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janp

Private Rentenversichtung (Signal Iduna) vs. Altersvorsorge über ETFs

Empfohlene Beiträge

janp

Hallo zusammen,

 

ein leidiges Thema. Die Altersvorsorge. Von mir, Jan, eigentlich bislang immer stiefmütterlich behandelt. Irgendwie hat es um den Jahreswechsel dann bei mir einmal "Klick" gemacht und ich habe begonnen mich mit dem Thema zu beschäftigen.

Bei der Forensuche konnte ich natürlich einige Punkte zum Thema ETFs erlesen. Bei der weiteren Forensuche zu einer privaten Rentenversicherung (in meinem Fall "SIGNAL IDUNA Global Garant Invest - SIGGI Flexible Rente") wurde es dann tendenziell schon etwas dünner mit den Antworten.

 

Zunächst einmal die Basisinformationen, damit allen bewusst ist wo ich 2020 stehe:

2.1 Alter, Familienstand, Kinder, geplanter Renteneintritt

- 32, ledig, nicht geplant, mit 67 (2054)

2.2 Berufliche Situation / Bruttojahreseinkommen / wieviel Geld bleibt bei Abzug aller Kosten im Monat übrig

- Ingenieur in Festanstellung, 70000€

2.3 mtl. reserviertes Kapital für Altersvorsorge insgesamt

- nach dem Studium (vor 9 Jahren) wurde die Metallrente mit VL in höhe von 126€ abgeschlossen

2.4 Risikotyp / Risikobereitschaft / Umgang mit Verlusten

- für die Altersvorsorge orientiere ich mich eher an langfristigen Erfolg (also langer Anlagehorizont)

2.7 bisherige Erfahrung mit Altersvorsorgeanlagen

- Was Finanzen allgemein angeht bislang eher unerfahren.

 

Wie oben erwähnt habe ich erst kürzlich damit begonnen mich um meine Altersvorge zu sorgen/kümmern.

Der "Baustein" Metallrente hatte ich direkt nach meinem Studium beim ersten Arbeitgeber abgeschlossen. Das Ganze läuft entsprechend schon etwas "so nebenher". Es tut nicht wirklich weh, sodass ich plane den Vertrag auch weiterhin laufen zu lassen.

Abdecken tut das Ganze das ggf. zu erwartende Rentenloch natürlich nicht.

Entsprechend spiele ich mit dem Gedanken, hier über einen ETF Sparplan vorzusorgen. Vor ziemlich genau 5 Jahren hatte ich mich (durch Freunde angetrieben) kurzzeitig dafür einmal interessiert. Ein Musterdepot wurde angelegt (ComStage MSCI World UCITS ETF + Xtrackers MSCI Emerging Markets Index Swap UCITS ETF 1C). Nachdem erstem einlesen und der Tatsache, dass der Sparerpauschbetrag zu 0% ausgeschöpft ist, tendiere ich zu einem ausschüttenden ETF (Lyxor MSCI World UCITS ETF D-EUR).

 

Im Gespräch mit einem Versichungsmarkler der Signal Iduna wurde mir jetzt ein Angebot zum Rentenversicherung Global Garant Invest vorgeschlagen. In bester Verkaufsmanier wurden hier sämtliche Vorteile eindrucksvoll dargelegt und natürlich immer mit passenden "Horrorszenarien" untermauert. Ich habe versucht das Ganze natürlich realistisch zu sehen.

Für 1% Gebühr (die von der jährlichen Rendite abgezogen wird) käme ich in den Genuss einer Garantie, die eingezählten Beiträge auch zurück zu bekommen. In der Ansparphase läuft das Ganze über den SI BestSelect (ISIN DE000A0MP268), dessen Charts grundsätzlich nicht so schlecht aussehen. Im Schnitt wird eine Fondswertsteigerung von 6%p.a. angegeben. Wenn ich später statt einer einmaligen Auszahlung eine monatliche Auszahlung wünsche, wird das Ganze mit dem entsprechendem Rentensteuersatz versteuert (also recht überschaubar).

 

Wenn ich das ganze Konzept "Altersvorsorge mit ETF Sparplänen" jetzt richtig verstehe, würde ich zu einem angemessenen Zeitpunkt Gewinne versuchen zu sichern und dann später entsprechend alles "auslösen".

Hier würden dann 70% der Verkaufsgewinne versteuert werden.

 

Ich bin mir sicher, dass ich bei dem Signal Iduna Tarif etwas entscheidendes übersehe. Mir ist bewusst, dass die Auszahlung wenn es hart auf hart kommt eben nicht zu 100% ausbezahlt werden.

 

 

Erwarten tue ich keine Patentlösung, aber ggf. etwas Unterstützung bei den Gedanken die ich mir gerade mache.

"Sind 1% Renditeverlust eine "garantierte" Auszahlung der einzahlten Beiträge wert?"

"Bei einem sinnvollen Umgang mit den ETFs und der Beobachtung der Kursverläufe in der Zukunft (>15 Jahre) sollte das Risiko mit leeren Händen dazustehen doch gering sein?!"

etc.

 

Gruß

euer Jan

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Studi24
· bearbeitet von Studi24
Am 3.2.2020 um 18:55 von janp:

Versichungsmarkler der Signal Iduna

Gibt es nicht, wird ein Versicherungsvertreter der Signal Iduna gewesen sein. Es gibt vier Zulassungen in der Versicherungsberatung:

1. Versicherungsvertreter (klassische Agentur vor Ort) - rechtlich gesehen auf Seiten eines Versicherers tätig
ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/versicherungsvertreter-48845
2. Mehrfachvertreter oder auch Mehrfachagent genannt (bspw. Tecis, Swiss Life Select, Horbach, etc.) - rechtlich gesehen auf Seiten von mehreren Versicherern  

tätig

ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/mehrfirmenvertreter-52469
3. Versicherungsmakler - rechtlich gesehen als Treuhänder des Kunden tätig und damit auf der Seite des Kunden agierend, erheblich größere Beratungshaftung,

da dem Kundeninteresse verpflichtet. Außerdem heutzutage oftmals Courtage- und Honorarvermittlung
ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/versicherungsmakler-48993
4. Versicherungsberater - vorwiegend Juristen, die in der Leistungsfallabwicklung beratend tätig sind
ausführliche Erklärung: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/versicherungsberater-52142
Suchst du einen Berater, der auf deiner Seite agieren muss und deine Interessen vertritt (auch rechtlicher Natur), kommst du an einem Versicherungsmakler oder

Versicherungsberater nicht vorbei. Versicherungsmakler können die Signal Iduna übrigens genauso anbieten, wobei sie in diesem Fall eig. nicht in Frage kommt.

Am 3.2.2020 um 18:55 von janp:

 

Ich bin mir sicher, dass ich bei dem Signal Iduna Tarif etwas entscheidendes übersehe. Mir ist bewusst, dass die Auszahlung wenn es hart auf hart kommt eben nicht zu 100% ausbezahlt werden.

Die Signal Iduna spielt im Markt für ETF-/fondsgebundene Rentenversicherungen keine nennenswerte Rolle, da gibt es aus meiner Sicht deutlich bessere und

preiswertere Angebote. Außerdem würde ich mir Gedanken machen, ob man auf die Garantie auch verzichten kann, was auch im Versicherungsmantel heutzutage

absoluter Standard ist. Grundsätzlich halte ich es für sinnvoll ETF-Sparplan und ETF-Rentenversicherung parallel zu nutzen, jedoch muss die ETF-Rentenversicherung

einer der preiswerten Tarife am Markt sein, bspw. ein Nettotarif per Honorar durch einen bspw. Versicherungsmakler vermittelt. Vorteile und Nachteile des Versicherungs-

mantels grob zusammengefasst:

 

+ Man bekommt garantierte Verrentungskonditionen (bei richtiger Tarifauswahl), die man aber nicht nutzen muss (Einmalauszahlung, Teilauszahlung,

Teilverrentung und Depotübertrag bei guten Tarifen möglich)

+ Man bekommt den Steuervorteil des Versicherungsmantels, der je nach persönlicher Steuersituation sehr unterschiedlich ausfallen kann

+ Man kann innerhalb des Versicherungsmantels steuerneutral die Fonds/ETF wechseln und selbst eine Fonds/ETF-Auflösung hat innerhalb des

Versicherungsmantels keine Auswirkungen, man wechselt einfach in einen anderen Fonds/ETF

 

- Dafür ist der Versicherungsmantel etwas teurer, bei richtiger Tarifauswahl ist der Unterschied allerdings nicht mehr groß (ca. 0,3 % bei sehr günstigen

Tarifen)

- Eine Kapitalübertragung auf einen anderen Tarif (vergleichbar mit einem Depotübertrag) ist normalerweise nicht möglich, daher sollte man vor Abschluss

genau hinschauen

 

Gruß

Studi24

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