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Gast240416

Strikt rationales Investieren als Langzeitanleger

Empfohlene Beiträge

Lazaros
vor 8 Minuten von LongtermInvestor:

Das ist offensichtlich so. Es liegt aber wahrscheinlich daran, dass die meisten den akademischen background nicht haben, um die Relevanz zu verstehen oder bewusst auch nicht für ihr Portfolio messen wollen. Das ist nicht schlimm, aber ganz klar an den Beiträgen erkennbar. 

Im Gegensatz zu dir?

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LongtermInvestor
vor 13 Minuten von Glory_Days:

Aber sich ohne dieses Wissen dann auf den Standpunkt zu stellen und die Relevanz grundsätzlich abzusprechen, ist schon sehr gewagt, um nicht zu sagen dreist.

Ja, ist so, es sind immer die gleichen und die lernen nicht mehr dazu. 

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 11 Minuten von Lazaros:

Im Gegensatz zu dir?

Offensichtlich, denn die geteilte Quelle ist ein renommiertes wissenschaftliches Journal.

vor 2 Minuten von LongtermInvestor:

Ja, ist so, es sind immer die gleichen und die lernen nicht mehr dazu. 

Ist auch in Ordnung. Um an den Kapitalmärkten erfolgreich zu sein, muss man nicht alles wissen oder gar verstanden haben. Das kann sehr hilfreich sein, ist aber keine notwendige Bedingung.

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LongtermInvestor
vor 9 Minuten von Lazaros:

Im Gegensatz zu dir?

Ja, Portfolio Management und Asset Allocation war ein Schwerpunkt dazu viele Jahre in der Praxis…

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dev
· bearbeitet von dev

Du hast zwar Netto über 20 Jahre eine sehr gute Gesamtrendite erhalten, aber die Vola war sehr hoch, deshalb gibt es Punktabzug. :dumb:

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etherial

 

vor 54 Minuten von Glory_Days:

Das meinte ich.

Die zeitlichen Angaben waren Hinweise für denjenigen, der seine Stochastik-Grundlagen nicht mehr parat hat oder denjenigen, der eigentlich gar nicht so viel von Mathematik versteht. Für dich waren es nur Zusatzangaben, die streng formal nicht nur überflüssig sondern missverständlich waren.

vor 54 Minuten von Glory_Days:

Ja, aber wir müssen nicht notwendigerweise von einer realen Stichprobe ausgehen, sondern können auch hypothetische/synthetische Stichproben annehmen, um zu simulieren, wie sich die Schätzfunktion verändert.

Ja, als ich meine Erwiderung geschrieben habe, hatte ich schon so etwas vermutet - und ich kann mir (auf Basis anderer deiner Beiträge) auch denken, wie du das meinst. Nur ist das jetzt keine Mainstream-Stochastik und aktuell scheint schon der Mainstream den meisten zu schwierig zu sein.

vor 54 Minuten von Glory_Days:

Aus vergangenen Daten könnte man die Verteilung z.B. durch Fit hernehmen und damit Simulationen mit Vergangenheitsbezug durchführen.

Das ist aber kein Widerspruch zu "Nur kann ich eine Funktion auch nicht rückwirkend in der Vergangenheit anwenden, sondern nur in Gegenwart und Zukunft." - wenn es dir nicht klar ist, einfach ignorieren, es tut nicht viel zur Sache und die anderen interessiert es sowieso nicht.

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Sapine
vor 2 Stunden von Lazaros:

Was habt ihr immer mit diesem Ben Felix?

Gibt es keine deutschsprachigen Dampfplauderer (außerhalb dieses Forums)?

Im übrigen muss auch Ben Felix irgendwo seine Brötchen verdienen und ist wahrlich nicht unabhängig in dem was er tut. 

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odensee
vor 2 Stunden von dev:

Aber halt auch sehr viele, das dieser Weg der falsche sei, zu viel Dividenden, Steuern und alles basiert nur auf Glück.

Ich wüsste niemanden, der sich über „zu viel Dividenden“ beklagt. Ich weiß allerdings jemand, der nie verstehen wird, dass es nicht um „zu viel Dividende“ geht.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 6 Minuten von odensee:

Ich wüsste niemanden, der sich über „zu viel Dividenden“ beklagt. Ich weiß allerdings jemand, der nie verstehen wird, dass es nicht um „zu viel Dividende“ geht.

Es gab in der Vergangenheit einige Äußerungen bzgl. ungeplant zu hohe Dividenden zu erhalten und das der Steueranteil höher ist, als eine Entnahme.

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r
vor 3 Stunden von Lazaros:

Was habt ihr immer mit diesem Ben Felix?

Gibt es keine deutschsprachigen Dampfplauderer (außerhalb dieses Forums)?

 

Ich kenne zumindest keinen deutschen Podcast (englisch allerdings ebenso wenig ...) bei dem so Leute wie Eugene Fama, Kenneth French, Larry Swedroe, Burton Malkiel, Morgan Housel, etc. etc. mal eben für einstündige Interviews vorbeischauen. :lol: Wenn man Ben Felix oder seine Art nicht mag, ist das ja okay ihn zu ignorieren, aber allein die Interviewpartner wären es m.M.n. schon wert sich darauf einzulassen (wenn man ein Interesse an der Finanzwissenschaft hat) ...

 

Ich wage im Weiteren mal zu behaupten, dass ein Nobelpreisträger nicht unbedingt zu irgendeinem Dampfplauderer zum Interview geht und der Kanal daher nicht wirklich mit einem "Aktien mit Kopf", "Finanzfluss" oder irgendwelchen anderen beliebigen "Finfluencern" vergleichbar ist, aber da darf natürlich jeder seine persönliche Einschätzung zu haben. ;)

 

vor 16 Stunden von Der Heini:

Blickt eigentlich bei den ganzen Studien und den darauf folgenden Videos bei National Reminder zuzüglich der elendig langen Diskussionen hier im WPF noch irgendwer durch, was man am besten machen sollte als Privatier/Rentner?

 

Vier Seiten später würde ich dazu sagen, dass man (wie so oft im Leben ...) wahrscheinlich einfach ganz gut damit fährt nicht in Extreme zu verfallen und irgendwo einen Mittelweg zu nehmen. Man wird nicht abschließend klären können wer Recht hat und selbst wenn bedeutet ein theoretisch überlegenes Konzept eben noch nicht einmal für den konkreten Einzelfall einen positiveren Ausgang (was viele Diskussionen hier eben auch so schwierig macht ...) - wichtiger bleibt es daher m.E.n. katastrophale Fehler zu vermeiden. Wenn man dann im Ergebnis den neuesten Erkenntnissen der Finanzwirtschaft immer um 10 Jahre zurückhängt, ist das eben so. :lol:

 

vor 3 Stunden von Glory_Days:

Und die Möglichkeit ein effizientes Portfolio zu hebeln, ist wohl der entscheidende Punkt, den einige User hier nicht auf dem Schirm haben hinsichtlich der Bedeutung risikoadjustierter Renditen.

 

Ich denke schon, dass viele User hier diese Möglichkeit prinzipiell wahrgenommen haben. Warum es so wenige umsetzen, hat für mich mehr damit zu tun, dass es auf der rein akademischen/theoretischen Ebene vielleicht eine risikoadjustierte Outperformance gibt, aber dies eben nicht zwingend heißt, dass ein Privatanleger diese genauso risikolos vereinnahmen kann. In der Praxis hat ein einzelner Privatanleger nämlich doch zusätzliche Risiken, die die Umsetzung mitunter unattraktiv werden lassen, z.B. gibt es m.M.n.

  • ein inhärentes Risiko in zusätzlicher Portfolio-Komplexität (mangelhafte Berechnungen, rückblickend fehlerhaftes theoretisches Verständnis) welches einen Privatanleger besonders betreffen,
  • ein damit einhergehendes höheres Produktrisiko - man ist auf komplexere Produkte angewiesen, die nicht unbedingt dem Privatanleger-Mainstream entsprechen, der dauerhafte Zugang zu diesen Produkten ist ggf. weniger gewährleistet, auf Grund der höheren Kompexität von Hebelprodukten gibt es höhere Prospektrisiken, die ein Privatanleger nicht auf die gleiche Art und Weise wie ein Profi überblicken kann.

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Hicks&Hudson
vor 8 Stunden von s1lv3r:

 Morgan Housel

Dessen Interview passt auch sehr gut in diesen Thread.

Sollten sich einige mal wirklich in Ruhe anhören (geht auch mit Untertiteln in deutsch, sofern man des Englischen nicht so mächtig ist).

Housel (sein Buch ist eh immer auch eine Empfehlung) geht dort auch auf Buffett und Co ein bzw. den Glücksfaktor, an den @devnicht glaubt).

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leoluchs

Und im Economist wird auf eine Untersuchung verwiesen, die auf Daten "between 1792 and 1941" zurückgreift ("published in November by Edward McQuarrie of Santa Clara University").

Fazit des Artikels:

Zitat

At the very least, advocates of a 100% equity allocation cannot rely on appeals to what happens in the long run, for it is simply not long enough.

https://www.economist.com/finance-and-economics/2024/02/19/should-you-put-all-your-savings-into-stocks

 

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
vor 4 Stunden von leoluchs:

Und im Economist wird auf eine Untersuchung verwiesen, die auf Daten "between 1792 and 1941" zurückgreift ("published in November by Edward McQuarrie of Santa Clara University").

Die Untersuchung startet zwar 1792 (und weist viel neues Datenmaterial besonders in der 1. Hälfte des betrachteten Zeitraums auf), sie endet aber erst im Dez 2019 - "pre-pandemic", wie McQuarrie schreibt. 

 

Für 1941 zeigt sie einen wichtigen Regimewechsel auf. Bis dahin lagen Aktien und Anleihen (nicht nur Staatsanleihen) bei der Rendite ungefähr gleichauf (und Anleihen übertrafen Aktien im Schnitt über das gesamte 19. Jahrhundert!). Erst die finanzielle Repression durch/nach dem 2. WK (Kriegskosten) und die hohe Inflation nach dem Ende von Bretton Woods und dem Entstehen von Fiat money änderte dies für rund 4 Jahrzehnte, bevor dann 1981 wieder das nächste Regime einsetzte.

 

ufaj_a_2268556_f0001_c.jpg

 

(P.S. Leider klappt das Einbinden dieser schönen Grafik nur in der Postingvorschau direkt. Die Forensoftware scheint beim Speichern etwas an der Linkadresse zu ändern.)

 

Links zur Studie und zum Blog des Autoren zur Studie inkl. Q&A unter 1e) in

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
Zitat

Rational handeln bedeutet, finanzielle Entscheidungen auf Basis eines kalten, emotionslosen Kalküls zu treffen.

Housel erklärt, dass wir nicht rational, sondern vernünftig handeln sollten. Wir sollten nicht die mathematisch optimale Anlagestrategie wählen, sondern eine Strategie, die uns nachts gut schlafen lässt.

Quelle

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Lazaros
· bearbeitet von Lazaros

Vernünftig handeln (= eine Strategie, die uns nachts gut schlafen lässt) widerspricht aber dem Costanza-Prinzip:

Zitat

„Wenn jeder Instinkt, den man hat, falsch ist, dann müsste das Gegenteil richtig sein.“ Costanza macht dann das Gegenteil von dem, was er normalerweise tun würde, mit erstaunlichen Ergebnissen.

Quelle: https://am.pictet/de/germany/global-articles/2022/monatliche-markteinschaetzungen/anleihen/globale-anleihen

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Sapine

Es liegt in der Natur des Menschen, sich Argumente zu suchen, die die eigene Entscheidung unterstützen. Das ist auch nichts schlimmes, es ist nur gut, wenn man um solche Prozesse weiß. 

 

Hier noch ein paar Zitate aus dem gleichen Dokument, denen ich genauso wenig rückhaltlos zustimme wie dem obigen. Es dient lediglich dazu, den Autor besser zu verstehen. Nicht alles was sinnig klingt ist es auch und manches widerspricht sich auch: 

Zitat

Geld machen ist eine Sache, es zu behalten eine ganz andere. Housel erklärt, dass wir nur mit Sparsamkeit und Paranoia reich bleiben werden.

Zitat

Vermögensbildung hat mehr mit unserer Sparquote und weniger mit der Höhe unseres Einkommens und den Renditen unserer Investitionen zu tun. Denn unsere Sparquote ist der einzige Faktor, den wir selbst kontrollieren können.

Zitat

Außerdem rät Housel dazu, die eigenen Investitionen zu lieben. Denn dann fällt es uns in schweren Zeiten leichter, das Richtige zu tun, nämlich an unserer Strategie festzuhalten.

Zitat

Doch was sollten wir tun, wenn ein alter Plan wirklich nicht mehr passt? In diesem Fall müssen wir die Falle der versunkenen Kosten vermeiden. Housel rät dazu, unpassende Ziele gnadenlos über Bord zu werfen – je eher, desto besser. Denn je schneller wir zu einem besser passenden Plan wechseln, desto eher kommt das exponentielle Wachstum wieder in Gang.

Zitat

Auf derart komplexen Gebieten führt Erfahrung nicht zu mehr Wissen, sondern eher zu einer übersteigerten Selbstgewissheit. Darum täten wir gut daran, uns in Demut zu üben und zu akzeptieren, dass niemand weiß, was als Nächstes passiert.

 

Zitat

Solange wir nicht wissen, warum jemand auf eine bestimmte Art und Weise handelt, sollten wir sein Verhalten nicht einfach übernehmen. Doch viele Investoren haben gar nicht auf dem Schirm, dass andere Investoren ein anderes Spiel spielen könnten.

Da verschiedene Anleger unterschiedliche Ziele verfolgen, können Blasen entstehen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Aussicht auf eine hohe kurzfristige Rendite viele Spekulanten mit kurzem Zeithorizont anzieht und ihr Verhalten unreflektiert von Anlegern mit langem Zeithorizont kopiert wird.

Zitat

Wir verstehen nur einen Bruchteil dessen, was sich an den Märkten abspielt. Die Lücken schließen wir mit Narrativen – schlüssigen Geschichten, die wir uns zusammenreimen, damit alles einen Sinn ergibt. 

Zitat

Wir neigen dazu, insbesondere solche Narrative für wahr zu halten, von denen wir uns wünschen, dass sie wahr sind. Und da emotional so viel auf dem Spiel steht, klammern wir uns immer mehr an unseren Narrativen fest. 

 

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Jennerwein
vor 52 Minuten von Hicks&Hudson:

Rational handeln bedeutet, finanzielle Entscheidungen auf Basis eines kalten, emotionslosen Kalküls zu treffen.

Housel erklärt, dass wir nicht rational, sondern vernünftig handeln sollten. Wir sollten nicht die mathematisch optimale Anlagestrategie wählen, sondern eine Strategie, die uns nachts gut schlafen lässt.

Im Idealfall sollte der strikt rationale Anleger so Nervenstark und so überzeugt von seiner  Anlagestrategie / Anlageentscheidung sein, das er mit seiner strikt rationalen Kapitalanlage, gut schlafen kann. 

Dabei muss niemand leugnen, Krisen sind unangenehm und belastend.  Wenn man mehrere  Krisen als Anleger mitgemacht hat, tritt zum teil ein Gewöhnungseffekt ein. 

Trotzdem bleibt jede Krise eine Prüfung. 

 

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Hicks&Hudson
· bearbeitet von Hicks&Hudson
vor einer Stunde von Jennerwein:

Im Idealfall sollte der strikt rationale Anleger so Nervenstark und so überzeugt von seiner  Anlagestrategie / Anlageentscheidung sein, das er mit seiner strikt rationalen Kapitalanlage, gut schlafen kann. 

Das ist richtig.

Im Idealfall sollte der Mensch auch nicht rauchen, keinen Alkohol trinken, sich gesund ernähren und sich ausreichend bewegen. Ist das so? Wäre das ein zufriedenstellendes Leben?

Nur so zum Nachdenken, denn der Mensch ist kein rationales Wesen. Das kann man akzeptieren und damit zufrieden leben oder man kann es nicht akzeptieren und versuchen, sich dagegen zu wehren mit entsprechenden Folgen.

Zitat

"Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass Sie zum Beispiel Investments aufgrund von Zahlen und Fakten tätigen. Selbst bei scheinbar vollkommen rationalen Vorgängen wie diesem sind Sie emotionsgesteuert."

Quelle

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Sapine

Nie sollte man vergessen, warum jemand in eine oder eine andere Richtung argumentiert. Herr Häusel beispielsweise verdient sein Geld damit, anderen sein Neuromarketing in Form von Beratungsleistungen zu verkaufen. Das bedeutet nicht, dass alles was er schreibt falsch wäre, man muss sich dennoch bewusst sein, möglicherweise einer einseitigen Sichtweise aufzusitzen. Man kann von einem Verkäufer schließlich nicht erwarten, dass er sein Produkt schlecht macht. 

 

Inhaltlich bin ich überzeugt davon, dass unser Handeln eine starke emotionale Basis hat. Ohne emotionalen Antrieb würden wir schlicht nicht überleben. Aber ich ich bin auch überzeugt davon, dass man einigen Sirenengesängen widerstehen kann, wenn man sich denn Mühe dazu gibt. Das muss man übrigens auch nicht ständig oder ausschließlich, aber es gibt Situationen, wo rationale Gründe wichtiger sind als in anderen. Frauen sagt man beispielsweise nach, dass sie beim Autokauf rationaler agieren als Männer und umgekehrt bei Handtaschen oder Schuhen tendenziell stärker emotional getrieben sind. Das schließt nicht aus, dass Männer im Einzelfall ein Auto nach rationalen Kriterien auswählen und umgekehrt Frauen rational vorgehen bei der Auswahl ihrer Schuhe. Daraus kann man leicht ableiten, dass es Methoden geben muss, emotionalen Fallen (die nicht zuletzt von Häusels Kunden aufgestellt werden) zu entkommen. Das sollte auch bei der Geldanlage unser Ziel sein und je nach Persönlichkeitsstruktur gelingt es einem besser oder schlechter. 

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Jennerwein
· bearbeitet von Jennerwein

 

vor 2 Stunden von Hicks&Hudson:

Im Idealfall sollte der Mensch auch nicht rauchen, keinen Alkohol trinken, sich gesund ernähren und sich ausreichend bewegen. Ist das so? Wäre das ein zufriedenstellendes Leben?

Nur so zum Nachdenken, denn der Mensch ist kein rationales Wesen. Das kann man akzeptieren und damit zufrieden leben oder man kann es nicht akzeptieren und versuchen, sich dagegen zu wehren mit entsprechenden Folgen.

Zitat

"Verabschieden Sie sich von dem Gedanken, dass Sie zum Beispiel Investments aufgrund von Zahlen und Fakten tätigen. Selbst bei scheinbar vollkommen rationalen Vorgängen wie diesem sind Sie emotionsgesteuert."

Je nach Persönlichkeit kann der rationale  Anleger sich dazu zwingen, in der Krise zumindest die Füße still zu halten, oder im Idealfall sogar die Krise für weitere Wertpapierzukäufe zu nutzen. 

In der Krise wechseln die Wertpapiere zu ihren rechtmäßigen Eigentümern. Die Wertpapiere wandern von den zittrigen Händen zu den starken Händen.

Für jedes einzelne Wertpapier, die ein emotionaler / zittriger  Anleger in der Krise verkauft, braucht es einen rationalen / nervenstarken Anleger, der genau dann, willens und in der Lage ist, dieses Wertpapier zu kaufen. Sonst findet logischerweise kein Handel statt.   

 

 

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Der Heini

Kostolany, wo bleibt Kostolany?

 

Manchmal glaube ich im WPF wird geschrieben, um zu schreiben. MSCI All World und schlafen gehen. Dann braucht man auch nichts rationales oder Psychologie-Studium. Aber man hat ein Leben, daß man genießen kann.

Im Crashfalle sowie im Bullenmarkt einfach keine Nachrichten hören, es wurde bisher irgendwann alles wieder gut.

 

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etherial
vor 3 Stunden von Der Heini:

Manchmal glaube ich im WPF wird geschrieben, um zu schreiben. MSCI All World und schlafen gehen. Dann braucht man auch nichts rationales oder Psychologie-Studium. Aber man hat ein Leben, daß man genießen kann.

Naja - die teilweise doch sehr widersprüchlichen Verwendungen der Begrifflichkeit Rationalität, haben mich zumindest dazu bemüht meine eigene Vorstellung konsistent zu halten ...

Zitat

Rational handeln bedeutet, finanzielle Entscheidungen auf Basis eines kalten, emotionslosen Kalküls zu treffen.

Housel erklärt, dass wir nicht rational, sondern vernünftig handeln sollten. Wir sollten nicht die mathematisch optimale Anlagestrategie wählen, sondern eine Strategie, die uns nachts gut schlafen lässt.

Aus meiner Sicht gibt es keinen Unterschied zwischen Vernunft und Ratio(nalität). Die Differenz kommt nur daher, dass irgendjemand mal wieder den Begriff für seine eigenen Vorstellungen gebucht hat, um andere Denkrichtungen abzuwerten (siehe Wikipedia/Kritik).

 

Das Zitat deutet an, dass man sich auf Basis der Datenlage emotionslos entscheiden könnte - das ist aber ein Irrtum. Solange das Modell des Kapitalmarkts nicht bekannt ist (d.h. solange noch Ungewissheit/Schwarze Schwäne im Markt sind) kann man sich nicht entscheiden ohne bestimmte Ereignisse zu ignorieren oder überzubewerten. Und natürlich kann man nicht mehr gut schlafen, wenn man die Restrisiken ignoriert hat - und sie dann doch eintreten. Genauso wenig wird man sich gut fühlen, wenn man für alle Eventualikäten angelegt hat, dann aber noch nicht einmal mit der Inflation mithalten kann (während die Aktienmärkte zweistelligen Renditen erzielen).

 

Das wesentliche Problem, was ich im WPF immer wieder feststelle, ist dass die Leute meinen, dass ein Risiko in Schwankungen bestünde und das Rezept dagegen wäre "Durchhalten". Das Risiko besteht aber in Kursverlusten und das Rezept dagegen gibt es nicht (denn Kursverluste können auch mal stehen bleiben). Durchhalten ist nur folgerichtig, wenn man eine Garantie auf Rückkehr der Kurse hat. Im effizienten Markt ist das nicht der Fall und in chaotischen/ungewissen Märkten schon gar nicht. Und mit den Voraussetzungen ist der "rationale" Anleger eben nicht der "nervenstarke" der Krisen durchhält, sondern derjenige, der nur soviel riskant anlegt, dass er eventuelle Ereignisse als "shit happens" abtun kann.

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reko
· bearbeitet von reko
vor einer Stunde von etherial:

Und mit den Voraussetzungen ist der "rationale" Anleger eben nicht der "nervenstarke" der Krisen durchhält, sondern derjenige, der nur soviel riskant anlegt, dass er eventuelle Ereignisse als "shit happens" abtun kann.

Das ist sehr richtig. Es ist m.M. auch die einzige Möglichkeit um im Ernstfall wirklich nervenstark zu bleiben. Wieviel man riskant anlegen kann ist individuell sehr unterschiedlich und hauptsächlich eine Frage der Diversifikation in Assetklassen im weitesten Sinn (nicht nur monetär). Das gesamte Leben ist riskant, damit sollte man umgehen können. Es wird sehr viel einfacher wenn man sich von der Fokusierung auf eine Fiatwährung löst. Eine Aktie ist ein Anteil an einer Unternehmung. Aber auch ein Unternehmen kann sich als erfolglos herausstellen und in Konkurs gehen. Deshalb sehe ich mir vorher und fortlaufend lieber an wem ich mein Geld anvertraue. Eine "Welt AG" ist mir zu abstrakt und zu schwer zu beurteilen. Das kann aber jeder halten wie er will.

Eine "Schlaftablette" sehe ich für mich als keine so gute Lösung. Ich würde in solch einen Zustand auch nicht über die Strasse gehen. Nervenstark bedeutet nicht ignorant.

 

vor einer Stunde von etherial:

Durchhalten ist nur folgerichtig, wenn man eine Garantie auf Rückkehr der Kurse hat. Im effizienten Markt ist das nicht der Fall und in chaotischen/ungewissen Märkten schon gar nicht.

 .. aber in durch Momentumeffekte übertreibenden und zyklischen Märkten.

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Glory_Days
· bearbeitet von Glory_Days
vor 1 Stunde von reko:

Das gesamte Leben ist riskant

Das Leben ist eben nicht riskant, sondern unsicher. Ein kleiner aber feiner Unterschied mit gewaltigen Auswirkungen.

vor 1 Stunde von reko:

 .. aber in durch Momentumeffekte übertreibenden und zyklischen Märkten.

Ersteres sicherlich nicht (siehe z.B. Tulpenmanie). Auch in zyklischen Märkten (bzw. Mean-Reversion) gilt der alte Grundsatz, dass die Zeit im Markt dem Market-Timing überlegen ist (da der langfristige Aufwärtstrend gegenüber den kurzfristigen Fluktuationen überwiegt).

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