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Nostradamus

PKV generell sinnvoll?

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B2BFighter
vor 15 Stunden von Okabe:

Damit die Beitragssätze bei den von dir zitierten Zahlen bleiben könnten dürfte sich das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben nicht ändern.

Das ist aber laut Studie unrealistisch, weil zur Zeit das Verhältnis Jüngere zu Älteren 3:1 ist. Dies ändert sich aber wegen der Demographie im Laufe der Zeit zu ca. 2:1. Das bedeutet weniger Einnahmen (denn die Einnahmen sinken bei Rentnern) und entsprechend mehr Ausgaben - dadurch wird das Verhältnis sich wahrscheinlich ändern.

 

Natürlich ist das nur ein Szenario, denn vielleicht gibt es noch Änderungen am Rentengesetz, viel mehr Immigration usw.

Wie wahrscheinlich das ist, muss jeder für sich abwägen.

 

Alles korrekt. Ich sehe aber in der GKV kein Demographie- Problem, solange die Steuerzuschüsse des Bunde konstant mit dem steigenden BIP ansteigen. Die PKV dagegen trifft die Demographie mit voller Wucht, wer hätte das vor 10 Jahren noch gedacht?

 

Ein großer Teil der Versicherten ist aus der sogenannten Babyboomerphase und geht bis 2025 in Rente. Die Kosten steigen bereits in der PKV stärker. Die angesparten Altersrückstellungen werden nun kostendeckend  eingesetzt, damit die Beiträge im Alter nicht noch weiter steigen. Aber es kommt kein Nachwuchs mehr hinzu! Seit 2011 schrumpft die PKV, es sterben jährlich mehr Versicherte, als hinzukommen. Und die Niedrigzinsphase sorgt dafür,  dass die PKV nicht attraktiver wird, um junge Versicherte zu gewinnen. Hart formuliert lebt die PKV bei Neukunden nur noch von den Beamten und dem Marktführer der Debeka.

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dev
vor 15 Minuten von B2BFighter:

Ein großer Teil der Versicherten ist aus der sogenannten Babyboomerphase und geht bis 2025 in Rente. Die Kosten steigen bereits in der PKV stärker. Die angesparten Altersrückstellungen werden nun kostendeckend  eingesetzt, damit die Beiträge im Alter nicht noch weiter steigen. Aber es kommt kein Nachwuchs mehr hinzu! Seit 2011 schrumpft die PKV, es sterben jährlich mehr Versicherte, als hinzukommen. Und die Niedrigzinsphase sorgt dafür,  dass die PKV nicht attraktiver wird, um junge Versicherte zu gewinnen. Hart formuliert lebt die PKV bei Neukunden nur noch von den Beamten und dem Marktführer der Debeka.

Wenn ich das korrekt verstanden habe, sorgt jede Altersgruppe für sich vor. Es ist also fast irrelevant, ob sich noch andere Altersgruppen bei der PKV versichern.

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B2BFighter
vor 2 Minuten von dev:

Wenn ich das korrekt verstanden habe, sorgt jede Altersgruppe für sich vor. Es ist also fast irrelevant, ob sich noch andere Altersgruppen bei der PKV versichern.

Korrekt,  jede Kohorte sorgt für sich selbst. Aber nichts desto trotz braucht auch eine PKV genau wie die GKV gerade junge Kunden,  welche höhere Beiträge einzahlen, als sie Kosten verursachen. 

 

Die GKV finanziert mit diesen Überschüssen die Leistungen der aktuell Älteren.

 

Die PKV braucht diese Überschüsse um die Altersrückstellungen gegen die medizinische Inflation zu schützen, um Liquidität zu generieren um Zinsgewinne zu erwirtschaften.

Aktuell bräuchte man mehr junge Kunden denn je, um die Niedrigzinsphase auszugleichen. 

 

Seit 7 Jahren steigt die Anzahl der GKV Versicherten sukzessive an, während die beitragsfrei Versicherten in der GKV weniger werden. Das ist positiv. 

 

Die PKV dümpelt vor sich hin, sie gewinnt zwar noch Neukunden, aber weniger als jährlich sterben.

 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 16 Minuten von B2BFighter:

Korrekt,  jede Kohorte sorgt für sich selbst. Aber nichts desto trotz braucht auch eine PKV genau wie die GKV gerade junge Kunden,  welche höhere Beiträge einzahlen, als sie Kosten verursachen. 

 

Die GKV finanziert mit diesen Überschüssen die Leistungen der aktuell Älteren.

 

Die PKV braucht diese Überschüsse um die Altersrückstellungen gegen die medizinische Inflation zu schützen, um Liquidität zu generieren um Zinsgewinne zu erwirtschaften.

Aktuell bräuchte man mehr junge Kunden denn je, um die Niedrigzinsphase auszugleichen. 

 

Seit 7 Jahren steigt die Anzahl der GKV Versicherten sukzessive an, während die beitragsfrei Versicherten in der GKV weniger werden. Das ist positiv. 

 

Die PKV dümpelt vor sich hin, sie gewinnt zwar noch Neukunden, aber weniger als jährlich sterben.

Klar die PKV sieht ihr Geschäftsmodel hinschmelzen, da bin ich bei dir.

 

Aber wenn das Kapital jeder Kohorte nur innerhalb dieser Kohorte verwaltet wird, wieso sollte eine alte Kohorte abhängig von einer jüngeren Kohorte sein?

 

Und wegen der Zinsen, deshalb versuche ich da wenig Kapital einzubringen, denn ich kann es renditestärker investieren bzw. halten, als sie es dürfen.

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Ramstein

Sicher sorgt in der PKV jede Kohorte für sich. Was aber bleibt sind die nicht geringen Verwaltung- und Vertriebskosten und da hilft es, wenn die Anzahl der Versicherten steigt oder zumindest nicht schrumpft.

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B2BFighter
vor einer Stunde von dev:

Klar die PKV sieht ihr Geschäftsmodel hinschmelzen, da bin ich bei dir.

Aber wenn das Kapital jeder Kohorte nur innerhalb dieser Kohorte verwaltet wird, wieso sollte eine alte Kohorte abhängig von einer jüngeren Kohorte sein?

 

vor 35 Minuten von Ramstein:

Sicher sorgt in der PKV jede Kohorte für sich. Was aber bleibt sind die nicht geringen Verwaltung- und Vertriebskosten und da hilft es, wenn die Anzahl der Versicherten steigt oder zumindest nicht schrumpft.

Es ist wie Ramstein schreibt. Die PKV-Branche investiert jedes Jahr höhere Summen, um neue Versicherte zu gewinnen: auch zulasten der Bestandskunden, die die Provisionen aus ihren Beiträgen bezahlen. In 2019 wurden rund 2,6 Milliarden Euro Abschlusskosten ausgegeben. Das war der höchste Betrag seit dem Jahr 2011, als die Kosten bei knapp 2,76 Milliarden lagen.

 

Seit 2014 wurden für ein NULL-Versicherten-Wachstum knapp 15 Milliarden € ausgegeben. Und das in Zeiten wo es für die Versicherer schwieriger denn je ist, Rendite mit Geldanlagen zu erzielen.

Auch die Verwaltungsaufwendungen steigen kontinuierlich, trotz sinkender Versichertenzahlen.

Ich bin gespannt, wann die PKV die Reißleine zieht...

 

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DancingWombat
vor 44 Minuten von Ramstein:

Sicher sorgt in der PKV jede Kohorte für sich. Was aber bleibt sind die nicht geringen Verwaltung- und Vertriebskosten und da hilft es, wenn die Anzahl der Versicherten steigt oder zumindest nicht schrumpft.

Wobei die Verwaltungskosten ja auch nicht auf alle Ewigkeit Fix sind -> Die Kosten können auch sinken, sei es durch effizientere Prozesse, Digitalisierung ggf. in Verbindung mit dem Abbau von Mitarbeitern die nicht mehr gebraucht werden.

Vertriebskosten dürften ja gar nicht so sehr ins Gewicht fallen, wenn weniger Neukunden kommen. Das dürfte zumindest für die Älteren Mitglieder keinen Einfluss haben.

 

Vor dem Hintergrund deiner Aussage könnte man sich aber die Frage stellen, ob nach diesem Kriterium nicht auch die Gesellschaft abhängen sollte für die man sich entscheidet? Gibt es Statistiken darüber welche Gesellschaften eher wachsen und welche eher schrumpfen?

 

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dev
· bearbeitet von dev
vor 47 Minuten von B2BFighter:

Seit 2014 wurden für ein NULL-Versicherten-Wachstum knapp 15 Milliarden € ausgegeben. Und das in Zeiten wo es für die Versicherer schwieriger denn je ist, Rendite mit Geldanlagen zu erzielen.

Auch die Verwaltungsaufwendungen steigen kontinuierlich, trotz sinkender Versichertenzahlen.

Ich bin gespannt, wann die PKV die Reißleine zieht...

Deine angemerkte Kostenexplosion von 2014 zu 2019 liegt bei 1,8% p.a.

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Badurad
vor 1 Stunde von Ramstein:

Sicher sorgt in der PKV jede Kohorte für sich. Was aber bleibt sind die nicht geringen Verwaltung- und Vertriebskosten und da hilft es, wenn die Anzahl der Versicherten steigt oder zumindest nicht schrumpft.

Eine wichtige Frage ist auch, wie attraktiv es in x Jahren oder Jahrzehnten für die Versicherten sein wird, in einem toten oder zumindest sterbenden Geschäftszweig des jeweiligen Versicherers gefangen zu sein. Lebensversicherungskunden haben bereits erleben dürfen, wie schnell sich auch große Versicherer von unattraktiven Kollektiven trennen und diese an einen Abwickler verkaufen.

Ich denke in 20 Jahren werden wir neben einer Handvoll großer PKV-Versicherer - die den einen oder anderen kleinen Wettbewerber geschluckt haben - noch ein oder zwei Abwickler sehen, die die anderen Bestände verwalten. Angesichts des Tarifdschungels bei (fast) jedem PKV-Unternehmen, wird die Abwicklung aufwändig, teuer und wenig vergnüglich für alle Beteiligten werden.

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B2BFighter
vor 15 Minuten von dev:

Deine angemerkte Kostenexplosion von 2014 zu 2019 liegt bei 1,8% p.a.

Ich habe nie das Wort "Kostenexplosion" genutzt. Ich halte den kontinuierlichen Anstieg der Abschlusskosten, bei sinkenden Versichertenzahlen aber für hoch. Wenn man die Abschlusskosten je Versicherten berechnet, ist der Anstieg höher als 1,8% p.a.

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dev
· bearbeitet von dev
vor 13 Minuten von B2BFighter:

Ich habe nie das Wort "Kostenexplosion" genutzt. Ich halte den kontinuierlichen Anstieg der Abschlusskosten, bei sinkenden Versichertenzahlen aber für hoch. Wenn man die Abschlusskosten je Versicherten berechnet, ist der Anstieg höher als 1,8% p.a.

Ich kann leider keine konkreten Zahlen für die Neuabschlüsse finden, keiner weis wie viele PKVler ersetzt werden müssen.

 

Die Provisionen werden durch das steigen der PKV-Beiträge nicht geringer.

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Okabe
· bearbeitet von Okabe
vor 4 Stunden von B2BFighter:

Alles korrekt. Ich sehe aber in der GKV kein Demographie- Problem, solange die Steuerzuschüsse des Bunde konstant mit dem steigenden BIP ansteigen.

Es ist doch ganz einfach: wenn zur Zeit 3 Junge für einen Älteren bezahlen und bald nur noch 2 Junge für einen Älteren bezahlen, dann muss das Folgen haben. Entweder zahlen die Jüngeren mehr oder der Ältere hat weniger.

 

Natürlich kann auch der Staat stärker als vorher subventionieren, dann zahlen eben alle statt nur GKV Mitglieder. Der Staat müsste dann aber _pro GKV Versichertem_ zusätzlich zu den bisherigen Subventionen mehr bezahlen. Das BIP spielt dabei erstmal meine Rolle, denn hier geht es nicht um absolute Zahlen, sondern das Verhältnis.

 

Es kann auch sein, dass die Produktivität der Jüngeren pro Person stark steigt - das kann man leicht vergessen, ist aber wichtig. Dieser Produktivitätszuwachs kann durchaus die Mehrbelastung deutlich verringern. Dies hilft der übrigens GKV stärker als der PKV, denn in der PKV profitieren dann Jüngere, während Ältere eher wenig davon haben.

Umgekehrt kann es auch sein, dass die Produktivität sinkt. Dann ist es genau umgekehrt.

 

Fakt ist aber, dass es bei gleichbleibender Produktivität und gleichbleibenden Subventionen (pro Person) zu einer deutlich Mehrbelastung in der GKV kommt, nicht so in der PKV.

 

Zitat

Ein großer Teil der Versicherten ist aus der sogenannten Babyboomerphase und geht bis 2025 in Rente. Die Kosten steigen bereits in der PKV stärker. Die angesparten Altersrückstellungen werden nun kostendeckend  eingesetzt, damit die Beiträge im Alter nicht noch weiter steigen. Aber es kommt kein Nachwuchs mehr hinzu! Seit 2011 schrumpft die PKV, es sterben jährlich mehr Versicherte, als hinzukommen. Und die Niedrigzinsphase sorgt dafür,  dass die PKV nicht attraktiver wird, um junge Versicherte zu gewinnen. Hart formuliert lebt die PKV bei Neukunden nur noch von den Beamten und dem Marktführer der Debeka.

Das ist für die PKV aber kein großes Problem, denn jede Kohorte zahlt für sich selbst. Wenn überhaupt, dann ist es ein Problem der Skaleneffekte, z.B. durch steigende Verwaltungskosten pro Person.

Die PKV hat sicherlich ihre ganz eigenen Probleme, aber im Moment stehen der GKV durch das sich bald ändernde Verhältnis Geber/Nehmer harte Zeiten bevor, nicht der PKV. Aber nach der Babyboomer-Problematik wird sich die GKV davon auch wieder erholen. Leiden müssen nur eben die GKV Versicherten während dieser Phase.

 

@B2BFighter Da du ja ziemlich anti-PKV eingestellt scheinst, würde mich mal interessieren: wie stark würden sich denn z.B. die Beiträge aller Debeka-Versicherten durch die Verwaltungskosten ändern, wenn die Hälfte aller Debeka-Versicherten plötzlich verschwinden würde? Wäre das überhaupt signifikant?

 

Alles in allem muss man sagen, dass die PKV Neukunden zwar will, aber nicht unbedingt braucht. Man könnte die PKV sicherlich recht einfach "auslaufen" lassen, ohne dass sich dadurch die Beiträge für die Versicherten dramatisch ändern würden.

 

Denn eins ist ganz klar: die Neukunden zahlen ja nicht für die Altkunden, auch wenn das gerne immer so hingestellt wird. Eine andere Aussage sollte lieber entsprechend durch zitierte Versicherungsbedingungen oder Gesetzestexte belegt werden.

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B2BFighter

 

vor 1 Stunde von dev:

Ich kann leider keine konkreten Zahlen für die Neuabschlüsse finden, keiner weis wie viele PKVler ersetzt werden müssen.

 

Die Provisionen werden durch das steigen der PKV-Beiträge nicht geringer.

Diese Zahlen wirst du auch nicht finden, Unternehmensgeheimnis :) Ich rechne aber mal "Pi x Daumen" für die Debeka , siehe Antwort für Okabe

vor 53 Minuten von Okabe:

 

@B2BFighter Da du ja ziemlich anti-PKV eingestellt scheinst, würde mich mal interessieren: wie stark würden sich denn z.B. die Beiträge aller Debeka-Versicherten durch die Verwaltungskosten ändern, wenn die Hälfte aller Debeka-Versicherten plötzlich verschwinden würde? Wäre das überhaupt signifikant?

 

Alles in allem muss man sagen, dass die PKV Neukunden zwar will, aber nicht unbedingt braucht. Man könnte die PKV sicherlich recht einfach "auslaufen" lassen, ohne dass sich dadurch die Beiträge für die Versicherten dramatisch ändern würden.

 

Denn eins ist ganz klar: die Neukunden zahlen ja nicht für die Altkunden, auch wenn das gerne immer so hingestellt wird. Eine andere Aussage sollte lieber entsprechend durch zitierte Versicherungsbedingungen oder Gesetzestexte belegt werden.

Ich bin nicht Anti-PKV eingestellt, aber in der Tat sehr kritisch. 

Weil ich bei der Debeka ziemlich in der Materie drin bin, versuche ich mal eine sehr vereinfachte  Rechnung, welche schwierig ist weil Zusatz- und Vollversicherung gemischt kalkuliert werden.

Aber zum Verständnis der Abschlusskosten reicht es.

 

Fakten:

Die Debeka hatte 2019 eine Abschlusskostenquote von 4,45 Prozent des verdienten Bruttobeitrages.

Laut Geschäftsbericht lagen die Bruttobeiträge 2019 bei 6.242.100.000 €.

Die Debeka hatte 2019 insgesamt 4.965.636 Versicherte in der privaten Krankenversicherung

Es wurden 89.000 neue private Vollversicherungen in 2019 abgeschlossen

 

Rechnung

Heißt jeder Versicherte zahlte im Schnitt 1.257 € Beiträge an die PKV Debeka im Jahr.

89.000 Neuabschlüsse x 1.257,00 € Bruttobeitrag = 111,83 Mio Bruttoneubeitrag , davon 4,45% = 4.978 € Abschlusskosten je Vollversicherten Neumitglied.

 

_______________________________________________________________________

@ Okabe, die Verwaltungskosten würden bei sofortigen 50% weniger Versicherten natürlich nicht um 50% fallen, sondern erst sukzessive fallen. Das wäre eine große Belastung für die restlichen Versicherten.

Das ist auch der Grund, weshalb die PKV den Wettbewerb untereinander so scheut, wie der Teufel das Weihwasser.

 

Die hohen Abschlusskosten und Verwaltungskosten kann sich eine jede PKV derzeit leisten, weil der "Neukunde" in der Regel ein leben lang in seiner neuen PKV verbleibt und kein Wettbewerb durch Abwerbung droht. Denn noch immer verlieren die Versicherten beim Wechsel des Anbieters, einen Großteil ihrer Altersrückstellungen an die bisherige Versicherung, obwohl es ihr eigenes Geld ist.

 

Das es theoretisch anders geht, sieht man bei der Regelung der Übertragung von Riester-Verträgen.

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Badurad
vor 2 Stunden von Okabe:

Alles in allem muss man sagen, dass die PKV Neukunden zwar will, aber nicht unbedingt braucht. Man könnte die PKV sicherlich recht einfach "auslaufen" lassen, ohne dass sich dadurch die Beiträge für die Versicherten dramatisch ändern würden.

Das ist so nicht richtig. Du nimmst an, daß die PKV nur variable Kosten (x€ pro Versicherten) hat. Es gibt aber auch fixe und sprungfixe Kosten, d.h. ein Gebäude für die Mitarbeiter, ein IT-System zur Bestandsverwaltung, Mitarbeiter für die Anlage der Altersrückstellungen etc. würden nicht im gleichen Maße zurückgehen wie die Anzahl der Versicherten.

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Okabe
· bearbeitet von Okabe
vor 59 Minuten von B2BFighter:

Weil ich bei der Debeka ziemlich in der Materie drin bin, versuche ich mal eine sehr vereinfachte  Rechnung, welche schwierig ist weil Zusatz- und Vollversicherung gemischt kalkuliert werden.

Aber zum Verständnis der Abschlusskosten reicht es.

Danke für die Rechnung, allerdings hatte ich explizit nicht nach den Abschlusskosten sondern den Verwaltungskosten gefragt. Meines Verständnisses nach enthalten die Verwaltungskosten nicht die Abschlusskosten, aber falls ich mich irren sollte, dann möchte ich klarstellen, dass es mir explizit darum ging, die Abschlusskosten außen vor zu lassen.

Schließlich könnte man man einer "Einstellung" der PKV auch die Abschlusskosten einstellen.

 

Zitat

@ Okabe, die Verwaltungskosten würden bei sofortigen 50% weniger Versicherten natürlich nicht um 50% fallen, sondern erst sukzessive fallen.

Natürlich gibt es auch Fixkosten. Da wäre schon die Frage, um wieviel sie wirklich genau sinken würden. Sicherlich keine leichte Frage, aber ich schätze schon deutlich.

Soweit ich weiß machen die Verwaltungskosten bei der Debeka ca. 1,5% des Beitrags aus. Daher würde sich der Beitrag also bei Wegfall 50% der Versicherten auf maximal um gut 1,5% erhöhen und das auch nur wenn die Debeka keine Mitarbeiter, Büros etc. einsparen würde. Klingt jetzt erstmal nicht nach soviel. (auch @Badurad)

 

Zitat

Die hohen Abschlusskosten und Verwaltungskosten kann sich eine jede PKV derzeit leisten, weil der "Neukunde" in der Regel ein leben lang in seiner neuen PKV verbleibt und kein Wettbewerb durch Abwerbung droht. Denn noch immer verlieren die Versicherten beim Wechsel des Anbieters, einen Großteil ihrer Altersrückstellungen an die bisherige Versicherung, obwohl es ihr eigenes Geld ist.

Das ist in der Tat ein Problem, was das Konzept der PKV nicht gut aussehen lässt. Dabei ist es weniger der Verlust von Geld bei einem Wechsel (das ist schon okay, ist ja bei der GKV de-fakto nicht anders, auch wenn es sich nicht so einfach monetär berechnen lässt), sondern die Art und Weise wie genau dieser Verlust entsteht. Damit wird auch von den PKVs nicht transparent genug umgegangen.

 

Zitat

Das es theoretisch anders geht, sieht man bei der Regelung der Übertragung von Riester-Verträgen.

Wenn du das für vergleichbar hältst, dann bist du auf dem Gebiet allerdings ziemlich Amateurhaft unterwegs.

Bei Versicherungen mit sich ändernden biometrischen Risiken ist es verständlich, dass ein Wechsel etwas völlig anderes ist, also bei einem Riestervertrag oder einem Bankkonto.

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dev

 

vor 49 Minuten von B2BFighter:

Rechnung

Heißt jeder Versicherte zahlte im Schnitt 1.257 € Beiträge an die PKV im Jahr.

So wenig!?

vor 49 Minuten von B2BFighter:

89.000 Neuabschlüsse x 1.257,00 € Bruttobeitrag = 111,83 Mio Bruttoneubeitrag , davon 4,45% = 4.978 € Abschlusskosten je Vollversicherten Neumitglied.

1257 * 4,45%= 55,93

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HnsPtr

Ein Geschäftspartner und Freund von mir ist letztes Jahr in die PKV gewechselt.

Er hat mir einen Zettel gezeigt auf dem die Abschlusskosten von seiner Versicherung in Euro ausgewiesen wurden. Es waren zwischen 6.000 und 7.500 Euro. Ich kann mich nicht an die konkrete Zahl erinnern.

Die Zahl von @B2BFighter kommt mir also realistisch vor.

 

Und jetzt? Was sagt uns das?

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

Gesetzlich sind für substitutive Krankenversicherungen die Provisionszahlungen (die denke ich einen Großteil der Abschlusskosten ausmachen sollten) ja per § 50 I-III VAG auf maximal 9 Monatsbeiträge gedeckelt.

 

Die Rechnung von 1.257 € durchschnittlichen jährlichen Beiträgen im Gegensatz zu 4.978 € Abschlusskosten kommt daher wohl absolut nicht hin. (100€ monatlicher Beitrag ist vermutlich auch viel zu niedrig angesetzt.)

 

vor 35 Minuten von HnsPtr:

Und jetzt? Was sagt uns das?

 

Das man als Versicherungsvertreter scheiße viel Geld verdienen kann. (Dank Bestandsprovision sogar mit eingebautem "passivem Einkommen".) Kauf mal eine bAV als Bruttotarif von der Allianz oder ähnlichen. Da bist du auch locker 5.000€ Abschlusskosten los.

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lacerator1984

Es gibt (immer noch) den Spruch unter Versicherungsvertretern: "Wenn ich eine PKV verkauft habe, kann ich die Agentur für den Rest des Tages schließen."

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HnsPtr

Es gibt auch immer noch den Spruch unter Vertrieblern von Alarmanlagen: "wenn ich ein Alarmsystem für ein großes Gebäude verkauft habe, kann ich für den Rest der Woche frei machen"

 

Egal welches Produkt man an den Mann bringen möchte, man braucht Vertriebsstrukturen. Und diese Strukturen kosten Geld. Dieses Geld wird bei den Kunden eingesammelt. Wo sonst?

 

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DancingWombat
vor 2 Stunden von lacerator1984:

Es gibt (immer noch) den Spruch unter Versicherungsvertretern: "Wenn ich eine PKV verkauft habe, kann ich die Agentur für den Rest des Tages schließen."

Das mag sein. Dafür hat der Makler/Vermittler aber auch seine Strukturen die er vorhalten muss, hat einige Stunden Beratung geleistet...
Es ist schon nachvollziehbar, dass die Vermittlungsprovisionen häufig kritisch gesehen werden. Was ich persönlich schade finde ist, dass es keine Nettotarife in der PKV gibt. Die Beratung muss aber dennoch irgendwie bezahlt werden. Über die Höhe kann man aber zurecht streiten.

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B2BFighter
vor 11 Stunden von s1lv3r:

Gesetzlich sind für substitutive Krankenversicherungen die Provisionszahlungen (die denke ich einen Großteil der Abschlusskosten ausmachen sollten) ja per § 50 I-III VAG auf maximal 9 Monatsbeiträge gedeckelt.

 

Die Rechnung von 1.257 € durchschnittlichen jährlichen Beiträgen im Gegensatz zu 4.978 € Abschlusskosten kommt daher wohl absolut nicht hin. (100€ monatlicher Beitrag ist vermutlich auch viel zu niedrig angesetzt.)

 

vor 20 Stunden von dev:

 

So wenig!?

1257 * 4,45%= 55,93

Die 1257 € kommen nur zu Stande, da mir aus dem Geschäftsbericht der Debeka nur die Gesamt-Bruttobeiträge 2019 i.H.v. 6.242.100.000 € für die Vollversicherung und Zusatzversicherung vorliegen. 

Die Debeka hatte 2019 insgesamt 4.965.636 Versicherte in beiden Sparten der privaten Krankenversicherung.

 

In der Vollversicherung selbst, sind aber lediglich 2.438.983 Mio Versicherte. Heißt der Beitrag in der Vollversicherung läge bei 2955,00 € jährlich, wenn man die Zusatzversicherten mal außen vor lässt.

Der durchschnittliche Beitrag der Vollversicherung bei der Debeka liegt also zwischen 1257 € und 2955 € , eher am oberen Ende, weil die Zusatzversicherungen deutlich günstiger sind als die Vollversicherung und den Schnitt drücken.

Man kann davon ausgehen, dass die Vollversicherung im Schnitt 2400 € im Jahr kostet  (200 € monatlich ist bei 90% Beamten mit Beihilfeanspruch realistisch).

 

 

 

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s1lv3r
· bearbeitet von s1lv3r

Danke für die Klarstellung. Mein Punkt bleibt allerdings, dass du in deiner Rechnung die beiden Beträge in eine sachliche Nähe bringst, die m.M.n. nicht gerechtfertig ist. Ein Zusammenhang von 1.257 € jährlicher Beitrag und Abschlusskosten von 4.978 € (man könnte lesen "4x jährlicher Beitrag als Abschlusskosten bei der PKV") lässt sich eben nicht herstellen.

 

vor 9 Stunden von DancingWombat:

Es ist schon nachvollziehbar, dass die Vermittlungsprovisionen häufig kritisch gesehen werden. Was ich persönlich schade finde ist, dass es keine Nettotarife in der PKV gibt. Die Beratung muss aber dennoch irgendwie bezahlt werden.

Das Problem ist m.M.n. an dieser Stelle gar nicht grundsätzlich die Provisionshöhe oder überhaupt für Beratung zu bezahlen, sondern die fehlende Relation zwischen diesen beiden.

 

Für eine PKV wird in der Praxis halt leider oftmals genauso viel Beratung geleistet (Qualität & Quantität des Beratungsaufwandes) wie für eine KFZ-Versicherung. Der Unterschied ist, für die PKV gibt es x-tausend Euro Provision und für die KFZ-Versicherung nur Centbeträge, einfach weil das eine ein beliebig austauschbares Produkt ohne viel Marge ist und das andere ein extrem teurer Vertrag an dem man in der Regel sein ganzes Leben lang gebunden sein wird ...

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DancingWombat
· bearbeitet von DancingWombat
vor 57 Minuten von s1lv3r:

Für eine PKV wird in der Praxis halt leider oftmals genauso viel Beratung geleistet (Qualität & Quantität des Beratungsaufwandes) wie für eine KFZ-Versicherung. Der Unterschied ist, für die PKV gibt es x-tausend Euro Provision und für die KFZ-Versicherung nur Centbeträge, einfach weil das eine ein beliebig austauschbares Produkt ohne viel Marge ist und das andere ein extrem teurer Vertrag an dem man in der Regel sein ganzes Leben lang gebunden sein wird ...

Das mag im Einzelfall so sein, ist aber sicherlich nicht die Regel. Als ich in die PKV gewechselt bin, habe ich mit zwei Maklern und verschiedenen Vertretern unterschiedlicher Gesellschaften gesprochen. Dabei war, absehen von dem ersten Makler, eigentlich keine wirklich schlechte Beratung dabei. Letzlich habe ich mich für einen Makler entschieden. Allein dieser hat sicherlich 3-4 Stunden allein mit mir direkt in der Beratung gesessen. Hinzu kam der Aufwand für Risikovoranfragen, Rückfragen... Sagen wir insgesamt 6-8 Stunden Aufwand für einen Abschluss. Bezogen auf diesem Fall war der Stundensatz sehr hoch. Die Frage ist aber wieviele Beratungen er machen muss um einen Abschluss zu machen. Damit relativiert sich das wieder etwas.

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Thomas_384
· bearbeitet von Thomas_384

Grad woanders gelesen - dachte das passt auch hier rein, weil wir das Thema etwas weiter oben hatten.

 

Beitragseinnahmen in 2018: 37,2 Milliarden Euro

Abschlusskosten (Provisionen ...) : 2,5 Milliarden Euro

(Quelle = Zahlenportal der pkv.de)

 

Ich hatte 3-4 verschieden PKV Vertreter als das Thema für mich noch relevant war (bin in der GKV geblieben) in den Jahren von 2006 - 2016. Die Verkaufsgespräche waren leider immer recht "tendenziös" und immer sehr "pushy" - habe ich so bei keinem anderen Versicherungsprodukt erlebt (und ich habe wirklich einmal quer durch die Bank alles abgeschlossen: Pflege, Unfall, Risikoleben, Diverse BUs, Krankenzusatz, etc. pp.). Nur meine persönliche Erfahrung, muss nicht repräsentativ sein.

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