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korbi

Riester Berechnung

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korbi
· bearbeitet von korbi

Hallo Zusammen,

 

Ich bin gerade am durchrechnen ob sich für meine Situation ein Riester lohnt. Ich habe hier Fairr als Produkt gewählt. Für Hinweis über bessere Produkte / Alternativen bin ich aber offen!

 

Meine Rahmenbedingungen:

  • Einkommen >55.000€ --> 42% Grenzsteuersatz
  • Keine Kinder, nicht verheiratet
  • Riester sehe ich als RK1 an und erwarte, dass der politische Deckmantel (z.B. Schutz bei Hartz IV, …) weiter bestehen bleibt; mir ist bewusst, dass ich diesen Vertrag immer wieder neu bewerten muss

 

Die Daten meines "Business Cases":

 

Ich muss 1925€ einzahlen um die volle staatliche Förderung zu erhalten. Davon bekomme ich über die Steuererklärung 707€ wieder (Grenzsteuersatz 42% --> 2100 * 42% - 175€). Netto zahle ich also 1218€ ein.

Um den Riester sinnvoll vergleichen zu können, halte ich einen ETF-Sparplan in Höhe von 1218€ entgegen. Zusätzlich treffe ich folgende Annahmen:

  1. Für den ETF entstehen keine Kaufkosten
  2. Mein Freistellungsauftrag ist ausgeschöpft
  3. Fairr ist so konfiguriert, dass die Aktienquote bei 100% bleibt (Rentenalter 83)
  4. Fairr Fonds performen abgesehen von Kosten identisch zum ETF (Rechnung mit 5% p.a.)
  5. Die TER bei fairr ist 0,1% schlechter als bei einem ETF meiner Wahl --> effektive Performance von 4.9%p.a. für Fairr
  6. Jährliche Kosten und Wertsteigerung wird durchschnittlich über das Jahr verteilt (momentane Kosten fairr: 36€ fix pro Jahr + 0.6% p.a. auf das Gesamte Portfolio)

 

Damit ergibt sich folgende Situation:

2019-11-12 16_28_58-Clipboard.png

 

Hinweis:

  • Die genauen Berechnungen sind im angehängten Excel File
  • Die relevante Zahl ist die Netto Auszahlung bei förderschädlicher kündigung (= Gesamtsumme - Förderung - Gewinn * Einkommensteuer)
  • Diese wird mit dem Portfoliowert des ETFs (abzüglich Kapitalertragssteuer auf die Gewinne) verglichen
  • Für die Jahre ab einem Alter von 62 habe ich die 12/62 Regel angewandt und nehme an, dass ich nur die Hälfte der Gewinne versteuern müsste. Eine Auflösung des Vertrages zu diesen Konditionen ist mein derzeitiges Ziel, ich betrachte nicht das Szenario einer garantierten Rente.
  • (Theoretisch wäre auch eine teilweise Auszahlung im Alter möglich; hierbei würde die entsprechende Steuerlast vermutlich nochmal deutlich reduziert werden; dies wird aber vorerst nicht betrachtet)

 

Nun zu meinen konkreten Fragen:

 

Seht ihr in meinen Rechnungen gravierende Denkfehler?

Oder würdet ihr der Behauptung zustimmen, dass für mich der Riestervertrag innerhalb von 5 Jahren bereits "besser" ist?

Welche meiner Annahmen würdet ihr als zu optimistisch anssehen?

Kennt ihr Alternativ Riester Produkte die zu meinem Ziel (=Kapitalaufbau) gut passen würden?

 

Ich bin mir bei dem Ganzen recht unsicher, weil es so eindeutig für Riester gerade aussieht. Das entspricht nicht dem allgemeinen Tenor den man zu Riester sonst so liest...

 

Vielen Dank für eure Hilfe, viele Grüße,

 

Korbi

 

EDIT: Ich habe bereits den ersten (schwerwiegenden Fehler) gefunden. Ich lade gleich eine korrigierte Version hoch.

EDIT2: So, jetzt denke ich sollte es passen. Bin mir nicht ganz sicher wie ich die Besteuerung der ETFs behandeln sollte. Habe mich nun entschieden die Kapitalertragsteuer jedes Jahr zu entnehmen... Dies stellt somit einen weiteren Vorteil des Fairr-Produktes dar, da diese Steuer dort ja nicht anfallen würde, oder?

 

 

 

riester.xlsx

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vanity

Teilfreistellung 30% bei ETF-Lösung berücksichtigt?

Bei förderschädlicher Vertragsauflösung des Riesters müsste (?) eine Teilfreistellung von 15% greifen, bevor die 62/12-Versteuerung zum Tragen kommt. (zu prüfen, bin mir nicht sicher)

 

Die komplette sofortige Versteuerung der ETF-Gewinne entspricht nicht in der Realität. Wenigstens die Hälfte des Ertrags wird typischerweise erst am Ende des Anlagezeitraums versteuert und kann so noch etwas "mitarbeiten".

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chirlu

Solidaritätszuschlag fehlt noch (dadurch Grenzsteuersatz von 44,31%) – es sei denn, du gehst von vollständiger Abschaffung aus.

 

Welcher Steuersatz ist für die Auszahlung mit 62/12-Regel unterstellt?

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korbi
vor 9 Minuten von vanity:

Teilfreistellung 30% bei ETF-Lösung berücksichtigt?

Bei förderschädlicher Vertragsauflösung des Riesters müsste (?) eine Teilfreistellung von 15% greifen, bevor die 62/12-Versteuerung zum Tragen kommt. (zu prüfen, bin mir nicht sicher)

 

Die komplette sofortige Versteuerung der ETF-Gewinne entspricht nicht in der Realität. Wenigstens die Hälfte des Ertrags wird typischerweise erst am Ende des Anlagezeitraums versteuert und kann so noch etwas "mitarbeiten".

Du hast natürlich Recht!

Die neue Berechnung des ETFs mit Vorabpauschale und Teilfreistellung:

2019-11-12 18_08_34-Clipboard.png

 

Die 15% Teilfreistellung beim Riester muss ich prüfen. Würde aber in diesem Fall ja die Entscheidung weiter Richtung Riester verschieben.

riester_v2.xlsx

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moonraker
· bearbeitet von moonraker

Deine Idee wurde hier im Forum schon durchgesprochen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/55096-denkfehler-lohnt-sich-diese-riester-version-nicht-generell/

 

Ansonsten, wie von @vanity schon geschrieben: Den ETF verkauft und versteuert man nicht jedes Jahr.

 

Und warum ist in der Rechnung der jährliche Gewinn von Riester höher, als der des ETF (wo Du den Gewinn nur auf das durchschnittl. Guthaben rechnest)?

Beide wirst Du monatlich einzahlen, und nicht Riester am Anfang des Jahres (sonst hast Du das Geld auch für den ETF verfügbar).

Und die Steuererstattung bekommst Du etwas verzögert (z.B. ab März), wenn man genau rechnen will.

 

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korbi
vor 1 Minute von chirlu:

Solidaritätszuschlag fehlt noch (dadurch Grenzsteuersatz von 44,31%) – es sei denn, du gehst von vollständiger Abschaffung aus.

 

Welcher Steuersatz ist für die Auszahlung mit 62/12-Regel unterstellt?

Soli habe ich vergessen, danke. Werde ich noch einbauen, danke.

 

Bei 12/62 ist einfach mein Grenzsteuersatz von 42% unterstellt. Wenn eine Entnahme in Chargen erfolgt wäre hier sicher noch mehr Ersparnis möglich

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korbi
vor 6 Minuten von moonraker:

Danke, da werd ich mich mal durchlesen

vor 7 Minuten von moonraker:

Und warum ist in der Rechnung der jährliche Gewinn von Riester höher, als der des ETF (wo Du den Gewinn nur auf das durchschnittl. Guthaben rechnest)?

Danke für den Hinweis. Prinzipiell kommt das daher, weil im Riester mehr Kapital (staatliche Förderung) liegt. Aber die einmalige Steuererstattung zu Beginn muss ich fairer weise dem ETF auch noch zurechnen, sodass ich diesen zu Beginn mit 1925€ besparen sollte.

 

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