MIB_0909 Februar 1, 2020 · bearbeitet Februar 1, 2020 von MIB_0909 Hallo zusammen, ich möchte Anleihen kaufen und habe hierzu noch Fragen. Bevor ich zu den Fragen komme möchte ich in kurzen Worten ein wenig meine Absichten schildern. Mein Depot gliedert sich aktuell in Risikobehafter = ETF Vanguard All-World Risikofrei = Tagesgeld Da sich Tagesgeld jetzt überhaupt nicht mehr lohnt bin ich auf der Suche nach Alternativen mit überschaubarem Risiko. Nach diversen Beiträgen bin ich nun zu dem Schluss gekommen, dass wohl Unternehmensanleihen bezogen auf Rendite und Risiko zu mir aktuell am besten passen. Meine Filterkritierien basieren auf folgenden Werten Rating AAA bis A1 Laufzeit min 1 Jahr max 3 Jahre (also relativ kurze Laufzeiten; je näher an 1 Jahr umso besser) Währung Euro oder US-Dollar https://www.finanzen.net/anleihen/suche?anwi=&abti=5%2C97&aw=USD%2C&arendv=&arendb=&alz=r&arlv=1y&arlb=3y&arlfv=&arlfb=&absti=&aemvv=&aemvb=&aei=&al=&alion=&anr=a&arv=Aaa&arb=A3&arak=a&arad=a&aboe=al&anmk=j&astkv=&astkb=&aakv=&aakb=&aums=&aspd=&anem=n&akv=4&akb=&akt=&aszv=&aszb=&azfv=&azfb=&adv=&adb=&amdv=&amdb=&s=1&pkSortT=6&pkSortR=1 Jetzt sieht meine Überlegung wie folgt aus Briefkurs sollte nahezu 100 sein Anleihe wird bis zu Fälligkeit gehalten --> Somit wären mir Kurschwankungen "egal" Ein Beispiel wäre https://www.finanzen.net/anleihen/a2rt98-volkswagen-group-america-finance-llc-anleihe Kupondaten Kupon in % 4,000 Erstes Kupondatum 12.05.2019 Letztes Kupondatum 11.11.2021 Periodenunterschiede Kupons Verkürzter erster, normaler letzter Kupon Zahlweise Kupon Zinszahlung normal nächster Zinstermin 12.05.2020 Zinstermin Periode Halbjährlich Zinstermine pro Jahr 2 Zinslauf ab 13.11.2018 Jetzt stellen sich mir noch folgende Fragen 1. Weshalb wird propagiert, dass Anleihen keine realen Renditen mehr bringen? Ich verstehe diese Aussage nicht, wenn ich bei 100% kaufe und sie halte bekomme ich immer den Kupon als Zinsen ausbezahlt. Ich trage kein Risiko für Kurschwankungen wenn ich sie bis zu Fälligkeit halte bzw. ich hätte sogar die Chance vor Fälligkeit bei >100 zu verkaufen. Mein Risiko liegt in erster Linie an der Bonität des Emitenten was ich bis Rating A3 bereit bin einzugehen. Hierzu wären Statistiken gut wie häufig Unternehmenanleihen ausfallen zu Rating X. Die Auswahl ist so groß, dass ich auch Ratings höherer Bonität bei fast gleichen Werten bekomme. Weiterhin trage ich ggf. ein Währungsrisiko was ich bei US-Dollar bereit bin einzugehen. Hab ich was nicht richtig verstanden, bin ich zu blauäugig? 2. Wie kaufe ich die Anleihe? Ich weis die Frage mag banal klingen aber ich hab tatsächlich noch nicht verstanden wie ich die Anleihe kaufe und zu welchem Preis ich diese kaufe. Wie sich Stückzinsen bilden usw. hab ich verstanden aber ich habe nicht verstanden was jetzt wirklich der Preis der Anleihe ist da ich nur immer den Briefwert lese In der oben genannten Anleihe als Beispiel welchen Preis müsste ich bezahlen? Wenn z.B. in der Anleihe steht "Stückelung = 1000" bedeutet es dann das der Kaufpreis = Stückelung * Briefkurs ist also 1000*99= 99.000,- (Stückzinsen unberücksichtigt)? Weiterhin ist hier als Börsenplatz zumeist "außerhalb" Deutschland genannt - spielt das eine Rolle? Ist sowas für Steuer eher schlecht, Stichwort Quellensteuer? Wenn der Kaufbetrag hier so hoch ist, dann erscheinen mir Anleihen für die meisten Anleger wohl keine reale Investitionsmöglichkeit zu sein. Weiterhin ist eine Diversivikation so wohl ebenfalls für die meisten unmöglich. Ich wäre euch dankbar wenn ihr mir die Fragen beantworten und ein Feedback geben könntet zu meiner Prämissen. Bevor ich wirklich den Kauf tätige möchte ich alles Verstanden haben. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 1, 2020 · bearbeitet Februar 1, 2020 von Ramstein cbonds sagt, kleinste handelbare Einheit 200.000 US$. http://cbonds.de/emissions/issue/474477 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
davidh Februar 1, 2020 Die von dir genannte Anleihe handelt bei ~ 103,5%. Weiterhin wird sie an keinem deutschen Börsenplatz gehandelt. http://finra-markets.morningstar.com/BondCenter/BondTradeActivitySearchResult.jsp?ticker=C792017&startdate=02%2F01%2F2019&enddate=02%2F01%2F2020 Mir ist schleierhaft, was an 1,962% p.a. bis November 2021 an einer USD-Anleihe so attraktiv ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MIB_0909 Februar 1, 2020 · bearbeitet Februar 1, 2020 von MIB_0909 Sofern die knapp 2% relativ sicher erreichbar sind finde ich das jetzt nicht so schlecht wenn ich das mit 0% Tagesgeld oder 0,x% Festgeld vergleiche. Bleiben wir mal bei dem Beispiel der Anleihe (auch wenn sie mit 200k eigentlich schon keine Rolle mehr spielt) Wenn ich diese Anleihe zu 103,5% kaufen würde, dann wäre meine Überlegung wie folgt Verlust = 3,5% nur durch den Kauf selbst Gewinn = Kuponzahlung * Anzahl Zahlungen bis Fälligkeit Rendite = Gewinn - Verlust Wenn dieser Wert Positiv ist hab ich erstmal ein besseres Ergebnis als das Geld auf den Tagesgeld versauern zu lassen mit dem Nachteil der schlechteren Liquidität. Je nachdem wie ich die Rendite dann Schlussendlich ist hab ich mir Abzug der Inflationsrate eine reale Positive oder reale Negative Rendite. Mir gefällt an Einzelanleihen einfach die Tatsache, dass ich Planbare Erträge ermitteln kann und mir Ratings zur Einschätzung des Risikos helfen. Anleihen ETF kann ich widerum gar nichts positives abgewinnen im übrigen Ich hab weder Einfluss auf die Art der Anleihe noch zu welchen "Kurs" ich sie kaufe da alles vermischt wird und keine genau dadurch die planbaren Vorteile zunichte gemacht werden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
davidh Februar 1, 2020 · bearbeitet Februar 1, 2020 von davidh Wusste gar nicht, dass USD-Tagesgeld so niedrig rentiert. Hier findest du ein 6-Monate-Festgeld in USD zu 1,8% p.a.: https://www.ikb.de/privatkunden/sparen/festgeld-us-dollar Du gehst gerade hin, sagst, "es gibt ja keinen Zinsen mehr", was im EUR-Raum zutrifft; beim USD eben nicht ganz. Du gehst das Risiko ein, okay. Bitte aber im Hinterkopf halten, dass du gerade Äpfel mit Birnen vergleichst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Februar 1, 2020 · bearbeitet Februar 1, 2020 von Cai Shen vor 15 Minuten von MIB_0909: Mir gefällt an Einzelanleihen einfach die Tatsache, dass ich Planbare Erträge ermitteln kann Wie planbar ist der EUR/USD Wechselkurs für dich? Unabhängig von der Mindeststückelung (1,2,50,100 Tausend) brauchst du einen passenden Broker, der zum Kauf von USD Unternehmensanleihen die gelten Gesetze zum Anlegerschutz umgeht (Mifid II). Deine Überlegungen gelten konsequent nur für EUR Anleihen und bei überschaubarem Risiko (A Bonität) gilt beinahe ausnahmslos: Zitat dass Anleihen keine realen Renditen mehr bringen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MIB_0909 Februar 1, 2020 · bearbeitet Februar 1, 2020 von MIB_0909 Das ist eben die Frage ob bezüglich Risiko es wirklich Äpfel und Birnen sind oder nicht eher durch die Auswahl von Anleihen mit entsprechend hohem Rating es nicht beides Äpfel unterschiedlicher Sorten sind? Festgeld, Tagesgeld in USD hatte ich aber tatsächlich bisher nicht als Möglichkeit in Betracht gezogen und scheinbar gibt es hier auch Banken mit Einlagensicherung. Wenn beides jedoch Festgeld ist, dann wären Anleihen bezogen auf Rendite doch etwas attraktiver und ggf. bezogen auf Gesamtrisiko etwas besser da für beide das Währungsrisiko gilt jedoch mit Anleihen höhrere Renditen das Währungsrisiko abmildern könnten. EDIT Bzgl. Währungsrisiko halte ich es für unwahrscheinlich das der Euro an Stärke zunimmt. Das könnte man aber auch noch Berechnen wie stark die Kursschwankung sein darf um eine Positive Rendite zunichte zu machen. Diese Berechnung könnte man dann zum Gesamtrisiko mit einbeziehen. Wenn ich US Bürger wäre und in EUR kaufen/anlegen müsste hätte ich schon mehr Bauchschmerzen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Yerg Februar 1, 2020 vor 7 Minuten von MIB_0909: Hab ich was nicht richtig verstanden, bin ich zu blauäugig? Du hast es richtig verstanden, aber du hast übersehen, dass die Daten bei finanzen.net veraltet sind. In dem zweiten Kasten rechts neben dem Chart siehst du, von wann der Kurs ist, bei der von dir herausgesuchten Anleihe ist er über ein Jahr alt. Außerdem vermute ich, dass die US-Tochterfirma von Volkswagen für eine in Deutschland nicht gehandelte USD-Anleihe kein Basisinformationsblatt (BIB) bereitstellt. Ohne BIB ist ein Kauf zumindest über deutsche Banken/Broker für Privatpersonen nicht möglich. vor 9 Minuten von MIB_0909: Wenn z.B. in der Anleihe steht "Stückelung = 1000" bedeutet es dann das der Kaufpreis = Stückelung * Briefkurs ist also 1000*99= 99.000,- (Stückzinsen unberücksichtigt)? Der Kurs ist in Prozent des Anleihewerts angegeben. Falls Stückelung 1000 USD korrekt ist, bedeutet es, dass die Anleihe in Einheiten von 1000 USD Nominalwert gehandelt werden kann. 99% Briefkurs bedeutet dann, du kannst 1000 USD Nominalwert für 990 USD kaufen. vor 14 Minuten von MIB_0909: Sofern die knapp 2% relativ sicher erreichbar sind finde ich das jetzt nicht so schlecht wenn ich das mit 0% Tagesgeld oder 0,x% Festgeld vergleiche. "Relativ sicher" hängt stark davon ab, wie du das Währungsrisiko einschätzt. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
davidh Februar 1, 2020 vor 6 Minuten von MIB_0909: EDIT Bzgl. Währungsrisiko halte ich es für unwahrscheinlich das der Euro an Stärke zunimmt. Das könnte man aber auch noch Berechnen wie stark die Kursschwankung sein darf um eine Positive Rendite zunichte zu machen. Diese Berechnung könnte man dann zum Gesamtrisiko mit einbeziehen. Wenn ich US Bürger wäre und in EUR kaufen/anlegen müsste hätte ich schon mehr Bauchschmerzen. Ist dir klar, dass der EUR/USD-Kurs vereinfacht gesprochen so ist wie er ist, auch weil es bei USD Zinsen gibt und bei EUR nicht? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MIB_0909 Februar 1, 2020 · bearbeitet Februar 1, 2020 von MIB_0909 Und warum soll das jetzt schlecht sein bzw. warum schlecht in USD zu investieren? Die FED kann den Leitzins noch senken, für die EZB wird das schon schwieriger. Sollte die FED dies tun ist das Positiv für eine US Anleihe. Zumindest wäre dies mein Verständnis zu dieser Problematik. Ein Scheitern des Euro halte ich im übrigen auch nicht für ganz unwahrscheinlich. Allerdings habe ich deshalb auch bewusst kurze Laufzeiten als Vorgabe gewählt. Wie ich aber aus euren Antworten entnehme, muss ich zwingend ein Filterkriterium dazu nehmen. "Handelbar an deutschen Börsen" Dann finde ich aber gar keine Anleihe mehr https://www.finanzen.net/anleihen/suche?anwi=&abti=5%2C97&aw=EUR%2CUSD%2C&arendv=&arendb=&alz=r&arlv=1y&arlb=3y&arlfv=&arlfb=&absti=&aemvv=&aemvb=&aei=&al=&alion=&anr=a&arv=Aaa&arb=A3&arak=a&arad=a&aboe=d&anmk=j&astkv=&astkb=&aakv=&aakb=&aums=&aspd=&anem=n&akv=&akb=&akt=&aszv=&aszb=&azfv=&azfb=&adv=&adb=&amdv=&amdb=&s=1&pkSortT=6&pkSortR=1 Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 Februar 1, 2020 · bearbeitet Februar 1, 2020 von pillendreher Wenn du die zukünftige Entwicklung Euro-USD weißt, dann mache es. Übrigens scheitern die Banken mit ihren Währungsprognosen kläglich. Zitat https://www.test.de/Banken-23847-0/ Wer sich als Anleger auf kurzfristige Kursprognosen seiner Bank verlässt, ist oft schlecht beraten. Sogar der Zufall schneidet besser ab als die Geldprofis, stellte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim fest. Die Forscher verglichen die Realität mit den Voraussagen 13 führender Geldinstitute zur Entwicklung von Zinsen, Börsen und Euro für das Jahr 2001. Ergebnis: Am besten schnitt die Zufallsprognose ab erst danach folgten die Commerzbank, BHF-Bank, Sal. Oppenheim und DGZ-Deka-Bank. Noch weiter abgeschlagen landeten so prominente Kreditinstitute wie Deutsche Bank und WestLB. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Walter White Februar 1, 2020 vor einer Stunde von MIB_0909: bin ich auf der Suche nach Alternativen mit überschaubarem Risiko. Du bist schon auf dem richtigem Weg, lasse dich nicht entmutigen. Aber mein Rat, falls noch nicht geschehen, lies erst mal ein gutes Grundlagenbuch (Amazon lässt grüßen), und schaue auch hier mal im Anleiheforum weiterhin rein. Ich würde mir an deiner Stelle erst mal Euro Anleihen ansehen zum schnuppern, und wenn es zum üben erst mal nur 0,5% p.a. sind. vor einer Stunde von MIB_0909: 1. Weshalb wird propagiert, dass Anleihen keine realen Renditen mehr bringen? Es wird oft von deutschen o. europäischen Staatsanleihen gesprochen, wird wohl ein Grund sein. Wichtig ist eben, Laufzeit, Kaufkurs bei AAA Anleihen, und da hast du recht, das kannst du dir vorher ausrechnen wie z.B. hier: https://www.zinsen-berechnen.de/bondrechner.php. vor einer Stunde von MIB_0909: 2. Wie kaufe ich die Anleihe? Du kaufst eine Anleihe entweder zu 100%, nennt sich pari, oder eben unter/ober pari. Ich könnte nun mehr dazu schreiben aber das lernst du besser in den Grundlagen und mit dem o.g. Rechner kannst du das schön simulieren. Das kannst du ja mal am Beispiel WKN: A2YN1K, 4,000% PCC SE 2025, simulieren. Keine Kaufempfehlung obwohl interessant für mich, und @pillendreher hätte jetzt bestimmt ein Tröpfchen in der Hose und schreit kaufen, kaufen, kaufen. 3,38% p.a. und TG um längen geschlagen. vor einer Stunde von MIB_0909: Weiterhin ist hier als Börsenplatz zumeist "außerhalb" Deutschland genannt - spielt das eine Rolle? Bleibe erst mal im Euroraum, Mifid2 Stinkefinger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MIB_0909 Februar 1, 2020 Wenn ich das Beispiel von dir verwende hab ich wieder das Problem den korrekten Nennwert zu bestimmen. https://www.finanzen.net/anleihen/a2yn1k-pcc-se-anleihe 4x im Jahr Zinstermin und Kupon von 4% sowie Briefkurs 101,29 klingt aber wirklich gut - noch dazu in EUR Zum Rating hab ich jetzt auf die Schnelle nichts gefunden Welche Anleihe es dann im Endeffekt wird hab ich noch nicht entschieden bzw. noch gar nicht gesucht. Die Grundsätzlichen Annahmen müssen zuvor geklärt sein dann kann ich nach Anleihen suchen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
uang Februar 2, 2020 Die Angaben bzgl. kleinster handelbarer Einheit sind (meiner Erfahrung nach) im Anleihenfindet von finanzen.net leider oft sehr unzuverlässig. Schon oft wurde mir eine Stückelung von 1.000 angezeigt, tatsächlich mussten mindestens 100.000 oder gar 200.000 Nominal gekauft werden. Sehr zuverläsig in dieser Hinsicht fand ich immer die Börse Stuttgart - leider wurde da mit dem großen "make over" sehr viel verschlimmbessert. Solltest du doch in USD Anleihen investieren würde ich dir Empfehlen in Excel mal verschiedene "Währungsszenarien" durchzuspielen. Was kommt am Ende raus, wenn der € zum Zeitpunkt der Tilgung 5%, 10%, 15%, 20% höher steht? Für freudigere Gefühle kannste dass ja auch mit einer entsprechenden USD Aufwertung durchrechnen ;). Ist ja nicht nur Währungsrisiko, sondern auch Währungschance. Seit Mifid 2 strikt umgesetzt wird ist die Auswahl an USD corporate bonds sehr überschaubar. Wegen den weitverbreiteten make whole Klauseln wird der Großteil der USD Corp. Bonds als PRIIP eingestuft und ist damit für Kleinanleger nicht kaufbar. Ob das der Fall ist lässt sich z.B. schnell hier nachprüfen https://www.consorsbank.de/ev/Wertpapierhandel/Basisinformationsblaetter/PRIIP-Basisinformationsblaetter Mir hat die Sache einen ordentlicher Dämpfer für mein Interesse in Anleihen verpasst - traurigerweise schon bevor ich richtig damit anfangen konnte vor 53 Minuten von MIB_0909: Wenn ich das Beispiel von dir verwende hab ich wieder das Problem den korrekten Nennwert zu bestimmen. https://www.finanzen.net/anleihen/a2yn1k-pcc-se-anleihe 4x im Jahr Zinstermin und Kupon von 4% sowie Briefkurs 101,29 klingt aber wirklich gut - noch dazu in EUR Zum Rating hab ich jetzt auf die Schnelle nichts gefunden Welche Anleihe es dann im Endeffekt wird hab ich noch nicht entschieden bzw. noch gar nicht gesucht. Die Grundsätzlichen Annahmen müssen zuvor geklärt sein dann kann ich nach Anleihen suchen. Bei dieser Anleihe handelt es sich um einen deutschen Mittelstandsbond. Ein Rating der "großen drei" wird man da nicht finden. Klar ist, dass diese Anleihe meilenweit von deiner Filtereinstellung in Post #1 "Rating AAA bis A1" entfernt ist. Ein vermutlich hinkender Vergleich, aber ähnlich lang laufende Anleihen der krisengebeutelten K&S Aktiengesellschaft (Rating BB-) oder thyssenkrupp (BB-) bieten eine Endfälligkeitsrendite von ca. 2,1 bzw. 2,4%. Wenn man sich überlegt, dass die genannte PCC Anleihe das Doppelte bietet lässt das evtl. Rückschlüsse auf deren Bonität und Risiko zu.... Ob es das Risiko wert ist vermag ich nicht zu beurteilen, da ich mich bisher (noch) nicht mit den diversen deutschen Mittelstandsbonds beschäftigt hab. Hier im Forum erfreuen sich die PCC Anleihen afaik reger Beliebtheit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
stagflation Februar 2, 2020 · bearbeitet Februar 2, 2020 von stagflation vor 6 Stunden von MIB_0909: Ein Beispiel wäre https://www.finanzen.net/anleihen/a2rt98-volkswagen-group-america-finance-llc-anleihe Weiterhin trage ich ggf. ein Währungsrisiko was ich bei US-Dollar bereit bin einzugehen. Hab ich was nicht richtig verstanden, bin ich zu blauäugig? Wenn man den risikoreichen Teil des Anlagevermögens in ETFs investiert (und dafür gibt es viele gute Gründe): warum sollte man den risikoarmen Teil in einzelne Anleihen investieren - und nicht auch einen Anleihe-ETF? Ebenso wie bei Aktien, bieten Anleihe-ETFs Vorteile gegenüber Einzel-Anleihen. Manche Leute glauben, dass die Markteffizienzhypothese bedeutet, dass niemand voraussehen kann, wie sich der Wechselkurs zwischen Euro und US-$ entwickeln wird - und dass deshalb die Wahrscheinlichkeit für einen steigenden Wechselkurs genauso groß ist, wie für einen fallenden Wechselkurs. Wenn das so wäre, würde es sich zurzeit tatsächlich lohnen, in US-$ Anleihen aus den USA zu investieren, weil es dort zurzeit höhere Zinsen gibt. Leider gibt es auch die Zinsparitätentheorie. Und die besagt, dass Zinsunterschiede und die Entwicklung der Währungen zwischen zwei Ländern zusammenhängen. Wenn es im Währungsraum A x % höhere Zinsen gibt als im Währungsraum B (für Anleihen mit gleichem Risiko), dann wird die Währung des Währungsraums A im Vergleich zur Währung des Währungsraums B jedes Jahr im Mittel um x % abwerten - oder aber die Zinsen werden sich sehr schnell angleichen. Damit hat der Anleger aus dem Währungsraum B keine Möglichkeit, das höhere Zinsniveau aus dem Währungsraum A auszunutzen. Die Zinsparitätentheorie sollte jedem bekannt sein, der US-$ Anleihen aus den USA deshalb kaufen möchte, weil es dort höhere Zinsen gibt. Dann kann er es nämlich auch einfach sein lassen! Es ist möglich, mit US-$ Anleihen aus USA höhere Renditen zu erzielen (verglichen mit Anleihen aus Euroland und gleichem Risiko). Es ist aber genau wahrscheinlich, dass man mit solchen Anleihen niedrigere Renditen erzielt. Eines ist klar: falls man mit einer US-$ Anleihe aus den USA eine höhere Rendite erzielt, liegt das nicht an den höheren Zinsen in den USA, sondern an anderen Effekten. Wer besonders klug sein möchte, kann einen gehedgeten Anleihe-ETF kaufen. Bei denen wird das Risiko durch Wechselkursänderungen weg-gehedget. Kann man damit die Zinsparitätentheorie umgehen und von den höheren Zinsen in den USA profitieren? Leider nein! Denn die Kosten für das Hedging sind genau: die Zinsdifferenz (wer hätte das gedacht!???). Und damit ist man wieder bei der Zinsparitätentheorie! Damit bleibt als Fazit für den leidgeplagten deutschen Anleger: es gibt keine, aber auch wirklich keine Möglichkeit, um von dem höheren Zinsniveau in den USA (oder in einem anderen Land) direkt zu profitieren. Und das ist auch der Grund, warum Kommer für den risikolosen Topf "kurzfristige Anleihen höchster Bonität in der Heimatwährung" empfiehlt. Es gibt einfach nichts Besseres - selbst wenn dies -0.5 % p.a. Rendite bedeutet! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MIB_0909 Februar 2, 2020 Warum kein Anleihen ETF? Das hatte ich schon in einem Beitrag hier geschrieben. Wenn man Anleihen ETFs nimmt, dann setzte ich das (fast) gleich mit Aktien ETF Hauptvorteil von Anleihen sind planbare Erträge. Diversifikation erreiche ich durch mehrere Anleihen ggfs sogar eine Mischung zwischen Staats- und Unternehmensanleihen. Mehr als 5-10 Anleihen wird dann aber denke ich wieder niemand haben. Ich würde wohl 50-75% vom Tagesgeld in Anleihen stecken. Anleihen ETF haben den Nachteil, dass sie eben nicht planbar sind. Es ist ein Mix von Anleihen und man hat überhaupt keinen Einblick zu welchen jeweiligen Einzelkurs man die Anleihe kauft, wie hoch der Stückzins ist, wie lange die Laufzeit ist, wie hoch der Kupon ist usw. usw. Die Diversifikation per Anleihen ETF sehe ich hier als Vorteil und Nachteil Ein schöner Nebeneffekt wäre, dass man monatlich Erträge bekommt aber ein ETF hängt für eine positive Rendite für mich zu stark an der Kursentwicklung von dem ich mich ja eigentlich lösen möchte durch Anleihen und Haltedauer bis Fälligkeit. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 2, 2020 vor 9 Minuten von MIB_0909: Mehr als 5-10 Anleihen wird dann aber denke ich wieder niemand haben. Oh du Kleindenkender! Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Cai Shen Februar 2, 2020 · bearbeitet Februar 2, 2020 von Cai Shen vor 15 Minuten von MIB_0909: Mehr als 5-10 Anleihen wird dann aber denke ich wieder niemand haben. Niemand +1 Höchste Bonität, kurze Laufzeit und spürbare Zinsen sind gleich 3 Dinge auf einmal. Das geht nun wirklich nicht. (Würde man die erlaubte Bonität auf BB senken, wären durchaus 5-7% Rendite schaffbar, allerdings bei Risiko / Volatilität im Bereich von Aktien. Die Korrelation dieser Anlageklassen ist relativ hoch, wieviel Diversifikationseffekt man beim Mischen von Aktien und HY Anleihen dann überhaupt noch abgreift, ist fraglich.) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MIB_0909 Februar 2, 2020 Habe ich euch unterschätzt? Liegt dann wohl auch an der Gesamtstrategie des Investments Vielleicht wäre es besser wenn ich sagen würde "pro Risikogruppe der Anleihe" Für meine Strategie soll es als Ersatz für Tagesgeld dienen also Risiko/Rendite eher gering und dann reicht denke ich die genannte Anzahl an Anleihen. Wäre aber interessant was eure Überlegungen sind bzgl. Anzahl an Anleihen für meinen Anlageziel Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 2, 2020 Du denkst dir Kriterien aus ohne sie zu begründen (Laufzeit) ohne sie zu verstehen (Währung) ohne sie zu hinterfragen (Rating) So wird das nichts. Super Investment war eine CHF-Gazprom-Anleihe, die von den US-zentrierten Rateagenturen mit BBB-/BB+ beurteilt wurde, von der chinesischen Dagong aber mit AAA. Superinvestments waren die Tauschgriechen, die immer noch im B-Bereich liegen, bei denen aber praktisch alle Internetangaben den Staffelzins ignorierten, und die Absicherung durch "UK Law" unberücksichtigt blieb. Bei Anleihen ist es wie bei Aktien: Du musst dich aktiv kümmern. Bei Aktien gibt es jede Menge Finanzporn, den die Leute einfach glauben. "Diese 3 Aktien müssen sie jetzt kaufen!" etc. Bei Anleihen gibt es überwiegend Artikel von finanzfernen Flachfliegern; da musst du dir selber eine Meinung bilden. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MIB_0909 Februar 2, 2020 ohne sie zu begründen (Laufzeit) >1 Jahr Laufzeit weil sonst schon viele Anleihen wegen den Stückzinsen rausfallen würden und zudem der Zeitaufwand zu hoch wird. <3 Jahre aufgrund Liquidität, ich möchte mein Geld nicht so lange gebunden haben. Weiterhin gilt für mich "Je länger die Laufzeit umso mehr Unvorhersehbares kann eintrreffen". Laufzeit sehe ich dann schon wieder ähnlich einer Festgeldleiter - zumindest könnte man diese so nutzen. Ich könnte hier auch längere Laufzeiten nehmen wenn im Schnitt immer Anleihen Fällig werden im genannten Zeitraum. Also z.B. 10 Anleihen die jeweils um 1 Jahr versetzt fällig werden und dann pro Jahr eine neue Anleihe kaufen (nur um mein Grundidee zu erklären) ohne sie zu verstehen (Währung) Naja - verstehen ist hier relativ zu betrachten. Es gibt bestimmt jede Menge Leute die mehr Ahnung davon haben aber auch Leute die weniger Ahnung davon haben. Fraglich ist nur ob mein Wissen ausreicht um eine gute Entscheidung treffen zu können oder nicht. ohne sie zu hinterfragen (Rating) Da könnte ich dir zustimmen. Das Rating hab ich als eine Art Filterung für mich gesehen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 Februar 2, 2020 vor 10 Minuten von MIB_0909: ohne sie zu begründen (Laufzeit) >1 Jahr Laufzeit weil sonst schon viele Anleihen wegen den Stückzinsen rausfallen würden und zudem der Zeitaufwand zu hoch wird. Deine Denkweise, die dahinter steckt, möchte ich jetzt bitte etwas genauer wissen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MIB_0909 Februar 2, 2020 · bearbeitet Februar 2, 2020 von MIB_0909 Beispiel: Fälligkeit = 01.07.2020 Zinstermin = 01.07. Kaufdatum = 03.02.2020 Demzufolge muss ich für 01.07.2019 bis 03.02.2020 Stückzinsen bezahlen und bekommen nur noch 1x Kuponzahlung bei Rückgabe ausbezahlt. Je nachdem wo jetzt der Briefkurs gerade steht und wie hoch der Kupon ist hab ich eine positive oder negative Rendite. Wenn ich aber noch mehrere Zinstermine vor mir habe (was im Falle >1 Jahr wahrscheinlich ist), dann habe ich ganz einfach auch noch mehr Erträge vor mir. Zinstermin und Kauftag sollten doch immer auch eine Rolle spielen für den Kauf einer Anleihe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gast231208 Februar 2, 2020 · bearbeitet Februar 2, 2020 von pillendreher vor 15 Minuten von MIB_0909: Beispiel: Fälligkeit = 01.07.2020 Zinstermin = 01.07. Kaufdatum = 03.02.2020 Demzufolge muss ich für 01.07.2019 bis 03.02.2020 Stückzinsen bezahlen und bekommen nur noch 1x Kuponzahlung bei Rückgabe ausbezahlt. Je nachdem wo jetzt der Briefkurs gerade steht und wie hoch der Kupon ist hab ich eine positive oder negative Rendite. Wenn ich aber noch mehrere Zinstermine vor mir habe (was im Falle >1 Jahr wahrscheinlich ist), dann habe ich ganz einfach auch noch mehr Erträge vor mir. Zinstermin und Kauftag sollten doch immer auch eine Rolle spielen für den Kauf einer Anleihe. Was zählt ist die Rendite p.a. nach Kosten und Steuern, egal ob 2 Monate oder 10 Jahre. https://www.zinsen-berechnen.de/bondrechner.php Nur was mit längerer Laufzeit steigt, das ist das Ausfallrisiko. Soll heißen: wenn ich für eine Anleihe aus der Schweinkramkiste (weil hier schon mal PCC erwähnt wurde) für 9 Monate oder für 5 Jahre jeweils 3,5% p.a. Rendite nach Kosten und Steuern bekomme, werde ich immer die kurze Laufzeit wählen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Februar 2, 2020 Ich empfehle, Renditeberechnung zu üben und sich nicht auf Angaben auf irgendwelchen Internetseiten zu verlassen. Ein netter Einstieg sind die oft zitierten Tauschgriechen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag