nicht jeder Börsenplatz für sich fest..

Doch! Wobei eine gewisse Abstimmung zwischen den Börsen wohl schon erfolgt. Im OTC-Handel kann es dann auch noch abweichend sein, was zu interessanten Verwicklungen führen kann.

 

Vermutung: Anleihe ist und bleibt zunächst vom Handel ausgesetzt. In ein paar Tagen wird nach Umstellung auf Flat-Notiz der Handel dann wieder aufgenommen - nicht unbedingt gleichzeitig an allen Börsen, wo sie notiert ist.

 

vor 2 Minuten von Cornwallis:

Das würde doch unfassbar schnell ausarbitragiert werden!

Im Prinzip schon, aber der Markt ist bei solchen "Exoten"-Anleihen nicht immer sehr effizient.

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Cornwallis
vor 1 Minute von vanity:

Doch!

 

[...]

 

Im Prinzip schon, aber der Markt ist bei solchen "Exoten"-Anleihen nicht immer sehr effizient.

Abgefahren, sowas darf ich nicht lesen, sonst werde ich schon wieder gierig..

 

vor 9 Minuten von Schildkröte:

[...]

Allerdings dürften innert der Fremdkapitalgeber die kreditgebenden Banken eine bessere Stellung als die Anleihegläubiger haben?

Hiervon würde ich auch ausgehen. Auch wenn viele Banken nicht die ganz großen Tickets hier hatten, so ist doch in diesen Größenordnungen bei Darlehen in aller Regel so ziemlich alles abgetreten und übereignet, was in der Bilanz nicht niet- und nagelfest ist: zukünftige Forderungen, Versicherungsansprüche, Weiterbetriebsrechte o. ä. Ich kenne auch die anderen Aktiva nicht, neben den nebulösen 1,9 Mrd., insofern glaube ich kaum, dass der Anleihegläubiger ohne Erstverwertungsrechte am Vermögen zu haben (blanko) im nun anstehenden Liquidationsfall - oder wie sähen Fortführungsvisionen aus? - nach Befriedigung der Darlehensgeber aus den Sicherheitenerlösen noch viel Masse erhält.

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chirlu
vor einer Stunde von Cornwallis:

Das legt doch nicht jeder Börsenplatz für sich fest..

Das würde doch unfassbar schnell ausarbitragiert werden!

 

Hm? An der einen Börse kostet die Anleihe dann halt 107 Euro plus 393 Euro Stückzinsen, an der anderen Börse 500 Euro flat.

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Cornwallis

Ja, genau, so sollte es theoretisch dann sein.

 

Ich finde allerdings, dass es erstmal kontraintuitiv ist, dass der 'faire' Preise an der einen Börse 107 und an der anderen 500 ist und eben ein Marktgleichgewicht darstellt.

Wie gesagt, ich wusste nicht, wie das in der Praxis abläuft und habe mich bereits einmal mit 'ner Stückzinsspekulation wegen dieses Punktes verzockt.

Da hier ja bald die Kinderrsicherungen wegfallen, wollte ich das 'mal geklärt haben.

 

Danke!

 

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