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cpa40458

Warum hat die Unternehmensperformance einen Einfluss auf den Aktienkurs?

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cpa40458

Guten Tag,

ich habe eine grundsätzliche Frage zum Thema Aktienkurs: Warum kaufen Leute Aktien von Unternehmen, die erfolgreich sind und verkaufen Aktien von Unternehmen, die weniger erfolgreich sind? Momentan gibt es hier für mich nur zwei Gründe: a) die ausgeschüttete Dividende steigt bei erfolgreichen Unternehmen. b) Wenn das Unternehmen weniger erfolgreich ist, dann geht es eventuell Konkurs und damit ist meine Aktie dann gar nichts mehr wert. 

Häufig gibt es aber gar keine Dividende oder sie macht nur einen Bruchteil des antizipierten Gewinns bei Aktienhandel aus. Und zum anderen muss ja nicht jedes Unternehmen sofort pleite gehen, nur weil es mal etwas weniger Gewinn macht. 

Ich verstehe daher nicht, warum Leute eine Aktie höher bewerten, nur weil das Unternehmen dahinter höher bewertet wird? Mit anderen Worten, mal abgesehen von Dividende und möglichen Konkurs: Was habe ich als Aktienbesitzer für einen Vorteil davon, wenn das Unternehmen floriert bzw. einen Nachteil, wenn es das nicht tut? Ich sehe hier überhaupt keinen Vor- oder Nachteil. Nur, dass der Aktienkurs sich entsprechend bewegen wird, aber das ist genau das, was ich eben nicht verstehe, warum Leute anfangen zu kaufen / zu verkaufen, wenn die Unternehmenszahlen bekannt werden.

Ich freue mich über eine Aufklärung. 

Danke!

VG

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Mikromenzer
· bearbeitet von Mikromenzer

Warum kaufen wir, Kleinanleger, Aktien?

- um unser Geld zu mehren

 

Dies gelingt bei "florierenden" Unternehmen eben besser als bei Unternehmen, die weniger erfolgreich sind. Unternehmensberichte dienen dabei als Indikator.

 

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4R3S

Das dachte ich mir schon. Die Fragen sind relativ simpel, jedoch nicht einfach zu beantworten. 

 

Ich hoffe, dass ich dich mit meinen Antworten nicht verwirre. 

Zitat

(1) :"Warum kaufen Leute Aktien von Unternehmen, die erfolgreich sind"

 

-> Jeder Spieler/Investor verfolgt andere Ziele mit seinem Kauf/Verkauf von Aktien. Wieso die Mehrzahl von Menschen erfolgreiche Aktien kauft, könnte damit zusammenhängen, dass der Glaube besteht: Erfolgreiche Unternehmen in der Vergangenheit sind auch erfolgreich in der Zukunft. Es gibt auch Papers die sich genau damit beschäftigen und meinen dies zu beweisen.

 

(2) " Nur, dass der Aktienkurs sich entsprechend bewegen wird, aber das ist genau das, was ich eben nicht verstehe, warum Leute anfangen zu kaufen / zu verkaufen, wenn die Unternehmenszahlen bekannt werden."

 

Die Antwort auf die Frage/Aussage (2) ist mitunter mit den unterschiedlichen Investmentansätzen zu erklären:

 

Es gibt unterschiedliche Ansätze und Beweggründe, weshalb eine Aktie gekauft wird. Dies ist auch der Grund, weshalb man nie wirklich sagen kann, ob der Einstieg bei einer Aktie gut beziehungsweise schlecht ist. Der Preis definiert sich durch Angebot und Nachfrage, soviel ist sicher. Aber mehr auch nicht. Denkt man ganz simpel, dann könnte man vielleicht mit dem Leitspruch des Valueinvestings "kaufe 1€ für 50 Cent" argumentieren. Die Value-Investoren gehen dann schnell auf die Barrikaden, wenn der Preis von denen eben genannten 50 Cent weit darüber/darunter liegt. Deshalb nutzen diese Leute den Spruch von Keynes: "Der Markt kann länger irrational bleiben als Sie liquide". Ich für meinen Teil kann dir nur sagen, dass der Markt irrational sein kann, jedoch nicht unbedingt dann, wenn er über oder unter dem intrinsic value (die 50 Cent) gehandelt wird. Manche Menschen machen sich die Märkte simpler als diese eigentlich sind. Sie sind eher ein Zusammentreffen aus unterschiedlichen Erwartungen, welche auf unterschiedlichen Annahmen beruhen. Ob es dann zum Aktienkursantieg kommt, liegt dann einfach nur an der kumulierten Anzahl der Aktienkäufer/-verkäufer, bedingt auf ihren Investmentansätzen. Die Verteilung dieser Menschen mit unterschiedlichen Investmentansätzen lässt den Aktienkurs dann steigen/fallen. 

 

Die Börse ist ein Multiplayerspiel mit unterschiedlichen Menschen, welche das Spiel aufgrund unterschiedlicher Beweggründe spielen... Jeder dieser Spieler kann seine Gebote in den Topf werfen. Kennst du die Spieler, dann kennst du den Aktienkurs. Eine statische Strategie wird dich in diesem Spiel das Leben kosten. Siehe den aktuellen Aktienmarkt. Wundervoll. Und alle heulen sie rum, weil sie nicht verstehen wieso die Kurse sinken. Bridgewater und Citadel hingegen können nur lachen. Die Investoren/Banken/Asset Manager aus Deutschland spielen höchstens in der Kreisliga und werden dementsprechend durch die Champions League Spieler geschlachtet. So ist es, wenn man das eigene Spiel nicht versteht. 

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yggde

Mal zurückgefragt:

Du hast zwei Kumpels die sich in der gleichen Branche betätigen wollen. Der eine klotzt ran wie ein Berserker, kann DIch schon mal um Essen einladen, der andere werkelt noch lustlos am Businessplan rum und hat noch keinen Auftrag erfolgreich abgeschlossen
Nun brauchen beide Kohle für Werkzeuge/Werbung/wasauchimmer und wollen Dich anpumpen.

Wem gibst Du lieber etwas?

Und das ist nur eine Dimension im ganzen Spiel.
Börse ist ein Spiel mit der Phantasie und zukünftigen Erwartungen.
Und da kann dann durchaus auch das Unternehmen mit miesem Unternehmenserfolg besser abschneiden, wenn in diesem auf einmal Potential gesehen wird, den ersten Impfstoff für die nächste Seuche marktreif zu bekommen.

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Finwohl

Stell dir vor du hast zwei Unternehmen A und B. Beide Anteile kosten heute 100€ und haben das gleiche Risiko. Folgende Markterwartung bzgl. der Rendite (und damit der Unternehmensperformance) gibt es aktuelle für das eingesetzte Kapital:

 

A = 100€ * 6% -> 106€

B = 100€ * 4% -> 104€

 

Wenn du jetzt B besitzt, deine Eigenkapitalrendite aber erhöhen möchtest verkaufst du B und kaufst A. Da wirst du nicht der einzige sein, sondern der Markt wird ähnlich handeln und die erwarteten Renditen werden sich wieder angleichen:

 

A hat jetzt einen Preis bei ~101€ und B einen Preis bei ~99€. Die erwartete Rendite ist jetzt bei beiden bei 5%. Damit sind beide aus Marktsicht wieder gleich bewertet.

 

A = 101€ * 5% -> ~106€

B = 99€ * 5% -> ~104€

 

Diese Anpassung der Erwartungswerte passiert ständig und sorgt für die Preisbildung.

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cpa40458

Generell vielen Dank für all die Antworten!

vor 15 Stunden von Mikromenzer:

Warum kaufen wir, Kleinanleger, Aktien?

- um unser Geld zu mehren

 

Dies gelingt bei "florierenden" Unternehmen eben besser als bei Unternehmen, die weniger erfolgreich sind. Unternehmensberichte dienen dabei als Indikator.

 

Und das ist genau meine Frage. WARUM gelingt das bei florierenden Unternehmen besser? Ich mache ja nicht über den Unternehmensgewinn oder Umsatz mehr Geld, sondern über den Aktienkurs. Und diesen Zusammenhang verstehe ich nicht. 

 

Zitat

-> Jeder Spieler/Investor verfolgt andere Ziele mit seinem Kauf/Verkauf von Aktien. Wieso die Mehrzahl von Menschen erfolgreiche Aktien kauft, könnte damit zusammenhängen, dass der Glaube besteht: Erfolgreiche Unternehmen in der Vergangenheit sind auch erfolgreich in der Zukunft. Es gibt auch Papers die sich genau damit beschäftigen und meinen dies zu beweisen.

Ja, dieses, "die waren in der Vergangenheit erfolgreich und sind es auch in Zukunft" muss ja nicht so sein, aber das könnte ich vllt. psychologisch noch nachvollziehen. Trotzdem verstehe ich nicht: Was hab ich für einen Vorteil davon, wenn das Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich ist? Ich merke davon doch überhaupt gar nichts. Nur weil andere Anleger meinen, dass das toll sei, wollen sie auf einmal meine Aktien haben und der Aktienkurs steigt. Warum die anderen das aber so toll finden, das verstehe ich nicht. 

 

Zitat

Es gibt unterschiedliche Ansätze und Beweggründe, weshalb eine Aktie gekauft wird. Dies ist auch der Grund, weshalb man nie wirklich sagen kann, ob der Einstieg bei einer Aktie gut beziehungsweise schlecht ist. Der Preis definiert sich durch Angebot und Nachfrage, soviel ist sicher. Aber mehr auch nicht. Denkt man ganz simpel, dann könnte man vielleicht mit dem Leitspruch des Valueinvestings "kaufe 1€ für 50 Cent" argumentieren. Die Value-Investoren gehen dann schnell auf die Barrikaden, wenn der Preis von denen eben genannten 50 Cent weit darüber/darunter liegt. Deshalb nutzen diese Leute den Spruch von Keynes: "Der Markt kann länger irrational bleiben als Sie liquide". Ich für meinen Teil kann dir nur sagen, dass der Markt irrational sein kann, jedoch nicht unbedingt dann, wenn er über oder unter dem intrinsic value (die 50 Cent) gehandelt wird. Manche Menschen machen sich die Märkte simpler als diese eigentlich sind. Sie sind eher ein Zusammentreffen aus unterschiedlichen Erwartungen, welche auf unterschiedlichen Annahmen beruhen. Ob es dann zum Aktienkursantieg kommt, liegt dann einfach nur an der kumulierten Anzahl der Aktienkäufer/-verkäufer, bedingt auf ihren Investmentansätzen. Die Verteilung dieser Menschen mit unterschiedlichen Investmentansätzen lässt den Aktienkurs dann steigen/fallen. 

Danke für die ausführlich Erläuterung. Genau, also Angebot/Nachfrage ist klar und, dass dadurch der Preis bestimmt wird. Ich verstehe nur einfach nicht, warum jemand unbedingt Aktie X kaufen will, nur weil das Unternehmen erfolgreich ist. Wie gesagt, immer unter der Annahme, dass es nicht Konkurs geht und es keine Dividende gäbe. Aber ob es jetzt 1 Million oder 100 Million Gewinn macht, kann mir als Aktienbesitzer doch völlig egal sein? Mir ist es nur dann nicht mehr egal, wenn der Aktienkurs sich verändert. Aber da beißt sich die Maus in den Schwanz. 

Zitat

 

Mal zurückgefragt:

Du hast zwei Kumpels die sich in der gleichen Branche betätigen wollen. Der eine klotzt ran wie ein Berserker, kann DIch schon mal um Essen einladen, der andere werkelt noch lustlos am Businessplan rum und hat noch keinen Auftrag erfolgreich abgeschlossen
Nun brauchen beide Kohle für Werkzeuge/Werbung/wasauchimmer und wollen Dich anpumpen.

Wem gibst Du lieber etwas?

 

Danke, ich verstehe den Ansatz. Natürlich gebe ich lieber dem ersten etwas und nicht dem zweiten. Aber der Grund ist ganz simpel: Ich glaube daran, dass der erste am Markt bestehen wird und mir mein Geld rechtzeitig zurückzahlt und der zweite nicht und ich mein Geld komplett verliere. Im Endeffekt ist es ein Kreditgeschäft. Und das kann ich aus Aktiensicht auch nachvollziehen: Wenn ich glaube, die Firma geht Konkurs, dann verkaufe ich deren Aktien. Aber mal ehrlich, nur weil eine Firma dieses Jahr nicht die erwarteten 20% Gewinn sondern nur 10% Gewinn macht, glaube ich doch nicht, dass die Konkurs geht? Trotzdem verkaufen die Leute ihre Aktien. Und das verstehe ich einfach nicht. 

Zitat

Und das ist nur eine Dimension im ganzen Spiel.
Börse ist ein Spiel mit der Phantasie und zukünftigen Erwartungen.
Und da kann dann durchaus auch das Unternehmen mit miesem Unternehmenserfolg besser abschneiden, wenn in diesem auf einmal Potential gesehen wird, den ersten Impfstoff für die nächste Seuche marktreif zu bekommen.

Ja und was habe ich dann davon? Ich kapiere es einfach nicht. Angenommen ich habe bereits Aktien von Unternehmen X, das mies abschneidet, aber es kann vllt den Impfstoff entwickeln. Dann habe ich den Vorteil, dass vielleicht der Aktienkurs steigt. Aber doch sonst überhaupt keinen Vorteil? Es sind einfach nur genug Leute da, die diese Aktien haben wollen - und sie wollen sie nur haben, weil sie glauben, dass der Kurs steigen wird (aufgrund der gestiegenen Nachfrage). Aber, again, die Maus beißt sich in den Schwanz: Die Leute kaufen Aktien, weil sie glauben, dass andere sie auch kaufen wollen - Nachfrage bedingt Nachfrage. Aber einen rationalen Zusammenhang zwischen U-Performance und Kaufinteresse sehe ich immer noch nicht.

Zitat

 

Folgende Markterwartung bzgl. der Rendite (und damit der Unternehmensperformance) gibt es aktuelle für das eingesetzte Kapital:

 

A = 100€ * 6% -> 106€

B = 100€ * 4% -> 104€

 


 

Vielen Dank für das Rechenbeispiel. So ganz verstehe ich es noch nicht - was hat meine Rendite mit der Unternehmensperformance zu tun? Meine Rendite hat doch nur was mit dem Aktienkurs zu tun? 

 

Vielleicht nochmal ein anderes Gedankenspiel: Ein Unternehmen hat nur 10 Aktien ausgegeben zu je 100€. Die 10 Aktionäre sind alles gute Freunde. Auf einmal hat das Unternehmen nicht mehr die versprochenen 20% Gewinn sondern nur noch 10% Gewinn. Die 10 Aktionäre wollen ihre Aktien aber dennoch behalten und auch keine neuen kaufen. Was haben die jetzt für einen Nachteil davon, dass das Unternehmen weniger Gewinn macht? Aus meiner Sicht überhaupt keinen?

 

 

Also insgesamt stelle ich bis jetzt fest: Ich verstehe natürlich den Zusammenhang zwischen Angebot und Nachfrage und damit auch, wie der Aktienkurs zustande kommt. Und ich verstehe, dass Leute ihre Aktien verkaufen, wenn sie davon ausgehen, dass der Preis sinkt bzw. Aktien kaufen, wenn sie glauben, dass der PReis bald steigen wird. Alles völlig klar, man will ja sein Geld vermehren.

Das, was ich nicht verstehe ist, warum Leute überhaupt Aktien von gut florierenden Unternehmen haben wollen und keine Aktien von schlecht florierenden Unternehmen. Ich sehe da einfach keinen Zusammenhang: Ich als Aktienbesitzer merke überhaupt nichts davon, ob das Unternehmen gut oder schlecht performt - ich merke nur dann was, wenn auf einmal mein Aktienkurs sinkt oder steigt, weil andere vermeintlich davon ausgehen, dass die Unternehmensperformance sie berührt. 

 

 

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Finwohl
vor 29 Minuten von cpa40458:

Vielleicht nochmal ein anderes Gedankenspiel: Ein Unternehmen hat nur 10 Aktien ausgegeben zu je 100€. Die 10 Aktionäre sind alles gute Freunde. Auf einmal hat das Unternehmen nicht mehr die versprochenen 20% Gewinn sondern nur noch 10% Gewinn. Die 10 Aktionäre wollen ihre Aktien aber dennoch behalten und auch keine neuen kaufen. Was haben die jetzt für einen Nachteil davon, dass das Unternehmen weniger Gewinn macht? Aus meiner Sicht überhaupt keinen?

Naja, die Eigenkapitalrendite deiner drei Freunde halbiert sich. Das ist der Nachteil. Was macht denn das Unternehmen mit dem Gewinn? Entweder neu investieren - hoffentlich mit dem Zweck die Gewinne zukünftig zu steigern - und/oder als Dividende auszahlen. Wenn der Gewinn zu 100% als Dividende ausgezahlt wird, dann bekommen deine Freunde für ihre Anteile nur die die Hälfte der versprochenen Dividende. Wenn deine Freunde damit leben können, gut.

 

In deinem Fall ist der Markt nicht liquide, da keiner verkauft oder kauft. Damit wirkt sich das nicht auf den Preis aus. Wirtschaftliches Handeln ist das aber nicht. Wenn irgendwann einer deiner Freunde seine Anteile verkauft wird er seine Anteile auf dem freien Markt nur mit einem entsprechenden Abschlag los.

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cpa40458
vor 2 Stunden von Finwohl:

Naja, die Eigenkapitalrendite deiner drei Freunde halbiert sich. Das ist der Nachteil. Was macht denn das Unternehmen mit dem Gewinn? Entweder neu investieren - hoffentlich mit dem Zweck die Gewinne zukünftig zu steigern - und/oder als Dividende auszahlen. Wenn der Gewinn zu 100% als Dividende ausgezahlt wird, dann bekommen deine Freunde für ihre Anteile nur die die Hälfte der versprochenen Dividende. Wenn deine Freunde damit leben können, gut.

 

In deinem Fall ist der Markt nicht liquide, da keiner verkauft oder kauft. Damit wirkt sich das nicht auf den Preis aus. Wirtschaftliches Handeln ist das aber nicht. Wenn irgendwann einer deiner Freunde seine Anteile verkauft wird er seine Anteile auf dem freien Markt nur mit einem entsprechenden Abschlag los.

Danke für die Antwort. 

 

Klar, die Dividende verstehe ich. Aber wir wissen alle, dass die Dividende nicht den größten Teil ausmacht beim Aktienhandel. Sondern der Wert der Aktie.

Deswegen habe ich jetzt Mal die Dividende außen vor gelassen. Aber ich verstehe dann in dem Fall immer noch nicht, welchen Nachteil die Freunde hätten, wenn das Unternehmen schlecht wirtschaftet? Aus meiner Sicht gar keinen. Und wenn dem sk ist, verkauft man nur deswegen Aktien in solch einem Fall weil man davon ausgeht, dass auch andere verkaufen btw die Nachfrage sinkt. Also det eine Verkauf bedingt den anderen. Aber es gibt keinen anderen rationalen Grund, der Verkaufe bedingen würde? Wie gesagt, außer Dividende, die ich jetzt mal außen vor lasse. 

 

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Wasserfall
vor 3 Stunden von cpa40458:

Das, was ich nicht verstehe ist, warum Leute überhaupt Aktien von gut florierenden Unternehmen haben wollen und keine Aktien von schlecht florierenden Unternehmen. Ich sehe da einfach keinen Zusammenhang: Ich als Aktienbesitzer merke überhaupt nichts davon, ob das Unternehmen gut oder schlecht performt - ich merke nur dann was, wenn auf einmal mein Aktienkurs sinkt oder steigt, weil andere vermeintlich davon ausgehen, dass die Unternehmensperformance sie berührt.

Ich verstehe dein Problem. Hatte ich auch mal, weiß nur nicht, wie man das erklärt. Stell dir am besten vor, jemand möchte ein Unternehmen zu 100% kaufen. Dann steht ihm der Gewinn ebenfalls zu 100% zu. Dann ist die Unternehmensperformance sehr wohl relevant. Um die 100% Anteil am Unternehmen zu erreichen, muss er allen anderen Aktionären ihre Anteile abkaufen. Je mehr Gewinn ihm am Ende der Übernahme winkt, umso mehr Geld wird er den anderen Aktionären für ihre Anteile anbieten. Das ist der Zusammenhang zwischen Unternehmensperformance und Aktienkurs.

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cpa40458
vor 2 Stunden von Wasserfall:

Ich verstehe dein Problem. Hatte ich auch mal, weiß nur nicht, wie man das erklärt. Stell dir am besten vor, jemand möchte ein Unternehmen zu 100% kaufen. Dann steht ihm der Gewinn ebenfalls zu 100% zu. Dann ist die Unternehmensperformance sehr wohl relevant. Um die 100% Anteil am Unternehmen zu erreichen, muss er allen anderen Aktionären ihre Anteile abkaufen. Je mehr Gewinn ihm am Ende der Übernahme winkt, umso mehr Geld wird er den anderen Aktionären für ihre Anteile anbieten. Das ist der Zusammenhang zwischen Unternehmensperformance und Aktienkurs.

Danke! Aber so ganz verstehe ich es noch nicht: das ist doch gerade der Punkt beim Aktienkauf, dass ich eben nicht (!) am Gewinn beteiligt bin? Ansonsten wäre die Sache ja ganz klar. Aber wie viel Gewinn das Unternehmen auch immer macht ... Ich bekomme nur Geld, wenn der Aktienkurs steigt. Und keinen Cent aus dem Gewinn. 

Ich verstehe es daher leider immer noch nicht. Mir fehlt der Anreiz, warum ich Aktien von starken Unternehmen kaufen soll. Den einzigen den ich sehe ist, dass die Aktien von denen steigen. Weil irgendwie alle in starke Unternehmen investieren wollen. Und dann wollen immer noch mehr kaufen ... Aber für mich bedingt hier nur die Nachfrage die nächste Nachfrage. Einen rationalen Zusammenhang zwischen Aktie und Unternehmensgewinn sehe ich (noch) nicht. 

 

Anderes Gedankenspiel noch: ich habe Aktien von Unternehmen X. Dann verkrieche ich mich für ein Jahr in meine Höhle. In dieser Zeit macht das Unternehmen extrem hohen Gewinn, wovon ich aber nichts mitbekomme. Der Aktienkurs bleib aber (aus welchen Gründen auch immer) konstant. Nach 1 Jahr komme ich aus meiner Höhle raus und sehe dass sich der Aktienkurs nicht verändert hat. Wo ist jetzt mein Vorteil, dass das Unternehmen Gewinn gemacht hat? 

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Wasserfall
vor 15 Minuten von cpa40458:

Danke! Aber so ganz verstehe ich es noch nicht: das ist doch gerade der Punkt beim Aktienkauf, dass ich eben nicht (!) am Gewinn beteiligt bin?

Puuh, das scheint wirklich kompliziert zu sein. Zunächst: Doch, du wirst am Gewinn beteiligt. Du hältst meinetwegen 1% aller Aktien, also steht dir auch 1% des Gewinns zu. Ob du ihn ausbezahlt bekommst oder nicht, spielt keine Rolle. Entweder du hast mehr Geld auf dem Konto oder dein 1%-Anteil ist mehr wert.

 

vor 21 Minuten von cpa40458:

Anderes Gedankenspiel noch: ich habe Aktien von Unternehmen X. Dann verkrieche ich mich für ein Jahr in meine Höhle. In dieser Zeit macht das Unternehmen extrem hohen Gewinn, wovon ich aber nichts mitbekomme. Der Aktienkurs bleib aber (aus welchen Gründen auch immer) konstant. Nach 1 Jahr komme ich aus meiner Höhle raus und sehe dass sich der Aktienkurs nicht verändert hat. Wo ist jetzt mein Vorteil, dass das Unternehmen Gewinn gemacht hat? 

Dann hättest du keinen Vorteil, außer vielleicht, dass du eine (möglicherweise) unterbewertete Aktie hättest. Aber warum sollte der Aktienkurs konstant bleiben? Das würde ja heißen, dass irgendwo neue Probleme aufgetaucht sind, von denen du vorher nichts wusstest. Diese finden dann genau so viel Niederschlag in der Unternehmensperformance wie der "extrem hohe" Gewinn. Ein Nullsummenspiel sozusagen, sonst wäre der Aktienkurs gestiegen.

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cpa40458
vor 33 Minuten von Wasserfall:

Puuh, das scheint wirklich kompliziert zu sein. Zunächst: Doch, du wirst am Gewinn beteiligt. Du hältst meinetwegen 1% aller Aktien, also steht dir auch 1% des Gewinns zu. Ob du ihn ausbezahlt bekommst oder nicht, spielt keine Rolle. Entweder du hast mehr Geld auf dem Konto oder dein 1%-Anteil ist mehr wert.

Ah das ist spannend. Weil darum geht es offenbar, oder? Inwiefern steht mir 1% vom Gewinn zu? Es wird mir nicht auf mein Konto ausgezahlt, also was habe ich dann davon? Mag ja sein, dass die Aktie "mehr wert" ist. Aber wenn ich diesen Wert nicht monetär abrufen kann, dann ist er in meinen Augen nichtig? 

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Rosebud

Hi,

als Aktionär erwirbst du immer einen Anteil am Unternehmen. Du kannst auch Gesellschafteranteile an einer GmbH erwerben und wirst dann entsprechend Eigentümer oder Miteigentümer. Dir gehört also immer ein entsprechender Anteil an allen Vermögensgegenständen und Schulden. Macht das Unternehmen Gewinn, heißt das ja eigentlich nichts anderes, als das, dass das Unternehmen aus seinen eingesetzten Gütern und Kapital ertrag erwirtschaftet. Dieser Ertrag erhöht den Wert deines Unternehmens. Und weil es andere Menschen gibt, die aufgrund dessen, dass das eingesetzte Kapital mehr Kapital generiert auch mehr für deine Anteile zahlen würden, steigen Aktien. Erwirtschaftet das Unternehmen keinen Gewinn und generiert eher Verluste, vernichtet das Unternehmen aber auch entsprechende Substanzwerte. Nur weil der Gewinn nicht ausbezahlt wird, heißt das nicht, dass du nicht beteiligt am Gewinn bist. Der Gewinn erhöht das Eigenkapital des Unternehmens und an diesem bist du beteiligt, ergo steigt der Wert deiner Anteile. 

Hoffe ich konnte ein wenig erklären. 

  

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Rosebud

Den monetären Wert kannst du immer Abrufen als Gesellschafter. Es ist nur abhängig davon, welche Durchsetzungsmacht du im Unternehmen hast. Mit 1% am Kapital stehen dir meist auch nur 1% der Stimmrechte zu. Du musst also mindestens noch 49% plus eine Aktie an anderen Eigentümern überzeugen um die Entscheidungsmacht zu haben. 

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Rosebud

Schönes Beispiel ist Beiersdorf, da gehören der Familie Herz 51,01% der Aktien, die entscheiden also, ob der Gewinn ausgeschüttet wird, oder im Unternehmen für Reinvestitionen belassen wird. Beiersdorf hatte 2018 eine Ausschüttungsquote von 22%.

 

https://www.beiersdorf.de/investoren/aktie/aktionaersstruktur

 

https://www.fool.de/2019/06/02/3-dax-aktien-mit-geringer-ausschuettungsquote-dividendenwachstum-voraus/

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Wasserfall
vor 8 Minuten von cpa40458:

Mag ja sein, dass die Aktie "mehr wert" ist. Aber wenn ich diesen Wert nicht monetär abrufen kann, dann ist er in meinen Augen nichtig? 

Diesen Mehrwert kannst du indirekt abrufen, wenn deine Mitbewerber den Mehrwert erkennen und dir mehr für deinen Anteil bezahlen. Wenn nicht, musst du vielleicht warten, denn dann könnte deine Aktie einfach unterbewertet sein. Oder du kaufst weiter zu (bis du Entscheidungsgewalt hast) und lässt dir den Gewinn dann selbst ausschütten. Auch wenn du wahrscheinlich nicht ausreichend Geldmittel hast, um ein Unternehmen aufzukaufen - irgendein Milliardär oder Konkurrenzunternehmen hat diese Mittel sicherlich. Daher wird ein Aktienkurs selten weit vom inneren bzw. "echten" Wert eines Unternehmens entfernt sein. Ausnahmen wie Corona bestätigen die Regel.

 

Ansonsten hat Rosebud das ziemlich gut erklärt, vielen Dank! :thumbsup:

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cpa40458

Vielen Dank nochmal für all die Beiträge und eure Geduld!

Am 20.3.2020 um 17:31 von Rosebud:

Hi,

als Aktionär erwirbst du immer einen Anteil am Unternehmen. Du kannst auch Gesellschafteranteile an einer GmbH erwerben und wirst dann entsprechend Eigentümer oder Miteigentümer. Dir gehört also immer ein entsprechender Anteil an allen Vermögensgegenständen und Schulden. Macht das Unternehmen Gewinn, heißt das ja eigentlich nichts anderes, als das, dass das Unternehmen aus seinen eingesetzten Gütern und Kapital ertrag erwirtschaftet. Dieser Ertrag erhöht den Wert deines Unternehmens. Und weil es andere Menschen gibt, die aufgrund dessen, dass das eingesetzte Kapital mehr Kapital generiert auch mehr für deine Anteile zahlen würden, steigen Aktien. Erwirtschaftet das Unternehmen keinen Gewinn und generiert eher Verluste, vernichtet das Unternehmen aber auch entsprechende Substanzwerte. Nur weil der Gewinn nicht ausbezahlt wird, heißt das nicht, dass du nicht beteiligt am Gewinn bist. Der Gewinn erhöht das Eigenkapital des Unternehmens und an diesem bist du beteiligt, ergo steigt der Wert deiner Anteile. 

Hoffe ich konnte ein wenig erklären. 

  

Okay, das verstehe ich natürlich. Als Aktionär erwerbe ich einen gewissen Anteil und damit auch ein gewisses Mitspracherecht an der Firma. "Nur weil der Gewinn nicht ausbezahlt wird, heißt das nicht, dass du nicht beteiligt am Gewinn bist. Der Gewinn erhöht das Eigenkapital des Unternehmens und an diesem bist du beteiligt, ergo steigt der Wert deiner Anteile." Also nach dieser Aussage gibt es einen Unterschied zwischen Aktienkurs und "Wert meiner Aktien bzw. Anteile"? Wenn das so stimmt, dann verstehe ich letzteres: Mein Aktienwert erhöht sich natürlich, je höher der Wert des Unternehmens ist. Aber so wirklich haben tue ich davon nichts (siehe auch nächster Kommentar). Schlussendlich generiere ich tatsächlich Kapitel aus dem Aktienkurs. Und der erhöht sich nicht, nur weil sich der Unternehmenswert erhöht. Der erhöht sich nur, weil andere meine Aktie kaufen wollen. Und wieder: Ich verstehe den Zusammenhang nicht ... . Du schreibst zwar: "Und weil es andere Menschen gibt, die aufgrund dessen, dass das eingesetzte Kapital mehr Kapital generiert auch mehr für deine Anteile zahlen würden, steigen Aktien." Ich verstehe natürlich, dass meine Aktie mehr wert ist, weil sie mehr Leute haben wollen. Aber ich kapiere es einfach immer noch nicht, warum Menschen sagen, dass sie eher die Aktie haben wollen, weil sie mehr Kapitel generiert. Ich glaube, Menschen wollen eine Aktie nur deswegen haben, weil sie glauben, dass der Aktienkurs steigt. Und wieder: Da beißt sich die Maus in den Schwanz: Nachfrage bedingt Nachfrage. Aber warum es überhaupt eine erstmalige Nachfrage gibt, das verstehe ich immer noch nicht :(

 

Am 20.3.2020 um 17:37 von Rosebud:

Den monetären Wert kannst du immer Abrufen als Gesellschafter. Es ist nur abhängig davon, welche Durchsetzungsmacht du im Unternehmen hast. Mit 1% am Kapital stehen dir meist auch nur 1% der Stimmrechte zu. Du musst also mindestens noch 49% plus eine Aktie an anderen Eigentümern überzeugen um die Entscheidungsmacht zu haben. 

 

Am 20.3.2020 um 17:43 von Rosebud:

Schönes Beispiel ist Beiersdorf, da gehören der Familie Herz 51,01% der Aktien, die entscheiden also, ob der Gewinn ausgeschüttet wird, oder im Unternehmen für Reinvestitionen belassen wird. Beiersdorf hatte 2018 eine Ausschüttungsquote von 22%.

 

https://www.beiersdorf.de/investoren/aktie/aktionaersstruktur

 

https://www.fool.de/2019/06/02/3-dax-aktien-mit-geringer-ausschuettungsquote-dividendenwachstum-voraus/

Danke für die Infos. Ja, natürlich, wenn ich mehr als 50,0% der Stimmen habe, dann kann ich selbst entscheiden was damit passiert. Und ja, auch wenn ich weniger habe, kann es natürlich sein, dass ein gewinnstarkes Unternehmen höhere Dividenden ausschüttet. Und dann will man solche Aktien eher haben. Wie gesagt, völlig logisch. Aber auch nochmal ,wie gesagt: Dividenden sind nicht der eigentliche Ertragsteil bei Aktien. Normalerweise macht man beim Aktienhandel Gewinn dadurch, dass man Aktien kauft und zu einem höheren Preis wieder verkauft.

Am 20.3.2020 um 17:51 von Wasserfall:

Diesen Mehrwert kannst du indirekt abrufen, wenn deine Mitbewerber den Mehrwert erkennen und dir mehr für deinen Anteil bezahlen. Wenn nicht, musst du vielleicht warten, denn dann könnte deine Aktie einfach unterbewertet sein. Oder du kaufst weiter zu (bis du Entscheidungsgewalt hast) und lässt dir den Gewinn dann selbst ausschütten. Auch wenn du wahrscheinlich nicht ausreichend Geldmittel hast, um ein Unternehmen aufzukaufen - irgendein Milliardär oder Konkurrenzunternehmen hat diese Mittel sicherlich. Daher wird ein Aktienkurs selten weit vom inneren bzw. "echten" Wert eines Unternehmens entfernt sein. Ausnahmen wie Corona bestätigen die Regel.

 

Ansonsten hat Rosebud das ziemlich gut erklärt, vielen Dank! :thumbsup:

Ja, natürlich: Den Mehrwert kann ich indirekt abrufen, wenn meine Mitbewerber den Mehrwert erkennen. Aber in meinen Augen (und bestimmt liege ich hier falsch, ich hab es einfach nur noch nicht verstanden) ist das aber totaler Unsinn: Es gibt keinen Mehrwert! Es gibt nur einen Mehrwert, weil offenbar alle so doof sind, dass sie glauben, sie hätten Vorteile, wenn das Unternehmen Gewinn macht und deswegen die Nachfrage steigt. Oder, anders herum: Es sind alle so doof, dass sie glauben, sie hätten Nachteile, wenn das Unternehmen Verlust macht, sodass sie ihre Aktien verkaufen wollen. Einen wirklichen Nachteil haben sie aber nicht. Wie gesagt, dem ist sicher nicht so: Ich bin einfach zu blöd, es zu verstehen. Aber momentan stellt es sich für mich noch so da. Übertrieben ausgedrückt: In meinen Augen könnte man Unternehmensgewinn auch gleichsetzen mit der Farbe, mit der eine Firma ihr Gebäude streicht: Ob blau oder grün ist mir völlig egal. Und genauso ist mir ihr Unternehmensgewinn egal (mal von Dividende, Konkurs und dem fiktiven, nicht direkt greifbaren Aktienwert abgesehen). Aber offenbar ist dem nicht so ... die Gebäudefarbe ist tatsächlich allen egal, der Gewinn ist aber jedem wichtig.

 

Also, daher nochmal: Leute kaufen Aktien, weil sie hoffen, dass der Kurs steigt. Und ein Indikator für einen potentiell steigenden Kurs ist der Unternehmensgewinn. Nur macht das für mich einfach keinen Sinn. Ich als Kleinanleger, der weit davon entfernt sein wird, wirklich Geld über Dividenden zu machen oder jemals über 50,0% der Aktien zu halten, habe aus meiner Sicht keinerlei Vorteile wenn das Unternehmen Gewinn macht und keinerlei Nachteile, wenn das Unternehmen Verlust macht. Ich hab nur deswegen einen Vorteil/Nachteil, weil alle anderen das anders sehen als ich und anfangen Aktien zu kaufen/zu verkaufen, wenn das Unternehmen gut/schlecht dasteht. Und genau dieses Verhalten macht für mich keinen Sinn. 

 

 

Gibt es vielleicht noch andere Erklärungen oder gut passende Analogien? 

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Wasserfall
vor einer Stunde von cpa40458:

Ich als Kleinanleger, der weit davon entfernt sein wird, wirklich Geld über Dividenden zu machen oder jemals über 50,0% der Aktien zu halten, habe aus meiner Sicht keinerlei Vorteile wenn das Unternehmen Gewinn macht und keinerlei Nachteile, wenn das Unternehmen Verlust macht.

Vielleicht hast du keine Chancen, jemals über 50,0% der Aktien zu halten, aber irgendein anderer Marktteilnehmer schon. Und der muss dir oder den anderen Aktionären deine Anteile abkaufen. Je höher die Unternehmensgewinne, umso mehr wird er für deine Anteile zahlen wollen.

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cpa40458
vor 5 Stunden von Wasserfall:

Vielleicht hast du keine Chancen, jemals über 50,0% der Aktien zu halten, aber irgendein anderer Marktteilnehmer schon. Und der muss dir oder den anderen Aktionären deine Anteile abkaufen. Je höher die Unternehmensgewinne, umso mehr wird er für deine Anteile zahlen wollen.

Danke. Verstehe ich. Das ergäbe für mich das erste mal wirklich Sinn. Aber ist das wirklich der Grund, den alle im Kopf haben, wenn sie in gewinnstarke Unternehmen investieren? 

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cpa40458
Am 22.3.2020 um 20:19 von cpa40458:

Danke. Verstehe ich. Das ergäbe für mich das erste mal wirklich Sinn. Aber ist das wirklich der Grund, den alle im Kopf haben, wenn sie in gewinnstarke Unternehmen investieren? 

Offenbar bin ich einfach zu dumm, den Sinn dahinter zu verstehen, warum man den Aktienkauf an den Unternehmensgewinn koppelt. Die genannten Faktoren (Konkurs, Dividende und 50,1%) sind doch alle nicht ausschlaggebend für den Kauf/Verkauf. Schade, vielleicht komme ich ja irgendwann mal noch drauf und verstehe es. 

Danke jedenfalls für eure Antworten. 

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Wasserfall
vor 8 Minuten von cpa40458:

Die genannten Faktoren (Konkurs, Dividende und 50,1%) sind doch alle nicht ausschlaggebend für den Kauf/Verkauf.

Warum nicht?

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Sucher
· bearbeitet von Sucher
vor einer Stunde von cpa40458:

Offenbar bin ich einfach zu dumm, den Sinn dahinter zu verstehen, warum man den Aktienkauf an den Unternehmensgewinn koppelt. Die genannten Faktoren (Konkurs, Dividende und 50,1%) sind doch alle nicht ausschlaggebend für den Kauf/Verkauf. Schade, vielleicht komme ich ja irgendwann mal noch drauf und verstehe es. 

Danke jedenfalls für eure Antworten. 

(In der Theorie) ist es ganz einfach. Das Unternehmen ist so viel Wert wie die Summe seiner künftigen Gewinne.

 

Beispiel:

Unternehmen A:

heute und nächstes Jahr 0 EUR Gewinn

alle weiteren Jahre 1 Mrd. EUR Gewinn

 

Unternehmen B:

heute und alle weiteren Jahre: 1 Mrd. EUR Gewinn

 

Unternehmen B ist also grob 2 Mrd. EUR mehr wert als Unternehmen A. Warum? Weil es eben 2 Mrd. EUR mehr Gewinne erwirtschaftet.

 

Unternehmenswert = Anzahl an Aktien * Aktienkurs

 

Unternehmen C:

heute und alle weiteren Jahre 0 EUR Gewinn

 

Unternehmen C ist quasi nichts wert. Warum? Weil man nie einen Ertrag aus einer Investition erhalten würde.

 

Das war jetzt stark vereinfacht. Natürlich haben Unternehmen auch noch Vermögensgegenstände und Verpflichtungen (= Liquidationswert), die man ebenfalls berücksichtigen muss, aber so in der Art kann man es sich vorstellen.  

 

Mehr Infos: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Ertragswertverfahren

https://de.wikipedia.org/wiki/Discounted_Cash-Flow 

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Der Horst
On 4/6/2020 at 10:31 PM, cpa40458 said:
On 3/22/2020 at 8:19 PM, cpa40458 said:

 

Offenbar bin ich einfach zu dumm, den Sinn dahinter zu verstehen, warum man den Aktienkauf an den Unternehmensgewinn koppelt. Die genannten Faktoren (Konkurs, Dividende und 50,1%) sind doch alle nicht ausschlaggebend für den Kauf/Verkauf. Schade, vielleicht komme ich ja irgendwann mal noch drauf und verstehe es. 

Danke jedenfalls für eure Antworten. 

Hi @cpa40458 , Deine Gedanken und Fragen sind absolut berechtigt!

 

Zunächst der Regelfall:

  • Etablierte Unternehmen schütten Gewinne in Form einer Dividende aus
  • Unternehmen gehen irgendwann pleite oder werden aufgekauft

Daraus kannst Du Dir die Rendite abschätzen, die ein Unternehmen über seine Lebenszeit abwirft, wenn Du es bis zur Insolvenz/Aufkauf hältst. Diese Renditeerwartung bestimmt maßgeblich den Kurs. Läuft ein Unternehmen schlecht, erhöht sich das Risiko auf frühzeitige Insolvenz und geringere Dividenden, läuft es hingegen gut, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auf zukünftig hohe Dividenden und eine lange Lebenszeit. Soweit verständlich?

 

Jetzt kommen noch weitere Sonderfälle hinzu. Vor allem gibt es viele Unternehmen, die trotz Gewinnen und guten Aussichten keine Dividende ausschütten. Davon gibt es zwei Fälle wichtige Fälle zu unterscheiden:

  • Steueroptimierung. Viele Unternehmen kaufen mittlerweile lieber eigene Aktien zurück statt Dividenden auszuschütten. Dadurch treiben sie ganz unmittelbar den Kurs in die Höhe. Du könntest bei 5% Gewinn, der nicht ausgeschüttet wird sondern in Aktienrückkäufe fließt,  ca. 5% der Aktie verkaufen und würdest dafür vom Unternehmen entlohnt werden. Abgesehen von Steuern verhält sich dieser Fall also Analog zu Dividenden. Beispiel: Google/Alphabet
  • Wachstumskurs. Einige Unternehmen, vor allem kleinere, aber auch viele Tech-Werte, setzen auf aggressive Wachstumskurse und reinvestieren die Gewinne lieber. Hier ist, gerade im Tech-Bereich, meist das Ziel eine marktbeherrschende Stellung in seiner Branche einzunehmen. Sobald diese marktbeherrschende Stellung erreicht ist, werden typischerweise Dividenden gezahlt, da man das Geld innerhalb seines Marktes nicht mehr vollständig investieren könnte (Beispiel: McDonalds, Apple). Diese Wachstumswerte schwanken im Kurs stärker, da die Gewinnbeteiligung eben erst in einigen Jahren potentiell kommt. Hier ist also, wie Du richtig erkennst, erstmal gar nichts zu holen für den Investor, sondern der Kurs wird durch die Erwartung einer Etablierung des Unternehmens und von Dividenden in erst vielen Jahren getrieben. Hier ist die Unsicherheit natürlich viel größer, weshalb Risiko (aber auch im Mittel Rendite als Risikoentlohnung) steigen. Smallcaps und Growth sind Faktoren die diesen Zusammenhang abzubilden versuchen.

Also Du hast schon Recht: Am Ende will ein Investor Geld sehen, das bestimmt die Kurse.

 

Wenn ein Unternehmen nur wächst, nie Dividenden zahlt, und dann nach einigen Jahren wieder schrumpft und pleite geht, hat man nie etwas davon gehabt (da häufig hohe Schulden und die werden vorrangig bedient, so dass nichts übrig bleibt für Aktionäre). Das ist genau das Risiko bei den meisten Startups und vielen Smallcaps - dass man das Geld nie wieder sieht.

 

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herbert_21
· bearbeitet von herbert_21

Vorweg: Warum hat die Unternehmensperformance einen Einfluss auf den Aktienkurs? Gute Frage!

 

Wichtig ist, zu verstehen, dass man mit dem Erwerb einer Aktie einen Anteil am Unternehmen erwirbt. Macht das Unternehmen Gewinn, und erwirtschaftet eine positive Eigenkapitalrendite, steigt deine Aktie im Wert. Wie der (sogenannte innere) Wert von anderen Marktteilnehmern beurteilt wird (in der Regel: Buchwert plus künftige Gewinne mal PE Multiple) bestimmt den Preis deiner Aktie. Und die beiden stehen in einem engen Zusammenhang.

 

Manche Marktteilnehmer glauben unterbewertete Aktien zu finden, die später vom Markt entdeckt werden, also Value-Investoren. Diese vergleichen wie gesagt den Buchwert mit dem was der Markt bereit zu zahlen ist, also den aktuellen Preis einer Aktie mit dem sogenannten inneren Wert. Man spricht dann von "unterbewerten" Aktien. Das wären also Aktien, deren PE Multiple jetzt geringer ist, als das künftige PE. Price Earnings Multiple oder auch KGV. KGVs können je nach Branche sehr unterschiedlich sein, und können u.a. dazu dienen, Mitbewerber innerhalb einer Branche zu vergleichen. Einem stärkeren Unternehmen wird eben nicht nur nach seinem Gewinn beurteilt. Es gibt viele prominente Beispiele von Aktien, die alle Gewinne in die Expansion investieren (Amazon) oder sogar negativ bilanzieren (Tesla) und trotzdem vom Markt sehr hoch bewertet werden. Dies liegt vermutlich ausschließlich an den künftigen Gewinnen dieser Firmen, und den aktuellen kollektiven Erwartungen der Markttteilnehmer an das Unternehmen, und zwar unter Berücksichtigung der aktuellen wirtschaftlichen Situation und des aktuellen Ausblicks auf die Zukunft.

 

Kommen wir noch kurz zu einem wichtigen Begriff, nämlich dem Eigenkapital:

Ein Unternehmer X gründet eine Firma. Sie sei 100.000€ Euro wert und er möchte expandieren. Jetzt hat, er zwei Möglichkeiten:

- er begibt eine Anleihe oder nimmt einen Kredit auf. Das nennt man Fremdkapital. 

- er begibt sich an die Börse mittels eines IPO Inital Public Offering. Dabei bestimmt ein Market Maker relativ willkürlich einen erstmaligen Preis für die Eigenkapitals-Anteilsscheine. Die Scheine heißen Aktien und verbriefen dein Recht als Aktionär. Sie werden fortan an der Börse gehandelt. Nur Käufer und Verkäufer bestimmen den Preis, die Börse regelt nur den Handel.

 

Du erhälst also Eigenkapital am Unternehmen. Nichts anderes sind Aktien. Das gilt völlig unabhängig davon, ob dein Unternehmen Gewinne macht, ob es eine Dividende ausschüttet, sich strafbar macht etc. Jedenfalls ist das Unternehmen fortan berichtspflichtig: Die Bilanz des Unternehmens müssen zeitnah veröffentlicht werden. Dafür gibt es in Europa strenge und in den USA sehr strenge Gesetze. 

 

Dadurch dass die Bilanzen veröffentlicht werden, kann der Markt sich einen Einblick über vergangene Gewinne verschaffen. Das ist bei einem "privaten", also nicht an der Börse notierten Unternehmen in der Form meines Wissen nicht im gleichen Maße der Fall.

 

Ich hoffe, dass dies deine Frage nach dem Zusammenhang zwischen den Gewinnen eines Unternehmens und dir, als Anteilseigner, verdeutlicht. 

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jalate

Da mich dieses Thema auch sehr interessiert, würde ich gerne den Thread wiederbeleben. Bislang wurde die Ausgangsfrage vermutlich noch nicht vollständig beantwortet. Zumindest kamen nur folgende Punkte heraus: Aktien werden verkauft bei Konkursrisiko, Aktien werden gekauft bei Dividendenerwartung, Unternehmenskauf-Interesse, um mindestens 50,1% der Anteile zu erhalten. Ich frage mich, ob das schon alles ist. Folgende weitere Ideen habe ich, zu denen mich interessieren würde, ob ihr sie für richtig haltet und ob damit die Frage dann vollständig beantwortet ist:

 

- Konventionen: in der Vergangenheit gab es, möglicherweise ohne zwangsläufigen Zusammenhang, eine gewisse Korrelation zwischen dem Interesse eine Aktie zu erwerben und der Unternehmensperformance. Auch wenn Käufer zu diesem Zusammenhang nicht gezwungen werden, gibt es eine gewisse Einigkeit darin, sich an diesem Zusammenhang zu halten. Theoretisch hätten es auch andere Konventionen sein können, aber dass es die Unternehmensperfomance geworden ist, ist nachvollziehbar. D.h., wenn man davon ausgeht, dass diese Konvention beibehalten wird, kann ich als Aktienkäufer davon ausgehen, dass der Wert der Aktie steigt, wenn das Unternehmen gut performed.

 

- Das Unternehmen selbst hat Interesse daran, dass der Aktienkurs steigt. Z.B. da dies Auswirkungen auf die Wahrnehmung des Unternehmens hat (auch wenn diese Wahrnehmung selber nur rational ist, wenn der diskutierte Zusammenhang gilt) oder weil das Unternehmen selber Aktien hält und falls diese an Wert steigen, mehr Kapital bei Verkauf erhalten wird. Dabei ist der Aktienkurs durch das Unternehmen selber in einem gewissen Rahmen beeinflussbar: z.B. Aktienrückkäufe, Aktienverkäufe oder Ausschüttungen. Diese Beeinflussung ist aber nur möglich, wenn genug Geld da ist. D.h. nur wenn es dem Unternehmen gut geht, kann es selber dafür sorgen, dass sich der Aktienkurs gut entwickelt.

 

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